Mittwoch, September 29, 2010

Happy Simchat Thora !


Heute morgen: "Hoshana Rabbah" an der Klagemauer (Kotel).

Alle Photos HIER !


B"H

Im Grunde genommen bin ich froh, dass Sukkot, einschliesslich Simchat Thora, morgen abend zuende geht. In der Diaspora wird noch ein Tag drangehaengt, doch in Israel geht ab Freitag wieder alles seinen gewohnten Alltag und ab Sonntag schreibe ich wieder regulaer in den Blogs.Dann folgen ebenso die Berichte zu meinen Unternehmungen an Sukkot !

Heute abend beginnt in unserem Land das "Simchat Thora" mit ausgelassenen Feiern in den Synagogen und den sogenannten "Hakafot - Tanz mit der Thorarolle". Vielerorts wird in Israel dafuer Geld verlangt und wer am meisten bietet, der darf mit der Thorarolle in der Hand in der Synagoge tanzen. Insbesondere chassidische Gemeinden verlangen eine Menge Geld fuer den Tanz, finanzieren sich jedoch dadurch selbst.

Vor ca. einer Stunde bin ich in Tiberias angekommen und verbringe Simchat Thora hier im Norden. Freitag fahre ich zum Schabbat nach Jerusalem. Ich bin froh, dem Feiertagstrubel etwas entkommen zu sein und werde, neben der Synagoge, relaxen.

"Chag Sameach - Happy Simchat Thora !" an alle Leser !

Rabbi Yosef Ber of Brisk on Simchat Torah

B"H

Rabbi Yosef Ber of Brisk:

The phrase SIMCHAT TORAH literally means the joy of the Torah, to teach us that it isn't enough for us to be happy with the Torah, the Torah must be happy with us.

Montag, September 27, 2010

Unterwegs

B"H

An diesem Sukkot bin ich fast pausenlos unterwegs oder am Arbeiten. In der Altstadt nahm ich an zwei unterschiedlichen Trips durch das Arabische Viertel teil. Vorhin rannte ich zur Sukkot - Party des neuen Chabad - Schaliach des Jerusalemer Stadtteiles Rehavia, Rabbi Yisroel Goldberg und seiner Frau Shoshi, jetzt muss ich gleich weiter zur Arbeit.



Rabbi Goldberg und seine Frau Shoshi.


Mittwoch ist wieder nur ein halber Tag, denn abends (bis donnerstag abend) feiern wir Simchat Thora und dann reicht es irgendwann mit den Feiertagen.:-) Es scheint als sei ganz Israel auf den Beinen und unternimmt Trips.

Gestern abend war ich im ultra - orthodoxen Mea Shearim zu den "Simchat Beit HaShoeva" Feierlichkeiten und leider bin ich noch nicht dazu gekommen, meinen Bericht zu übersetzen. Ein deutscher Bericht folgt bis Mittwoch; samt Photos. Wer dennoch nicht warten kann, HIER der englische Beitrag !

Ab der kommenden Woche wird wieder alles ganz normal in meinen Blogs laufen.
Bis dahin noch tolle Feiertage !

Sonntag, September 26, 2010

Ist der Schauspieler IAN ZIERING Jude ?

B"H

Wer erinnert sich nicht noch an die Figur des "Steve Sanders" in Beverly Hill 90210 ?

Der Schauspieler IAN ZIERING spielte damals eine der Hauptrollen. In der Serie war "Andrea Zuckerman" Jüdin, doch in der Realität ist, u.a., Ian Ziering Jude. Zumindest soll seine Familie jüdisch sein und er jüdisch erzogen worden sein. Allzu genaue Details habe ich im Internet jedoch noch nicht gefunden.

Vorsicht Mission !

B"H


Neulich ist es mir endlich gelungen, den israelischen messianischen Juden GIDON, welcher mit den Jews for J. in Tel Aviv in Verbindung steht, zu photographieren. Der Jerusalemer Gidon geht im messianischen Center "Dugit" (in der Tel Aviver Innenstadt) ein und aus. Kommt er nach Jerusalem, nächtigt er überwiegend in den Synagogen in und um das ultra - orthodoxe Mea Shearim.
Vorsicht, denn es kann sein, dass er in den Synagogen sein Missionsmaterial auslegt und so Juden in die Faenge der Messianics ziehen will !







An alle Noachiden

B"H

G - tt verlangt von den Nichtjuden dieser Welt, dass sie die "Sieben Noachidischen Gesetze" einhalten.
Dazu wurde mir diese Website empfohlen. Sie ist in Englisch sowohl als auch in Russisch einzusehen !

Säkulere Juden in Mea Shearim

B"H

Jetzt verstehe ich nur allzu gut, warum das ultra - orthodoxe Mea Shearim so allmählich seine Besucherpforten schliesst.

Freunde einer bestimmten chassidischen Gruppe aus Mea Shearim hatten mich für Freitag abend (Erev Schabbat) zum Essen eingeladen. Als ich in deren Wohnzimmer kam, fand ich, zu meiner Überraschung, drei säkulere Frauen vor. Aus Tel Aviv, Ende 50 und für eine haredische Gegend nicht gerade anständig angezogen. Sie waren wegen der "Schabbat Action" an Schabbat angerollt und hatten Glück, eine Familie im Stadtteil zu finden, die sie einlud. Dies zeigt, wieviel Geduld und Toleranz der Stadtteil oftmals aufweist.

Als ich in das Wohnzimmer trat, waren die drei Frauen schon kräftig am stereotypen Argumentieren. Der Tochter unserer Gastgeber sagten sie auf den Kopf zu, dass haredische Kinder ungebildet seien und sie ja eh nur Jiddisch sprechen. Wieso nicht Hebräisch und überhaupt ?
Als die Gastgeber dann ein fast perfektes Englisch mit zwei ebenso haredischen Seminargirls aufwiesen, waren die drei Frauen sprachlos, denn man hielt ja alle im Raum für ungebildet und dann das.

Unsere Gastgeber hörten sich geduldig die Cliche - Vorwürfe der Tel Aviver an, bis diese verkündeten, sie müssen dann mal los, denn man fahre zurück nach Tel Aviv. In dem Moment drehte unsere Gastgeberin durch und fragte, warum die drei Familien (die Ehemänner der Frauen sassen zusammen mit allen anderen Männern drausssen in der Sukkah) gekommen seien. Am Ende offerierte die Gastgeberin sogar Geld für ein Hotel, damit die Tel Aviver nicht den Schabbat brechen, indem sie heimfahren. Nichts half und die drei Familien gingen.

Unsere Gastgeberin war geschockt und meinte hinterher, dass das Verhalten der Tel Aviver grausam war. Man hatte ihr den Freitag abend ruiniert. Ehrlich gesagt war das Verhalten der Frauen ziemlich mies gewesen und wir alle hatten keine richtige Schabbatatmosphäre erlebt, da die Frauen ständig dazwischenquakten.

Viele Jahre lange akzeptierte unsere Gastgeberin alle möglichen Besucher. Sogar Nichtjuden waren darunter. Nach all den Streitereien mit Nichtjuden und Reformjuden begann die Familie nur noch andere Haredim zu akzeptieren. Seminargirls und Yeshivastudenten. Warum ? Das sah ich am Freitag abend mit eigenen Augen und es verwundert nicht.

Freitag, September 24, 2010

Sukkotbilder aus Jerusalem




Die CHABAD Sukkah am Zion Square




Sukkot in der Ben Yehudah Street.


Überall in der Stadt finden sich Laubhütten (Sukkot). Insbesondere vor Restaurants, wo die Leute dann ihr Essen in der Sukkah verspeisen oder an der Kotel (Klagemauer).




Die städtische Bürgermeister - Sukkah am Rathaus (Safra Square).

Photos: Miriam Woelke

Sukkot 5771: Mea Shearim macht dicht

B"H

Als ich vor mehr als drei Jahren begann, an chassidischen Tischen im ultra - orthodoxen Stadtteil Mea Shearim teilzunehmen, war ich mit einer Freundin allein auf weiter Flur. Weitgehend sassen wir allein mit den chassidischen Frauen, unterhielten uns mit ihnen und schauten den männlichen Chassidim samt Rebbe im Erdgeschoss zu. Bald darauf aber kamen die ersten Zuschauergruppen von ausserhalb. Akademische säkulere "Researcher" rollten ebenso an und sahen das schnelle Geld, wenn sie nur über Chassidim berichten.In dem Moment als ich die Gruppen eintrudeln sah, wusste ich, "es ist alles aus". Und jetzt folgt das vorhergesehene Resultat: Mea Shearim macht dicht am Sukkot und lässt meistens nur die eigenen Mitglieder zu. Daran sind nicht nur fanatische Ausrichtungen schuld, wie eine Frauengruppe des Reform Movements behauptet, die da aus Protest durch Mea Shearim wandern will. Reform - Frauen, die keine Ahnung haben, von was sie überhaupt reden und einzig und allein dumm provozieren wollen.

An jedem Sukkot ist Mea Shearim dermassen überlaufen, denn Tausende Israel kommen, um die dortigen chassidischen Feiern anzusehen. Die Folge war, dass die eigenen Mitglieder der jeweiligen chassidischen Gruppen keinen Platz in der eigenen Synagoge mehr fanden. Das alles ist in diesem Jahr anders und nur Mitglieder werden zu den Feiern zugelassen. Es werden sogar Eintrittskarten an Mitglieder ausgeteilt. Schluss mit Besuchern von ausserhalb.

Diesen Schabbat verbringe ich bei Freunden in Mea Shearim und werden die Lage ausführlich abchecken. Vielleicht kann man mich ja irgendwie einschleusen.

Das Dilemma der nichtjüdischen Nachfahren in Israel

B"H

Man stelle sich einen Juden in Israel vor, egal, ob männlich oder weiblich. Besagter Jude sucht eine jüdischen Partner und fällt am Ende fälschlicherweise auf einen Nichtjuden herein.

Vor wenigen Tagen berichtete ich über die Folgen von "Intermarriage - Mischehen zwischen Juden und Nichtjuden". Wer keine jüdische Mutter hat oder nicht orthodox zum Judentum konvertierte, ist kein Jude. Demzufolge sind die Kinder aus einer solchen Intermaariage, wenn die Mutter keine Jüdin ist, ebenso keine Juden !

In Israel haben wir mehr als genug solcher Kinder herumlaufen, doch was geschieht, wenn diese zum Teenager bzw. Erwachsenen heranreifen ? Sie suchen Partner und gehen meist ebenso "Mischehen" ein. Je mehr Nichtjuden wir in Israel haben, desto grösser wird die Gefahr der Intermarriage. Nichtjuden verlieben sich in Juden oder wollen partout einen Juden heiraten. Oft geben sie im Vorfeld gar nicht zu, Nichtjuden zu sein. Da gibt sich ein Deutscher namens U als "D. G." aus. Oder ein rumänischer Einwanderer namens Tu... C., dessen Vater Jude ist, die Mutter dagegen nicht, nennt sich T. C.

Die Originalnamen habe ich auf Anraten eines Jurafreundes hinausgestrichen und durch Abkürzungen ersetzt !

Wer als Außenstehender kommt da nicht ins Schleudern und hält diese Leute fälschlicherweise für Juden ? Falls es zu einer geplanten Hochzeit kommen sollte, stellt sich spätestens bei der Eheanmeldung auf dem Rabbanut alles heraus. Dann aber meint der Nichtjude, der Jude habe sich so sehr in ihn verliebt, dass die Religion nur noch Nebensache sei.

Eltern, die eine Intermarriage eingehen, denken im voraus nicht an derlei Dramen, doch die Juden sollen es dann hinterher ausbaden.

Mittwoch, September 22, 2010

Lulav Photos aus Jerusalem

B"H


Heute abend beginnt SUKKOT und ich habe mein eigenes LULAV Set erstanden. Völlig unerwartet, doch letztendlich bin ich stolzer Besitzer meines eigenen Lulav. Ab morgen darf dann munter geschüttelt werden. Ganz kabbalistisch und in sämtliche Richtungen, um die Präsenz G - ttes in allen Teilen des Universums auszudrücken.


Hier eine kleine Lulav Photoserie:




Mein Lulav Set (noch nicht zusammengebunden).







Der Lulav Markt in der Jaffa Road / gegenüber dem Machane Yehudah Markt.




Das Kaufen der ARAVOT für den Lulav. Jeder einzelne Stengel wird geprüft. Wenn es sein muss, mit der Lupe, denn alles muss koscher sein !



















Photos: Miriam Woelke

Dienstag, September 21, 2010

Warum Juden keine Nichtjuden heiraten sollen ?

B"H

Fast den gesamten Yom Kippur (letzten Schabbat) verbrachte ich im Jüdischen Viertel der Altstadt. Das kostenlose haredische (ultra - orthodoxe) Hostel Heritage House veranstaltete traditionell den Synagogenservice, welcher diesmal im neu eingeweihten und total luxuriösen Gebäude von Aish HaTorah (Yeshiva gegenüber der Klagemauer) stattfand. Nicht, dass der G - ttesdienst unterbrochen wurde, doch wer wollte, der konnte zwischendurch an einigen Schiurim (relig. Vortrag) teilnehmen, denn ebenso traditonell sprach wie so oft Rabbi Yaakov Marcus vom haredischen Frauenseminar "Neve Yerushalaim". Rabbi Marcus stammt ursprünglich aus Toronto und eines seiner Leiblingsthemen ist die "Intermarriage - Wenn Juden Nichtjuden heiraten". Diesbezüglich reist er mehrere Male im Jahr zu kanadischen sowie US - Schulen, um junge Juden vor einer Intermarriage mit einem Nichtjuden zu warnen bzw. sie aufzuklären.

Die Anzahl der sogenannten "Mischehen - Intermarriage" weist in den USA weit mehr als 50% auf. Jude ist, wer eine halachisch jüdische Mutter hat oder orthodox zum Judentum konvertiert ist !

Hier ist die orthodoxe Version gegen eine Ehe mit einem Nichtjuden. Vorab jedoch sollte klargestellt werden, dass die Darstellung aus der Thora stammt und nichts mit Rassismus gemein hat. Vielmehr erschuf G - tt Juden sowie Nichtjuden, damit diese unterschiedliche Aufgaben auf dieser Welt ausführen. Oder anders ausgedrückt: Juden und Nichtjuden haben unterschiedliche Aufgaben in dieser Welt.

Als Rabbi Marcus sprach, lauschten ca. 40 Leute und ich konnte sehen, dass die "Intermarriage" bei jungen amerikanischen Juden ein weites Interessensspektrum einnimmt. Weltweit vielleicht ebenso, denn Chelsea Clinton heiratete einen Juden, wobei diese Ehe im eigentlichen jüdischen Sinne keinen Bestand hat. Halachisch kann ein Jude keinen Nichtjuden ehelichen, sondern nur mit ihm zusammenleben. Bei einer Trennung bedarf es keiner Scheidung, denn man ist nicht verheiratet, selbst wenn das Paar auf dem Standesamt heiratete. Halachisch nimmt der Jude seine Koffer und geht, da die Ehe niemals bestand. Konvertiert der nichtjüdische Part ernsthaft und orthodox zum Judentum, dann sieht die Sache wesentlich anders aus.

Rabbi Marcus erklärte:
Ein Jude kann mit einem Nichtjuden auf einem "Nefesh" Level liiert sein. Bedeutet, er gibt sich seinem körperlichen Verlangen hin. Weiterhin kann ein Jude mit einem Nichtjuden auf einem "Ruach" Level liiert sein, was bedeutet, "er verliebt sich". Was eine Beziehung zu einem Nichtjuden jedoch niemals erfüllt, ist der "Neshama" Level.
Wobei sich "Nefesh", "Ruach" und Neshama auf die unterschiedlichen Seelenlevel in einem Menschen beziehen. Ich kann mich dem niedrigsten Instinkt (Nefesh), wie meinen Gelüsten, hingeben oder mich nach meinen Emotionen (Ruach) richten. Der höchste Level des Lebens aber ist der "Neshama" Level, bedeutet: Intelligenz und wie ich mich gleichzeitig G - tt nähere bzw. mit Ihm eine Verbindung aufbaue. Ein nichtjüdischer Partner bringt einen Juden G - tt nicht näher und ist ihm in keinster Weise behilflich, eine Beziehung (zu G - tt) aufzubauen. Wobei wiederum den Nichtjuden keine Schuld an einer solchen Beziehung trifft, sondern dies einzig und allein dem Juden zugeschrieben wird, denn dieser sollte sich im Klaren sein, auf was er sich einlässt.
Juden und Nichtjuden wurden mit unterschiedlichen Seelen ausgestattet und damit ein Jude seine Aufgabe auf dieser Welt erfüllen kann, muss sein Partner jüdisch sein. Eine Intermarriage kann durchaus erfolgreich sein, doch eine Seelenverbindung dieser so unterschiedlichen Seelen kann es niemals geben.

SUKKOT - Das Laubüttenfest

B"H


Sukkot ist neben Pessach und Schavuot der dritte Feiertag, an dem Juden die Mitzwah (Gebot) haben, nach Jerusalem zu pilgern und ein Opfer im Tempel darzubringen. Auch zu unserer Zeit, in der es momentan keinen Tempel gibt, fahren Juden aus aller Welt nach Jerusalem, um an den berühmten Sukkot - Feierlichkeiten teilzunehmen.


Sukkot beginnt in diesem Jahr am Mittwoch abend (22. / 23. September) und wird bis zum 30. September gefeiert.
Bei meinen Zeitangaben ist zu beachten, dass diese NUR für ISRAEL gelten, denn ausserhalb Israels wird neun Tage gefeiert und nicht "nur" acht.


In der jüdischen Mystik sowie in der Chassidut (Chassidismus) heißt es, dass die Spiritualität in Israel aufgrund G - ttes allgegenwärtiger Schechinah (Präsenz) höher ist als im Ausland und damit die Juden in der Diaspora auch ein wenig davon abbekommen, müssen sie noch einen zusätzlichen neunten Tag anhängen.


Dem jüdischen Kalender zufolge beginnt Sukkot am 15. Tischrei. Das Fest ist ein biblisch verankerter Feiertag, an dem wir verpflichtet sind, sieben Tage lang ausserhalb unseres Hauses in Laubhütten (den Sukkot) zu wohnen (siehe Leviticus - Vayikra 23:34, 23:42 + Deuteronomy - Devarim 16:13). G - tt will uns mit diesem Gebot immer vor Augen halten, wie unsere Vorfahren nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste gelebt haben.


Aber warum läßt Er uns ausgerechnet im herbstlichen Monat Tishrei in den Sukkot leben und nicht im frühlingshaften Nissan (April) ?
Im Monat Tishrei ist der nahende Winter schon zu spüren und vor allem im Ausland ist die Mitzwa für sieben bzw. acht Tage in der Laubhütte (der Sukkah) zu leben aufgrund der Wetterlage nicht immer einfach. Zweck ist es, dass wir die Mitzwa aus der Liebe zu G - tt erfüllen und nicht, weil es vielleicht im April wegen des frühlingshaften Wetters ein größeres Vergnügen zu sein scheint.


In Gebieten, in denen kaum Juden leben, sieht man sie seltener: die Sukkah. Meistens eine kleine Hütte mit Wänden aus Holz oder Plastikplane und einem Stroh - bzw. Palmenzweigdach. Wer dagegen nach Israel kommt oder Sukkot im Londoner Golders Green oder Hampstead geschweige denn im New Yorker Boro Park, Monsey, Williamsburgh oder Crown Heights verbringt, dem bietet sich ein immenses Schauspiel. Ein Schauspiel, welches sogar die israel. Presse beeindruckt, denn heute werden in fast allen Tageszeitungen Bilder aus dem Jerusalemer Stadtteil Mea Shearim gezeigt. Dort reiht sich Sukkah an Sukkah. Auf den Dächern, in Höfen oder auf Balkons, keine Fläche bleibt ungenutzt.


Für den Bau einer Sukkah sind gewisse Halachot (Gesetze) zu beachten, welche im Talmud Traktat Sukkah sowie im Shulchan Aruch (Code of Jewish Law) verankert sind. Kurz gesagt darf eine Laubhütte nicht zu niedrige oder nicht zu hohe Wände haben, durch das Dach, dem so genannten S' chach müssen die Sterne am Himmel sichtbar sein und es müssen mindestens drei Wände vorhanden sein.


Die erste Nacht an Sukkot ist das Sitzen, Essen und Trinken in der Sukkah ein uneingeschränktes MUSS. Ausserdem wird ein bestimmter Segen sowie der "Sche Hechiyanu - Segen" gesagt.


Es besteht ein halachisches Gebot in der Sukkah zu schlafen. Gewöhnlich befolgen das die Männer, wohingegen es bei Frauen nicht zu verbreitet ist. Aber natürlich können Frauen genauso in der Sukkah übernachten, keine Frage.


Bei der chassidischen Gruppe Chabad bestehen diesbezüglich andere Regeln, denn Chabad richtet sich hier keineswegs nach dem Schulchan Aruch. Im hauseigenen Chabad - Shulchan Aruch wird erklärt, warum Chabadnikkim NUR in einer Sukkah essen und trinken, jedoch nicht in ihr schlafen:


"In der Sukkah strahlt das Licht G - ttes mit solch eines Kraft, dass es unmöglich ist, in ihr zu schlafen".
Heisst in anderen Worten, dass die g - ttliche Spiritualität dermassen hoch ist, dass wir keinesfalls an solch einem Ort schlafen können".



Wer bei Chabad eingeladen sein sollte, der mache sich darauf gefasst, dass Chabadnikkim selbst den kleinsten Schluck Wasser nur in einer Sukkah zu sich nehmen.


Die Sukkah symbolisiert G - ttes uneingeschränkte Herrlichkeit, welche die Israeliten bei der Wanderung in der Wüste beschützte. Seine Schechinah lag über ihnen und bis heute liegt Seine Präsenz über unseren Sukkot.


Der wichtigste Bestandteil der Sukkah ist das S' chach, das Dach. Das S' chach wird meistens nur auf die Wände aufgelegt und nicht befestigt. Im kabbalistischen Buch "Shushan Sodot" heißt es dazu, dass das S' chach die Obere Welt repräsentiert und daher nicht an die Untere Welt, dem Rest der Sukkah, befestigt ist.
Wer es ganz kabbalistisch mag, dem sei hier das Beispiel gegeben, dass am Tempelberg (Har HaBait) in Jerusalem Himmel und Erde aufeinandertreffen.


Die Sukkotfeierlichkeiten in Jerusalem sind jedes Jahr etwas ganz Besonderes. Im Jüdischen Teil der Altstadt gibt es unzählige Attraktionen und ausserdem findet an den Zwischenfeiertagen (Chol HaMoed) der Segen der Cohanim (Tempelpriester) - Birkat HaCohanim beim Morgengebet Schacharit an der Kotel (Klagemauer) statt. Tausende von Menschen werden sich zu diesem Ereignis an der Kotel versammeln, einige wenige Fanatiker werden aufs Neue versuchen, den Tempelberg zu stürmen und die Shops vermelden einen riesen Umsatz.


Die Altstadt riecht nach Zuckerwatte (Searot Savta) und sämtliche Fressalien gehen über die Ladentische. Ein kleiner Tip sei angebracht: Bringt Euch Euer Essen und Trinken selbst mit, denn die Preise werden zu unverschämt sein.


Attraktionen sind Besuche in der Ir David - der Stadt König Davids, innerhalb des arab. Dorfes Silwan ausserhalb des Tempelberges oder der Besuch im Jerusalemer Archäologischen Park gleich neben der Klagemauer.


Die Ir David ist eintrittsfrei, doch wer an den Tunnelführungen teilnehmen will, muß mit einem Unkostenbeitrag von ca. 30 Shekeln rechnen. Der Eintritt in den Archäologischen Park bewegt sich um die 25 Shekel, plus oder minus. Richtig teuer wird es am Jaffa Tor, wenn Ihr plant den "Tower of King David" zu besichtigen. Hier sind mind. 40 Shekel zu zahlen.


Allabendlich sprechen wir in der Sukkah einen besonderen Segen über die Ushpizin. Das Wort "Ushpizin" kommt aus dem Aramäischen und bedeutet "Gäste". Mit den Gästen sind Avraham, Yitzchak, Yaakov, Moshe, Aharon, Yosef und König David gemeint, die unsere Sukkot besuchen. Sephardische Juden plazieren sogar einen extra Stuhl für einen der Gäste in ihre Sukkah.


Eine besonders wichtige Mitzwah an Sukkot ist der Lulav, ein Palmenzweig, Myrtelzweige, Weidenzweige und die gelbe Zitrusfrucht, der Etrog. Die Mitzwa stammt aus der Thora und allmorgentlich schütteln wir den Lulav während des Morgengebetes Shacharit in alle sechs Himmelsrichtungen, was ausdrückt, dass G - tt überall present ist.


Chabad wird mehrere Lulavstände bereithalten, damit auch wirklich alle Juden diese Mitzwa ausführen können. Zwei der Stände werde in der Altstadt am Cardo sowie am Zions Square in der Stadtmitte sein. Auch Frauen schütteln den Lulav und nicht nur Männer !!!

In der naechsten Woche finden die berühmten Simchat Beit HaSchoeva - Feierlichkeiten statt. Zu Tempelzeiten wurde Wasser aus dem Shiloach hinauf in den Tempel gebracht. Eine besonders festliches Event von dem es im Talmud Sukkah 51b heißt: "Wer niemals das Simchat Beit HaShoeva sah, hat noch niemals richtige Freude in seinem Leben empfunden".


Zu Simchat Beit HaShoeva finden in der Altstadt viele Feierlichkeiten statt. Unter anderem ein Chabad - Konzert im Cardo. Wer es dagegen richtig aufregend haben will, der gehe nach Mea Shearim zu den chassidischen Gruppen. Wer dort teilnimmt, der wird wirkliche Freude in seinem Leben empfinden. Bei den Gruppen Toldot Aharon sowie Avraham Yitzchak wird mächtig gefeiert werden und ich werde fast mein gesamtes Sukkot mit diesen Gruppen verbringen ebenso wie mit der Chassiut in Bnei Brak.


Am Morgen des 29. September findet an der Kotel ein für Aussenstehende seltsames Schauspiel statt und es empfiehlt sich, frühmorgens gegen 5.00 Uhr dort zu sein. Nach dem Morgengebet Schacharit werden die Hoschanot - Weidenzweige auf den Fussboden geschlagen. Dieser Tag, Hoschana Rabbah, ist der allerletzte Tag, an dem G - tt uns doch noch in das Buch des Lebens einschreiben kann. Chassidim sowie Kabbalisten wiederum sagen, dass die absolut endgültige Entscheidung erst an Chanukkah fällt.


Hoschana Rabbah ist einer meiner liebsten Feiertage, obwohl ich nicht immer die Hoschanot auf den Boden schlage, um so symbolisch meine Sünden loszuwerden. Dennoch, die Atmosphäre ist einzigartig und ich kann jedem nur raten, der Zeremonie an der Klagemauer beizuwohnen.


Am Abend von Hoschana Rabbah feiern wir Simchat Thora (Shemini Atzeret). In Israel sitzen wir sieben Tage in der Sukkah, im Ausland dagegen acht. Am achten Tag, also an Simchat Thora, tun wir dies in Israel schon nicht mehr.


Shimini Atzeret ist ein biblischer eigenständiger Feiertag, den G - tt, laut Kommentatoren, hinzufügte, weil Er noch einen weiteren Tag mit uns feiern wollte.


In Israel fallen Shemini Atzeret und Simchat Thora auf ein und denselben Tag, an dem wir die die Thora zuende lesen und gleich darauf aufs Neue mit den Lesungen beginnen (mit Genesis - Bereshit). Wir feiern, die Beendigung der Thora und gleichzeitig den Neubeginn.


In allen Synagogen wird Simchat Thora ausgiebig und feuchtfröhlich gefeiert, jedoch nirgends so enthusiastisch wie in Mea Shearim. Der Alkohol fliesst in Strömen und überall tanzen die Leute in den Strassen. In den Synagogen sind die Hakafot, das Tanzen mit den Thorarollen, sehenswert.


Ebenso ist Sukkot dafür berühmt, dass auch Nichtjuden nach Jerusalem kommen. Leider sind deren Feierlichkeiten heutzutage leider fast nur zur Judenmission ausgeartet. Sicher gibt es viele aufrichtige Christen, die kommen, aber wie schon erwähnt, machen sich auch viele Schwarze Schafe breit und meinen, sie müssen sich auf Juden stürzen, um sie zu missionieren. Wir sind immer alle wieder froh, wenn solche Leute ihre sieben Sachen packen und abreisen.


Anmerkung: Die Thoraparasha gibt es erst wieder zum 2. Oktober mit der Parashat Bereshit - Genesis !!!


Trotzdem wünsche ich allen schöne Feiertage, Chag Sameach und für die Zwischentage an Sukkot ein Herzliches Moadim Le' Simcha aus Jerusalem.




Sukkot in Mea Shearim







Eine Sukkah in der Fußgängerzone Ben Yehudah








Eine koschere Sukkah in Auschwitz


An jedem Sukkot (Laubhüttenfest) erzählt Rabbi Mordechai Machlis regelmässig dieselbe Story von der koscheren Sukkah (Laubhütte) in Auschwitz. Dies tut er für seine Familie sowohl als auch für seine vielen vielen Gäste.


Die Story handelt von seinem Freund und Lehrer Rabbi Yitzchak Traube. Rabbi Machlis schließt jedesmal mit den Worten, dass er nicht wisse, ob ein ähnliches Ereignis jemals stattgefunden hat und ob Rabbi Traube das ihm Wiederfahrene je veröffentlichte. Die Zuhörer sind jedesmal aufs Neue erschüttert. Ich möchte die Story hier erzählen, auch im Gedenken an Rabbi Yitzchak Traube.


Rabbi Yitzchak Traube war einige Jahre im Vernichtungslager Auschwitz inhaftiert. Jeden Morgen wurden er und seine Mithäftlinge gezwungen zur Arbeit zu gehen. Dazu mußten sie eine bestimmte Lagerstraße entlang marschieren.


Sukkot stand kurz bevor und als Rabbi Traube die Straße entlang ging, sah er zufällig kleine Zweige am Wegrand liegen. Er schaute zur Seite und sah dort ein ehemaliges Gebäude, doch jetzt nur noch eine Ruine. Nur ein paar Wände ohne dach waren noch vorhanden. Mit dem Fuß trat er kleine Zweige weiter an die Seite. Er mußte dabei sehr vorsichtig vorgehen, denn die Bewacher könnten aufmerksam werden.


Am Abend von Sukkot verließ er unbemerkt seine Baracke und lief an die Stelle, an der sich die Zweige und die Ruine befanden. Er begab sich dadurch in höchste Lebensgefahr, denn seine Entdeckung hätte die sofortige Hinrichtung bedeutet. Er legte die Zweige über die Mauern und baute so eine koschere Sukka. Außerdem hatte er etwas Brot zusammen gespart, welches er aß.


Im Angesicht des Todes mitten in Auschwitz erfüllte er das Gebot, in der ersten Nacht von Sukkot in der Sukkah zu sitzen, den Segen zu sprechen und zu essen.

Montag, September 20, 2010

Die G - ttesstrafe "Midah keneged Midah - מידה כנגד מידה"





B"H

Im Judentum gehen wir von einer G - ttesstrafe "Midah keneged Midah - Mit gleicher Münze heimzahlen" aus. Grundsätzlich bedeutet dies, dass G - tt uns für Vergehen bestraft. Und zwar fast immer in einer Art und Weise, welche einen direkten Bezug zum Inhalt unseres eigenen Vergehens aufweist.
Normalerweise glaubt ein jeder von uns wenn er "Midah keneged Midah" hört, dass sobald er gegen die Thora verstösst, er umgehend bestraft wird. Das allerdings muss nicht sein und die Zeiträume zwischen dem eigentlichen Vergehen und einer Bestrafung können viele Jahre betragen.


Wo aber sehen wir in der Thora ein Beispiel für eine sofortige
"Midah keneged Midah" - Bestrafung ?


Nachdem Adam HaRishon und Eva (Chava) vom "Baum der Erkenntnis - Etz HaDa'at" assen, "öffneten" sich ihre Augen und sie sahen, dass sie nackt waren. Und sie hörten die Stimme G - ttes und versteckten sich hinter einem Baum.

Anmerkung:
Die Thora Parashat Bereshit, insbesondere das Thema "Gan Eden - Paradies" ist durchweg metaphorisch dargestellt und niemand kann genau sagen, was womit wirklich gemeint ist. Der Talmud allein nennt widersprüchliche Theorien darüber, was der "Etz HaDa'at" wirklich war. Dass es kein Apfel war, den die Beiden assen, ist eine Tatsache. Wie jedoch der Garten ausschaute und ob es sich um einen Garten handelte, darüber wird spekuliert. Offenbar handelte es sich nicht unbedingt um einen materiell - existierenden Ort, sondern eher um einen extrem hohen Seelenzustand.

Sobald sie vom "Baum der Erkenntnis" "assen", wurden ihnen, laut kabbalistischer Literatur, sofort die hohen Seelenlevel entnommen und Adam und Eva sahen sich plötzlich ganz anders. Nicht unbedingt nackt, doch weniger intelligent. Weniger weise und auf einem wesentlich niedrigeren Seelenniveau. Nichts war es mehr mit der Allwissen - und der Unsterblichkeit.

Dann kam G - tt. Aber war DER nicht die ganze Zeit über anwesend ? Und wieso verstecken ? Wie kann man sich vor G - tt verstecken ?

Alles wäre anders verlaufen, hätten die beiden ersten Menschen ihre Schuld eingestanden und sich nicht mit Ausreden gewunden.

War der Rock'n Roll Star ELVIS PRESLEY Jude ?

B"H


War ELVIS PRESLEY Jude ?

Seine Ururgrossmutter soll Jüdin gewesen sein und somit war seine Mutter Gladys Presley Jüdin. Durch die Abstammung seiner Mutter war Elvis Jude, obwohl er die Religion überhaupt nicht praktizierte. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Elvis sich seiner jüdischen Abstammung durchaus bewusst war. Auch seine im August 1958 verstorbene Mutter Gladys war letztendlich stolz auf ihre jüdische Herkunft und wir sehen einen Davidstern auf ihrem Grab.

Der LULAV

B"H




Der Lulav ist ein biblisches Gebot und setzt sich aus einem Palmenzweig, Myrtlezweige sowie Weidenzweige zusammen. All die Zweige werden zusammengebunden und ergeben den Lulav. Dazu gehören tut selbstverständlich auch der gelbe Etrog, eine Zitrusfrucht. Den Etrog hält man allerdings separat in der Hand und beum Schütteln selbst wird er an den Lulav gedrückt.


Der Lulav wird an allen Tagen des Sukkot - Festes, außer am Schabbat, in alle sechs Himmelrichtungen geschüttelt, was zugleich G - ttes Präsenz symbolisiert. Kommentatoren räumen dem Lulav unterschiedliche Bedeutungen ein und insbesondere in der Kabbalah spielt er eine immense Rolle.



Noch am selben Abend des Yom Kippur Ausgangs ist es Tradition, den Bau der Sukkah (Laubhütte) zu beginnen. Es ist jedesmal ein großartiges Erlebnis, in eine Sukkah zu gehen. Der Eine hat es gerne traditionell und hängt Bilder von Jerusalem oder berühmten Rabbis in der Sukkah auf und der andere besteht auf Luxus. Ganz nach Belieben. Bunte Girlanden sind heutzutage schon fast ein Muss und sie werden überall angeboten. Teure, billige, was das Herz begehrt. Am besten gefallen mir immer noch jene Selbstgebastelten der Kinder.


Überall wird gehämmert und gewerkelt. Der Sukkahbau wird bis ins kleinste Detail geplant, muss doch eine Laubhütte auch koscher sein. Eine bestimmte Höhe, eine bestimmte Anzahl von Wänden, etc. Bis Mittwoch werden Tausende israelische Haushalte ihre Wohnungseinrichtung in die Sukkah tragen und sie stolz den Besuchern präsentieren. Wer keinen eigenen Balkon hat, auf den er die Sukkah plazieren kann, der baut sie draussen im Hof vor oder hinter dem Haus auf. Nicht jeder besitzt sein eigenes Haus und so wird im Gemeinschaftshof zusammengerückt. Sukkah neben Sukkah und es leben die Nachbarn, die jegliche Gespräche in der Sukkah nebenan absichtlich oder unabsichtlich mit anhören.


Eine ganz besonderen Bedeutung kommt dem Lulav zu. In Jerusalem gibt es momentan fast an jeder Ecke Lulav - Märkte, wo für jeden Geldbeutel etwas dabei ist. Auch hier müssen ein Lulav und der dazugehörige Etrog koscher sein. Und damit man nur das Beste für sein Geld bekommt, wird schon einmal mit der mitgebrachten Lupe nach Rissen in den Blättern gesucht. Besonders berühmt sind die Lulav - Märkte im ultra - orthod. Mea Shearim. Vom grossen Supnik - Platz vor der Knabenschule der chassidischen Gruppe Dushinsky bis hin zu einem Platz an der Bar Ilan Strasse liegen die Märkte verstreut. Auf dem Supnik allerdings gelten eigene Regeln, denn dort dürfen nur Mitglieder der antizionistischen Dachvereinigung "Edah HaCharedit" ihren Lulav kaufen gehen. Eintritt nur nach Vorzeigen des Edah - Ausweises !


Emsig suchen die Haredim (ultra - orthod. Juden) mit Lupen die Blätter und den Etrog (Zitrus) ab. Ein ganz besonderes Schauspiel, bei dem Frauen nicht zugelassen sind. Jedenfalls nicht auf den Märkten der Ultra - Orthodoxen. Sogar Verbotsschilder hängen aus, welche Frauen den Zutritt ausdrücklich untersagen. Übrigens darf eine Frau den Lulav an Sukkot genauso schütteln und hierbei gibt es keinerlei Beschränkungen. Nur kaufen darf sie ihn nicht, jedenfalls nicht auf Haredi - Märkten.


Einmal bei solch einem Markt angekommen, schaue ich dem Treiben gern aus der Ferne zu. Es wird inspiziert, gefeilscht und diskutiert. Nur keinen unkoscheren Lulav kaufen, denn sonst ist die Mitzwah (Ausführung des Thoragebotes) dahin. Um den allerbesten Etrog zu bekommen, kommt es nicht selten vor das schon einmal mehrere Hundert Dollar über den Ladentisch gehen. Wer also an Sukkot Männer mit seltsamen langen durchsichtigen Plastiktaschen durch die Wohnviertel laufen sieht, der braucht sich nicht zu wundern. Damit der Lulav an den Feiertagen nicht beschädigt wird, wird er nach dem Schüttel während des Morgengebetes Shacharit in eben jene Plastikhüllen gesteckt. Für den Etrog (Zitrus) gibt es eine extra Schachtel. Wenn der Mann einmal unpässlich sein sollte, darf auch eine Frau das Lulav - Täschchen halten. Sogar bei den ultra - orthod. Haredim.




Der Lulav mit dem Etrog (der Zitrusfrucht)








Sämtliche Photos vom Lulav - Markt am Supnik Square HIER !

Jerusalem baut Sukkot (Laubhütten)

B"H


Mittwoch abend ist es soweit: Am Abend beginnt das achttaegige Sukkot (Laubhüttenfest). In der Diaspora dauert es neun Tage.


HIER ein paar Eindrücke vom Sukkotbau in Jerusalem:



Sonntag, September 19, 2010

Das Grab des Rabbi Me'ir Ba'al HaNess in Tiberias

B"H

Letzten donnerstag machte ich mich in Tiberias zu drei Graeber verstorbener Zaddikim (Gerechten) auf. Besonders vor dem anstehenden Yom Kippur ist dies so Tradition und ich muss zugeben, dass mir der Besuch viel einbrachte. 
Als erstes stelle ich die Photos vom Grab des Rabbi Me'ir Ba'al HaNess  in den Blog. Viele weitere, der Rachel (der Gattin des talmudischen Rabbi Akivah) sowie Photos vom Grab des RAMBAM, werden folgen. Nicht zu vergessen die Photos der Rabbiner vom Friedhof zu Safed (Zfat). 

Rabbi Akivah war der Lehrer des ebenso bekannten Rabbi Me'ir Ba'al HaNess (Ehemann von Beruriah).  




Eingang sowie Vorplatz zum Grab.
Souvenir Shops und Ausruhen.











Ein unbedingtes MUSS vor dem Eintritt ans Grab:
Die richtige Kleidung (Beispiel: Frauen in langem Rock) und ausserdem ist der Zutritt fuer COHANIM (Tempelpriester) verboten ! 
Cohanim besuchen aufgrund von Unreiten keinen Friedhof. Falls ja, dann durch einen Spezialzugang.




Eliyahu HaNavi's - Prophet Elijah (?) Stuhl mit gelbem "Free Gilad Shalit" Band.





"Ezrat Nashim - Frauenseite" am Grab.
















Die unmittelbare Umgebung.

Photos: Miriam Woelke

Sukkot kommt

B"H

Gestern abend um 18.18 Uhr ging in Jerusalem der Yom Kippur und somit das 25 - stündige Fasten mit dem Schofarblasen vorüber. Am Ende hatte ich, völlig ausgetrocknet ohne Trinken, riesige Kopfschmerzen.

Das gibt es nur in Jerusalem ?
Als ich mittags mit dem Bus aus Tiberias eintraf, stand auf den leuchtenden Schilder auf den lokalen Bussen "Gmar veChatimah Tova - Eine gute Unterschrift G - ttes ins Buch des Lebens". Wo anders findet man das sogar leuchtend auf Bussen stehen ?

Den Yom Kippur verbrachte ich fast nur im Jüdischen Viertel in der Altstadt. Haredisch (ultra - orthodox) - litvisch und Freunde von mir huschten einmal kurz hinüber in die sephardische Synagoge, wo der Chazzan phänomal gesungen haben soll.

Vor dem Nachmittagsgebet Mincha um 13.30 Uhr hatten alle den Drang, sich zur Ruhe zu betten. Ich tat das in der "City of King David" auf einer Bank, da ich einmal raus musste. Man gehe von der Klagemauer (Kotel) hinunter zum Dung Gate, dann links inunter und dann gleich wieder rechts in den palästinensischen Ort Silwan. Gleich links am Ortseingang befindet sich die "Stadt König Davids". Noch aus der Zeit vor dem Ersten Tempelbau stammend. Mehr dazu am Sukkot, wenn ich abermals hingehe, um Photos zu machen !

Nach dem Yom Kippur Ausgang musste ich noch etwas mehr als fünf Stunden in der Bäckerei arbeiten und so war es nicht viel mit Ausruhen nach dem Fasten. Der Feiertag an sich war nicht nur von der Synagoge geprägt, sondern genauso von Schiurim (relig. Vorträgen) des Rabbi Yaakov Marcus vom haredischen Frauenseminar "Neve Yerushalaim". Auch dazu in den kommenden Tagen noch etwas mehr !

Am Mittwoch abend beginnt der nächste Feiertag, welcher acht Tage dauern wird (in der Diaspora neun Tage): Sukkot, das Laubhüttenfest. Überall wird schon längst an den Hüttchen gewerkelt.

Donnerstag, September 16, 2010

Kivre'i Zaddikim in Tiberias (Tverya)

B"H

Früh am Morgen nahm ich den Bus von Jerusalem nach Tiberias (am See Genezareth - Kinneret) und landete nach 2,5 Stunden Fahrt am Ziel. Einchecken in ein Hostel (Wobei ich mit zwei Christinnen in einem Dorm - Zimmer landete. NT auf deren Bett und so. Frage mich momentan, ob ich die Nacht neben dem Götzendienst gut überstehe.:-)))

Gleich nach meiner Ankunft machte ich mich auf den Weg, um die Gräber berühmter jüdischer Zaddikim (Gerechter) zu besuchen. Unzaehlige talmudische sowie weitere relig. Persönlichkeiten liegen in Tiberias begraben und ich hatte bei glühender Hitze die Qual der Wahl. Am Ende landete ich beim RAMBAM (Maimonides, 1135 - 1204). Neu an dessen Grab ist eine Trennwand zwischen den beiden Geschlechtern. Obwohl ich vor Jahren schon einmal dort war, sah ich leider erst heute, dass nicht weit von seinem Grabe Rabbi Yochanan ben Zakkai sowie Rabbi Horowitz (Autor des kabbalistischen Buches "Shnei Luchot HaBrit) begraben liegen.

Meine zweite Station war RACHEL, die erste Frau des Tanna aus dem Talmud, Rabbi Akivah. Danach machte ich mich weiter zufuss auf den Weg und beendete den Tag beim Tanna (talmudischen Rabbiner), Rabbi Me'ir Ba'al HaNess.

Ein grandioser Tag und ich bereue keinen einzigen Schritt. Nebenbei machte ich mindestens 200 Photos, welche ich in der kommenden Woche in meine Blogs stellen werde. Viele Haredim (Ultra - Orthodoxe) getroffen. Selbst aus Jerusalem.

Am kommenden Mittwoch abend beginnt das Laubhüttenfest Sukkot und somit werde ich die Sukkotwoche fast ausschliesslich im ultra - orthodoxen Mea Shearim verbringen. Nach Hebron wollte ich fahren, doch wird es dort zu voll werden. Vielleicht fahre ich nach Ariel hinaus und besuche dabei die Siedlungen Ofrah und Shilo. Weiterhin plane ich einen Trip zum "Kever Rachel - dem Grab der Rachel (Frau Yaakovs) neben Bethlehem.

Allen jüdischen Lesern wünsche ich GMAR veCHATIMAH TOVA + ZOM KAL !

Zum morgen abend beginnenden Yom KIppur werde ich wieder in Jerusalem sein und bei litvishen Haredim (Ultra - Orthodoxen) am Synagogeng- ttesdienst teilnehmen.

Mittwoch, September 15, 2010

Die Tage vor Yom Kippur

B"H

Dieser Yom Kippur fällt auf einen Schabbat und das verursacht uns längere Gebete als sonst. Nicht, dass ich beim 25 - stündigen Fasttag das Essen vermisse. Vielmehr ist es die "gute Tasse Kaffee", ohne die ich kaum zu leben in der Lage bin.

Der spezielle Brauch in dieser Woche ist, die Gräber herausragender Rabbiner zu besuchen. Der Brauch wurde schon zu Zeiten der Geonim (talmudische Rabbiner aus der Zeit von 650 - 1000 nach Beginn der Zeitrechnung). Nicht, dass Juden eines Mediums zwischen ihnen und G - tt bedürfen und sie am Grab des Rabbis zu ihm beten.Bezweckt wird dagegen, dass der Zaddik (Gerechte) eventuell bei G - tt ein positives Wort für den Juden einlegt und dieser wiederum von G - tt gnadenvoller gerichtet wird.

Zum Beispiel genoss ich meine kurze Zeit auf dem berühmten Friedhof im nordisraelischen Safed (Zfat) am letzten Sonntag morgen. Leider hatte ich nicht viel Zeit, Tehillim (Psalmen) zu sagen, denn mein Bus nach Jerusalem wartete schon.

Ein weiterer israelischer Brauch ist es, an die Kotel (Klagemauer) zu gehen, um Selichot zu beten. Aus dem ganzen Land strömen Juden herbei und es ist gerammelt voll. Eine Bekannte aus dem ultra - orthodoxen Mea Shearim beschwerte sich gerade bei mir am Telefon über den fehlenden Anstand. Säkulere Israelis täten fast im Mini an der Kotel auftauchen und irgendwelche Christen oder super - moderne Juden singen und klatschen in die Hände.
Wobei mich das euphorische Händeklatschen und Gesinge stets an radikales christliches Gehabe erinnert.

Ein besonderes Rosh HaShana - Gefühl kam vor einer Woche nicht bei mir auf, was wohl an dem menschenüberfüllten Chabad Programm in Safed lag, an welchem ich teilnahm. Irgendwann aber kam das Gefühl doch noch auf. Und zwar als ich mit Freunden über die Religions diskutierte. Über Vergehen und die Yetzer HaRah (schlechte Seite in einem jeden von uns).

Morgen nachmittag plane auch ich nochmals einen Trip in den Norden. Für einen Tag, denn Freitag mittag will ich wieder daheim in Jerusalem sein. In Tiberias will ich zum Grab des Rambam (Maimonides, 1135 - 1204) gehen und falls es die Zeit erlaubt auch zum Grabe des talmudischen Rabbi Akivah sowie dem Kabbalisten Moshe Chaim Luzzatto aus dem 18. Jahrhundert. Um das Grab des Rambam herum befinden sich ebenso die Gräber von Rabbi Yochanan wie dem ebenso talmudischen Rabbi Yochanan ben Zakkai. Etwas näher zum See Genezareth (Kinneret) hin liegt der antike Sitz des Sanhedrin (nach der Zweiten Tempelzerstörung).

Die Rückfahrt nach Jerusalem am Freitag wird zur Hast, denn unser Land liegt ab 14.00 Uhr brach. Keine Busse mehr und selbst die Shops schliessen relativ früh, weil gegen ca. 17.00 Uhr der Yom Kippur und somit das Fasten hereinbricht. Pünktlich in der Synagoge, nach dem Kerzenzünden daheim, will man zum "Kol Nidre - Gebet" auch sein und so geht alles etwas holterdipolter.