Freitag, Dezember 31, 2010

Simply Zfat


Die chassidische Breslov band "Simply Zfat" aus Zfat.

B"H
"Schabbat Schalom" an alle Leser aus der heiligen Stadt Zfat in Nordisrael !


Gerade beendeten wir unsere Seminartour durch einige Synagogen und die entsprechenden Photos dazu stelle ich in der kommenden Woche in den Blog.
Ein kleiner Vorgeschmack:



Im inneren der sephardischen Synagoge ABUHAV.

Photo: Miriam Woelke

Donnerstag, Dezember 30, 2010

Zfat (Safed) und der freundliche "Wahnsinn"

B"H

Die nordisraelische Kleinstadt Zfat (Safed) ist mehr als bekannt für ihre teilweise verrückten, durchgeknallten, wahnsinnigen, spirituellen, kabbalistischen ... oder sonst etwas Bewohner. Vorhin, zum Beispiel, traf ich einen freakigen Breslover Nana Chassid, der da vor seinem Haus tanzte. 

Leider ist das Photo etwas verwackelt, denn der Typ bewegte sich zuviel.:-)



Photo: Miriam Woelke

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@ Fritzi

Bekannt kam mir der Typ schon vor.:-) Wohnen tut er jedenfalls hier in Zfat.

Rabbi Mordechai Machlis zur Parashat Va'era

Mittwoch, Dezember 29, 2010

“Das Buch der Heilungen”

B”H

Der Grund, warum ich gerade jetzt über das “Buch der Heilungen” schreibe ist nicht etwa das spezielle Seminar, an welchem ich dieser Tage teilnehmen werde, sondern das Thema kam, mehr oder weniger, zufällig auf.

Als erstes jedoch eine kleine Erklärung:

Der Talmud Traktat Berachot 10b lehrt, dass König Chizkiyahu das "Buch der Heilungen – Sefer HaRefuot” nahm und versteckte. Das Buch enthielt Heilungsmethoden für alle nur erdenklichen Krankheiten und die Heilungsquote lag bei fast 100%. Der Autor des Buches ist unbekannt, allerdings wird angenommen, dass es von König Salomon verfasst worden ist. Der Talmud lehrt, dass König Chizkiyahu sich dafür entschied, dieses Buch auf langfristige Zeit zu verstecken und von der Menschheit fern zu halten. Warum ? Wäre es nicht grossartig, wenn alle Menschen aus dem Buch ein Rezept erhalten, wie sie ihren Krankheiten erfolgreich bekämpfen können ?

Wie immer gibt es auch zu diesem Thema vielerlei Diskussionen und Angaben von Gründen, warum genau Chizkiyahu das Buch versteckte. Zum Beispiel, sagt Raschi, dass die Menschen sich so sehr an das Buch gewöhnten und sich nur darauf verliessen, sodas sie völlig vergassen, G – tt un eine Heilung zu bitten. Wer krank ist, der soll beten und G – tt um Genesung bitten, doch zur damaligen Zeit des König Chizkiyahu vor weit mehr als 2000 Jahren sahen die Leute einzig und allein das Buch. Alles andere zählte nicht mehr.

Der Rambam (Maimonides) kommentierte dagegen, dass das “Buch der Heilungen” schon von kanaanitischen Astrologen benutzt wurde, die Praktiken nachgingen, die dem heutigen Voodoo ähneln. Unter anderem wurden bestimmte Gegenstände (ein Talismann) zu bestimmten Zeiten an bestimmte Orte gelegt.
Der Talmud listet mehrere Male diverse Krankheiten und deren Heilungspraktiken auf. Es gibt sogar eine Gemüseauflistung, die uns wissen last, welche Gemüsearten besonders gut für uns sind und was schwer verdaulich ist.



 Photo: Miriam Woelke


Seinerzeit war der Rambam (Maimonides, 1135 – 1204) nicht nu rein bekannter Rabbiner, sondern ebenso Astronom, Physiker und Arzt. Allein zum Thema der Medizin verfasst er mehrere Bücher. Unter anderem über die Chirurgie, Drogen, Hygiene, Fieber, das Blutlassen oder zahlreiche Heilungstherapien. 

Man stelle sich die Auswirkungen vor, würde das “Buch der Heilungen” in unserer Zeit gefunden werden. Es bedarf keiner James Bond Phantasie, dass sämtliche Menschen versuchen würden, das Buch in ihre Hände zu bekommen. Im guten genauso wie im negative Sinne.
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Zum Kommentar von s5, da meine Kommentarfunktion momentan etwas eingeschränkt ist:

Die Geschichte mit dem Buch ist nicht einfach so romantisch, sondern wird in der Gemara des Talmud Berachot 10b gelehrt. Zwar hatten andere Völker genauso medizinische Kenntnisse, das ist unbestritten; dennoch verfügte das "Buch der Heilung"über eine 100%ige Heilung. Das war der Unterschied. 

Allein der Talmud lehrt schon, dass König Salomon die Sprache der Tiere sowohl als auch die Sprache der Bäume verstand. Dazu erklärt der Talmud, was es bedeutet: Die "Sprache der Bäume". Nämlich, dass König Salomon über sämtliche Krankheitsheilungen Bescheid wusste. Heisst, er kannte alle verfügbaren Heilkräuter. 
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Zumindest schien es anhand des Buches mehr Chancen auf Heilung gegeben zu haben. Sterben jedoch muss jeder einmal !



Die Halacha schreibt generell vor, dass ein jeder auf seine Gesundheit und sein Wohlergehen achten soll und wer krank wird, der soll zum Arzt gehen und sich behandeln lassen. Bei diversen Sekten ist das nicht immer der Fall, von Breslov habe ich das zwar noch nicht gehört, schliesse es aber nicht aus. Die Regel ist das sicher nicht, aber was weiss ich, wer heute plötzlich alles Breslov wird und sich seine eigenen Regeln zurecht schiebt. 
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Ich kann mich einmal erkundigen, denn ich sitzte momentan an der Breslov / Chabad Quelle. Derzeit weiss ich nur, dass Breslov mir eine dermassen Firewall ins Wireless setzte, dass ich nicht in meine Hamantaschen - Site komme. Der Preis des Anstandes.:-)))

Was ist mit der eigenen persönlichen Galut ?

Der Diaspora Jude

 
B"H

Bist Du Dir über deine persönliche Galut (Diaspora) im Klaren ?

Normalerweise verbindet ein Jude mit dem Begriff "Galut - Diaspora"das Leben ausserhalb Israels. Nichtsdestotrotz, gemäss chassidischer Lehren, besteht eine Diaspora nicht nur aus dem Leben ausserhalb Israels, sondern im selben Augenblick kann sich der Jude genauso in seiner eigenen innerlichen privaten Diaspora befinden.

Ist sich ein jeder von uns über seine eigene kleine persönliche Diaspora bewusst ? Meine eigenen Schwierigkeiten, eine Verbindung zu G - tt aufzubauen bzw. in dieser Verbindung zu leben ? Als Jude nämlich kann ich in Israel leben, aber mich dennoch gleichzeitig in meiner persönlichen Galut bewegen. Bei einem Schiur (relig. Vortrag) gab jemand vorhin ein sehr treffendes Beispiel:

"Man kann einen Jungen aus Brooklyn nach Israel schicken, aber bekommt man Brooklyn aus dem Jungen heraus ?"

Und so sind wir wieder auf der Strasse der Suche nach uns selbst angekommen !

Dienstag, Dezember 28, 2010

Bilder vom berühmten Friedhof in Zfat (Safed) / Nordisrael

B"H

Gewöhnlich bin ich bestimmt alles andere als ein "Friedhofsfan" und somit auch niemand, der ständig zu allen erdenklichen "Kivrei Zaddikim - Gräber bekannter Rabbiner" rennt. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir der berühmte Friedhof von Zfat besonders angetan hat. Vermutlich wegen all der Kabbalisten sowie chassidischer Gelehrter, die dort beerdigt liegen.
  
Hier einige Photos aus der viertheiligsten Stadt Israels:



Zfat: Die Altstadt mit den Bergen Merons im Hintergrund.



Ein Synagogeneingang.



Landschaften


Der Friedhof zu Zfat ist voll antiker Gräber. Viele davon sind so alt, dass sie kaum mehr erkenntlich sind und nur noch halbverottete Grabsteine aufweisen. Man könnte kaum glauben, dass es sich einmal um ein Grab handelte. Allerdings bleibt jedesmal eine Portion Mystik hängen, denn es heisst, der Friedhof, bzw. die Lokalität, wurde schon von den Kanaanitern als Begräbnisstätte benutzt. Wer also kann genau sagen, wer dort begraben liegt. Manchmal lässt einen dieses Wissen von Kanaaitischen Grabstätten geradezu erschaudern ...





Photos: Miriam Woelke