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Donnerstag, Februar 18, 2010

Der ewige Konvertit

B"H

Eine Freundin kam mich heute abend auf der Arbeit besuchen. Nach ewig langen Zeiten macht sie nach ihrer Konversion zum Judentum (Giur) endlich Aliyah. Von Israel aus.

Anmerkung: Wer von Israel aus Aliyah beantragt, der muss sich darauf einstellen, dass sich diesbezüglich die Gesetze schon wieder geändert haben !

Vielleicht ist sie die Einzige, der auf dem Weg zum Giur und danach dermassen Steine im Wege lagen, dass die Story absolut unglaublich klingt. Der Bekanntenkreis riet ihr immer und immer wieder, einen extra Blog einzurichten oder gar ein Buch zu schreiben. Doch weder an die Presse wollte sie, noch einen Blog aufziehen. Sie wolle alleine "da durch" und danach ihre Ruhe haben. Genau das ist ihr nun geglückt.

Als ich sie vorhin traf, verwies ich an einen unserer Mitarbeiter, der momentan auf einer Jerusalemer Yeshiva zum Judentum konvertiert. Ich erwähnte diese Tatsache eher beiläufig, doch meine Freundin meinte sogleich "damit wolle sie nichts mehr zu tun haben".
"Ich will ja nicht, dass Du etwas damit zu tun bekommst, sondern ich habe das halt nur so dahingesagt. Ohne Hintergedanken," gab ich zurück.

"Weisst Du was, entgegnete sie, ich habe mir vorgenommen, mit solchen Leuten nichts mehr zu tun haben zu wollen. Erstens wollen sie dann immer, dass man hilft und mit Rat zu Seite steht und zweitens will ich mein Leben neu ordnen. Ich will vorwärts schauen".

In mehreren Blogartikeln habe ich dieses Thema bereits angesprochen und im Dezember 2006 nannte ich einen ähnlichen Artikel "Konversion zum Judentum, und dann ?"

Über das "und dann" machen sich meiner Ansicht nach viel zu wenig Konvertiten Gedanken. Oft scheint es als seien sie im "dann" nie angekommen, denn noch Jahre nach der Konversion reden sie immer noch über die Konversion. Als ob der Giur an ihnen dranklebt.

Nach einem Giur sollte man, wie meine Freundin, Entscheidungen treffen. Darüber, wo man hin will und wie es ernsthaft mit dem Erlernen des Judentums weitergehen soll. Viele meinen, mit dem Beit Din und der Prüfung sei alles gelaufen. 
"Ich habe mein Zertifikat und nun könnt Ihr mich kreuzweise".

Allein ein Giurzertifikat macht noch längst keinen Juden, sondern die Mitzwot. Ein richtig gelebtes Judentum und kein Stück Papier. Das eigentliche Lernen geht erst nach dem Test beim rabbinischen Gericht richtig los und hört nicht bei einem Zertifikat auf.
 
Vorwärts sollte geschaut werden und darauf, wie ich mich innerhalb des Judentums relig. verwirklichen kann. Indem ich mich mit geborenen Juden umgebe, zum Beispiel, und nicht ewig auf meiner Giurmasche klebe.

In die Zukunft schauen ist ein enorm wichtiger Aspekt und meine Freundin tut gut an ihrer Entscheidung. 


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4 Kommentare:

  1. Anonym8:50 AM

    Manchem hilft es auch, eine gewisse Zeit zu lernen und zu verstehen, w a s Judentum wirklich ist und wie man genaus als noachidischer Mensch gut leben kann.
    Rav Sherki ist z.B. im Beth Midrash in Susya involviert oder er hält Vorträge in Holland für Noachiden. Vielleicht sollten Leute, die daran interessiert sind, in dieser Richtung aktiv werden.
    http://www.shalomcenter.nl/beit.htm
    Rachel

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  2. B"H

    Chabad informiert ausserordentlich viel ueber das Leben als Noachide !
    Von dem was ich hier so im Internet herumschwirren sehe, waere es fuer so manchen besser gewesen, Noachide zu werden als durch einen Giur zu gehen. Vor allem dann, wenn einem die Mitzwot und das orthodoxe Judentum nach der Mikweh nichts mehr bedeuten und sich halt vorher so durchs Beit Din gelogen wurde.

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  3. Anonym9:17 AM

    http://www.bnei-noach.de/

    Die Zeit ist gekommen, lasst uns ihrer Größe bewusst sein!
    לכל זמן ועת לכל-חפץ תחת השמים
    „Alles hat seine bestimmte Zeit, und ihre Zeit hat jegliche Angelegenheit unter den Himmel“
    Prediger 13,1

    Weiterlesen...


    Rachel

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  4. B"H

    Erklaerungen zu den BNEI NOACH und ihren 7 Mitzwot verfasste ich schon vor laengerer Zeit:


    http://hamantaschen.blogspot.com/2007/07/die-bnei-noach.html

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