Freitag, Juli 30, 2010

Schabbat Schalom



Chabad Haus im "HaTikwah" Stadtteil / Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke 


B"H

Einen verschlafenen Schabbat mit Synagoge und Mea Shearim habe ich vor mir. Meist jedoch den Schlaf. Bei der hiesigen Hitze wird man schnell müde und da kommt der Schabbat gerade recht.

Ein Raschi - Kommentar in der dieswöchige Thora Parashat EKEV (übersetzt: Fusshacken) lautet, dass die Juden sich ebenso an die unscheinbar geltenden Mitzwot halten und diese nicht mit Füssen treten sollen. Manchmal werden die "kleineren" Thoragesetze einfach so mir nichts dir nichts in die Unwichtigkeit versenkt oder denken wir daran, dass die Benutzung der Hebräischen Sprache (in den Gebeten) eine Mitzwah ist ? Obwohl es durchaus erlaubt ist, in seiner Muttersprache zu beten, so stehen Gebete in der hebräischen Sprache auf einem höheren Level.

"Schabbat Schalom" an alle Leser !

LECHA DODI - Aschkenazisch

Kabbalat Schabbat der sephardischen Juden



"Kabbalat Schabbat" Service am Freitag abend.
Sephardischer Ritus !

Donnerstag, Juli 29, 2010

Parashat Ekev


Einbahnstrasse

Gesehen in Jerusalem

Photo: Miriam Woelke


B"H

Mindestens 15 Thorakommentare ging ich heute zur dieswöchigen Thora Parasha EKEV durch und immer wieder konnte ich nur an eines denken: "Wie schaut es heute mit uns, wenn G - tt da in EKEV sagt, wie gut es uns (den Juden) in Israel gehe, wenn sie nur die Mitzwot einhalten. Stimmt es nicht eher traurig, dass es uns nicht besonders geht und könnte es demnach sein, dass wir die Mitzwot nicht einhalten. Nichteinhalten = Es geht uns mies ?
Für mich war keine Antwort befriedigend genug und so klappte ich die Kommentare zu und damit ich mich nicht allzu schuldig fühle, stelle ich meine Parasha vom letzten Jahr in den Blog. Mit einigen Änderungen und Versuchen. Aber wie gesagt, für mich war keine Erklärung aufschlussreich genug. Vielleicht fällt mir heute nach in einem Traum etwas ein, denn ich sah vorhin Leo Di Caprios neuen Film "Inception".



Die Thoralesung für diesen Schabbat

"VeHaya EKEV Tishm'un HaMishpatim Ha'ejle … - And it will be because of your listening to these ordinances, …"

Nachdem die vorherige Thoralesung, Parashat Va'etchanan, mit dem Shema Israel endete, teilt Moshe uns jetzt die Auswirkungen mit, falls die Juden den Bund, sprich die Thoramitzwot (Gesetze) einhalten. Wenn wir es tun, wird G - tt Seinen Bund mit uns aufrecht erhalten und uns mit Güte (Chesed) richten. Wir, sowie das Land Israel, werden erfolgreich sein und die Nationen schauen zu uns auf.

Israel ist das einzige Land auf der Welt, welches zu 100% von G - tt abhängig ist. Halten die Juden die Mitzwot, so wird Israel mit Erfolg gekrönt. Wendet man sich dagegen von Ihm ab, dann muß Israel (die Juden) die Konsequenzen tragen. Außerdem kommentiert der Ramban (Nachmanides) zur Parashat Bereshit (Genesis), dass G - tt die Thora mit der Beschreibung des Erschaffungsprozesses begann.
Warum tat Er dies und begann die Thora nicht mit einem
anderen Inhalt ? Von Beginn an machte G - tt allen klar, dass Ihm die ganze Welt gehört und die Völker sollen Israel (die Juden) nicht beschuldigen, das Land Israel von anderen geklaut zu haben. Von Anfang an gab sprach G - tt das Land Israel den Juden zu und dies wird bis in alle Ewigkeit so bleiben. Demnach kann kein Volk behaupten, wir hätten uns irgendetwas willkürlich angeeignet.

Für alles müssen wir in Israel beten und dürfen es nie als selbstverständlich ansehen. Sogar um ausreichenden Regen müssen wir G - tt bitten, was wir täglich im "Shema Israel - Gebet" und im Winter in der Amidah tun. Rabbi Samson Rapahel Hirsch schreibt, dass das Einhalten der Mitzwot uns persönlichen Wohlstand beschert und uns überhaupt erst am Leben erhält. Unsere Mission sei, G - tt näher zukommen, denn Juden haben immer eine spezielle Verbindung mit Ihm. Wir sollen G - tt aus Liebe und aus Angst (Ehrfurcht) dienen. Der Kommentar zum Deutoronomy (Sefer Devarim), Sifre - Piska 32, unterscheidet zwischen den zwei Arten G - tt zu dienen. Derjenige, der G - tt aus Liebe heraus dient, erhält eine doppelt so hohe Belohnung als jener, der nur alles aus Angst tut. Ebenso teilt uns kabbalistische Literatur die unterschiedlichen Level der Mitzwoteinhaltung mit. Ob wir etwas aud Liebe und freiem Willen tun oder wir nur angst vor Bestrafung haben oder eben alles nur ausführen, weil es so geschrieben steht.

Immer wieder aufs Neue werden wir daran erinnert, G - tt für alles zu danken. Vor allem für unsere täglichen Bedürfnisse wie die Nahrung. In Parashat Ekev finden wir einen ganz wichtigen Teil aus dem Birkat HaMazon (Grace after the meal), welches wir nach dem Brotessen beten. "Und Du hast gegessen und Du bist gesättigt und Du sollst G - tt, der Dir das Land gab, segnen - Ve'achalta ve'sawata u'verachta et A - do - nai E - lo - he- cha al Ha'aretz ascher natan lach".

In der Halacha (im Schulchan Aruch) ist verankert, dass Juden vor jeglichem Essen und Trinken immer einen Segensspruch sagen. Aber nicht nur vorher, sondern auch nachher.
Wer Hunger hat, der ist zu jeder Zeit bereit, einen Segen zu sagen. Alles ist egal, Hauptsache es gibt etwas zu Essen. Aber hinterher, wenn man gesättigt ist, vergißt man G - tt sehr schnell, denn man braucht ja nichts mehr. Aber genau dann sagen wir einen weiteren Segensspruch, welcher viel schwerer zu sagen ist als derjenige vor dem Essen. Eben weil man gar kein eiliges Bedürfnis mehr hat.

Im Talmud Traktat Sotah 5a steht, dass wir niemals arrogant werden sollen. Immer müssen wir vor Augen haben, dass wir niemals allein existieren können und von G - tt abhängig sind. In Sotah wird der Berg Sinai als Beispiel aufgeführt. Warum gab G - tt den Juden die Thora ausgerechnet an dem kleinen Berg Sinai ? Hätte es nicht ein größerer beeindruckenderer Berg sein können ?
Vom Talmud und der Midrasch lernen wir, dass alle Berge sich darüber stritten, auf welchem Berg G - tt die Thora vergeben könne, nur der kleine Berg Sinai schwieg. Mit seinem Schweigen wurde er von G - tt belohnt und für die große Aufgabe auserwählt, was uns lehrt, dass auch wir nicht immer angeben müssen, sondern manchmal eher durch Schweigen glänzen. Und warum ist die Arroganz G - tt so verhaßt ? Einfach weil ein arroganter Mensch niemals zugibt, etwas Falsches gemacht zu haben und sich hinterher beschwert, dass G - tt ihn bestraft. Zur Einsicht kommt er nur selten, was wahrscheinlich von der Art der Bestrafung abhängt.

Erneut warnt uns G - tt vor dem Götzendienst und wir werden angewiesen,

Was manche im Judentum als lästig ansehen, ist die lange Prozedur des Brotessens. Vor jedem Essen waschen wir uns grundsätzlich die Hände und vor dem Brotessen findet dies rituell statt. Man nimmt das sogenannte Natlah, ein spezielles Gefäß mit Handgriff, und wäscht sich in einer vorgeschriebenen Art und Weise die Hände. Danach haben wir den Brauch, nicht zu sprechen, sondern erst den Segen über das Brot zu sagen. Üblicherweise wird jedesmal ein wenig Salz auf das Brot gestreut, was uns an Tempelzeiten (Opferungsprozedur) erinnert.
Religiöse Juden essen zu jeder Hauptmahlzeit Brot, um diese Mitzwot (Händewaschen und Birkat HaMazon) auszuführen. Egal, was sich auf dem Tisch befindet, wenn es Brot gibt, werden immer erst rituell die Hände gewaschen uns es muss das Birkat HaMazon gesagt werden, welches Ihr in jedem Sidur (Gebetbuch) findet oder im Internet herunterladen koennt. Im Schulchan Aruch - Orach Chaim 185:1 heißt es, dass das Birkat HaMazon in jeder Sprache gebetet werden kann. Das Gebet ist übrigens eine Mitzwah aus der Thora (Deutoronomy 8:10). Es beinhaltet drei biblische Segen, nämlich den Birkat HaZan, den Birkat HaAretz für das Land Israel und den Birkat Yerushalaim (siehe auch Shulchan Aruch - Orach Chaim 192:1). Sitzen mehr als drei Männer am Tisch, so wird vor dem Birkat HaMazon der Birkat HaZimun gebetet (Rabbotai Nevarech….). Im Shulchan Aruch ist festgelegt, dass das Birkat HaMazon immer an jenem Platz gesagt werden muss, an dem derjenige aß. Heißt, er kann sich zum Gebet nicht einfach woanders hinsetzen (siehe auch die Mischna im Talmud Berachot 51b).

Im Judentum gibt es keine einzige Mahlzeit (von der Medikamenteneinnahme einmal abgesehen), vor der nicht ein Segen gesprochen wird. Egal, ob es nur ein Eis oder eine Cola ist. Für alles sollen wir G - tt danken. Für alles gibt es unterschiedliche Segen, wie für Brot, Kuchen, Früchte, Obst, Reis oder Getränke. Auf jeder Yeshiva (relig. Schule) lernt man sofort die Berachot (Segen) und wer relig. aufwächst, dem ist das sowieso geläufig. Ich kenne viele relig. Familien, da kennen die Dreijährigen schon alle Berachot.

Wie wichtig das Land Israel ist, beweist die chassidische Story, die ich einmal von Rabbi Mordechai Machlises Ehefrau Henny hörte.
Einmal kam ein Mann zu einem berühmten Rebbe und erzählte ihm, dass er in Israel gewesen sei. Dort gebe es Straßen aus Marmor und alles sei voll kostbarer Edelsteine. Tief beeindruckt fuhr auch der Rebbe nach Israel, aber alles was er sah, war Müll auf den Strassen und stinkende Abwasserkanäle. Enttäuscht kam er heim und fragte den Mann, wo denn das Marmor gewesen sei. Der Mann schaute den Rebben ungläubig an und meinte "Was, Du hast es nicht gesehen" ?
Entsetzt zog sich der Rebbe für mehrere Wochen in sein Arbeitszimmer zurück und meditierte. Wie konnte das sein; ein einfacher Mann hatte die Schönheit und Spiritualität Israels gesehen und ausgerechnet er war außerstande gewesen ?

Die Geschichte will uns sagen, dass auch wir an uns arbeiten sollen, um die wahre Schönheit Israels zu sehen und nicht nur unsere ganze Aufmerksamkeit dem Oberflächlichen widmen bzw. alles Negative hervorzukramen. In Israel zu leben bedeutet gleichzeitig die Gefahr, die Umwelt als selbstverständlich anzusehen. Man geht halt zur Klagemauer (Kotel) oder ißt koscheres Essen. Die Diaspora hingegen vermittelt vielerseits den Eindruck, dass Israel zwar oben auf der Prioritätenliste des einzelnen Juden steht, man jedoch der Bequemlichkeit des Lebens im Ausland nachgibt.

Schabbat Schalom

Mittwoch, Juli 28, 2010

Ohad Rosenberg (Ovadiah) und sein Kampf um Anerkennung


Links: Eliyahu Averman
Rechts: Ohad Rosenberg (Ovadiah)



B"H

Vor circa zwei Wochen tötete Ohad Rosenberg (30) zuerst seinen Freund Eliyahu Averman (19) und beging danach Selbstmord. Der Tatort lag nahe der belebten Tel Aviver Ibn Gavirol Street. Niemand kann bis heute genau sagen, was die beiden Freunde überhaupt bewog hatte, nach Tel Aviv zu fahren.

Seit dem Mord las ich mich durch mehrere Presseberichte, was jedoch nur zu einem Gesamteindruck beiträgt. Vor einer Woche gab der Vater des Eliyahu Averman, der Kaliver Chassid Rabbi Aharon Leib Averman, einem säkuleren Jerusalemer Lokalblatt ein Interview, indem er zum Ausdruck brachte, dass all die Beschuldigungen gegen seinen Sohn nichts als zusammengelogen seien. Am vergangenen Freitag gaben der Vater sowie der Bruder von Ohad Rosenberg einer Tel Aviver Beilage der Schabbatausgabe der MAARIV ein Interview. Beide beschuldigten die haredische (ultra - orthodoxe) Gesellschaft, ihren Sohn ignoriert zu haben, doch stimmten sie mit der Meinung von Rabbi Averman überein: Ohad und Eliyahu unterhielten keinerlei homosexuelle Beziehung. Vielerlei säkulere Zeitungsberichte hatten behauptet, die zwei Freunde hatten wegen ihren Gay Beziehung einen Streit und Ohad Rosenberg drehte durch. Andere behaupteten, der Mord sei ein Racheakt Rosenbergs an der aschkenazischen Gesellschaft gewesen, denn man habe ihm seinen Schidduch (Ehepartner) zerstört. Weiterhin geht das Gerücht um, man habe um das Auto (Besitzer: Ohad Ovadiah) gestritten. Die genauen Gründe, die zu der Tragödie führten, werden wir wohl nie erfahren.

Ohad Rosenberg wurde im Dezember 1979 geboren. Seine Eltern sind säkulere Juden aus Rishon LeZion (nahe Tel Aviv). Im Alter von 17 Jahren entschloss er sich, religiös zu werden. Ja, Ohad Rosenberg wurde sogar Haredi (Ultra - Orthodox) und nahm an den Lernangeboten in seinem Heimatort Rishon LeZion teil. Sein älterer Bruder zeigte sich nicht gerade begeistert von der relig. Metamorphose seines Bruders und sagte ihm, er solle sich lieber an einer Uni einschreiben und einen Beruf erlernen. Ohad jedoch blieb stur und wurde immer fanatischer.

Ohad Rosenbergs Familienname war NICHT Rosenberg, sondern OVADIAH. Einige Zeit nachdem er Haredi geworden war, änderte er seinen Nachnamen von OVADIAH into ROSENBERG !

Warum ?

Nachdem er in Rishon LeZion Thora gelernt hatte, wollte Ohad mehr und schrieb sich an einer Jerusalemer Yeshiva für weitere Thorastudien ein. Soweit mir bekannt ist, handelte es sich dabei um die bekannte MIR Yeshiva, aber eine detaillierte Korrektur diesbezüglich ist willkommen.

Auf der MIR Yeshiva lernen mehrere Tausend litvische Haredim - auch Baalei Teschuva (geborene und später im Leben relig. gewordene Juden). Allerdings gehe ich davon aus, dass Ohad am Programm für Israelis teilnahm und nicht an den offeneren Studien der Amerikaner.
Ohad Rosenberg (Ovdiah) gab anderen Leuten sowie seiner Familie gegenüber zu, von seinen Kommilitonen gehänselt worden zu sein, weil er nicht in die haredische Gesellschaft hineingeboren worden ist. Er sei ja nur ein Baal Teshuva, ein Newcomer. Hinzu kommt, dass Ohad sephardischer Abstammung war und allein das ruft weitere Hänseleien der Aschkenazim hervor. In Israel gab es neulich erst den "Fall EMMANUEL"; einer relig. Siedlung, in welcher die haredische Mädchenschule "Beit Yaakov" die sephardischen Schülerinnen von den aschkenazischen trennte. Dies jedoch findet überall statt und nicht nur in Emmanuel. Derjenige, der die aschkenazischen Haredim in Emmanuel wegen Rassismus anklagte, war der sephardische Jude YOAV LALOM. Ein Rebell und wer in ihm den tollen Helden sieht, der irrt. Lalom selber fehlt es nicht an Lügen bezüglich seiner Person und seines Vaters. Momentan schlägt Lalom die Rassismus - Keule ebenso in der haredischen Stadt Kiryat Sefer und zeigt damit seine politischen Knessetambitionen.

Was ein jeder Baal Teschuva jedoch begreifen sollte ist die Tatsache, dass er nicht ebenbürtig in die haredisch - geborene Gesellschaft aufgenommen wird. Das hören die Baalei Tschuva nie gerne und regen sich ständig auf. Da ackern sie wie wild relig. herum und treten immer nur als ZWEITER KLASSE auf der Stelle. Nicht wenige kriegen da die Panik und drehen durch. Die geborene haredische Gesellschaft lässt einen ihre Ansichten sehr wohl spüren und es kommen genügend abfällige Kommentare.

Ohad Rosenberg (Ovadiah) war Baal Teshuva und Sepharadi und bekam somit die doppelte Portion zu spüren. Dies zeigt sich auch in den Schidduch - Angeboten, denn Baalei Teschuva, Konvertiten oder Sepharadim werden immer wieder mit ZWEITER KLASSE Eheangebote vermittelt. Ein geborener aschkenazischer Haredi würde niemals einen Konvertiten, Baal Teschuva oder Sepharadi ehelichen, es sei denn, mit dem Gegenpart stimmt etwas nicht: Geschieden, behindert oder voll Schulden.

Ohad Rosenberg (Ovadiah) träumte von einer aschkenazischen Ehefrau, denn so, glaubte er, würde er letztendlich zu einer Akzeptanz finden. Doch Pustekuchen, denn er bekam kein Eheangebot seitens der Aschkenazim. Als es dann doch endlich zu klappen schien, machte ihm seine Yeshiva einen Strich durch die Rechnung. So jedenfalls die Behauptung von Ohad Rosenberg (Ovadiah).

Schon vor dem Krach um das Eheangebot änderte Ohad Ovadiah seinen Nachnamen in etwas total Aschkenazisches: Rosenberg. Ziemlich daneben, denn jeder sah von weitem, dass er sephradischer Abstammung war.

Nach einigen Studienjahren in Jerusalem zog es Rosenberg (Ovadiah) wieder heim nach Rishon LeZion. Er hatte die Anmacherei in der Yeshiva satt und gab auf. In Rishon begann er für ZAKA zu volontieren und lernte so den viel jüngeren geborenen Haredi Eliyahu Averman kennen. Eine Freundschaft entstand und die haredische Gesellschaft bestreitet jegliches homosexuelle Verhalten der beiden Freunde. .

Ohads Familie mochte Averman nicht besonders. Ohads Mutter kaufte ihrem Sohn einen Laptop, den im Grunde genommen nur Eliyahu Averman benutzte. Dasselbe mit Ohads neuem Auto. Da er selber keinen Führerschein hatte, liess er sich von Averman überall hinfahren. Neulich erst verschwand Averman mit Ohads Wagen und der Bruder rief sogar Rabbi Averman in Jerusalem an, um herauszufinden wo dessen Sohn mit dem Fahrzeug von Ohad steckte. Rabbi Averman hatte keine Antwort.

Kurze Zeit darauf geschah der Mord in Tel Aviv. Vorher hatten die beiden Freunde Urlaub in Eilat gemacht und ich frage mich, was man dort als Haredi im unkoscheren Eilat zu suchen hat. Und was suchten die Beiden in Tel Aviv ?
Ohad Rosenberg (Ovadiah) tötete seinen Freund mitten auf der Straße und beging danach Selbstmord. Israels haredische Gesellschaft ist geschockt, doch niemand wagt su reden.

Was geschah in der Yeshiva wie sah die Verbindung von Averman und 
Rosenberg aus ? Eliyahu Averman war ein enger Schüler des Kaliver Rebben Menachem Mendel Taub. Vater Averman kann die Freundschaft mit Rosenberg (Ovadiah) nicht gutgeheissen haben.

Die haredische Gesellschaft veranstaltete ein riesen Haufheben um den ermordeten Eliyahu Averman, doch Ohad Rosenberg (Ovadiah) ging unter. "Ein Irrer Baal Teschuva mit Problemen wollte in unsere Gesellschaft !"

Familie Ovadiah in Rishon ist sauer, weil kein einziger ZAKA - Repräsentant zur Beerdigung Ohads kam. Dabei habe Ohad seine Seele für seine dortige Arbeit gegeben. Lediglich ein Freund kam, doch nicht im Auftrag von Zaka, sondern privat.

Für die haredische Gesellschaft war und ist Ohad Rosenberg (Ovadiah) keiner von ihnen. Er bleibt ein Newcomer und nicht mehr. Viele Male hatte Familie Ovadiah dem Sohn empfohlen, sich doch an einer sephardischen Baal Teschuva Yeshiva einzuschreiben. Dort nehmen man ihn mit Kusshand und Rassismus gebe es auch nicht. Aber nein, Ohad blieb stur und wollte zu den aschkenazischen Juden.

Aus der Tragödie lernen wird niemand. Die haredische Gesellschaft sieht in Rosenberg (Ovadiah) keinen von ihnen und somit ist der Fall abgehakt. Andere Sepharadim wie Ohad werden weiterhin versuchen, in aschkenazischen Instituten sowie deren Gesellschaft unterzukommen. Vergebens, aber das mag letztendlich niemand gerne eingestehen. Weder die spehardischen Juden noch die Baalei Teschuva.

Dienstag, Juli 27, 2010

ELUL

B"H

Am Montag abend, dem 9. August 2010 feiern wir den Beginn des jüdischen Monat ELUL. Am 10. sowie einschliesslich 11. August ist Rosh Chodesh ELUL. Damit beginnt die erste Phase, die Teschuva (Umkehr zu G - tt) Phase, vor den anstehenden hohen Feiertagen. 

Mit Beginn des Elul sollen wir uns auf unsere Vergehen in diesem Jahr 5770 besinnen, denn am Rosh HaShana (Beginn am Mittwoch abend, dem 8. September + einschliesslich 9. + 10. September) wird G - tt die Welt und auch uns richten. Sein Urteil hat Einfluss auf uns, die gesamte Menschheit sowie den ganzen Erdball. G - tt schaut auf uns und richtet seine Erschaffung für das neue Jahr 5771. Wie wird das Jahr aussehen ? Wer wird leben, wer sterben, wer krank, wer reich, wer findet einen Job, wer wird schwanger, wer heiratet, wer baut ein Haus, herrschen Krieg, Frieden oder Unwetter … einfach alles wird an Rosh HaShana entschieden. Wer hätte das geglaubt: Das jüdische Neujahrsfest Rosh HaShana ist ein Feiertag für das gesamte Universum und nicht nur für Juden ! Alles und jeder wird gerichtet.

Wenige Tage nach Rosh HaShana folgt der höchste jüdische Feiertag YOM KIPPUR. Während am Rosh HaShana der ganze Planet gerichtet wird, so werden am Yom Kippur die Juden auf ein weiteres Jahr gerichtet. Dies ist einer der Unterschiede zwischen den beiden Feiertagen. Der Yom Kippur ist ein ausschliesslich jüdischer Feiertag, wohingegen die ganze Welt, selbst die nichtjüdische Welt, das Rosh HaShana begehen sollte. G - tt schaut auf uns herab und sieht die Taten jedes einzelnen. Wollen wir da nicht einen guten Eindruck schinden, damit G - tt in unserem positiven Sinne entscheidet ?
Der kommende Monat ELUL bietet dazu Gelegenheit, denn dann ist G - tt bis zum folgenden Monat TISHREI (ausgesprochen TISCHREJ) besonders zugänglich. Mit dem Monat Tishrei beginnen sephardische Juden ihre Selichot - Gebete (Bekenntnisgebete). Aschkenazische Juden beginnen damit erst am Schabbatausklang (Mozzaei Schabbat) vor dem eigentlichen Rosh HaShana.

Der Monat ELUL ist die Zeit der Einsicht und Umkehr. Ein jeder sehnt sich nach einem gütigen G - ttesurteil, doch macht der Elul auch nachdenklich. Wie war unser Jahr ? Haben wir etwas erreicht ? Sind wir mit dem zufrieden, was wir haben ? Was hätten wir bessermachen können und wie kann ich das in Zukunft tun ?

G - tt sucht die Einsicht des Menschen. Man hat etwas falsch gemacht, sollte sich dafür bei seinen betreffenden Mitmenschen entschuldigen und versuchen, es in Zukunft besser zu machen. Zumindest sollte die Intension dazu vorhanden sein, denn es reicht nicht, wenn ich mich heute entschuldige und nach den Feiertagen munter mit meinen Fehlverhalten fortfahre.

Im chassidischen Buch "Sefer Bnei Yissachar" lesen wir, dass wir mit dem Monat ELUL nachdenken sollten, was wir sagen. Nicht nur im Elul, sondern überhaupt, doch im Elul sollte die Zeit der Umkehr in die Gedanken mit einfliessen. Die Teschuva (Umkehr zu G - tt) erfolgt anhand unseres Bewusstsein, dass es da viel mehr gibt als alltäglich vor sich hinleben. Moshe stieg nach dem Desaster mit den zerbrochenen Gesetzestafeln erneut hinauf auf den Berg Sinai und bat G - tt um Vergebung für das Goldene Kalb.

Unsere Aufgabe im Elul ist, sich auf das Gute in uns zu besinnen und versuchen, Fehler in Zukunft zu korrigieren.
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Bis nach Sukkot (Laubhüttenfest) Ende September werde ich in ausführlicher Weise fast täglich über die hohen Feiertage berichten.

Gastbeiträge von Rabbi Yechiel Goldhaber: תורה שבכתב ובעל פה

תורה שבכתב ושבעל פה – אחת דין ואחת רחמים


ניצני חכמת הקבלה החלו להנץ כבר בשלהי תקופת הראשונים, וניכרים לראשונה בכתבי חכמי פרובנס; היא התפתחה בגוונים שונים בספרד ואשכנז, ועסקה בעיקר בביאור התורה והמצוות. במקביל החלו אורחות חייהם של חכמי הקבלה לחדור טיפין טיפין לכל שדרות העם ולשנות את מנהגיהם. התפשטות ספרי הזוהר, אשר מהם עשו המקובלים כנפיים הן לדרכי ההגות הקבלית והן לצורת ההנהגה, גרמה לשינויים המעשיים להשפיע באופן מובהק יותר על בני העם. הצעד החריף לקראת התפשטות הקבלה והפיכתה לנחלת הכלל, נעשה לאחר גירוש ספרד, כאשר שני המאורות הגדולים, הרמ"ק והאר"י, פתחו את שערי תורתם, ומאז התפשטה חיש מהר בכל קהילות ישראל.

בשבוע שבין יום השנה לבעל 'ישמח משה' (כט בתמוז) ליום השנה של האריז"ל (ה באב), אתמקד בהנהגה מסוימת שחידש האר"י, ויש לה זיקה כלשהי לתורת בעל 'ישמח משה'.

*
נאמר בתורה (שמות כא כד-כה): "עין תחת עין, שן תחת שן, יד תחת יד, רגל תחת רגל, כויה תחת כויה, פצע תחת פצע, חבורה תחת חבורה". פשוטו של מקרא הוא דין של עונש גופני על מעשה חבלה באדם, בעוד בתורה שבעל פה ההלכה היא שהחובל חייב ממון בלבד, ועונש הגוף איננו מתבצע. הלכות אלה נחשבות בין המקרים הבולטים של פער בין תורה שבכתב לתורה שבעל פה.

בפירוש הרקאנטי על אתר עמד על קושי זה: "כבר ידעת כי זה הפסוק אמרו רבותינו ז"ל שאינו כפשוטו אלא לממון, גם פסוק 'כאשר יתן מום באדם כן יתנן בו', הכוונה בו לממון, דבר הניתן מיד ליד, וכן 'וקצותה את כפה' וכן 'בעליו יומת'. ואולי תשאל, אחרי שאין הכוונה בו ככתבו – למה נכתב כך, לתת מקום למינים לרדות? והתשובה היא מה שאמרו רז"ל שבעים פנים לתורה, ופירוש המצוה כפי פשוטה ניתן בתורה שבעל פה ואחריה נלך, אמנם בא לשון הפסוק בענין אחר – שיובנו בו הפנים האחרים שלא היו מובנים בלתי הלשון ההוא. דוגמא לדבר, אמרו 'עין תחת עין', האמת הוא כפי הקבלה כי החובל בחברו חייב בחמשה דברים, אמנם נכתב כך לסוד גדול מאוד... כי דברי תורה יש להם פנימי וחיצון, גלוי ונסתר, שנאמר: אחת דבר אלהים וכו'".

בספרו 'ישמח משה' (פרשת משפטים, קעג טו"א), מנסה רבי משה טייטלבוים מאוהל למזג בין פשוטו של מקרא זה לבין קבלת חז"ל, באופנים שונים. האופן האחרון המובא בדבריו הוא על פי מה שכתב האר"י, "שתורה שבכתב היא דין מפי גבורה שמענו, ותורה שבע"פ הוא רחמים", ועל כן משורת הדין שישלם עין תחת עין ממש, אלא שתורה שבע"פ מקילה מצד הרחמים.

הבחנה זו בין תורה שבכתב ותורה שבע"פ היא חידושו של בעל 'ישמח משה', ששנה אותה ושילשה; לא זו בלבד שלא מצאנוה בדברי האר"י, אלא שדברים הפוכים למדנו. בישמח משה סוף פרשת אמור (לד טו"ב), מביא מאמר מופלא מספר 'קהלת משה'1 המבאר בתוך דבריו מאמר חז"ל (סוכה ו ע"ב): "כי אתאי הלכתא [הלכה למשה מסיני] – לגרע", היינו להקל, שבמקום דופן שלישי לסוכה, דיינו בטפח. ומוסיף עליו בישמח משה ומבקש לבאר מדוע אכן הקילו חז"ל ממה שכתוב בתורה, ושוב מקדים את דברי האר"י הנזכרים, שתורה שבכתב היא בחינת דין ועל כן היא מחמירה, ואילו תורה שבע"פ היא בחינת רחמים ולפיכך הקילה. רבי משה טייטלבוים מוסיף ומספר שבדרשתו ל'הושענא רבה' השתמש במאמר זה כדי לעורר רחמים, שמתוך כך אפשר להסיק את גודל רחמיו ית' עלינו, שהעניק לחכמים כח להקל לפנים משורת הדין.

בפרשת דברים (צ טו"ב) חוזר בעל 'ישמח משה' על שני מאמריו המוזכרים, ובהתאם לזאת מנמק את הנהגתו של האר"י שאין ללמוד מקרא בלילה: "ידוע שתורה שבכתב הוא דין, על כן אין ללמוד בלילה, ושבע"פ הוא רחמים", ולפיכך זמן לימודה של תורה שבע"פ היא בלילה.

אחרי חיפוש רב מצאנו שכל חכמי הקבלה כתבו בדיוק להיפך, שתורה שבכתב היא בבחינת חסד ותורה שבע"פ בחינת דין. ואלו הם: רבנו בחיי כותב על הפסוק 'כי ענן ה' על המשכן יומם ואש תהיה לילה בו': "בא לרמז על מידת יום ומידת לילה... לרמז כי ספר תורה כלול מן הרחמים והדין: תורה שבכתב ותורה שבעל פה"2; רבי יעקב סקילי (תלמידו של הרשב"א) מפרש את הפסוק 'להגיד בבוקר חסדיך ואמונתך בלילות', שהיום והלילה הם כנגד תורה שבכתב ושבעל פה: "תורה שבכתב היא החסד, והיא ניתנה בבוקר, ותורה שבעל פה היא האמונה, כי לא ניתנה בכתב אלא להאמין בקבלתה"3; רבי מנחם רקנאטי (ראש פר' יתרו) מביא את דעת ספר הבהיר (סי' קלג): "מאי ניהו חסד היינו תורה... ותורה שבע"פ ממדת הגבורה"4, אמנם הוא עצמו מביא דעה קצת שונה: "וי"א כי תורה שבכתב יוצא ממידת הרחמים... ולדברי הכל תורה שבע"פ משמעותה דין ושבכתב חסד ורחמים".

וכן מפורש בזהר (ח"ב קסא ע"ב): "תורה שבכתב איהו הוי"ה [שהוא רחמים], תורה שבע"פ איהו דכתיב אלהים [שהוא דין]". וברע"מ (משפטים דף קיח ע"ב): "תורה שבכתב אתיהבית מימינא, ותורה שבע"פ אתיהבית משמאלא"5.
וכן מפורש אצל הני תרי מארי דרזין: הרמ"ק6והאריז"ל, ואחריהם כל גדולי המקובלים7.

אך מצאנו דברים דומים מעט לדברי בעל ישמח משה אצל "הרב החסיד המקובל קדוש יאמר לו" (לשון שה"ג בערכו), רבי רפאל עמנואל חי ריקי, שביאר את ההבדל הפנימי בין שתי התורות, בביאורו לפסוק 'כל אורחות ה' חסד ואמת': "חסד זו תורה שבכתב שהיא נמשלת למים – סוד החסד, ואמת היא תורה שבע"פ הכלולה בש"ס, משנה בואו [כנראה שכוונתו לאות וא"ו] של אמת, ואף היא אמת, כי כולם ניתנו מרועה אחד, ואינה חסד בתורה שבכתב, כי התורה שבע"פ להחמיר באה ולא להקל, ואע"פ כן אינו ראוי לקרוא אותה בשם דין, שיורד שני מדרגות מחסד, כ"א אמת שיורד מדרגה אחת, שסוף סוף 'אין גוזרין גזירה על הציבור אלא א"כ רוב הציבור יכולים לעמוד בה', וזו היא מידת הרחמים, שהיא מידת אמת ולא מידת הדין"8.

על כל פנים נמצא שדברי בעל ישמח משה מחודשים ביותר, ובודאי שאינם ממקורו הטהור של האריז"ל.

מכל מקום החרה החזיק אחריו נכדו בעל ייטב לב שכתב באותו סגנון, ומן הסתם שאב מבארו הזך של זקנו הגדול, על אף שלא הזכירו, ואקדים לדבריו הקדמה קצרה.
מפורסמת דעת האריז"ל שאין ללמוד מקרא בלילה, ודבריו גרמו להדים רבים בעולם ההלכה, ורבים מבעלי הלכה קיבלו את דבריו וגם פלפלו בהם9.

ואלו דברי האריז"ל בשער המצוות (פר' ואתחנן): "שתורת הקבלה באצילות, והתלמוד בבריאה, המקרא בעשיה... לפי שהמקרא בעשיה אין ראוי בלילה לעסוק בהם, כיון שהלילה עצמה היא בחינת שליטת העשיה והכל הוא דינים, ואין ראוי לעורר אז את הדינים".

איברא, בהנחה שתורה שבכתב היא בחינת חסד ורחמים, אדרבה יש להעדיף ללמוד אותה בלילה דוקא, כדי למתק את הדינים. החיד"א כבר עמד על קושיא זו, ואלו דבריו: "לכאורה יפלא, כי תורה שבכתב היא כנגד שם הוי"ה ותורה שבע"פ נגד שם אדני, וא"כ מקרא הוא רחמים ומשנה דין, ונראין הדברים הפכיים ח"ו". ומשתדל החיד"א ליישב: "וזה שנים רבות ששמעתי משם הרב עיר וקדיש מהר"ם פאפריש ז"ל, דבחינת המקרא עליונה מאוד ומתפשטת עד העשיה, וע"י לימוד מקרא מברר מן העשיה, ולכן אין לקרוא מקרא בלילה לפי שמבררת מן העשיה והלילה בחינת עשיה, ואין ראוי לעורר הדינין. ע"כ שמעתי לפי הרשום בזכרוני. ולפי זה בחינת המקרא היא רחמים מדת יום, אך שיש לו כוח לברר בעשיה ומשו"ה אין לעורר הדינין"10.
ביאור הדברים כך הוא: אכן שורש התורה הוא חסד, אבל ההתעסקות בתורה שבכתב מעורר את התיקון בעולם העשיה ומעורר דינים.

רבי יקותיאל יהודה טייטלבוים, בעל 'אבני צדק', רבה של סיגט (תקס"ח-תרמ"ג), נשאל מאת רבי נפתלי שרייבר מו"צ בקליינורדיין, בעל 'מעטה נפתלי' (תלמיד בעל כתב סופר), היות והתחיל להרצות שיעור בלילה בחומש עם פירוש רש"י, לבו נוקפו שמא אינו נוהג כראוי ויש לחשוש לדעת המקובלים. רבה של סיגט דן בדברי המקובלים והוסיף להם תבלין: "על פי מה שכתב האר"י במקו"א כי תורה שבכתב הוא דין, ותורה שבע"פ הוא חסד... קורין מקרא שהוא דין, ובלילה שליטת הדין (פע"ח שער טו פ"ב) קורין משנה שהוא חסד לאכללא זה בזה ולהמתיק הדין", ומוסיף שלאור הקדמה זו מפרש האר"י את דברי הגמרא (מכות כב ע"א) "בספר תורה כתוב ארבעים יכנו, ואתי רבנן ובצרו חדא"11.
רבי שבתי ליפשיץ מו"ץ בעיר אורשיווא12תמה על דברי 'אבני צדק', מהמובאות בזוהר, שהתורה שבכתב היא בחינת חסד ושבע"פ היא מצד הדין, ונשאר בצ"ע, וממשיך: "וכן הראיתי דברי מרן לפני אדוני אבי [ר' יעקב יצחק] הק' המקובל13, ואמר לי שלא מוזכר כן בשום מקום בדברי המקובלים כמו שכתב מרן ז"ל"14.

וראה זה פלא. מצאתי כמה מגדולי רבני הונגריה שכתבו בדיוק כהני שני צדיקים לבית התמר, אם בשמם ולפעמים בעלום שמם. רבי יהודה מודרן מסיגט כתב מאמר בענין 'ונשלמה פרים שפתינו' בהקדם "על פי מ"ש האריז"ל כי תורה שבכתב דין, ותורה שבע"פ חסד"15, ובטוחני שלקחו מבעל ישמח משה. רבי שמואל דוד יונגרייז רבה של יארמוט (כיהן שם בין השנים תרכ"ח-תרנ"ב) נשאל מאת תושב עירו – רבי שמואל בלוי, האם נכון לחשוש לדברי האומרים שאין ללמוד מקרא בלילה, "והטעם הוא כי תורה שבכתב הוא דין, ותורה שבע"פ הוא חסד ולילה הוא שליטת הדינין...", הרי שנגרר בתר טעמו וחידושו של 'אבני צדק'16. רבי שאול בראך אב"ד קאשוי כותב בדרוש על הפסוק (תהלים יט יא) 'הנחמדים מזהב ומפז רב', שזהב מרמז לתורה שבכתב, "כפי שכתבו בשם האר"י הקדוש שהוא בבחינת דין" (מקורו בתקו"ז, תי' א), וכן מראה הזהב הוא דין, ו"מתוקים מדבש מנופת צופים" מרמז לתורה שבע"פ, (וכן כתב בזוהר פר' ויחי שתורה שבע"פ מרמזת לדבש17. רבי שלמה זלמן עהרנרייך, רבה של שאמלוי, ביאר את הרמז המפורסם על אותיות 'גמרא': גבריאל מיכאל רפאל אוריאל, על פי דברי הזוהר (?) שתורה שבכתב היא בבחינת דין ותורה שבע"פ היא בבחינת רחמים, ואסמכתא לכך, שעל פי תורה שבכתב אסור לעמוני ועמונית לבוא לקהל, ובאה תורה שבע"פ ודורש עמוני ולא עמונית! לפי זה מבאר את הרמז של אותיות גמרא, שאפילו גבריאל הוא מלאך של מידת הדין, מתהפך לרחמים, לכן גבריאל קודם למיכאל, שמתהפך מדין לרחמים18.

רבי ישראל אב"ד פיקוב ובארדיטשוב, בנו של בעל 'קדושת לוי', כתב כעין מהלכו של בעל 'אבני צדק', שלפעמים תושב"כ קודמת ולפעמים תורה שבע"פ קודמת. והכלל, כאשר ישראל צריכים למידת גבורה לעשות נקמה באויביהם – תושב"כ קודמת, וכשצריכים לרחמים – תורה שבע"פ קודמת. וכן מבואר בספר 'שערי אורה', כי תושב"כ מדת גבורה ותורה שבע"פ מדת הרחמים. וכן מרומז בזוהר (בראשית מח ע"ב): "אשר לקח מן האדם, בגין דהא מתורה שבכתב נפקת, לאשה דהא אורייתא מסטרא דגבורה אתייהבת"19.
אוסיף כאן שתי פרפראות הקשורות לענייננו.
יש אומרים שכפיית הר כגיגית היתה רק על תורה שבע"פ, מפני שיש בה דקדוקי מצות ויגיעה וצער, ובכך מתורצת קושיית התוס' למה היה צריך לכפות ההר כגיגית, הרי קיבלוה מרצון באמירתם "נעשה ונשמע", אלא שהקבלה מרצון היתה על תורה שבכתב, והכפייה היתה על תורה שבע"פ דייקא20. ויש לנמקו, הואיל ותורה שבע"פ היא ממידת הדין, קבלתה קשה טפי מתורה שבכתב!21.

חז"ל מוסרים (ירושלמי שקלים פ"ו ה"א) שהתורה היתה כתובה לפני הקב"ה אש שחורה על גבי אש לבנה, ורבי חיים פאלאג'י הוסיף על כך תבלין, שזה בא לרמז שתורה שבכתב היא אש לבנה שהיא בבחינת חסד, לעומת תורה שבע"פ שהיא בבחינת גבורה, היינו אש שחורה22

Gastbeiträge von Rabbi Yechiel Goldhaber

B"H


Die hebräischen Gastbeiträge von Rabbi Yechiel Goldhaber werden ab sofort in den regulären Labels am rechten Rand zu finden sein und nicht mehr oben im Hauptmenu !!! Blogger ist nicht perfekt und ich will die Beiträge des Rabbis übersichtlicher gestalten.


http://hamantaschen.blogspot.com/search/label/Gastbeitraege%20von%20Rabbi%20Yechiel%20Goldhaber

Ist der Ex - Tennis Profi BORIS BECKER Jude ?

B"H

Gerücht oder nicht ? 
Viele englischsprachige Internet Sites behaupten, dass Bobeles Mutter Elvira (geboren in Tschechien) jüdischer Abstammung sei. Wenn dem so wäre, dann könnte Becker halachischer Jude sein.

So wie es scheint, hat noch niemand intensiv nachgeforscht bzw. Beckers Mutter nach ihrem Stammbaum befragt. Damit bleibt die Spekulation weiterhin offen.

Rachels Grab ausserhalb von Bethlehem



B"H

Mit einem Jerusalemer Stadtbus ist das Grab der Rachel (Frau Yaakovs sowie Leas Schwester) leicht zu erreichen. Trotzdem wurde mit den Jahren das Grab der Rachel zum Hochsicherheitstrakt aufgrund von arabischen terroristischen Angriffen.


Bild des Tages


Gesehen in Jerusalem

Photo: Miriam Woelke

Jerusalems Oberrabbinat (Rabbanut)


Das Hauptgebäude des Jerusalemer Oberrabbinates (Rabbanut HaRashit). Es befinden sich dort zwei Abteilungen: Die für sephardische Juden und jene für ashkenasische Juden.

Photo: Miriam Woelke

Montag, Juli 26, 2010

Die Marktsynagoge


Synagoge mitten im Machane Yehudah Markt in Jerusalem

Photo: Miriam Woelke

ELUL - Pläne

B"H

In zwei Wochen feiern wir Rosh Chodesh ELUL (den Beginn des jüdischen Monat ELUL). Jene Phase, welche die hohen Feiertage ROSH HASHANA, YOM KIPPUR sowie SUKKOT einleitet. Ab morgen wird sich daher alles um diese Themen drehen. Vom Talmud, von der Thora, Midrash, chassidische Kommentare, etwas Kabbalah und alles, was dazu gehört.

Sonntag, Juli 25, 2010

Ist der Entertainer HUGO EGON BALDER Jude ?

B"H

Ich kenne ich noch als er in den 90igern zusammen mit Hella von Sinnen in "Alles nichts, oder ?!" auftrat. Wer hätte geglaubt, dass es nach bzw. neben dem lange verstorbenen Hans Rosenthal noch weitere jüdische Prominente im deutschen TV gibt.

Ja, Hugo Egon Balder ist Jude, denn er hatte eine jüdische Mutter !

Alle Details sind HIER zu finden !

Tu be'Av - Der 15. des Monats AV


B"H

Heute abend (Sonntag) + Montag feiern wir Tu Be' Av, den 15. des jüdischen Monat Av.

Tu Be' Av ist der sogenannte "Tag der Liebe" und in der heutigen Zeit vergleichbar mit dem Valentinstag. Obwohl der Valentinstag auch in Israel gefeiert wird, hat der talmudische Tu Be' Av immer einen ganz besonderen Touch; schon allein aufgrund seines Ursprungs zu Tempelzeiten und seinen Bräuchen.

An jenem Tag pflegten die jüdischen Singles in die Felder zu gehen und nach einer Braut bzw. einem Bräutigam Ausschau zu halten. Der Talmud erklärt uns die genaue Prozedur und vergleicht den Tu Be' Av mit Yom Kippur. In der Mischna im Traktat Taanit 26b sowie in der Gemara in Taanit 30b und Bava Batra 121a heißt es, dass Israel keine so freudenreiche Tage wie den Tu Be' Av und Yom Kippur hat.


Was hat ausgerechnet der Yom Kippur, an dem wir 25 Stunden lang fasten und um G – ttes Vergebung bitten, mit dem Tu Be' Av zu tun ?

Erstens sind beide Tage festliche Tage, denn am Yom Kippur vergibt uns G – tt und wir sind frei von jeglicher Schuld. Des weiteren gingen die Singles auch am Yom Kippur aus, um einen passenden Partner zu finden. Und das vor allem am Nachmittag.

Ferner lehren uns die o.g. Talmud Traktate, dass die weiblichen Singles sich ganz in Weiss kleideten. Jeder zog das gleiche an, und es war nicht ersichtlich, wer aus wohlhabendem Hause und wer aus armen Verhältnissen kam. Jeder sollte die gleichen Chancen haben. Um das noch weiter zu unterstreichen, musste die weisse Kleidung ausgeliehen und vor dem Tragen in die Mikweh (Ritualbad) getaucht werden. Raschi führt die Mikweh darauf zurück, dass derjenige, der die Kleidung ausleiht, niemals sicher sein konnte, dass die Kleidung nicht zuvor von jemandem getragen worden war, der die bestimmten Rituale der Familienreinheit nicht einhielt (Taharat HaMishpacha). In den Felder trafen die weiblichen auf die männlichen Singles und jeder suchte sich sein "Match" aus.



Photo: Miriam Woelke


Nicht, dass heutzutage alle weiblichen Singles in die Felder laufen, doch hat der Tu Be' Av immer etwas Besonderes. Schon allein deshalb, weil sich die Israelis plötzlich auf Bräuche aus der Tempelzeit zurückbesinnen. Sie kaufen Blumensträusse und viele Singles oder Paare kochen abends ein besonderes Menu.

Ich wünsche allen einen tollen Tu Be' Av und viel Erfolg beim Suchen.

Bild des Tages



Gesehen in Tel Aviv.

Photo: Miriam Woelke

Photos aus Jerusalems Altstadt

B"H


Noch ein paar Photos, die ich am vergangenen Montag abend (Tisha be'Av) machte:





Ein Model der ehemaligen Tempel Menorah : Jetzt ausgestellt gegenüber der Klagemauer (Kotel), doch davor ausgestellt im Cardo der Jüdischen Altstadt. Laut dem Rambam (siehe Mischna Thorah, sah die Tempel Menorah jedoch anders aus !





Die wiederaufgebaute CHURVA Synagogue im Jüdischen Viertel.












Das CARDO - eine antike römische Einkaufsstrasse im Jüdischen Viertel (zu antiker Zeit bis hin zum Damaskus Tor im heutigen Arabischen Viertel).

 



Im Jüdischen / Armenischen Viertel der Altstadt.

Photos: Miriam Woelke

Freitag, Juli 23, 2010

Schabbat Schalom


Landschaft um Jerusalem

Photo: Miriam Woelke

B"H

Professionelle Blogger haben das, was der Rest von uns nicht hat: Zeit für aufwendige Artikel. Alle anderen, auch ich, müssen arbeiten, um Geld zu verdienen und so bleibt leider so manches beim Bloggen auf der Strecke. Zum Beispiel, die Yahrzeit (Todesgedenktag) des berühmten Kabbalisten Rabbi Yitzchak Luria aus dem 16. Jahrhundert. Verfassen werde ich aber doch noch etwas und es in meinen Kabbalah - Blog stellen.

Das Täschchen ist wieder einmal gepackt und ich bin fast schon auf dem Sprung nach Jerusalem. Hoffentlich funktioniert der Bus, denn auf der Fahrt nach Jerusalem am Dienstag versagte der Motor wieder einmal und kurz vor Jerusalem mussten wir den Bus wechseln.

Ansonsten mein herzliches Beileid an alle, die diesen Schabbat in Tel Aviv verbringen. Die Luftfeuchtigkeit ist unerträglich und selbst zweimal duschen am Tag reicht nicht aus. Alles klebt, verschwitzte Klamotten und bewegen sill man sich auch nicht mehr. Jerusalem hingegen liegt in den Bergen Judaeas und da ist es wesentlich angenehmer.

"Schabbat Schalom" an alle Leser und einen kühlen relaxten Schabbat !

Aktuelles von der GIUR - REFORM

B"H

Und wieder hat unser Softie - Premier Bibi nachgeben: 
Die Entscheidung zur aktuellen "Giur (Konversion zum Judentum) - Reform" wurde auf ein halbes Jahr verschoben.

Eine Schande, wie amerikanische Reformler Einfluss auf Israel nehmen wollen, obwohl sie nicht im Land leben, sondern es sich in der "bequemen" Diaspora gutgehen lassen ! Aber uns Tausende ihrer Reformkonvertiten entsenden, die gar keine Juden sind.


Die CAIRO GENIZAH jetzt Online



B"H

Die berühmte CAIRO GENIZAH ist jetzt auch online zu finden:



Laut Halacha müssen JÜDISCH - religiöse Texte, welche einen der Namen G - ttes enthalten, speziell entsorgt werden. Sagen wir, Eure Thora, Euer Talmud, Euer Sidur (Gebetbuch) oder anderweitige relig. Schriften sind beschädigt bzw. unlesbar geworden; in dem Fall gilt nicht der Mülleimer, sondern eine relig. Einrichtung, die GENIZAH (ausgesprochen: Genisa) genannt wird. Habt Ihr keine Genizah in der Nähe, befragt Euren Rabbiner, was zu tun ist.

Die "Cairo Genizah" ist die größte ihrer Art und umfasst die ältesten Dokumente überhaupt. 

Donnerstag, Juli 22, 2010

Ist der Politiker GREGOR GYSI Jude ?


B"H

Am 16. Januar 1948 wurde Gregor Gysi in Ostberlin geboren. Sein Vater Klaus Gysi war Jude, seine Mutter Irene war keine Jüdin. 

Somit ist Gregor Gysi zwar jüdischer Abstammung, selbst aber KEIN Jude, da er keine jüdische Mutter hat.

Parashat Va'etchanan


Photo: Miriam Woelke


B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

Dieser Schabbat ist zugleich "Schabbat Nachamu", der Schabbat nach dem Tisha be'Av (am Dienstag dieser Woche). Die Thoralesung "Va'etchanan" wird immer am Schabbat nach dem Tisha be'Av gelesen ! Va'etchanan ist mit dem Tisha be'Av verbunden, denn G - tt warnt die Juden vor dem Fall in den Götzendienst und dies war dann auch der Hauptgrund für die Zerstörung des Ersten Tempels. Va'etchanan zeigt uns jedoch ebenso den Weg der Hoffnung und dem des Neubeginn (siehe die Torah Tidbits des Israel Center / Orthodox Union in Jerusalem).

Aus unseren Fehlern sollten wir lernen und in der Zukunft zu vermeiden lernen. Im Judentum besteht fast immer ein Weg der Rückkehr zu G - tt. Wir können die Generationen des Ersten oder Zweiten Tempels nicht mehr umfunktionieren, doch haben wir die Chance, es besser zu machen.

Jeder von uns hat seine Lieblingsparshot in der Thora und jene, die ihm gar nichts sagen oder nur schwer verständlich sind. Die Parasha Va'etchanan gehört zu meinen Lieblingsparashot, eben weil sie soviel wichtige Inhalte enthält.

Wir erfahren, dass Moshe G - tt bat, nicht vielleicht Seine Meinung zu ändern und ihn (Moshe) doch wenigstens für kurze Zeit den Jordan überqueren lassen will und Moshe so das Land Israel sehen und betreten kann. G - tt gibt nicht nach, beauftragt Moshe jedoch, auf eine Anhöhe (Pisgah) zu gehen, damit er so das Land sehen könne. Es heißt, dass Moshe nicht nur das Land sah, sondern auch dessen Zukunft. In jenem Moment sah er alle folgende Generationen bis hin in unsere Zeit und noch darüber hinaus.

In der Thora heisst es:

"… u're'eh be'ejnecha … - und sehe mit DEINEN Augen".
Dies sagte G - tt zu Moshe als Er ihn auffoderte, in das verheissene Land herabzuschauen.

Der Thorakommentator Raschi fragt an dieser Stelle, warum G - tt sagte "… mit DEINEN Augen". Mit welchen Augen hätte Moshe denn sonst schauen sollen ?
Raschi aber betrachtet die Hervorhebung der eigenen Augen Moshes so, dass G - tt ja die Bitte Moshes zumindest teilweise erfüllte a la "Du willst das Land sehen ? Soviel kann Ich (G - tt) Dir gewähren. Dein Körper hingegen wird Israel nicht betreten.

Stellen wir uns einmal vor, was geschehen wäre, wenn Moshe mit den Israeliten nach Israel gegangen und weiterhin ihr Oberhaupt geblieben wäre. In der Kabbalah lautet eine Idee, dass Moshe den Meschiach sofort gebracht hätte. Der Kommentator Or HaChaim sagt, dass G - tt den Tempel sicherlich nicht zerstört hätte, wenn Moshe dagewesen wäre. Eine Zerstörung musste erfolgen, um die Juden für ihre Vergehen zu bestrafen und sie letztendlich in die Diaspora zu befördern, damit sie später nach Israel zurückkehren und der Meschiach kommt. Mit einer Person wie Moshe wäre G - ttes Plan etwas durcheinander gekommen. Wir selber sind aufgerufen gemäss G - ttes Willen zu agieren und eine Überperson wie Moshe hätte das vielleicht unbewusst verhindert. Der chassidische Thorakommentator Shem MiShmuel schreibt, dass die Juden aufgerufen waren, den letztendlichen Tikkun (Seelenkorrektur) in Israel auszuführen, denn ihre Seele war noch nicht perfektioniert. 

Ich weiß nicht, wie es in Thoraübersetzungen in verschiedene Sprachen ausschaut, doch adressiert Moshe in seiner Bitte G - tt mit zwei dessen Namen: A - do - nai (HaShem) und dem Namen Yud - Heh - Vav - Heh. Raschi und der Ramban (Nachmanides) kommentieren, dass die Namen für Gnade und Gesetz stehen. Laut Rabbi Samson Raphael Hirsch verwendete Moshe beide Namen um auszudrücken, dass wie immer auch G - ttes Entscheidung ausfallen werde, Moshe sie ohne Widerspruch akzeptiert.

Im Talmud Traktat Sotah 14a wird gefragt, warum Moshe unbedingt nach Eretz Israel gelangen wollte ?
Die Antwort lautet, dass ein Jude nur dort in der Lage ist, ALLE Mitzwot (Gesetze) auszuführen. Im Ausland lebende Juden haben immer das Problem, dass sie nie alle Mitzwot ausüben können und ihre Gebete erst über Umwege aufsteigen. Währenddessen in Israel alle Gebete sofort aufsteigen und direkt erhört werden. Von daher ist es sehr wichtig, in Israel zu leben. Moshe war bereit, G - ttes Entscheidung ohne jeden Widerspruch hinzunehmen. Genauso sollten auch wir unser Leben führen; nämlich in dem wir den wahren Grund erkennen, warum wir in dieser Welt sind und wer uns erschaffen hat.

In keinem Buch der Thora warnt G - tt so ausdrücklich vor dem Fall in den Götzendienst wie im Sefer Devarim (Deutoronomy). Jegliche Assimilation mit anderen Nationen wird uns untersagt. Im Talmud Traktat Avodah Zarah (Götzendienst) finden wir hervorragende Beispiele dafür, was uns genau verboten wurde und aus welchem Grund.
Genauso verhält es sich in Sefer Devarim mit der Intermarriage, der Ehen zwischen Juden und Nichtjuden. Übrigens ein biblisches Verbot, auch wenn manche es heutzutage vielfach schönreden wollen. Wer genaue Auskunft darüber sucht, der braucht nur Sefer Devarim und den Talmud aufzuschlagen, wo er alle Antworten diesbezüglich finden kann. In der Parashat Va'etchanan warnt G - tt vor Ehen zwischen Juden und den Völkern, die sich in Eretz Israel befinden, u.a. die Kanaaniter und die Jebusiten. Wer als Jude einen Nichtjuden heiratet, läuft große Gefahr sich leztendlich zu assimilieren, auch wenn er es vorher nicht für möglich hielt.

Was ? Mir passiert soetwas nicht, denken viele, aber spätestens die nachfolgende Generation sieht das schon ganz anders. Falls die nachfolgende Generation aufgrund einer nichtjüdischen Mutter überhaupt noch halachisch als jüdisch zu bezeichnen sein sollte. Aber es ist nicht nur Assimilation, sondern solche Ehen führen oft zwangsläufig zum Götzendienst der anderen Partei.

In einem Schiur (Vortrag) hörte ich einmal von einem interessanten Fall:
Eine amerikanische Jüdin hatte sich in einen Nichtjuden verliebt und wollte ihn heiraten. Er wiederum war sogar bereit, orthodox zum Judentum zu konvertieren. Am Ende jedoch wollte er die junge Frau gar nicht mehr heiraten, denn er war zu religiös geworden und wollte keine jüdische Frau mehr, die bereit war, einen Nichtjuden zu heiraten.

Im Talmud Traktat Avodah Zarah 36b kommt die Frage auf, ob denn ALLE Ehen zwischen Juden und Nichtjuden verboten seien. In der Parashat Va'etchanan werden schließlich nur die nichtjüdischen Völker in Eretz Israel genannt.
Die Schüler der berühmten talmudischen Rabbiner Hillel und Shammai genauso wie der berühmte Rabbi Schimon Bar Yochai kommentieren dagegen, dass damit ALLE Nichtjuden gemeint sind. Im Talmud Kiddushin 68b heißt es, dass jegliche Ehen zwischen Juden und Nichtjuden von der Halacha als Null und Nichtig betrachtet werden. Alle Ehen von Nichtjuden, die NICHT konvertieren und einen Juden heiraten, sind ungültig. Siehe dazu auch den RASHBA in TOSAFOT und den Rambam in seiner Mishna Thora (Hilchot Biah 12:1).

Nicht nur halachisch sind solche Ehen ein Problem; wer sich in der Kabbalah etwas auskennt, der weiß, dass bei unserer Erschaffung eine Seele (Neschama) in zwei Hälften getrennt wurde. Unsere Aufgabe ist es, unsere sogenannte "bessere Hälfte" wiederzufinden und durch die Hochzeit mit Nichtjuden erreichen wir das nicht. Dies gilt gleichermassen für den Fall, wenn der Nichtjude nicht ernsthaft konvertiert. Ganz zu schweigen mit den Identitätsproblemen der Kinder. Ich kenne so einige Fälle, in denen Kinder aus amerik. Ehen, bei denen die Mutter Nichtjüdin war, zum Judentum konvertieren wollten und ausgerechnet die nichtjüdische Mutter aggressiv einschritt. Die wollte ihre Kinder lieber in der Kirche sehen. Zum Glück konvertierten die Kinder aber doch und gingen später auf orthod. Yeshivot.

Immer und immer wieder warnt uns die Thora vor der Assimilierung. Ein ganz wichtiger Rabbiner, der dies auch tat war der Frankfurter Rabbi Samson Raphael Hirsch. Wir dürfen niemals vergessen, dass G - tt die Juden mit einer bestimmten Aufgabe erschaffen hat. Rabbi Yaakov Yitzchak Horowitz (der Seher von Lublin) sagte, dass die Juden ihre Wurzeln in den Namen G - ttes haben.

In dieser Parasha heisst es: 

"Ihr sollt meine Gesetze einhalten … die ich euch HEUTE aufgetragen habe zu tun".

Im Talmud Eruvin 22a heißt es dazu, dass sich das Wort HEUTE auf unsere Welt bezieht. In dieser materiellen Welt sollen wir G - ttes Mitzwot erfüllen und nicht morgen in der Kommenden Welt (Olam HaBah), denn dort ist es zu spät.

Die Assimilationsprobleme in der Diaspora (Galut) sind vielfältig. Leicht vergisst man seinen eigentlichen Ursprung und will sich nur allzu gerne anpassen. Aber nicht nur in der Galut herrscht das Problem, sondern auch hier in Israel. Leider sehen wir die Ergebnisse immer häufiger, wenn junge Leute aus dem Ausland kommen und sich in Yeshivot einschreiben wollen. Dann sind sie halachisch nicht jüdisch und müssen erst konvertieren. Ich erlebte nicht wenige, die sauer auf ihre Eltern waren, weil sie eine "Mischehe" führten.

Ferner trägt uns G - tt auf, Seine Thoragesetze NICHT zu verändern bzw. neue hinzuzufügen. Die Thora ist das Wort G - ttes und bis in alle Ewigkeiten gültig. Nichts daran darf verändert werden, nur weil der Originalinhalt einigen Leuten nicht in den Kram passt. Noch nicht einmal ein einziger Buchstabe darf umgeändert, ausgelassen oder hinzugefügt werden !

Am Schabbat ist es eine Mitzwah, Simcha (Freude) zu haben und alle Art von Trauer und Traurigkeit zu vermeiden. Aber vielleicht wäre es keine schlechte Idee, wenn sich jeder von uns einmal darauf besinnt, warum wir auf dieser Welt sind und was unsere Aufgabe ist. Jeder Mensch wurde mit einer ihm zugedachten Aufgabe auf dieser Welt erschaffen und es liegt an jedem einzelnen von uns, dadurch unseren Tikkun (Seelenreparatur) zu erfüllen, die Welt perfektionieren und so zur Ankunft des Meschiach beitragen. Ich kann nicht den Tikkun meines Nachbarn oder Freundes erfüllen und diese Leute wiederum nicht meinen Tikkun übernehmen.

Schabbat Schalom

Mittwoch, Juli 21, 2010

Bild des Tages


Photo: Miriam Woelke

Ich bin "Jude?" und liebe Dich

B"H

Der oberste israelische Gerichtshof will einer interessanten Frage nachgehen und ein dementsprechendes Urteil fällen:

Machen sich Nichtjuden, die einem Juden vorlügen, Juden zu sein, um mit ihnen eine sexuelle Beziehung zu beginnen, strafbar ?

Immer häufiger geschieht es in Israel, dass besonders Frauen Anzeige gegen ihre Partner stellen, da sich herausstellte, dass diese gar keine Juden sind, sondern lediglich logen, Juden zu sein.

Vorweg: In dem Fall wäre ich stocksauer und würde eine Beziehung umgehend beenden.

Andererseits muss ich denjenigen Juden, denen soetwas passiert, vorwerfen, dass sie sich nicht eingehend erkundigt haben. Klar, dass viele in der heutigen Gesellschaft nicht sofort ans Heiraten denken und halt so mal eine Beziehung starten. Deswegen lohnt es sich nicht, auf dem Oberrabbinat (Rabbanut) zu erkundigen, ob der Partner in Israel als HALACHISCHER Jude eingetragen ist. Ich kenne nicht wenige solcher Fälle und von daher würde ich mich beim Rabbanut sowie bei anderen Stellen Erkundigungen einholen. Wobei anzumerken ist, dass man heutzutage auf das Rabbanut allein auch nicht vertrauen kann, denn es befinden sich in deren Listen viele "falsche" Juden. Insbesondere einige Russen.

Insgesamt erkundigen sich Religiöse sowieso über ihre etwaigen Partner, denn hier geht es um Heirat und keine lose Beziehung. Mich wundert es nur, wie sehr es in Mode gekommen ist, sich als Jude auszugeben.

Dienstag, Juli 20, 2010

Erev Tisha be'Av in Jerusalem





"Yassam" Polizisten (siehe Photo), die Grenzpolizei "Mishmar HaGvul" sowie die reguläre israelische Polizei sicherten den traditionellen Tisha be'Av Marsch um die Altstadtmauer in Jerusalem. Organisiert wurde der Marsch von den "Women in Green" und deren Vorsitzender, der Rechtsaktivistin, Nadja Matar.

"Eretz Israel gehört den Juden" - so der Slogan. Vor Beginn des Marsches wurde die, "Megillat Eicha" zum Tisha be'Av verlesen. Danach ging es los: Vorbei am Neutor, Damascus Tor, Löwentor (Ostjerusalem) bis hin zum Dung Gate vor dem Kotel (Klagemauer) Plaza.

In den vorherigen Jahre erfreute sich der Marsch riesiger Popularität, doch gestern erschienen lediglich ca. 1000, meist nationalreligiöse Teilnehmer.

Hier einige Impressionen des Erev Tisha be'Av 5770 in Jerusalem:



Yoram Ettinger (israelischer US - Experte) hielt vor dem Marsch eine Rede.




 


Hinunter zum Damaskus Tor in Ostjerusalem.




Das Damaskus Tor. Normalerweise keine sichere Gegend für Juden, denn es herrscht die Hamas.















Am Löwentor stoppte der Marsch und Rabbi Shalom Gold (mit Mikrophon), der Knessetabgeordnete Aryeh Eldad sowie Aktivistin Nadja Matar hielten Reden. Der Inhalt der Reden war überwiegend politisch und Nadja Matar erinnerte an die Aufgabe Gush Katifs vor fünf Jahren.

 

Nadja Matar und der Knessetabgeordnete Aryeh Eldad





Das Grab des  Avshalom (Sohn des König David).



Tempelberg mit der Al Aksa Moschee






Trauer um die Tempel an der Kotel (Klagemauer). Im Trauerzustand sitzen Juden traditionell auf dem Fussboden.







Kotel Mezuza


Weitere Photos werden folgen: Darunter die wiederaufgebaute Churvah Synagoge sowie das Jüdische Viertel der Jerusalemer Altstadt !

Photos: Miriam Woelke