B"H
Eines der beliebten Themen, das viele Rabbis bei vielen neuen Yeshiva - Studenten anschneiden, ist Jewish Identity. Vor allem Rabbi Motti Berger von der Jerusalemer Yeshiva Aish HaTorah ist bekannt fuer seine Vortraege diesbezueglich.
Fuer geborene nichtreligioese Juden ist Jewish Identity ein bis dahin unwichtiges Thema. Wer macht sich als Israeli schon Gedanken darueber ? Man lebt in einem juedischen Staat und es braucht keinerlei Rechtfertigung, das und warum man Jude ist.
Selbst Juden aus dem Ausland haben sich zuvor kaum Fragen ueber ihre eigene Identitaet gestellt. Wie sehen sie sich unter Nichtjuden im Ausland ? Klar, viele von ihnen haben, nach eigenen Angaben, ab und an antisemitische Sprueche gehoert oder wurden verbal angegriffen. Doch sind doch die USA ihre Heimat und sie gute Patrioten.
Wer vor allem auf der Suche nach einer Jewish Identity ist, sind geborene neu - religioese Juden und Konvertiten ? Wo gehoeren sie hin und wo sollen sie sich hinorientieren ?
Wer in Israel lebt, der sucht automatisch seine Dazugehoerigkeit, denn diese ist hier wichtig. Jeder wird irgendwo in eine Schublade gepackt und sei es auch nur politisch.
Ernsthaft relig. interessierte Leute suchen schon ihre Identitaet allein weil sie irgendwo hingehoeren wollen. Sei es zu einer bestimmten Gruppe, Synagoge oder Gesellschaft.
Seien es nun geborene neu - relig. Juden oder Konvertiten, ueber eines sollten sich beide Gruppen im klaren sein; selbst wenn sie Haredim werden wollen, wird die haredische Gesellschaft sie niemals ganz voll integrieren und akzeptieren. Identity hin oder her. Man ist und bleibt der Aussenseiter. That's it.
Nun kann man argumentieren, dass das ja total unfair sei, denn schon Rabbi Akivas Eltern waren Konvertiten und selbst der Thora - Kommentator Onkelos und viele viele mehr. Ausserdem sagen wir im Amidah - Gebet, dass Konvertiten etwas Besonderes sind. All diese Argumente helfen heute kaum.
Neu - Religioese und Konvertiten sind deshalb oft frustriert und glauben, wenn sie alle zu 100% ueberzeugen, dann, ja dann, sind sie anerkannt.
In meinen Jerusalemer Jahren sah ich viele solcher Leute. Sie plagten sich auf unmoegliche Arten ab, Anerkennung zu finden. Glaubten sie doch, wenn sie alles richtig machen, noch mehr beten, Thoralernen ohne Ende etc....ja, dann. Nichts geschah.
Manchmal gehen mir gerade solche Leute mit ihrem perfekten Getue oft voll auf die Nerven. Sie schreien die Segen vor dem Essen (Berachot) nur so aus sich heraus, dass es auch jeder hoert. Das Schlimmste ist, wenn sie zu anderen Juden gehen und meinen, sie muessten diese nun korrigieren und sagen, was Sache ist.
Wenn mir soetwas passiert, weiss ich sofort, Konvertit oder gerade religioes geworden.
Vielleicht war ich sogar selbst einmal so, ging ich doch auf eine Haredi - Yeshiva. Einen Unterschied sehe ich allerdings: Ich presste mich nicht mit aller Gewalt in eine Gesellschaft, die mich nicht unbedingt wollte und in die ich nicht gehoerte.
Das Positive ist, dass viele Neu - Religioese genauso die Nase voll haben und ihre eigenen Yeshivot und Synagogen bauen. In eine davon, in die der Breslover Chassidim will ich einmal gehen. Wird bestimmt sehr interessant zu hoeren, was die Leute zu sagen haben.
Allen anderen, die dabei sind, ihren Weg in die Haredi- bzw. anderweitige religioese Gesellschaft zu finden, wuensche ich viel Glueck und keine frustrierenden Erfahrungen.
Samstag, Dezember 30, 2006
Freitag, Dezember 29, 2006
King David is in Jeopardy !
B"H
This article was written by Rabbi Ephraim Sprecher, Dean of Students, Diaspora Yeshiva, Jerusalem
As you may have read, the Vatican and other Christian organizations are scheming and plotting to take control of King David's Tomb. Their goal to push us out of King David's Tomb and off Mount Zion, G-d forbid. Why the sudden interest in our Yeshiva on Mount Zion ? According to Vatican sources, Pope Benedict believes that if the Catholic Church celebrates Mass on Mount Zion, this will bring the second coming of J.C. They are now performing religious services on top of King David's Tomb, thus violating the status quo. Therefore, the Vatican through various Christian organizations are harassing and pressuring Diaspora Yeshiva to vacate Mount Zion.
Hence, to thwart their evil plans, we are constructing a Synagogue and Study Hall adjacent to King David's Tomb, where we will maintain a 24 hours presence, thereby showing our determination not to abandon King David's Tomb as we abandoned Joseph's Tomb in Shechem.
Diaspora yeshiva is the first and oldest Baal Teshuva (for newly religious people) Yeshiva in Israel. The Yeshiva was established on Mount Zion right after the June 1967, Six Day War in a former army base. Our students flock to us from all over the world. Many of them can't afford any tuition at all, yet we are extremely reluctant to turn anyone away due to lack of funds. Rashi in Parashat VeZot HaBracha informs us that the one who supports Torah Study in Israel has an even greater reward than the Torah Scholar himself. Our ability to educate the thousands of students that have studied on Mount Zion was only possible through the graciousness and generosity of the Jewish people in Israel and the Diaspora. Diaspora Yeshiva is fulfilling, the ancient prophecy of Jeremiah, "Again there shall be heard in the cities of Judah the voice of gladness and joy." We are also literally living the prophecy of Isaiah, "From Mount Zion shall go forth the Torah."
This article was written by Rabbi Ephraim Sprecher, Dean of Students, Diaspora Yeshiva, Jerusalem
As you may have read, the Vatican and other Christian organizations are scheming and plotting to take control of King David's Tomb. Their goal to push us out of King David's Tomb and off Mount Zion, G-d forbid. Why the sudden interest in our Yeshiva on Mount Zion ? According to Vatican sources, Pope Benedict believes that if the Catholic Church celebrates Mass on Mount Zion, this will bring the second coming of J.C. They are now performing religious services on top of King David's Tomb, thus violating the status quo. Therefore, the Vatican through various Christian organizations are harassing and pressuring Diaspora Yeshiva to vacate Mount Zion.
Hence, to thwart their evil plans, we are constructing a Synagogue and Study Hall adjacent to King David's Tomb, where we will maintain a 24 hours presence, thereby showing our determination not to abandon King David's Tomb as we abandoned Joseph's Tomb in Shechem.
Diaspora yeshiva is the first and oldest Baal Teshuva (for newly religious people) Yeshiva in Israel. The Yeshiva was established on Mount Zion right after the June 1967, Six Day War in a former army base. Our students flock to us from all over the world. Many of them can't afford any tuition at all, yet we are extremely reluctant to turn anyone away due to lack of funds. Rashi in Parashat VeZot HaBracha informs us that the one who supports Torah Study in Israel has an even greater reward than the Torah Scholar himself. Our ability to educate the thousands of students that have studied on Mount Zion was only possible through the graciousness and generosity of the Jewish people in Israel and the Diaspora. Diaspora Yeshiva is fulfilling, the ancient prophecy of Jeremiah, "Again there shall be heard in the cities of Judah the voice of gladness and joy." We are also literally living the prophecy of Isaiah, "From Mount Zion shall go forth the Torah."
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For female Jewish Tourists in Jerusalem
B"H
I found a great new website for all female Jewish tourists in Jerusalem:
http://chabadwomenscenter.com/
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Donnerstag, Dezember 28, 2006
Der Fastentag Asarah be ' Tevet (10. Tevet)
B"H
Der 10. des juedischen Monats Tevet ist ein rabbinisch festgelegter Fastentag. Oftmals als weniger wichtig angesehen, hat dieser Fastentag doch eine immense historische Bedeutung. Hier ein paar Details zum 10. Tevet, der dieses Jahr auf den kommenden Sonntag (31.12) faellt.
Historisch gesehen begann an diesem Tag im Jahre 589 BCE die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier. Drei Jahre spaeter ueberrannten sie die Stadt und zerstoerten den 1. Tempel, den Tempel Koenig Salomons.
Der 10. Tevet steht fuer Leid und Zerstoerung. Waehrend der dreijaehrigen Belagerung litt die eingeschlossene Bevoelkerung unter einer Hungersnot. Nach 410 Jahren zerstoerte Nebuchadnezzar den Tempel und trieb die Juden in ein 70 - jaehriges Exil nach Babylon.
Allgemein werden beide Tempelzerstoerungen (die 2. fand im Jahre 70 CE durch die Roemer statt) als Strafe G-ttes gesehen. Die Gemara im Talmud Traktat Yoma 9b lehrt, dass die Gruende fuer diese Strafe der Goetzendienst, sexuelle Perversionen und Mord waren. So hatten die Juden zuvor begonnen, Kinder zu opfern. Dafuer gab es ausserhalb der Stadt einen speziellen Ort, der Tofet genannt wurde (heute nahe dem Kino Cinematheq). Einen positiven Aspekt gab es dennoch in der damaligen Bevoelkerung; trotz allem glaubten sie an G-tt, aber sie verstanden die Opferungen falsch.
Die Zerstoerung des 1. Tempels im Jahre 586 vor der Zeitrechnung hatte noch andere weitreichendere Folgen. Die Bundeslade verschwand. Wohin weiss bis heute niemand. Propheten gibt es auch keine mehr, sondern nur noch eine BAT KOL, die das Echo einer himmlischen Stimme ist (Talmud Traktate Yoma 9b und Eruvin 13b).
Die Schechina, die Anwesenheit G-ttes, ist nicht mehr das, was sie zu sein pflegte und auch das Shemen HaMishcha (das Salbungsoel) verschwand (Jerusalemer Talmud Yoma 1:1).
Jetzt fragen sich vielleicht einige "Was hat das heute alles mit mir zu tun ? Vor mehr als 2000 Jahren wurde der 1. Tempel zerstoert, so what ?"
Der 10. Tevet steht fuer Leid und daher ernannten ihn die Rabbiner kurz nach der Gruendung des Staates Israel zum Holocaust - Gedenktag. An diesem Tag wird das Kaddish - Gebet fuer all jene gesagt, deren Todestag oder Todesort unbekannt sind. Die Religioesen behalten das Andenken bis heute bei und dies ist auch einer der Gruende, warum viele Haredim den offiziellen staatlichen Holocaust - Gedenktag im April nicht als solchen ansehen.
Im Talmud Traktat Taanit 30b steht: Wer um Jerusalem trauert, der wird spaeter die "Wiederaufstehung" Jerusalems sehen. Heisst, die Ankunft des Meschiach.
Gewoehnlich beginnt das Fasten morgens gegen 4.30 Uhr und endet am gleichen Abend nach Einbruch der Dunkelheit. Im Morgengebet Shacharit wird "Avinu Malkenu" gesagt.
Der 10. Tevet ist ein Tag der Umkehr und soll unsere Herzen dazu verleiten, aus den Fehlern unserer Vorvaeter zu lernen. Jeder sollte verstehen, dass das gesamte Universum fuer ihn erschaffen wurde (Talmud Traktat Sanhedrin 37a) und somit ist jeder einzelne fuer seine Taten verantwortlich. Jeder Jude hat seine bestimmte Aufgabe innerhalb des juedischen Volkes und wer diese erfuellt, der beeinflusst nicht nur seine Generation, sondern ebenso die zukuenftigen Generationen bis zur Ankunft des Meschiach.
ZOM KAL - Ein leichtes Fasten
Der 10. des juedischen Monats Tevet ist ein rabbinisch festgelegter Fastentag. Oftmals als weniger wichtig angesehen, hat dieser Fastentag doch eine immense historische Bedeutung. Hier ein paar Details zum 10. Tevet, der dieses Jahr auf den kommenden Sonntag (31.12) faellt.
Historisch gesehen begann an diesem Tag im Jahre 589 BCE die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier. Drei Jahre spaeter ueberrannten sie die Stadt und zerstoerten den 1. Tempel, den Tempel Koenig Salomons.
Der 10. Tevet steht fuer Leid und Zerstoerung. Waehrend der dreijaehrigen Belagerung litt die eingeschlossene Bevoelkerung unter einer Hungersnot. Nach 410 Jahren zerstoerte Nebuchadnezzar den Tempel und trieb die Juden in ein 70 - jaehriges Exil nach Babylon.
Allgemein werden beide Tempelzerstoerungen (die 2. fand im Jahre 70 CE durch die Roemer statt) als Strafe G-ttes gesehen. Die Gemara im Talmud Traktat Yoma 9b lehrt, dass die Gruende fuer diese Strafe der Goetzendienst, sexuelle Perversionen und Mord waren. So hatten die Juden zuvor begonnen, Kinder zu opfern. Dafuer gab es ausserhalb der Stadt einen speziellen Ort, der Tofet genannt wurde (heute nahe dem Kino Cinematheq). Einen positiven Aspekt gab es dennoch in der damaligen Bevoelkerung; trotz allem glaubten sie an G-tt, aber sie verstanden die Opferungen falsch.
Die Zerstoerung des 1. Tempels im Jahre 586 vor der Zeitrechnung hatte noch andere weitreichendere Folgen. Die Bundeslade verschwand. Wohin weiss bis heute niemand. Propheten gibt es auch keine mehr, sondern nur noch eine BAT KOL, die das Echo einer himmlischen Stimme ist (Talmud Traktate Yoma 9b und Eruvin 13b).
Die Schechina, die Anwesenheit G-ttes, ist nicht mehr das, was sie zu sein pflegte und auch das Shemen HaMishcha (das Salbungsoel) verschwand (Jerusalemer Talmud Yoma 1:1).
Jetzt fragen sich vielleicht einige "Was hat das heute alles mit mir zu tun ? Vor mehr als 2000 Jahren wurde der 1. Tempel zerstoert, so what ?"
Der 10. Tevet steht fuer Leid und daher ernannten ihn die Rabbiner kurz nach der Gruendung des Staates Israel zum Holocaust - Gedenktag. An diesem Tag wird das Kaddish - Gebet fuer all jene gesagt, deren Todestag oder Todesort unbekannt sind. Die Religioesen behalten das Andenken bis heute bei und dies ist auch einer der Gruende, warum viele Haredim den offiziellen staatlichen Holocaust - Gedenktag im April nicht als solchen ansehen.
Im Talmud Traktat Taanit 30b steht: Wer um Jerusalem trauert, der wird spaeter die "Wiederaufstehung" Jerusalems sehen. Heisst, die Ankunft des Meschiach.
Gewoehnlich beginnt das Fasten morgens gegen 4.30 Uhr und endet am gleichen Abend nach Einbruch der Dunkelheit. Im Morgengebet Shacharit wird "Avinu Malkenu" gesagt.
Der 10. Tevet ist ein Tag der Umkehr und soll unsere Herzen dazu verleiten, aus den Fehlern unserer Vorvaeter zu lernen. Jeder sollte verstehen, dass das gesamte Universum fuer ihn erschaffen wurde (Talmud Traktat Sanhedrin 37a) und somit ist jeder einzelne fuer seine Taten verantwortlich. Jeder Jude hat seine bestimmte Aufgabe innerhalb des juedischen Volkes und wer diese erfuellt, der beeinflusst nicht nur seine Generation, sondern ebenso die zukuenftigen Generationen bis zur Ankunft des Meschiach.
ZOM KAL - Ein leichtes Fasten
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Feiertage
Mittwoch, Dezember 27, 2006
Eine heile Welt ?
B"H
Bisher habe ich einige wesentliche Details ueber die "ultra - orthodoxen" Haredim (sei es nun Midnagdim oder Chassidim) erklaert, und vieles davon war vielleicht dem ein oder anderen voellig unbekannt.
Doch jetzt schneide ich einmal ein anderes wichtiges wenn auch oft ignoriertes Problem an:
Wer durch religioese Viertel geht, egal ob haredisch oder nationalreligioes, bekommt manchmal von aussen den Eindruck einer perfekten Welt.
Eine heile Welt allem Anschein nach, doch ist die Welt oftmals nicht ganz so perfekt.
Jede Gesellschaft hat ihre Probleme und so auch die Haredim. Wohnen sie nun in Mea Shearim oder anderswo.
Vor allem heute in unserer modernen Industrie - u. HighTech - Gesellschaft entstehen fuer Haredim viele Probleme. Seien es nun Drogen, Gewalt, Gewalt in der Familie und vieles andere. Das Internet wird von vielen ultra - orthodoxen Rabbinern mehr als nur negativ angesehen. Kein Wunder, denn viele Haredim sitzen stundenlang in Internet - Cafes und schauen sich Pornographie an. Das ist absolut kein Geheimnis und jeder kann diese Haredim vor allem im Internet - Cafe in der Yaffo - Strasse sitzen sehen. Sie schaemen sich nicht dort vor aller Augen diverse Sites im Cyberspace zu oeffnen. Wer Haredi - Foren miterleben will, der gehe zu http://www.tapuz.co.il/tapuzforum/main/firstPage/
oder http://forums.nana.co.il/ , wo sogar alles oeffentlich diskutiert wird. (Die Foren sind nur in Hebraeisch!!!)
Die Gerer Chassidim schicken regelmaessig ihre Mishmeret HaZniut (eine Art "Anstandspolizei") zu Razzien in die Internet - Cafes.
Aber nicht nur das Internet ist ein Problem. Viele jugendliche Haredim wollen genauso leben wie andere Jugendliche auch und keinem staendigen gesellschaftlichem Druck unterliegen, der schon in der Schule beginnt.
Schon dort werden die Weichen fuer die spaetere Zukunft gestellt; ist jemand ein guter Thoraschueler oder wie religioes ist der oder die ? All jene Dinge spiegeln sich in der ganzen Familie wieder und wehe dem, der sich herumtreibt oder Probleme macht. Dann bekommt nicht nur er, sondern seine ganze Familie den Gruppendruck zu spueren.
Vor wenigen Jahren noch war es ein Tabu - Thema, doch in der Zwischenzeit gibt man es offen zu. Es gibt Haredi - Aussteiger.
In kommenden Beitraegen werde ich ueber solche Aussteiger berichten. Zu diesem Thema gibt es sehr viele interessante Erfahrungsberichte und meinen persoenlichen gleich mit dazu.
Grundsaetzlich sollte man eines wissen: Auch die Haredim sind nur Menschen. Sie haben genauso wie alle anderen Schwaechen. Kleidung allein macht einen noch lange nicht zu Superman.
Bisher habe ich einige wesentliche Details ueber die "ultra - orthodoxen" Haredim (sei es nun Midnagdim oder Chassidim) erklaert, und vieles davon war vielleicht dem ein oder anderen voellig unbekannt.
Doch jetzt schneide ich einmal ein anderes wichtiges wenn auch oft ignoriertes Problem an:
Wer durch religioese Viertel geht, egal ob haredisch oder nationalreligioes, bekommt manchmal von aussen den Eindruck einer perfekten Welt.
Eine heile Welt allem Anschein nach, doch ist die Welt oftmals nicht ganz so perfekt.
Jede Gesellschaft hat ihre Probleme und so auch die Haredim. Wohnen sie nun in Mea Shearim oder anderswo.
Vor allem heute in unserer modernen Industrie - u. HighTech - Gesellschaft entstehen fuer Haredim viele Probleme. Seien es nun Drogen, Gewalt, Gewalt in der Familie und vieles andere. Das Internet wird von vielen ultra - orthodoxen Rabbinern mehr als nur negativ angesehen. Kein Wunder, denn viele Haredim sitzen stundenlang in Internet - Cafes und schauen sich Pornographie an. Das ist absolut kein Geheimnis und jeder kann diese Haredim vor allem im Internet - Cafe in der Yaffo - Strasse sitzen sehen. Sie schaemen sich nicht dort vor aller Augen diverse Sites im Cyberspace zu oeffnen. Wer Haredi - Foren miterleben will, der gehe zu http://www.tapuz.co.il/tapuzforum/main/firstPage/
oder http://forums.nana.co.il/ , wo sogar alles oeffentlich diskutiert wird. (Die Foren sind nur in Hebraeisch!!!)
Die Gerer Chassidim schicken regelmaessig ihre Mishmeret HaZniut (eine Art "Anstandspolizei") zu Razzien in die Internet - Cafes.
Aber nicht nur das Internet ist ein Problem. Viele jugendliche Haredim wollen genauso leben wie andere Jugendliche auch und keinem staendigen gesellschaftlichem Druck unterliegen, der schon in der Schule beginnt.
Schon dort werden die Weichen fuer die spaetere Zukunft gestellt; ist jemand ein guter Thoraschueler oder wie religioes ist der oder die ? All jene Dinge spiegeln sich in der ganzen Familie wieder und wehe dem, der sich herumtreibt oder Probleme macht. Dann bekommt nicht nur er, sondern seine ganze Familie den Gruppendruck zu spueren.
Vor wenigen Jahren noch war es ein Tabu - Thema, doch in der Zwischenzeit gibt man es offen zu. Es gibt Haredi - Aussteiger.
In kommenden Beitraegen werde ich ueber solche Aussteiger berichten. Zu diesem Thema gibt es sehr viele interessante Erfahrungsberichte und meinen persoenlichen gleich mit dazu.
Grundsaetzlich sollte man eines wissen: Auch die Haredim sind nur Menschen. Sie haben genauso wie alle anderen Schwaechen. Kleidung allein macht einen noch lange nicht zu Superman.
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Haredim
Dienstag, Dezember 26, 2006
Chassidim
B"H
Es gab an mich einige spezielle Fragen bezueglich der Kleidung der Chassidim. Ich habe einen tollen Link gefunden, indem alles genauestens erklaert ist:
http://en.wikipedia.org/wiki/Hasidic_Judaism
Es gab an mich einige spezielle Fragen bezueglich der Kleidung der Chassidim. Ich habe einen tollen Link gefunden, indem alles genauestens erklaert ist:
http://en.wikipedia.org/wiki/Hasidic_Judaism
Montag, Dezember 25, 2006
Parashat Vayigash
B"H
Da kommender Sonntag ein relig. Fastentag ist und ich diesen noch sehr ausfuehrlich erklaeren will, gibt es die regelmaessige Thoralesung schon heute.
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Mit dieser Parasha beginnt die Diaspora (Galut) in Aegypten.
Gleich zu Beginn offenbart sich Yosef seinen Bruedern und die wissen vor Fassungslosigkeit gar nicht, was sie erwidern sollen. In der Thora lesen wir, dass Yosef ihnen sogleich versicherte, sich ueber seinen "Verkauf" nicht zu aergern, denn G-tt haette dies alles so arrangiert, damit er (Yosef) seinen Bruedern und seinem Vater in schlechten Zeiten Unterkunft gewaehren kann.
Doch eines sagen weder er noch seine Brueder: Yosef sagt niemals, dass er ihnen verzeiht und die Brueder entschuldigen sich nicht.
Der Ishbitzer Rebbe erklaert dazu, dass die Brueder nach wie vor der Meinung waren, das Richtige getan zu haben. Vielleicht haette man Yosef nicht gerade in eine Grube werfen sollen, sondern ihn auf elegantere Weise loswerden koennen.
Das, was Yosef und die Brueder jedoch im Moment des Wiedersehens vereinte, war die Liebe zueinander.
Der Breslover Chassid Rabbi Yitzchak Breiter schreibt in seinem Buch "Seven Pillars of Faith" : Die Menschen sind nur die Ausfuehrer G-ttes, denn Der kontrolliert alles. Selbst unsere negativen Gedanken kommen von G-tt, um uns auf diese Weise zu testen, wie wir reagieren werden.
Yosef schickt die Brueder zurueck zu Yaakov nach Canaan, wo Yaakov ihnen erst nicht glaubt, dass Yosef noch lebt. Schliesslich ist er ueberzeugt und in dem Moment nennt ihn die Thora ISRAEL und nicht Yaakov.
Die gesamte Zeit, in der Yaakov um Yosef trauerte, besass er keinen Ruach HaKodesh (eine Art Prophezeihung) mehr (Rokeach). Dieser ist nur fuer Leute, welche nicht in depressiver Stimmung sind, doch genau das war Yaakov. Sobald er aber erfuhr, dass sein geliebter Yosef noch lebt, war auch die Depression verschwunden und somit kam der Ruach HaKodesh zurueck, welches der Name ISRAEL ausdrueckt (Rabbeinu Bachya).
Auf der gemeinsamen Reise nach Aegypten zeigt sich auch G-tt wieder dem Yaakov und verspricht ihm (laut Rashi), dass Er mit ihnen in die Diaspora geht.
Davon lernen wir, dass G-tt immer mit den Juden in deren Diaspora ist und das die Juden daher nie allein sind.
Laut der Thora gehen insgesamt 70 Familienmitglieder nach Aegypten. Zaehlen wir die Namen genau durch, finden wir nur 69 Personen. Eine Person fehlt also.
Die weit verbreitete Meinung ist, dass Yocheved die fehlende Person ist. Yocheved die Tochter Levys wurde auf der Reise nach Aegypten geboren. 130 Jahre spaeter gebar sie Moshe (Gemara in den Talmud Traktaten Sotah 12a und Bava Batra 123a).
Die Frage, welche immer wieder von allen gestellt wird lautet, warum mussten Yaakov und seine Familie in die Diaspora nach Aegypten ? Was genau war G-ttes Plan ?
G-tt sagte zu Yaakov, dass er dessen Familie nach Aegypten zu einer grossen Nation machen werde. Haette dies nicht auch in Canaan geschehen koennen ?
Rabbi Hirsch schreibt dazu: In Canaan haetten sich die Familienmitglieder leicht mit der einheimischen Bevoelkerung verheiratet, wogegen die Aegypter die Juden hassten. In zwei Wochen werden wir dies in der Parashat Shemot (Exodus) naeher betrachten.
Schon in Aegypten lebten die Juden in Ghettos und heirateten keine Aegypter. Deshalb wurden sie eine eigene Nation.
Der Grund fuer die Diaspora unterliegt einem talmudischen sowie kabbalistischen Konzept. Vorweg eine grundlegende Erklaerung der Gemara im Talmud Traktat Eruvin 18b.
Nachdem Kain seinen Bruder Abel (Hevel) erschlug, trennte sich Adam von seiner Frau Eva (Chava). Der Talmud gibt keine genaue Auskunft darueber, wie es geschah, doch waehrend der Trennungszeit von 130 Jahren, zeugte Adam Seelen (Neshamot). Und genau diese Seelen beduerfen verschiedener Reinkarnationen um sozusagen "repariert" zu werden (Tikun). In jeder dieser Seelen ist ein Funke Gutes und dieser muss herausgeholt werden.
Die ausfuehrlichste Literatur zu diesem Thema kommt vom Arizal.
Die erste Reinkarnation dieser Seelen war die Generation von Noach, danach die Generation des Turmes zu Bavel, dann die Leute von Sodom und nun einige Aegypter.
Genau das war die Aufgabe der Juden in Aegypten. Jene heiligen Seelen zu finden und zu reparieren. Wie wir spaeter sehen werden (in Parashat Beshlach), schlossen sich Aegypter bzw. aegyptische Sklaven dem Judentum an. Groesstenteils aber aus eigenem Interesse.
Rabbi Kook (Kuk) vertritt noch einen anderen Standpunkt. In der Galut (Diaspora) sollen sich die Juden ihrem wahren Potential bewusst werden.
Das Judentum ist im Gegensatz zu anderen Religionen nicht missionarisch. Aber durch die Diaspora sollen die Juden den anderen Voelkern durch ihr Verhalten ein Beispiel geben (z.B. nicht toeten, nicht stehlen etc).
Bis heute gehen wir noch durch die Diaspora um gewisse Tikkunim vorzunehmen (Shem Mi Shmuel). Hoffen wir alle, dass dieser Zustand bald vorueber sein wird und die Welt ihren voelligen Tikun erhalten wird, wie zu Beginn ihrer Erschaffung.
Shabbat Shalom
_____________________________________
Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner. Ehemaliger Schueler des Rabbi Menachem Mendel von Kotzk, mit welchem er spaeter einen Disput hatte.
Rokeach: Rabbi Elazar Rokeach oder Rabbi Eliezer von Worms. 1176 - 1238, Talmudist, Kabbalist, litt unter den Kreuzrittern, welche auch seine Familie ermordeten (1196).
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Rabbeinu Bachya: Rabbi Bachya ben Asher, geboren ca. Mitte des 13. Jahrhunderts und verstorben 1340 in Saragossa. Thora - Kommentator
Rabbi Samson Raphael Hirsch: geboren 1808 in Hamburg und verstorben 1888 in Frankfurt / Main, wo er Rabbiner war.
Arizal: Rabbi Yitzchak ben Shlomo Ashkenazi Luria, geboren 1537 in Jerusalem und verstorben 1572 in Safed (Nordisrael). Er war einer der groessten Kabbalisten und ist bekannt fuer seine Lurianische Kabbalah und sein Buch ETZ CHAIM. Sein beruehmtester Schueler ist Rabbi Chaim Vital.
Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook: geboren 1865 in Russland, verstorben 1935 in Jerusalem. Erster Oberrabbiner Israels, Philosoph, Talmudist, Zionist und Kabbalist (der Kabbalah des Rabbi Yitzchak Luria).
Shem Mi Shmuel: Rabbi Shmuel Bornstein (Rabbi Shmuel von Sochochov), chassidischer Kommentator, 1856 - 1926
Da kommender Sonntag ein relig. Fastentag ist und ich diesen noch sehr ausfuehrlich erklaeren will, gibt es die regelmaessige Thoralesung schon heute.
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Mit dieser Parasha beginnt die Diaspora (Galut) in Aegypten.
Gleich zu Beginn offenbart sich Yosef seinen Bruedern und die wissen vor Fassungslosigkeit gar nicht, was sie erwidern sollen. In der Thora lesen wir, dass Yosef ihnen sogleich versicherte, sich ueber seinen "Verkauf" nicht zu aergern, denn G-tt haette dies alles so arrangiert, damit er (Yosef) seinen Bruedern und seinem Vater in schlechten Zeiten Unterkunft gewaehren kann.
Doch eines sagen weder er noch seine Brueder: Yosef sagt niemals, dass er ihnen verzeiht und die Brueder entschuldigen sich nicht.
Der Ishbitzer Rebbe erklaert dazu, dass die Brueder nach wie vor der Meinung waren, das Richtige getan zu haben. Vielleicht haette man Yosef nicht gerade in eine Grube werfen sollen, sondern ihn auf elegantere Weise loswerden koennen.
Das, was Yosef und die Brueder jedoch im Moment des Wiedersehens vereinte, war die Liebe zueinander.
Der Breslover Chassid Rabbi Yitzchak Breiter schreibt in seinem Buch "Seven Pillars of Faith" : Die Menschen sind nur die Ausfuehrer G-ttes, denn Der kontrolliert alles. Selbst unsere negativen Gedanken kommen von G-tt, um uns auf diese Weise zu testen, wie wir reagieren werden.
Yosef schickt die Brueder zurueck zu Yaakov nach Canaan, wo Yaakov ihnen erst nicht glaubt, dass Yosef noch lebt. Schliesslich ist er ueberzeugt und in dem Moment nennt ihn die Thora ISRAEL und nicht Yaakov.
Die gesamte Zeit, in der Yaakov um Yosef trauerte, besass er keinen Ruach HaKodesh (eine Art Prophezeihung) mehr (Rokeach). Dieser ist nur fuer Leute, welche nicht in depressiver Stimmung sind, doch genau das war Yaakov. Sobald er aber erfuhr, dass sein geliebter Yosef noch lebt, war auch die Depression verschwunden und somit kam der Ruach HaKodesh zurueck, welches der Name ISRAEL ausdrueckt (Rabbeinu Bachya).
Auf der gemeinsamen Reise nach Aegypten zeigt sich auch G-tt wieder dem Yaakov und verspricht ihm (laut Rashi), dass Er mit ihnen in die Diaspora geht.
Davon lernen wir, dass G-tt immer mit den Juden in deren Diaspora ist und das die Juden daher nie allein sind.
Laut der Thora gehen insgesamt 70 Familienmitglieder nach Aegypten. Zaehlen wir die Namen genau durch, finden wir nur 69 Personen. Eine Person fehlt also.
Die weit verbreitete Meinung ist, dass Yocheved die fehlende Person ist. Yocheved die Tochter Levys wurde auf der Reise nach Aegypten geboren. 130 Jahre spaeter gebar sie Moshe (Gemara in den Talmud Traktaten Sotah 12a und Bava Batra 123a).
Die Frage, welche immer wieder von allen gestellt wird lautet, warum mussten Yaakov und seine Familie in die Diaspora nach Aegypten ? Was genau war G-ttes Plan ?
G-tt sagte zu Yaakov, dass er dessen Familie nach Aegypten zu einer grossen Nation machen werde. Haette dies nicht auch in Canaan geschehen koennen ?
Rabbi Hirsch schreibt dazu: In Canaan haetten sich die Familienmitglieder leicht mit der einheimischen Bevoelkerung verheiratet, wogegen die Aegypter die Juden hassten. In zwei Wochen werden wir dies in der Parashat Shemot (Exodus) naeher betrachten.
Schon in Aegypten lebten die Juden in Ghettos und heirateten keine Aegypter. Deshalb wurden sie eine eigene Nation.
Der Grund fuer die Diaspora unterliegt einem talmudischen sowie kabbalistischen Konzept. Vorweg eine grundlegende Erklaerung der Gemara im Talmud Traktat Eruvin 18b.
Nachdem Kain seinen Bruder Abel (Hevel) erschlug, trennte sich Adam von seiner Frau Eva (Chava). Der Talmud gibt keine genaue Auskunft darueber, wie es geschah, doch waehrend der Trennungszeit von 130 Jahren, zeugte Adam Seelen (Neshamot). Und genau diese Seelen beduerfen verschiedener Reinkarnationen um sozusagen "repariert" zu werden (Tikun). In jeder dieser Seelen ist ein Funke Gutes und dieser muss herausgeholt werden.
Die ausfuehrlichste Literatur zu diesem Thema kommt vom Arizal.
Die erste Reinkarnation dieser Seelen war die Generation von Noach, danach die Generation des Turmes zu Bavel, dann die Leute von Sodom und nun einige Aegypter.
Genau das war die Aufgabe der Juden in Aegypten. Jene heiligen Seelen zu finden und zu reparieren. Wie wir spaeter sehen werden (in Parashat Beshlach), schlossen sich Aegypter bzw. aegyptische Sklaven dem Judentum an. Groesstenteils aber aus eigenem Interesse.
Rabbi Kook (Kuk) vertritt noch einen anderen Standpunkt. In der Galut (Diaspora) sollen sich die Juden ihrem wahren Potential bewusst werden.
Das Judentum ist im Gegensatz zu anderen Religionen nicht missionarisch. Aber durch die Diaspora sollen die Juden den anderen Voelkern durch ihr Verhalten ein Beispiel geben (z.B. nicht toeten, nicht stehlen etc).
Bis heute gehen wir noch durch die Diaspora um gewisse Tikkunim vorzunehmen (Shem Mi Shmuel). Hoffen wir alle, dass dieser Zustand bald vorueber sein wird und die Welt ihren voelligen Tikun erhalten wird, wie zu Beginn ihrer Erschaffung.
Shabbat Shalom
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Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner. Ehemaliger Schueler des Rabbi Menachem Mendel von Kotzk, mit welchem er spaeter einen Disput hatte.
Rokeach: Rabbi Elazar Rokeach oder Rabbi Eliezer von Worms. 1176 - 1238, Talmudist, Kabbalist, litt unter den Kreuzrittern, welche auch seine Familie ermordeten (1196).
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Rabbeinu Bachya: Rabbi Bachya ben Asher, geboren ca. Mitte des 13. Jahrhunderts und verstorben 1340 in Saragossa. Thora - Kommentator
Rabbi Samson Raphael Hirsch: geboren 1808 in Hamburg und verstorben 1888 in Frankfurt / Main, wo er Rabbiner war.
Arizal: Rabbi Yitzchak ben Shlomo Ashkenazi Luria, geboren 1537 in Jerusalem und verstorben 1572 in Safed (Nordisrael). Er war einer der groessten Kabbalisten und ist bekannt fuer seine Lurianische Kabbalah und sein Buch ETZ CHAIM. Sein beruehmtester Schueler ist Rabbi Chaim Vital.
Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook: geboren 1865 in Russland, verstorben 1935 in Jerusalem. Erster Oberrabbiner Israels, Philosoph, Talmudist, Zionist und Kabbalist (der Kabbalah des Rabbi Yitzchak Luria).
Shem Mi Shmuel: Rabbi Shmuel Bornstein (Rabbi Shmuel von Sochochov), chassidischer Kommentator, 1856 - 1926
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Thora Parasha
Sonntag, Dezember 24, 2006
Leben in Jerusalem
so heisst mein zweiter Blog.
Alltaegliches Leben in Jerusalem, Satirisches, Heiteres sowohl als auch Ernstes.
http://lebeninjerusalem.blogspot.com
Alltaegliches Leben in Jerusalem, Satirisches, Heiteres sowohl als auch Ernstes.
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Leben in Jerusalem
Samstag, Dezember 23, 2006
Die Bildung der Frau im Orthodoxen Judentum
B"H
Vielerorts herrscht die stereotype Meinung, dass Frauen im orthodoxen Judentum entweder kaum oder gar keine Bildung haben.
Zuerst einmal: Da es viele unterschiedliche Richtungen im orthodoxen Judentum gibt, sind auch die Arten der Bildung sehr unterschiedlich. Dazu kommt, dass Frauen aus verschiedenen Laender auch unterschiedliche Schulbildungen besitzen.
Wer in Jerusalem oder anderorts (auch in den USA oder England) Maedchen in ihrer typischen blauen Schuluniform sieht, der hat in diesem Moment Schuelerinnen von der orthod. Schule Beit Yaakov vor sich. Hellblaue Blusen, dunkelblaue Roecke, weiss Struempfe oder normale Strumpfhosen und vielfach schwarze Schuhe.
Ich gebe zu, dass jene haredische Maedchen keine hohe Schulbildung auf Beit Yaakov erhalten. Thora - Basiswissen, Halachot, aber doch weitgehend haeusliche Themen wie kochen etc.
Doch dies ist nicht die Regel. Vor allem Haredi - Frauen sind heutzutage in Israel gezwungen, arbeiten zu gehen. Die Zeiten wo der Mann in der Yeshiva / Kollel lernt und die Frau daheim die Kinder huetet sind vorbei. Dank der Haushaltskuerzungen der Regierung. Das Kindergeld wurde drastisch gekuerzt und nun muessen auch viele haredische Frauen dazuverdienen.
Es ist selbstverstaendlich, dass die aus den USA oder Europa eingewanderten haredischen / orthodoxen Frauen eine hoehere Schulbidung besitzen als z.B. israelische Frauen. Sie haben nicht nur streng - religioese Schulen besucht, sondern oftmals Universitaetsabschluesse. Dies macht sich auch in der israelischen Berufswelt bemerkbar. Vor allem die High - Tech - Branche stellt solche Frauen sehr gerne ein, haben sie doch zusaetzlich Englisch als Muttersprache.
Aber auch israelische haredische Frauen aendern langsam ihre Sichtweisen ueber die Bildung. Wissbegierig stuerzen sie sich auf relig. Einrichtungen mit akademischen Abschluessen.
Bei den nationalreligioesen Frauen sieht das ganze wieder anders aus: Ich habe sehr viele von ihnen in meinen Uni - Kursen. Sie sind flexibel, lernbegierig und stehen der Aussenwelt nicht skeptisch gegenueber.
Hinzu kommt noch das Thema "religioeses Lernen", denn auch dort haben sich innerhalb der letzten Jahre Unterschiede gezeigt. Viele haredisch - litvishe Frauen aus den USA etc. sowohl als auch nationalreligioese Frauen lernen heute Talmud oder Kabbalah. Vor Jahren waere dies noch undenkbar gewesen und war fast nur den Maennern vorbehalten. Doch schon der letzte Lubawitscher Rebbe, Menachem Mendel Shneerson, befuerwortete das Talmud - Lernen der Frauen.
Seit wenigen Jahren gibt es auch in Jerusalem viele Institute fuer solche Themen. Ich selbst habe laengere Zeit an der haredi - litvish - Yeshiva Nishmat Gemara gelernt und viel Mystisches bei Chabad und Breslov.
Die Reaktion der relig. Maenner darauf ist unterschiedlich. Viele sehen es mit gemischten Gefuehlen, sind aber oft auch neidisch, dass da ploetzlich eine Frau mehr Talmud - Wissen hat als der Mann. Privat habe ich daheim keine Probleme, doch bei verschiedenen Rabbinern habe ich nicht nur einmal kritische Kommentare gehoert. Kennen mich die Leute dagegen etwas laenger, wollen sie ploetzlich, dass ich rede oder fragen mich um Rat.
Vielerorts herrscht die stereotype Meinung, dass Frauen im orthodoxen Judentum entweder kaum oder gar keine Bildung haben.
Zuerst einmal: Da es viele unterschiedliche Richtungen im orthodoxen Judentum gibt, sind auch die Arten der Bildung sehr unterschiedlich. Dazu kommt, dass Frauen aus verschiedenen Laender auch unterschiedliche Schulbildungen besitzen.
Wer in Jerusalem oder anderorts (auch in den USA oder England) Maedchen in ihrer typischen blauen Schuluniform sieht, der hat in diesem Moment Schuelerinnen von der orthod. Schule Beit Yaakov vor sich. Hellblaue Blusen, dunkelblaue Roecke, weiss Struempfe oder normale Strumpfhosen und vielfach schwarze Schuhe.
Ich gebe zu, dass jene haredische Maedchen keine hohe Schulbildung auf Beit Yaakov erhalten. Thora - Basiswissen, Halachot, aber doch weitgehend haeusliche Themen wie kochen etc.
Doch dies ist nicht die Regel. Vor allem Haredi - Frauen sind heutzutage in Israel gezwungen, arbeiten zu gehen. Die Zeiten wo der Mann in der Yeshiva / Kollel lernt und die Frau daheim die Kinder huetet sind vorbei. Dank der Haushaltskuerzungen der Regierung. Das Kindergeld wurde drastisch gekuerzt und nun muessen auch viele haredische Frauen dazuverdienen.
Es ist selbstverstaendlich, dass die aus den USA oder Europa eingewanderten haredischen / orthodoxen Frauen eine hoehere Schulbidung besitzen als z.B. israelische Frauen. Sie haben nicht nur streng - religioese Schulen besucht, sondern oftmals Universitaetsabschluesse. Dies macht sich auch in der israelischen Berufswelt bemerkbar. Vor allem die High - Tech - Branche stellt solche Frauen sehr gerne ein, haben sie doch zusaetzlich Englisch als Muttersprache.
Aber auch israelische haredische Frauen aendern langsam ihre Sichtweisen ueber die Bildung. Wissbegierig stuerzen sie sich auf relig. Einrichtungen mit akademischen Abschluessen.
Bei den nationalreligioesen Frauen sieht das ganze wieder anders aus: Ich habe sehr viele von ihnen in meinen Uni - Kursen. Sie sind flexibel, lernbegierig und stehen der Aussenwelt nicht skeptisch gegenueber.
Hinzu kommt noch das Thema "religioeses Lernen", denn auch dort haben sich innerhalb der letzten Jahre Unterschiede gezeigt. Viele haredisch - litvishe Frauen aus den USA etc. sowohl als auch nationalreligioese Frauen lernen heute Talmud oder Kabbalah. Vor Jahren waere dies noch undenkbar gewesen und war fast nur den Maennern vorbehalten. Doch schon der letzte Lubawitscher Rebbe, Menachem Mendel Shneerson, befuerwortete das Talmud - Lernen der Frauen.
Seit wenigen Jahren gibt es auch in Jerusalem viele Institute fuer solche Themen. Ich selbst habe laengere Zeit an der haredi - litvish - Yeshiva Nishmat Gemara gelernt und viel Mystisches bei Chabad und Breslov.
Die Reaktion der relig. Maenner darauf ist unterschiedlich. Viele sehen es mit gemischten Gefuehlen, sind aber oft auch neidisch, dass da ploetzlich eine Frau mehr Talmud - Wissen hat als der Mann. Privat habe ich daheim keine Probleme, doch bei verschiedenen Rabbinern habe ich nicht nur einmal kritische Kommentare gehoert. Kennen mich die Leute dagegen etwas laenger, wollen sie ploetzlich, dass ich rede oder fragen mich um Rat.
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Frauen in der Orthodoxie,
Haredim
Freitag, Dezember 22, 2006
Teachings from the Chabad Founder Shneur Zalman of Liadi
B"H
Here are some Chabad - Teachings to warm you up:
This is what man is all about; this is the purpose of his creation and of the creation of all the worlds, sublime and lowly -- to make for G-d a dwelling in the physical world.
A little bit of light dispels a lot of darkness.
Prayer without direction of the heart is like a body without a soul... Love of G-d and fear of G-d are the two wings by which a deed rises heavenward.
To a disciple who complained of his financial troubles: You speak of what you need, but you say nothing of what you are needed for.
Here are some Chabad - Teachings to warm you up:
This is what man is all about; this is the purpose of his creation and of the creation of all the worlds, sublime and lowly -- to make for G-d a dwelling in the physical world.
A little bit of light dispels a lot of darkness.
Prayer without direction of the heart is like a body without a soul... Love of G-d and fear of G-d are the two wings by which a deed rises heavenward.
To a disciple who complained of his financial troubles: You speak of what you need, but you say nothing of what you are needed for.
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Chassidische Stories
Teachings from Rabbi Nachman (Breslov)
B"H
Here a few teaching to warm up during the cold winter. Enjoy and have a great Shabbat.
Rabbi Nachman from Breslov says in his famous book LIKUTEI MOHARAN:
If a person doesn't focus on the purpose, what is the point of his life?
Each mitzvah that a person does in this world creates a lamp with which he can explore the treasure house of the King after he dies. This is the ultimate bliss of the life to come.
A person must long to attain the highest possible level. And he must not allow himself to fall from even the smallest level.
In this world it is completely impossible for a person to know where he is holding . Not knowing where one stands is one of the main tests in life.
Everything you see in the world – everything that exists – is there for the sake of free will, in order to test people. The entire world and all that it contains were created to give man free will.
What is free will? If you want, you do it , and if you don't want, you don't do it.
When you look outside, what do you see? The market, wagons, horses, people running in all directions…? Fifty years from now the market will be completely different, with different horses and wagons, different merchandise and different people. I won't be here and you won't be here.
Then let me ask you now: How come you are so busy and preoccupied that you don't even have time to look up at the sky?
Imagine yourself in the middle of the sea, with a storm raging to the very heart of the heavens. You are hanging by a hairsbreadth. You have no idea what to do. You don't even have time to cry out. You can only raise your eyes and lift up your heart to God.
You should constantly lift up your heart to God in exactly the same way. Go aside and cry out to God. For everyone is in great danger in this world – as you know very well deep inside your soul. Understand these words very carefully.
It is a great mitzvah to be happy always!
You must search for the good in yourself.
When you start looking deep within yourself, you may think there is no good in you at all. You may feel you are full of evil: a negative voice inside you may try to drive you into depression. But you must not allow yourself to fall into depression. Search until you find some little good in you. For how could it be that you never did anything good in your whole life?
After heartbreak comes joy. Being happy later on is a true sign of having a broken heart.
THE TREASURE
A man from a certain town once dreamed that in Vienna , under a bridge, there lay buried treasure. He travel ed to Vienna and stood there by the bridge trying to think what to do. During the day it would be impossible to dig because of the people.
As he stood there, a soldier passed by and asked, “What are you standing thinking about?” The man thought it would be best to tell him the truth. Perhaps he would help him and they could share the proceeds. He told him the whole story.
“Jews only think about dreams!” cried the soldier. “I also had a dream, and in my dream I too saw a treasure. It was in a particular house belonging to a particular person.”
The soldier mentioned the very name of the man's city and the name of the man himself. “There in the cellar lies a great treasure, and I want to go there and take it.”
The man returned home, dug in his cellar and found the treasure.
“Now I know that the treasure is with me!” he said. “Except that to find out about it, I had to travel to Vienna .”
So it is in serving God. The treasure is inside each person. But to find out about the treasure, one must travel to the Tzaddik.
http://hamantaschen.blogspot.com/2006/10/der-schatz-unter-der-bruecke.html
Here a few teaching to warm up during the cold winter. Enjoy and have a great Shabbat.
Rabbi Nachman from Breslov says in his famous book LIKUTEI MOHARAN:
If a person doesn't focus on the purpose, what is the point of his life?
Each mitzvah that a person does in this world creates a lamp with which he can explore the treasure house of the King after he dies. This is the ultimate bliss of the life to come.
A person must long to attain the highest possible level. And he must not allow himself to fall from even the smallest level.
In this world it is completely impossible for a person to know where he is holding . Not knowing where one stands is one of the main tests in life.
Everything you see in the world – everything that exists – is there for the sake of free will, in order to test people. The entire world and all that it contains were created to give man free will.
What is free will? If you want, you do it , and if you don't want, you don't do it.
When you look outside, what do you see? The market, wagons, horses, people running in all directions…? Fifty years from now the market will be completely different, with different horses and wagons, different merchandise and different people. I won't be here and you won't be here.
Then let me ask you now: How come you are so busy and preoccupied that you don't even have time to look up at the sky?
Imagine yourself in the middle of the sea, with a storm raging to the very heart of the heavens. You are hanging by a hairsbreadth. You have no idea what to do. You don't even have time to cry out. You can only raise your eyes and lift up your heart to God.
You should constantly lift up your heart to God in exactly the same way. Go aside and cry out to God. For everyone is in great danger in this world – as you know very well deep inside your soul. Understand these words very carefully.
It is a great mitzvah to be happy always!
You must search for the good in yourself.
When you start looking deep within yourself, you may think there is no good in you at all. You may feel you are full of evil: a negative voice inside you may try to drive you into depression. But you must not allow yourself to fall into depression. Search until you find some little good in you. For how could it be that you never did anything good in your whole life?
After heartbreak comes joy. Being happy later on is a true sign of having a broken heart.
THE TREASURE
A man from a certain town once dreamed that in Vienna , under a bridge, there lay buried treasure. He travel ed to Vienna and stood there by the bridge trying to think what to do. During the day it would be impossible to dig because of the people.
As he stood there, a soldier passed by and asked, “What are you standing thinking about?” The man thought it would be best to tell him the truth. Perhaps he would help him and they could share the proceeds. He told him the whole story.
“Jews only think about dreams!” cried the soldier. “I also had a dream, and in my dream I too saw a treasure. It was in a particular house belonging to a particular person.”
The soldier mentioned the very name of the man's city and the name of the man himself. “There in the cellar lies a great treasure, and I want to go there and take it.”
The man returned home, dug in his cellar and found the treasure.
“Now I know that the treasure is with me!” he said. “Except that to find out about it, I had to travel to Vienna .”
So it is in serving God. The treasure is inside each person. But to find out about the treasure, one must travel to the Tzaddik.
http://hamantaschen.blogspot.com/2006/10/der-schatz-unter-der-bruecke.html
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Chassidische Stories
Donnerstag, Dezember 21, 2006
Parashat Miketz
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Die Parasha Miketz beginnt mit dem Hinweis, dass zwei Jahre vergangen sind, seitdem Yosef dem Diener Pharaos den Traum deutete und dieser aus dem Gefaengnis entlassen wurde. Doch Yosef sass noch immer im Gefaengnis und der Diener hatte ihn laengst vergessen. Als der Diener entlassen wurde, beschwor ihn Yosef, ein gutes Wort fuer ihn bei Pharao einzulegen, doch nichts dergleichen war geschehen.
Die Midrash Rabbah, Rashi, Rabbi Yonathan Eybeschitz sowie viele weitere Kommentatoren sehen die zusaetzlichen zwei Jahre Gefaengnis als Strafe G-ttes fuer Yosef. Er haette nicht auf den Diener vertrauen sollen, sondern auf G-tt allein. Haette Yosef gebetet, waeren ihm diese zusaetzlichen Jahre vielleicht erspart geblieben.
Wir sollen daraus das gleiche lernen: Vertraue nicht auf Menschen, sondern auf G-tt.
Da der Diener Yosef vergessen hatte, begann nun Pharao zu traeumen (Ohr HaChaim). Ploetzlich erinnerte sich der Diener wieder, nachdem alle Traumdeuter Pharaos versagt hatten, jenem seine Traeume zu deuten. Eigentlich haette Pharao selbst die Loesung finden koennen, denn sein zweiter Traum war die Loesung fuer den ersten (Rabbeinu Bachya und Malbim). Stattdessen aber holte er seine Traumdeuter, die mit verschiedener Magie versuchten, die Aufloesung zu finden.
Mein Studienschwerpunkt ist der Goetzendienst antiker Voelker im Nahen Osten, welcher ausfuehrlich im Talmud behandelt wird. Die Aegypter waren schon zur damaligen Zeit beruehmt fuer ihren Goetzendienst und ihre angewandten Magien.
Die Traumdeuter Pharaos benutzten Knochen um ihm seine Traeume deuten zu koennen (Rashi). Knochen, wie das ? Der Talmud Traktat Sanhedrin 65b beschreibt Magier (Yi'doni), die mit Hilfe von Tierknochen bestimmte Rituale ausuebten. So nahmen sie Knochen in den Mund und diese begannen zu sprechen. Oder man warf die Knochen und deutete sie Zukunft.
Dies nur als kleine Anmerkung ueber antike Rituale.
Der Ishbitzer Rebbe vergleicht alle Geschehnisse in dieser Welt mit einem Traum, der einer Deutung bedarf. Die Deutung fuer diese Welt besteht u.a. darin, dass alle zu der Einsicht kommen, dass G-tt die Welt regiert.
Yosef deutete Pharao die Traeume und wurde so der zweitmaechtigste Mann in Aegypten. Nach den sieben guten Jahren der Ernte folgten die sieben schlechten Jahre. Diese Notlage veranlasste Yaakov seine Soehne, ausser Benjamin, nach Aegypten zu schicken, um Lebensmittel einzukaufen.
Man moege sich jetzt Yosefs Gefuehle vorstellen als ploetzlich seine Brueder vor ihm standen, die er 13 Jahre nicht gesehen hatte. Sie hatten ihn verraten und verkauft und die Thora gibt auch in den kommenden Parashot keinen Hinweis darauf, ob er ihnen je verzieh. Es heisst, dass kurz nach dem "Verkauf" Yosefs sein Grossvater Yitzchak wusste, dass Yosef noch am Leben ist. Er erzaehlte dies jedoch nicht seinem Sohn Yaakov, denn Yitzchak sah, dass auch G-tt es dem Yaakov nicht verriet. Und wenn es G-tt nicht sagt, dann sei es wohl Sein Wille, dass Yaakov ahnungslos bleibt (Shem Mi Shmuel und Pirkei Rabbi Eliezer 38).
Seine Brueder erkannten Yosef nicht und es ist allgemein anzunehmen, dass sich ihre Gefuehle untereinander deutlich nach dem Verkauf des Bruders abgekuehlt hatten. Immerhin teilten sie ein schreckliches Geheimnis (Rabbi Samson Raphael Hirsch).
Yosef erfand ein ganzes Komplott, die Brueder zu testen und seine eigene Entscheidung ueber sein weiteres Verhalten ihnenn gegenueber zu faellen. Sollte er sie lieben oder hassen (Rabbi Soloveitchik).
Kabbalistischer Literatur zufolge mussten die Seelen der 10 Brueder verschiedene Reinkarnationen ueberwinden, damit ihnen das Vergehen vergeben wurde.
Erst in der kommenden Parasha Vayigash offenbart sich Yosef seinen Bruedern. Mittlerweile hatte er sich in Aegypten ein neues Leben aufgebaut. Er machte Karriere, hatte Osnat, die Tochter Dinahs (also seine Nichte) geheiratet und mit ihr zwei Soehne: Ephraim und Menashe.
Historiker haben die Wahrscheinlichkeit eines Israeliten aus Canaan (Yosef) als zweiten Mann hinter Pharao untersucht. Die Aegypter verachteten jeden aus Canaan und haetten Yosef niemals als zweiten Mann im Staat akzeptiert.
Doch zur damaligen Zeit besetzte ein semitischer Stamm Aegypten, die Hyksos. Und es ist anzunehmen, dass Yosef Dank der Hyksos Karriere machte. Als deren Besatzung endete, fand auch die Bevorzugung von Yosefs Nachfahren ein jehes Ende.
Dieses werden wir in wenigen Wochen, in der Parasha Shemot (Exodus) erleben.
Shabbat Shalom
______________________________
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Ohr HaChaim: Rabbi Chaim ben Atar, geboren 1696 in Marokko und verstorben 1743 in Israel. Beruehmter Thora - Kommentator, Kabbalist und Talmudist.
Rabbeinu Bachya: Rabbi Bachya ben Asher, geboren ca. Mitte des 13. Jahrhunderts und verstorben 1340 in Saragossa. Thora - Kommentator
Malbim: Rabbi Meir Loeb Jehiel Michel Weiser, 1809 - 1879, russischer Kommentator und 1859 Oberrabbiner in Bukarest.
Shem Mi Shmuel: Rabbi Shmuel Bornstein (Rabbi Shmuel von Sochochov), chassidischer Kommentator, 1856 - 1926
Rabbi Yosef Dov Soloveitchik: geboren 1903 in Russland, verstorben 1993 in Boston. Amerik. orthod. Rabbiner, Talmudist und moderner jued. Philosoph.
Pirkei Rabbi Eliezer: eine Midrash von Rabbi Eliezer ben Horkanus aus der Mishna - Zeit
Rabbi Samson Raphael Hirsch: geboren 1808 in Hamburg und verstorben 1888 in Frankfurt / Main, wo er Rabbiner war.
Rabbi Yonathan Eybeschitz: Rabbi Yonathan Eibeschuetz, geboren 1690 in Krakau und verstorben 1764 in Hamburg - Altona. Talmudist, Halachist, Kabbalist und rabbiner Richter am Beit Din von Prag, spaeter Rabbiner in Hamburg - Altona und Wandsbek.
Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner. Ehemaliger Schueler des Rabbi Menachem Mendel von Kotzk, mit welchem er spaeter einen Disput hatte.
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Die Parasha Miketz beginnt mit dem Hinweis, dass zwei Jahre vergangen sind, seitdem Yosef dem Diener Pharaos den Traum deutete und dieser aus dem Gefaengnis entlassen wurde. Doch Yosef sass noch immer im Gefaengnis und der Diener hatte ihn laengst vergessen. Als der Diener entlassen wurde, beschwor ihn Yosef, ein gutes Wort fuer ihn bei Pharao einzulegen, doch nichts dergleichen war geschehen.
Die Midrash Rabbah, Rashi, Rabbi Yonathan Eybeschitz sowie viele weitere Kommentatoren sehen die zusaetzlichen zwei Jahre Gefaengnis als Strafe G-ttes fuer Yosef. Er haette nicht auf den Diener vertrauen sollen, sondern auf G-tt allein. Haette Yosef gebetet, waeren ihm diese zusaetzlichen Jahre vielleicht erspart geblieben.
Wir sollen daraus das gleiche lernen: Vertraue nicht auf Menschen, sondern auf G-tt.
Da der Diener Yosef vergessen hatte, begann nun Pharao zu traeumen (Ohr HaChaim). Ploetzlich erinnerte sich der Diener wieder, nachdem alle Traumdeuter Pharaos versagt hatten, jenem seine Traeume zu deuten. Eigentlich haette Pharao selbst die Loesung finden koennen, denn sein zweiter Traum war die Loesung fuer den ersten (Rabbeinu Bachya und Malbim). Stattdessen aber holte er seine Traumdeuter, die mit verschiedener Magie versuchten, die Aufloesung zu finden.
Mein Studienschwerpunkt ist der Goetzendienst antiker Voelker im Nahen Osten, welcher ausfuehrlich im Talmud behandelt wird. Die Aegypter waren schon zur damaligen Zeit beruehmt fuer ihren Goetzendienst und ihre angewandten Magien.
Die Traumdeuter Pharaos benutzten Knochen um ihm seine Traeume deuten zu koennen (Rashi). Knochen, wie das ? Der Talmud Traktat Sanhedrin 65b beschreibt Magier (Yi'doni), die mit Hilfe von Tierknochen bestimmte Rituale ausuebten. So nahmen sie Knochen in den Mund und diese begannen zu sprechen. Oder man warf die Knochen und deutete sie Zukunft.
Dies nur als kleine Anmerkung ueber antike Rituale.
Der Ishbitzer Rebbe vergleicht alle Geschehnisse in dieser Welt mit einem Traum, der einer Deutung bedarf. Die Deutung fuer diese Welt besteht u.a. darin, dass alle zu der Einsicht kommen, dass G-tt die Welt regiert.
Yosef deutete Pharao die Traeume und wurde so der zweitmaechtigste Mann in Aegypten. Nach den sieben guten Jahren der Ernte folgten die sieben schlechten Jahre. Diese Notlage veranlasste Yaakov seine Soehne, ausser Benjamin, nach Aegypten zu schicken, um Lebensmittel einzukaufen.
Man moege sich jetzt Yosefs Gefuehle vorstellen als ploetzlich seine Brueder vor ihm standen, die er 13 Jahre nicht gesehen hatte. Sie hatten ihn verraten und verkauft und die Thora gibt auch in den kommenden Parashot keinen Hinweis darauf, ob er ihnen je verzieh. Es heisst, dass kurz nach dem "Verkauf" Yosefs sein Grossvater Yitzchak wusste, dass Yosef noch am Leben ist. Er erzaehlte dies jedoch nicht seinem Sohn Yaakov, denn Yitzchak sah, dass auch G-tt es dem Yaakov nicht verriet. Und wenn es G-tt nicht sagt, dann sei es wohl Sein Wille, dass Yaakov ahnungslos bleibt (Shem Mi Shmuel und Pirkei Rabbi Eliezer 38).
Seine Brueder erkannten Yosef nicht und es ist allgemein anzunehmen, dass sich ihre Gefuehle untereinander deutlich nach dem Verkauf des Bruders abgekuehlt hatten. Immerhin teilten sie ein schreckliches Geheimnis (Rabbi Samson Raphael Hirsch).
Yosef erfand ein ganzes Komplott, die Brueder zu testen und seine eigene Entscheidung ueber sein weiteres Verhalten ihnenn gegenueber zu faellen. Sollte er sie lieben oder hassen (Rabbi Soloveitchik).
Kabbalistischer Literatur zufolge mussten die Seelen der 10 Brueder verschiedene Reinkarnationen ueberwinden, damit ihnen das Vergehen vergeben wurde.
Erst in der kommenden Parasha Vayigash offenbart sich Yosef seinen Bruedern. Mittlerweile hatte er sich in Aegypten ein neues Leben aufgebaut. Er machte Karriere, hatte Osnat, die Tochter Dinahs (also seine Nichte) geheiratet und mit ihr zwei Soehne: Ephraim und Menashe.
Historiker haben die Wahrscheinlichkeit eines Israeliten aus Canaan (Yosef) als zweiten Mann hinter Pharao untersucht. Die Aegypter verachteten jeden aus Canaan und haetten Yosef niemals als zweiten Mann im Staat akzeptiert.
Doch zur damaligen Zeit besetzte ein semitischer Stamm Aegypten, die Hyksos. Und es ist anzunehmen, dass Yosef Dank der Hyksos Karriere machte. Als deren Besatzung endete, fand auch die Bevorzugung von Yosefs Nachfahren ein jehes Ende.
Dieses werden wir in wenigen Wochen, in der Parasha Shemot (Exodus) erleben.
Shabbat Shalom
______________________________
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Ohr HaChaim: Rabbi Chaim ben Atar, geboren 1696 in Marokko und verstorben 1743 in Israel. Beruehmter Thora - Kommentator, Kabbalist und Talmudist.
Rabbeinu Bachya: Rabbi Bachya ben Asher, geboren ca. Mitte des 13. Jahrhunderts und verstorben 1340 in Saragossa. Thora - Kommentator
Malbim: Rabbi Meir Loeb Jehiel Michel Weiser, 1809 - 1879, russischer Kommentator und 1859 Oberrabbiner in Bukarest.
Shem Mi Shmuel: Rabbi Shmuel Bornstein (Rabbi Shmuel von Sochochov), chassidischer Kommentator, 1856 - 1926
Rabbi Yosef Dov Soloveitchik: geboren 1903 in Russland, verstorben 1993 in Boston. Amerik. orthod. Rabbiner, Talmudist und moderner jued. Philosoph.
Pirkei Rabbi Eliezer: eine Midrash von Rabbi Eliezer ben Horkanus aus der Mishna - Zeit
Rabbi Samson Raphael Hirsch: geboren 1808 in Hamburg und verstorben 1888 in Frankfurt / Main, wo er Rabbiner war.
Rabbi Yonathan Eybeschitz: Rabbi Yonathan Eibeschuetz, geboren 1690 in Krakau und verstorben 1764 in Hamburg - Altona. Talmudist, Halachist, Kabbalist und rabbiner Richter am Beit Din von Prag, spaeter Rabbiner in Hamburg - Altona und Wandsbek.
Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner. Ehemaliger Schueler des Rabbi Menachem Mendel von Kotzk, mit welchem er spaeter einen Disput hatte.
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Thora Parasha
In eigener Sache
B"H
Die Thora - Parasha fuer die kommende Woche (Vayigash) werde ich etwas frueher veroeffentlichen (spaetestens naechsten Mittwoch). Da in etwas mehr als einer Woche der 10. Tevet ansteht, werde ich auch auf diesen Fastentag naeher eingehen.
Ausserdem werden die naechsten Parashot etwas Kabbalistischer, denn ich beabsichtige chassidische sowie kabbalistische Konzepte einzubringen, um die Diaspora in Aegypten zu erklaeren. Konzepte, die auch hilfreich sein werden, Chassidut Chabad (und auch Breslov) naeher zu erklaeren und besser zu verstehen. Die Lehre von Chabad basiert ueberwiegend auf der Kabbalah des Rabbi Yitzchak Luria (dem Arizal). Und diese Lurianische Kabbalah wirkt sich sehr auf die kommenden Thoralesungen aus.
Shabbat Shalom
Die Thora - Parasha fuer die kommende Woche (Vayigash) werde ich etwas frueher veroeffentlichen (spaetestens naechsten Mittwoch). Da in etwas mehr als einer Woche der 10. Tevet ansteht, werde ich auch auf diesen Fastentag naeher eingehen.
Ausserdem werden die naechsten Parashot etwas Kabbalistischer, denn ich beabsichtige chassidische sowie kabbalistische Konzepte einzubringen, um die Diaspora in Aegypten zu erklaeren. Konzepte, die auch hilfreich sein werden, Chassidut Chabad (und auch Breslov) naeher zu erklaeren und besser zu verstehen. Die Lehre von Chabad basiert ueberwiegend auf der Kabbalah des Rabbi Yitzchak Luria (dem Arizal). Und diese Lurianische Kabbalah wirkt sich sehr auf die kommenden Thoralesungen aus.
Shabbat Shalom
Meditation from the Book of Creation (Sefer Yetzirah)
B"H
Sefer Yetzirah (The Book of Creation) does not speak of directions, but of depths:
Let your mind travel back a minute ago, an hour ago, a month ago....
Until you reach a level where you are trying to imagine an infinity ago. Then do the same with the future.
Sefer Yetzirah (The Book of Creation) does not speak of directions, but of depths:
Let your mind travel back a minute ago, an hour ago, a month ago....
Until you reach a level where you are trying to imagine an infinity ago. Then do the same with the future.
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Mittwoch, Dezember 20, 2006
Einige Lehren von Rabbi Nachman von Breslov
B"H
Kleine Einleitung in die Breslov Chassidut:
Ein Buch von Rabbi Nachman von Breslov hat mich einmal aus einer tiefen Depression befreit. Ewig hatte ich nach einer Loesung gesucht und ploetzlich fand ich sie unerwartet in diesem Buch. Hier ein paar kurze Lehren des Rabbi Nachman. Vielleicht helfen sie Euch ja auch etwas weiter:
- G-tt hat uns nicht als Engel erschaffen. Wir sind nur Menschen mit ganz gewoehlichen Ups and Downs. Wir sollten lernen, unsere Fehler, Launen und Gefuehle zu akzeptieren.
- Verfalle niemals in Depressionen. Konzentriere dich immer auf eine deiner positiven Seiten. Nutze deine positiven Seite um weiterzukommen. Don't stop but keep on going !
- Frage dich nicht taeglich, ob du das Richtige tust. Glaube an dich, denn du hast genuegend Intelligenz, um einen Weg zu finden und an diesem fuer eine Weile festzuhalten. Und vergiss nicht, du kannst dich immer veraendern.
- Fuer alles im Leben muss man beten, selbst fuer Thoraverstaendnis.
- Wenn es dir schwerfaellt zu beten, teile das Gebet in Verse auf und konzentriere dich der Reihe nach auf die Verse.
- Taeglich sollte man mind. 1 Stunde allein sein und mit G-tt reden. Wie ? Einfach mit Ihm reden und sein Herz ausschuetten, wie man es bei einem guten Freund tun wuerde.
Ein kleine Meditationsuebung fuer den Anfang:
Der stumme Schrei
Stell dir vor, du schreist ganz laut in einem Raum, der voll Menschen ist, doch niemand hoert diesen Schrei. Stelle dir einfach den Schrei in deinem Innersten vor ohne zu schreien. Wenn du dir genau diesen Schrei vorstellst und dich auf ihn konzentrierst, dann schreist du in deinem Gehirn. Dies befaehigt dich auch in einem belebten Raum zu G-tt zu schreien.
Kleine Einleitung in die Breslov Chassidut:
Ein Buch von Rabbi Nachman von Breslov hat mich einmal aus einer tiefen Depression befreit. Ewig hatte ich nach einer Loesung gesucht und ploetzlich fand ich sie unerwartet in diesem Buch. Hier ein paar kurze Lehren des Rabbi Nachman. Vielleicht helfen sie Euch ja auch etwas weiter:
- G-tt hat uns nicht als Engel erschaffen. Wir sind nur Menschen mit ganz gewoehlichen Ups and Downs. Wir sollten lernen, unsere Fehler, Launen und Gefuehle zu akzeptieren.
- Verfalle niemals in Depressionen. Konzentriere dich immer auf eine deiner positiven Seiten. Nutze deine positiven Seite um weiterzukommen. Don't stop but keep on going !
- Frage dich nicht taeglich, ob du das Richtige tust. Glaube an dich, denn du hast genuegend Intelligenz, um einen Weg zu finden und an diesem fuer eine Weile festzuhalten. Und vergiss nicht, du kannst dich immer veraendern.
- Fuer alles im Leben muss man beten, selbst fuer Thoraverstaendnis.
- Wenn es dir schwerfaellt zu beten, teile das Gebet in Verse auf und konzentriere dich der Reihe nach auf die Verse.
- Taeglich sollte man mind. 1 Stunde allein sein und mit G-tt reden. Wie ? Einfach mit Ihm reden und sein Herz ausschuetten, wie man es bei einem guten Freund tun wuerde.
Ein kleine Meditationsuebung fuer den Anfang:
Der stumme Schrei
Stell dir vor, du schreist ganz laut in einem Raum, der voll Menschen ist, doch niemand hoert diesen Schrei. Stelle dir einfach den Schrei in deinem Innersten vor ohne zu schreien. Wenn du dir genau diesen Schrei vorstellst und dich auf ihn konzentrierst, dann schreist du in deinem Gehirn. Dies befaehigt dich auch in einem belebten Raum zu G-tt zu schreien.
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Chassidische Stories
Breslov und Chabad
B"H
An der Uni traf ich gerade einen Bekannten von mir. Dr. + Rabbi Eliezer Shore, Chassid Breslov. Mit seiner Hilfe und einiger Literatur werde ich ein paar Beitraege ueber Breslov und Chabad Chassidut verfassen.
An der Uni traf ich gerade einen Bekannten von mir. Dr. + Rabbi Eliezer Shore, Chassid Breslov. Mit seiner Hilfe und einiger Literatur werde ich ein paar Beitraege ueber Breslov und Chabad Chassidut verfassen.
Dienstag, Dezember 19, 2006
Chabad, ja oder nein ?
B"H
Anscheinend wird in Deutschland unter Juden bzw. juedischen Gemeinden eine angeregte Diskussion ueber Chabad, die Lubawitscher Chassidim gefuehrt. Auch der Blog http://ein-jude-in-deutschland.blogspot.com/ fuehrt gerade eine Diskussion darueber.
Wie ich schon in dem o.g. Blog in meinem Kommentar schrieb, verstehe ich die kritische Diskussion um Chabad in Deutschland ueberhaupt nicht. In den USA ist Chabad DER "Marktfuehrer" im Outreach, zusammen mit den Litvishern Aish HaTorah.
Ich selbst habe einige Jahre bei Chabad in Jerusalem gelernt. Nein, nicht bei Meschichisten, sondern ganz einfach Chabad - Chassidismus (innerhalb von Chabad gibt es mehrere Lager - Meschichisten und das Gegenteil).
In der dt. Gemeinde, in der ich vor Jahren war, gab es einen litvishen Rabbiner und die Gemeindemitglieder lernten dort fast Null. Noch nicht einmal, wie ein Tallit (Gebetsschal) umgelegt wird.
Einige Male war ich in Berlin auf Besuch und lernte dort Rabbi Yehudah Teichtal kennen. Oberflaechlich, doch er bot mir an, zum Tanya - Shiur zu kommen.
Meiner Meinung nach hat Deutschland einen enormen Nachholbedarf, Judentum zu lernen. Sei es nun Chassidismus oder etwas anderes. Internet - maessig gibt es richtig gute Infos fast nur in englischer Sprache und nicht jeder kann ausreichend Englisch. Dagegen ist das Angebot von Chabad attraktiv und es gibt Vielerlei zu lernen. Und Chabad redet nicht nur vom Meschiach.
Was ich bei Chabad oft bemaengele ist, dass viele der Schlichim (Abgesandte) ueber keine grossen halachischen Kenntnisse verfuegen. Die Schlichim, welche ich kenne, wurden einige Monate, manchmal laenger, in Kfar Chabad (nahe der israel. Stadt Rishon LeZion) ausgebildet und das wars auch schon. Nicht unbedingt ausreichend.
In Israel hat Chabad grosse Konkurrenz und ist nicht besonders beliebt. Der grosse beliebte Konkurrent dagegen ist Breslov. Offiziell sind beide chassidische Gruppen miteinander befreundet, aber lt. Chabad sei Breslov ja auch nicht viel besser, ewig ihren Rabbi Nachman zu propagandieren.
Ich habe mit beiden Gruppen gelernt und es gibt gewaltige Unterschiede in deren chassidischen Auffassungen.
Chabad in Deutschland wuensche ich jedenfalls viel Erfolg, denn das Lernkonzept ist gut und abwechselungsreich. Es ist ein hoeherer Level und viele nicht - chassidische orthodoxe Rabbiner sind ganz einfach neidisch auf den Erfolg von Chabad.
Nicht jeder, der zu Chabad geht, endet dort als Mitglied oder redet nur noch vom Meschiach. Ich wurde auch nicht zur Chabadnikkit, sondern lernte einfach nur sehr viel.
Anscheinend wird in Deutschland unter Juden bzw. juedischen Gemeinden eine angeregte Diskussion ueber Chabad, die Lubawitscher Chassidim gefuehrt. Auch der Blog http://ein-jude-in-deutschland.blogspot.com/ fuehrt gerade eine Diskussion darueber.
Wie ich schon in dem o.g. Blog in meinem Kommentar schrieb, verstehe ich die kritische Diskussion um Chabad in Deutschland ueberhaupt nicht. In den USA ist Chabad DER "Marktfuehrer" im Outreach, zusammen mit den Litvishern Aish HaTorah.
Ich selbst habe einige Jahre bei Chabad in Jerusalem gelernt. Nein, nicht bei Meschichisten, sondern ganz einfach Chabad - Chassidismus (innerhalb von Chabad gibt es mehrere Lager - Meschichisten und das Gegenteil).
In der dt. Gemeinde, in der ich vor Jahren war, gab es einen litvishen Rabbiner und die Gemeindemitglieder lernten dort fast Null. Noch nicht einmal, wie ein Tallit (Gebetsschal) umgelegt wird.
Einige Male war ich in Berlin auf Besuch und lernte dort Rabbi Yehudah Teichtal kennen. Oberflaechlich, doch er bot mir an, zum Tanya - Shiur zu kommen.
Meiner Meinung nach hat Deutschland einen enormen Nachholbedarf, Judentum zu lernen. Sei es nun Chassidismus oder etwas anderes. Internet - maessig gibt es richtig gute Infos fast nur in englischer Sprache und nicht jeder kann ausreichend Englisch. Dagegen ist das Angebot von Chabad attraktiv und es gibt Vielerlei zu lernen. Und Chabad redet nicht nur vom Meschiach.
Was ich bei Chabad oft bemaengele ist, dass viele der Schlichim (Abgesandte) ueber keine grossen halachischen Kenntnisse verfuegen. Die Schlichim, welche ich kenne, wurden einige Monate, manchmal laenger, in Kfar Chabad (nahe der israel. Stadt Rishon LeZion) ausgebildet und das wars auch schon. Nicht unbedingt ausreichend.
In Israel hat Chabad grosse Konkurrenz und ist nicht besonders beliebt. Der grosse beliebte Konkurrent dagegen ist Breslov. Offiziell sind beide chassidische Gruppen miteinander befreundet, aber lt. Chabad sei Breslov ja auch nicht viel besser, ewig ihren Rabbi Nachman zu propagandieren.
Ich habe mit beiden Gruppen gelernt und es gibt gewaltige Unterschiede in deren chassidischen Auffassungen.
Chabad in Deutschland wuensche ich jedenfalls viel Erfolg, denn das Lernkonzept ist gut und abwechselungsreich. Es ist ein hoeherer Level und viele nicht - chassidische orthodoxe Rabbiner sind ganz einfach neidisch auf den Erfolg von Chabad.
Nicht jeder, der zu Chabad geht, endet dort als Mitglied oder redet nur noch vom Meschiach. Ich wurde auch nicht zur Chabadnikkit, sondern lernte einfach nur sehr viel.
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Chassidut,
Chassidut Chabad
Montag, Dezember 18, 2006
Der juedische Monat Tevet (טבת)
B"H
Diesen Donnerstag und Freitag feiern wir Rosh Chodesh Tevet, den Beginn des neuen Monat Tevet. Den Monatsbeginn feiern wir zwei Tage, da der vorhergehende Monat Kislev manchmal 29 und manchmal 30 Tage hat. Der erste Tag von Rosh Chodesh (Monatsbeginn) ist daher der 30. Kislev (Donnerstag) und der zweite Tag ist der 1. Tevet (Freitag).
Der juedische Kalender richtet sich nach dem Mond und an Rosh Chodesh ist Neumond.
Jeder juedische Monat hat in der Kabbalah (Sefer Yetzirah - The Book of Creation) eine bestimmte Farbe, einen Buchstaben, einen israelitischen Stamm, ein Organ, ein Sternzeichen und einen der menschlichen Sinne.
Die Farbe des Monats Tevet ist blau, der israelitische Stamm ist Dan, der Sinn ist der Aerger, der Buchstabe ist Ayn (Ain), das Sternzeichen ist der Steinbock und das Organ ist die Leber.
Was genau sagen uns diese kabbalistischen Eigenschaften ?
Historisch betrachtet ist Tevet, zusammen mit den Monaten Tammuz und Av, verbunden mit negativen Geschehnissen fuer die Juden. Vor allem der 10. Tevet, auf den ich in wenigen Tagen in einem weiteren Beitrag noch naeher eingehen werde.
Unsere Aufgabe besteht im Monat Tevet darin, unseren individuellen Kampf gegen unseren eigenen Aerger zu fuehren. Daher ist die Leber das Organ des Tevet, denn im Talmud Traktat Berachot 61b heisst es, dass das zustaendige Organ fuer den Aerger die Leber ist.
Wir muessen unseren negativen Aerger ueberwinden und ihn in positiven Aerger umwandeln. Was ist positiver Aerger ?
Unsere innerste Sorge der Seele (Neshama) dass die Realitaet positiv sein wird und zusaetzlich das eigene Ego ueberwinden und einer Perfektion entgegen streben.
Die Kabbalah geht auch auf das Sternzeichen des Steinbocks ein:
Leute, die in jenem Sternzeichen geboren sind, haben ein starkes Beduerfnis nach finanzieller Sicherheit, sind bodenstaendig und familien - und verantwortungsbewusst.
Andererseits haben sie kein leichtes Leben, denn sie haben eine Menge Probleme und Herausforderungen zu bewaeltigen. Der Planet Saturn herrscht ueber das Sternzeichen des Steinbocks und Saturn steht fuer Zerstoerung, aber auch gleichzeitig fuer spirituelle Weisheit und neue Ideen. Steinboecke haben die Faehigkeit ihre Probleme zu ueberwinden. Sie sind Survivors.
Halachisch gelten folgende Regeln fuer den Rosh Chodesh:
1) Fasten ist verboten.
2) Einfuegen des Gebetes "Ya'ale ve Yavo" in das Birkat HaMazon (Grace after Meal).
Es ist Brauch, dass Frauen an den Tagen keine groesseren Hausarbeiten verrichten.
Chodesh Tov - Einen guten Monat
Diesen Donnerstag und Freitag feiern wir Rosh Chodesh Tevet, den Beginn des neuen Monat Tevet. Den Monatsbeginn feiern wir zwei Tage, da der vorhergehende Monat Kislev manchmal 29 und manchmal 30 Tage hat. Der erste Tag von Rosh Chodesh (Monatsbeginn) ist daher der 30. Kislev (Donnerstag) und der zweite Tag ist der 1. Tevet (Freitag).
Der juedische Kalender richtet sich nach dem Mond und an Rosh Chodesh ist Neumond.
Jeder juedische Monat hat in der Kabbalah (Sefer Yetzirah - The Book of Creation) eine bestimmte Farbe, einen Buchstaben, einen israelitischen Stamm, ein Organ, ein Sternzeichen und einen der menschlichen Sinne.
Die Farbe des Monats Tevet ist blau, der israelitische Stamm ist Dan, der Sinn ist der Aerger, der Buchstabe ist Ayn (Ain), das Sternzeichen ist der Steinbock und das Organ ist die Leber.
Was genau sagen uns diese kabbalistischen Eigenschaften ?
Historisch betrachtet ist Tevet, zusammen mit den Monaten Tammuz und Av, verbunden mit negativen Geschehnissen fuer die Juden. Vor allem der 10. Tevet, auf den ich in wenigen Tagen in einem weiteren Beitrag noch naeher eingehen werde.
Unsere Aufgabe besteht im Monat Tevet darin, unseren individuellen Kampf gegen unseren eigenen Aerger zu fuehren. Daher ist die Leber das Organ des Tevet, denn im Talmud Traktat Berachot 61b heisst es, dass das zustaendige Organ fuer den Aerger die Leber ist.
Wir muessen unseren negativen Aerger ueberwinden und ihn in positiven Aerger umwandeln. Was ist positiver Aerger ?
Unsere innerste Sorge der Seele (Neshama) dass die Realitaet positiv sein wird und zusaetzlich das eigene Ego ueberwinden und einer Perfektion entgegen streben.
Die Kabbalah geht auch auf das Sternzeichen des Steinbocks ein:
Leute, die in jenem Sternzeichen geboren sind, haben ein starkes Beduerfnis nach finanzieller Sicherheit, sind bodenstaendig und familien - und verantwortungsbewusst.
Andererseits haben sie kein leichtes Leben, denn sie haben eine Menge Probleme und Herausforderungen zu bewaeltigen. Der Planet Saturn herrscht ueber das Sternzeichen des Steinbocks und Saturn steht fuer Zerstoerung, aber auch gleichzeitig fuer spirituelle Weisheit und neue Ideen. Steinboecke haben die Faehigkeit ihre Probleme zu ueberwinden. Sie sind Survivors.
Halachisch gelten folgende Regeln fuer den Rosh Chodesh:
1) Fasten ist verboten.
2) Einfuegen des Gebetes "Ya'ale ve Yavo" in das Birkat HaMazon (Grace after Meal).
Es ist Brauch, dass Frauen an den Tagen keine groesseren Hausarbeiten verrichten.
Chodesh Tov - Einen guten Monat
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Feiertage
Sonntag, Dezember 17, 2006
Chassidische Gruppen
B"H
Viele Menschen wissen mit Chassidim bzw. Litaim (Litvish) und deren Kleidung nichts anzufangen. Hier nochmals eine Beschreibung:
Ausserhalb Israels, New York, London, Antwerpen oder Manchester, ist vielen Menschen leider oft unkannt, dass die Chassidut nicht nur aus Chabad (den Lubawitscher) besteht. Allgemein ist es das, was die Leute sehen, denn Chabad hat sich fast ueberall auf der Welt niedergelassen.
Doch die Chassidut war von Beginn an sehr vielfaeltig und unterteilt sich in viele Gruppen. Die groessten bzw. bekanntesten Gruppen wie Breslov, Satmar, Vishnitz, Belz, Chabad, Karlin, Zanz, Bobov oder Gur (Ger in Jiddisch), habe ich in meine Links (siehe rechts) aufgenommen.
In Jerusalem (sowie auch in New York - Borrough Park, Williamsburgh etc.) gibt es bestimmte Stadtteile, welche nur von Chassidim bewohnt werden. Danach folgen Bezirke, die nur von einer Gruppe bewohnt sind oder ganze Ortschaften, in denen sie sich niedergelassen haben.
Der bekannteste Stadtteil in Jerusalem ist Mea Shearim (Hundert Tore). Zumindest liest man dies in allen Reisefuehrern. Mittlerweile gehoert das aber schon laengst der Vergangenheit an, denn es gibt viel mehr chassidische Stadtteile wie Sanhedria, Kiryat Belz oder Vishnitz.
Touristen laufen meistens etwas amuesiert, ratlos oder erstaunt durch Mea Shearim. Sie sehen anscheinend komisch verkleidete Leute mit langen schwarzen Maenteln, Frauen mit Peruecken auf dem Kopf, Maenner mit langen Schlaefenlocken und unterschiedlichen schwarzen Hueten auf dem Kopf. Geschweige denn der Pelzmuetze (dem sogenannten Streimel) am Shabbat oder an den Feiertagen.
All das wirkt fremd und man fuehlt sich in eine andere Welt zurueck versetzt; in die Zeit des osteuropaeischen Staedtels.
Wieso diese komische Kleidung und ueberhaupt ?
Mit der Lehre des Baal Shem Tov begannen sich chassidische Gruppen in Osteuropa zu bilden. Vor allem in Galizien, Polen und Ungarn. In jeder Stadt oder jedem Dorf, wo Chassidim lebten, bildeten sie eine Gemeinde / Gruppe mit einem geistigem Oberhaupt. Dem Rebben oder auch Admor genannt. Die Gruppen selbst sind nach den jeweiligen Ortsnamen benannt. (Ausser vielleicht Chabad, die eigentlich Lubawitscher heissen (aus dem Ort Lubawitsch / Russland). Der Name Chabad kommt aus der Kabbalah und steht fuer eine Abkuerzung von Chochma, Bina, Daat (Weisheit, Verstehen, Wissen).
Die Kleidung der Chassidim ist ganz einfach eine alte Tradition ihrer jeweiligen Herkunft aus Osteuropa. Jede Gruppe hat ihre eigene Kleidung und Tradition und wer sich besser auskennt, der sieht sofort, wer zu welcher Chassidut gehoert.
Die groesste Gruppe Israels sind die Gerer Chassidim (aus Polen). Schwarzer runder Hut, schwarzer oder dunkelblauer laengerer Mantel, dreiviertellange Hosen, in welcher in Knielaenge schwarze Socken stecken. Diese Art von Kleidung hat den Gerern den Spitznamen "die Kosaken"eingebracht. Die in die Hose gesteckten Socken stammen daher, dass es frueher im Staedtel ueblich war, die Hosen nicht durch den Schlamm auf den ungepflasterten Strassen schmutzig zu machen.
Die Belzer und Vishnitzer kann man an der Kleidung kaum auseinander halten, doch haben die Huete einen versteckten Unterschied.
Chabadnikkim erkennt man sofort an dem Knick (Kneitsch auf Jiddisch) im Hut. Eine Tradition des Rebben. Verheiratete Maenner tragen einen langen schwarzen Mantel, ledige nur eine normale Jacke. Der Streimel wurde bei Chabad schon vor langer Zeit abgeschafft.
Neben der Kleidung gibt es Hunderte weiterer Unterschiede und Traditionen. Auch, welche Gruppe mit einer anderen befreundet oder verfeindet ist.
Ueber den Gruppen, ausser Chabad und Breslov, steht in Israel die "Edah HaCharedit ". Diese ist ein Vorstand, der aus Gruppen wie Satmar, Vishnitz oder Toldot Aharon besteht. Die "Edah "ist fuer viele Dinge zustaendig, u.a. Kashrut, die Vergabe von Haredi - Koscherzertifikaten. Die Gerer und Belzer dagegen haben sich vor Jahren der Agudath Israel angeschlossen. Einer Organisation, welche in der Knesset vertreten ist. Die Edah HaCharedit andererseits lehnt den Staat Israel ab.
Fuer Aussenstehende ist es unmoeglich in chassid. Gruppen aufgenommen zu werden geschweige denn einzuheiraten. Ausnahmen: Chabad und Breslov. Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad.
Wer will, der kann in Belzer oder Gerer Yeshivot lernen, doch wird niemals richtiges Mitglied werden.
Persoenlich habe ich sehr viel mit Belz zu tun. Privat und auch im Job. Vor einigen Jahren noch arbeitete ich fuer die Gerer Chassidim. Bisher habe ich fast nur gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht liegt das daran, dass ich sehr viel ueber Chassidut und Religion ueberhaupt gelernt habe. So faellt es mir leicht mit den Leuten zu kommunizieren.
Vor einiger Zeit war ich zu einer Hochzeit der etwas extremen Gruppe Toldot Aharon eingeladen. Deren Admor (Rebbe) nahm die Trauung hoechstpersoenlich vor. Das war mir dann aber doch etwas zuviel und ich habe abgesagt.
_______________________________________
Edah HaCharedit: Hauptsitz in Mea Shearim. Erster Vorsitzender ist derzeit Rabbi Moshe Sternbuch.
Agudath Israel: Hauseigene Partei ist Yahadut HaTorah
Viele Menschen wissen mit Chassidim bzw. Litaim (Litvish) und deren Kleidung nichts anzufangen. Hier nochmals eine Beschreibung:
Ausserhalb Israels, New York, London, Antwerpen oder Manchester, ist vielen Menschen leider oft unkannt, dass die Chassidut nicht nur aus Chabad (den Lubawitscher) besteht. Allgemein ist es das, was die Leute sehen, denn Chabad hat sich fast ueberall auf der Welt niedergelassen.
Doch die Chassidut war von Beginn an sehr vielfaeltig und unterteilt sich in viele Gruppen. Die groessten bzw. bekanntesten Gruppen wie Breslov, Satmar, Vishnitz, Belz, Chabad, Karlin, Zanz, Bobov oder Gur (Ger in Jiddisch), habe ich in meine Links (siehe rechts) aufgenommen.
In Jerusalem (sowie auch in New York - Borrough Park, Williamsburgh etc.) gibt es bestimmte Stadtteile, welche nur von Chassidim bewohnt werden. Danach folgen Bezirke, die nur von einer Gruppe bewohnt sind oder ganze Ortschaften, in denen sie sich niedergelassen haben.
Der bekannteste Stadtteil in Jerusalem ist Mea Shearim (Hundert Tore). Zumindest liest man dies in allen Reisefuehrern. Mittlerweile gehoert das aber schon laengst der Vergangenheit an, denn es gibt viel mehr chassidische Stadtteile wie Sanhedria, Kiryat Belz oder Vishnitz.
Touristen laufen meistens etwas amuesiert, ratlos oder erstaunt durch Mea Shearim. Sie sehen anscheinend komisch verkleidete Leute mit langen schwarzen Maenteln, Frauen mit Peruecken auf dem Kopf, Maenner mit langen Schlaefenlocken und unterschiedlichen schwarzen Hueten auf dem Kopf. Geschweige denn der Pelzmuetze (dem sogenannten Streimel) am Shabbat oder an den Feiertagen.
All das wirkt fremd und man fuehlt sich in eine andere Welt zurueck versetzt; in die Zeit des osteuropaeischen Staedtels.
Wieso diese komische Kleidung und ueberhaupt ?
Mit der Lehre des Baal Shem Tov begannen sich chassidische Gruppen in Osteuropa zu bilden. Vor allem in Galizien, Polen und Ungarn. In jeder Stadt oder jedem Dorf, wo Chassidim lebten, bildeten sie eine Gemeinde / Gruppe mit einem geistigem Oberhaupt. Dem Rebben oder auch Admor genannt. Die Gruppen selbst sind nach den jeweiligen Ortsnamen benannt. (Ausser vielleicht Chabad, die eigentlich Lubawitscher heissen (aus dem Ort Lubawitsch / Russland). Der Name Chabad kommt aus der Kabbalah und steht fuer eine Abkuerzung von Chochma, Bina, Daat (Weisheit, Verstehen, Wissen).
Die Kleidung der Chassidim ist ganz einfach eine alte Tradition ihrer jeweiligen Herkunft aus Osteuropa. Jede Gruppe hat ihre eigene Kleidung und Tradition und wer sich besser auskennt, der sieht sofort, wer zu welcher Chassidut gehoert.
Die groesste Gruppe Israels sind die Gerer Chassidim (aus Polen). Schwarzer runder Hut, schwarzer oder dunkelblauer laengerer Mantel, dreiviertellange Hosen, in welcher in Knielaenge schwarze Socken stecken. Diese Art von Kleidung hat den Gerern den Spitznamen "die Kosaken"eingebracht. Die in die Hose gesteckten Socken stammen daher, dass es frueher im Staedtel ueblich war, die Hosen nicht durch den Schlamm auf den ungepflasterten Strassen schmutzig zu machen.
Die Belzer und Vishnitzer kann man an der Kleidung kaum auseinander halten, doch haben die Huete einen versteckten Unterschied.
Chabadnikkim erkennt man sofort an dem Knick (Kneitsch auf Jiddisch) im Hut. Eine Tradition des Rebben. Verheiratete Maenner tragen einen langen schwarzen Mantel, ledige nur eine normale Jacke. Der Streimel wurde bei Chabad schon vor langer Zeit abgeschafft.
Neben der Kleidung gibt es Hunderte weiterer Unterschiede und Traditionen. Auch, welche Gruppe mit einer anderen befreundet oder verfeindet ist.
Ueber den Gruppen, ausser Chabad und Breslov, steht in Israel die "Edah HaCharedit ". Diese ist ein Vorstand, der aus Gruppen wie Satmar, Vishnitz oder Toldot Aharon besteht. Die "Edah "ist fuer viele Dinge zustaendig, u.a. Kashrut, die Vergabe von Haredi - Koscherzertifikaten. Die Gerer und Belzer dagegen haben sich vor Jahren der Agudath Israel angeschlossen. Einer Organisation, welche in der Knesset vertreten ist. Die Edah HaCharedit andererseits lehnt den Staat Israel ab.
Fuer Aussenstehende ist es unmoeglich in chassid. Gruppen aufgenommen zu werden geschweige denn einzuheiraten. Ausnahmen: Chabad und Breslov. Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad.
Wer will, der kann in Belzer oder Gerer Yeshivot lernen, doch wird niemals richtiges Mitglied werden.
Persoenlich habe ich sehr viel mit Belz zu tun. Privat und auch im Job. Vor einigen Jahren noch arbeitete ich fuer die Gerer Chassidim. Bisher habe ich fast nur gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht liegt das daran, dass ich sehr viel ueber Chassidut und Religion ueberhaupt gelernt habe. So faellt es mir leicht mit den Leuten zu kommunizieren.
Vor einiger Zeit war ich zu einer Hochzeit der etwas extremen Gruppe Toldot Aharon eingeladen. Deren Admor (Rebbe) nahm die Trauung hoechstpersoenlich vor. Das war mir dann aber doch etwas zuviel und ich habe abgesagt.
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Edah HaCharedit: Hauptsitz in Mea Shearim. Erster Vorsitzender ist derzeit Rabbi Moshe Sternbuch.
Agudath Israel: Hauseigene Partei ist Yahadut HaTorah
Freitag, Dezember 15, 2006
Vision Gallery - Photos from Synagogues around the World
B"H
The artist Neil Folberg presents pictures from synagogues around the world. Worth seeing !!!!
http://www.visiongallery.com/
http://www.visiongallery.com/Default.aspx?tabid=106&CategoryID=7&List=0&Level=1&ProductID=105
The artist Neil Folberg presents pictures from synagogues around the world. Worth seeing !!!!
http://www.visiongallery.com/
http://www.visiongallery.com/Default.aspx?tabid=106&CategoryID=7&List=0&Level=1&ProductID=105
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Kunst
נטורי קרתא = נטורי חרא
העיתון החרדי השבוע בירושלים: אוי לבושה: בכנס מכחישי השואה שהתקיים בטהרן השתתפו מלמד עשרות חוקרי שואה שטענו כי השואה הומצאת על ידי היהודים, גם שישה יהודים שונאי ישראל בלבוש חרדי שטענו כי השואה נגמרה בגלל הציונים. לגורל החרפה אף התחבקו הנציגים עם צורר היהודים המודרני נשיא איראן אחמדניגאד. בושה וחרפה
Die Jerusalemer Haredi - Wochenzeitung "HaShavua Be Yerushalaim" (Diese Woche in Jerusalem) verurteilt heute aufs Schaerfste die Teilnehmer der Neturei Karta am Kongress in Teheran. Die Zeitung schreibt, dass die Neturei Karta - Teilnehmer keine richtigen Haredim sind, sondern sich nur relig. - haredisch kleiden. Sie sollen sich fuer ihr Verhalten schaemen.
Die Jerusalemer Haredi - Wochenzeitung "HaShavua Be Yerushalaim" (Diese Woche in Jerusalem) verurteilt heute aufs Schaerfste die Teilnehmer der Neturei Karta am Kongress in Teheran. Die Zeitung schreibt, dass die Neturei Karta - Teilnehmer keine richtigen Haredim sind, sondern sich nur relig. - haredisch kleiden. Sie sollen sich fuer ihr Verhalten schaemen.
Donnerstag, Dezember 14, 2006
Parashat Vayeishev (Vayeshev)
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Die dieswoechige Parasha beginnt mit den Worten "Vayeishev Yaakov", was uebersetzt soviel wie "Yaakov siedelte" heisst.
Allgemein geben uns einige Woerter, welche zu Beginn einer Parasha stehen, Aufschluss darueber, ob etwas Positives oder eine Tragoedie folgt. Das Wort "Vayeishev" leitet eine Tragoedie ein, wie uns auch die Gemara im Talmud Traktat Sanhedrin 106a lehrt.
Die Hauptfigur in dieser Parasha ist Yosef, der gemeinsame Sohn Rachel und Yaakovs. Fuer seine Brueder, die Soehne von Leah, Bilha und Silpa, war Yosef ein Aussenseiter, doch fuer seinen Vater war er der geliebte Sohn. Yaakov gab ihm sogar ein extra angefertigtes Kleidungsstueck, denn er sah Yosef auf einem hoeheren Level als dessen Brueder (Degel Machane Ephraim).
Es passiert oft im Leben, dass sich die Geschichte wiederholt. Genauso dachten auch Yosefs Brueder. Bisher war es immer so gewesen, dass in jeder Familie ein schwarzes Schaf war. Siehe Ishmael und Esav.
Yosefs Brueder dachten, dass in ihrer Familie Yosef der Outlaw war. Dass er von Yaakov so geliebt wurde, schuerte noch ihren Neid. Bald ging der Neid in Hass ueber als Yosef begann vor allem die Soehne Leahs beim Vater schlecht zu machen. Er erzaehlte Yaakov saemtliche Vergehen, die diese begangen hatten (Rashi).
Ausserdem war Yosef sehr eitel. Er begann seine Augen zu schminken und sein Haar zu stylen (Rashi). Zu guter Letzt erzaehlte er seinen Bruedern noch von seinem Traum, dass sie und die Eltern (seine Mutter Rachel war zu dem Zeitpunkt schon tot) sich vor ihm verneigen wuerden.
Eines Tages wurde Yosef von seinem Vater beauftragt, seine Brueder zu suchen. Ohne zu zoegern machte er sich auf den Weg und fand sie auch. Jene aber sahen ihn schon von weitem kommen und machten Plaene ihn umzubringen. Doch Reuven rettete Yosef das Leben indem er vorschlug, ihn nur in eine tiefe Grube zu werfen.
In diesem Moment kam es zu der angekuendigten Tragoedie. Seine Brueder schmissen ihn in eine tiefe Grube doch kurz darauf machte Yehudah den Vorschlag, ihn an eine vorbeiziehende ishmaelitische Karawane zu verkaufen. Nochmals war Yosef mit dem Leben davon gekommen.
An dieser Stelle moechte ich einige philosophische Gedanken von drei Rabbinern einbringen.
Rabbi Dov Begon, der Leiter der nationalreligioesen Yeshiva Machon Meir in Jerusalem, sagt, dass die Rettung Yosefs aus der Grube (durch seinen Bruder Yehudah) einem Wunder gleich kommt. Rabbi Begon vergleicht dieses Wunder mit dem Wunder der brennenden Tempelmenorah, welches wir an Chanukkah feiern.
Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook (Kuk) sieht die Grube Yosefs als eine Metapher fuer die Diaspora. In der Thora lesen wir, dass die Grube leer und ohne Wasser war. Wieso wird uns das erzaehlt ? Die Gemara im Talmud Traktat Shabbat 22a lehrt, dass "leer und ohne Wasser" heisst, die Grube war voll Schlangen und Skorpione, welches die Brueder aber, laut Ramban, nicht wussten.
Rabbi Kook (Kuk) sagt dazu, dass es verschiedene Arten der Galut gibt. Die Gefaehrlichste sei jene der Schlangen und Skorpione in der sich die Juden der groessten Gefahr aussetzen: der Assimilation.
Bleibt die Frage, wie Yosefs Brueder planen konnten, den eigenen Bruder zu ermorden bzw. ihn an eine Karawane zu verkaufen.
Im Judentum haben wir das Konzept des "Free Will" des "freien Willen". In der Gemara im Talmud Traktat Berachot 33b heisst es dazu: Alles ist in G-ttes Hand, nur nicht die Furcht vor G-tt. Hierzu kommentiert Rashi: Jeder Aspekt in der Natur des Menschen und jede Lebenssituation (Aussehen, Intelligenz, ob arm oder reich) sind von G-tt vorbestimmt. Aber der Wille G-tt zu dienen oder nicht liegt in unserer Hand. Jeder hat die Wahl zwischen zwei Wegen.
Der Ishbitzer Rebbe (in seinem Buch Mei HaShiloach) sieht den gesamten freien Willen in unserem Leben ale eine einzige Illusion an. Alles sei von G-tt vorbestimmt, selbst unsere Vergehen (Suenden).
Heisst das, die Brueder Yosefs waren unschuldig an ihren Plaenen ? Die Thora gibt uns keine Antwort darauf.
Es war G-ttes Plan, Yosef und spaeter seine Familie nach Aegypten zu bringen um die Juden Jahre spaeter wieder herauszufuehren und ihnen die Thora zu geben. Ohne Yosefs Anwesenheit in Aegypten waere Yaakov niemals dorthin gezogen.
Und ohne Yehudahs Affaere mit Tamar waere die spaetere Generation, Koenig David, nicht geboren worden. Und ohne Koenig David wuerden wir nicht auf den Meschiach warten, welcher aus dem Hause Davids kommt.
Wo beginnt und wo endet unser freier Wille ?
Ich wuensche jedem, dass er seinen freien Willen zu etwas Positivem nutzt.
Shabbat Shalom und Chanukkah Sameach.
_________________________________
Degel Machane Ephraim: Rabbi Moshe Chaim Ephraim, Enkel des Baal Shem Tov
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook: geboren 1865 in Russland, verstorben 1935 in Jerusalem. Erster Oberrabbiner Israels, Philosoph, Talmudist, Zionist und Kabbalist (der Kabbalah des Rabbi Yitzchak Luria).
Ramban: Rabbi Moshe ben Nachman (Nachmanides). 1194 - 1270, halachische Authoritaet. Seit 1267 lebte er in Israel und liess die juedische Gemeinde von Jerusalem wieder aufleben.
Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner. Ehemaliger Schueler des Rabbi Menachem Mendel von Kotzk, mit welchem er spaeter einen Disput hatte.
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Die dieswoechige Parasha beginnt mit den Worten "Vayeishev Yaakov", was uebersetzt soviel wie "Yaakov siedelte" heisst.
Allgemein geben uns einige Woerter, welche zu Beginn einer Parasha stehen, Aufschluss darueber, ob etwas Positives oder eine Tragoedie folgt. Das Wort "Vayeishev" leitet eine Tragoedie ein, wie uns auch die Gemara im Talmud Traktat Sanhedrin 106a lehrt.
Die Hauptfigur in dieser Parasha ist Yosef, der gemeinsame Sohn Rachel und Yaakovs. Fuer seine Brueder, die Soehne von Leah, Bilha und Silpa, war Yosef ein Aussenseiter, doch fuer seinen Vater war er der geliebte Sohn. Yaakov gab ihm sogar ein extra angefertigtes Kleidungsstueck, denn er sah Yosef auf einem hoeheren Level als dessen Brueder (Degel Machane Ephraim).
Es passiert oft im Leben, dass sich die Geschichte wiederholt. Genauso dachten auch Yosefs Brueder. Bisher war es immer so gewesen, dass in jeder Familie ein schwarzes Schaf war. Siehe Ishmael und Esav.
Yosefs Brueder dachten, dass in ihrer Familie Yosef der Outlaw war. Dass er von Yaakov so geliebt wurde, schuerte noch ihren Neid. Bald ging der Neid in Hass ueber als Yosef begann vor allem die Soehne Leahs beim Vater schlecht zu machen. Er erzaehlte Yaakov saemtliche Vergehen, die diese begangen hatten (Rashi).
Ausserdem war Yosef sehr eitel. Er begann seine Augen zu schminken und sein Haar zu stylen (Rashi). Zu guter Letzt erzaehlte er seinen Bruedern noch von seinem Traum, dass sie und die Eltern (seine Mutter Rachel war zu dem Zeitpunkt schon tot) sich vor ihm verneigen wuerden.
Eines Tages wurde Yosef von seinem Vater beauftragt, seine Brueder zu suchen. Ohne zu zoegern machte er sich auf den Weg und fand sie auch. Jene aber sahen ihn schon von weitem kommen und machten Plaene ihn umzubringen. Doch Reuven rettete Yosef das Leben indem er vorschlug, ihn nur in eine tiefe Grube zu werfen.
In diesem Moment kam es zu der angekuendigten Tragoedie. Seine Brueder schmissen ihn in eine tiefe Grube doch kurz darauf machte Yehudah den Vorschlag, ihn an eine vorbeiziehende ishmaelitische Karawane zu verkaufen. Nochmals war Yosef mit dem Leben davon gekommen.
An dieser Stelle moechte ich einige philosophische Gedanken von drei Rabbinern einbringen.
Rabbi Dov Begon, der Leiter der nationalreligioesen Yeshiva Machon Meir in Jerusalem, sagt, dass die Rettung Yosefs aus der Grube (durch seinen Bruder Yehudah) einem Wunder gleich kommt. Rabbi Begon vergleicht dieses Wunder mit dem Wunder der brennenden Tempelmenorah, welches wir an Chanukkah feiern.
Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook (Kuk) sieht die Grube Yosefs als eine Metapher fuer die Diaspora. In der Thora lesen wir, dass die Grube leer und ohne Wasser war. Wieso wird uns das erzaehlt ? Die Gemara im Talmud Traktat Shabbat 22a lehrt, dass "leer und ohne Wasser" heisst, die Grube war voll Schlangen und Skorpione, welches die Brueder aber, laut Ramban, nicht wussten.
Rabbi Kook (Kuk) sagt dazu, dass es verschiedene Arten der Galut gibt. Die Gefaehrlichste sei jene der Schlangen und Skorpione in der sich die Juden der groessten Gefahr aussetzen: der Assimilation.
Bleibt die Frage, wie Yosefs Brueder planen konnten, den eigenen Bruder zu ermorden bzw. ihn an eine Karawane zu verkaufen.
Im Judentum haben wir das Konzept des "Free Will" des "freien Willen". In der Gemara im Talmud Traktat Berachot 33b heisst es dazu: Alles ist in G-ttes Hand, nur nicht die Furcht vor G-tt. Hierzu kommentiert Rashi: Jeder Aspekt in der Natur des Menschen und jede Lebenssituation (Aussehen, Intelligenz, ob arm oder reich) sind von G-tt vorbestimmt. Aber der Wille G-tt zu dienen oder nicht liegt in unserer Hand. Jeder hat die Wahl zwischen zwei Wegen.
Der Ishbitzer Rebbe (in seinem Buch Mei HaShiloach) sieht den gesamten freien Willen in unserem Leben ale eine einzige Illusion an. Alles sei von G-tt vorbestimmt, selbst unsere Vergehen (Suenden).
Heisst das, die Brueder Yosefs waren unschuldig an ihren Plaenen ? Die Thora gibt uns keine Antwort darauf.
Es war G-ttes Plan, Yosef und spaeter seine Familie nach Aegypten zu bringen um die Juden Jahre spaeter wieder herauszufuehren und ihnen die Thora zu geben. Ohne Yosefs Anwesenheit in Aegypten waere Yaakov niemals dorthin gezogen.
Und ohne Yehudahs Affaere mit Tamar waere die spaetere Generation, Koenig David, nicht geboren worden. Und ohne Koenig David wuerden wir nicht auf den Meschiach warten, welcher aus dem Hause Davids kommt.
Wo beginnt und wo endet unser freier Wille ?
Ich wuensche jedem, dass er seinen freien Willen zu etwas Positivem nutzt.
Shabbat Shalom und Chanukkah Sameach.
_________________________________
Degel Machane Ephraim: Rabbi Moshe Chaim Ephraim, Enkel des Baal Shem Tov
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook: geboren 1865 in Russland, verstorben 1935 in Jerusalem. Erster Oberrabbiner Israels, Philosoph, Talmudist, Zionist und Kabbalist (der Kabbalah des Rabbi Yitzchak Luria).
Ramban: Rabbi Moshe ben Nachman (Nachmanides). 1194 - 1270, halachische Authoritaet. Seit 1267 lebte er in Israel und liess die juedische Gemeinde von Jerusalem wieder aufleben.
Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner. Ehemaliger Schueler des Rabbi Menachem Mendel von Kotzk, mit welchem er spaeter einen Disput hatte.
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Thora Parasha
Dienstag, Dezember 12, 2006
Thora und Wissenschaft
B"H
Diesen Donnerstag haelt der beruehmte Wissenschaftler Stephen Hawking einen Gastvortrag an der Hebraeischen Universitaet in Jerusalem (Hebrew University). Professor Hawking ist u.a. der Meinung, dass wir andere Planeten als die Erde besiedeln sollen. Entweder zerstoeren wir uns demnaechst selbst (z.B. Umweltzerstoerung) oder ein Asteroid koennte auf der Erde einschlagen. Mit fatalen Folgen.
Die NASA ist bereits dabei, andere Planeten wie Mond und Mars zu erforschen. Diese Planeten sind uns geographisch am naechsten und keine Gasplaneten wie Saturn, Jupiter, Uranus und Neptun. Und nicht zu heiss wie Sonne und Merkur.
Im Judentum schliessen sich Wissenschaft und Thora nicht gegenseitig aus. Eher im Gegenteil, denn durch die Wissenschaft lernen wir G-ttes Schoepfung zu schaetzen. Doch sind Kolonien auf Mond und Mars wirklich die Loesung fuer uns ? Hat G-tt uns nicht die Erde gegeben, weil sie bisher (lt. Wissenschaft) der einzige Planet unserer Galaxie ist, auf dem menschliches Leben moeglich ist ?
Der Mond ist 384.399 km von uns entfernt und der Mars etwas weniger. Doch gibt es auf beiden Planeten nicht viel Sauerstoff und allein auf dem Mars herrscht eine Temperatur von -140 Grad Celsius. Weiterhin ist die Schwerkraft gering.
Die Erde wurde von G-tt perfekt fuer uns erschaffen. Selbst der Schutzschild um die Erde laesst eventuell einschlagende Meteoriten in der Atmosphaere vergluehen. Auf dem Mond oder Mars finden wir dies nicht, und ist doch gerade die Mondoberflaeche von staendig einschlagenden Meteoriten gezeichnet.
Der Jerusalemer Physiker Dr. Gerald Schroeder hat zu dem Thema Thora und Wissenschaft mehrere Buecher geschrieben. Er steht fuer die Big Bang - Theorie. Der Urknall, von G-tt ausgeloest, ist der Beginn aller Materie, Zeit und des Universums.
Die ersten Saetze der Thora erzaehlen uns alles ueber die Welterschaffung. Um die wahren Geheimnisse herauszulesen, muessen wir in die tiefere Bedeutung des Textes gehen. Vor allem Rambam und Ramban haben dieses getan. Die gesamte Wissenschaft finden wir in der Thora, so heisst es.
G-tt, der weder materiell noch zeitlich begrenzt (limited) ist, erschuf etwas aus dem Nichts. Fuer G-tt existiert keine Zeit. Diese existiert nur im menschlichen DNA. G-tt existierte schon vor der Erschaffung und wird dies bis ins Unendliche tun, da er selbst unendlich und fuer unseren begrenzten Verstand nicht fassbar ist.
Andere Religionen suchen sich einen vermenschlichten G-tt mit dem sie sich identifizieren koennen. Die Psychologie des Menschen sucht etwas zum Anfassen und keinen unendlichen G-tt. Doch im Judentum ist er der unendliche G-tt (siehe hierzu auch Rambam "The Guide of the Perplexed" und Rabbi Yitzchak Luria "Etz Chaim").
Gerald Schroeder beschreibt in seinem Buch "The Science of G-d" wie die sechs Tage der Welterschaffung eigentlich Milliarden Jahre enthalten. Der 24 - Stunden - Tag wurde von uns erschaffen, fuer G-tt existiert er nicht. Schon in Psalm 90:4 steht: Tausend Jahre aus eurer Sicht sind fuer Mich (G-tt) wie ein einziger Tag.
Am Donnerstag werde ich versuchen, an dem Vortrag von Stephen Hawking teilzunehmen. Hoffentlich ist nicht nur Prominenz zugelassen. Wuerde mich schon interessieren, was er zu sagen hat.
Wer Gerald Schroeder einmal hoeren will, der sollte am woechentlichen 2 - taegigen Discovery - Programm der Yeshiva Aish HaTorah in der Jerusalemer Altstadt teilnehmen. u.a. lehrt Dr. Schroeder an der Uni in Beersheva und ist Absolvent des MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Boston.
www.geraldschroeder.com
Diesen Donnerstag haelt der beruehmte Wissenschaftler Stephen Hawking einen Gastvortrag an der Hebraeischen Universitaet in Jerusalem (Hebrew University). Professor Hawking ist u.a. der Meinung, dass wir andere Planeten als die Erde besiedeln sollen. Entweder zerstoeren wir uns demnaechst selbst (z.B. Umweltzerstoerung) oder ein Asteroid koennte auf der Erde einschlagen. Mit fatalen Folgen.
Die NASA ist bereits dabei, andere Planeten wie Mond und Mars zu erforschen. Diese Planeten sind uns geographisch am naechsten und keine Gasplaneten wie Saturn, Jupiter, Uranus und Neptun. Und nicht zu heiss wie Sonne und Merkur.
Im Judentum schliessen sich Wissenschaft und Thora nicht gegenseitig aus. Eher im Gegenteil, denn durch die Wissenschaft lernen wir G-ttes Schoepfung zu schaetzen. Doch sind Kolonien auf Mond und Mars wirklich die Loesung fuer uns ? Hat G-tt uns nicht die Erde gegeben, weil sie bisher (lt. Wissenschaft) der einzige Planet unserer Galaxie ist, auf dem menschliches Leben moeglich ist ?
Der Mond ist 384.399 km von uns entfernt und der Mars etwas weniger. Doch gibt es auf beiden Planeten nicht viel Sauerstoff und allein auf dem Mars herrscht eine Temperatur von -140 Grad Celsius. Weiterhin ist die Schwerkraft gering.
Die Erde wurde von G-tt perfekt fuer uns erschaffen. Selbst der Schutzschild um die Erde laesst eventuell einschlagende Meteoriten in der Atmosphaere vergluehen. Auf dem Mond oder Mars finden wir dies nicht, und ist doch gerade die Mondoberflaeche von staendig einschlagenden Meteoriten gezeichnet.
Der Jerusalemer Physiker Dr. Gerald Schroeder hat zu dem Thema Thora und Wissenschaft mehrere Buecher geschrieben. Er steht fuer die Big Bang - Theorie. Der Urknall, von G-tt ausgeloest, ist der Beginn aller Materie, Zeit und des Universums.
Die ersten Saetze der Thora erzaehlen uns alles ueber die Welterschaffung. Um die wahren Geheimnisse herauszulesen, muessen wir in die tiefere Bedeutung des Textes gehen. Vor allem Rambam und Ramban haben dieses getan. Die gesamte Wissenschaft finden wir in der Thora, so heisst es.
G-tt, der weder materiell noch zeitlich begrenzt (limited) ist, erschuf etwas aus dem Nichts. Fuer G-tt existiert keine Zeit. Diese existiert nur im menschlichen DNA. G-tt existierte schon vor der Erschaffung und wird dies bis ins Unendliche tun, da er selbst unendlich und fuer unseren begrenzten Verstand nicht fassbar ist.
Andere Religionen suchen sich einen vermenschlichten G-tt mit dem sie sich identifizieren koennen. Die Psychologie des Menschen sucht etwas zum Anfassen und keinen unendlichen G-tt. Doch im Judentum ist er der unendliche G-tt (siehe hierzu auch Rambam "The Guide of the Perplexed" und Rabbi Yitzchak Luria "Etz Chaim").
Gerald Schroeder beschreibt in seinem Buch "The Science of G-d" wie die sechs Tage der Welterschaffung eigentlich Milliarden Jahre enthalten. Der 24 - Stunden - Tag wurde von uns erschaffen, fuer G-tt existiert er nicht. Schon in Psalm 90:4 steht: Tausend Jahre aus eurer Sicht sind fuer Mich (G-tt) wie ein einziger Tag.
Am Donnerstag werde ich versuchen, an dem Vortrag von Stephen Hawking teilzunehmen. Hoffentlich ist nicht nur Prominenz zugelassen. Wuerde mich schon interessieren, was er zu sagen hat.
Wer Gerald Schroeder einmal hoeren will, der sollte am woechentlichen 2 - taegigen Discovery - Programm der Yeshiva Aish HaTorah in der Jerusalemer Altstadt teilnehmen. u.a. lehrt Dr. Schroeder an der Uni in Beersheva und ist Absolvent des MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Boston.
www.geraldschroeder.com
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Wissenschaft
Stephen Hawking at Hebrew University
Prof. Stephen Hawking, generally regarded as the greatest mind in physics since Albert Einstein, will present a public lecture at the Hebrew University on ''The Origin of the Universe''. The lecture will take place at the Ezequiel Liwerant-Fomento Mexico Hall at Mount Scopus on Thursday, December 14, at 5 p.m.
While considered one of the greatest scientists of the modern age, Hawking, who has been rendered quadriplegic by ALS (a motor neurone disease), has been able to communicate complex matters concerning quantum physics, theoretical cosmology, quantum gravity and black holes not just to other physicists, but also to the general public – making him something of a scientific celebrity. His 1988 book, A Brief History of Time, stayed on the Sunday Times bestseller list for a record 237 weeks.
Professor Hawking, who is the Lucasian Professor of Mathematics at Cambridge University, has twelve honorary degrees, was awarded the CBE in 1982, and was made a Companion of Honor in 1989. He is a Fellow of The Royal Society and a Member of the US National Academy of Sciences.
During his visit to Israel and the Palestinian Territories, which is being sponsored by the British government, Hawking will meet with fellow scientists and academics.
http://www.huji.ac.il/cgi-bin/dovrut/dovrut_search_eng_dev.pl?mesge116584937032688760
While considered one of the greatest scientists of the modern age, Hawking, who has been rendered quadriplegic by ALS (a motor neurone disease), has been able to communicate complex matters concerning quantum physics, theoretical cosmology, quantum gravity and black holes not just to other physicists, but also to the general public – making him something of a scientific celebrity. His 1988 book, A Brief History of Time, stayed on the Sunday Times bestseller list for a record 237 weeks.
Professor Hawking, who is the Lucasian Professor of Mathematics at Cambridge University, has twelve honorary degrees, was awarded the CBE in 1982, and was made a Companion of Honor in 1989. He is a Fellow of The Royal Society and a Member of the US National Academy of Sciences.
During his visit to Israel and the Palestinian Territories, which is being sponsored by the British government, Hawking will meet with fellow scientists and academics.
http://www.huji.ac.il/cgi-bin/dovrut/dovrut_search_eng_dev.pl?mesge116584937032688760
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Montag, Dezember 11, 2006
Aliyah oder Yeridah
B"H
Aliyah = Einwanderung nach Israel
Yeridah = Auswanderung aus Israel
Vor wenigen Tagen las ich in einem Zeitungsartikel, dass immer weniger Juden Aliyah machen, die Yeridah aber drastisch zunehme. Vor allem gibt es viel weniger Neueinwanderer (Olim) aus den GUS - Staaten. Im Gegenteil, viele russische Olim kehrten wieder zurueck nach Russland. Enttaeuscht von Israel, weil es nicht das erhoffte Paradies fuer sie war. Israelis sehen dies anders, denn 70% der russischen Olim sind keine Juden. Aber das Problem sind sicher auch die deutschen Gemeinden gewohnt.
Tausende Argentinier waren vor einigen Jahren gekommen. Der Misere der argentinischen Wirtschaft entkommen glaubten auch sie in Israel ein Paradies vorzufinden. Nichts war es. Kaum Jobs, lange Arbeitszeiten und ein Mindestgehalt von monatlich 650 Euro. Die Neuankoemmlinge fluechteten zurueck nach Argentinien. Wozu sich in Israel abrackern, wenn es in Argentinien einfacher ist ?
Die amerikanische Organisation Nefesh BeNefesh bringt derweil Tausende Amerikaner, Briten und Franzosen nach Israel. Doch vor allem die Amerikaner gehen zurueck nach Amerika. In den USA hatten sie gute Jobs, Haeuser und was man sich sonst alles wuenscht. In Israel waren sie viele von ihnen arbeitslos, unterbezahlt und der Sprache kaum maechtig.
Vor allem die "freche" israelische Mentalitaet (Chuzpa) machte ihnen zu schaffen, denn Israelis draengeln, schieben und schreien ohne SORRY zu sagen. Ausserdem aeffen Israelis den amerik. Akzent im Hebraeischen nach, was die Amerikaner erst recht auf die Palme treibt.
Einzig und allein die Franzosen bleiben. In einigen Stadtteilen gibt es schon ganze franzoesische Viertel wie in Tel Aviv (teilweise Rehov Sheinkin) und vor allem in Ashdod. Die religioesen Franzosen treibt es nach Jerusalem.
Nicht wenige Franzosen kommen mit Geld und eroeffnen franz. Buchlaeden, Restaurants, Baeckereien oder Kulturzentren. Des Englischen kaum maechtig, lernen sie schnell Hebraeisch und mit der israel. Mentalitaet scheint es auch zu klappen.
Von den Israelis etwas belaechelt, kommen sie doch aus dem antisemitischen Frankreich, gehen die franzoesischen Olim unbeirrbar ihren Weg.
Richtig sauer auf die Franzosen werden Israelis jedoch, wenn die franz. Olim mehr Geld fuer Immobilien bieten. Das hat in so manchem Stadtteil die Immobilienpreise ruiniert, wie in Eilat und Jerusalem (German Colony und Katamon).
Und die deutschen Neueinwanderer ? Welche deutschen Neueinwanderer ? In Jerusalem kenne ich keinen einzigen. Also berichte ich von mir.
Hebraeisch habe ich nach zwei Kursen schnell gelernt. Als ich Aliyah machte, sprach ich schon die Landessprache, was ungemein weiterhalf. Mein Freundeskreis besteht aus gebuertigen Israelis und eingewanderten Amerikanern oder Briten. Ich lebe in keinem Ghetto wie die oben genannten Nationen.:-)
Die deutsche Sprache benutze ich nur im Internet (siehe mein schlechtes Deutsch und die Grammatik).
Zu Beginn verstand auch ich die israelische Mentalitaet ueberhaupt nicht, bin aber mittlerweile angepasst. Heisst im Klartext: Ich schreie zurueck.
6,5 Jahre war ich nicht mehr in Deutschland und eine dortige Eingewoehnung wuerde mich einiges an Zeit kosten.
Ganz israelisch werden Neueinwanderer nie. Mir fehlt vor allem die Armee - Vergangenheit, was ein sehr wichtiger Punkt ist. Doch auch mit Armee, etwas fehlt immer. Naomi Shemer kenne ich nur wenig und die gesamte Kultur....naja.
Nach Deutschland fragt mich niemand. Meine Freunde sind ganz einfach nicht daran interessiert und wir haben andere Themen. Rueckkehrplaene nach Deutschland habe ich keine. Dafuer bin ich schon zu israelisch "verdorben".
Aliyah = Einwanderung nach Israel
Yeridah = Auswanderung aus Israel
Vor wenigen Tagen las ich in einem Zeitungsartikel, dass immer weniger Juden Aliyah machen, die Yeridah aber drastisch zunehme. Vor allem gibt es viel weniger Neueinwanderer (Olim) aus den GUS - Staaten. Im Gegenteil, viele russische Olim kehrten wieder zurueck nach Russland. Enttaeuscht von Israel, weil es nicht das erhoffte Paradies fuer sie war. Israelis sehen dies anders, denn 70% der russischen Olim sind keine Juden. Aber das Problem sind sicher auch die deutschen Gemeinden gewohnt.
Tausende Argentinier waren vor einigen Jahren gekommen. Der Misere der argentinischen Wirtschaft entkommen glaubten auch sie in Israel ein Paradies vorzufinden. Nichts war es. Kaum Jobs, lange Arbeitszeiten und ein Mindestgehalt von monatlich 650 Euro. Die Neuankoemmlinge fluechteten zurueck nach Argentinien. Wozu sich in Israel abrackern, wenn es in Argentinien einfacher ist ?
Die amerikanische Organisation Nefesh BeNefesh bringt derweil Tausende Amerikaner, Briten und Franzosen nach Israel. Doch vor allem die Amerikaner gehen zurueck nach Amerika. In den USA hatten sie gute Jobs, Haeuser und was man sich sonst alles wuenscht. In Israel waren sie viele von ihnen arbeitslos, unterbezahlt und der Sprache kaum maechtig.
Vor allem die "freche" israelische Mentalitaet (Chuzpa) machte ihnen zu schaffen, denn Israelis draengeln, schieben und schreien ohne SORRY zu sagen. Ausserdem aeffen Israelis den amerik. Akzent im Hebraeischen nach, was die Amerikaner erst recht auf die Palme treibt.
Einzig und allein die Franzosen bleiben. In einigen Stadtteilen gibt es schon ganze franzoesische Viertel wie in Tel Aviv (teilweise Rehov Sheinkin) und vor allem in Ashdod. Die religioesen Franzosen treibt es nach Jerusalem.
Nicht wenige Franzosen kommen mit Geld und eroeffnen franz. Buchlaeden, Restaurants, Baeckereien oder Kulturzentren. Des Englischen kaum maechtig, lernen sie schnell Hebraeisch und mit der israel. Mentalitaet scheint es auch zu klappen.
Von den Israelis etwas belaechelt, kommen sie doch aus dem antisemitischen Frankreich, gehen die franzoesischen Olim unbeirrbar ihren Weg.
Richtig sauer auf die Franzosen werden Israelis jedoch, wenn die franz. Olim mehr Geld fuer Immobilien bieten. Das hat in so manchem Stadtteil die Immobilienpreise ruiniert, wie in Eilat und Jerusalem (German Colony und Katamon).
Und die deutschen Neueinwanderer ? Welche deutschen Neueinwanderer ? In Jerusalem kenne ich keinen einzigen. Also berichte ich von mir.
Hebraeisch habe ich nach zwei Kursen schnell gelernt. Als ich Aliyah machte, sprach ich schon die Landessprache, was ungemein weiterhalf. Mein Freundeskreis besteht aus gebuertigen Israelis und eingewanderten Amerikanern oder Briten. Ich lebe in keinem Ghetto wie die oben genannten Nationen.:-)
Die deutsche Sprache benutze ich nur im Internet (siehe mein schlechtes Deutsch und die Grammatik).
Zu Beginn verstand auch ich die israelische Mentalitaet ueberhaupt nicht, bin aber mittlerweile angepasst. Heisst im Klartext: Ich schreie zurueck.
6,5 Jahre war ich nicht mehr in Deutschland und eine dortige Eingewoehnung wuerde mich einiges an Zeit kosten.
Ganz israelisch werden Neueinwanderer nie. Mir fehlt vor allem die Armee - Vergangenheit, was ein sehr wichtiger Punkt ist. Doch auch mit Armee, etwas fehlt immer. Naomi Shemer kenne ich nur wenig und die gesamte Kultur....naja.
Nach Deutschland fragt mich niemand. Meine Freunde sind ganz einfach nicht daran interessiert und wir haben andere Themen. Rueckkehrplaene nach Deutschland habe ich keine. Dafuer bin ich schon zu israelisch "verdorben".
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Aliyah
Sonntag, Dezember 10, 2006
1 Jahr in Israel
B"H
Fuer viele stellt sich vielleicht ab und an einmal die Frage, nicht einmal 1 Jahr in Israel bzw. Jerusalem zu verbringen und das Land nicht nur von der Touristenseite zu sehen.
Wer an laengere Israelaufenthalte denkt, dem faellt sofort der Kibbutz ein. Etwas arbeiten, Taschengeld, freie Unterkunft und Essen....Und nach ein paar Wochen verfaellt man dann gewoehnlich in die Kibbutzroutine.
Warum also nicht in einer Stadt leben und Israel richtig kennenlernen ? Diese Variante ist sehr teuer und fuer viele dann unerschwinglich. Job suchen und finden ist auch nicht mehr so einfach. Ausserdem rueckt die Auslaenderpolizei immer sofort an, was fatale rechtliche Folgen haben kann.
Also, wie stelle ich es am besten an, dass ich in einer Stadt leben kann ohne allzu viel Geld ausgeben zu muessen ? Gute Frage, wo doch in Israel alles sehr teuer ist.
Hier ein paar Tips fuer diverse Programme:
http://www.mahal2000.com/ Das freiwilligen Armee - Programm. Kostenlos.
http://www.aish.com/ Orthodoxe Yeshiva in der Jerusalemer Altstadt. Englisch u. Hebrae. Die meisten Schueler sind aus dem USA, doch es gibt ab und zu ein paar Deutsche. Nur fuer maennl. Bewerber. Bewerber koennen Stipendien erhalten, was sehr sehr haeufig vorkommt.
http://www.nishmat.net/ Orthodoxe Frauen - Yeshiva, hohes Niveau und tolle Leute. Fuer Talmud - Studien. Engl. - sprachig. Man kann einen kostenlosen Aufenthalt aushandeln.
http://www.jerusalemfellowships.org/fellows2_hires.htm Sehr gutes mehrwoechiges Programm und kostet was.
http://www.birthrightisrael.org/bin/en.jsp?enPage=HomePage Stuerzt euch in Birthright (Taglit auf Hebrae.). Fuer alle, die juenger als 26 Jahre alt sind und juedisch. Absolut kostenlos und 5 Sterne Hotels.
http://www.isralight.org/html/Israel.htm Tolles Programm mit Rabbi David Aaron. In Englisch und kostet einiges. Leider.
http://www.jewishagency.org/JewishAgency/English/delegations/Israel+Program+Center Hier gibts viele Angebote von der Jewish Agency. Lohnt sich reinzuschauen.
Nicht alles muss immer riesig Geld kosten und einige Zeit in Israel zu verbringen, sei es nun ein Jahr oder weniger lohnt sich immer. Fuer die Mehrheit ist dies der erste Schritt zu entscheiden, Aliyah zu machen oder nicht.
Wer mehr Infos vor allem ueber Jerusalem moechte, kann mir schreiben. Zu diesem Thema hatte ich kuerzlich schon einmal einen Beitrag geschrieben. Aus relig. Sicht:
http://hamantaschen.blogspot.com/2006/11/judentum-lernen-in-jerusalem-warum.html
Fuer viele stellt sich vielleicht ab und an einmal die Frage, nicht einmal 1 Jahr in Israel bzw. Jerusalem zu verbringen und das Land nicht nur von der Touristenseite zu sehen.
Wer an laengere Israelaufenthalte denkt, dem faellt sofort der Kibbutz ein. Etwas arbeiten, Taschengeld, freie Unterkunft und Essen....Und nach ein paar Wochen verfaellt man dann gewoehnlich in die Kibbutzroutine.
Warum also nicht in einer Stadt leben und Israel richtig kennenlernen ? Diese Variante ist sehr teuer und fuer viele dann unerschwinglich. Job suchen und finden ist auch nicht mehr so einfach. Ausserdem rueckt die Auslaenderpolizei immer sofort an, was fatale rechtliche Folgen haben kann.
Also, wie stelle ich es am besten an, dass ich in einer Stadt leben kann ohne allzu viel Geld ausgeben zu muessen ? Gute Frage, wo doch in Israel alles sehr teuer ist.
Hier ein paar Tips fuer diverse Programme:
http://www.mahal2000.com/ Das freiwilligen Armee - Programm. Kostenlos.
http://www.aish.com/ Orthodoxe Yeshiva in der Jerusalemer Altstadt. Englisch u. Hebrae. Die meisten Schueler sind aus dem USA, doch es gibt ab und zu ein paar Deutsche. Nur fuer maennl. Bewerber. Bewerber koennen Stipendien erhalten, was sehr sehr haeufig vorkommt.
http://www.nishmat.net/ Orthodoxe Frauen - Yeshiva, hohes Niveau und tolle Leute. Fuer Talmud - Studien. Engl. - sprachig. Man kann einen kostenlosen Aufenthalt aushandeln.
http://www.jerusalemfellowships.org/fellows2_hires.htm Sehr gutes mehrwoechiges Programm und kostet was.
http://www.birthrightisrael.org/bin/en.jsp?enPage=HomePage Stuerzt euch in Birthright (Taglit auf Hebrae.). Fuer alle, die juenger als 26 Jahre alt sind und juedisch. Absolut kostenlos und 5 Sterne Hotels.
http://www.isralight.org/html/Israel.htm Tolles Programm mit Rabbi David Aaron. In Englisch und kostet einiges. Leider.
http://www.jewishagency.org/JewishAgency/English/delegations/Israel+Program+Center Hier gibts viele Angebote von der Jewish Agency. Lohnt sich reinzuschauen.
Nicht alles muss immer riesig Geld kosten und einige Zeit in Israel zu verbringen, sei es nun ein Jahr oder weniger lohnt sich immer. Fuer die Mehrheit ist dies der erste Schritt zu entscheiden, Aliyah zu machen oder nicht.
Wer mehr Infos vor allem ueber Jerusalem moechte, kann mir schreiben. Zu diesem Thema hatte ich kuerzlich schon einmal einen Beitrag geschrieben. Aus relig. Sicht:
http://hamantaschen.blogspot.com/2006/11/judentum-lernen-in-jerusalem-warum.html
Freitag, Dezember 08, 2006
Giur, und dann ?
B"H
Angeregt auf dieses Thema etwas naeher einzugehen hat mich ein Ereignis am letzten Shabbat bei einem Rabbi.
Dort verkuendete eine frisch konvertierte Englaenderin freudestrahlend, dass sie ihren ersten Geburtstag gefeiert haette. Wie was, erster Geburtstag ?
Vor einem Jahr war sie konvertiert und nun feiert sie jedes Jahr ihren Mikwegang nach der Konversion. Ihr Giur war sehr problematisch vor dem Beit Din und vielleicht hat sie deshalb allen Grund zum Feiern. Glaubte doch niemand mehr so recht an ihren Giur, aber sie schaffte es doch noch.
In vielen Foren oder Websites lesen wir von Leuten die Giur, sprich zum Judentum konvertieren, wollen. Sie fragen nach Rat um in entsprechende Kurse zu kommen. Doch wie schaut eigentlich die Situation nach dem Giur aus ?
Machen sich diese Leute wirklich Gedanken darueber ? Oder ist alles schon klar waehrend des Giur - Prozesses ?
In Israel gibt es nicht unbedingt Gemeinden wie in Deutschland. Hier geht jeder halt in irgendeine Synagoge wo er dann irgendwann dazugehoert. Ohne Formalitaeten.
Finden Leute waehrend des Giur wirklich schon ihre Dazugehoerigkeit ? Wo wollen sie hin ? Nationalreligioes, haredisch oder gar chassidisch werden ?
Ich kenne viele Leute die Giur machten um in Israel bleiben zu koennen. Manche wurde sogar spaeter noch richtig religioes.
Bisher hat jeder irgendwie seine Schiene gefunden. Jerusalem macht es einem da einfach. Es gibt fuer jeden Geschmack etwas.
Besonders gern werden die Konvertiten bei den Sepharadim aufgenommen. Dort gibt es mehr Akzeptanz und weniger Vorurteile als bei Ashkenazim. Doch wenden sich die meisten den Ashkenazim zu. Wohl auch der Mentalitaet wegen.
Allerdings ist mir zuvor noch nie jemand begegnet wie diese Englaenderin, die einen wahren Kult aus ihrer Konversion macht. Irgendwie geht doch das Leben auch weiter und jeder sollte aus seiner Konversion das beste daraus machen.
Mit dem Thema Giur befasst sich auch der mittendrin - blog. http://mittendrin.wordpress.com/2006/11/19/giur-der-uebertritt-zum-judentum-in-deutschen-webforen-2/
Angeregt auf dieses Thema etwas naeher einzugehen hat mich ein Ereignis am letzten Shabbat bei einem Rabbi.
Dort verkuendete eine frisch konvertierte Englaenderin freudestrahlend, dass sie ihren ersten Geburtstag gefeiert haette. Wie was, erster Geburtstag ?
Vor einem Jahr war sie konvertiert und nun feiert sie jedes Jahr ihren Mikwegang nach der Konversion. Ihr Giur war sehr problematisch vor dem Beit Din und vielleicht hat sie deshalb allen Grund zum Feiern. Glaubte doch niemand mehr so recht an ihren Giur, aber sie schaffte es doch noch.
In vielen Foren oder Websites lesen wir von Leuten die Giur, sprich zum Judentum konvertieren, wollen. Sie fragen nach Rat um in entsprechende Kurse zu kommen. Doch wie schaut eigentlich die Situation nach dem Giur aus ?
Machen sich diese Leute wirklich Gedanken darueber ? Oder ist alles schon klar waehrend des Giur - Prozesses ?
In Israel gibt es nicht unbedingt Gemeinden wie in Deutschland. Hier geht jeder halt in irgendeine Synagoge wo er dann irgendwann dazugehoert. Ohne Formalitaeten.
Finden Leute waehrend des Giur wirklich schon ihre Dazugehoerigkeit ? Wo wollen sie hin ? Nationalreligioes, haredisch oder gar chassidisch werden ?
Ich kenne viele Leute die Giur machten um in Israel bleiben zu koennen. Manche wurde sogar spaeter noch richtig religioes.
Bisher hat jeder irgendwie seine Schiene gefunden. Jerusalem macht es einem da einfach. Es gibt fuer jeden Geschmack etwas.
Besonders gern werden die Konvertiten bei den Sepharadim aufgenommen. Dort gibt es mehr Akzeptanz und weniger Vorurteile als bei Ashkenazim. Doch wenden sich die meisten den Ashkenazim zu. Wohl auch der Mentalitaet wegen.
Allerdings ist mir zuvor noch nie jemand begegnet wie diese Englaenderin, die einen wahren Kult aus ihrer Konversion macht. Irgendwie geht doch das Leben auch weiter und jeder sollte aus seiner Konversion das beste daraus machen.
Mit dem Thema Giur befasst sich auch der mittendrin - blog. http://mittendrin.wordpress.com/2006/11/19/giur-der-uebertritt-zum-judentum-in-deutschen-webforen-2/
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Giur
The Meaning of Dreams in Judaism
B"H
The month of Kislev is the month of dreams and sleep. One of the reasons is that we read a few Torah Parashot dealing with dreams during that time. One of those Parashot is Vayetze dealing with Yosef's dream about the ladder.
What do dreams tell us and what is the Jewish response ?
There is a very important difference between dreams and prophecies, the prophets used to have. Although the Gemara in Masechet Berachot 57b teaches that dreams are one sixtieth of prophecy, the whole subject is to be considered very carefully. Not everybody dreaming is a prophet.
Every night, we ask G-d in the Bed - Time - Shema to save us from nightmares. Rabbi Elie Munk explains that we should not be bothered by our ideas and fantasies which we have during the day (World of Prayer).
There are many discussion about dreams in the Talmud Masechet Berachot. Rabbi Shmuel ben Nachmani says in the name of Rabbi Yochanan: We only see in our dreams what we have thought or experienced during the day (55b).
Psychology agrees to that; in dreams we see things which remained in our subconscious.
According to the Gemara in Berachot (55a), dream interpretation is very important. Already at Temple times, people went to dream interpreters. Rabbi Chisda said that an uninterpreted dream is like an unread letter.
Rabbi Chisda continues: A bad dream is better than a good dream. Rashi explains that a bad dream or nightmare might have the power that people repent. Already the Baraita teaches that King David never had a good dream during his life. This is the reason why he made his decisions very carefully.
According to the Maharsha there are dreams with symbols. A house, a cup, a cabbage, an apple etc. Such things usually stand for different events which need interpretation.
It says in the Zohar that our souls (neshamot) leave our bodies at night and go up to G-d. While we are asleep. While they are going up, they go through different stages which can influence them positively or negatively. And not always reach our neshamot the highest level, hence G-d.
Many times they just stop in the middle and return into our bodies. It happens very often that those neshamot were negatively influenced on their way and now back in our bodies, they are causing us nightmares.
As soon as our soul leaves the body while sleeping, the body is halachically considered as a dead body. For this reason we wash our hands in the mornings when we are getting up. To get rid of the impurity. Chassidim even go a step further: They always have bowls full of water standing next to their beds in order to wash their hands right after getting up.
I wish all of you a great sleep without any nightmares.
________________________________
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Famous Talmud and Torah commentator. Lived in France.
Maharsha: Rabbi Samuel Eidels, 1555 - 1631, Famous Talmud commentator. Born in Krakow / Poland. His mother Gitel was a cousin of the Maharal of Prague.
The month of Kislev is the month of dreams and sleep. One of the reasons is that we read a few Torah Parashot dealing with dreams during that time. One of those Parashot is Vayetze dealing with Yosef's dream about the ladder.
What do dreams tell us and what is the Jewish response ?
There is a very important difference between dreams and prophecies, the prophets used to have. Although the Gemara in Masechet Berachot 57b teaches that dreams are one sixtieth of prophecy, the whole subject is to be considered very carefully. Not everybody dreaming is a prophet.
Every night, we ask G-d in the Bed - Time - Shema to save us from nightmares. Rabbi Elie Munk explains that we should not be bothered by our ideas and fantasies which we have during the day (World of Prayer).
There are many discussion about dreams in the Talmud Masechet Berachot. Rabbi Shmuel ben Nachmani says in the name of Rabbi Yochanan: We only see in our dreams what we have thought or experienced during the day (55b).
Psychology agrees to that; in dreams we see things which remained in our subconscious.
According to the Gemara in Berachot (55a), dream interpretation is very important. Already at Temple times, people went to dream interpreters. Rabbi Chisda said that an uninterpreted dream is like an unread letter.
Rabbi Chisda continues: A bad dream is better than a good dream. Rashi explains that a bad dream or nightmare might have the power that people repent. Already the Baraita teaches that King David never had a good dream during his life. This is the reason why he made his decisions very carefully.
According to the Maharsha there are dreams with symbols. A house, a cup, a cabbage, an apple etc. Such things usually stand for different events which need interpretation.
It says in the Zohar that our souls (neshamot) leave our bodies at night and go up to G-d. While we are asleep. While they are going up, they go through different stages which can influence them positively or negatively. And not always reach our neshamot the highest level, hence G-d.
Many times they just stop in the middle and return into our bodies. It happens very often that those neshamot were negatively influenced on their way and now back in our bodies, they are causing us nightmares.
As soon as our soul leaves the body while sleeping, the body is halachically considered as a dead body. For this reason we wash our hands in the mornings when we are getting up. To get rid of the impurity. Chassidim even go a step further: They always have bowls full of water standing next to their beds in order to wash their hands right after getting up.
I wish all of you a great sleep without any nightmares.
________________________________
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Famous Talmud and Torah commentator. Lived in France.
Maharsha: Rabbi Samuel Eidels, 1555 - 1631, Famous Talmud commentator. Born in Krakow / Poland. His mother Gitel was a cousin of the Maharal of Prague.
A Story from the Arizal
B"H
The wife of Rabbi Mordechai Machlis, Rabbanit Henny Machlis, very much likes to tell the following story on Shabbat:
It was at the time of the Arizal (Rabbi Yitzchak Luria) in Safed.
There was a certain poor couple which one day decided to give G-d a present. They were thinking and thinking what they could give to G-d. Eventually they came to the conclusion to bake Lechem HaPanim (the shewbread from the Temple).
On a Friday morning they started to bake the Lechem HaPanim. They were singing and dancing through the kitchen, and their house was full of joy. An hour before Shabbat, the man of the couple went to the synagogue and put the Lechem HaPanim into the Aron HaKodesh. The couple hoped that G-d would accept their present for Shabbat.
A little later, the rabbi of the synagogue found the Lechem HaPanim in the Aron and thought: Who could have been so crazy to put Shabbat challot into the Aron HaKodesh.
Finally he took the challot home.
In the middle of the night, the man of the couple came back to the synagogue, checked the Aron and saw that the bread was gone. Happily he went home and told his wife that G-d had accepted their present.
From now on they did so every Friday. The house was full of joy and they were dancing around the kitchen table. And every Friday, the rabbi was wondering who had put the bread into the Aron. Until one Friday he decided to hide in the synagogue and see what is going on.
That's what he did and after a while he saw the man putting the Lechem HaPanim into the Aron. The rabbi jumped unto the man and said: What are you doing here?
The man replied that him and his wife backed the Lechem HaPanim as a Shabbat present for G-d.
You fool, replied the rabbi. Do you really think that G-d needs you presents ? Go home and take your challot with you.
Disappointed and broken came the man home to his wife and told her what had happened. They started crying.
A few days later, the Arizal came to the rabbi and told him that there was a decree in the heavenly court. The rabbi will die within a few days.
Why ? asked the rabbi the Arizal.
The Arizal answered: When the couple baked the Lechem HaPanim, there was so much joy in the upper worlds which had never been since the Temple was destroyed. And you just destroyed the couple's joy. That's why the heavenly court made its decision.
It is not known if the rabbi really died later on or if his Teshuva was accepted.
The wife of Rabbi Mordechai Machlis, Rabbanit Henny Machlis, very much likes to tell the following story on Shabbat:
It was at the time of the Arizal (Rabbi Yitzchak Luria) in Safed.
There was a certain poor couple which one day decided to give G-d a present. They were thinking and thinking what they could give to G-d. Eventually they came to the conclusion to bake Lechem HaPanim (the shewbread from the Temple).
On a Friday morning they started to bake the Lechem HaPanim. They were singing and dancing through the kitchen, and their house was full of joy. An hour before Shabbat, the man of the couple went to the synagogue and put the Lechem HaPanim into the Aron HaKodesh. The couple hoped that G-d would accept their present for Shabbat.
A little later, the rabbi of the synagogue found the Lechem HaPanim in the Aron and thought: Who could have been so crazy to put Shabbat challot into the Aron HaKodesh.
Finally he took the challot home.
In the middle of the night, the man of the couple came back to the synagogue, checked the Aron and saw that the bread was gone. Happily he went home and told his wife that G-d had accepted their present.
From now on they did so every Friday. The house was full of joy and they were dancing around the kitchen table. And every Friday, the rabbi was wondering who had put the bread into the Aron. Until one Friday he decided to hide in the synagogue and see what is going on.
That's what he did and after a while he saw the man putting the Lechem HaPanim into the Aron. The rabbi jumped unto the man and said: What are you doing here?
The man replied that him and his wife backed the Lechem HaPanim as a Shabbat present for G-d.
You fool, replied the rabbi. Do you really think that G-d needs you presents ? Go home and take your challot with you.
Disappointed and broken came the man home to his wife and told her what had happened. They started crying.
A few days later, the Arizal came to the rabbi and told him that there was a decree in the heavenly court. The rabbi will die within a few days.
Why ? asked the rabbi the Arizal.
The Arizal answered: When the couple baked the Lechem HaPanim, there was so much joy in the upper worlds which had never been since the Temple was destroyed. And you just destroyed the couple's joy. That's why the heavenly court made its decision.
It is not known if the rabbi really died later on or if his Teshuva was accepted.
Looking for Baal Shem Tov - Story
B"H
Maybe someone here can help me finding a certain story from the Baal Shem Tov. I read this story many years ago on the Internet. Probably on a Chabad or Breslov site. I do not know the name of the story and only a few details.
Basically the story is about the Baal Shem Tov sending someone to a certain place and on his way he comes to an island or village. There the man helps the king who, in return, promises him that all the Jews can come to live in his village / island. The man goes back to the Baal Shem Tov who refuses to move there due to missing sparks.
I am looking for the exact name and context of the story.
Miriam
Maybe someone here can help me finding a certain story from the Baal Shem Tov. I read this story many years ago on the Internet. Probably on a Chabad or Breslov site. I do not know the name of the story and only a few details.
Basically the story is about the Baal Shem Tov sending someone to a certain place and on his way he comes to an island or village. There the man helps the king who, in return, promises him that all the Jews can come to live in his village / island. The man goes back to the Baal Shem Tov who refuses to move there due to missing sparks.
I am looking for the exact name and context of the story.
Miriam
More English
B"H
Due to several complaints, I decided to write much more in English. Additionally, I will translate "The Meaning of Dreams in Judaism" into English, as requested.
Shabbat Shalom,
Miriam
Due to several complaints, I decided to write much more in English. Additionally, I will translate "The Meaning of Dreams in Judaism" into English, as requested.
Shabbat Shalom,
Miriam
Donnerstag, Dezember 07, 2006
Insights fuer Chanukkah
B"H
In diesem Jahr feiern wir Chanukkah vom abend des 15. Dezember bis zum 23. Dezember 2006. Laut dem juedischen Kalender wird Chanukkah acht Tage lang vom 25 Kislev bis zum 2 oder 3 Tevet gefeiert. Es ist kein biblisches, sondern ein rabbinisch verankertes Fest, festgelegt von den Sanhedrin. Das erste Mal wurde Chanukkah schon ein Jahr nach dem tatsaechlichen Geschehen gefeiert.
In diesem Beitrag gehe ich nicht unbedingt auf die historischen Ereignisse ein, sondern vielmehr auf die Halachot, Braeuche und chassidische Traditionen.
Ziel der griechischen Besatzung war es, die juedische Religion auszuloeschen. Das Thoralernen, der Shabbat und Beschneidungen waren gesetzlich verboten. Mit dem Aufstand der Makkabaer (Mattetiahu, der Vater Yehuda Makkabis, war Cohen HaGadol - Hohepriester) fanden die Juden zur Spiritualitaet zurueck. Die Griechen waren auf Materialismus und Schoenheit bedacht, doch die Juden wollten ihre Religion erhalten.
Es war nicht nur ein Aufstand gegen die Besatzung, sondern vielmehr ein spiritueller Kampf und ebenso ein Kampf ums Ueberleben. Der Kampf zwischen der Seele und dem Materialismus.
Im Chassidismus stehen die Chanukkah - Kerzen fuer die Seele der Menschen. Auch wird das Licht selbst als das "verborgene Licht" gesehen, welches G-tt am ersten Tag erschuf und welches in der Zeit des Meschiach zurueck kommt (Bnei Issachar).
Die acht Tage des Chanukkah - Festes finden zeitlich betrachtet in unserer Welt statt, doch fuer G-tt existiert keine Zeit. Fuer Ihn ist das Wunder zeitlos.
Die acht Tage sind fuer uns eine spirituelle Reise des Koerpers und der Seele. Essen, Kerzen und die Historie stehen fuer den Koerper und Meditation, Freude, Waerme und Licht fuer die Seele.
Der Aufstand zeigt uns, dass wir niemals die Hoffnung aufgeben duerfen, da Juden die spirituelle Kraft haben, etwas zu bewirken. G-tt kann zu jeder Zeit die Natur ueberwinden und ein Wunder bewirken.
Halachot und Braeuche
1. Dieses Mal faellt die erste Kerze auf einen Freitag abend, Shabbat. Die Chanukkah - Kerzen werden vor den Shabbat - Kerzen gezuendet.
2. Am ersten Abend werden vor dem Anzuenden drei Segen gesagt, an den weiteren Abenden nur zwei. Siehe Siddur.
3. Gezuendet werden die Kerzen mit dem Shamash, der Kerze hinter allen anderen (der 9. Kerze). Zuerst den Shamash anzuenden und dann von links nach rechts jede neu dazugekommene Kerze zuenden. Immer die neue Kerze zuerst.
Bei Oelkerzen sollte der Shamash eine Wachskerze sein.
4. Die Chanukkiah sollte am Fenster oder neben bzw. vor der Haustuer plaziert werden. Lefarsem et HaNes - das Wunder verkuenden.
5. Es ist verboten das Chanukkah - Licht fuer andere Zwecke zu verwenden (z.B. lesen).
Es gibt einen Brauch die Psalmen 30, 67 und 91 zu sagen, waehrend die Kerzen brennen. Laut Baal Shem Tov wird Psalm 91 sieben Mal gesagt.
6. An Chanukkah ist es verboten zu fasten. Es ist keine Pflicht, aber man kann ein Chanukkah - Essen daheim machen. Bei Chassidim ist dies sehr populaer.
7. Es ist eine Mitzwa, die Kerzen zu zuenden und jeder im Haushalt sollte seine eigenen Kerzen anzuenden. Ein Licht taeglich waere halachisch genug.
Waehrend des 2. Tempels gab es einen Streit zwischen Hillel und Shammai. Laut Shammai sollten am ersten Abend acht Kerzen brennen und dann jeden Tag eine weniger. Wir folgen der Meinung Hillels, der sagte, dass am ersten Tag eine Kerze gezuendet wird und danach taeglich eine weitere hinzugefuegt wird.
8. Gewoehnlich wird nach dem Lichterzuenden MAOZ ZUR gesungen.
9. Das traditionelle Essen sind Sufganiot, Latkes (Kartoffelpuffer) und auch Kaese. Der Kaese geht auf die Geschichte mit Judith zurueck, die Koenig Eliporni toetete, indem sie ihm Kaese zu essen gab, er durstig wurde, Wein trank und betrunken wurde.
Sufganiot und Latkes werden gegessen, da sie viel Oel enthalten und Oel das Wunder representiert.
10. Im Birkat HaMazon fuegen wir das Gebet "Al HaNissim" ein.
11. Es ist Brauch den Kindern Chanukkah - Geld zu geben.
12. Auch spielen viele mit dem Kreisel - Dreidel (hebrae. Sevivon). Auf dem Dreidel steht auf jeder der vier Seiten ein Buchstabe:
Nes Gadol Haiya Po - Ein grosses Wunder war hier (auf israel. Dreideln).
Nes Gadol Haiya Sham - Ein grosses Wunder war dort (auf auslaend. Dreideln).
Fuer Chassidim hat das Dreidelspiel eine innere Bedeutung, was ich einmal auf einer Chanukkah - Party der Breslover Chassidim lernte. Die vier Seiten mit den Buchstaben weisen auf die vier Koenigreiche Babylon, Griechenland, Persien und Rom hin. In der Zukunft werden diese Koenigreiche verschwinden, doch Israel wird fortbestehen (Bnei Issachar).
Ich wuensche allen Chanukkah - Sameach und ein froehliches Fest.
In diesem Jahr feiern wir Chanukkah vom abend des 15. Dezember bis zum 23. Dezember 2006. Laut dem juedischen Kalender wird Chanukkah acht Tage lang vom 25 Kislev bis zum 2 oder 3 Tevet gefeiert. Es ist kein biblisches, sondern ein rabbinisch verankertes Fest, festgelegt von den Sanhedrin. Das erste Mal wurde Chanukkah schon ein Jahr nach dem tatsaechlichen Geschehen gefeiert.
In diesem Beitrag gehe ich nicht unbedingt auf die historischen Ereignisse ein, sondern vielmehr auf die Halachot, Braeuche und chassidische Traditionen.
Ziel der griechischen Besatzung war es, die juedische Religion auszuloeschen. Das Thoralernen, der Shabbat und Beschneidungen waren gesetzlich verboten. Mit dem Aufstand der Makkabaer (Mattetiahu, der Vater Yehuda Makkabis, war Cohen HaGadol - Hohepriester) fanden die Juden zur Spiritualitaet zurueck. Die Griechen waren auf Materialismus und Schoenheit bedacht, doch die Juden wollten ihre Religion erhalten.
Es war nicht nur ein Aufstand gegen die Besatzung, sondern vielmehr ein spiritueller Kampf und ebenso ein Kampf ums Ueberleben. Der Kampf zwischen der Seele und dem Materialismus.
Im Chassidismus stehen die Chanukkah - Kerzen fuer die Seele der Menschen. Auch wird das Licht selbst als das "verborgene Licht" gesehen, welches G-tt am ersten Tag erschuf und welches in der Zeit des Meschiach zurueck kommt (Bnei Issachar).
Die acht Tage des Chanukkah - Festes finden zeitlich betrachtet in unserer Welt statt, doch fuer G-tt existiert keine Zeit. Fuer Ihn ist das Wunder zeitlos.
Die acht Tage sind fuer uns eine spirituelle Reise des Koerpers und der Seele. Essen, Kerzen und die Historie stehen fuer den Koerper und Meditation, Freude, Waerme und Licht fuer die Seele.
Der Aufstand zeigt uns, dass wir niemals die Hoffnung aufgeben duerfen, da Juden die spirituelle Kraft haben, etwas zu bewirken. G-tt kann zu jeder Zeit die Natur ueberwinden und ein Wunder bewirken.
Halachot und Braeuche
1. Dieses Mal faellt die erste Kerze auf einen Freitag abend, Shabbat. Die Chanukkah - Kerzen werden vor den Shabbat - Kerzen gezuendet.
2. Am ersten Abend werden vor dem Anzuenden drei Segen gesagt, an den weiteren Abenden nur zwei. Siehe Siddur.
3. Gezuendet werden die Kerzen mit dem Shamash, der Kerze hinter allen anderen (der 9. Kerze). Zuerst den Shamash anzuenden und dann von links nach rechts jede neu dazugekommene Kerze zuenden. Immer die neue Kerze zuerst.
Bei Oelkerzen sollte der Shamash eine Wachskerze sein.
4. Die Chanukkiah sollte am Fenster oder neben bzw. vor der Haustuer plaziert werden. Lefarsem et HaNes - das Wunder verkuenden.
5. Es ist verboten das Chanukkah - Licht fuer andere Zwecke zu verwenden (z.B. lesen).
Es gibt einen Brauch die Psalmen 30, 67 und 91 zu sagen, waehrend die Kerzen brennen. Laut Baal Shem Tov wird Psalm 91 sieben Mal gesagt.
6. An Chanukkah ist es verboten zu fasten. Es ist keine Pflicht, aber man kann ein Chanukkah - Essen daheim machen. Bei Chassidim ist dies sehr populaer.
7. Es ist eine Mitzwa, die Kerzen zu zuenden und jeder im Haushalt sollte seine eigenen Kerzen anzuenden. Ein Licht taeglich waere halachisch genug.
Waehrend des 2. Tempels gab es einen Streit zwischen Hillel und Shammai. Laut Shammai sollten am ersten Abend acht Kerzen brennen und dann jeden Tag eine weniger. Wir folgen der Meinung Hillels, der sagte, dass am ersten Tag eine Kerze gezuendet wird und danach taeglich eine weitere hinzugefuegt wird.
8. Gewoehnlich wird nach dem Lichterzuenden MAOZ ZUR gesungen.
9. Das traditionelle Essen sind Sufganiot, Latkes (Kartoffelpuffer) und auch Kaese. Der Kaese geht auf die Geschichte mit Judith zurueck, die Koenig Eliporni toetete, indem sie ihm Kaese zu essen gab, er durstig wurde, Wein trank und betrunken wurde.
Sufganiot und Latkes werden gegessen, da sie viel Oel enthalten und Oel das Wunder representiert.
10. Im Birkat HaMazon fuegen wir das Gebet "Al HaNissim" ein.
11. Es ist Brauch den Kindern Chanukkah - Geld zu geben.
12. Auch spielen viele mit dem Kreisel - Dreidel (hebrae. Sevivon). Auf dem Dreidel steht auf jeder der vier Seiten ein Buchstabe:
Nes Gadol Haiya Po - Ein grosses Wunder war hier (auf israel. Dreideln).
Nes Gadol Haiya Sham - Ein grosses Wunder war dort (auf auslaend. Dreideln).
Fuer Chassidim hat das Dreidelspiel eine innere Bedeutung, was ich einmal auf einer Chanukkah - Party der Breslover Chassidim lernte. Die vier Seiten mit den Buchstaben weisen auf die vier Koenigreiche Babylon, Griechenland, Persien und Rom hin. In der Zukunft werden diese Koenigreiche verschwinden, doch Israel wird fortbestehen (Bnei Issachar).
Ich wuensche allen Chanukkah - Sameach und ein froehliches Fest.
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Feiertage
Parashat Vayishlach
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Yaakov und seine Familie hatten Lavan verlassen und waren auf dem Weg zurueck nach Eretz Israel. Doch auf der Reise mussten sie durch das Land seines Bruders Esav reisen und dieser hasste Yaakov noch immer.
In der Thora lesen wir, dass Yaakov Engel zu Esav sandte, doch diese kamen gleich wieder zurueck mit der Nachricht, das Esav mit 400 Mann dem Yaakov entgegenritt.
Yaakov befuerchtete das Schlimmste fuer seine Familie und sich. Bei einer Konfrontation mit Esav waere er gezwungen diesen vielleicht zu toeten und genau das wollte er seinem Vater Yitzchak nicht antun (Siftei Chachamim).
Laut Rashi bereitete sich Yaakov auf dreierlei Art und Weise auf das Zusammentreffen mit Esav vor:
1. Auf einen Krieg, weshalb er seine Familie und die Viehherde in zwei Lager aufteilte.
2. Er wollte Esav beschenken.
3. Er betete.
Der Ishbitzer Rebbe sagt, dass wir auch in den aussichtslosesten Situationen niemals die Hoffnung aufgeben duerfen. Dieses lernen wir hier von Yaakov.
Gebete die von Herzen kommen und welche wir in Zeiten sagen, in denen wir verzweifeln oder aufgeben wollen, kommen vor G-tt und haben die Macht Tore zu oeffnen. Im Talmud Traktat Berachot 32b heisst es dazu das seit der Tempelzerstoerung unsere Gebet nicht mehr wie zuvor erhoert werden, doch nichtsdestotrotz, Traenen haben nach wie vor die Macht, Tore zu oeffnen. Laut Rabbi Soloveitchik hat selbst Rabbi Yehuda HaNasi immer gebetet und Thora gelernt bevor er zum roemischen Stadthalter ging.
Eine andere Meinung vertritt hier Rabbi Moshe Feinstein, der sagt, dass Yaakov betete das Esav es sich auf dem Weg vielleicht anders ueberlegt und wieder religioes wird. In anderen Worten, dass er sich zu G-tt bekennt.
Beten fuer die Boesen. Zu diesem Thema finden wir eine sehr beruehmte Story im Talmud Traktat Berachot 10a: Rabbi Meir hatte viele boese Nachbarn und betete, dass diese sterben sollen. Seine Frau Beruria dagegen sagte, dass man lieber beten solle, dass aus den boesen gute Menschen werden.
Weiter erzaehlt uns die Thora, dass Yaakov mitten in der Nacht seine Familie ueber den Fluss Jabbok schickte. Unterwegs bemerkte er, dass er ein paar kleine Gefaesse vergessen hatte und kehrte zurueck (siehe auch die Gemara im Talmud Traktat Chullin 91a). Ploetzlich trifft Yaakov auf einen Mann mit dem er bis zum Morgengrauen kaempft. Eine etwas seltsame Geschichte. Er ringt mit einem Mann und als der Mann sah, dass er Yaakov nicht bewingen kann, verletzte er ihn an der Huefte. Dann forderte der Mann, dass Yaakov ihn fortschickt, doch Yaakov will einen Segen von ihm. Der Mann fragt Yaakov nach seinem Namen und gibt ihm gleich einen zweiten dazu: Israel. Nun will Yaakov den Namen des Mannes wissen, doch der segnet ihn.
Die Geschichte klingt fast schizophren: Zwei Leute kaempfen miteinander. Der eine wird verletzt, der andere will gehen, doch der Verletzte will einen Segen usw.
Der Abarbanel sieht das Ereignis als eine Prophezeihung, heisst Yaakov traeumte. Der Ramban aber widerspricht dieser Erklaerung. Kommentatoren und der Talmud Chullin sehen den Mann als Engel. Yaakov kaempfte mit dem Schutzengel Esavs (Midrash Rabbah). Diese Kampf representiert den Kampf, den das juedische Volk gegen die Nachfahren Esavs und dessen Verwandten Ishmael fuehrt.
Wie schon erwaehnt, wurde Yaakov an der Huefte verletzt. Genau gesagt wurde er an der Gid HaNashe, dem Ischias - oder Hueftnerv, verletzt.
Daher kommt das Verbot fuer Juden keine Gid HaNashe zu essen.Bei koscherem Fleisch ist die Gid HaNashe entfernt.
Die Mishna im Talmud Traktat Chullin 89 b lehrt, dass das Verbot, keine Gid HaNashe zu essen, sowohl in Israel als auch im Ausland gilt. In den Zeiten des Tempels und ohne Tempel (siehe auch Shulchen Aruch - Yoreh Deah 65 und Mishna Thora - Kedusha 87:8).
Diese Thoralesung zeigt uns, dass G-tt alles, was unseren Vorvaetern mit Esav passierte, uns bis heute verfolgt. Doch sowie Yaakov im Morgengrauen die Sonne aufgehen sah und der Engel gehen wollte, genauso werden wir die Sonne sehen, wenn der Meschiach kommt (u.a. Ramban).
Shabbat Shalom
____________________________
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner
Rabbi Yosef Dov Soloveitchik: geboren 1903 in Russland, verstorben 1993 in Boston. Amerik. orthod. Rabbiner, Talmudist und moderner jued. Philosoph.
Rabbi Moshe Feinstein: geboren 1895 in Russland, verstorben 1986 in New York. Litauer (Midnaged) orthodoxer Rabbiner und Gelehrter, Experte in Halacha (jued. Gesetz).
Abarbanel: Rabbi Yitzchak Abarbanel. Geboren 1437 in Lissabon und verstorben 1508 in Neapel. Er kam aus gutem Haus, dessen Vorfahren bis ins Haus Koenig Davids zurueckgehen. Staatsmann, Kabbalist und Thora - Gelehrter.
Ramban: Rabbi Moshe ben Nachman (Nachmanides). 1194 - 1270, halachische Authoritaet. Seit 1267 lebte er in Israel und liess die juedische Gemeinde von Jerusalem wieder aufleben.
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Yaakov und seine Familie hatten Lavan verlassen und waren auf dem Weg zurueck nach Eretz Israel. Doch auf der Reise mussten sie durch das Land seines Bruders Esav reisen und dieser hasste Yaakov noch immer.
In der Thora lesen wir, dass Yaakov Engel zu Esav sandte, doch diese kamen gleich wieder zurueck mit der Nachricht, das Esav mit 400 Mann dem Yaakov entgegenritt.
Yaakov befuerchtete das Schlimmste fuer seine Familie und sich. Bei einer Konfrontation mit Esav waere er gezwungen diesen vielleicht zu toeten und genau das wollte er seinem Vater Yitzchak nicht antun (Siftei Chachamim).
Laut Rashi bereitete sich Yaakov auf dreierlei Art und Weise auf das Zusammentreffen mit Esav vor:
1. Auf einen Krieg, weshalb er seine Familie und die Viehherde in zwei Lager aufteilte.
2. Er wollte Esav beschenken.
3. Er betete.
Der Ishbitzer Rebbe sagt, dass wir auch in den aussichtslosesten Situationen niemals die Hoffnung aufgeben duerfen. Dieses lernen wir hier von Yaakov.
Gebete die von Herzen kommen und welche wir in Zeiten sagen, in denen wir verzweifeln oder aufgeben wollen, kommen vor G-tt und haben die Macht Tore zu oeffnen. Im Talmud Traktat Berachot 32b heisst es dazu das seit der Tempelzerstoerung unsere Gebet nicht mehr wie zuvor erhoert werden, doch nichtsdestotrotz, Traenen haben nach wie vor die Macht, Tore zu oeffnen. Laut Rabbi Soloveitchik hat selbst Rabbi Yehuda HaNasi immer gebetet und Thora gelernt bevor er zum roemischen Stadthalter ging.
Eine andere Meinung vertritt hier Rabbi Moshe Feinstein, der sagt, dass Yaakov betete das Esav es sich auf dem Weg vielleicht anders ueberlegt und wieder religioes wird. In anderen Worten, dass er sich zu G-tt bekennt.
Beten fuer die Boesen. Zu diesem Thema finden wir eine sehr beruehmte Story im Talmud Traktat Berachot 10a: Rabbi Meir hatte viele boese Nachbarn und betete, dass diese sterben sollen. Seine Frau Beruria dagegen sagte, dass man lieber beten solle, dass aus den boesen gute Menschen werden.
Weiter erzaehlt uns die Thora, dass Yaakov mitten in der Nacht seine Familie ueber den Fluss Jabbok schickte. Unterwegs bemerkte er, dass er ein paar kleine Gefaesse vergessen hatte und kehrte zurueck (siehe auch die Gemara im Talmud Traktat Chullin 91a). Ploetzlich trifft Yaakov auf einen Mann mit dem er bis zum Morgengrauen kaempft. Eine etwas seltsame Geschichte. Er ringt mit einem Mann und als der Mann sah, dass er Yaakov nicht bewingen kann, verletzte er ihn an der Huefte. Dann forderte der Mann, dass Yaakov ihn fortschickt, doch Yaakov will einen Segen von ihm. Der Mann fragt Yaakov nach seinem Namen und gibt ihm gleich einen zweiten dazu: Israel. Nun will Yaakov den Namen des Mannes wissen, doch der segnet ihn.
Die Geschichte klingt fast schizophren: Zwei Leute kaempfen miteinander. Der eine wird verletzt, der andere will gehen, doch der Verletzte will einen Segen usw.
Der Abarbanel sieht das Ereignis als eine Prophezeihung, heisst Yaakov traeumte. Der Ramban aber widerspricht dieser Erklaerung. Kommentatoren und der Talmud Chullin sehen den Mann als Engel. Yaakov kaempfte mit dem Schutzengel Esavs (Midrash Rabbah). Diese Kampf representiert den Kampf, den das juedische Volk gegen die Nachfahren Esavs und dessen Verwandten Ishmael fuehrt.
Wie schon erwaehnt, wurde Yaakov an der Huefte verletzt. Genau gesagt wurde er an der Gid HaNashe, dem Ischias - oder Hueftnerv, verletzt.
Daher kommt das Verbot fuer Juden keine Gid HaNashe zu essen.Bei koscherem Fleisch ist die Gid HaNashe entfernt.
Die Mishna im Talmud Traktat Chullin 89 b lehrt, dass das Verbot, keine Gid HaNashe zu essen, sowohl in Israel als auch im Ausland gilt. In den Zeiten des Tempels und ohne Tempel (siehe auch Shulchen Aruch - Yoreh Deah 65 und Mishna Thora - Kedusha 87:8).
Diese Thoralesung zeigt uns, dass G-tt alles, was unseren Vorvaetern mit Esav passierte, uns bis heute verfolgt. Doch sowie Yaakov im Morgengrauen die Sonne aufgehen sah und der Engel gehen wollte, genauso werden wir die Sonne sehen, wenn der Meschiach kommt (u.a. Ramban).
Shabbat Shalom
____________________________
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Ishbitzer Rebbe: Rabbi Mordechai Yosef Leiner von Izbica (Ishbitz / Polen), 1804 - 1854, chassidischer Rabbiner
Rabbi Yosef Dov Soloveitchik: geboren 1903 in Russland, verstorben 1993 in Boston. Amerik. orthod. Rabbiner, Talmudist und moderner jued. Philosoph.
Rabbi Moshe Feinstein: geboren 1895 in Russland, verstorben 1986 in New York. Litauer (Midnaged) orthodoxer Rabbiner und Gelehrter, Experte in Halacha (jued. Gesetz).
Abarbanel: Rabbi Yitzchak Abarbanel. Geboren 1437 in Lissabon und verstorben 1508 in Neapel. Er kam aus gutem Haus, dessen Vorfahren bis ins Haus Koenig Davids zurueckgehen. Staatsmann, Kabbalist und Thora - Gelehrter.
Ramban: Rabbi Moshe ben Nachman (Nachmanides). 1194 - 1270, halachische Authoritaet. Seit 1267 lebte er in Israel und liess die juedische Gemeinde von Jerusalem wieder aufleben.
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Thora Parasha
Mittwoch, Dezember 06, 2006
Verborgene Seelen - Eine Geschichte vom Baal Shem Tov
B"H
In chassidischer und kabbalistischer Literatur stehen die Lichter des Chanukkah - Leuchters (Chanukkiah) fuer Seelen (Neshamot). Unsere Seelen sollen sich beim Anblick der Chanukkah - Lichter erwaermen. Hier eine kurz chassidische Geschichte zum Vorwaermen.
Der Maggid von Mezritch bat den Baal Shem Tov ihm den Vers "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe" aus dem Buch Zohar zu erklaeren. Der Baal Shem Tov sagte dem Maggid, dass er in den Wald gehen soll, sich dort einige Stunden unter einen Baum nahe eines Baches setze und spaeter zu ihm zurueckkehre. Der Maggid tat wie ihm aufgetragen.
Als er unter dem Baum sass, sah er einen Reiter kommen. Der Reiter stieg vom Pferd, setzte sich, ass und trank und setzte seinen Weg fort. Allerdings bemerkte er nicht, dass er seine Brieftasche verloren hatte.
Danach kam ein zweiter Mann, der sehr aermlich ausschaute. Er fand die Brieftasche des Reiters, nahm sie an sich und ging.
Danach kam ein dritter Mann, der ebenfalls arm ausschaute. Er trank aus dem nahegelegenen Bach, legte sich hin und schlief ein. Da kam der Reiter zurueck, der in der Zwischenzeit den Verlust seiner Brieftasche bemerkt hatte und fragte den dritten Mann, ob er diese gesehen hat. Der Mann wusste nicht, von was der Reiter sprach. Daraufhin schlug ihn der Reiter zu Tode, weil er glaubte, dass der Mann ihn beluege.
Der Maggid kehrte zum Hause des Baal Shem Tov zurueck und berichtete ihm, was er gesehen hatte. Der Baal Shem Tov erklaerte ihm Folgendes:
Diese drei Personen waren allesamt Reinkarnationen aus einem frueheren Leben. Der Reiter schuldete dem zweiten Mann Geld. Genau die Summe, welche sich in der Brieftasche befand. Der dritte Mann war der Richter, der ein Fehlurteil sprach als er dem Reiter Recht gab, die Schuld nicht an den zweiten Mann zahlen zu muessen.
In diesem Leben zahlte der Reiter seine Schuld, der Richter bekam seine Strafe und der zweite Mann bekam sein Geld.
Und dies ist, was der Zohar meint mit "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe".
In chassidischer und kabbalistischer Literatur stehen die Lichter des Chanukkah - Leuchters (Chanukkiah) fuer Seelen (Neshamot). Unsere Seelen sollen sich beim Anblick der Chanukkah - Lichter erwaermen. Hier eine kurz chassidische Geschichte zum Vorwaermen.
Der Maggid von Mezritch bat den Baal Shem Tov ihm den Vers "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe" aus dem Buch Zohar zu erklaeren. Der Baal Shem Tov sagte dem Maggid, dass er in den Wald gehen soll, sich dort einige Stunden unter einen Baum nahe eines Baches setze und spaeter zu ihm zurueckkehre. Der Maggid tat wie ihm aufgetragen.
Als er unter dem Baum sass, sah er einen Reiter kommen. Der Reiter stieg vom Pferd, setzte sich, ass und trank und setzte seinen Weg fort. Allerdings bemerkte er nicht, dass er seine Brieftasche verloren hatte.
Danach kam ein zweiter Mann, der sehr aermlich ausschaute. Er fand die Brieftasche des Reiters, nahm sie an sich und ging.
Danach kam ein dritter Mann, der ebenfalls arm ausschaute. Er trank aus dem nahegelegenen Bach, legte sich hin und schlief ein. Da kam der Reiter zurueck, der in der Zwischenzeit den Verlust seiner Brieftasche bemerkt hatte und fragte den dritten Mann, ob er diese gesehen hat. Der Mann wusste nicht, von was der Reiter sprach. Daraufhin schlug ihn der Reiter zu Tode, weil er glaubte, dass der Mann ihn beluege.
Der Maggid kehrte zum Hause des Baal Shem Tov zurueck und berichtete ihm, was er gesehen hatte. Der Baal Shem Tov erklaerte ihm Folgendes:
Diese drei Personen waren allesamt Reinkarnationen aus einem frueheren Leben. Der Reiter schuldete dem zweiten Mann Geld. Genau die Summe, welche sich in der Brieftasche befand. Der dritte Mann war der Richter, der ein Fehlurteil sprach als er dem Reiter Recht gab, die Schuld nicht an den zweiten Mann zahlen zu muessen.
In diesem Leben zahlte der Reiter seine Schuld, der Richter bekam seine Strafe und der zweite Mann bekam sein Geld.
Und dies ist, was der Zohar meint mit "Und dies sind die Urteile, welche Ich euch gebe".
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Kabbalah
Montag, Dezember 04, 2006
Vorbereitung fuer Chanukkah
B"H
Chanukkah steht vor der Tuer. Dieses Jahr beginnt es am 15. Dezember (25 Kislev) und somit faellt es auf Erev Shabbat (Shabbat - Beginn Freitag abend). Ich werde in der naechsten und uebernaechsten Woche noch mehr ueber Chanukkah, dessen Bedeutung, Gesetze, Braeuche und ein paar chassidische Geschichten schreiben. Da Chanukkah dieses Mal an einem Freitag abend beginnt, sind verschiedene zusaetzliche Dinge zu beachten, aber dazu in den kommenden Beitraegen.
Ich moechte jetzt nur kurz zwei Dinge zur Vorbereitung erwaehnen. Das eine sind die Kerzen und das andere ein Rezept fuer Chanukkah Sufganiot (Berliner oder Krapfen uebersetzt).
Hier erst einmal ein Rezept aus unserer Baeckerei:
1 kg Mehl (Vollkornmehl)
Eine dreiviertel Tasse Zucker
1 Teeloeffel Salz
2 Eier
2 Essloeffel Cognak
Eine halbe Tasse Olivenoel
60 g Hefe
Das ist alles. Man kann die Sufganiot ganz normal im Backofen backen. 20 Minuten lang bei 160 Grad.
Meistens aber werden die Sufganiot in einer Pfanne oder einem Topf voll Olivenoel geduenstet. Heisst, sie muessen darin schwimmen.
Die Fuellung wird hinterher reingespritzt. In der Baeckerei verwenden wir ueberwiegend Dattel - Apfel - Fuellung.
Je nachdem kann man die Sufganiot noch bestreichen mit Olivenoel, Puderzucker, Honig etc.
Der Cognak verursacht uebrigens, dass das Olivenoel vom Teig besser aufgesaugt wird.
Viel Spass beim Backen und gutes Gelingen !!!
Jetzt zu den Chanukkah - Kerzen:
Der Chanukkah - Leuchter hat 9 Kerzenhalter. Es ist moeglich normale Kerzen zu benutzen. Wer jedoch das Gebot (Mitzwa) 100% ig erfuellen will, der benutzt Olivenoel. Extra Olivenoel fuer Kerzenzwecke.
Es gibt besondere kleine Glaeschen dafuer zu kaufen, welche man auf die Kerzenhalter steckt. Jene Glaeschen werden dann mit Olivenoel gefuellt und ein kleiner Docht sollte darauf schwimmen.
Ich weiss nicht, wie es im Ausland ausschaut, doch in Israel gibt es Olivenoel fuer Kerzenzwecke und diese kleinen Dochte extra zu kaufen. Uebrigens wird das ganze auch fuer Shabbat - Kerzen verwendet.
Ich persoenlich benutze immer regulaere Chanukkah - Kerzen. Vor Jahren kaufte ich die kleinen Glaeschen, das Oel und die Dochte als Set. Irgendwie aber war ich zu daemlich, denn die Glaeschen vielen mir staendig um und zerbrachen. Bei jeder Bewegung der Chanukkiah (des Chanukkah - Leuchters). Fast taeglich musste ich neue Glaeschen kaufen. Jetzt gibts halt wieder nur Kerzen und da kippt nichts um.
Chanukkah steht vor der Tuer. Dieses Jahr beginnt es am 15. Dezember (25 Kislev) und somit faellt es auf Erev Shabbat (Shabbat - Beginn Freitag abend). Ich werde in der naechsten und uebernaechsten Woche noch mehr ueber Chanukkah, dessen Bedeutung, Gesetze, Braeuche und ein paar chassidische Geschichten schreiben. Da Chanukkah dieses Mal an einem Freitag abend beginnt, sind verschiedene zusaetzliche Dinge zu beachten, aber dazu in den kommenden Beitraegen.
Ich moechte jetzt nur kurz zwei Dinge zur Vorbereitung erwaehnen. Das eine sind die Kerzen und das andere ein Rezept fuer Chanukkah Sufganiot (Berliner oder Krapfen uebersetzt).
Hier erst einmal ein Rezept aus unserer Baeckerei:
1 kg Mehl (Vollkornmehl)
Eine dreiviertel Tasse Zucker
1 Teeloeffel Salz
2 Eier
2 Essloeffel Cognak
Eine halbe Tasse Olivenoel
60 g Hefe
Das ist alles. Man kann die Sufganiot ganz normal im Backofen backen. 20 Minuten lang bei 160 Grad.
Meistens aber werden die Sufganiot in einer Pfanne oder einem Topf voll Olivenoel geduenstet. Heisst, sie muessen darin schwimmen.
Die Fuellung wird hinterher reingespritzt. In der Baeckerei verwenden wir ueberwiegend Dattel - Apfel - Fuellung.
Je nachdem kann man die Sufganiot noch bestreichen mit Olivenoel, Puderzucker, Honig etc.
Der Cognak verursacht uebrigens, dass das Olivenoel vom Teig besser aufgesaugt wird.
Viel Spass beim Backen und gutes Gelingen !!!
Jetzt zu den Chanukkah - Kerzen:
Der Chanukkah - Leuchter hat 9 Kerzenhalter. Es ist moeglich normale Kerzen zu benutzen. Wer jedoch das Gebot (Mitzwa) 100% ig erfuellen will, der benutzt Olivenoel. Extra Olivenoel fuer Kerzenzwecke.
Es gibt besondere kleine Glaeschen dafuer zu kaufen, welche man auf die Kerzenhalter steckt. Jene Glaeschen werden dann mit Olivenoel gefuellt und ein kleiner Docht sollte darauf schwimmen.
Ich weiss nicht, wie es im Ausland ausschaut, doch in Israel gibt es Olivenoel fuer Kerzenzwecke und diese kleinen Dochte extra zu kaufen. Uebrigens wird das ganze auch fuer Shabbat - Kerzen verwendet.
Ich persoenlich benutze immer regulaere Chanukkah - Kerzen. Vor Jahren kaufte ich die kleinen Glaeschen, das Oel und die Dochte als Set. Irgendwie aber war ich zu daemlich, denn die Glaeschen vielen mir staendig um und zerbrachen. Bei jeder Bewegung der Chanukkiah (des Chanukkah - Leuchters). Fast taeglich musste ich neue Glaeschen kaufen. Jetzt gibts halt wieder nur Kerzen und da kippt nichts um.
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Feiertage
Sonntag, Dezember 03, 2006
Wie kosher ist mein Essen ?
B"H
In Jerusalem gilt eine Regel: Das Restaurant, welches im Besitz eines Koscherzertifikates (Hechscher) ist, macht mehr Umsatz. Da in Jerusalem sehr viele orthod. Juden leben, wird auf koscher (Kashrut) sehr grossen Wert gelegt.
Was ist koscher und was ist ein Koscherzertifikat (Hechscher) ?
In groben Zuegen erklaert bedeutet kosher, dass milchige und fleischige Speisen nicht zusammen gegessen oder gekocht werden duerfen.
Ein Koscherzertifikat wird von Rabbinern fuer Restaurants, Hotels, Fabriken und die gesamte Lebensmittelindustrie ausgestellt. Rabbiner sind entweder vor Ort oder kommen taeglich oder woechentlich vorbei und pruefen, ob die Herstellung des Essens koscher ist.
Aber damit nicht genug: Nicht jeder orthod. Jude isst auch von jedem Koscherzertifikat, denn es gibt grosse Unterschiede. Das strengste und auch wohl teuerste Zertifikat stellt die Edah HaCharedit (chassidische Gruppen) aus. Gefolgt vom Beit Din Zedek der Beltzer Chassidim (Badatz Beltz).
Das Oberrabbinat vergibt zwei Kategorien von Zertifikaten: Kosher LeMehadrin und Kosher LeMehadrin min HaMehadrin. Wobei mir nie klar ist, was genau der Unterschied zwischen diesen beiden Zertifikaten ist. Ausserdem gibt es das Zertifikat der sephardischen Juden "Beit Yosef", welches sich auf den Autor des Shulchan Aruch Rabbi Yosef Karo stuetzt.
Der Unterschied der Edah HaCharedit und der Beltzer Chassidim ist mehr oder weniger politisch. Doch der Unterschied zwischen Beltz und dem Oberrabbinat ist gewaltig, da die Beltzer auch die Sauberkeit der Kueche / Maschinen eines Unternehmens pruefen.
Was genau wird geprueft ?
Sind die Zutaten koscher ?
Wer sind die Mitarbeiter ? Sind sie halachische Juden oder nicht ?
Wie schaut die Sauberkeit der Kueche bzw. der Maschinen aus ?
Wie genau funktioniert die Herstellung bzw. der Herstellungsprozess ?
Ein Zertifikat wird normalerweise fuer drei Monate ausgestellt und ist nicht billig. Viele kleinere Betriebe koennen sich das oft nicht leisten und verzichten. Andere wiederum sagen, dass das ganze eh nur politisch waere. Ich kenne eine kleines billiges Restaurant in der Yaffo - Strasse, welches aus eben jenen Gruenden auf ein Zertifikat verzichtet. Der Besitzer sagte mir, dass seine Kueche koscher waere. Die Herstellung, die Zutaten und er selber wuerde kochen. Es gibt allerdings bei ihm Detailprobleme und ich nehme ihm seine koschere Kueche nicht ab.
Das ganz grosse Problem taucht immer auf, wenn Nichtjuden in der Kueche arbeiten. Das Oberrabbinat ist bei seinen Kontrollen diesbezueglich manchmal sehr nachlaessig und handelt sich staendig Beschwerden ein.
Die Baeckerei, in der ich nebenbei arbeite, hat das strenge Zertifikat der Beltzer Chassidim. Bei uns wird alles kontrolliert und wir duerfen noch nicht einmal Zutaten mit einem sephardischen Zertifikat verwenden. Soweit zu den Chassidim.
Lebensmittelprodukte sind normalerweise mit dem Zertifikat versehen und Restaurants haengen ihres in das Schaufenster oder sichtbar an die Theke. Jeder muss fuer sich selbst entscheiden, wie koscher er essen will, was manchmal nicht einfach ist.
Wozu koscher ?
Zuerst einmal ist es ein biblisches Gebot und im Talmud ausgiebig erklaert.
Viele begruenden Kashrut mit einer besseren Gesundheit. In der Kabbalah hat Kashrut eine hohe Bedeutung, da es dort um Reinkarnationen geht.
___________________________
Edah HaCharedit: Hauptsitz in Mea Shearim. Erster Vorsitzender ist derzeit Rabbi Moshe Sternbuch. Der Edah gehoeren extreme chassidische Gruppen wie Toldot Aharon, Satmar oder Vishnitz an.
In Jerusalem gilt eine Regel: Das Restaurant, welches im Besitz eines Koscherzertifikates (Hechscher) ist, macht mehr Umsatz. Da in Jerusalem sehr viele orthod. Juden leben, wird auf koscher (Kashrut) sehr grossen Wert gelegt.
Was ist koscher und was ist ein Koscherzertifikat (Hechscher) ?
In groben Zuegen erklaert bedeutet kosher, dass milchige und fleischige Speisen nicht zusammen gegessen oder gekocht werden duerfen.
Ein Koscherzertifikat wird von Rabbinern fuer Restaurants, Hotels, Fabriken und die gesamte Lebensmittelindustrie ausgestellt. Rabbiner sind entweder vor Ort oder kommen taeglich oder woechentlich vorbei und pruefen, ob die Herstellung des Essens koscher ist.
Aber damit nicht genug: Nicht jeder orthod. Jude isst auch von jedem Koscherzertifikat, denn es gibt grosse Unterschiede. Das strengste und auch wohl teuerste Zertifikat stellt die Edah HaCharedit (chassidische Gruppen) aus. Gefolgt vom Beit Din Zedek der Beltzer Chassidim (Badatz Beltz).
Das Oberrabbinat vergibt zwei Kategorien von Zertifikaten: Kosher LeMehadrin und Kosher LeMehadrin min HaMehadrin. Wobei mir nie klar ist, was genau der Unterschied zwischen diesen beiden Zertifikaten ist. Ausserdem gibt es das Zertifikat der sephardischen Juden "Beit Yosef", welches sich auf den Autor des Shulchan Aruch Rabbi Yosef Karo stuetzt.
Der Unterschied der Edah HaCharedit und der Beltzer Chassidim ist mehr oder weniger politisch. Doch der Unterschied zwischen Beltz und dem Oberrabbinat ist gewaltig, da die Beltzer auch die Sauberkeit der Kueche / Maschinen eines Unternehmens pruefen.
Was genau wird geprueft ?
Sind die Zutaten koscher ?
Wer sind die Mitarbeiter ? Sind sie halachische Juden oder nicht ?
Wie schaut die Sauberkeit der Kueche bzw. der Maschinen aus ?
Wie genau funktioniert die Herstellung bzw. der Herstellungsprozess ?
Ein Zertifikat wird normalerweise fuer drei Monate ausgestellt und ist nicht billig. Viele kleinere Betriebe koennen sich das oft nicht leisten und verzichten. Andere wiederum sagen, dass das ganze eh nur politisch waere. Ich kenne eine kleines billiges Restaurant in der Yaffo - Strasse, welches aus eben jenen Gruenden auf ein Zertifikat verzichtet. Der Besitzer sagte mir, dass seine Kueche koscher waere. Die Herstellung, die Zutaten und er selber wuerde kochen. Es gibt allerdings bei ihm Detailprobleme und ich nehme ihm seine koschere Kueche nicht ab.
Das ganz grosse Problem taucht immer auf, wenn Nichtjuden in der Kueche arbeiten. Das Oberrabbinat ist bei seinen Kontrollen diesbezueglich manchmal sehr nachlaessig und handelt sich staendig Beschwerden ein.
Die Baeckerei, in der ich nebenbei arbeite, hat das strenge Zertifikat der Beltzer Chassidim. Bei uns wird alles kontrolliert und wir duerfen noch nicht einmal Zutaten mit einem sephardischen Zertifikat verwenden. Soweit zu den Chassidim.
Lebensmittelprodukte sind normalerweise mit dem Zertifikat versehen und Restaurants haengen ihres in das Schaufenster oder sichtbar an die Theke. Jeder muss fuer sich selbst entscheiden, wie koscher er essen will, was manchmal nicht einfach ist.
Wozu koscher ?
Zuerst einmal ist es ein biblisches Gebot und im Talmud ausgiebig erklaert.
Viele begruenden Kashrut mit einer besseren Gesundheit. In der Kabbalah hat Kashrut eine hohe Bedeutung, da es dort um Reinkarnationen geht.
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Edah HaCharedit: Hauptsitz in Mea Shearim. Erster Vorsitzender ist derzeit Rabbi Moshe Sternbuch. Der Edah gehoeren extreme chassidische Gruppen wie Toldot Aharon, Satmar oder Vishnitz an.
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Kaschrut
Freitag, Dezember 01, 2006
Ausbeuter der Not
B"H
53 % der Kinder und 40 % der Familie Jerusalems leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Stadtverwaltung verteilt an diese Beduerftige monatl. Lebensmittelgutscheine, womit die Betroffenen bei bestimmten sozialen Einrichtungen Lebensmittel abholen koennen.
Nun haben sich christliche Missionare auch die Not vieler Menschen zu eigen gemacht und nutzen diese schamlos aus. Der Stadtverwaltung war bis vor einigen Wochen nicht bekannt, dass einige der von ihnen auf der Liste gefuehrten sozialen Einrichtungen christlich waren und fuer missionarische Zwecke genutzt werden.
So bekommen Familien Lebensmittelpakete zusammen mit sich darin befindendem Missionsmaterial wie Heftchen, Infoblaetter und dergleichen. Die betroffenen Familien beschwerten sich bei der Stadtverwaltung, doch diese reagierte nur zoegerlich. Israelische Buerokratie waltet langsam.
Als alles nichts half, wandten die die Familien an die anti - missionarische Organisation Lev LeAchim (eine Schwestergruppe von Yad LeAchim). Dort handelte man sofort. Buergermeister Uri Lupolianski wird seither mit Briefen bombardiert und die diversen Sozialeinrichtungen stehen auf dem Index und wurden publik gemacht. Rabbi Zeev Stieglitz, der Leiter von Lev LeAchim, hofft auf ein schnelles Einschreiten der Stadtverwaltung. Die Missionare scheuten noch nicht einmal davor zurueck, die Kinder der Betroffenen zu einem sogenannten "Shabbat" einzuladen und sie dann in eine Kirche zu fuehren.
Mehr Infos zu Mission und Aufklaerung seitens des Judentums gibt es hier:
http://www.jewsforjudaism.org/
Shabbat Shalom
53 % der Kinder und 40 % der Familie Jerusalems leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Stadtverwaltung verteilt an diese Beduerftige monatl. Lebensmittelgutscheine, womit die Betroffenen bei bestimmten sozialen Einrichtungen Lebensmittel abholen koennen.
Nun haben sich christliche Missionare auch die Not vieler Menschen zu eigen gemacht und nutzen diese schamlos aus. Der Stadtverwaltung war bis vor einigen Wochen nicht bekannt, dass einige der von ihnen auf der Liste gefuehrten sozialen Einrichtungen christlich waren und fuer missionarische Zwecke genutzt werden.
So bekommen Familien Lebensmittelpakete zusammen mit sich darin befindendem Missionsmaterial wie Heftchen, Infoblaetter und dergleichen. Die betroffenen Familien beschwerten sich bei der Stadtverwaltung, doch diese reagierte nur zoegerlich. Israelische Buerokratie waltet langsam.
Als alles nichts half, wandten die die Familien an die anti - missionarische Organisation Lev LeAchim (eine Schwestergruppe von Yad LeAchim). Dort handelte man sofort. Buergermeister Uri Lupolianski wird seither mit Briefen bombardiert und die diversen Sozialeinrichtungen stehen auf dem Index und wurden publik gemacht. Rabbi Zeev Stieglitz, der Leiter von Lev LeAchim, hofft auf ein schnelles Einschreiten der Stadtverwaltung. Die Missionare scheuten noch nicht einmal davor zurueck, die Kinder der Betroffenen zu einem sogenannten "Shabbat" einzuladen und sie dann in eine Kirche zu fuehren.
Mehr Infos zu Mission und Aufklaerung seitens des Judentums gibt es hier:
http://www.jewsforjudaism.org/
Shabbat Shalom
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Jerusalem
Donnerstag, November 30, 2006
Shabbatkerzen - נרות שבת - Nerot Shabbat
B"H
Was mich vor allem in Jerusalem oft stoert ist, dass jeder sofort nach seinem Aeusserem eingestuft wird. Was ? Das ist in Deutschland genauso ? Stimmt, doch gibt es einen Unterschied.
In Deutschland schauen die Leute ob ich Markenkleidung trage oder nicht.
In Jerusalem ist die Markenkleidung weniger relevant, da wir die zweitaermste Stadt Israels sind (nach Bnei Brak) und hier eh kaum einer Geld hat. Nein, es stoert mich, dass jede Frau, die einen Rock traegt als religioes eingestuft wird und jede Frau in Hose ist automatisch nicht religioes und hat auch keinen blassen Schimmer von der Religion. Sonst haette sie ja schliesslich keine Hose an. So die Vorurteile vieler.
Ich persoenlich bin nicht der Typ, der staendig in einem Rock herum laeuft. Eher im Gegenteil. Die meiste Zeit trage ich Hose und nur zu bestimmten Anlaessen einen Rock. Feiertage, Synagoge, Besuche in Mea Shearim......Andererseits nennen mich Leute, die mich etwas laenger kennen DOSSIT. Doss ist ein etwas sarkastischer Spitzname fuer einen Haredi (ultra - orthod. Juden) und Dossit die weibl. Version dazu. Mich Dossit zu nennen ist auch uebertrieben, aber naja.
Und heute abend passierte es mir gleich wieder. Chabad teilt auch in Jerusalem fleissig Shabbat - Kerzen aus. Fuer eine Frau ist es eine Mitzwa am Freitag abend Shabbat - Kerzen anzuzuenden.
Und jedes weibl. Wesen, welches im Sinne der Chabad - Damen nicht gerade "dossisch" oder sonst irgendwie religioes ausschaut, bekommt auf der Strasse Shabbat - Kerzen in die Hand gedrueckt. Mit dem strengen Blick, man solle diese gefaelligst auch anzuenden.
Vom Mahane - Yehuda - Markt kommend erwischte es mich wieder. Drei Chabad - Damen standen ploetzlich neben mir und schwups, hatte ich Kerzen in der Hand. Als ich ihnen sagte, dass ich zwar nicht relig. aussehe, es doch aber bin, liessen sie meine Antwort nicht gelten. Im Gegenteil. Ich bekam gleich noch einen Handzettel mit allen Shabbatzeiten fuer die kommenden Wochen dazu und ein froehliches Shabbat Shalom.
Gehe ich durch den ultra - orthod. Stadtteil Ge'ulah, bekomme ich ab und zu CD's mit relig. Inhalt zugesteckt. Ich solle gefaelligst relig. werden und mich mehr fuer Religion interessieren. Auch Tehillim (Psalmen) bekomme ich oefters geschenkt. Meine Rechtfertigungen helfen auch da nichts.
Ich kenne sehr sehr viele Leute wie mich. Wir ziehen uns vielleicht nicht unbedingt haredisch an, doch sind wir religioes. Nur glauben tut uns das irgendwie keiner. Und naechste Woche gibts dann wieder Shabbat - Kerzen von Chabad.
Shabbat Shalom
Was mich vor allem in Jerusalem oft stoert ist, dass jeder sofort nach seinem Aeusserem eingestuft wird. Was ? Das ist in Deutschland genauso ? Stimmt, doch gibt es einen Unterschied.
In Deutschland schauen die Leute ob ich Markenkleidung trage oder nicht.
In Jerusalem ist die Markenkleidung weniger relevant, da wir die zweitaermste Stadt Israels sind (nach Bnei Brak) und hier eh kaum einer Geld hat. Nein, es stoert mich, dass jede Frau, die einen Rock traegt als religioes eingestuft wird und jede Frau in Hose ist automatisch nicht religioes und hat auch keinen blassen Schimmer von der Religion. Sonst haette sie ja schliesslich keine Hose an. So die Vorurteile vieler.
Ich persoenlich bin nicht der Typ, der staendig in einem Rock herum laeuft. Eher im Gegenteil. Die meiste Zeit trage ich Hose und nur zu bestimmten Anlaessen einen Rock. Feiertage, Synagoge, Besuche in Mea Shearim......Andererseits nennen mich Leute, die mich etwas laenger kennen DOSSIT. Doss ist ein etwas sarkastischer Spitzname fuer einen Haredi (ultra - orthod. Juden) und Dossit die weibl. Version dazu. Mich Dossit zu nennen ist auch uebertrieben, aber naja.
Und heute abend passierte es mir gleich wieder. Chabad teilt auch in Jerusalem fleissig Shabbat - Kerzen aus. Fuer eine Frau ist es eine Mitzwa am Freitag abend Shabbat - Kerzen anzuzuenden.
Und jedes weibl. Wesen, welches im Sinne der Chabad - Damen nicht gerade "dossisch" oder sonst irgendwie religioes ausschaut, bekommt auf der Strasse Shabbat - Kerzen in die Hand gedrueckt. Mit dem strengen Blick, man solle diese gefaelligst auch anzuenden.
Vom Mahane - Yehuda - Markt kommend erwischte es mich wieder. Drei Chabad - Damen standen ploetzlich neben mir und schwups, hatte ich Kerzen in der Hand. Als ich ihnen sagte, dass ich zwar nicht relig. aussehe, es doch aber bin, liessen sie meine Antwort nicht gelten. Im Gegenteil. Ich bekam gleich noch einen Handzettel mit allen Shabbatzeiten fuer die kommenden Wochen dazu und ein froehliches Shabbat Shalom.
Gehe ich durch den ultra - orthod. Stadtteil Ge'ulah, bekomme ich ab und zu CD's mit relig. Inhalt zugesteckt. Ich solle gefaelligst relig. werden und mich mehr fuer Religion interessieren. Auch Tehillim (Psalmen) bekomme ich oefters geschenkt. Meine Rechtfertigungen helfen auch da nichts.
Ich kenne sehr sehr viele Leute wie mich. Wir ziehen uns vielleicht nicht unbedingt haredisch an, doch sind wir religioes. Nur glauben tut uns das irgendwie keiner. Und naechste Woche gibts dann wieder Shabbat - Kerzen von Chabad.
Shabbat Shalom
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Jerusalem,
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Mittwoch, November 29, 2006
Parashat Vayetze (Deutsch)
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Zuerst einmal moechte ich das Zeitgeschehen etwas ordnen. Yaakov und Esav waren 15 Jahre alt als Esav sein Erstgeborenen - Recht an seinen Bruder abgab. Beide waren 63 Jahre alt als sie den Segen ihres Vaters Yitzchak erhielten.
Die Thoralesung dieser Woche, Vayetze, beginnt mit der Nachricht, dass Yaakov Beersheva verlaesst und nach Haran (heute in Syrien) geht. Zu diesem Zeitpunkt war er 77 Jahre alt. Rashi sagt, dass sich Yaakov die letzten 14 Jahre (seit dem Segen seines Vaters) in der Schule von Shem (dem Sohn Noachs) und dessen Sohn Ever versteckte. Esav dagegen war zu Ishmael gezogen und hatte eine von dessen Toechtern geheiratet.
Warum war Yaakov in der Schule von Ever ? Um Thora zu lernen und sich spirituell auf das leben ausserhalb von Eretz Israel vorzubereiten (Rabbi Yaakov Kamenetsky).
Natuerlich hatte Esav seinem Bruder die Sache mit dem vertauschten Segen niemals verziehen und sann auf Rache. Alles war nur eine Frage der Zeit.
Schliesslich floh Yaakov, da ihm immer mehr Drohungen von Esav zu Ohren gekommen waren. Er entkam zu seinem Onkel Lavan. Lavan selbst wird beschrieben als Gauner, Zauberer und die Personifizierung des Boesen. Daher hatte Ever Yaakov vorbereitet, der fremden Umgebung und deren Einfluesse zu widerstehen und weiterhin G-tt zu dienen. G-tt wollte, dass Yaakov in einer fremden Umgebung, hier die Diaspora, sein Judentum lebte und zusaetzlich, dass Yaakov sein Leben noch einmal von vorn begann. Spaeter sehen wird das gleiche bei seinem Sohn Yosef in Aegypten.
Und wenn wir auf uns selbst schauen, wie oft mussten wir schon in unserem Leben immer wieder von vorn beginnen.
Als Yaakov floh, nahm er, wie zuvor schon Eliezer, wertvolle Geschenke fuer Lavan mit. Wie kam es dann, dass er dort mit leeren Haenden ankam ? Die kabbalistische Midrash Seder HaDorot sagt, dass sobald Esav hoerte, dass sein Bruder auf der Flucht war, er seinen 13 Jahre alten Sohn Eliphaz hinter ihm her jagte. Eliphaz und seine 10 Kumpanen stahlen Yaakov die Geschenke, doch brachten ihn nicht um, wie Esav es ihnen urspruenglich befohlen hatte.
Eine der beruehmtesten Szenen dieser Parasha ist Yaakovs Leiter (Jacob's Ladder). Laut Gemara im Talmud Traktat Chulin 91b war der Ort, an welchem Yaakov traeumte, der Tempelberg. Die wohl populaerste Traumdeutung ist, dass die auf der Leiter auf und ab gehenden Engel die vier Koenigreiche Babylon, Midian - Persien, Griechenland und Edom - Rom, representieren. Die auf und absteigenden Engel stehen symbolisch fuer den Aufstieg und den Fall eben jener Koenigreiche (Rabbeinu Yonatan und viele andere Kommentatoren).
Mir persoenlich gefaellt eine Interpretation von Rabbi Moshe Alshich noch besser. Yaakov sah in seinem Traum den 3. Tempel. Die Leiter verbindet den zukuenftigen Tempel mit dem Himmel. Rabbi Alshich meint hier den 3. Tempel, der nach der Ankunft des Meschiach gebaut wird.
Rabbi Moshe Feinstein sieht die Leiter ebenso als Verbindung. Unsere Gebete naemlich verbinden uns mit dem Himmel.
Schliesslich erreicht Yaakov das Haus von Lavan und bleibt dort 22 Jahre. Die Thora faehrt fort mit der Erzaehlung, wie Yaakov von Lavan herein gelegt worden war. Die Gemara im Talmud Traktat Megillah 13b lehrt, dass Rachel sah, dass ihr Vater Lavan doch tatsaechlich in der Hochzeitsnacht sie gegen ihre Schwester Leah austauschen wollte. Um Leah nicht zu beschaemen, gab sie ihr das Password, welches sie vorher mit Yaakov vereinbart hatte.
Rabbi Aharon Kotler kommentiert, dass Yaakov in der Hochzeitsnacht spirituell fuehlte, die richtige Partnerin (Leah) zu haben und daher keinen Verdacht schoepfte.
Leah wiederum hatte in den Plan Lavan's eingewilligt, weil sie das "Komplott" als goettliche Bestimmung betrachtete. Ohne G-ttes Zustimmung haette der Plan niemals funktionieren koennen.
Leah wurde Mutter von sechs Soehnen (Reuven, Shimon, Levi, Yehuda, Issachar, Zevulon) und einer Tochter (Dinah). Rachel hatte spaeter mit Yaakov zwei Soehne (Yosef und Benjamin). Ihre Dienstmaedchen hatten zusammen weitere vier Soehne mit Yaakov. Silpah hatte Gad und Asher, und Bilha hatte Dan und Naftali.
Eine weitere beruehmte Szene ist Rachels Diebstahl von Lavans Teraphim. Teraphim sind kleine Statuen fuer den Goetzendienst. Warum stahl Rachel die Teraphim ihres Vaters ?
Rashi sagt, dass sie Lavan vom Goetzendienst abbringen wollte. Das kabbalistische Buch Zohar dagegen sagt, dass Rachel befuerchtete, Lavan werde die Teraphim um Rat fragen, wie er Yaakov am besten beseitigen koenne. Die Teraphim Lavans waren eine maennliche und eine weibliche Statue und nach bestimmten Zeremonien begannen sie zu sprechen. Rabbi Yehuda sagt: Lavan bereitete sich auf zweierlei Arten vor: er wandte alle ihm moegliche Zauberkraft an und er organisierte genuegend Waffen. Alles um Yaakov zu vernichten.
Spaeter beging Yaakov einen tragischen Fehler indem er sagte, dass derjenige, welcher die Teraphim gestohlen hatte, sterben solle. Er wusste nicht, dass es sich dabei um seine geliebte Rachel handelte. Rachel starb noch auf der Reise.
Yaakovs Absicht war immer, nach Eretz Israel zurueckzukehren. Jeder, der heute im Ausland und nicht in Israel lebt, sollte sich an ihm ein Beispiel nehmen. Jeder Jude sollte zumindest den Gedanken im Hinterkopf haben, Aliyah zu machen (nach Israel einzuwandern).
Shabbat Shalom
_____________________________________
Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Rabbi Yaakov Kamenetsky: geboren 1890 in Russland, verstorben 1986 in New York. Talmudist und Yeshivaleiter. Lernte 21 Jahre in der beruehmten Slobodka Yeshiva und lernte dort seinen spaeteren Freund Avraham Kotler kennen.
Yeshivaleiter von Torah Vodaath in Brooklyn / NY.
Rabbeinu Yonatan: Jonathan Eybeschutz (Eibeschuetz), geboren 1690 in Krakau / Polen, verstorben 1764 in Hamburg - Altona. Talmudist, Halachist, Kabbalist und Dayan (Richter) am rabbinischen Gericht in Prag. Spaeter Rabbiner in Hamburg.
Rabbi Moshe Alshich: geboren 1508 in der Tuerkei, verstorben 1593 in Safed / Israel. Rabbi und Thora Kommentator. Er war Schueler des beruehmten Rabbiners Yosef Karo. Rabbi Alshichs beruehmtester Schueler war Rabbi Chaim Vital.
Rabbi Moshe Feinstein: geboren 1895 in Russland, verstorben 1986 in New York. Litauer (Midnaged) orthodoxer Rabbiner und Gelehrter, Experte in Halacha (jued. Gesetz).
Rabbi Aharon Kotler: 1891 - 1962, beruehmter Fuehrer des orthod. Judentums in Litauen und spaeter in den USA. Geboren in Svislovitz / Polen, lernte spaeter an der Slobodka Yeshiva unter Rabbi Nosson Zvi Finkel. Waehrend des 2. Weltkrieges emigirierte er in die USA. Viele seiner ehemaligen Schueler wurden von den Nazis ermordet.
Rabbi Kotler verstarb 1962 in New York.
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Zuerst einmal moechte ich das Zeitgeschehen etwas ordnen. Yaakov und Esav waren 15 Jahre alt als Esav sein Erstgeborenen - Recht an seinen Bruder abgab. Beide waren 63 Jahre alt als sie den Segen ihres Vaters Yitzchak erhielten.
Die Thoralesung dieser Woche, Vayetze, beginnt mit der Nachricht, dass Yaakov Beersheva verlaesst und nach Haran (heute in Syrien) geht. Zu diesem Zeitpunkt war er 77 Jahre alt. Rashi sagt, dass sich Yaakov die letzten 14 Jahre (seit dem Segen seines Vaters) in der Schule von Shem (dem Sohn Noachs) und dessen Sohn Ever versteckte. Esav dagegen war zu Ishmael gezogen und hatte eine von dessen Toechtern geheiratet.
Warum war Yaakov in der Schule von Ever ? Um Thora zu lernen und sich spirituell auf das leben ausserhalb von Eretz Israel vorzubereiten (Rabbi Yaakov Kamenetsky).
Natuerlich hatte Esav seinem Bruder die Sache mit dem vertauschten Segen niemals verziehen und sann auf Rache. Alles war nur eine Frage der Zeit.
Schliesslich floh Yaakov, da ihm immer mehr Drohungen von Esav zu Ohren gekommen waren. Er entkam zu seinem Onkel Lavan. Lavan selbst wird beschrieben als Gauner, Zauberer und die Personifizierung des Boesen. Daher hatte Ever Yaakov vorbereitet, der fremden Umgebung und deren Einfluesse zu widerstehen und weiterhin G-tt zu dienen. G-tt wollte, dass Yaakov in einer fremden Umgebung, hier die Diaspora, sein Judentum lebte und zusaetzlich, dass Yaakov sein Leben noch einmal von vorn begann. Spaeter sehen wird das gleiche bei seinem Sohn Yosef in Aegypten.
Und wenn wir auf uns selbst schauen, wie oft mussten wir schon in unserem Leben immer wieder von vorn beginnen.
Als Yaakov floh, nahm er, wie zuvor schon Eliezer, wertvolle Geschenke fuer Lavan mit. Wie kam es dann, dass er dort mit leeren Haenden ankam ? Die kabbalistische Midrash Seder HaDorot sagt, dass sobald Esav hoerte, dass sein Bruder auf der Flucht war, er seinen 13 Jahre alten Sohn Eliphaz hinter ihm her jagte. Eliphaz und seine 10 Kumpanen stahlen Yaakov die Geschenke, doch brachten ihn nicht um, wie Esav es ihnen urspruenglich befohlen hatte.
Eine der beruehmtesten Szenen dieser Parasha ist Yaakovs Leiter (Jacob's Ladder). Laut Gemara im Talmud Traktat Chulin 91b war der Ort, an welchem Yaakov traeumte, der Tempelberg. Die wohl populaerste Traumdeutung ist, dass die auf der Leiter auf und ab gehenden Engel die vier Koenigreiche Babylon, Midian - Persien, Griechenland und Edom - Rom, representieren. Die auf und absteigenden Engel stehen symbolisch fuer den Aufstieg und den Fall eben jener Koenigreiche (Rabbeinu Yonatan und viele andere Kommentatoren).
Mir persoenlich gefaellt eine Interpretation von Rabbi Moshe Alshich noch besser. Yaakov sah in seinem Traum den 3. Tempel. Die Leiter verbindet den zukuenftigen Tempel mit dem Himmel. Rabbi Alshich meint hier den 3. Tempel, der nach der Ankunft des Meschiach gebaut wird.
Rabbi Moshe Feinstein sieht die Leiter ebenso als Verbindung. Unsere Gebete naemlich verbinden uns mit dem Himmel.
Schliesslich erreicht Yaakov das Haus von Lavan und bleibt dort 22 Jahre. Die Thora faehrt fort mit der Erzaehlung, wie Yaakov von Lavan herein gelegt worden war. Die Gemara im Talmud Traktat Megillah 13b lehrt, dass Rachel sah, dass ihr Vater Lavan doch tatsaechlich in der Hochzeitsnacht sie gegen ihre Schwester Leah austauschen wollte. Um Leah nicht zu beschaemen, gab sie ihr das Password, welches sie vorher mit Yaakov vereinbart hatte.
Rabbi Aharon Kotler kommentiert, dass Yaakov in der Hochzeitsnacht spirituell fuehlte, die richtige Partnerin (Leah) zu haben und daher keinen Verdacht schoepfte.
Leah wiederum hatte in den Plan Lavan's eingewilligt, weil sie das "Komplott" als goettliche Bestimmung betrachtete. Ohne G-ttes Zustimmung haette der Plan niemals funktionieren koennen.
Leah wurde Mutter von sechs Soehnen (Reuven, Shimon, Levi, Yehuda, Issachar, Zevulon) und einer Tochter (Dinah). Rachel hatte spaeter mit Yaakov zwei Soehne (Yosef und Benjamin). Ihre Dienstmaedchen hatten zusammen weitere vier Soehne mit Yaakov. Silpah hatte Gad und Asher, und Bilha hatte Dan und Naftali.
Eine weitere beruehmte Szene ist Rachels Diebstahl von Lavans Teraphim. Teraphim sind kleine Statuen fuer den Goetzendienst. Warum stahl Rachel die Teraphim ihres Vaters ?
Rashi sagt, dass sie Lavan vom Goetzendienst abbringen wollte. Das kabbalistische Buch Zohar dagegen sagt, dass Rachel befuerchtete, Lavan werde die Teraphim um Rat fragen, wie er Yaakov am besten beseitigen koenne. Die Teraphim Lavans waren eine maennliche und eine weibliche Statue und nach bestimmten Zeremonien begannen sie zu sprechen. Rabbi Yehuda sagt: Lavan bereitete sich auf zweierlei Arten vor: er wandte alle ihm moegliche Zauberkraft an und er organisierte genuegend Waffen. Alles um Yaakov zu vernichten.
Spaeter beging Yaakov einen tragischen Fehler indem er sagte, dass derjenige, welcher die Teraphim gestohlen hatte, sterben solle. Er wusste nicht, dass es sich dabei um seine geliebte Rachel handelte. Rachel starb noch auf der Reise.
Yaakovs Absicht war immer, nach Eretz Israel zurueckzukehren. Jeder, der heute im Ausland und nicht in Israel lebt, sollte sich an ihm ein Beispiel nehmen. Jeder Jude sollte zumindest den Gedanken im Hinterkopf haben, Aliyah zu machen (nach Israel einzuwandern).
Shabbat Shalom
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Rashi: Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 - 1105. Lebte in Frankreich und war einer der beruehmtesten Talmud - u. Thora - Kommentatoren.
Rabbi Yaakov Kamenetsky: geboren 1890 in Russland, verstorben 1986 in New York. Talmudist und Yeshivaleiter. Lernte 21 Jahre in der beruehmten Slobodka Yeshiva und lernte dort seinen spaeteren Freund Avraham Kotler kennen.
Yeshivaleiter von Torah Vodaath in Brooklyn / NY.
Rabbeinu Yonatan: Jonathan Eybeschutz (Eibeschuetz), geboren 1690 in Krakau / Polen, verstorben 1764 in Hamburg - Altona. Talmudist, Halachist, Kabbalist und Dayan (Richter) am rabbinischen Gericht in Prag. Spaeter Rabbiner in Hamburg.
Rabbi Moshe Alshich: geboren 1508 in der Tuerkei, verstorben 1593 in Safed / Israel. Rabbi und Thora Kommentator. Er war Schueler des beruehmten Rabbiners Yosef Karo. Rabbi Alshichs beruehmtester Schueler war Rabbi Chaim Vital.
Rabbi Moshe Feinstein: geboren 1895 in Russland, verstorben 1986 in New York. Litauer (Midnaged) orthodoxer Rabbiner und Gelehrter, Experte in Halacha (jued. Gesetz).
Rabbi Aharon Kotler: 1891 - 1962, beruehmter Fuehrer des orthod. Judentums in Litauen und spaeter in den USA. Geboren in Svislovitz / Polen, lernte spaeter an der Slobodka Yeshiva unter Rabbi Nosson Zvi Finkel. Waehrend des 2. Weltkrieges emigirierte er in die USA. Viele seiner ehemaligen Schueler wurden von den Nazis ermordet.
Rabbi Kotler verstarb 1962 in New York.
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