Samstag, August 20, 2011

Freitag, August 19, 2011

LECHA DODI zum Schabbat


Gedanken zur Parashat EKEV


Gibt G – tt uns wirklich alles was wir brauchen ? Die Shopping Mall "Dizengoff Center" in Tel Aviv.

Photo: Miriam Woelke

B"H

Parashat Ekev stellt grundsätzlich eine einzige Aufmunterung G – ttes an die Juden dar. Nach all den Drohungen “wenn wir dieses oder jenes nicht tun, wird G – tt uns strafen”, erfolgt die große Aufmunterung. Nämlich das G – tt stets mit den Juden geht und auf das Land Israel schaut. Mehr als auf alle anderen Länder der Erde.

Zu Beginn der Parashat EKEV listet G – tt die Wunder auf, welche die Juden in der Wüste erfuhren. An eben jene Wunder G – ttes sollen die Juden immer denken und sie ggf. als Ermunterung in ihrem eigenen Leben betrachten. Der RAMBAN (Nachmanides, 1194 – 1279) betrachtet die Tatsache, dass G – tt die Juden in der Wüste immer mit ausreichend Nahrung und sonstigen Bedürfnissen ausstattete als Beweis dafür, dass G – tt immer für uns sorgen wird.

Viele Male im Leben geschieht es, dass wir uns um ausreichend Geld für den Lebensunterhalt sorgen. Persönlich kenne ich nicht gerade wenige relig. Juden, die in allem, was sie tun, auf G – tt vertrauen. Machen wir den ersten Schritt (z.B. einen Job suchen), so wird G – tt uns auf dem Weg zu unserem Ziel aktiv begleiten und unterstützen. Nicht immer werden wir uns Seiner Hilfe bewusst und es wird genügend Hindernisse auf unseren Wegen geben. Dennoch, hinter den Kulissen zieht G – tt stets die Fäden. Selbst dann, wenn wir eine Niederlage im Leben hinnehmen müssen.

Da es Momente gibt, in denen sich jeder einzelne von uns schon sorgt, fällt es nicht immer leicht, diesem Konzept zu folgen. Einerseits weiss ich, dass es seiner Richtigkeit entspricht, wenn G – tt über allem steht. Andererseits jedoch ist das Leben in Israel alles andere als einfach. Mit G – ttvertrauen oder ohne, unzählige Familien haben nicht genug zu Essen im Kühlschrank und sind auf wohltätige Organisationen angewiesen. Verhungern tut niemand, aber loswerden tun wird unsere Sorgerei auch nicht gerade.

Heutzutage mag es zwar einen Mangel an absolutem G – ttvertrauen geben, doch vielleicht helfen uns gerade die Sorgen um den Lebensunterhalt, den ersten Schritt zu wagen, unsere Situation zu verbessern.

Donnerstag, August 18, 2011

Parashat EKEV - פרשת עקב


Einbahnstrasse

Gesehen in Jerusalem

Photo: Miriam Woelke


B"H
Die Thoralesung für diesen Schabbat


"VeHaya EKEV Tishm'un HaMishpatim Ha'ejle … - And it will be because of your listening to these ordinances, …"

Nachdem die vorherige Thoralesung, Parashat Va'etchanan, mit dem Shema Israel endete, teilt Moshe uns jetzt die Auswirkungen mit, falls die Juden den Bund, sprich die Thoramitzwot (Gesetze) einhalten. Wenn wir es tun, wird G - tt Seinen Bund mit uns aufrecht erhalten und uns mit Güte (Chesed) richten. Wir, sowie das Land Israel, werden erfolgreich sein und die Nationen schauen zu uns auf.

Israel ist das einzige Land auf der Welt, welches zu 100% von G - tt abhängig ist. Halten die Juden die Mitzwot, so wird Israel mit Erfolg gekrönt. Wendet man sich dagegen von Ihm ab, dann muß Israel (die Juden) die Konsequenzen tragen. Außerdem kommentiert der Ramban (Nachmanides) zur Parashat Bereshit (Genesis), dass G - tt die Thora mit der Beschreibung des Erschaffungsprozesses begann.
Warum tat Er dies und begann die Thora nicht mit einem anderen Inhalt ? Von Beginn an machte G - tt allen klar, dass Ihm die ganze Welt gehört und die Völker sollen Israel (die Juden) nicht beschuldigen, das Land Israel von anderen geklaut zu haben. Von Anfang an gab sprach G - tt das Land Israel den Juden zu und dies wird bis in alle Ewigkeit so bleiben. Demnach kann kein Volk behaupten, wir hätten uns irgendetwas willkürlich angeeignet.

Für alles müssen wir in Israel beten und dürfen es nie als selbstverständlich ansehen. Sogar um ausreichenden Regen müssen wir G - tt bitten, was wir täglich im "Shema Israel - Gebet" und im Winter in der Amidah tun. Rabbi Samson Rapahel Hirsch schreibt, dass das Einhalten der Mitzwot uns persönlichen Wohlstand beschert und uns überhaupt erst am Leben erhält. Unsere Mission sei, G - tt näher zukommen, denn Juden haben immer eine spezielle Verbindung mit Ihm. Wir sollen G - tt aus Liebe und aus Angst (Ehrfurcht) dienen. Der Kommentar zum Deutoronomy (Sefer Devarim), Sifre - Piska 32, unterscheidet zwischen den zwei Arten G - tt zu dienen. Derjenige, der G - tt aus Liebe heraus dient, erhält eine doppelt so hohe Belohnung als jener, der nur alles aus Angst tut. Ebenso teilt uns kabbalistische Literatur die unterschiedlichen Level der Mitzwoteinhaltung mit. Ob wir etwas aud Liebe und freiem Willen tun oder wir nur angst vor Bestrafung haben oder eben alles nur ausführen, weil es so geschrieben steht.

Immer wieder aufs Neue werden wir daran erinnert, G - tt für alles zu danken. Vor allem für unsere täglichen Bedürfnisse wie die Nahrung. In Parashat Ekev finden wir einen ganz wichtigen Teil aus dem Birkat HaMazon (Grace after the meal), welches wir nach dem Brotessen beten. "Und Du hast gegessen und Du bist gesättigt und Du sollst G - tt, der Dir das Land gab, segnen - Ve'achalta ve'sawata u'verachta et A - do - nai E - lo - he- cha al Ha'aretz ascher natan lach".

In der Halacha (im Schulchan Aruch) ist verankert, dass Juden vor jeglichem Essen und Trinken immer einen Segensspruch sagen. Aber nicht nur vorher, sondern auch nachher.
Wer Hunger hat, der ist zu jeder Zeit bereit, einen Segen zu sagen. Alles ist egal, Hauptsache es gibt etwas zu Essen. Aber hinterher, wenn man gesättigt ist, vergißt man G - tt sehr schnell, denn man braucht ja nichts mehr. Aber genau dann sagen wir einen weiteren Segensspruch, welcher viel schwerer zu sagen ist als derjenige vor dem Essen. Eben weil man gar kein eiliges Bedürfnis mehr hat.

Im Talmud Traktat Sotah 5a steht, dass wir niemals arrogant werden sollen. Immer müssen wir vor Augen haben, dass wir niemals allein existieren können und von G - tt abhängig sind. In Sotah wird der Berg Sinai als Beispiel aufgeführt. Warum gab G - tt den Juden die Thora ausgerechnet an dem kleinen Berg Sinai ? Hätte es nicht ein größerer beeindruckenderer Berg sein können ? 
Vom Talmud und der Midrasch lernen wir, dass alle Berge sich darüber stritten, auf welchem Berg G - tt die Thora vergeben könne, nur der kleine Berg Sinai schwieg. Mit seinem Schweigen wurde er von G - tt belohnt und für die große Aufgabe auserwählt, was uns lehrt, dass auch wir nicht immer angeben müssen, sondern manchmal eher durch Schweigen glänzen. Und warum ist die Arroganz G - tt so verhaßt ? Einfach weil ein arroganter Mensch niemals zugibt, etwas Falsches gemacht zu haben und sich hinterher beschwert, dass G - tt ihn bestraft. Zur Einsicht kommt er nur selten, was wahrscheinlich von der Art der Bestrafung abhängt.

Was manche im Judentum als lästig ansehen, ist die lange Prozedur des Brotessens. Vor jedem Essen waschen wir uns grundsätzlich die Hände und vor dem Brotessen findet dies rituell statt. Man nimmt das sogenannte Natlah, ein spezielles Gefäß mit Handgriff, und wäscht sich in einer vorgeschriebenen Art und Weise die Hände. Danach haben wir den Brauch, nicht zu sprechen, sondern erst den Segen über das Brot zu sagen. Üblicherweise wird jedesmal ein wenig Salz auf das Brot gestreut, was uns an Tempelzeiten (Opferungsprozedur) erinnert. 
Religiöse Juden essen zu jeder Hauptmahlzeit Brot, um diese Mitzwot (Händewaschen und Birkat HaMazon) auszuführen. Egal, was sich auf dem Tisch befindet, wenn es Brot gibt, werden immer erst rituell die Hände gewaschen uns es muss das Birkat HaMazon gesagt werden, welches Ihr in jedem Sidur (Gebetbuch) findet oder im Internet herunterladen koennt. Im Schulchan Aruch - Orach Chaim 185:1 heißt es, dass das Birkat HaMazon in jeder Sprache gebetet werden kann. Das Gebet ist übrigens eine Mitzwah aus der Thora (Deutoronomy 8:10). Es beinhaltet drei biblische Segen, nämlich den Birkat HaZan, den Birkat HaAretz für das Land Israel und den Birkat Yerushalaim (siehe auch Shulchan Aruch - Orach Chaim 192:1). Sitzen mehr als drei Männer am Tisch, so wird vor dem Birkat HaMazon der Birkat HaZimun gebetet (Rabbotai Nevarech….). Im Shulchan Aruch ist festgelegt, dass das Birkat HaMazon immer an jenem Platz gesagt werden muss, an dem derjenige aß. Heißt, er kann sich zum Gebet nicht einfach woanders hinsetzen (siehe auch die Mischna im Talmud Berachot 51b).

Im Judentum gibt es keine einzige Mahlzeit (von der Medikamenteneinnahme einmal abgesehen), vor der nicht ein Segen gesprochen wird. Egal, ob es nur ein Eis oder eine Cola ist. Für alles sollen wir G - tt danken. Für alles gibt es unterschiedliche Segen, wie für Brot, Kuchen, Früchte, Obst, Reis oder Getränke. Auf jeder Yeshiva (relig. Schule) lernt man sofort die Berachot (Segen) und wer relig. aufwächst, dem ist das sowieso geläufig. Ich kenne viele relig. Familien, da kennen die Dreijährigen schon alle Berachot.

Wie wichtig das Land Israel ist, beweist die chassidische Story, die ich einmal von Rabbi Mordechai Machlises Ehefrau Henny hörte: Einmal kam ein Mann zu einem berühmten Rebbe und erzählte ihm, dass er in Israel gewesen sei. Dort gebe es Straßen aus Marmor und alles sei voll kostbarer Edelsteine. Tief beeindruckt fuhr auch der Rebbe nach Israel, aber alles was er sah, war Müll auf den Strassen und stinkende Abwasserkanäle. Enttäuscht kam er heim und fragte den Mann, wo denn das Marmor gewesen sei. Der Mann schaute den Rebben ungläubig an und meinte "Was, Du hast es nicht gesehen" ?
Entsetzt zog sich der Rebbe für mehrere Wochen in sein Arbeitszimmer zurück und meditierte. Wie konnte das sein; ein einfacher Mann hatte die Schönheit und Spiritualität Israels gesehen und ausgerechnet er war außerstande gewesen ?

Die Geschichte will uns sagen, dass auch wir an uns arbeiten sollen, um die wahre Schönheit Israels zu sehen und nicht nur unsere ganze Aufmerksamkeit dem Oberflächlichen widmen bzw. alles Negative hervorzukramen. In Israel zu leben bedeutet gleichzeitig die Gefahr, die Umwelt als selbstverständlich anzusehen. Man geht halt zur Klagemauer (Kotel) oder ißt koscheres Essen. Die Diaspora hingegen vermittelt vielerseits den Eindruck, dass Israel zwar oben auf der Prioritätenliste des einzelnen Juden steht, man jedoch der Bequemlichkeit des Lebens im Ausland nachgibt.

Schabbat Schalom

Mittwoch, August 17, 2011

Die Fische vor der Zeit Jonahs


Fische auf dem Jerusalemer Machane Yehudah Markt

Photo: Miriam Woelke

B”H

Was vielen vielleicht unbekannt sein mag: Der Talmud lehrt Unmengen an Mystik und ist nicht nur ausschliesslich eine Geschichts – und Halacha – Lektüre. 

In der folgenden Lehre aus dem Talmud geht es zwar um weniger Mystik, doch um einen interessanten Aspekt aus der Schöpfungsperiode und noch davor als G – tt die Erschaffung plante.

Die Gemara (rabbinische Diskussion) des Talmud Traktat Bechorot 8 lehrt, dass Menschen, Fische und Schlangen den Sex von Angesicht zu Angesicht ausleben. Die Gemara erklärt, warum dies ausgerechnet bei den Fischen der Fall ist. Der Grund liegt nämlich darin, dass G – tt mit dem Fisch, der Jonah verschluckt hatte, sprach und ihm auftrug, Jonah wieder auszuspucken. 

Bedeutet dies dann, dass in dem Moment, in welchem G – tt zu dem Fisch sprach, die Fische ihre Natur änderten und von dem Zeitpunkt den Sex von Angesicht zu Angesicht durchführen – fragte hier die Gemara weiter ?

Der berühmte deutsche Talmudist Rabbi Yaakov Emden aus Hamburg – Altona (1697 – 1776) antwortet, dass die Fische von Beginn an so erschaffen worden sind, denn in der Zukunft wollte G – tt mit eben jenem bestimmten Fisch reden.

Wie der Talmud an anderer Stelle lehrt, kreierte G – tt diverse Dinge und Tiere, vor der Welterschaffung bzw. kurz vor Einbruch des allerersten Schabbat (Beispiel: Den Brunnen der Miriam, den Mund des Esels von Bilam oder den Stab des Moshe). Zwar waren die Sexgewohnheiten der Fische nicht darunter, doch soll mein Beispiel klarmachen, dass G – tt im voraus bestimmte Dinge erschuf, welche später an Bedeutung gewinnen.

Leserfrage: Rabbi Akiva und das Paradies

B"H

Ein Leser googelte sich anhand der Worte "Rabbi Akiva" und "Paradies" in diesen Blog. Ich glaube, was der Leser eigentlich suchte, ist die talmudische Story des Rabbi Akiva und wie der Rabbi und seine Freunde sich ins Paradies meditierten:

Aussicht von Zfat (Safed) / Nordisrael


Photo: Miriam Woelke

Virtuelle Rekonstruktion: Der ZWEITE TEMPEL des Herodes


Anerkannt oder nicht anerkannt ?

B”H

Was mir bei diversen deutschen Blogkommentaren auffiel war, dass einige Konvertiten zum Judentum immer wieder an sich selbst zweifeln. Ob sie denn nun von der Umgebung, jüdisch sowohl als auch nichtjüdisch, als Juden anerkannt werden.

Eine eher seltsame Ansicht, denn in Israel spielt die Konversion im Alltag keine Rolle. So sie denn orthodox und daher halachisch einwandfrei durchgeführt wurde. Im Nachhinein fragt niemand, wer der andere ist und vielleicht ergeben sich derlei persönliche Gesprächsinhalte beim Freundschaften schliessen. Natürlich darf das Thema bei anstehenden Partnerschaften nicht verschwiegen werden, doch gehe ich einmal vom gelebten Alltag aus.

Wer als Fremder eine Synagoge betritt, kann befragt werden. Allerdings wird nicht erwartet, dass er seine gesamte Biographie haarklein breittritt. Ein paar Worte reichen, auch ohne direkt persönlich zu werden.

Im normalen Alltag erlebe ich so gut wie niemanden, der sich beim ersten Kennen lernen als Konvertit ausgibt. Und wer das tut, der scheint eine gewisse Aufmerksamkeit nötig zu haben. Eine Verlangen nach Aufmerksamkeit, die dem israelischen Gegenüber ziemlich schnell auf den Geist gehen wird.

Warum sich nicht einfach ganz normal verhalten ?

Dienstag, August 16, 2011

Synagogen in Tel Aviv






Synagogen im Tel Aviver Florentin Stadtteil.

Photos: Miriam Woelke

Montag, August 15, 2011

G - ttes Wille bei der Welterschaffung



B”H


Aus dem kabbalistischen Buch YEDID NEFESH:


Um etwas zu erschaffen bzw. zu kreieren, benötigt man als erstes einen Willen. Noch vor der detaillierten Planung wie was aussehen soll, muss der blosse Wille vorhanden sein. Ich will etwas bauen oder neu erschaffen. Wie, das ist egal, doch ich WILL.


Unser menschlicher Wille setzt dabei folgendes voraus:


1. Wille


2. Denken / Planung


3. Ausführung


Ich will einen Tisch bauen.
Dazu brauche ich Holz, einen Hammer und Nägel.
Ich beginne, den Tisch zusammenzubauen.


Wie aber sah G – ttes Wille aus als er unser Universum erschuf ?


Tatsache ist, dass wir den Willen G – ttes nicht verstehen bzw. gar nicht kennen. Wie kann es auch sein, dass wir sterblichen Wesen, deren Fassungsvermögen von G – tt selber begrenzt worden ist, das Sein eines Wesens (G – tt) erfassen, welches weder Gestalt noch Form besitzt ? Ein Wesen, das noch dazu unendlich und absolut perfekt ist.


Allein G – tt kennt Seinen Willen und Seine Gedanken. Innerhalb dieser “Willens – und Gedankenphase” bleibt alles unsichtbar für den Menschen. Erst der aktive Erschaffungsprozess macht den Willen G – ttes deutlich und somit sichtbar.


Normalerweise hätte G – tt als perfektes Wesen, dessen Fähigkeiten absolut uneingeschränkt und unendlich sind, eine ebenso perfekte Welt erschaffen müssen. Dies jedoch tat Er nicht und stattete und mit einer imperfekten Welt aus. Aufgrund dessen unterscheiden wir zwischen einem g – ttlichen Willen, der eingeschränkt agiert. Eingeschränkt von G – tt selber.


Ebenso handelt G – tt mit Seinem g – ttlichen uneingeschränkten Willen.
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Photo: Miriam Woelke


Quelle: YEDID NEFESH von Rabbi Yechiel Avraham Barlev




Link:

"Thora Light" versus "G - ttes Wille"

Tu be'Av - 15. Av


B"H

Heute war Tu Be' Av, den 15. des jüdischen Monat Av und ich habe es fast verpennt.

Tu Be' Av ist der sogenannte "Tag der Liebe" und in der heutigen Zeit vergleichbar mit dem Valentinstag. Obwohl der Valentinstag auch in Israel gefeiert wird, hat der talmudische Tu Be' Av immer einen ganz besonderen Touch; schon allein aufgrund seines Ursprungs zu Tempelzeiten und seinen Bräuchen.

An jenem Tag pflegten die jüdischen Singles in die Felder zu gehen und nach einer Braut bzw. einem Bräutigam Ausschau zu halten. Der Talmud erklärt uns die genaue Prozedur und vergleicht den Tu Be' Av mit Yom Kippur. In der Mischna im Traktat Taanit 26b sowie in der Gemara in Ta'anit 30b und Bava Batra 121a heißt es, dass Israel keine so freudenreiche Tage wie den Tu Be' Av und Yom Kippur hat.

Was hat ausgerechnet der Yom Kippur, an dem wir 25 Stunden lang fasten und um G – ttes Vergebung bitten, mit dem Tu Be' Av zu tun ?



Erstens sind beide Tage festliche Tage, denn am Yom Kippur vergibt uns G – tt und wir sind frei von jeglicher Schuld. Des weiteren gingen die Singles auch am Yom Kippur aus, um einen passenden Partner zu finden. Und das vor allem am Nachmittag.


Ferner lehren uns die o.g. Talmud Traktate, dass die weiblichen Singles sich ganz in Weiss kleideten. Jeder zog das gleiche an, und es war nicht ersichtlich, wer aus wohlhabendem Hause und wer aus armen Verhältnissen kam. Jeder sollte die gleichen Chancen haben. Um das noch weiter zu unterstreichen, musste die weisse Kleidung ausgeliehen und vor dem Tragen in die Mikweh (Ritualbad) getaucht werden. Raschi führt die Mikweh darauf zurück, dass derjenige, der die Kleidung ausleiht, niemals sicher sein konnte, dass die Kleidung nicht zuvor von jemandem getragen worden war, der die bestimmten Rituale der Familienreinheit nicht einhielt (Taharat HaMishpacha). In den Felder trafen die weiblichen auf die männlichen Singles und jeder suchte sich sein "Match" aus.



Photo: Miriam Woelke

Nicht, dass heutzutage alle weiblichen Singles in die Felder laufen, doch hat der Tu Be' Av immer etwas Besonderes. Schon allein deshalb, weil sich die Israelis plötzlich auf Bräuche aus der Tempelzeit zurückbesinnen. Sie kaufen Blumensträusse und viele Singles oder Paare kochen abends ein besonderes Menu.

Ich wünsche allen einen tollen Tu Be' Av und viel Erfolg beim Suchen.

15. - 17. August 2011: KLEZMER Festival im nordisraelischen Zfat (Safed)

B"H


Wie in jedem Jahr, findet derzeit im nordisraelischen Zfat (Safed) das KLEZMER Festival statt.

Sonntag, August 14, 2011

Beitar

B"H

Die haredische (ultra - orthodoxe) Stadt BEITAR ILLIT, 10 km südlich von Jerusalem.

All Photos HIER !

Daniel Ambash und seine sechs Frauen

B"H

Der folgende Dokumentarfilm des israelischen Fernsehens zeigt den Leiter des Breslover "Na Nach Nachman Me'Uman" Kult, Daniel Ambash, mit seinen sechs Frauen. Lediglich mit der ersten Frau ist er so richtig verheiratet und alle fünf weiteren sind "Pro Forma Frauen".

Mittlerweile wurde Ambash verhaftet und ob die "Kommune" noch besteht, versuche ich morgen herauszufinden.


Hinweis: Der Film ist nur in hebräischer Sprache !!!



Link:

Chabad will den Sänger Avraham Fried boykottieren


B"H

Der amerikanische Chabad (Lubawitsch) Sänger Avraham Fried gibt am Dienstag, dem 23. August 2011 ein Konzert im nordisraelischen Afula.

Um die Wahrheit zu sagen: Bis vorhin war mir völlig unbekannt, dass Avraham Fried ein Lubawitscher ist, denn ich höre weder ihn, noch Mordechai Ben David noch die relig. Band “Reva Le'Sheva” noch sonst irgendwelche, auf modern getrimmten, orthodoxen Töne. Lipa Schmeltzer dagegen ab und an, obwohl mir Lipa manchmal zu arrogant rüberkommt. Aber das ist meine persönliche Meinung.

Um auf Avraham Fried und sein geplantes Konzert zurückzukommen:
Das obige Poster verspricht keinerlei Geschlechtertrennung beim Konzert. Bei jüdisch – orthodoxen Konzerten sitzen nämlich normalerweise Männlein und Weiblein getrennt. Vielleicht nicht immer getrennt durch eine Wand, aber dennoch durch getrennt voneinander aufgestellte Stuhlreihen. Das Fried – Poster hingegen verweist auf getrennte Sitze, wenn man sich denn nebenan auf den Rasen setze. Steht das Publikum direkt vor der Bühne, so bedeutet dies, dass Frauen und Männer gemeinsam am Konzert teilnehmen. Heisst, nebeneinander stehen. Aus diesem Grund rufen verschiedene Chabad Rabbiner zum Boykott des Avraham Fried Konzertes aus. Wie mir jemand von Chabad berichtete, besinnt dich die chassidische Gruppe immer mehr auf ihre einstigen strengen Werte zurück.
Mehr zum Fried - Boykott HIER !

Nur um Chabad an etwas zu erinnern:
Soweit ich mich entsinne, war es im September oder Oktober 2007 als Chabad, wie in jedem Jahr an Sukkot (Laubhüttenfest) zuvor, ein Konzert organisierte. Nicht mit Avraham Fried, sondern ausschliesslich richtige singende Chabad Rabbiner samt Band. Das Konzert fand vor dem Chabad Center in der Jerusalemer Channah Street statt. Neben der Musik gab es Reden von Rabbinern und ein recht gelungenes Feuerwerk. Mit einer Freudin ging ich aufs Konzert genau so wie zur Gegendemonstration nebendran

http://lebeninjerusalem.blogspot.com/2007/09/eine-andere-welt.html


Die Story zum Chabad Konzert im Jahre 2007 fiel mir spontan ein als ich vom Boykott gegen Avraham Fried hörte.:-)

Samstag, August 13, 2011

Wie eine junge Frau dem Breslover Na Nach - Ambash Kult entkam

B"H

HAARETZ bringt die Story, wie eine junge Frau dem Jerusalemer Breslover Na Nach Nachman Kult des Daniel Ambash entkam

Die 10 Generationen von Adam – Noach

B”H

Der erste Mensch ADAM starb 930 Jahre nach der Welterschaffung. Bedeutet, 930 Jahre nach dem sechsten Tag der Erschaffungsphase; Adams eigener Erschaffung durch G - tt.

Alle hier angegebenen Daten vom sechsten Tag ausgehen, an welchem Adam erschaffen worden war.

Adams dritter Sohn SETH (SHET) wurde 130 Jahre nach Adams Erschaffung geboren und verstarb 1042 Jahre nach der Erschaffung seines Vaters. Seth wurde somit 912 Jahre alt

ENOSH, der Sohn des Seth, wurde 235 Jahre nach der Erschaffung Adams geboren und verstarb im Jahre 1140. Somit wurde Enosh 905 Jahre alt.

KENAN wurde 325 Jahre nach der Erschaffung des Adam geboren und verstarb im Alter von 910 Jahre im Jahr 1235.

MAHALALEL wurde 395 Jahre nach der Erschaffung des Adam geboren und verstarb im Alter von 895 im Jahre 1290.

JARED wurde 460 Jahre nach der Erschaffung des Adam geboren und starb im Alter von 962 im Jahre 1422.

ENOCH wurde 622 nach der Erschaffung des Adam geboren und verstarb im Alter von 365 Jahren. Wobei diverse Kommentare hierzu lauten, dass Enoch (Chanoch) niemals starb, sondern einfach so zu G – tt aufstieg. Enoch war nach all den Generationen die Perfektion an sich und hatte kein einziges Vergehen auf sich geladen. Deswegen beschloss G – tt, ihn zu sich zu holen, damit Enoch nicht doch noch etwas Negatives anstellt. Hierzu existieren Ansichten, dass Enoch bei G – tt zum Engel umfunktioniert worden ist.

METUSHELACH wurde 687 Jahre nach der Erschaffung des Adam geboren und verstarb im Alter von 969 im Jahre 1656.

LAMECH wurde 874 Jahre nach der Erschaffung des Adam geboren und verstarb im Alter von 777 im Jahre 1651. Somit sah Lamech noch den Adam persönlich, bevor dieser im Jahre 930 verstarb.

NOACH (Noah) wurde 1056 Jahre nach der Erschaffung des Adam geboren und starb im Alter von 950 im Jahre 2006. Er war der Erste der Linie, der Adam nicht mehr kannte.

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Die Generationen bewegen sich von Vater zu Sohn !

Das kurze Leben eines koscheren Huhnes


Freitag, August 12, 2011

Daniel Ambash und Rabbi Israel Odesser

B"H

Warum ich noch nicht wieder von dem von den neulich verhafteten Breslover Chassidim des “Na Nachma Nachman Me’Uman” Movements berichtet habe ? Die Verhafteten werden angeklagt, Frauen und Kinder sexuell und mental ausgenutzt zu haben.

Der Grund ist in einem Satz zu erklären: Die israelische Presse berichtet kaum mehr etwas zum Fall und der Name des Hauptverdächtigen, DANIEL AMBASH, wird gleich ganz ausgelassen. Dabei weiss ein jeder in der relig. Welt Israels, um wen es sich handelt.

Daniel Ambash wurde in Frankreich geboren und es war dort, wo er auf Rabbi Israel Odesser stiess, der nach Frankreich gereist war. Ambash, der damals noch Mambouch hiess, war vom Charisma des Rabbi hin und weg und entschloss sich, nach Israel auszuwandern, um ganz nahe bei seinem neuen Idol zu sein.

Rabbi Israel Odesser war Zeit seines Lebens eine höchst umstrittene Figur. Im Jahre 1888 in Tiberias geboren, fand er in jungen Jahren ein relig. Buch in einer Mülltonne, dessen Inhalt ihn total faszinierte. Erst später fand er heraus, dass Rabbi Nachman von Breslov (gestorben 1810) der Autor war. Rabbi Israel war in die Chassidut Karlin hineingeboren worden, aber als er seinen Eltern seine Annäherung an die Breslover verkündete, schmissen die ihn sogleich aus dem Haus. 


Die Legende besagt, dass Rabbi Israel Odesser im Jahre 1922 den Fastentag 17. Tammuz nicht einhielt und zu essen begann. Aus welchen Gründen auch immer. Danach reute es den Rabbi so sehr, dass er in eine tiefe Depression fiel. Zu dem folgenden einschneidenden Ereignis existieren mehrere Versionen: Eine davon besagt, dass ein paar Schüler das berühmte PETEK (die Notiz) schrieben und es dem Rabbi geheim zukommen liessen, um ihn aus seiner Depression zu holen. Wie auch immer Rabbi Israel an das Petek kam, er betrachtete es als “Brief vom Himmel”, denn er war der Meinung, Rabbi Nachman von Breslov habe ihm die Notiz geschrieben. Einschliesslich der darauf zu findenden Mantra “Na Nach Nachma Nachman Me’Uman – Nachman aus Uman / Ukraine”.


Nach dem Erhalt des Petek sah sich Rabbi Israel Odesser befreit von seiner Schuld, am 17. Tammuz gegessen und nicht gefastet zu haben.


Rabbi Israel Odesser. Nachdem die hippiemässigen Ba'alei Teshuva (Neureligiöse Juden) ihm zu folgen begannen und ihn SABA (Großvater) nannten.


Rabbi Israel Odesser starb im Jahre 1994 im Alter von 106 Jahren. Kurz bevor er starb verkündete er lauthals, dass er die Wiedergeburt des eigentlichen Rabbi Nachman von Breslov sei. Nach der Aussage nahm ihn die haredische (ultra – orthodoxe) Gesellschaft erst recht nicht mehr ernst und man sah in ihm einen alten senilen Mann.

Bis heute werden weder er noch sein Movement besonders ernst genommen, denn zu viele Skandale kursieren um die unterschiedlichen Breslov Movements der Neureligiösen. Die originalen Breslover hingegen distanzieren sich von den Hippie – Bewegungen der Na Nach Nachmans sowie dem Rest wie Rabbi Eliezer Berland, Rabbi Shalom Arush oder Rabbi Lazer Brody. Was all die Odessers bis hin zu Arush gemein haben: Sie proklamieren nur sich selbst und das auf dem Rücken des Rabbi Nachman. Ferner schlossen sich zu viele Kriminelle dem Arush – Movement an. Knackis mit einschlägigen Vorstrafen vom Drogenmissbrauch bis hin zur Vergewaltigung. Das einzige, woran derlei Rabbis der neurelig. Breslover interessiert sind ist, die eigenen Bücher zu verkaufen, damit Geld in die Kasse fliesst.



Die an Rabbi Odesser gestellte Frage im Video lautet, was das sei "Ge'ulah - die Zeit des Meschiach".


 Das heutige israelische Na Nach Nachma Movement wird weitgehend von Daniel Ambash regiert. Er ist es auch, der die Breslover Pop Songs produziert und verkauft. Und soviel wie ich verstanden habe, betrachten die Na Nach Nachmans ihren Saba Odesser mittlerweile als Meschiach.


Hier ein Video mit einem Song promotet auf der Website des verhafteten Daniel Ambash. Das Lied dreht sich um Rabbi Israel Odesser und nicht etwa, wie man meinen könnte, um Rabbi Nachman !



Beim Konzert der letzten Yahrzeit (Todesgedenktag) des Rabbi Israel Odesser. Ort: Der Parkplatz gegenüber dem Jerusalemer Sacher Park / Ecke Oberster Gerichtshof. Bei dem Sänger handelt es sich um NATAN AMBASH, einen der Söhne des Daniel Ambash.



Ich muss immer wieder betonen, dass Rabbi Israel Odesser und seine spätere Na Nach Nachman Me'Uman Bewegung NICHT die gesamte Chassidut Breslov repräsentieren. Die Breslover bestehen aus mehreren Richtungen und es ist unmöglich zu sagen “DIE” Breslover Chassidim. Darüber hinaus kann man sich in Deutschland kaum chassidische Juden vorstellen, die tanzend durch die Stadt ziehen, den eigenen Musikverstärker auf volle Pulle stellen und den Autoverkehr blockieren. In Israel dagegen sind diese Art der Breslover bekannt wie bunte Hunde.