Rabbi Schimon bar Yochai
Photo: Jewish Search
B"H
Rabbi Schimon bar Yochai wird unentwegt im Talmud genauso wie im kabbalistischen Buch ZOHAR genannt.
Der "Zohar" wird ihm zugeordnet; zumindest die Lehren, wenn auch nicht das gedruckte Buch, welches erst im Jahre 1290 erschien.
Der Rabbi war ein Schüler des ebenso bekannten Rabbi Akivah und lebte zur Zeit der römischen Besetzung Palästinas. Zusammen mit seinem Sohn Elazar war er gezwungen, vor den Besatzer zu flüchten, da diese ein Todesurteil über ihn ausgesprochen hatten. Grund dafür war eine Diskussion mit Rabbi Yose und Rabbi Yehudah, in welcher Rabbi Schimon die Römer "egoistisch" nannte. "Alles, was sie gebaut hatten, vom Badehaus bis zum Marktplatz, diente einzig und allein ihren eigenen Zwecken". In den Augen der Römer war der Rabbi ein Gegner, der nicht geduldet werden durfte (siehe Talmud Traktat Schabbat 33b).
Zuerst verbargen sich Rabbi Schimon und Sohn Elazar in einem Lehrhaus. Jeden Tag brachte ihm seine Frau Brot und Wasser vorbei. Die Römer jedoch begannen eine massive Suche nach ihm und Rabbi Schimon befürchtete, dass die Römer seine Frau foltern könnten, um sein Versteck aus ihr herauszupressen. Deswegen gingen Vater und Sohn aus, um nach einem neuen Versteck zu suchen. Schließlich liessen sie sich in einer Höhle nieder. In der Höhle gab es keinerlei Essen, doch zwei Wunder geschahen: Es wuchs ein "Carob Tree - Johannisbrotbaum " und es entstand eine Wasserquelle.
Links im Bild: Ein Johannisbrotbaum dessen braune Früchte wie Schokolade schmecken.
Der Talmudkommentator MAHARSHA sagte dazu:
"Die Erschaffung des "Carob Trees" stellt ein Wunder innerhalb eines Wunders dar. Unter normalen Umständen dauert es siebzig Jahre, bis ein solcher Baum die ersten Früchte trägt, doch im Falle der Höhle wuchsen die Früchte sofort".
Rabbi Schimon und sein Sohn zogen sich die Kleidung aus und gruben sich bis zum Hals im Sand ein. Raschi kommentiert, dass beide ihre Kleidung so wenig wie möglich tragen wollten. Den gesamten Tag über lernten sie Thora; auch sollen beide während dieser Zeit die Inhalte des "Zohar" zusammengestellt haben, denn sie lernten viel Mystik. Nur beim Gebet zogen sie ihre Kleidung an.
Beide lebten in der Höhle über einen Zeitraum von zwölf Jahren und danach erschien ihnen der Prophet Elijah (Eliyahu HaNavi), um zu verkünden, das Cäsar gestorben und das Todesurteil annulliert worden war. Daraufhin traten Rabbi Schimon bar Yochai und Sohn Elazar aus der Höhle. Sie trafen auf ein paar Leute, die dabei waren, ihr Feld zu pflügen und die Ernte einzubringen. Verärgert sagte Rabbi Schimon: "Diese Leute sollten lieber Thora lernen und an Höheres denken, anstatt zu arbeiten !"
Sogleich nachdem Rabbi Schimon diese Worte ausgesprochen hatte, hörten sie eine himmlische Stimme befehlen: "Ihr seid aus der Isolation gekommen und zerstört nun Meine Welt. Geht zurück in die Höhle !" Aufgrund ihrer in der Isoaltion erlangten spirituellen Kraft, verschwand einfach alles, was sie in der Außenwelt als "böse" ansahen. Und so kehrten Vater und Sohn in die Höhle zurück und blieben dort ein weiteres ganzes Jahr. Danach erlaubte ihnen eine himmlische Stimme, aus der Höhle zu treten.
Auf ihrem Heimweg trafen sie erneut auf eine Gruppe arbeitender Leute und Rabbi Elazar zerstörte etwas mit seinem erlangten Blick. Sein Vater jedoch brachte es wieder zurück ins Leben und sagte zu seinem Sohn: "Die Welt hat mit dir und mir genügend Menschen, die Thora lernen. Wir können nicht andere von ihren Leidenschaften abhalten".
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Rabbi Schimon bar Yochai ist bis heute unvergessen. Sein Grab befindet sich im nordisraelischen Meron (nahe Sefad). Sein Todestag war der 33. Tag während der Zählung des Omer (zwischen Pessach und Schavuot). Lag Ba'Omer, so heißt der 33. Tag und er wird, aufgrund von Rabbi Schimon bar Yochai mit Tausenden von Feuern in Israel gefeiert. Und wer kennt nicht das Lied "Bar Yochai"?
Die Mystik ist es, die den Rabbi bekannt machte und das Licht, welches das Feuer ausströmt, kann genauso mystisch sein.
Am Lag Ba'Omer versammeln sich mehr als Hunderttausend, meist israelische Juden, um den Ort Meron. Schon eine Woche zuvor campieren sie dort in Zelten oder ihren mitgebrachten Autos. Mehrheitlich handelt es sich bei ihnen um Haredim (Ultra - Orthodoxe). Besonders unter ihnen herrscht der Brauch, einem Sohn erst nach seinem dritten Geburtstag zum ersten Male einen Haarschnitt zu verpassen. Und dies geschieht traditionell in Meron am Lag Ba'Omer.
Lag Ba'Omer bei den Satmarer Chassidim in Mea Shearim
Photo: TAB / Miriam Woelke
Dienstag, Oktober 20, 2009
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