Dienstag, Dezember 20, 2011

Backrezept: Chanukkah Sufganiot




Sufganiot am Jerusalemer Machane Yehudah Markt in der vergangenen Woche.

Photos: Miriam Woelke
B"H


Heute abend begann das jüdische Chanukkahfest und viele Leser halten immer noch nach dem passenden Backrezept Ausschau. In Israel sind sie schon seit einiger Zeit wieder im Handel, die traditionellen Sufganiot (Krapfen, Berliner). Je nach Füllung kosten sie zwischen 3 - 8 Schekel (ca. 60 Cent 1,50 Euro).


Hier erst einmal ein Rezept aus der Bäckerei, in der ich bis vor einem Jahr zu arbeiten pflegte:


1 kg Mehl (Vollkornmehl)

Eine dreiviertel Tasse Zucker

1 Teelöffel Salz

2 Eier

2 Eßlöffel Cognak

Eine halbe Tasse Olivenöl

60 g Hefe

Das ist alles. Man kann die Sufganiot ganz normal im Backofen backen. 20 Minuten lang bei 160 Grad. Meistens aber werden die Sufganiot in einer Pfanne oder einem Topf voll Olivenöl gedünstet. Heisst, sie müssen darin schwimmen. Die Füllung wird hinterher reingespritzt. In der Bäckerei verwenden wir überwiegend Dattel - Apfel - Füllung. Je nachdem kann man die Sufganiot noch mit Olivenöl, Puderzucker, Honig, etc. bestreichen. 

Der Cognak verursacht übrigens, dass das Olivenöl vom Teig besser aufgesaugt wird. 

Viel Spaß beim Backen und gutes Gelingen !!!

Chanukkah - Lichter

Chanukkah 2010 / 5771 in Jerusalems Stadtteil Nachlaot










Photos: Miriam Woelke

Montag, Dezember 19, 2011

Chassidim an Chanukkah

B”H 

Ab morgen abend ist also wieder Chanukkah; ein Fest, an welchem acht Tage lang allabendlich die Lichter der Chanukkiah gezündet werden. Vom anstehenden Fest ist in Tel Aviv wenig zu spüren, doch in Jerusalem ist stets das Gegenteil der Fall. 

Hier ein paar Impressionen von chassidischen Rebbes und deren Chanukkah: 




Chanukkah Insights


Die Grosse Synagoge in Jerusalem.



Chanukkah Sufganiot




Chabad und die Chanukkiah





Synagogeneingang



Häuserwand mit Pashkevilim (haredischen Mitteilungspostern) am
Kikar Schabbat / Mea Shearim.





Im ultra - orthodoxen Mea Shearim / Jerusalem

Photos: Miriam Woelke

B"H 

Am Dienstag (20. Dezember 2011) ist der erste Chanukkah - Abend (dem Lichterfest). Laut dem jüdischen Kalender wird Chanukkah acht Tage lang, vom 25. Kislev bis zum 2. oder 3. Tevet, gefeiert. Es ist kein biblisches, sondern ein rabbinisch verankertes Fest, festgelegt von den Sanhedrin. Das erste Mal wurde Chanukkah schon ein Jahr nach dem tatsächlichen Geschehen gefeiert.
___________________________________

Was oftmals gerne übersehen wird ist, dass Chanukkah ein rein jüdisches Fest ist und mit dem Christentum absolut nichts zu tun hat. Der alleinige Beweis dafür ist die Zeitperiode, in der sich das Chanukkah – Wunder bzw. der Kampf der Makkabäer gegen die Griechen ereignete. Die Makkabäer waren Cohanim (Tempelpriester) und sie kämpften gegen den Götzendienst im Heiligen Land, in Jerusalem und vor allem im Tempel. Sie kämpften für das Judentum und wenn die Makkabäer sehen könnten, wie heutzutage ihr Sieg von anderen Religionen missbraucht wird, dann täten sie sich im Grabe umdrehen. Weihnachten und Chanukkah haben daher nichts miteinander zu tun und wer beide Feste auf einen Nenner bringen will oder zusammenfeiert, der tritt die Absicht der Makkabäer mit Füssen. 

Eine weitere Feststellung, die sich hier auftut:
Wenn diverse Christen immer wieder gegen Rabbiner hetzen und sagen, sie glauben an keinen Talmud, warum wollen sie dann ausgerechnet Chanukkah feiern ?
Chanukkah ist ein RABBINISCH festgelegter Feiertag und wenn man gegen Rabbiner und Talmud herzieht, braucht man folglich auch kein Chanukkah !
___________________________________

In diesem Beitrag gehe ich nicht unbedingt auf die historischen Ereignisse ein, sondern vielmehr auf die Halachot, Bräuche und chassidische Traditionen. 

Ziel der griechischen Besatzung war es, die jüdische Religion auszulöschen. Das Thoralernen, der Schabbat und Beschneidungen (Brit Milah) waren gesetzlich verboten. Mit dem Aufstand der Makkabäer (Mattetiahu, der Vater Yehuda Makkabis, war Cohen HaGadol - Hohepriester) im Jahre 165 vor Beginn der Zeitrechnung fanden die Juden zur Spiritualität zurück. Die Griechen waren auf Materialismus und Schönheit des Körpers bedacht, doch die Juden wollten ihre Religion erhalten. Es war nicht nur ein Aufstand gegen die Besatzung, sondern vielmehr ein spiritueller Kampf und ebenso ein Kampf ums Überleben. Der Kampf zwischen der Seele (Neschama) und dem Materialismus. 

Das eigentliche Chanukkah – Wunder ist nicht der siegreiche Krieg der Makkabäer, sondern das achttägige Brennen der Menorah (siehe Rabbi Avraham Yehoshua Heschel von Apta in seinem Buch "Ohev Israel, der Sefat Emet und viele andere). Nachdem die Makkabäer den Tempel von den Griechen zurückeroberten, fanden sie in ganz Jerusalem nur eine einzige kleine Flasche reines koscheres Olivenöl. Mit dieser Menge hätte die Tempelmenorah (der siebenarmige Tempelkerzenleuchter) vielleicht einen Tag brennen können. Für die Herstellung neuen reinen koscheren Olivenöles wurden acht Tage benötigt und das Wunder war, dass die Menge der kleinen Flaschen acht Tage lang ausreichte und die Menorah brannte. 

In der Chassidut sowie der Kabbalah sind die acht Tage von Chanukkah und das Wunder insgesamt zeitlos. Für G – tt existiert keine Zeitrechnung, denn Er ist unendlich. Die Zeitrechnung, die in unserem DNA verankert ist und die uns bekannt ist, existiert in den oberen Welten nicht. Im Gegensatz zu unserer Welt koexistieren in den oberen spirituellen Welten die Vergangenheit, die Gegenwart sowie die Zukunft. Alle drei Zeiten existieren auf einmal, heisst, zum gleichen Zeitpunkt und daher ist Chanukkah zeitlos.

Aber wieso Wunder ? Was genau ist überhaupt ein Wunder ?

Ein Wunder gilt immer dann als solches, wenn etwas Übernatürliches geschieht. Etwas, dass aller Natur zum Trotz passiert und für unseren menschlichen Verstand unerklärbar und unlogisch ist. Aber nicht alles, was uns als Wunder erscheint, muss immer gleich eines sein (der Ramban - Nachmanides) hat hierzu eine Erklärung innerhalb der Parashat Noach (Genesis - Bereschit 11:28), auf welche ich noch eingehen werde). Für G – tt ist es selbstverständlich, die Natur beliebig verändern zu können, was er zu Zeiten der Makkabäer tat udn somit die Kerzen der Tempelmenorah acht Tage brannten. 

Im Chassidismus stehen die Chanukkah - Kerzen für die Seele (Neschama) der Menschen. Auch wird das Licht selbst als das "verborgene Licht (Or HaGanuz)" gesehen, welches G - tt am ersten Tag erschuf und welches in der Zeit des Meschiach zurück kommt (Bnei Yissachar). Die acht Tage sind für uns eine spirituelle Reise des Körpers und der Seele. Essen, Kerzen und die Historie stehen für den Körper und Meditation, Freude, Wärme und Licht für die Seele. 

Das Licht Chanukkahs hat die Macht, zu jedem Juden zu gelangen und sei dieser auch spirituell so weit von seinen jüdischen Wurzeln entfernt. Seine Seele (Neschama) verfügt immer über einen Funken, heisst einer direkten Verbindung zu G – tt (Rabbi Shmuel Bozorovsky, der derzeitige Rebbe der chassidischen Gruppe Slonim). Dieser Funke verbleibt auch nach dem Tode in der Seele und wird bei der Auferstehung der Toten wieder zum Leben erweckt (Bnei Yissachar). 

Der Sefat Emet (ehemaliger Rebbe der Chassidut Gur) betrachtet jedes Chanukkah als spirituelle Erneuerung für den Juden. Dies gilt insbesondere für die Juden in der Diaspora. Das Chanukkah – Licht erneuert in ihnen die Erkenntnis ihrer Zugehörigkeit zum jüd. Volk und verdeutlicht ihnen gleichzeitig, das schwierige Leben in der Diaspora. Der Aufstand der Makkabäer zeigt uns, dass wir niemals die Hoffnung aufgeben dürfen, da Juden die spirituelle Kraft haben, etwas zu bewirken. G - tt kann zu jeder Zeit die Natur überwinden und ein Wunder bewirken.
Halachot und Bräuche

1. Fällt Chanukkah auf einen Freitag abend und werden die Chanukkah - Kerzen kurz VOR den Schabbatkerzen gezündet !

2. Am ersten Abend werden vor dem Anzünden drei Segen gesagt, an den weiteren Abenden nur zwei. Siehe Siddur.

3. Gezündet werden die Kerzen mit dem Schamasch, der Kerze hinter allen anderen (der 9. Kerze). Zuerst den Schamasch anzünden und dann von links nach rechts jede neu dazugekommene Kerze zünden. Immer die neue Kerze zuerst. Bei Ölkerzen sollte der Schamasch eine Wachskerze sein.

4. Die Chanukkiah (Chanukkah – Leuchter) sollte am Fenster oder neben bzw. vor der Haustür plaziert werden. "Lefarsem et HaNes - das Wunder verkünden".

5. Es ist verboten das Chanukkah - Licht für andere Zwecke zu verwenden (z.B. zum Lesen). Es gibt einen Brauch die Psalmen 30, 67 und 91 zu sagen, während die Kerzen brennen. Laut Baal Shem Tov wird Psalm 91 sieben Mal gesagt. Außerdem sagen wir Hallel (Psalm 113 – 118) an Chanukkah !!!

6. An Chanukkah ist es verboten zu fasten oder zu trauern.
Es ist keine Pflicht, aber man kann ein Chanukkah - Essen daheim vorbereiten. Bei Chassidim ist dies sehr populär.

7. Es ist eine Mitzwah, die Kerzen zu zünden und jeder im Haushalt sollte seine eigenen Kerzen anzünden. Ein Licht täglich wäre halachisch genug.
Während des 2. Tempels gab es einen Streit zwischen Hillel und Shammai. Laut Shammai sollten am ersten Abend acht Kerzen brennen und dann jeden Tag eine weniger. Wir folgen der Meinung Hillels, der sagte, dass am ersten Tag eine Kerze gezündet wird und danach täglich eine weitere hinzugefügt wird.

8. Gewöhnlich wird nach dem Lichterzünden MAOZ ZUR gesungen.

9. Das traditionelle Essen sind Sufganiot (Krapfen, Berliner), Latkes (Kartoffelpuffer) und auch Käse. Der Käse geht auf die Geschichte mit Judith zurück, die König Eliporni tötete, indem sie ihm Käse zu essen gab, er durstig wurde, Wein trank und betrunken wurde.

Sufganiot und Latkes werden gegessen, da sie viel Öl enthalten und Öl das Wunder repräsentiert.

10. Im Birkat HaMazon fügen wir das Gebet "Al HaNissim" ein.

11. Es ist Brauch, den Kindern Chanukkah - Geld zu geben.

12. Auch spielen viele mit dem Kreisel - Dreidel (hebrä. Sevivon). Auf dem Dreidel steht auf jeder der vier Seiten ein Buchstabe:

Nes Gadol Haya Po - Ein grosses Wunder war hier (auf israel. Dreideln).

Nes Gadol Haya Sham - Ein grosses Wunder war dort (auf ausländ. Dreideln).

13. Das Arbeiten während der acht Tage von Chanukkah ist NICHT verboten (Rabbeinu Gerschom sowie Schulchan Aruch – Orach Chaim 670).

Für Chassidim hat das Dreidelspiel eine innere Bedeutung, was ich einmal auf einer Chanukkah - Party der Breslover Chassidim lernte. Die vier Seiten mit den Buchstaben weisen auf die vier Königreiche Babylon, Griechenland, Persien und Rom hin. In der Zukunft werden diese Königreiche verschwinden, doch Israel wird fortbestehen (Bnei Issachar).

Vorab wünsche ich allen Chanukkah Sameach - Happy Chanukkah !


In Israel bedeutet Chanukkah heute ebenso ein Business. Geschenke für die Kinder und allerlei Schnickschnack.

Es sollte keinesfalls übersehen bzw. überbewertet werden, dass die Makkabäer am Ende wieder verloren. Einer ihrer Fehler war es, sich selbst zum absoluten Herrscher zu erheben und keinen König einzusetzen.



Links:

Die Herkunft des Herodes (Hordos)

Sonntag, Dezember 18, 2011

Haredische Demonstration gegen Übernahme des Rashbi Grabes durch israelische Regierung


 Die heutige Demonstration am Kikar Schabbat / Jerusalem.

Mehr Bilder dazu HIER !
B”H 

Tausende Haredim (ultra – orthodoxe Juden) demonstrierten heute abend in Jerusalem gegen die Pläne der israelischen Regierung, das Grab des berühmten talmudischen Rabbiner Schimon bar Yochai in eine internationale Touristenattraktion umzugestalten. Das Touristenministerium will Tausende Christen an das Grab bringen und die Christen wiederum planen schon ihre eigene Übernahme. Rabbi Schimon soll zu einem von ihnen gemacht werden. Ein talmudischer Rabbiner, der eigentlich Christ war. Dieses Geschwafel von diversen kirchlichen Gruppierungen besteht schon seit längerer Zeit, hat jedoch nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Vielmehr geht es einmal wieder darum, etwas Jüdisches in etwas Christliches umzufunktionieren. So zum Beispiel, wie Chanukkah gerne als “auch christlich” präsentiert wird. Rabbi Schimon bar Yochai jedenfalls dreht sich im Grabe um, wenn da ein Haufen christlicher Touristen mit ihren Kreuz aus dem Bus steigen und an sein Grab stürmen. 

Heute abend demonstrierte die “Edah HaCharedit” aus Mea Shearim. Dabei waren auch der Rebbe der chassidischen Gruppe Toldot Aharon, sein Bruder, der Rebbe der Toldot Avraham Yitzchak, der chassisischen Rebbe der Gruppen Rachmastrivka, Pinsk – Karlin, Stropkov, der Mischkenot HaRoim sowie Rabbi Wosner und viele andere.

Link:


Niggun (Melodie) zu Rabbi Schimon bar Yochai

Samstag, Dezember 17, 2011

Parashat Vayeshev: Josephs Grube

B”H 

Ein Leser meines englischen Blogs fragte in einem Kommentar, woher wir denn wissen, dass die Grube, in welche Joseph von seinen Brüdern geworfen wurde, nicht doch tatsächlich leer war. Immerhin sagt uns das die Thora. Wie können dann jüdische Kommentatoren und der Talmud (Schabbat 22) behaupten, die Grube sei voll Schlangen und Skorpione gewesen ? 

Eine interessante Frage, die uns erneut zeigt, dass so viel mehr hinter der Thora steht als ein paar Worte, die wir darin lesen. Die Aufgabe eines Juden ist es, viel tiefer in die Thora einzutauchen, um herauszufinden, was G – tt uns zu übermitteln versucht. Ferner will ich nochmals anmerken, dass die Thora eine offene Seite hat. Inhalte, für jedermann offensichtlich sind. Zusätzlich hat die Thora jedoch auch noch eine verborgene Seite, welche im Judentum, die Kabbalah definiert. Viele Thorainhalte scheinen, oberflächlich betrachtet, völlig eindeutig. Im Endeffekt ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Aus diesem Grund gab uns G – tt die mündliche Überlieferung am Berg Sinai, welche später im Talmud zusammengefasst worden ist. 

Parashat Vayeshev 37:24: 

“Dann nahmen sie ihn und warfen ihn in eine Grube; die Grube war leer, es befand sich kein Wasser darin”. 

Dies sind die Worte der Thora, die beschreiben, wie Joseph in die Grube geworfen wurde. In eine Grube, die leer war. Leer ? Warum fährt die Thora dann fort uns zu verkünden, es sei auch kein Wasser darin zu finden ? Leer bedeutet doch leer und das schliesst mit ein, dass auch kein Wasser darin ist. 

Warum also nennt uns die Thora diese zwei Inhalte in einem Zusammenhang ? Zu sagen, dass die Grube leer sei, hätte doch allein völlig ausgereicht ! 

Als Erklärung beginne ich mit einem Metapher des Torah Passuks (Abschnitts): Symbolisch betrachtet ist ein Kopf, welcher ohne Thorainhalte ist, empfänglich für fremde Gedanken und Ideologien – Bedeutet, dass das Judentum Wasser stets mit Thora gleichsetzt. Ohne Wasser kann ein Mensch nicht existieren und so ergeht es einem Juden ohne Thora. Ohne Thora in seinem Kopf gibt sich ein Jude zu sehr der Außenwelt hin und übernimmt fremde, negativ – beeinflussende, Ideologien auf. So, wie es Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook in seinem Kommentar beschreibt.  

Der mittelalterliche Kommentator Raschi sagt, dass die “leere Grube” sowie das “fehlende Wasser” in einem Zusammenhang genannt wurden, weil es das war, was die Brüder wahrnahmen. Sie sahen eine leere Grube ohne Wasser. Wobei sich das nicht existierende Wasser auf die Leere der Grube bezog. Es war also kein Wasser darin und damit war für die Brüder die Grube leer. Was sie jedoch nicht wahrnahmen ist, dass sich Schlangen und Skorpione darin befanden. G – tt liess ein Wunder walten und Joseph überlebte das Getier in der Grube. Kurz darauf verkauften ihn die Brüder an die Ishmaeliten, die Joseph nach Ägypten mitnahmen. 

Hätten die Brüder mitbekommen, dass G – tt dem Joseph ein Wunder geschehen liess, so hätten sie ihn nicht weiterverkauft. Genau das ist es aber, was G – tt wollte, denn Joseph musste irgendwie nach Ägypten gelangen, um später die gesamte Familie zu sich zu holen. Warum ? Weil die Juden in Ägypten eine ganz besondere Aufgabe zu erfüllen hatten bevor sie, viel später, wieder hinausgeführt wurden.

Donnerstag, Dezember 15, 2011

Parashat Vayeshev - פרשת וישב


 Synagoge der griechischen Juden im Tel Aviver Stadtteil Florentin. Die Familie des Yitzchak Florentin zog in den 20iger Jahren von Griechenland nach Tel Aviv und kaufte das Land, auf welchem der Stadtteil errichtet wurde. Die Synagoge wurde im Jahre 1943 erbaut.

B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

"Vayeschev Yaakov be'Eretz Megurej aviv be'Eretz Canaan - Und Yaakov siedelte, lebte im Land seiner Väter, im Lande Canaan".
So lautet der erste Satz der dieswöchigen Thoralesung Vayeschev.

Die Frage ist, warum der Text hier besagt "Vayeschev" und nicht "Gar". Was ist der Unterschied zwischen den beiden Verben, die eigentlich beide "wohnen" andeuten ?
Rabbi Samson Raphael Hirsch aus Frankfurt beantwortete diese Frage wie folgt: "Lagur - Gar" deutet ein Wohnen an einem Ort an, an welchem einem das Land nicht gehört. "Vayeschev" hingegen bezieht sich auf ein Wohnen in einem Land, welches einem tatsächlich als Eigentümer zusteht. Und das Land Canaan gehört Avraham sowie den Nachfahren Yitzchaks; sprich, den JUDEN.

Bei "Vayeschev" und dessen Bedeutung fallen mir ebenso die heutigen Siedler ein, welche in der säkuleren israelischen Presse stets "Mitnachalim" genannt werden und nicht, wie eigentlich grammatikalisch richtig "Mityaschvim". Mityaschvim insoweit wie den Juden das Land tatsächlich gehört.

Schon von Beginn an tat sich ein riesiger Graben zwischen Yosef und seinen Brüdern auf. Yosef war des Vaters Darling und gab sich arrogant. Seine Brüder sahen ihn als eingebildeten Popanz, der sich die Augen schminkte und sein Haar hin und herstylte (siehe u.a. Ramban - Nachmanides). Meist gab sich Yosef lediglich mit den Kindern Bilhas ab, denn diese wurden als Konkubinenkinder von den Söhnen Leas verspottet. Benachteiligte tun sich gewöhnlich zusammen und so geschah dies auch im Falle Yosefs.

Andererseits gab Yosef sich auch nicht gerade als Unschuldslamm, denn er verpetzte seine Brüder beim Vater wo es nur ging. Kein Wunder, dass die so richtig sauer auf ihn waren und ihn als Querulanten ansahen. Warum aber retteten die Söhne Bilhas Yosef nicht vor dem Verkauf an die Ishmaeliten ? Hier vertritt die Midrasch Rabbah die Ansicht, dass Yosef über all seine Brüder beim Vater herzog.

Zu antiken Zeit genauso wie heute noch in der Beduinengesellschaft hüten die Schwächsten einer Familie die Schafherden. Die Dummies, sozusagen. Bei den Beduinen sind es heute fast immer die Frauen, die da als Hirten schuften. Yosef wurde als Dummie gesehen und er war es, der mit den Kindern der Konkubinen Bilhah und Silpah die Viehherden hütete. Auch den späteren König David kennen wir als Hirten, denn seine Brüder meinten, etwas Besseres zu sein und machten sich nicht gerne die Hände schmutzig.

Der Ramban ist ebenso der Ansicht, dass Yosef über die Söhne der Zweitfrauen von Yaakov bei seinem Vater ablästerte und deswegen hassten Dan, Naphtali, Gad und Asher ihn leidenschaftlich. Als die Söhne Leas sahen, wie sehr Yaakov den Yosef liebte und verzog, wurden sie neidisch. Yaakov liebte den Yosef, da er der Sohn seiner geliebten Rachel war. Andere Kommentare besagen, dass sich Yosef und Yaakov sehr ähnlich sahen.

Was auch immer Yaakov von seinen Vorfahren Schem (Sohn Noachs) und Ever (Sohn von Schem) gelernt hatte, lehrte er nun dem Yosef. Sämtliche Weisheiten und Geheimnisse der Thora.
Thora ?
Kam die Thora nicht erst später ins Spiel ?
Ja, schon, aber unsere Weisen lehren uns, dass die Vorväter schon vorab viele Gesetze der Thora einhielten, bevor diese überhaupt erst gegeben wurde.

Als Yosef dann auch noch den Traum hatte, in welchem sich seine Brüder vor ihm verneigen, war der Ofen ganz aus und ihr Hass kannte kaum mehr Grenzen. Nein, Yosef solle niemals irgendein König werde und über sie herrschen.

Yosef traf auf seine Brüder in Dotan, denn sein Vater hatte ihm aufgetragen, diese zu suchen. Zuerst wollten sie ihm umbringen, doch Ruven hielt sie zurück. Sie beschlossen, ihn in eine Grube zu werfen, um sich nicht ganz so schuldig an seinem direkten Tod zu machen. Der Ramban erwähnt an dieser Stelle, wie so oft, den Raschikommentar, der da besagt, dass die Thora ausdrücklich hervorhebt, die Grube sei LEER gewesen. Was interessiert es uns, ob die Grube leer war oder irgendwo eine kleine Wasserpfütze darin stand ?
LEER bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich nichts in die Grube wagte, denn diese war von Schlangen und Skorpionen bevölkert. Der erste aschkenasische Oberrabbiner Israels, Rabbi Kook (Kuk) sieht die Grube, in die Yosef geworfen wurde als Metapher für die Diaspora. Rabbi Kook vergleicht eine dunkle Grube mit derlei Getier mit der Diaspora. Gerade dort werden die Juden mit allen nur erdenklichen äußeren Einflüssen konfrontiert und ausgerechnet Yosef zeigt uns den Weg, wie wir dennoch unsere jüdische Identität und unsere Werte beibehalten. Yosef war der Meinung, dass wir uns den anderen Völkern mehr entgegenstrecken sollen. Mit anderen Worten, wir können uns nicht in abkapseln, sondern müssen genauso mit ihnen Leben. Zum Beispiel in der Geschäftswelt oder im Freundeskreis. Eine Öffnung bedeutet jedoch nicht "Mischehen - Juden heiraten Nichtjuden" einzugehen oder ihr Wertesystem zu übernehmen, denn auch für Yosef gab es eine Grenze der Offenheit. Die Thora und ihre Inhalte dürfen nie ad acta gelegt werden.

Yosefs Bruder Yehudah dagegen war mehr für die absolute Aufrechterhaltung der Heiligkeit (Keduscha) und der Separation. Rabbi Kook vergleicht beide Charaktäre mit dem Kampf der Makkabäer gegen die Griechen. Da die Parashat Vayeshev immer in die Chanukkah - Zeit fällt, suchen wir natürlich nach Zusammenhängen zwischen ihr und Chanukkah. Gerade zur Zeit der griechischen Besatzung verschrieben sich viele Juden dem Hellenismus. Man wollte so sein wie alle anderen Völker auch, nur G - tt spielte bei dem Spiel nicht mit. Das gleiche Schicksal wird auch uns irgendwann wiederfahren, wenn wir uns nicht an die Thora halten und meinen selbst entscheiden zu können was wir brauchen und was nicht.

Die Brüder sahen eine Karawane vorbeiziehen und Yehudah beschloss, denn Yosef einfach zu verkaufen. Wie konnten seine Brüder nur so grausam sein und Yosef in die Sklaverei verkaufen ? Hätte G - tt sie nicht unbarmherzig bestrafen müssen ? Und wieso rächte sich Yosef nicht später als er dazu imstande war ? Nebenbei erwähnt, Yosef erzählte später seinem Vater NIE, was die Brüder ihm angetan hatten. Die Thora gibt uns in den folgenden Parashot keinerlei Auskunft darüber. Als sein Vater Yaakov nach Ägypten zog, wohnten dieser und sein Sohn Yosef recht weit auseinander. Ein Kommentator ist der Ansicht, dass Yosef mit Absicht seinen Vater auf Distanz hielt, um so eventullen Detailfragen zu entkommen.

Der Arizal (der große mittelalterlich Kabbalist Rabbi Yitzchak Luria) ist der Ansicht, dass G - tt die Juden für den Verkauf des Yosef bestrafte. Und zwar zu der Zeit der römischen Besatzung vor 2000 Jahren als nach und nach berühmte Rabbiner wie Rabbi Akiva oder Rabbi Gamliel hingerichtet wurden. Die damaligen 10 Märtyrer repräsentieren die 10 Brüder. Dennoch kommt der Arizal genauso wie andere Kommentatoren noch zu einem ganz anderen Ergebnis. Die Brüder Yosefs sahen in ihrem Verhalten absolut nichts Unrechtes. In den vorherigen Generationen war es immer so der Fall gewesen, dass einer aus der Familie das schwarze Schaf war. So hatte Avraham einen Ishmael, der zuerst schlechten Charakters war (bis er zu G - tt zurückkehrte, siehe Talmud Traktat Bava Batra 16b) oder Yitzchak hatte einen Esav. Automatisch kamen die Söhne Yaakovs zu der Erkenntnis, dass auch ein ihrer Familie ein schwarzes Schaf umgeht; nämlich Yosef.

Aber können wir wirklich nur den Brüdern die Schuld in die Schuhe schieben ? Die Gemara im Talmud Traktat Schabbat 10b lehrt, dass ein Elternteil niemals ein Kind besonders bevorzugen soll. Dies rufe den Neid der Geschwister hervor. Und wenn unsere Vorväter auf solch einem hohen geistigen Level waren, wieso hielten sich sich nicht an diese einfache Regel ?
Yosef musste zwangsläufig in der Diaspora (Galut) landen, denn G - tt hatte vorbestimmt, dass die Juden in die ägyptische Diaspora gehen. Alles in unserem Leben ist vorbestimmt durch G - ttes Pläne und an dieser Stelle sind wir wieder zurück beim Thema des "Freien Willen". Wieviel "Freien Willen" haben wir wirklich in unserem Leben und was sieht G - tt für uns vor ?
Anscheinend müssen wir schwere Zeiten erleiden oder im Leben immer wieder Umwege gehen, um ans eigentliche Ziel zu kommen. Wenn wir sauer sind, diesen oder jenen Job nicht bekommen zu haben, dann sind wir enttäuscht vom Leben, weil wir glauben, gerade der Job sei das Richtige für uns gewesen ? Wäre er das wirklich ? Vielleicht hätte sich hinterher das genaue Gegenteil herausgestellt oder unser Leben wäre schlimmer geworden als zuvor. Nicht alles, was wir wollen, muss immer gut für uns sein und manchmal kommt es vor, dass G - tt uns vor zu schnellen Fehlern bewahren will. Das Problem ist nur, dass wir es in dem Moment nicht verstehen.

Der chassidische Kommentator Shem MiShmuel misst daher der Geschichte des Yosef ganz anderen Wert bei. Der Verkauf des Yosef musste erfolgen, um die Juden in die Diaspora nach Ägypten zu bringen. Und der ebenso große chassidische Rabbiner, der Chozeh (Seher) von Lublin, Rabbi Yaakov Yitzchak Horowitz, fügt noch einen weiteren philosophischen Gedanken hinzu. Sollen wir das Wort "Neid" immer nur negativ betrachten ? Nein, meint der, denn Neid kann durchaus positiv sein. Nämlich in dem Moment, indem ich andere Menschen um deren gute Eigenschaften beneide. Dies wiederum ruft eine innere Veränderung in mir hervor, die mich zum positiven bewegt. Bei den Brüdern hingegen war der Neid nur negativ.

Aber es gibt noch eine andere Verbindung zwischen dieser Thoralesung und dem am Dienstag abend (20. Dez.) beginnenden Chanukkah - Fest. Yosef und die Makkabäer zeigen uns, dass es immer Hoffnung im Leben gibt. Und sei alles auch noch so trist, niemals sollten wir uns hängenlassen und aufgeben, denn schnell kommen auch wieder andere Zeiten.

Schabbat Schalom und vorab Chanukkah Sameach !

Die haredische (ultra - orthodoxe) Welt in dieser Woche


Unter anderem: Die Hochzeiten in den chassidischen Gruppen Vishnitz (Bnei Brak) sowie bei den Toldot Avraham Yitzchak (Mea Shearim / Jerusalem).

Aktuelles gelebtes Judentum

B"H

Ein lesenwerter Zeitungsartikel zum gelebten Judentum mitten in Europa:

Die G - tt Teilchen


Psalm Nr. 1: Wasserbäche


Photo: Miriam Woelke
B”H 

Im ersten Psalm lesen wir von einem Menschen, der sich den Bösen nicht anschliesst, doch dessen Verlangen darin besteht, G – ttes Thora zu folgen. Er soll wie ein Baum mit tiefen Wurzeln an Wasserbächen sein. 

Rabbi Samson Raphael Hirsch kommentiert hierzu, dass viele Bäche einer gemeinsamen Quelle entspringen. Genau so wie die Thora ihre “Bäche” hat, die wiederum in jeden Aspekt unseres Lebens einfliessen.

Mittwoch, Dezember 14, 2011

Segen über Wunder

B”H  

Der Talmud Traktat Berachot 54a lehrt: 

“Jemand (ein Jude), der einen Ort sieht, an welchem sich zugunsten der Juden Wunder ereignet haben, sollte den Segen “Baruch … she asa Nissim le’Avoteinu ba’Makom ha’zeh – Gesegnet … Der Wunder für unsere Vorväter an diesem Ort geschehen liess - ברוך ... שעשה ניסים לאבותינו במקום הזה” sagen. 

Der Kommentator Raschi erklärt, dass es sich bei derlei Orten, u.a., um den Jordan oder den Übergang am Roten Meer, handeln könnte. 

Die Aussage stammt aus der Mischna (der mündlichen Gesetzesüberlieferung G – ttes an Moshe am Berg Sinai) und nachfolgend macht der Talmud klar, dass es Unterschiede zwischen den Segen für verschieden Wunder gibt. Zum Beispiel für Wunder vor einer massenhaften Ansammlung von Juden (z.B. die Vergabe der Thora am Berg Sinai) oder Wunder, welche für eine einzige Person stattgefunden haben.

Dienstag, Dezember 13, 2011

Eine Jude darf niemals die Hoffnung aufgeben


Gesehen in Bnei Brak

Photo: Miriam Woelke

B"H

Wir alle kennen die Chanukkah Story als die Juden, unter dem Regiment der Maccabim, die griechische Besatzungsmacht zurückschlugen und sogar den Zweiten Tempel aus den Händen der Götzenanbeter zurückeroberten. Das eigentliche Chanukkah – Wunder war jedoch die kleine Flasche Öl, welche da wundersamer Weise acht Tage reichte, um die Tempelmenorah wieder erleuchten zu lassen. Eine einzige kleine Flasche mit reinem koscheren Öl war alles, was die Juden im Tempel vorfanden und, unter normalen Umständen, hätte der Flascheninhalt lediglich für einen Tag gereicht. Es dauerte acht Tage, bis die Juden weiteres koscheres Öl produzierten und solange hielten sich die Flammen der Menorah. G – ttes Wunder an Chanukkah.

Natürlich konzentrieren wir uns am achttägigen Chanukkah – Fest auf den historischen Sieg über Antiochus und die Griechen. Was wir jedoch nicht vergessen dürfen, ist viel tiefer in die Ereignisse zu blicken und uns ebenso auf den spirituellen Aspekt zu konzentrieren. Uns auf unsere jüdischen Kräfte besinnen. Auf das “niemals aufgeben” und unsere Kräfte, die uns Unmögliches erreichen lassen. Die Lage mag noch so hoffnungslos sein, doch das Blatt kann sich jederzeit zum Guten wenden.

Die Chanukkha Story lehrt uns, niemals den Mut zu verlieren und aufzugeben ! Der Talmud Traktat Berachot 10 lehrt, dass ein Jude niemals aufgeben darf. Selbst dann nicht, wenn ein Feind ihm ein Schwert an die Kehle hält. Jederzeit kann G – tt doch noch ein Wunder vollbringen und die bedrohliche Situation kippen lassen. Man schaue nur auf den Iran, Syrien und die gesamte Arabische Welt. Alle schienen so unbesiegbar, aber mittlerweile fällt die arabische Übermacht zusammen wie ein Kartenhaus.

Montag, Dezember 12, 2011

Schriftstellerin Naomi Ragen von einem Jerusalemer Gericht schuldig gesprochen

Quelle: Website von Naomi Ragen

http://www.naomiragen.com/



B"H

Nach einem vier Jahre andauernden Rechtsstreit wurde heute die amerikanisch – israelische Schriftstellerin Naomi Ragen von einem Jerusalemer Bezirksgericht schuldig gesprochen. Die Anklage lautete Plagiarismus und dem wurde stattgegeben, da es erwiesen ist, dass Naomi Ragen Zeilen bzw. ganze Paragraphen aus den Büchern der haredischen (ultra – orthodoxen) Schriftstellerin Sarah Shapiro abgekupferte.

Ich kann Mrs Shapiro sehr gut verstehen, Mrs Ragen angezeigt hatte. Es gibt kaum Schlimmeres für jemanden, der schreibt, wenn er seinen eigenen Content geklaut irgendwo anders wiederfindet. Leider ist heutzutage das “Copy & Paste” Verfahren zu sehr verbreitet und jeder, der selber nichts auf die Beine stellen kann, klaut halt woanders. Dasselbe gilt für Journalisten und selbsternannte Researcher. Auf meinen Blogs läuft es so ab, dass ich normalerweise, wenn bekannt, die Quellen nenne und bei Photos Links hinzufüge.

Um auf Naomi Ragen zurückzukommen: Sie legte vor Jahren einen recht guten Start mit ihren ersten Büchern "The Sotah" und "Jephte's Daughter" hin, aber danach kam nicht mehr viel. Die Leserschaft sank und Mrs Ragen, die nationalreligiös ist, bot keine neuen Inhalte mehr, da sie ja kein Teil der haredischen Gesellschaft ist, über die sie jedoch häufig schreibt. Es wäre gut für sie, einmal wieder einen Bestseller zu landen. Gerade jetzt, wo sie saftige Geldstrafen an Sarah Shapiro zahlen muss.

Diesen Mittwoch ist bei Chabad Feiertag

B"H

Die gesamte Chabad – Welt feiert an diesem Mittwoch den Jahrestag der Freilassung ihres Gründers und ersten Rebbe, Rabbi Schneur Zalman von Liadi aus einem russischen Gefängnis. Soweit ich mich erinnere sass der Rebbe ein, da die zaristische Regierung ihm vorwarf, gegen Russland zu agieren.

Hier in Tel Aviv feiert Chabad ebenso und die Gästeliste ist nicht unattraktiv. Tel Avivs Oberrabbiner Israel Me'ir Lau sowie der stellvertretende Erziehungsminister Rabbi Menachem Eliezer Moses. 

Ich werde voraussichtlich hingehen und meine 25 Schekel (ca. 5 Euro) Eintritt zahlen, denn mich interessiert wie der litvische Rabbi Lau und der Vishnitzer Chassid, Rabbi Moses, sich so bei der Chabad - Feier halten.:-)


Photo: Miriam Woelke

Thora -, Mischna - und RAMBAM Downloads in Englisch und Hebräisch


Photo: Miriam Woelke


 

Jemenitische Synagoge im Jemenitischen Viertel von Tel Aviv


Photo: Miriam Woelke

Der JÜDISCHE Feiertag CHANUKKAH

B”H 

Am Dienstag abend, dem 20. Dezember 2011, wird in diesem Jahr die erste Chanukkah – Kerze gezündet. Dabei möchte ich noch einmal betonen, dass Chanukkah ein rein JÜDISCHES Fest ist und es geradezu lächerlich erscheint, wenn sich viele Christen diesen Feiertag einfach so aneignen wollen. Die Maccabim kämpften gegen die damalige griechische Besatzungsmacht und deren sowie jeglichen weiteren Götzendienst. 

Der Aufstand der Maccabim / der Juden im damaligen Israel soll uns bis heute lehren, dass wir 

1. Stolz auf unsere Religion sein sollen

und 

2. Uns keinerlei Götzendienst auf Erden hingeben und uns nach der Thora richten. Darin inbegriffen, dass wir keinem falschen Messias folgen, wie das im Christentum der Fall ist. Wenn die Maccabim heute am Leben wären, würden sie die in Israel herumlaufenden christlichen Missionare bekämpfen wie damals zu ihrer Zeit die Griechen. 

Das Anzünden der Chanukkah - Kerzen bei der chassidischen Gruppe BELZ in Jerusalem. 

Sonntag, Dezember 11, 2011

"HaSodot - The Secrets"

B"H 

Durch Zufall stiess ich auf Youtube auf den unten folgenden israelischen Spielfilm. Bisher sah ich lediglich drei der insgesamt sechzehn Teile. 

Worum geht es in dem Film ? 

The Secrets (Ha-Sodot) (הסודוח) Avi Nesher takes us inside an all-female Orthodox Jewish seminary (midrasha) in the spiritually infused ancient town of Safed — birthplace of Kabbalah. Naomi is a passionately devoted student of the religious texts. Her mother has just died, and she postpones her marriage to a humorless Rabbinical student who responds like an automaton. She and a fellow student befriend and try to save a dying woman named Anouk (Fanny Ardant) by bringing her back to G–d before she dies. The two students begin a complex relationship, including the steamiest backrubs I've seen in a long time. The performances were spot-on emotionally, and the story does draw in even those in the audience (certainly including your reviewer). The insight into Orthodox theology, and especially its treatment of women as incapable of full religious understanding and participation, not to mention condemning lesbianism without thinking it important enough to mention even once in the Torah. I couldn't help thinking, though, that the struggle the women of the seminary undertake to pry Orthodox Judaism from its misogynist roots, is inescapably futile. The theology is so rigid and dogmatic that it seems to an outsider to be irredeemable — there is no way for Orthodox Judaism to be both Orthodox and modern, even in the very loose sense of the last millennium. It is a testament to faith that these women hold unswervingly to their own beliefs in the face of all obstacles, but certainly in this case I would say that unquestioned blind faith is not a good thing. Recommended for general audiences, highly recommended for those especially interested in the subject matter. 

See QUEERFILM 

Leider hat der Film keine englischen Untertitel und ist nur in hebräischer Sprache !


Samstag, Dezember 10, 2011

Die Frauen des Daniel Ambash

B”H 

In regelmässigen Anständen berichte ich von dem Breslover “Na Nach Nachma Nachman Me’Uman” Movement, welches von Daniel Ambash ins Leben gerufen worden ist. Ambash selbst wurde im Sommer dieses Jahres verhaftet und sitzt seitdem im Gefängnis. Die israelische Öffentlichkeit interessiert sich nicht für ihn und falls ja, dann aus reinster Sensationslust. 

Gerade verfasst ich einen aktuellen Artikel zum Thema in englischer Sprache

http://shearim.blogspot.com/2011/12/wives-of-daniel-ambash.html

und hier könnt Ihr all die Hintergründe nachlesen