Montag, Juli 02, 2012

Kleiner Einblick in die Vergangenheit des osteuropäischen Judentums

B"H

Wołożyn Voloshin. Little town in Belarus, pre war in Poland. There was located famous yeshiva - (Talmudic seminary), founded in the early 19th century by Rabbi Chaim Volozhin. I just found on Bialystok jewish cemetery grave of Mariashe, wife of the Genius Gaon Reb Nachman Zerach Simchowicz and daughter of HaRav Moshe Fridland Frydland a biblical scholar from the Volozhin Yeshiva.... Interesting coincidence between Bialystok and Wolozhin...




Heutzutage begegnet man in bestimmten Teilen der USA, Englands und in Israel jenen männlichen orthodoxen Juden, wo schwarze Hüte getragen werden. Filzhüte und der bekannteste Hersteller nennt sich BORSOLINO. 

In einem gesonderten Artikel habe ich bereits versucht, das litvishe (litauischen) Judentum zu definieren. Die sogenannten Litvaks gehören zum ultra – orthodoxen Judentum, sind jedoch das genaue Gegenteil der Chassidim. Genaue Definitionen zum litvishen Judentum erweisen sich als schwierig, denn irgendwie kann jeder Jude ein Litvak sein. Zwar leben die Litvaks nicht mehr, wie bis vor dem Holocaust, in Litauen bzw. Osteuropa, ihre Ideologie hat sich aber dennoch bis heute aufrechterhalten. Von außen betrachtet, bedarf es nicht viel: Ein Litvak kleidet sich in einen schwarzen Anzug mit weissem Hemd und einem schwarzen Hut. Unter dem Hut trägt er eine schwarze Kipa. Das ist alles. Wie viele chassidische Gruppen leben die litvishen Juden nicht in einem Stadtteil, sondern verteilen sich einzeln dort, wo sie gerade wohnen wollen. Sie richten sich nach einem bestimmten Rabbiner, doch kennen keine Gruppengesetze wie die Chassidim.

Bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges und dem Holocaust war das litvishe Movement vorwiegend in Osteuropa anzutreffen. Nicht genau so angezogen, wie dies heutzutage der Fall ist. Bis vor ein paar Jahrzehnten trug man einen regulären Hut, und die Farbe von Hemd und Hose waren freigestellt. Auch die Yeshivot (relig. Lerninstitute) Osteuropas waren völlig anders ausgestattet als dies heute der Fall ist. Wer heute als männlicher oder weiblicher Jude eine Yeshiva / Frauenseminar besucht, der erhält einen Platz im Dormitory sowie Mahlzeiten. Wer zahlen kann, tut das. Wer kein Geld hat, unterschreibt ein Formular, indem er sich moralisch verpflichtet, vielleicht später einmal zu zahlen. Dann, wenn er das Geld aufbringen kann. Ist das nicht der Fall, so zahlt er nichts. Während der Studienzeit ist er somit von den monatlichen Zahlungen entbunden. 

Zu früherer Zeit mussten die Yeshiva – Leute in den osteuropäischen Shtetln selbst eine billige Unterkunft suchen und das Essen musste auch finanziert werden. So kam es, dass viele Studenten hungerten, denn sie hatten entweder gar kein oder nur wenig Geld. Dagegen scheint der Überfluss in vielen heutigen Yeshivot geradezu Luxus. Hinzu kommen Computer und anderweitige Freizeitangebote. Davon konnte man in der Vergangenheit nur träumen.

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