Donnerstag, April 30, 2009

Warum immer gleich zum Judentum konvertieren ?


B"H

Den unten aufgeführten Artikel hatte ich in der Vergangenheit schon einmal in den Blog gestellt. Ein Leser machte mich auf ein neues Buch bezüglich der Bnei Noach (der Noachiden) aufmerksam und brachte gleichzeitig zum Ausdruck, dass er nicht verstehe, warum die Leute immer gleich zum Judentum konvertieren, ohne vorher das Einhalten der Sieben Noachidischen Gesetze in Betracht zu ziehen.

Meiner Meinung nach ist die Bewegung der Noachiden gerade in Deutschland zu unbekannt. Andererseits ist nicht jeder, der nicht an J. als Meschiach glaubt und den reinen Monotheismus suchen, dafür gemacht zum Judentum zu konvertieren und nach der Konversion sämtliche halachische Regeln einzuhalten.
Wie ich oftmals im Internet lese berichten Konvertiten zum Judentum von ihrem Leben nach dem Giur, wobei sie sich offen gegen die Halacha aussprechen. "Das sei ja wohl alles nix und zu altmodisch !"
Dann frage ich mich jedesmal, wieso diese Leute überhaupt konvertierten, denn lt. eben jener von ihnen so abgelehnten Halacha sind sie, trotz Zertifikat, keine Juden, denn ein Seelenaustausch fand niemals statt !

Von daher wäre es für viele wesentlich vorteilhafter, sich der Noachidischen Bewegung anzuschliessen anstatt ins Judentum zu rennen und hinterher über die Orthodoxie zu lästern. Leute, die soetwas tun, hätte ich gerne bei ihrem Beit Din (rabbinisches Gericht) gesehen als sie den dortigen Rabbinern anscheinend die Hucke vollgelogen haben.

Der vorherige Artikel zum Thema:

Vielfach kommt es vor, dass jemand, aus welchen Gründen auch immer, sich von der christlichen Kirche abwendet und sich nach anderen Religionen umschaut.

Viele Leute meinen, dass wenn sie nun an den EINEN G - tt glauben wollen, sie unbedingt zum Judentum konvertieren müssen, da dies anscheinend die einzige Lösung sei.
Weit gefehlt, denn es gibt die sogenannte Bnei Noach - Bewegung, auf die ich morgen aus jüdischer Sicht etwas naeher eingehen will. Im Talmud Sanhedrin sind zu den Bnei Noach einige interessante Aspekte aufgelistet. Laut dem Judentum ist es sehr wohl möglich, an einen G - tt zu glauben und dennoch kein Jude zu sein.

Viele jüdische Leser machten mich darauf aufmerksam, dass es für so manchen potentiellen Konvertiten zum Judentum eine Fehlentscheidung waere, ausgerechnet zu konvertieren. Mehr als die Hälfte davon haben nicht vor die jüdischen Gesetze wirklich einzuhalten und nach dem Judentum zu leben. Mit einem Giur - Schein in der Hand glauben sie nun Juden zu sein, was nicht der halachischen Realität entspricht. Jude ist nur der, der auch eine neue Seele (Neschama) nach dem Giur erhält. Diese neue Seele wiederum gibt es nur für denjenigen, der wirklich beabsichtigt, die Mitzwot einzuhalten. Ich hatte darüber schon einmal berichtet:

http://hamantaschen.blogspot.com/2007/02/giur-und-halacha.html

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Nicht wenige mögen sich fragen, was das denn sei - die Bnei Noach. Wie soll man da beten oder was genau ist man dann überhaupt ? Christ, Jude, oder was ? Wo liegt meine Identität ?

Dazu hier ein paar Links einschliesslich des Literaturtips von besagtem Leser:

"The Divine Code" von Rabbi Moshe Weiner, Jerusalem

Ask Noach

Noachide.Org

The Noachides from Chabad

Kinder Noach (Deutsch)

Bnei Noach (auf Deutsch)

Jede, der sich für das Thema interessiert, kann gerne nachfragen oder sich an entsprechende Sites wenden !

18 Kommentare:

  1. Find ich toll..
    Ich stimme dir vollkommen zu. Als Noachid zu leben anstatt bzw. als Vorstufe zu Giur, wuerde so manchem Stress ersparen.

    Habe uebrigens mal im deutschen Giur Forum gestoebert, bei so manchen Kandidaten kann man nur den Kopf schuetteln. "Je frueher Jude, desto besser?"

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  2. B"H

    Es scheint, dass viele Leute gar nicht realisieren, auf was sie sich mit einer Konversion einlassen. Und ich meine damit eine orthodoxe Konversion !

    Wer nach dem Giur nicht weiterlernt, in einer aktiven jued. Gemeinde lebt, jued. Shops zur Auswahl hat und eben eine jued. Kultur, der kehrt ueblicherweise schnell wieder zu seinen vorherigen Lebensgewohnheiten zurueck.
    Oder ich sage einfach einmal ganz krass: Wer nicht in Frankfurt, Muenchen, Berlin, Hamburg, Antwerpen, Paris, London, Manchester, New York oder in Israel lebt, der versteht das Leben im orthodoxen Judentum nicht.

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  3. Anonym12:06 PM

    In Wien ist es ebenfalls möglich, ein erfülltes orthodoxes jüdisches Leben zu führen (hier sind auch viele Chareidim/Chassidim anzutreffen) - den Rest Österreichs jedoch kann man in dieser Hinsicht bis dato leider "vergessen".

    Shabbat Shalom!

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    1. Ja mein Sohn ist bei Chabat und ich bin stolz.

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  4. B"H

    Wien und Zuerich habe ich, ehrlich gesagt, uebersehen. Aber in beiden Staedten duerfte es gewiss moeglich sein, richtig jued. zu leben.

    Shavua Tov - Eine gute Woche !

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  5. Anonym7:48 PM

    "Oder ich sage einfach einmal ganz krass: Wer nicht in Frankfurt, Muenchen, Berlin, Hamburg, Antwerpen, Paris, London, Manchester, New York oder in Israel lebt, der versteht das Leben im orthodoxen Judentum nicht."

    Hamburg würde ich da mal weglassen...

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  6. B"H

    Wenn es strikt nach mir ginge, wuerde ich saemtliche deutsche Stadte weglassen, denn persoenlich verstehe ich etwas anderes unter einer Gemeinde. Nicht nur einer, aber mehrere chassidische Gemeinden gleichzeitig !

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  7. Anonym5:19 PM

    Kurz vor Schabbat möchte ich zu diesem Post auch bestätigen,dass es für einen Konvertit besser ist in einer ständig jüdischen Umgebung zu leben,d.h. hier in Deutschland am besten in der Synagoge,denn tatsächlich erinnert draussen nichts oder beinahe nichts an das Judentum.
    Ausserdem ist eine Konversion extrem schwer und oft muss man sich sehr intensiv mit Halachot und Mitzwot auseinandersetzen und regelrecht darum kämpfen auch ehrlich zu bleiben,ich meine ehrlich religiös.
    Ich bin nun im 5.aktiven Proselytenjahr und das dritte Vorsprechen vor dem Beit Din steht bevor - also man muss wissen was man will und wohin man will und worin man sich befindet und kann dazu ja oder nein sagen,mehr Entscheidungen gibt es nicht.

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  8. B"H

    Sobald ich aus der Synagoge in Deutschland trat, befand ich mich stets in einer anderen Welt. Dem Alltag sozusagen und es ist gewiss schwer, dass wenn man zum ALDI geht oder auch nur mit Freunden zusammen sein will, die Mitzwot zu bewahren. Man geht mit Freunden aus auf ein Glas Wein und sagte sich "Soll ich denn auf alles verzichten ?".

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  9. Ich finde das Judentum muss viel missionarischer werden, wie im früheren römischen Reich. Man sieht ja besonders heute mit welchem maßlosen missionarischen Eifer die Islamisten bzw. Salafisten agieren; da werden selbst so manche Fundis wie die Zeugen Jehovas überholt…

    Um stark zu bleiben bzw. um dem Islam Paroli zu bieten, muss das Judentum missionieren. Der Islam ist heute ein gefräßiges Tier der alles in sich einsaugt, Juden wie Christen und sonstige "Kufr" die zu "Gotteskriegern" rekrutiert werden.

    Deren Ziel ist letztendlich die Auslöschung Israels und die Errichtung eines globalen, transnationalen islamischen Kalifatstaates!

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  10. B"H

    Allgemein ist man im Judentum vorsichtiger neue Leute aufzunehmen, geschweige denn zu missionieren. Immerhin gilt es, die Thoragesetze einzuhalten, um einen gewissen "Tikun Olam - Korrektur der Welt" vorzunehmen. Konvertiten, welche die Gesetze nicht halten, koennen jedoch das Gegenteil bewirken und so sagt sich das Judentum, dass es besser sei, die eigenen Leute zur Mitzwoteinhaltung zu bewegen.

    Allerdings kann man nicht abstreiten, dass es, zum Beispiel zur Zeit von Moshe, eine "Missionierungsabteilung" gab.

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  11. Ja Miriam, das ist mir bekannt. Viele orthodoxe Juden glauben, dass jeder Jude der das Mosaische Gesetz nicht einhält, das Kommen des Moshiach verhindern. Dann ist man auch nicht so scharf auf Konvertiten; denn wenn sie dem Gesetz nicht treu sind, verhindern diese "Jews by choice" ebenfalls die Ankunft des Moshiach.

    Doch Tatsache ist, das Judentum was früher missionarisch orientiert...

    Die "Noachidischen Gebote" finde ich als Minimum problematisch, denn das heißt ja, dass jeder "gute" antisemitische Moslem und Christ diese Gebote vollständig und sogar darüber hinaus automatisch erfüllt…

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  12. B"H

    Der Talmud Traktat Sanhedrin lehr uns, dass der Meschiach auf verschiedene Art und Weise eintreffen kann. Er kommt nicht nur dann, wenn die Juden die Gesetze bzw. den Schabbat einhalten, sondern genau so kann er dann kommen, wenn die Juden das genaue Gegenteil tun.

    Missionarisch orientiert ? In Aegypten unter Yosef ja, doch das stellte sich hinterher mit der EREV RAV als Fehler heraus.:-)

    Zu den "Noachidischen Gesetzen":
    Ein guter Moslem koennte in Bezug auf den Glauben an den EINEN G - tt, wie es die Gesetze vorschreiben, ein guter Noachide sein, nicht jedoch ein Christ, denn der glaubt an die Trinitaet bzw. einen G - tt, der Mensch ist.

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  13. Entschuldige Miriam dass ich immer unter einem anderen Namen schreibe, habe Schwierigkeiten beim Anmelden...

    Der russische Oberrabinner Berel Lazar sagte: wenn alle Juden dieser Erde einen Shabbes voll einhalten würden, der Moshiach sofort kommen würde.

    Das Babylonische Exil hatte eine weite Verbreitung des Judentums zur Folge. Die in der Diaspora lebenden Juden kamen mit Heiden vieler Nationen in Berührung. Die Tatsache, dass Synagogen errichtet wurden und die Hebräischen Schriften in der griechischen Sprache vorhanden waren, erleichterte es Personen in der ganzen römischen Welt, die jüdische Religion kennenzulernen. Schreiber der alten Zeit wie Horaz und Seneca bestätigen, dass sich viele Leute aus verschiedenen Ländern den Juden anschlossen und Proselyten (Konvertiten) wurden. Josephus berichtet über die Juden in Antiochia in Syrien: „Sie zogen viele Griechen zu ihrem Glauben herüber, wodurch sie diese gewissermaßen zu einem Bestandteil ihrer eigenen Gemeinde machten“ (Geschichte des Jüdischen Krieges, übersetzt von H. Clementz, 1984, 7. Buch, Kap. 3, Abs. 3, S. 456). In dem Werk The Interpreter’s Dictionary of the Bible (herausgegeben von G. A. Buttrick, 1962, Bd. 3, S. 925) heißt es, dass „die Juden in Rom einen solch aggressiven Geist der Missionierung bekundeten, dass man sie beschuldigte, sie suchten die Römer mit ihrer Anbetungsform zu infizieren, und 139 v. Chr. wies die Regierung die „Hauptpropagandisten“ aus der Stadt aus.

    Auch das Volk der Chasaren (ein Turkvolk) entschied sich zwischen dem Islam und dem Judentum schließlich für das Judentum und konvertierte...

    PS: Nicht alle Christen sind ja Trinitarier...

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  14. B"H

    Das ist richtig, doch listet der Talmud mehrere Punkte auf, wann der Meschiach kommt und nicht nur das mit dem Schabbat !

    Die Khazaren werden in Rabbi Yehudah HaLevis Buch "Der Kuzari" beschrieben, doch entschied sich das Volk allein zur Konversion. Yehudah HaLevi verwandt in seinem Buch eine angeblich fiktive Diskussion mit dem khazarischen Koenig, einem Philosophen, einem Juden, einem Christen und einem Moslem.

    Allgemein bereite ich momentan einen Text zum Thema KUZARI vor !

    Christ sein bedeutet, an die Person des J. zu glauben und eben das erfuellt die Bedingung eines Noachiden nicht !

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  15. B"H

    Glaeubiger Christ zu sein, bedeutet Goetzendienst zu betreiben. G - tt ist weder Mensch noch ein Verwandter eines Menschen.

    Somit kann ein Noachide kein Christ sein, sondern muss sich vom Christentum lossagen.

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  16. Ich habe ja gesagt: Nicht alle Christen sind Trinitarier! Für die Zeugen Jehovas ist Jesus kein Gott... Genusowenig wie für Muslime Mohammed...

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  17. B"H

    Normalerweise glauben Christen an J. und eben das wird im Judentum als Goetzendienst betrachtet, denn Jude oder Noachide zu sein bedeutet, an EINEN G - tt zu glauben und keinen Sohn etc. Nur an G - tt selbst ohne irgendwelche Ableger.

    Moslems gelten im Judentum nicht als Goetzendiener, denn sie glauben an EINEN G - tt, der da derselbe ist, wie im Judentum.

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