B"H
Wer diese Woche relgioese Juden mit Holz unter dem Arm herumlaufen sieht, koennte fast meinen, dass die Winterzeit zurueckkommt und geheizt werden muss. Ganz im Gegenteil. In Israel beginnt so allmaehlich der Sommer und das Holz wird fuer diesen Samstag Abend benoetigt. Dann naemlich beginnt der Feiertag Lag BaOmer, ein vielleicht im Ausland weniger bekannter Feiertag.
In Israel wird der Tag (diesen Samstag Abend und einschliesslich kommenden Sonntag) ganz gross mit riesigen Lagerfeuern gefeiert. Ob das in Jerusalem an der Klagemauer (Kotel) oder in anderen Stadtteilen ist, in relig. Siedlungen oder in Tel Aviv. Die beruehmtesten Feiern aber finden im Norden statt, in dem kleinen Ort Meron bei Safed.
Lag BaOmer ist der 33. Tag nach Pessach und zugleich der Todestag des beruehmten Rabbi Shimon Bar Yochai. Dieser war ein Schueler des Rabbi Akiva und genau wie sein Lehrer, wurde auch Rabbi Shimon Bar Yochai von den Roemern verfolgt. Seine legendere Flucht wird genauestens in der Gemara im Talmud Traktat Shabbat 33b beschrieben.
Da die Roemer ein Todesurteil ueber ihn gefaellt hatten, fluechtete Rabbi Shimon Bar Yochai zusammen mit seinem Sohn Rabbi Elazar in den Norden, wo beide zwoelf Jahre lang in einer Hoehle lebten. Da sie die Hoehle nie verliessen, hatten sie auch keine Nahrungsmittel. Allerdings geschah ihnen ein Wunder und ein Carob Baum began in der Hoehle zu wachsen und auch eine Quelle mit Wasser begann zu sprudeln. Um sich noch besser zu verstecken, gruben sich beide bis zum Kopf im Sand ein und verbrachten den Tag mit Thoradiskussionen und vor allem der Ergruendung der mystischen Bedeutung der Thora. Was sind die wahren verborgenen Aussagen in der Thora.
Wie wir wissen, koennen wir die Thora auf mehrerlei Arten lernen; als Geschichtsbuch, nur so zum Durchlesen oder wir lernen sie mit ihren tiefen Bedeutungen. Rabbi Shimon Bar Yochais Ausfuehrungen darueber wurden spaeter im kabbalistischen Buch ZOHAR zusammengefasst.
Nachdem Rabbi Shimon und sein Sohn Rabbi Elazar zwoelf Jahre lang in der Hoehle gelebt hatten, erschien ihnen Eliah der Prophet (Eliyahu HaNavi) und informierte die beiden, dass der roemische Prokurator starb und das Todesurteil des Rabbi Shimon somit nicht mehr existiert.
Daraufhin verliessen beide die Hoehle. Die Geschichte geht noch weiter, dass beide, da sie mit der Aussenwelt nicht mehr richtig kommunizieren konnten, weil sie auf einem zu hohen spirituellen Level waren, fuer weitere zwoelf Monate in die Hoehle zurueckgesandt wurden und erst dann wirklich heraus kamen.
Rabbi Shimon, sowie sein Sohn sind unzaehlige Male im Talmud erwaehnt und wer betet, gute Kinder zu haben, der sollte sagen, dass er Kinder will, die so weise sein werden wie Rabbi Shimon Bar Yochai.
Der grosse Rabbi liegt im kleinen Ort Meron in Nordisrael begraben. Wer mit dem Bus nach Safed faehrt, der kommt automatisch durch Meron, welches 1 km vor Safed liegt.
In Israel ist es Tradition Graeber beruehmter Rabbiner zu besuchen. Ein paar Beispiele: Die Graeber des Rambam, Rabbi Moshe Chaim Luzzatto, Rabbi Akiva, Rabbi Meir Baal HaNes in Tiberias oder des Rabbi Shimon Bar Yochai im nahegelegenen Meron.
Ich selbst war schon einige Male am Grab von Rabbi Shimon Bar Yochai. Nebenan befindet sich uebrigens eine Yeshiva (relig. Schule).
Was hat nun Lag BaOmer fuer eine Bedeutung ? Zuerst einmal war der Tag das Ende der Plage, die ueber die Schueler von Rabbi Akiva hereingebrochen war. Wir erinnern uns, dass in der Zeit von Pessach bis zum 33. Tag danach (Lag BaOmer) 24.000 Schueler des Rabbi Akivas starben (siehe Talmud Traktat Yevamot 62b). G-tt hatte sie bestraft, weil sie unfaehig waren, miteinander auszukommen und schlecht ueber jeden einzelnen redeten.
Zum anderen ehren wir Rabbi Shimon Bar Yochai an seinem Todestag. Die riesigen Feuer, welche ueberall im Land gezuendet werden, sind ein Brauch und viele sehen in ihnen kabbalistische Bedeutung. Zumindest kommt eine grossartige Stimmung auf, das muss ich zugeben. Um die Feuer werden getanzt und meistens das Lied von R. Shimon gesungen.
Im Verlauf dieser Woche werden sich mehrere Hundertausend meist relig. Juden in Meron einfinden. Ganze Wohnwagen rollen an oder Leute schlafen draussen in Zelten. Die Szene wirkt wie ein immenses Picknick mit ganzen Familien. Busse und Privatfahrzeuge kommen kaum noch nach Meron, so voll sind selbst die Strassen. Wer einen Platz haben will, der sollte schnellstens losfahren.
Ein ganz beruehmter Brauch fuer viele Haredim (ultra – orthod. Juden) ist, den Soehnen, die vor Lag BaOmer drei Jahre alt geworden sind, zum ersten Mal im Leben die Haare zu schneiden. Bis zum dritten Lebensjahr wird ihnen das wachsende Haar als Zopf zusammengebunden, was manchmal Verwirrung stiftet, denn oft weiss ich bei kleinen relig. Kindern nicht, ob es ein Maedchen oder ein Junge ist. Wie gesagt, es ist ein Brauch, den aber nicht alle einhalten.
Lag BaOmer beginnt diese Woche zum Shabbatausgang (Mozzaei Shabbat) und ich werde mit in paar Freunden zu einem Feuer gehen. Wer sich in Jerusalem befindet, der hat garantiert keine Probleme, die Feuer ueberall in der Stadt zu sehen. An der Klagemauer, auf dem Mount Zion – am Grab von Koenig David, in relig. Stadtteilen sowie in Nachlaot am Machane Yehudah Markt oder im Sacher Park. Die Feuer brennen die ganze Nacht durch und es herrscht eine unbeschreibliche Atmosphaere.
Ein Teaching zum Lag BaOmer
Das folgende Teaching hoerte ich am letzten Shabbat von Rabbi Mordechai Machlis und von Rabbi Meir Weiner:
Derjenige, der am Lag BaOmer die gleiche Person ist, die er an Pessach war, hat den Grund der Zaehlung des Omer (Sefirat HaOmer) nicht verstanden. Einer der Gruende, warum wir das Omer zaehlen ist, dass wir in dieser Zeit spirituell wachsen und uns veraendern sollen, damit wir bereit sind, an Shavuot die Thora zu bekommen.
Montag, April 30, 2007
Sonntag, April 29, 2007
Anmerkungen zum Gebet im Judentum
B"H
Mehrere Male schon wurde ich gefragt, wie man am besten betet und ob es moeglich ist, Gebete mit eigenen Worten zu formulieren. Genau diesen Frage habe ich mir vor fast zehn Jahren auch gestellt. Ist es unbedingt wichtig, dass ich im Judentum die vorgegebenen Gebete aus dem Sidur (Gebetbuch) sage oder kann ich alles in eigene Worten kleiden ? Und was ist mit den Tehillim (Psalmen) von Koenig David ? Muss ich die unbedingt sagen, denn es sind nicht meine Worte und meine Probleme, sondern die Koenig Davids.
Um eine Antwort schon einmal vorweg zu nehmen; bei genauem Hinschauen merkte ich, dass die Psalmen auch auf meine Probleme zutrafen und sie nicht nur auf Koenig David allein zugeschnitten sind.
Zuerst einmal sollte ein Jude die drei vorgeschrieben taeglichen Gebete beten, und zwar genauso wie sie im Sidur stehen. In der Shemona Esrei (Amida) kann jeder an einer bestimmten Stelle seine persoenlichen Wuensche einfuegen. Auch einen Lottogewinn oder einen zukuenftigen Ehepartner.
Wer fuer einen Ehepartner betet, der kann eines jedoch nicht tun: Den Namen des Zukuenftigen nennen. Es ist nur moeglich fuer einen guten Ehepartner zu beten, doch wer genau das sein Wort, entscheidet G-tt.
Die taeglichen drei Hauptgebete sollten, wenn moeglich, in der Synagoge in einer Minyan (10 jued. Maenner) gebetet werden. In einer juedischen Gemeinschaft beten ist sehr wichtig. Selbst wenn das gemeinschaftliche Gebet in der Synagoge nicht immer auf die Beduerfnisse jedes einzelnen eingeht, ist es besser, in einer Gemeinschaft zu beten. Wenn jeder Betende sich voll und ganz auf das Gebet konzentriert, hat dies positiven spirituellen Einfluss auf die ganze betende Gemeinschaft. Alle Mitwirkenden koennen so zu einem Ganzen zusammengeschweisst werden (Rabbi Adin Steinsaltz in seinem Buch "A Guide to Jewish Prayer).
Wer daheim allein betet, der sollte in einem Raum mit einem Fenster beten (Talmud Traktat Berachot). Wenn wir in einem Raum ohne Fenster beten, besteht die Gefahr, dass wir nur uns selbst sehen und alle anderen Menschen vergessen. Haben wir jedoch ein Fester vor Augen, dann sehen wir den Himmel etc. und vergessen nie, dass es auch noch Mitmenschen gibt und nicht nur uns allein.
Vor allem die Chassidut Breslov legt aeusserst grossen Wert auf die Hitbodedut. Rabbi Nachman von Breslov sagte, dass jeder Mensch taeglich mindestens eine Stunde allein sein und G-tt sein Herz ausschuetten soll. Und zwar mit seinen eigenen ganz persoenlichen Worten. Laut Rabbi Nachman kann das in einem Wald sein, auf einem Feld, im Park oder daheim.
Wer etwas von G-tt haben will, sei es Gesundheit, einen Job oder Geld, der muss darum beten. Es heisst, dass kein Gebet unbeantwortet bleibt. Wann und wie es erfuellt wird, liegt in G-ttes Hand und nicht in unserer. Manchmal kann es Jahre dauern und wir duerfen nie aufgeben, weiterzubeten.
Einmal als ich an einem Shabbatmorgen an der Kotel (Klagemauer) war, ging eine Familie an mir vorbei. Die Frau fragte ihre Mutter, ob sie denn nicht einen Zettel in die Klagemauer stecken wolle. Nein, sagte die Mutter, das habe ich schon im letzten Jahr getan und nichts ist passiert.
Genau diese Reaktion ist falsch. Wir koennen nicht erwarten, dass wenn wir beten, nach fuenf Minuten der Postbote kommt und uns ein Einschreiben bringt, dass wir im Lotto gewonnen haben.
Bei Gemeindegebeten sowie im persoenlichen Gebet muessen wir Kavanah zeigen. Heisst, uns voll und ganz auf das Gebet konzentrieren. Es ist nur allzu menschlich, dass waehrend des Gebetes unsere Gedanken zu wandern beginnen. Dazu sagte schon der Baal Shem Tov, dass sobald dies passiert, wir unsere negativen Gedanken beim Gebet in etwas Positives umwandeln koennen. Wir wissen, dass wir jene Gedanken haben, doch wenn wir uns im selben Moment auf das eigentliche Gebet konzentrieren, haben wir negative Gedanken in positive verwandelt.
Viele chassidische Rabbiner sowie natuerlich auch Rabbi Nachman von Breslov sagen, dass wir mit dem Herzen beten sollen und nicht mit dem Verstand. Schaut jemand in seinem Sidur auf das Gebet und versucht es intellektuell zu ergruenden, ist das ganze kein Gebet mehr, denn der Betende verliert den Faden.
Ein richtig ernsthaftes Gebet kommt von Herzen, z.B., in Zeiten der Not. Die hoechste Kavanah finden wir im spontanen Gebet (Rabbi Adin Steinsaltz).
Auch sollte jeden Tag mit einer erneuten Intension gebetet werden. Rabbi Mordechai Machlis pflegt zu sagen, dass wer heute genauso gebetet hat wie gestern, heute nicht gebetet hat. Sprich, Gebete duerfen niemals zur Routine werden.
Ebenso sollten wir in Betracht ziehen, nicht nur immer nur fuer uns alleine zu beten, sondern auch fuer andere. Es heisst, dass wer fuer andere betet, dem werden seine Wuensche zuerst erfuellt.
Es ist ganz normal, dass wir Zeiten haben, in denen wir nicht beten koennen. Sei es aus Launen heraus oder wenn uns einfach nicht danach zumute ist. In solchen Zeiten duerfen wir jedoch nie die taeglichen drei Hauptgebete auslassen und koennen zusaetzlich darum beten, beten zu koennen.
Rabbi Adin Steinsaltz erwaehnt noch eine andere sehr weit verbreitete Methode in seinem Buch "A Guide to Jewish Prayer". Naemlich die Methode des Betens mit Musik.
Musik hat schon beim Tempeldienst eine aeusserst wichtige Rolle gespielt. Manche Leute haben einen wesentlich einfacheren Zugang zu Gebeten, wenn sie diese singen. Ein gutes Beispiel sahen wir bei der gestrigen dritten Shabbatmahlzeit im Hause von Rabbi Meir Weiner in der Jerusalemer Altstadt. Dort war eine Mutter mit ihrem im Rollstuhl sitzenden schwerbehinderten Sohn zu Gast. Der Sohn konnte kaum sprechen, doch als nach dem Essen gesungen wurde, versuchte er begeistert mitzusingen.
In der juengsten Vergangenheit kommen die beruehmtesten Melodien von Rabbi Shlomo Carlebach, mit dessen Melodien viele Synagogengottesdienste abgehalten werden. Die sogenannte Carlebach - Minyan. Aber schon Koenig David komponierte seine Tehillim (Psalmen) mit Melodien.
Wer heutzutage zu Rabbi Mordechai Machlis geht, der trifft nicht selten auf Michael Griver aus London, der seine eigenen Melodien zu den Psalmen Koenig Davids vortraegt.
Ganz wichtig sind melodische Gebete in der Chassidut und vom Tisch des Rebben am Shabbat nicht wegzudenken. Musik im Gebet hat die Kraft, ungeahnte Emotionen hervorzurufen und wer diese Methode noch nicht ausprobiert hat, der sollte das schnellstens nachholen.
Mehrere Male schon wurde ich gefragt, wie man am besten betet und ob es moeglich ist, Gebete mit eigenen Worten zu formulieren. Genau diesen Frage habe ich mir vor fast zehn Jahren auch gestellt. Ist es unbedingt wichtig, dass ich im Judentum die vorgegebenen Gebete aus dem Sidur (Gebetbuch) sage oder kann ich alles in eigene Worten kleiden ? Und was ist mit den Tehillim (Psalmen) von Koenig David ? Muss ich die unbedingt sagen, denn es sind nicht meine Worte und meine Probleme, sondern die Koenig Davids.
Um eine Antwort schon einmal vorweg zu nehmen; bei genauem Hinschauen merkte ich, dass die Psalmen auch auf meine Probleme zutrafen und sie nicht nur auf Koenig David allein zugeschnitten sind.
Zuerst einmal sollte ein Jude die drei vorgeschrieben taeglichen Gebete beten, und zwar genauso wie sie im Sidur stehen. In der Shemona Esrei (Amida) kann jeder an einer bestimmten Stelle seine persoenlichen Wuensche einfuegen. Auch einen Lottogewinn oder einen zukuenftigen Ehepartner.
Wer fuer einen Ehepartner betet, der kann eines jedoch nicht tun: Den Namen des Zukuenftigen nennen. Es ist nur moeglich fuer einen guten Ehepartner zu beten, doch wer genau das sein Wort, entscheidet G-tt.
Die taeglichen drei Hauptgebete sollten, wenn moeglich, in der Synagoge in einer Minyan (10 jued. Maenner) gebetet werden. In einer juedischen Gemeinschaft beten ist sehr wichtig. Selbst wenn das gemeinschaftliche Gebet in der Synagoge nicht immer auf die Beduerfnisse jedes einzelnen eingeht, ist es besser, in einer Gemeinschaft zu beten. Wenn jeder Betende sich voll und ganz auf das Gebet konzentriert, hat dies positiven spirituellen Einfluss auf die ganze betende Gemeinschaft. Alle Mitwirkenden koennen so zu einem Ganzen zusammengeschweisst werden (Rabbi Adin Steinsaltz in seinem Buch "A Guide to Jewish Prayer).
Wer daheim allein betet, der sollte in einem Raum mit einem Fenster beten (Talmud Traktat Berachot). Wenn wir in einem Raum ohne Fenster beten, besteht die Gefahr, dass wir nur uns selbst sehen und alle anderen Menschen vergessen. Haben wir jedoch ein Fester vor Augen, dann sehen wir den Himmel etc. und vergessen nie, dass es auch noch Mitmenschen gibt und nicht nur uns allein.
Vor allem die Chassidut Breslov legt aeusserst grossen Wert auf die Hitbodedut. Rabbi Nachman von Breslov sagte, dass jeder Mensch taeglich mindestens eine Stunde allein sein und G-tt sein Herz ausschuetten soll. Und zwar mit seinen eigenen ganz persoenlichen Worten. Laut Rabbi Nachman kann das in einem Wald sein, auf einem Feld, im Park oder daheim.
Wer etwas von G-tt haben will, sei es Gesundheit, einen Job oder Geld, der muss darum beten. Es heisst, dass kein Gebet unbeantwortet bleibt. Wann und wie es erfuellt wird, liegt in G-ttes Hand und nicht in unserer. Manchmal kann es Jahre dauern und wir duerfen nie aufgeben, weiterzubeten.
Einmal als ich an einem Shabbatmorgen an der Kotel (Klagemauer) war, ging eine Familie an mir vorbei. Die Frau fragte ihre Mutter, ob sie denn nicht einen Zettel in die Klagemauer stecken wolle. Nein, sagte die Mutter, das habe ich schon im letzten Jahr getan und nichts ist passiert.
Genau diese Reaktion ist falsch. Wir koennen nicht erwarten, dass wenn wir beten, nach fuenf Minuten der Postbote kommt und uns ein Einschreiben bringt, dass wir im Lotto gewonnen haben.
Bei Gemeindegebeten sowie im persoenlichen Gebet muessen wir Kavanah zeigen. Heisst, uns voll und ganz auf das Gebet konzentrieren. Es ist nur allzu menschlich, dass waehrend des Gebetes unsere Gedanken zu wandern beginnen. Dazu sagte schon der Baal Shem Tov, dass sobald dies passiert, wir unsere negativen Gedanken beim Gebet in etwas Positives umwandeln koennen. Wir wissen, dass wir jene Gedanken haben, doch wenn wir uns im selben Moment auf das eigentliche Gebet konzentrieren, haben wir negative Gedanken in positive verwandelt.
Viele chassidische Rabbiner sowie natuerlich auch Rabbi Nachman von Breslov sagen, dass wir mit dem Herzen beten sollen und nicht mit dem Verstand. Schaut jemand in seinem Sidur auf das Gebet und versucht es intellektuell zu ergruenden, ist das ganze kein Gebet mehr, denn der Betende verliert den Faden.
Ein richtig ernsthaftes Gebet kommt von Herzen, z.B., in Zeiten der Not. Die hoechste Kavanah finden wir im spontanen Gebet (Rabbi Adin Steinsaltz).
Auch sollte jeden Tag mit einer erneuten Intension gebetet werden. Rabbi Mordechai Machlis pflegt zu sagen, dass wer heute genauso gebetet hat wie gestern, heute nicht gebetet hat. Sprich, Gebete duerfen niemals zur Routine werden.
Ebenso sollten wir in Betracht ziehen, nicht nur immer nur fuer uns alleine zu beten, sondern auch fuer andere. Es heisst, dass wer fuer andere betet, dem werden seine Wuensche zuerst erfuellt.
Es ist ganz normal, dass wir Zeiten haben, in denen wir nicht beten koennen. Sei es aus Launen heraus oder wenn uns einfach nicht danach zumute ist. In solchen Zeiten duerfen wir jedoch nie die taeglichen drei Hauptgebete auslassen und koennen zusaetzlich darum beten, beten zu koennen.
Rabbi Adin Steinsaltz erwaehnt noch eine andere sehr weit verbreitete Methode in seinem Buch "A Guide to Jewish Prayer". Naemlich die Methode des Betens mit Musik.
Musik hat schon beim Tempeldienst eine aeusserst wichtige Rolle gespielt. Manche Leute haben einen wesentlich einfacheren Zugang zu Gebeten, wenn sie diese singen. Ein gutes Beispiel sahen wir bei der gestrigen dritten Shabbatmahlzeit im Hause von Rabbi Meir Weiner in der Jerusalemer Altstadt. Dort war eine Mutter mit ihrem im Rollstuhl sitzenden schwerbehinderten Sohn zu Gast. Der Sohn konnte kaum sprechen, doch als nach dem Essen gesungen wurde, versuchte er begeistert mitzusingen.
In der juengsten Vergangenheit kommen die beruehmtesten Melodien von Rabbi Shlomo Carlebach, mit dessen Melodien viele Synagogengottesdienste abgehalten werden. Die sogenannte Carlebach - Minyan. Aber schon Koenig David komponierte seine Tehillim (Psalmen) mit Melodien.
Wer heutzutage zu Rabbi Mordechai Machlis geht, der trifft nicht selten auf Michael Griver aus London, der seine eigenen Melodien zu den Psalmen Koenig Davids vortraegt.
Ganz wichtig sind melodische Gebete in der Chassidut und vom Tisch des Rebben am Shabbat nicht wegzudenken. Musik im Gebet hat die Kraft, ungeahnte Emotionen hervorzurufen und wer diese Methode noch nicht ausprobiert hat, der sollte das schnellstens nachholen.
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Judentum
Samstag, April 28, 2007
Die Gesellschaft der Empfehlungen
B"H
Mein Weg in die Haredi - Gesellschaft vor einigen Jahren war leicht, doch spaeter merkte ich, dass ich viel Glueck hatte und es normalerweise nie ganz so leicht verlaeuft.
In der Haredigesellschaft, vor allem aber in der chassidischen Gesellschaft, geht es nur mit Empfehlungen. Wen kennst Du bei uns und dann wird nachgeforscht. Kennt man erst einmal einige Familien, geht der Rest fast von selbst. Bei mir ging es etwas einfacher, da ich fuer eine haredische Firma arbeitete und daher automatisch mit Leuten in Kontakt kam.
Diese kleine Welt, in der jeder jeden kennt und jeder alles ueber den anderen zu wissen scheint, ging mir nach einiger Zeit ziemlich auf den Geist. Keinen Schritt konnte ich tun, ohne beobachtet oder gefragt zu werden. Aber nicht nur von Haredim selbst.
Ich liebte es, jeden Shabbatausgang (Samstag Abend) mit dem Bus ins Kino zu fahren, da ich meine Filmleidenschaft nie aufgab.
Ich stieg also religioes gekleidet in den Bus und spaetestens im Canyon Malcha (Einkaufs -u. Kinozentrum) kam ich mir deplaziert vor. Man sieht dort zwar zu hauf maennliche Haredim, aber keine weiblichen.
Im Kinosaal der gleiche Anblick. Neben den Nichtreligioesen sassen haredische Maenner im Film, aber keine Frauen. Ich wuenschte mir in dem Moment immer normale Kleidung und keinen Rock und sowas. An solchen und anderen Orten kam oft der Spruch von Nichtreligioesen, was denn die Dossit (Religioese) hier will.
An Religioese werden bestimmte Ansprueche gestellt und das nicht nur in deren eigener Gesellschaft. Viele Nichtreligioese schauen gerade auf das Verhalten der Religioesen und erwarten eine perfekte Welt. Ich sah nichts Unperfektes daran, einen Film anzuschauen, andere aber anscheinend schon.
Meinen Empfehlungen hat das uebrigens nicht geschadet.
Mein Weg in die Haredi - Gesellschaft vor einigen Jahren war leicht, doch spaeter merkte ich, dass ich viel Glueck hatte und es normalerweise nie ganz so leicht verlaeuft.
In der Haredigesellschaft, vor allem aber in der chassidischen Gesellschaft, geht es nur mit Empfehlungen. Wen kennst Du bei uns und dann wird nachgeforscht. Kennt man erst einmal einige Familien, geht der Rest fast von selbst. Bei mir ging es etwas einfacher, da ich fuer eine haredische Firma arbeitete und daher automatisch mit Leuten in Kontakt kam.
Diese kleine Welt, in der jeder jeden kennt und jeder alles ueber den anderen zu wissen scheint, ging mir nach einiger Zeit ziemlich auf den Geist. Keinen Schritt konnte ich tun, ohne beobachtet oder gefragt zu werden. Aber nicht nur von Haredim selbst.
Ich liebte es, jeden Shabbatausgang (Samstag Abend) mit dem Bus ins Kino zu fahren, da ich meine Filmleidenschaft nie aufgab.
Ich stieg also religioes gekleidet in den Bus und spaetestens im Canyon Malcha (Einkaufs -u. Kinozentrum) kam ich mir deplaziert vor. Man sieht dort zwar zu hauf maennliche Haredim, aber keine weiblichen.
Im Kinosaal der gleiche Anblick. Neben den Nichtreligioesen sassen haredische Maenner im Film, aber keine Frauen. Ich wuenschte mir in dem Moment immer normale Kleidung und keinen Rock und sowas. An solchen und anderen Orten kam oft der Spruch von Nichtreligioesen, was denn die Dossit (Religioese) hier will.
An Religioese werden bestimmte Ansprueche gestellt und das nicht nur in deren eigener Gesellschaft. Viele Nichtreligioese schauen gerade auf das Verhalten der Religioesen und erwarten eine perfekte Welt. Ich sah nichts Unperfektes daran, einen Film anzuschauen, andere aber anscheinend schon.
Meinen Empfehlungen hat das uebrigens nicht geschadet.
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Haredim,
Israelische Gesellschaft
Freitag, April 27, 2007
Donnerstag, April 26, 2007
Donnerstag Abend und Shabbat
B"H
Jeden Donnertag am Spaetnachmittag unterrichte ich eine kleine Gruppe Schueler der nationalreligioesen NOAM - Schule. Die Kinder wohnen in einem nationalreligioesen Stadtteil und sobald ich diesen donnerstags betrete, stellen sich bei mir sofort Hungergefuehle ein. Nicht nur das, auch merkt man sofort, dass der Shabbat naht. Der Shabbat kuendigt sich jede Woche mit seiner eigenen einzigartigen Atmosphaere an.
Donnerstags abends wird fuer den Shabbat vorgekocht und der Essensgeruch breitet sich vor allem in den religioesen Stadtteilen aus. Religioese Familien sind zu der Zeit im vollen Arbeitseinsatz und die Maedchen helfen entweder ihren Muettern in der Kueche oder passen auf ihre kleinen Geschwister auf.
Wer jetzt wissen will, wo die Maenner sind, hier die passende Antwort. Es kommt auf den Mann drauf an. Manche helfen im Haushalt mit und andere wieder nicht. Genau wie in jeder anderen Familie auch.
Bei ashkenazischen Juden gibt es am Shabbat traditionelles Essen. Nach dem Kiddush (Segnung des Weines) gibt es die Challot (Shabbatbrote), Salate, Gefillte Fisch, Huehnersuppe und dann den Hauptgang mit Huehnchen / Fleisch und Kugel (Kartoffel - bzw. Nudelpasteten). Bei kurdischen und irakischen Juden werden ganze scharfgewuerzte Fisch serviert und danach mein Leibgericht Reis mit Kube (Fleischkroketten). Bei den Persern gibt es statt den Kroketten Gondi (Fleischklopse).
Sollte ich am Shabbat bei Chassidim eingeladen sein, bereite ich mich jedesmal auf ein schwerverdauliches Essen vor. Es gibt kaum Salate, sondern fast nur fettige Huehnersuppe und danach gleich den Hauptgang.
Im allgemeinen beginnen Chassidim ihre Gebet sehr spaet, so auch am Freitag Abend zu Shabbatbeginn. Der Synagogendienst zieht sich dann dementsprechend in die Laenge und wir essen spaet. Im Sommer beginnen wir manchmal erst gegen 21.30 Uhr mit dem Essen.
Am Shabbat selbst, das gleiche Spiel. In den Synagogen wird erst spaeter mit dem G-ttesdienst begonnen und bis in die Mittagszeit gebetet. Dass Chassidim erst so spaet beginnen, hat vor allem talmudische sowie kabbalistische Gruende. Im Talmud Traktat Berachot und in der Kabbalah heisst es naemlich, dass sich jemand auf das Gebet richtig vorbereiten soll. Alltaegliche Gedanken sollen erst aus dem Kopf verschwinden und es wird meditiert. Erst danach ist der Kopf frei fuer die richtige Kavanah (Konzentration) im Gebet. Es wird nicht mit der Hauruck - Methode gebetet, wie es so litvishe Art ist (um es einmal "rassistisch" auszudruecken). Ich hoffe, die Litvisher haben meinen chassidischen Sarkasmus jetzt nicht zu ernst genommen.
In diesen Woche bin ich bei guten Freunden von mir, bei Satmarer Chassidim, eingeladen. Dies zwingt mich wieder, mich anstaendig anzuziehen und auch so zu benehmen. Das Treffen kommt mir gelegen, denn ich will meine Freunde ueber die Chassidut Satmar naeher ausquetschen und von ihnen eine Empfehlung fuer die Teilnahme an einem sogenannten TISCH bei der Chassidut Toldot Aharon.
Ein chassidischer Tisch findet bei den meisten chassidischen Gruppen am Freitag Abend nach 22.00 Uhr statt. Dann versammeln sich die Chassidim der jeweiligen Gruppe in der Synagoge oder der Beit Midrasch (relig. Lehrhaus) und der Rebbe der Gruppe haelt einen Vortrag und teilt sein Essen mit den Chassidim. Gesungen wird auch.
Bei einigen chassidischen Gruppen sind auch Frauen willkommen. Eine mir bekannte Ausnahme bildet hier die Chassidut Gur, die keine Frauen zulaesst.
Ich habe mich nach dem Tisch von Toldot Aharon erkundigt, da ich gerade ueber diese extreme chassidische Gruppe schreibe. Sie sind eine aeusserst geschlossene Gruppe, lassen aber Auswaertige zu ihrem Tisch zu. Dort gelten extrem strenge Bedingungen. Natuerlich muss man halachischer Jude sein, sich richtig anstaendig anziehen und sollte nicht unbedingt die Chassidim anreden. Yiddishkenntnisse waeren von Vorteil, aber Hebraeisch geht auch.
Man riet mit auch, eine Empfehlung von anderen Chassidim zu bekommen, um die ich meine Satmarer Freunde bitten will. Sicher werde ich mich wie ein Alien fuehlen, aber ich bin optimistisch. Schon oefters hatte ich Kontakt mit Toldot Aharon Frauen und merkte nach einigen Saetzen, dass sie total nett waren.
Freunde von mir meinten, ich solle lieber zu Karlin oder dem Kaliver Rebben gehen. Die waeren offener und da waere mehr Fun. Na, mal sehen. Toldot Aharon ist sicher interessant und man kommt dort nicht jeden Tag hin. Chassidut Karlin und der Kaliver Rebbe kommen spaeter dran.
Jeden Donnertag am Spaetnachmittag unterrichte ich eine kleine Gruppe Schueler der nationalreligioesen NOAM - Schule. Die Kinder wohnen in einem nationalreligioesen Stadtteil und sobald ich diesen donnerstags betrete, stellen sich bei mir sofort Hungergefuehle ein. Nicht nur das, auch merkt man sofort, dass der Shabbat naht. Der Shabbat kuendigt sich jede Woche mit seiner eigenen einzigartigen Atmosphaere an.
Donnerstags abends wird fuer den Shabbat vorgekocht und der Essensgeruch breitet sich vor allem in den religioesen Stadtteilen aus. Religioese Familien sind zu der Zeit im vollen Arbeitseinsatz und die Maedchen helfen entweder ihren Muettern in der Kueche oder passen auf ihre kleinen Geschwister auf.
Wer jetzt wissen will, wo die Maenner sind, hier die passende Antwort. Es kommt auf den Mann drauf an. Manche helfen im Haushalt mit und andere wieder nicht. Genau wie in jeder anderen Familie auch.
Bei ashkenazischen Juden gibt es am Shabbat traditionelles Essen. Nach dem Kiddush (Segnung des Weines) gibt es die Challot (Shabbatbrote), Salate, Gefillte Fisch, Huehnersuppe und dann den Hauptgang mit Huehnchen / Fleisch und Kugel (Kartoffel - bzw. Nudelpasteten). Bei kurdischen und irakischen Juden werden ganze scharfgewuerzte Fisch serviert und danach mein Leibgericht Reis mit Kube (Fleischkroketten). Bei den Persern gibt es statt den Kroketten Gondi (Fleischklopse).
Sollte ich am Shabbat bei Chassidim eingeladen sein, bereite ich mich jedesmal auf ein schwerverdauliches Essen vor. Es gibt kaum Salate, sondern fast nur fettige Huehnersuppe und danach gleich den Hauptgang.
Im allgemeinen beginnen Chassidim ihre Gebet sehr spaet, so auch am Freitag Abend zu Shabbatbeginn. Der Synagogendienst zieht sich dann dementsprechend in die Laenge und wir essen spaet. Im Sommer beginnen wir manchmal erst gegen 21.30 Uhr mit dem Essen.
Am Shabbat selbst, das gleiche Spiel. In den Synagogen wird erst spaeter mit dem G-ttesdienst begonnen und bis in die Mittagszeit gebetet. Dass Chassidim erst so spaet beginnen, hat vor allem talmudische sowie kabbalistische Gruende. Im Talmud Traktat Berachot und in der Kabbalah heisst es naemlich, dass sich jemand auf das Gebet richtig vorbereiten soll. Alltaegliche Gedanken sollen erst aus dem Kopf verschwinden und es wird meditiert. Erst danach ist der Kopf frei fuer die richtige Kavanah (Konzentration) im Gebet. Es wird nicht mit der Hauruck - Methode gebetet, wie es so litvishe Art ist (um es einmal "rassistisch" auszudruecken). Ich hoffe, die Litvisher haben meinen chassidischen Sarkasmus jetzt nicht zu ernst genommen.
In diesen Woche bin ich bei guten Freunden von mir, bei Satmarer Chassidim, eingeladen. Dies zwingt mich wieder, mich anstaendig anzuziehen und auch so zu benehmen. Das Treffen kommt mir gelegen, denn ich will meine Freunde ueber die Chassidut Satmar naeher ausquetschen und von ihnen eine Empfehlung fuer die Teilnahme an einem sogenannten TISCH bei der Chassidut Toldot Aharon.
Ein chassidischer Tisch findet bei den meisten chassidischen Gruppen am Freitag Abend nach 22.00 Uhr statt. Dann versammeln sich die Chassidim der jeweiligen Gruppe in der Synagoge oder der Beit Midrasch (relig. Lehrhaus) und der Rebbe der Gruppe haelt einen Vortrag und teilt sein Essen mit den Chassidim. Gesungen wird auch.
Bei einigen chassidischen Gruppen sind auch Frauen willkommen. Eine mir bekannte Ausnahme bildet hier die Chassidut Gur, die keine Frauen zulaesst.
Ich habe mich nach dem Tisch von Toldot Aharon erkundigt, da ich gerade ueber diese extreme chassidische Gruppe schreibe. Sie sind eine aeusserst geschlossene Gruppe, lassen aber Auswaertige zu ihrem Tisch zu. Dort gelten extrem strenge Bedingungen. Natuerlich muss man halachischer Jude sein, sich richtig anstaendig anziehen und sollte nicht unbedingt die Chassidim anreden. Yiddishkenntnisse waeren von Vorteil, aber Hebraeisch geht auch.
Man riet mit auch, eine Empfehlung von anderen Chassidim zu bekommen, um die ich meine Satmarer Freunde bitten will. Sicher werde ich mich wie ein Alien fuehlen, aber ich bin optimistisch. Schon oefters hatte ich Kontakt mit Toldot Aharon Frauen und merkte nach einigen Saetzen, dass sie total nett waren.
Freunde von mir meinten, ich solle lieber zu Karlin oder dem Kaliver Rebben gehen. Die waeren offener und da waere mehr Fun. Na, mal sehen. Toldot Aharon ist sicher interessant und man kommt dort nicht jeden Tag hin. Chassidut Karlin und der Kaliver Rebbe kommen spaeter dran.
Mittwoch, April 25, 2007
Parashat Acharei Mot - Kedoshim
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Auch an diesem Shabbat lesen wir wieder zwei Thoralesungen auf einmal. Zuerst Acharei Mot und danach Kedoshim. Die erste Parasha gibt uns die Gesetze fuer den Yom Kippur Service und in Kedoshim erhalten wir die Gesetze, die fuer unser soziales Zusammenleben so wichtig sind.
Gleich zu Beginn heisst es, dass G-tt nach dem Tode der zwei Soehne Aharons (Nadav und Avihu) zu Moshe sprach. In einer der vorherigen Parashot (Shemini) starben die zwei als sie ein fremdes Feuer im Kodesh HaKedoshim (dem Allerheiligsten) opfern wollten.
In Acharei Mot wird Moshe von G-tt beauftragt, seinem Bruder Aharon auszurichten, dass er als Hohepriester (Cohen HaGadol) nicht zu jeder Zeit in das Allerheiligste (Kodesh HaKedoshim) treten darf, sondern nur am Yom Kippur. Aber auch an diesem Tag darf der Cohen HaGadol (Hohepriester) nur zu einem bestimmten Zeitpunkt ins Allerheiligste treten. Naemlich dann, wenn er den Opferdienst ausfuehrt (Sifra).
Sechs Wochen nachdem die Juden am Berg Sinai die Thora erhielten, bauten sie das Goldene Kalb. Moshe zerbrach die ersten Gesetzestafel, stieg nochmals auf den Berg Sinai, bat fuer die Juden um Vergebung und bekam ein zweites Paar Gesetzestafeln. Mit diesen kam er, nachdem G-tt den Juden vollkommen vergeben hatte, am 10. des juedischen Monats Tishrei (gewoehnlich im Oktober) hinunter vom Berg Sinai. Somit wurde dieser Tag,Yom Kippur, zum hoechsten juedischen Feiertag. Jedes Jahr an Yom Kippur bitten wir G-tt fuer unsere Vergehen um Vergebung und bitten Ihn ebenso, uns in das Buch des Lebens zu schreiben.
G-tt schaut bei unseren Gebeten am Yom Kippur auf unsere Intension, in Zukunft keine Suenden mehr begehen zu wollen oder zumindest Versuche zu starten, alles besser zu machen. Er richtet uns nach dem Augenblick und schaut nicht in unsere Zukunft, in der wir voraussichtlich abermals suendigen werden. Es kommt allein auf unsere Absicht und Ernsthaftigkeit in unseren Gebeten am Yom Kippur an.
Woher wissen wir, dass G-tt oft Menschen nach gewissen Augenblicken richtet ? Auch dann, wenn sie sich in der Zukunft als Katastrophen fuer das juedische Volk erweisen koennten.
Die Midrash verweist auf den beruehmten Vorfall mit Ishmael, dem Sohn Hagars und Avrahams. Als Hagar mit Ishmael in der Wueste sass und er dem verdursten nahe war und weinte, wurde Hagar Wasser gezeigt. G-tt hatte Mitgefuehl mit dem weinenden Kind, obwohl Er wusste, dass von Ishmael einmal die Araber abstammen werden, welche in der Zukunft eine staendige Bedrohung fuer die Juden darstellen.
Wenn wir den ersten Satz in Acharei Mot lesen, meinen wir, dass G-tt Moshe bzw. Aharon nach dem Tode Nadav und Avihus beauftragte, nicht zu jeder Zeit ins Allerheiligste zu treten, um nicht zu sterben wie die beiden Soehne.
Die Gemara im Talmud Traktat Yoma 53a stellt jedoch eine andere These auf. Die Warnung nicht zu jeder Zeit einzutreten bekam Moshe schon vor dem Tod der beiden. Die Art der Strafe fuer das Vergehen wurde ihm aber erst nach deren Tod gesagt.
Woher wissen wir das, fragt die Gemara und antwortet: Daraus das der Satz "…mit einer Wolke werde Ich erscheinen" grammatikalisch in der Zukunftsform geschrieben steht. Als G-tt den Satz aussprach, war Er noch nicht in einer Wolke erschienen.
Im Judentum haben wir das Konzept der Teshuva, der Umkehr zu G-tt. Wie weit wir auch von unserem Level hinabgefallen sind und welche Vergehen wir begangen haben, es gibt immer eine Chance zur Reue und Umkehr (Beer Moshe). Chassidischer Literatur zufolge ist es manchmal besser in niedrigere Level hinabzufallen, um danach viel hoeher aufzusteigen. Wir muessen nur den niedrigen mit dem hohen Level verbinden und sind dann somit in der Lage wieder zu einem hohen Level aufzusteigen (der Baal Shem Tov sowie sein Schueler und spaeterer Nachfolger Rabbi Dov Beer, der Maggid von Mezritch).
Der Cohen HaGadol (Hohepriester) erhaelt den Auftrag, seinen Service am Yom Kippur nur in weisser Leinenkleidung durchzufuehren. An anderen Tagen traegt er hierfur seine Bigdei Zahav, seine goldenen Kleidungsstuecke. Die Farbe weiss am Yom Kippur repraesentiert die Vergebung.
Zum Thema Kleidung schreibt der Gruender der chassidischen Gruppe Toldot Aharon, Rebbe Aharon Roth, dass anstaendige Kleidung den Menschen vor Vergehen bewahrt, denn die Kleidung erinnert ihn immer daran, wer er ist.
Die Thora faehrt fort mit einer ausfuehrlichen Beschreibung des Yom Kippur Services. Ein wichtiger Teil war die Auslosung der zwei maennlichen Ziegen. Die Auslosung nahm der Hohepriester vor und es wurde entschieden welche Ziege G-tt geopfert wurde und welche zum Azalzel, in die Wueste geschickt wurde. Uebrigens stammt daher der Ausdruck "Suendenbock".
Rabbi Samson Rapahel Hirsch betrachtet die zwei maennlichen Ziegen als eine Metaphor fuer das juedische Volk. Jeder von uns hat die freie Wahl G-tt zu dienen oder auch nicht. Wenn wir G-ttes Willen erfuellen, kommen wir metaphorisch gesehen in das Allerheiligste. Die Entscheidung, unseren eigenen Interessen zu folgen, hat dagegen keinen Platz im Allerheiligsten.
In Parashat Kedoshim erhalten wir wichtige Verhaltensregeln fuer unser taegliches Leben. Den Shabbat einhalten, Vater und Mutter ehren, nicht stehlen, nicht luegen und betruegen, nicht G-ttes Namen missbrauchen, in Israel keine Fruechte von Baeumen essen, die juenger als drei Jahre alt sind, kein Blut essen, keinen Ehebruch begehen und vor allem keinen Goetzendienst begehen. G-tt will, dass wir Juden uns von anderen Voelkern unterscheiden und gab uns deswegen die Thora mit ihren Gesetzen. Unsere Aufgabe ist es, dass wir mit der Einhaltung Seiner Gesetze anderen Voelkern als Beispiel dienen.
Bei vielen Diskussionen kam haeufig die Frage auf, ob man denn die Eltern auch dann ehren solle, wenn sie sich ihren Kindern gegenueber nicht gerade freundlich benehmen.
Rabbi Meir Weiner antwortete, dass in der Thora stehe, man solle seine Eltern ehren, aber es steht nicht geschrieben, dass man seine Eltern lieben solle.
Vielleicht gibt seine Aussage dem ein oder anderen die Antwort auf diese so oft gestellte Frage.
Aus dem Vorfall mit Nadav und Avihu lernen wir, wie gewissenhaft wir die Gesetze einhalten muessen, um keinen Schaden zu erleiden. Wir koennen nicht einfach eigene Initiativen entwickeln, sondern muessen das tun, was uns aufgetragen wurde, denn nur so koennen wir eine Perfektion (Shlemut) erreichen (Rabbi Samson Raphael Hirsch). Der Mensch sollte immer danach streben, seinen ihm gegebenen freien Willen positiv einzusetzen.
Jeder von macht die Erfahrung, dass er am Yom Kippur ernsthaft beabsichtigt, sich zu bessern. Realitaet ist, dass wir schon beim Neilah - Service am Ende staendig auf die Uhr schauen, wann es denn jetzt endlich etwas zu essen gibt. Dann wird Havdalah gemacht und alles stuerzt sich aufs Essen. Unser Verhalten ist nur allzu menschlich.
Zum Schluss noch eine Story aus der Gemara im Talmud Sanhedrin 101a, 102b und 103a. Dort wird uns von dem boesartige Koenig Menashe, Sohn des Koenig Chizkiyahu, erzaehlt, der es zum Schluss doch noch schaffte, einen Platz in der kommenden Welt (Olam Habah) zu bekommen.
Menashe war 12 Jahre alt als er Koenig wurde und regierte 55 Jahre lang in Jerusalem. Sein Vater Chizkiyahu war g-ttesfuerchtig und hielt die Gebote ein, doch sein Sohn Menashe war das genaue Gegenteil und betete Goetzen an. Erst als die Assyrer Menashe gefangennahmen und nach Babylon brachten, begann er zu G-tt zu beten. G-tt erhoerte seine Gebete und brachte ihn zurueck nach Jerusalem.
Laut Midrash Devarim Rabbah waren die Engel bei Menashes Tod dagegen, ihn aufgrund all seiner Suenden in die kommenden Welt (Olam Habah) zu lassen, doch G-tt vergab ihm, da Menashe ernsthafte Reue gezeigt hatte und liess ihn doch noch ein.
Dem Talmud - Kommentator Yad Ramah zufolge sah G-tt, dass Koenig Menashe niemals Olam Habah erreicht, sollte er streng gerichtet werden. Da aber Menashes Gebete ernst gemeint waren, liess G-tt Gnade vor Recht ergehen.
Auch wir sollten daher niemals aufgeben.
Shabbat Shalom
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Auch an diesem Shabbat lesen wir wieder zwei Thoralesungen auf einmal. Zuerst Acharei Mot und danach Kedoshim. Die erste Parasha gibt uns die Gesetze fuer den Yom Kippur Service und in Kedoshim erhalten wir die Gesetze, die fuer unser soziales Zusammenleben so wichtig sind.
Gleich zu Beginn heisst es, dass G-tt nach dem Tode der zwei Soehne Aharons (Nadav und Avihu) zu Moshe sprach. In einer der vorherigen Parashot (Shemini) starben die zwei als sie ein fremdes Feuer im Kodesh HaKedoshim (dem Allerheiligsten) opfern wollten.
In Acharei Mot wird Moshe von G-tt beauftragt, seinem Bruder Aharon auszurichten, dass er als Hohepriester (Cohen HaGadol) nicht zu jeder Zeit in das Allerheiligste (Kodesh HaKedoshim) treten darf, sondern nur am Yom Kippur. Aber auch an diesem Tag darf der Cohen HaGadol (Hohepriester) nur zu einem bestimmten Zeitpunkt ins Allerheiligste treten. Naemlich dann, wenn er den Opferdienst ausfuehrt (Sifra).
Sechs Wochen nachdem die Juden am Berg Sinai die Thora erhielten, bauten sie das Goldene Kalb. Moshe zerbrach die ersten Gesetzestafel, stieg nochmals auf den Berg Sinai, bat fuer die Juden um Vergebung und bekam ein zweites Paar Gesetzestafeln. Mit diesen kam er, nachdem G-tt den Juden vollkommen vergeben hatte, am 10. des juedischen Monats Tishrei (gewoehnlich im Oktober) hinunter vom Berg Sinai. Somit wurde dieser Tag,Yom Kippur, zum hoechsten juedischen Feiertag. Jedes Jahr an Yom Kippur bitten wir G-tt fuer unsere Vergehen um Vergebung und bitten Ihn ebenso, uns in das Buch des Lebens zu schreiben.
G-tt schaut bei unseren Gebeten am Yom Kippur auf unsere Intension, in Zukunft keine Suenden mehr begehen zu wollen oder zumindest Versuche zu starten, alles besser zu machen. Er richtet uns nach dem Augenblick und schaut nicht in unsere Zukunft, in der wir voraussichtlich abermals suendigen werden. Es kommt allein auf unsere Absicht und Ernsthaftigkeit in unseren Gebeten am Yom Kippur an.
Woher wissen wir, dass G-tt oft Menschen nach gewissen Augenblicken richtet ? Auch dann, wenn sie sich in der Zukunft als Katastrophen fuer das juedische Volk erweisen koennten.
Die Midrash verweist auf den beruehmten Vorfall mit Ishmael, dem Sohn Hagars und Avrahams. Als Hagar mit Ishmael in der Wueste sass und er dem verdursten nahe war und weinte, wurde Hagar Wasser gezeigt. G-tt hatte Mitgefuehl mit dem weinenden Kind, obwohl Er wusste, dass von Ishmael einmal die Araber abstammen werden, welche in der Zukunft eine staendige Bedrohung fuer die Juden darstellen.
Wenn wir den ersten Satz in Acharei Mot lesen, meinen wir, dass G-tt Moshe bzw. Aharon nach dem Tode Nadav und Avihus beauftragte, nicht zu jeder Zeit ins Allerheiligste zu treten, um nicht zu sterben wie die beiden Soehne.
Die Gemara im Talmud Traktat Yoma 53a stellt jedoch eine andere These auf. Die Warnung nicht zu jeder Zeit einzutreten bekam Moshe schon vor dem Tod der beiden. Die Art der Strafe fuer das Vergehen wurde ihm aber erst nach deren Tod gesagt.
Woher wissen wir das, fragt die Gemara und antwortet: Daraus das der Satz "…mit einer Wolke werde Ich erscheinen" grammatikalisch in der Zukunftsform geschrieben steht. Als G-tt den Satz aussprach, war Er noch nicht in einer Wolke erschienen.
Im Judentum haben wir das Konzept der Teshuva, der Umkehr zu G-tt. Wie weit wir auch von unserem Level hinabgefallen sind und welche Vergehen wir begangen haben, es gibt immer eine Chance zur Reue und Umkehr (Beer Moshe). Chassidischer Literatur zufolge ist es manchmal besser in niedrigere Level hinabzufallen, um danach viel hoeher aufzusteigen. Wir muessen nur den niedrigen mit dem hohen Level verbinden und sind dann somit in der Lage wieder zu einem hohen Level aufzusteigen (der Baal Shem Tov sowie sein Schueler und spaeterer Nachfolger Rabbi Dov Beer, der Maggid von Mezritch).
Der Cohen HaGadol (Hohepriester) erhaelt den Auftrag, seinen Service am Yom Kippur nur in weisser Leinenkleidung durchzufuehren. An anderen Tagen traegt er hierfur seine Bigdei Zahav, seine goldenen Kleidungsstuecke. Die Farbe weiss am Yom Kippur repraesentiert die Vergebung.
Zum Thema Kleidung schreibt der Gruender der chassidischen Gruppe Toldot Aharon, Rebbe Aharon Roth, dass anstaendige Kleidung den Menschen vor Vergehen bewahrt, denn die Kleidung erinnert ihn immer daran, wer er ist.
Die Thora faehrt fort mit einer ausfuehrlichen Beschreibung des Yom Kippur Services. Ein wichtiger Teil war die Auslosung der zwei maennlichen Ziegen. Die Auslosung nahm der Hohepriester vor und es wurde entschieden welche Ziege G-tt geopfert wurde und welche zum Azalzel, in die Wueste geschickt wurde. Uebrigens stammt daher der Ausdruck "Suendenbock".
Rabbi Samson Rapahel Hirsch betrachtet die zwei maennlichen Ziegen als eine Metaphor fuer das juedische Volk. Jeder von uns hat die freie Wahl G-tt zu dienen oder auch nicht. Wenn wir G-ttes Willen erfuellen, kommen wir metaphorisch gesehen in das Allerheiligste. Die Entscheidung, unseren eigenen Interessen zu folgen, hat dagegen keinen Platz im Allerheiligsten.
In Parashat Kedoshim erhalten wir wichtige Verhaltensregeln fuer unser taegliches Leben. Den Shabbat einhalten, Vater und Mutter ehren, nicht stehlen, nicht luegen und betruegen, nicht G-ttes Namen missbrauchen, in Israel keine Fruechte von Baeumen essen, die juenger als drei Jahre alt sind, kein Blut essen, keinen Ehebruch begehen und vor allem keinen Goetzendienst begehen. G-tt will, dass wir Juden uns von anderen Voelkern unterscheiden und gab uns deswegen die Thora mit ihren Gesetzen. Unsere Aufgabe ist es, dass wir mit der Einhaltung Seiner Gesetze anderen Voelkern als Beispiel dienen.
Bei vielen Diskussionen kam haeufig die Frage auf, ob man denn die Eltern auch dann ehren solle, wenn sie sich ihren Kindern gegenueber nicht gerade freundlich benehmen.
Rabbi Meir Weiner antwortete, dass in der Thora stehe, man solle seine Eltern ehren, aber es steht nicht geschrieben, dass man seine Eltern lieben solle.
Vielleicht gibt seine Aussage dem ein oder anderen die Antwort auf diese so oft gestellte Frage.
Aus dem Vorfall mit Nadav und Avihu lernen wir, wie gewissenhaft wir die Gesetze einhalten muessen, um keinen Schaden zu erleiden. Wir koennen nicht einfach eigene Initiativen entwickeln, sondern muessen das tun, was uns aufgetragen wurde, denn nur so koennen wir eine Perfektion (Shlemut) erreichen (Rabbi Samson Raphael Hirsch). Der Mensch sollte immer danach streben, seinen ihm gegebenen freien Willen positiv einzusetzen.
Jeder von macht die Erfahrung, dass er am Yom Kippur ernsthaft beabsichtigt, sich zu bessern. Realitaet ist, dass wir schon beim Neilah - Service am Ende staendig auf die Uhr schauen, wann es denn jetzt endlich etwas zu essen gibt. Dann wird Havdalah gemacht und alles stuerzt sich aufs Essen. Unser Verhalten ist nur allzu menschlich.
Zum Schluss noch eine Story aus der Gemara im Talmud Sanhedrin 101a, 102b und 103a. Dort wird uns von dem boesartige Koenig Menashe, Sohn des Koenig Chizkiyahu, erzaehlt, der es zum Schluss doch noch schaffte, einen Platz in der kommenden Welt (Olam Habah) zu bekommen.
Menashe war 12 Jahre alt als er Koenig wurde und regierte 55 Jahre lang in Jerusalem. Sein Vater Chizkiyahu war g-ttesfuerchtig und hielt die Gebote ein, doch sein Sohn Menashe war das genaue Gegenteil und betete Goetzen an. Erst als die Assyrer Menashe gefangennahmen und nach Babylon brachten, begann er zu G-tt zu beten. G-tt erhoerte seine Gebete und brachte ihn zurueck nach Jerusalem.
Laut Midrash Devarim Rabbah waren die Engel bei Menashes Tod dagegen, ihn aufgrund all seiner Suenden in die kommenden Welt (Olam Habah) zu lassen, doch G-tt vergab ihm, da Menashe ernsthafte Reue gezeigt hatte und liess ihn doch noch ein.
Dem Talmud - Kommentator Yad Ramah zufolge sah G-tt, dass Koenig Menashe niemals Olam Habah erreicht, sollte er streng gerichtet werden. Da aber Menashes Gebete ernst gemeint waren, liess G-tt Gnade vor Recht ergehen.
Auch wir sollten daher niemals aufgeben.
Shabbat Shalom
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Thora Parasha
Dienstag, April 24, 2007
Religioese Kinder
B"H
Niemals hatte ich mit Religioesen soviel Auseinandersetzungen wie ueber das Thema Kinder. Mit Haredim (Ultra - Orthod.) sicher mehr als mit Nationalreligioesen.
Was mich persoenlich stoert, ist die teilweise Abschottung religioeser Kinder von der "realen" israelischen Gesellschaft. Wer meint, dies sei nur bei Haredim der Fall, der irrt.
Jede Woche unterrichte ich eine kleine Gruppe nationalreligioeser Kinder der Schule NOAM (eine nationalrelig. Schule mit landesweiten Niederlassungen). Um bei NOAM aufgenommen zu werden, muss das Kind aus einem relig. Haushalt kommen, wobei es keine so grosse Rolle spielt, ob die Eltern relig. geboren oder im Verlauf ihres Lebens relig. wurden. Die Schueler, egal ob Maedchen oder Jungen, mussen sich natuerlich religioes anziehen. Keine unanstaendige Kleidung wie Shorts oder zu kurze Aermel. Bei den Maedels kommt hinzu, dass sie einen langen Rock anziehen muessen.
Gelernt wird in getrennten Gebaeuden, nach Geschlechtern getrennt. Dieses schon allein daher, dass der Lernstoff voellig unterschiedlich ist. Neben Mathe, Physik, Englisch etc. lernen die Maedels Torah und Halachot, wobei bei den Jungen der Talmud hinzukommt.
Allgemein gilt NOAM als eine sehr gute sowie teure Schule, mit dessen Abschluss man auf die Uni wechseln koennte. Ich sage koennte, denn die Mehrheit tut dies leider nicht, da schon frueh Ehen eingegangen werden oder die Maenner auf Yeshivot wechseln.
Bei haredischen (egel ob litvish oder chassidisch) Kindern schaut die Erziehung wesentlich anders aus. Es gibt Ausnahmen, aber allgemein lernen die Jungen auf dem Talmud Thora und die Maedels im Beit Yaakov. Fuer Talmud Thora sollte der Junge eine schwarze Hose und ein weisses Hemd tragen. Bei Chassidim vielfach ein kariertes Hemd.
Auf Beit Yaakov ist eine blaue Schuluniform Pflicht. Dunkelblauer Rock und hellblaue langaermlige Bluse, niemals kurze Aermel. Auch muessen die Maedels ihr langes Haar als Zopf zusammen gebunden haben, damit ein eventueller maennlicher Lehrer nicht durch offen getragenes Haar "negativ beeinflusst wird". Turnschuhe sind nicht gestattet und ich kenne ein chassidisches Maedchen, welches vor ein paar Jahren von der Lehrerin heimgeschickt wurde, weil sie Turnschuhe trug.
Unterrichtet wird auf Hebraeisch, wobei einige Talmud Thora - Schulen der Chassidim auf Yiddish lehren. Jungen lernen schon von kleinauf Talmud und koennen ganze Auszuege daraus auswendig sagen, worum ich sie sehr beneide. Maedels haben einen anderen Stundenplan. Sie werden auf die spaetere Heirat und Haushaltsfuehrung vorbereitet und sie lernen Thora und Halachot. Die Jungen lernen manchmal bis zum Abend, die Maedels dagegen kommen mittags aus der Schule, um daheim im Haushalt zu helfen.
Was ich bei Nationalreligioesen und bei Haredim kritisiere ist, dass die Kinder erst meistens im Teenageralter in Kontakt mit der Aussenwelt bzw. anderen Teenagern kommen. Natuerlich sehen relig. Kinder die Aussenwelt, haben jedoch keinen naehren Kontakt mit ihr. Freundschaften zwischen haredischen und nationalreligioesen Kindern sind so gut wie unmoeglich. Genauso wie Freundschaften zwischen chassidischen und litvishen Kindern. Ganz zu schweigen von Freundschaften zwischen relig. und nichtrelig. Kindern.
Im Verlauf des spaeteren Lebens muessen sich relig. Kinder, aus denen Erwachsene wurden, ersteinmal an den alltaeglichen Umgang mit Nichtreligioesen zu gewoehnen. Viele chassidische Kinder wie die von Satmar in Mea Shearim lernen erst mit 15 Jahren die hebraeische Sprache. Bis zu dem Alter sprechen sie nur Yiddish, da sie von negativen Einfluessen ferngehalten werden sollen. Im Teenageralter haelt man sie fuer reifer, diesen Gefahren ausweichen zu koennen. Nicht das ein chassidisches Kind in der Jerusalemer Innenstadt von Nichtreligioesen angesprochen und beeinflusst werden kann. Der normale Israeli kann kein Yiddish und somit findet keinerlei Kommunikation statt.
Ich kann sehr gut verstehen, dass relig. Eltern ihre Kinder nicht unbedingt zusammen mit nichtrelig. Kindern sehen wollen. Der eine redet von Thora und der andere vom Cheeseburger, um es einmal uebertrieben auszudruecken. Was viele relig. Schulen meiner Ansicht nach falsch machen ist, dass sie den Kindern eine falsche Welt in bezug auf die israel. Gesellschaft lehren. Da werden Nichtreligioese in haredischen Schulen teilweise nur als Drogenabhaengige dargestellt.
Vor einigen Jahren kannte ich einen Aussteiger aus der Chassidut Gur und er meinte nach seinem Ausstieg unbedingt Drogen nehmen zu muessen, weil er gelernt hatte, dass Nichtreligioese den ganzen Tag nur vollgedroehnt herumlaufen.
Einige Chassidim bestaetigten meine Meinung, doch aendern wird sich im Schulsystem deshalb nicht. Jeder will natuerlich seine Kinder in relig. gleichwertiger Gesellschaft sehen, um ihnen ein gutes spaeteres Leben zu ermoeglichen. Wer eine gute Erziehung hatte und auf einer guten Schule war, der sollte einen gelungenen Shidduch (Ehepartner) finden und in der relig. Gesellschaft anerkannt sein. Wer zur relig. Gesellschaft gehoeren will, der geht keine eigenen Wege.
Niemals hatte ich mit Religioesen soviel Auseinandersetzungen wie ueber das Thema Kinder. Mit Haredim (Ultra - Orthod.) sicher mehr als mit Nationalreligioesen.
Was mich persoenlich stoert, ist die teilweise Abschottung religioeser Kinder von der "realen" israelischen Gesellschaft. Wer meint, dies sei nur bei Haredim der Fall, der irrt.
Jede Woche unterrichte ich eine kleine Gruppe nationalreligioeser Kinder der Schule NOAM (eine nationalrelig. Schule mit landesweiten Niederlassungen). Um bei NOAM aufgenommen zu werden, muss das Kind aus einem relig. Haushalt kommen, wobei es keine so grosse Rolle spielt, ob die Eltern relig. geboren oder im Verlauf ihres Lebens relig. wurden. Die Schueler, egal ob Maedchen oder Jungen, mussen sich natuerlich religioes anziehen. Keine unanstaendige Kleidung wie Shorts oder zu kurze Aermel. Bei den Maedels kommt hinzu, dass sie einen langen Rock anziehen muessen.
Gelernt wird in getrennten Gebaeuden, nach Geschlechtern getrennt. Dieses schon allein daher, dass der Lernstoff voellig unterschiedlich ist. Neben Mathe, Physik, Englisch etc. lernen die Maedels Torah und Halachot, wobei bei den Jungen der Talmud hinzukommt.
Allgemein gilt NOAM als eine sehr gute sowie teure Schule, mit dessen Abschluss man auf die Uni wechseln koennte. Ich sage koennte, denn die Mehrheit tut dies leider nicht, da schon frueh Ehen eingegangen werden oder die Maenner auf Yeshivot wechseln.
Bei haredischen (egel ob litvish oder chassidisch) Kindern schaut die Erziehung wesentlich anders aus. Es gibt Ausnahmen, aber allgemein lernen die Jungen auf dem Talmud Thora und die Maedels im Beit Yaakov. Fuer Talmud Thora sollte der Junge eine schwarze Hose und ein weisses Hemd tragen. Bei Chassidim vielfach ein kariertes Hemd.
Auf Beit Yaakov ist eine blaue Schuluniform Pflicht. Dunkelblauer Rock und hellblaue langaermlige Bluse, niemals kurze Aermel. Auch muessen die Maedels ihr langes Haar als Zopf zusammen gebunden haben, damit ein eventueller maennlicher Lehrer nicht durch offen getragenes Haar "negativ beeinflusst wird". Turnschuhe sind nicht gestattet und ich kenne ein chassidisches Maedchen, welches vor ein paar Jahren von der Lehrerin heimgeschickt wurde, weil sie Turnschuhe trug.
Unterrichtet wird auf Hebraeisch, wobei einige Talmud Thora - Schulen der Chassidim auf Yiddish lehren. Jungen lernen schon von kleinauf Talmud und koennen ganze Auszuege daraus auswendig sagen, worum ich sie sehr beneide. Maedels haben einen anderen Stundenplan. Sie werden auf die spaetere Heirat und Haushaltsfuehrung vorbereitet und sie lernen Thora und Halachot. Die Jungen lernen manchmal bis zum Abend, die Maedels dagegen kommen mittags aus der Schule, um daheim im Haushalt zu helfen.
Was ich bei Nationalreligioesen und bei Haredim kritisiere ist, dass die Kinder erst meistens im Teenageralter in Kontakt mit der Aussenwelt bzw. anderen Teenagern kommen. Natuerlich sehen relig. Kinder die Aussenwelt, haben jedoch keinen naehren Kontakt mit ihr. Freundschaften zwischen haredischen und nationalreligioesen Kindern sind so gut wie unmoeglich. Genauso wie Freundschaften zwischen chassidischen und litvishen Kindern. Ganz zu schweigen von Freundschaften zwischen relig. und nichtrelig. Kindern.
Im Verlauf des spaeteren Lebens muessen sich relig. Kinder, aus denen Erwachsene wurden, ersteinmal an den alltaeglichen Umgang mit Nichtreligioesen zu gewoehnen. Viele chassidische Kinder wie die von Satmar in Mea Shearim lernen erst mit 15 Jahren die hebraeische Sprache. Bis zu dem Alter sprechen sie nur Yiddish, da sie von negativen Einfluessen ferngehalten werden sollen. Im Teenageralter haelt man sie fuer reifer, diesen Gefahren ausweichen zu koennen. Nicht das ein chassidisches Kind in der Jerusalemer Innenstadt von Nichtreligioesen angesprochen und beeinflusst werden kann. Der normale Israeli kann kein Yiddish und somit findet keinerlei Kommunikation statt.
Ich kann sehr gut verstehen, dass relig. Eltern ihre Kinder nicht unbedingt zusammen mit nichtrelig. Kindern sehen wollen. Der eine redet von Thora und der andere vom Cheeseburger, um es einmal uebertrieben auszudruecken. Was viele relig. Schulen meiner Ansicht nach falsch machen ist, dass sie den Kindern eine falsche Welt in bezug auf die israel. Gesellschaft lehren. Da werden Nichtreligioese in haredischen Schulen teilweise nur als Drogenabhaengige dargestellt.
Vor einigen Jahren kannte ich einen Aussteiger aus der Chassidut Gur und er meinte nach seinem Ausstieg unbedingt Drogen nehmen zu muessen, weil er gelernt hatte, dass Nichtreligioese den ganzen Tag nur vollgedroehnt herumlaufen.
Einige Chassidim bestaetigten meine Meinung, doch aendern wird sich im Schulsystem deshalb nicht. Jeder will natuerlich seine Kinder in relig. gleichwertiger Gesellschaft sehen, um ihnen ein gutes spaeteres Leben zu ermoeglichen. Wer eine gute Erziehung hatte und auf einer guten Schule war, der sollte einen gelungenen Shidduch (Ehepartner) finden und in der relig. Gesellschaft anerkannt sein. Wer zur relig. Gesellschaft gehoeren will, der geht keine eigenen Wege.
Montag, April 23, 2007
Chag Sameach
B"H
Ich wuensche allen, die den israelischen Unabhaengigkeitstag (Yom HaAzma'ut) feiern, einen schoenen Feiertag und Chag Sameach.
Ich weiss, dass ich Leser habe, die relig. Gruppierungen angehoeren, welche den morgigen Tag nicht feiern. All jenen wuensche ich trotzdem einen schoenen Tag.
Miriam
Ich wuensche allen, die den israelischen Unabhaengigkeitstag (Yom HaAzma'ut) feiern, einen schoenen Feiertag und Chag Sameach.
Ich weiss, dass ich Leser habe, die relig. Gruppierungen angehoeren, welche den morgigen Tag nicht feiern. All jenen wuensche ich trotzdem einen schoenen Tag.
Miriam
Religion am Arbeitsplatz
B"H
Als ich in Deutschland lebte, kam das Thema Religion am Arbeitsplatz so gut wie nie zur Sprache. In meinem letzten deutschen Job bei einer Grossbank wurde ich ab und zu gefragt, was denn nun genau koscher und Shabbat sei, aber damit hatte es sich auch. Auch die Politik blieb hintenan, denn wir hatten genuegend Arbeit und die stand immer im Vordergrund. Das einzige, was mich manchmal stoerte wenn ich neue Leute kennenlernte war, dass ich mich fast immer rechtfertigen zu musste. Judentum Israel, das kennt die ueberwiegende Mehrheit nur aus dem TV.
Um so mehr freute ich mich umso mehr wieder zurueck in Israel zu sein. In Jerusalem, vielleicht im Gegensatz zu anderen israelischen Staedten, ist Religion sehr wohl ein Thema am Arbeitsplatz. Der wichtigste Grund mag sein, dass man halt religioese Kollegen hat.
Natuerlich ist es bei uns in der Baeckerei genauso. Die Belegschaft ist gemischt mit Religioesen und Nichtreligioesen. Eine bisher erfolgreiche Mischung und niemand geht aufeinander los. Eher im Gegenteil, denn mancher aeusserlich Nichtreligioeser, wie ich, entpuppt sich entweder als religioes, religioes ausgewachsen oder er hat Ahnung von der Religion, so wie unser Verkaufsleiter unten im Laden. Genau wie der Besitzer, dessen Vater Rabbiner war, die Kinder jedoch alles andere als in die Fusstapfen des Vaters traten.
Meine besten Diskussionen habe ich mit zwei Verkaeuferinnen unten im Laden, denn die eine gehoert zur chassidischen Gruppe Breslov und die andere zu Chabad. Gestern war mal wieder Diskussionszeit zusammen mit unserem komplett unreligioesen Manager. Als dieser vor etwas mehr als einem Jahr bei uns anfing, musste er sich ersteinmal an die religioese Kundschaft gewoehnen. Da fragten ihn ploetzlich Leute, ob man bei dem Brot oder bei dem Kuchen diesen oder jenen Segen vorher sagt. Der Manager stand da wie ein begossener Pudel, raeusperte und fragte schnell einen der relig. Kollegen.
Zu Beginn wusste er nicht den Unterschied zwischen litvish und chassidisch, aber mittlerweile ist er gut bei der Sache. Wahrscheinlich auch Dank unserer rabbinischen Kosherexperten (Mashgichim) der Belzer Chassidim.
Kann sein, dass man in nicht unbedingt relig. Orten wie Tel Aviv sich eine Zusammenarbeit zwischen Religioesen und Nichtreligioesen kompliziert vorstellt. Unsere Baeckerei zeigt das Gegenteil. Wir haben Glueck, denn sobald ein religioeser Feiertag naht, an dem andere arbeiten (wie Tisha Be'Av), haben wir frei. Andere wiederum nehmen sich die Zeit um das Nachmittagsgebet zu sagen und keiner regt sich auf. Allerdings kommen schonmal die Sprueche, dass wir keine Synagoge seien oder dass wenn der Meschiach kommt, er bei der ganzen Beterei sicherlich zuerst zu uns kommt.
Als ich in Deutschland lebte, kam das Thema Religion am Arbeitsplatz so gut wie nie zur Sprache. In meinem letzten deutschen Job bei einer Grossbank wurde ich ab und zu gefragt, was denn nun genau koscher und Shabbat sei, aber damit hatte es sich auch. Auch die Politik blieb hintenan, denn wir hatten genuegend Arbeit und die stand immer im Vordergrund. Das einzige, was mich manchmal stoerte wenn ich neue Leute kennenlernte war, dass ich mich fast immer rechtfertigen zu musste. Judentum Israel, das kennt die ueberwiegende Mehrheit nur aus dem TV.
Um so mehr freute ich mich umso mehr wieder zurueck in Israel zu sein. In Jerusalem, vielleicht im Gegensatz zu anderen israelischen Staedten, ist Religion sehr wohl ein Thema am Arbeitsplatz. Der wichtigste Grund mag sein, dass man halt religioese Kollegen hat.
Natuerlich ist es bei uns in der Baeckerei genauso. Die Belegschaft ist gemischt mit Religioesen und Nichtreligioesen. Eine bisher erfolgreiche Mischung und niemand geht aufeinander los. Eher im Gegenteil, denn mancher aeusserlich Nichtreligioeser, wie ich, entpuppt sich entweder als religioes, religioes ausgewachsen oder er hat Ahnung von der Religion, so wie unser Verkaufsleiter unten im Laden. Genau wie der Besitzer, dessen Vater Rabbiner war, die Kinder jedoch alles andere als in die Fusstapfen des Vaters traten.
Meine besten Diskussionen habe ich mit zwei Verkaeuferinnen unten im Laden, denn die eine gehoert zur chassidischen Gruppe Breslov und die andere zu Chabad. Gestern war mal wieder Diskussionszeit zusammen mit unserem komplett unreligioesen Manager. Als dieser vor etwas mehr als einem Jahr bei uns anfing, musste er sich ersteinmal an die religioese Kundschaft gewoehnen. Da fragten ihn ploetzlich Leute, ob man bei dem Brot oder bei dem Kuchen diesen oder jenen Segen vorher sagt. Der Manager stand da wie ein begossener Pudel, raeusperte und fragte schnell einen der relig. Kollegen.
Zu Beginn wusste er nicht den Unterschied zwischen litvish und chassidisch, aber mittlerweile ist er gut bei der Sache. Wahrscheinlich auch Dank unserer rabbinischen Kosherexperten (Mashgichim) der Belzer Chassidim.
Kann sein, dass man in nicht unbedingt relig. Orten wie Tel Aviv sich eine Zusammenarbeit zwischen Religioesen und Nichtreligioesen kompliziert vorstellt. Unsere Baeckerei zeigt das Gegenteil. Wir haben Glueck, denn sobald ein religioeser Feiertag naht, an dem andere arbeiten (wie Tisha Be'Av), haben wir frei. Andere wiederum nehmen sich die Zeit um das Nachmittagsgebet zu sagen und keiner regt sich auf. Allerdings kommen schonmal die Sprueche, dass wir keine Synagoge seien oder dass wenn der Meschiach kommt, er bei der ganzen Beterei sicherlich zuerst zu uns kommt.
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Jewish Identity,
Judentum
Franz Kafka und Chassidut Gur
B"H
Kurz vor seinem Tod im Jahre 1924 verliebte sich Franz Kafka in Dora Diamant (Dyamant), die Tochter eines Gerer (Gur) Chassid. Dora lehnte sich derzeit gegen ihren Vater auf und begann eine Affaere mit Kafka. Aus der anfaenglichen Affaere wurde Ernst und Kafka bat Dora um ihre Hand. Er schrieb sogar einen Brief an ihren Vater und bat um Erlaubnis, Dora heiraten zu duerfen.
Doras Vater ging daraufhin mit dem Brief zum damaligen Rebben der Chassidut Gur und fragte ihn um Rat. Der Rebbe sagte NEIN zu der Hochzeit. Kurz darauf starb Franz Kafka an Tuberkulose.
Es gibt Geruechte, dass Kafka vom Gerer Rebben verflucht wurde, was ich aber fuer sehr uebertrieben halte. Ausserdem litt Kafka schon Jahre zuvor an einer unheilbaren Tuberkulose.
Kurz vor seinem Tod im Jahre 1924 verliebte sich Franz Kafka in Dora Diamant (Dyamant), die Tochter eines Gerer (Gur) Chassid. Dora lehnte sich derzeit gegen ihren Vater auf und begann eine Affaere mit Kafka. Aus der anfaenglichen Affaere wurde Ernst und Kafka bat Dora um ihre Hand. Er schrieb sogar einen Brief an ihren Vater und bat um Erlaubnis, Dora heiraten zu duerfen.
Doras Vater ging daraufhin mit dem Brief zum damaligen Rebben der Chassidut Gur und fragte ihn um Rat. Der Rebbe sagte NEIN zu der Hochzeit. Kurz darauf starb Franz Kafka an Tuberkulose.
Es gibt Geruechte, dass Kafka vom Gerer Rebben verflucht wurde, was ich aber fuer sehr uebertrieben halte. Ausserdem litt Kafka schon Jahre zuvor an einer unheilbaren Tuberkulose.
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Chassidut,
Chassidut Gur,
Kunst
Samstag, April 21, 2007
Tag der Knochen statt Unabhaengigkeit
B"H
Am Dienstag feiert Israel seinen Unabhaengigkeitstag. Fast jeder Israeli geht dann hinaus ins Freie, grillt oder unternimmt Ausfluege in die Natur. Fast jeder Israeli, aber nicht alle.
Alljaehrlich kommen die ueblichen Diskussionen auf, ob und warum Haredim in Jerusalems beruehmten ultra - orthod. Stadtteil Mea Shearim oder in Bnei Brak bei Tel Aviv den Unabhaengigkeitstag ignorieren. Fuer viele chassidische Gruppen ist es ganz einfach ein normaler Arbeitstag ohne Feier. Vor allem die Satmarer Chassidim sowie die Neturei Karta bezeichnen den Tag als "Tag der Knochen" und der Trauer.
Die Bezeichnung "Tag der Knochen" ist ein hebraeisches Wortspiel. Der Unabhaengigkeitstag heisst uebersetzt "Yom HaAzma'ut" und man hat ihn in "Yom HaAzamot" umbenannt.
In Mea Shearim gibt es zwei grosse Gruppen, die den Staat Israel ablehnen: Die Neturei Karta sowie die Edah HaCharedit, eine Organisation bestehend vor allem aus Satmar, Toldot Aharon und Dushinsky. Die Neturei Karta in Mea Shearim besteht nur aus einigen wenigen Familien, welche meistens im und um Beit Hungari (ein Hinterhof nahe Mea Shearim Street) leben. Ihre Bluehtezeit erlebte sie in den fuenfziger und sechziger Jahren zu Zeiten der Rabbis Amram Blau (Bloi) und Aharon Katzenellenbogen. Heute wie damals besitzt die Neturei Karta einiges an Einfluss auf die Edah. Nicht, dass sie dort selbst vertreten sind, sondern viel mehr durch die Satmarer Chassidim.
Israel koenne nur wieder als eigenes Land gelten, wenn der Meschiach kommt, so die zwei Gruppen. Alles andere wie der heutige Staat Israel sei G-tteslaesterung. Israel wird nicht mit weltlichen Gesetzen regiert, sondern folgend der Thora und der Halacha (dem jued. Religionsgesetz). Ausserdem werde nur im Israel des Meschiach die hebraeische Sprache benutzt. Dies ist der Grund, warum heute viele chassidische Gruppen fast nur auf Yiddish kommunizieren.
Neturei Karta, Satmar, Toldot Aharon u.a. sind dafuer bekannt, dass sie keine israel. Busse benutzen. Sie verfuegen ueber eigene Krankenkassen und verweigern die israel. Sozialhilfe. Finanziert werden sie vor allem von anderen Chassidim aus den USA.
Wer genau die heutige Neturei Karta in Mea Shearim repraesentiert ist nicht ganz klar. Offiziell ist es immer noch Moshe Hirsch, der aber Geruechten zufolge an Alzheimer leiden soll. Moshe Hirsch war Minister fuer juedische Angelegenheiten in der Regierung Arafat. In Israel machte ihn der Posten fast zur Person non grata.
Wer am Unabhaengigkeitstag durch die Strassen Mea Shearims geht, der sieht keinerlei israel. Flaggen ausgehaengt. Nichts deutet auf einen Feiertag hin. 200 Meter weiter, in der Yaffa Street, sind die Feiern in vollem Gange, doch am Kikar Shabbat, in Malchei Israel und Mea Shearim Street ist von all dem nichts zu spueren. Die Geschaefte sind geoeffnet und man sieht Schulkinder aus der Schule kommen.
Ich verurteile diese Leute nicht, sind wir doch ein demokratisches Land. Eine Bekannte aus der Chassidut des Chatam Sofer fragte mich einmal, ob ich denn den Tag feiern wuerde und ob es ueberhaupt etwas zum Feiern gebe. Die Regierung trieft nur so vor Bestechlichkeit und die Wirtsschaftslage ist miserabel. Die Siedler werden von ihrem Grundbesitz vertrieben und alles sei eine Katastrophe.
Ich antwortete ihr, dass diese Punkte zwar alle zutreffen, aber immerhin koennen wir froh sein ein eigens Land zu haben. Das allein zaehlt schon etwas.
Am Dienstag feiert Israel seinen Unabhaengigkeitstag. Fast jeder Israeli geht dann hinaus ins Freie, grillt oder unternimmt Ausfluege in die Natur. Fast jeder Israeli, aber nicht alle.
Alljaehrlich kommen die ueblichen Diskussionen auf, ob und warum Haredim in Jerusalems beruehmten ultra - orthod. Stadtteil Mea Shearim oder in Bnei Brak bei Tel Aviv den Unabhaengigkeitstag ignorieren. Fuer viele chassidische Gruppen ist es ganz einfach ein normaler Arbeitstag ohne Feier. Vor allem die Satmarer Chassidim sowie die Neturei Karta bezeichnen den Tag als "Tag der Knochen" und der Trauer.
Die Bezeichnung "Tag der Knochen" ist ein hebraeisches Wortspiel. Der Unabhaengigkeitstag heisst uebersetzt "Yom HaAzma'ut" und man hat ihn in "Yom HaAzamot" umbenannt.
In Mea Shearim gibt es zwei grosse Gruppen, die den Staat Israel ablehnen: Die Neturei Karta sowie die Edah HaCharedit, eine Organisation bestehend vor allem aus Satmar, Toldot Aharon und Dushinsky. Die Neturei Karta in Mea Shearim besteht nur aus einigen wenigen Familien, welche meistens im und um Beit Hungari (ein Hinterhof nahe Mea Shearim Street) leben. Ihre Bluehtezeit erlebte sie in den fuenfziger und sechziger Jahren zu Zeiten der Rabbis Amram Blau (Bloi) und Aharon Katzenellenbogen. Heute wie damals besitzt die Neturei Karta einiges an Einfluss auf die Edah. Nicht, dass sie dort selbst vertreten sind, sondern viel mehr durch die Satmarer Chassidim.
Israel koenne nur wieder als eigenes Land gelten, wenn der Meschiach kommt, so die zwei Gruppen. Alles andere wie der heutige Staat Israel sei G-tteslaesterung. Israel wird nicht mit weltlichen Gesetzen regiert, sondern folgend der Thora und der Halacha (dem jued. Religionsgesetz). Ausserdem werde nur im Israel des Meschiach die hebraeische Sprache benutzt. Dies ist der Grund, warum heute viele chassidische Gruppen fast nur auf Yiddish kommunizieren.
Neturei Karta, Satmar, Toldot Aharon u.a. sind dafuer bekannt, dass sie keine israel. Busse benutzen. Sie verfuegen ueber eigene Krankenkassen und verweigern die israel. Sozialhilfe. Finanziert werden sie vor allem von anderen Chassidim aus den USA.
Wer genau die heutige Neturei Karta in Mea Shearim repraesentiert ist nicht ganz klar. Offiziell ist es immer noch Moshe Hirsch, der aber Geruechten zufolge an Alzheimer leiden soll. Moshe Hirsch war Minister fuer juedische Angelegenheiten in der Regierung Arafat. In Israel machte ihn der Posten fast zur Person non grata.
Wer am Unabhaengigkeitstag durch die Strassen Mea Shearims geht, der sieht keinerlei israel. Flaggen ausgehaengt. Nichts deutet auf einen Feiertag hin. 200 Meter weiter, in der Yaffa Street, sind die Feiern in vollem Gange, doch am Kikar Shabbat, in Malchei Israel und Mea Shearim Street ist von all dem nichts zu spueren. Die Geschaefte sind geoeffnet und man sieht Schulkinder aus der Schule kommen.
Ich verurteile diese Leute nicht, sind wir doch ein demokratisches Land. Eine Bekannte aus der Chassidut des Chatam Sofer fragte mich einmal, ob ich denn den Tag feiern wuerde und ob es ueberhaupt etwas zum Feiern gebe. Die Regierung trieft nur so vor Bestechlichkeit und die Wirtsschaftslage ist miserabel. Die Siedler werden von ihrem Grundbesitz vertrieben und alles sei eine Katastrophe.
Ich antwortete ihr, dass diese Punkte zwar alle zutreffen, aber immerhin koennen wir froh sein ein eigens Land zu haben. Das allein zaehlt schon etwas.
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Haredim,
Israelische Gesellschaft
Freitag, April 20, 2007
Rabbi Eliyashiv und Organe aus China
B"H
Seitens des litvishen Halacha - Experten Rabbi Yosef Shalom Eliyashiv aus Bnei Brak gibt es einen neuen halachischen Erlass. Rabbi Eliyashiv wurde gefragt, ob es halachisch erlaubt sei, menschliche Organe aus China fuer Transplantationen in Israel zuzulassen.
Seine Antwort lautete: Nein, es sei nicht erlaubt.
Aus China hoert man immer wieder, dass dort Menschen Organe spenden, weil sie dringend Geld brauchen, politische Haeftlinge hingerichtet werden und deren Organe hinterher fuer Transplantationen verwendet werden oder das ueberhaupt Menschen in Krankenhaeusern ihrer Organe wegen ausgebeutet werden.
Ein Jude ist an die Thora gebunden, in der es heisst: Du sollst nicht toeten. Wenn wir also solche Organspenden aus zweifelhaften Quellen annehmen, begehen wir einen Chilul HaShem, eine Beschaemung G-ttes. Und daher sind Organspenden aus China halachisch verboten.
Seitens des litvishen Halacha - Experten Rabbi Yosef Shalom Eliyashiv aus Bnei Brak gibt es einen neuen halachischen Erlass. Rabbi Eliyashiv wurde gefragt, ob es halachisch erlaubt sei, menschliche Organe aus China fuer Transplantationen in Israel zuzulassen.
Seine Antwort lautete: Nein, es sei nicht erlaubt.
Aus China hoert man immer wieder, dass dort Menschen Organe spenden, weil sie dringend Geld brauchen, politische Haeftlinge hingerichtet werden und deren Organe hinterher fuer Transplantationen verwendet werden oder das ueberhaupt Menschen in Krankenhaeusern ihrer Organe wegen ausgebeutet werden.
Ein Jude ist an die Thora gebunden, in der es heisst: Du sollst nicht toeten. Wenn wir also solche Organspenden aus zweifelhaften Quellen annehmen, begehen wir einen Chilul HaShem, eine Beschaemung G-ttes. Und daher sind Organspenden aus China halachisch verboten.
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Halacha
Donnerstag, April 19, 2007
Vishnitz und anderes
B"H
Ich habe heute ein paar Leute bezueglich verschiedener chassidischer Gruppen befragen koennen und so kam einiges Neue ans Tageslicht.
Chassidut Vishnitz: Nachdem Vishnitz viele Jahre Mitglied der anti - zionistischen und in Mea Shearim (Jerusalem) ansaessigen Organisation Edah HaCharedit war, haben sie mittlerweile diese verlassen und sich der Agudath Israel angeschlossen. Die Agudah besteht aus den chassidischen Gruppen Gur und Belz. Ausserdem ist die Agudah mit der Partei Yahadut HaTorah in der Knesset vertreten (5 Sitze). Fuer die Vishnitzer Chassidim ist Shmuel Halpert in der Knesset.
Es wurde mir gesagt, dass sich Vishnitz aus finanziellen Gruenden der Agudah (welche den Staat Israel anerkennt) anschloss. Vishnitz ist nicht so reich wie Satmar und muss sich irgendwie ueber Wasser halten.
Die anti - zionistische Edah besteht heute vorwiegend aus den Gruppen Satmar, Toldot Aharon und Dushinsky.
In ca. zwei - drei Wochen werde ich einen langen Beitrag ueber die Gruppe Toldot Aharon und ihre Abspaltungen schreiben. Obwohl die Gruppe sehr geschlossen ist, hatte ich das Glueck, sehr viel Buecher ueber ihre Chassidut zu bekommen und kann diese Gruppe extrem gut darstellen. Viele Schriften der Rebbes sind in yiddisher Sprache verfasst, durch das ich mich gerade quaele.
Des weiteren meinte man zu mir, dass es manchmal zu Unterschieden innerhalb der Kleidung kommen kann. Manche Gruppen in Jerusalem kleiden sich etwas anders als Chassidim der gleichen Gruppe in Bnei Brak oder anderswo. Ich konzentriere mich fast nur auf Jerusalem und daher gilt der Minhag Yerushalmi fuer die Kleidung.
Ich weiss nicht, ob meine ausfuehrlichen Beschreibungen in deutscher Sprache viele Leute interessieren. Ich schreibe zwar auch auf Englisch, bin aber dennoch der Meinung, dass die Chassidut auch ein Thema auf Deutsch sein sollte.
Ich habe heute ein paar Leute bezueglich verschiedener chassidischer Gruppen befragen koennen und so kam einiges Neue ans Tageslicht.
Chassidut Vishnitz: Nachdem Vishnitz viele Jahre Mitglied der anti - zionistischen und in Mea Shearim (Jerusalem) ansaessigen Organisation Edah HaCharedit war, haben sie mittlerweile diese verlassen und sich der Agudath Israel angeschlossen. Die Agudah besteht aus den chassidischen Gruppen Gur und Belz. Ausserdem ist die Agudah mit der Partei Yahadut HaTorah in der Knesset vertreten (5 Sitze). Fuer die Vishnitzer Chassidim ist Shmuel Halpert in der Knesset.
Es wurde mir gesagt, dass sich Vishnitz aus finanziellen Gruenden der Agudah (welche den Staat Israel anerkennt) anschloss. Vishnitz ist nicht so reich wie Satmar und muss sich irgendwie ueber Wasser halten.
Die anti - zionistische Edah besteht heute vorwiegend aus den Gruppen Satmar, Toldot Aharon und Dushinsky.
In ca. zwei - drei Wochen werde ich einen langen Beitrag ueber die Gruppe Toldot Aharon und ihre Abspaltungen schreiben. Obwohl die Gruppe sehr geschlossen ist, hatte ich das Glueck, sehr viel Buecher ueber ihre Chassidut zu bekommen und kann diese Gruppe extrem gut darstellen. Viele Schriften der Rebbes sind in yiddisher Sprache verfasst, durch das ich mich gerade quaele.
Des weiteren meinte man zu mir, dass es manchmal zu Unterschieden innerhalb der Kleidung kommen kann. Manche Gruppen in Jerusalem kleiden sich etwas anders als Chassidim der gleichen Gruppe in Bnei Brak oder anderswo. Ich konzentriere mich fast nur auf Jerusalem und daher gilt der Minhag Yerushalmi fuer die Kleidung.
Ich weiss nicht, ob meine ausfuehrlichen Beschreibungen in deutscher Sprache viele Leute interessieren. Ich schreibe zwar auch auf Englisch, bin aber dennoch der Meinung, dass die Chassidut auch ein Thema auf Deutsch sein sollte.
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Chassidut,
Chassidut Vishnitz
Parashat Tazria - Metzora
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
An diesem Shabbat lesen wir zwei Lesungen auf einmal. In Parshat Tazria wird uns gelehrt, wie wir durch menschliche Koerper unrein werden und in Metzora wird uns mitgeteilt, wie wir uns aus diesem Zustand der Unreinheit befreien koennen.
Der Maharal von Prag stellt in seinem Thorakommentar Gur Aryeh (siehe auch Rabbi Yehonatan Eibeschuetz) die Frage, warum uns zuerst von der tierischen Unreinheit und dann erst von der menschlichen berichtet wurde. Haette G-tt uns Menschen nicht vorziehen muessen ?
Wenn wir auf die Erschaffung der Welt zurueckschauen sehen wir, dass Tiere vor den Menschen erschaffen wurden. Sollte jemand von uns zu arrogant werden, duerfen wir nie vergessen, dass selbst die kleinste Muecke vor uns erschaffen wurde.
Im Buch Likutei Sichot von Chabad heisst es, dass G-tt zuerst ueber Kaschrut (kosher laws) sprach, denn schon vor der Geburt eines Kindes ist die Mutter fuer den Embryo verantwortlich. Verantwortung hierbei heisst, dass sie nur koschere Nahrung zu sich nimmt, um das Kind positiv zu beeinflussen.
Gleich zu Beginn geht es um das Thema Geburt. Das kabbalistische Buch Zohar beschreibt welche Stationen eine Seele (Neshama) durchlaeuft, bevor sie in unserer Welt in einen menschlichen Koerper kommt. Zuerst geht die Seele in das Paradies (Gan Eden) und sieht dort die Seelen der Gerechten (Zaddikim). Danach geht sie ins Gehinnom, wo sie die Schreie der schlechten Menschen hoert. Schliesslich kommt die Seele mit einem maennlichen und weiblichen Part in diese Welt und spaltet sich auf in einen Mann und eine Frau. Unsere Aufgabe im Leben besteht darin, unsere "Soulmate" zu finden und zu heiraten.
Im Paradies sieht die Seele den perfekten Zustand und eine heile Welt. Im Gehinnom dagegen wird ihr das Gegenteil gezeigt. Gehinnom im Judentum bedeutet nicht Hoelle, sondern ein spiritueller Reiningungsprozess. Rabbi Meir Weiner beschrieb den Zustand einmal sehr treffend: Gehinnom ist, wenn die Seele den Koerper verlaesst und in einer Art Twilight - Zone haengenbleibt. Sie will zu G-tt aufsteigen und bleibt auf der Strecke bis zum Ende des Reinigungsprozesses stecken. Sie sieht das Licht, aber kann es vorlaeufig nicht erreichen.
Bevor die Seele in unsere Welt in einen menschlichen Koerper kommt, weiss sie also genau, was sie nach dem Tod des Menschen erwartet. Entweder Gan Eden oder Gehinnom.
Die Gemara im Talmud Niddah 30b faehrt mit der Beschreibung der Geschehnisse vor der Geburt fort. In den Monaten der Schwangerschaft wird dem Embryo die gesamte Thora gelehrt. Sobald das Baby bei der Geburt das Licht unserer Welt erblickt und den Koerper der Mutter verlaesst, kommt ein Engel und gibt ihm einen Klaps auf den Mund, was das Baby die Thora wieder vergessen laesst. Ziel ist es daher, zur Thora zurueckzufinden.
Nach der Geburt eines Kindes ist die Frau fuer gewisse Zeiten unrein. Die Thora faehrt fort mit der Beschreibung einer weiteren Unreinheit, naemlich dem Hautaussatz. Tzaarah wird gerne als Aussatz uebersetzt und medizinisch auch als solches betrachtet. Der biblische Aussatz (Tzaarah) hat aber ganz andere Ursachen und hat absolut nichts mit den heutigen medizinischen Erkenntnissen von Aussatz zu tun.
Bei Tzaarah handelt es sich um eine g-ttliche Strafe und es hat spirituelle Wurzeln. Hervorgerufen wird sie durch Arroganz, sexuelle Perversion, Blutvergiessen, Egoismus und vor allem durch Lashon HaRah, der ueblen Nachrede.
Welche katastrophalen Folgen Lashon HaRah haben kann, werden wir in ca. zwei Monaten in der Parasha Shelach erfahren, wenn Moshe die Spione nach Israel schickt, um das Land auszukundschaften (Talmud Traktat Arachin 15a). Bei ihrer Rueckkehr sprechen diese Lashon HaRah ueber Israel und bis heute leiden wir unter den Auswirkungen.
Lashon HaRah ist ein weitverbreitetes und vieldiskutiertes Thema im Judentum. Wer die Buecher des Chafetz Chaim kennt, der weiss, wie komplex das Thema ist. Was genau wird als ueble Nachrede betrachtet und was nicht ? Theoretisch koennte jeder bei Behauptungen gegen sich sagen, dass das ja alles nur Lashon Harah sei. Verdammt uns diese Regel also zum Stillschweigen ?
Nein keinesfalls, denn es gibt Dinge im Leben, die muessen gesagt werden. Ja, man hat sogar eine Verpflichtung gewisse Sachen kundzutun. Beispiel: bei kriminellen Handlungen einer Person oder wenn eine zweite Person Schaden erleiden koennte.
In jedem Jahr wenn diese Parasha gelesen wird, gibt Rabbi Mordechai Machlis ein persoenliches Beispiel dafuer, wie Lashon HaRah missverstanden werden kann.
Vor einigen Jahren heiratete ein ihm bekanntes Paar. Kurz nach der Hochzeit began der firsch gebackene Ehemann seine Frau zu misshandeln und alle moeglichen Gegenstaende nach ihr zu werfen. Es ging soweit, dass er sie fast toetete. Die Frau reichte die Scheidung ein. Was die Frau erst bei der Scheidung erfuhr war, dass ihr Gatte zuvor mehrmals in psychiatrischen Kliniken eingeliefert war und ein langes Vorstrafenregister hatte.
Nach der Scheidung ging die Frau zusammen mit der des Rabbis zu den Leuten, die den Ex von frueher her kannten und ihr damals vor der Hochzeit versichert hatten, dass es sich um einen tollen Mann handele. Ueber seine Geisteskrankheit bewahrten sie jedoch Stillschweigen.
Einmal zur Rede gestellt, warum sie ihr nichts erzaehlt haetten, kam die Rechtfertigung, dass sie nicht Lashon HaRah sprechen wollten. Ausserdem dachten sie, dass eine Ehe ihn positiv veraendern wuerde. Die Frau sowie die Gattin des Rabbis waren sprachlos ueber soviel Ignoranz.
Die Zeit der Unreinheit bei Tzaarah dient fuer den Menschen als Zeit der Besinnung. Man soll zu G-tt zurueckfinden und in dem Moment, in dem man Einsicht zeigt, wird die Unreinheit von einem genommen. Als sozusagen neuer Mensch kommt derjenige in die Gesellschaft zurueck und beginnt ein neues Leben (Rabbi Samson Raphael Hirsch). Niemand anders kann ihn heilen als G-tt selbst (Rabbi Moshe Alshich).
Der Baal Shem Tov sowie sein Freund und Schueler Rabbi Yaakov Yosef von Polenoye (Polna) raten jedem, sich von der Arroganz im Leben fernzuhalten. Wer arrogant wird, der sieht keinen G-tt mehr, sondern glaubt, selbst alles bestens im Griff zu haben.
Und wie u.a. der Maharal von Prag (s.o.) schon sagte, sollen wir nie vergessen, dass die Tiere vor dem Menschen erschaffen wurden.
Shabbat Shalom
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
An diesem Shabbat lesen wir zwei Lesungen auf einmal. In Parshat Tazria wird uns gelehrt, wie wir durch menschliche Koerper unrein werden und in Metzora wird uns mitgeteilt, wie wir uns aus diesem Zustand der Unreinheit befreien koennen.
Der Maharal von Prag stellt in seinem Thorakommentar Gur Aryeh (siehe auch Rabbi Yehonatan Eibeschuetz) die Frage, warum uns zuerst von der tierischen Unreinheit und dann erst von der menschlichen berichtet wurde. Haette G-tt uns Menschen nicht vorziehen muessen ?
Wenn wir auf die Erschaffung der Welt zurueckschauen sehen wir, dass Tiere vor den Menschen erschaffen wurden. Sollte jemand von uns zu arrogant werden, duerfen wir nie vergessen, dass selbst die kleinste Muecke vor uns erschaffen wurde.
Im Buch Likutei Sichot von Chabad heisst es, dass G-tt zuerst ueber Kaschrut (kosher laws) sprach, denn schon vor der Geburt eines Kindes ist die Mutter fuer den Embryo verantwortlich. Verantwortung hierbei heisst, dass sie nur koschere Nahrung zu sich nimmt, um das Kind positiv zu beeinflussen.
Gleich zu Beginn geht es um das Thema Geburt. Das kabbalistische Buch Zohar beschreibt welche Stationen eine Seele (Neshama) durchlaeuft, bevor sie in unserer Welt in einen menschlichen Koerper kommt. Zuerst geht die Seele in das Paradies (Gan Eden) und sieht dort die Seelen der Gerechten (Zaddikim). Danach geht sie ins Gehinnom, wo sie die Schreie der schlechten Menschen hoert. Schliesslich kommt die Seele mit einem maennlichen und weiblichen Part in diese Welt und spaltet sich auf in einen Mann und eine Frau. Unsere Aufgabe im Leben besteht darin, unsere "Soulmate" zu finden und zu heiraten.
Im Paradies sieht die Seele den perfekten Zustand und eine heile Welt. Im Gehinnom dagegen wird ihr das Gegenteil gezeigt. Gehinnom im Judentum bedeutet nicht Hoelle, sondern ein spiritueller Reiningungsprozess. Rabbi Meir Weiner beschrieb den Zustand einmal sehr treffend: Gehinnom ist, wenn die Seele den Koerper verlaesst und in einer Art Twilight - Zone haengenbleibt. Sie will zu G-tt aufsteigen und bleibt auf der Strecke bis zum Ende des Reinigungsprozesses stecken. Sie sieht das Licht, aber kann es vorlaeufig nicht erreichen.
Bevor die Seele in unsere Welt in einen menschlichen Koerper kommt, weiss sie also genau, was sie nach dem Tod des Menschen erwartet. Entweder Gan Eden oder Gehinnom.
Die Gemara im Talmud Niddah 30b faehrt mit der Beschreibung der Geschehnisse vor der Geburt fort. In den Monaten der Schwangerschaft wird dem Embryo die gesamte Thora gelehrt. Sobald das Baby bei der Geburt das Licht unserer Welt erblickt und den Koerper der Mutter verlaesst, kommt ein Engel und gibt ihm einen Klaps auf den Mund, was das Baby die Thora wieder vergessen laesst. Ziel ist es daher, zur Thora zurueckzufinden.
Nach der Geburt eines Kindes ist die Frau fuer gewisse Zeiten unrein. Die Thora faehrt fort mit der Beschreibung einer weiteren Unreinheit, naemlich dem Hautaussatz. Tzaarah wird gerne als Aussatz uebersetzt und medizinisch auch als solches betrachtet. Der biblische Aussatz (Tzaarah) hat aber ganz andere Ursachen und hat absolut nichts mit den heutigen medizinischen Erkenntnissen von Aussatz zu tun.
Bei Tzaarah handelt es sich um eine g-ttliche Strafe und es hat spirituelle Wurzeln. Hervorgerufen wird sie durch Arroganz, sexuelle Perversion, Blutvergiessen, Egoismus und vor allem durch Lashon HaRah, der ueblen Nachrede.
Welche katastrophalen Folgen Lashon HaRah haben kann, werden wir in ca. zwei Monaten in der Parasha Shelach erfahren, wenn Moshe die Spione nach Israel schickt, um das Land auszukundschaften (Talmud Traktat Arachin 15a). Bei ihrer Rueckkehr sprechen diese Lashon HaRah ueber Israel und bis heute leiden wir unter den Auswirkungen.
Lashon HaRah ist ein weitverbreitetes und vieldiskutiertes Thema im Judentum. Wer die Buecher des Chafetz Chaim kennt, der weiss, wie komplex das Thema ist. Was genau wird als ueble Nachrede betrachtet und was nicht ? Theoretisch koennte jeder bei Behauptungen gegen sich sagen, dass das ja alles nur Lashon Harah sei. Verdammt uns diese Regel also zum Stillschweigen ?
Nein keinesfalls, denn es gibt Dinge im Leben, die muessen gesagt werden. Ja, man hat sogar eine Verpflichtung gewisse Sachen kundzutun. Beispiel: bei kriminellen Handlungen einer Person oder wenn eine zweite Person Schaden erleiden koennte.
In jedem Jahr wenn diese Parasha gelesen wird, gibt Rabbi Mordechai Machlis ein persoenliches Beispiel dafuer, wie Lashon HaRah missverstanden werden kann.
Vor einigen Jahren heiratete ein ihm bekanntes Paar. Kurz nach der Hochzeit began der firsch gebackene Ehemann seine Frau zu misshandeln und alle moeglichen Gegenstaende nach ihr zu werfen. Es ging soweit, dass er sie fast toetete. Die Frau reichte die Scheidung ein. Was die Frau erst bei der Scheidung erfuhr war, dass ihr Gatte zuvor mehrmals in psychiatrischen Kliniken eingeliefert war und ein langes Vorstrafenregister hatte.
Nach der Scheidung ging die Frau zusammen mit der des Rabbis zu den Leuten, die den Ex von frueher her kannten und ihr damals vor der Hochzeit versichert hatten, dass es sich um einen tollen Mann handele. Ueber seine Geisteskrankheit bewahrten sie jedoch Stillschweigen.
Einmal zur Rede gestellt, warum sie ihr nichts erzaehlt haetten, kam die Rechtfertigung, dass sie nicht Lashon HaRah sprechen wollten. Ausserdem dachten sie, dass eine Ehe ihn positiv veraendern wuerde. Die Frau sowie die Gattin des Rabbis waren sprachlos ueber soviel Ignoranz.
Die Zeit der Unreinheit bei Tzaarah dient fuer den Menschen als Zeit der Besinnung. Man soll zu G-tt zurueckfinden und in dem Moment, in dem man Einsicht zeigt, wird die Unreinheit von einem genommen. Als sozusagen neuer Mensch kommt derjenige in die Gesellschaft zurueck und beginnt ein neues Leben (Rabbi Samson Raphael Hirsch). Niemand anders kann ihn heilen als G-tt selbst (Rabbi Moshe Alshich).
Der Baal Shem Tov sowie sein Freund und Schueler Rabbi Yaakov Yosef von Polenoye (Polna) raten jedem, sich von der Arroganz im Leben fernzuhalten. Wer arrogant wird, der sieht keinen G-tt mehr, sondern glaubt, selbst alles bestens im Griff zu haben.
Und wie u.a. der Maharal von Prag (s.o.) schon sagte, sollen wir nie vergessen, dass die Tiere vor dem Menschen erschaffen wurden.
Shabbat Shalom
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Thora Parasha
Mittwoch, April 18, 2007
Juedische Tempelschaetze im Vatikan
B"H
Nach der Zerstoerung des Zweiten Tempels im Jahre 70 unserer Zeitrechnung verschwanden 50 Tonnen Gold aus dem Tempel, darunter auch die beruehmte Tempelmenorah. Gestohlen von der damaligen Besatzungsmacht Rom. Von der vielumjubelten Rueckkehr nach Rom zeugt heute noch der dortige Titusbogen. Unzaehlige Male hoerte ich, dass vor Jahren jemand den Satz "Am Israel Chai" (das juedische Volk lebt) auf den Bogen schrieb.
Das oftmals totgeglaubte juedische Volk lebt immer noch und wo seid ihr Roemer, Griechen, Aegypter oder Perser ? Eure so hochentwickelte Kultur sind klaeglich untergegangen. Das einzige richtige Volk aus der Antike sind heutzutage nur noch die Juden.
In Israel und auch anderswo ist man sich heute sicher, dass die Tempelmenorah und andere juedische Tempelschaetze in den unterirdischen Kammern des Vatikan weilen. Nicht nur das, auch befindet sich im Vatikan die beste juedische Bibliothek der Welt. Die Originalschriften des Rambam sowie viele kabbalistische Erstausgaben. Es passiert mir sehr haeufig, dass wenn ich juedische relig. Buecher aller Art lerne, im Vorvermerk die eigentliche Quelle angegeben. Heisst, wo sich das Original befindet. Wo ? Im Vatikan.
Vor ca. zwei Jahren gab der Vatikan drei Originalschriften fuer eine Austellung im Israel - Museum Jerusalem frei. Befristet versteht sich und als Leihgabe.
Man kann das ganze fuer Ironie halten; da befinden sich juedische Buecher in den Haenden einer anderen Religion und diese entscheidet ueber uns. Ich wuerde gerne einmal die moslemische Reaktion sehen, wenn ihnen das gleiche passieren wuerde.
Das Bild des Titus zeigt den Einzug der siegreichen roemischen Armee mit der Tempelmenorah in Rom. Dem zufolge ist die Menorah in Rom angekommen. Spaeter sagten Zeugen aus, dass sie sie mit eigenen Augen gesehen haetten.
Seit Jahren fahren die zwei israelischen Oberrabbiner (der sephardische sowie der ashkenazische) zum jeweiligen Papst und verlangen die Herausgabe der Menorah und anderer gestohlenen Tempelgegenstaende. Eine Rueckgabe der Menorah an das juedische Volk sehen viele Juden als einen ersten Schritt fuer das Kommen des Meschiach.
Auch schaltete sich vor einiger Zeit Praesident Moshe Katzav ein und forderte die Rueckgabe vom Papst.
Man kann sich sicher vorstellen, dass keine der Forderungen erfuellt wurde. Vom Vatikan heisst es, dass sich gar nichts in den Kellern befaende oder es wird lieber ganz geschwiegen.
Die Oberrabbiner boten sogar an, die Menorah zurueckzukaufen, um sie eventuell im Israel - Museum auszustellen. Man wollte so einen Kompromiss mit dem Vatikan schliessen, denn dort wurde vermutet, dass die Juden mit der Menorah am Tempelberg den Meschiach bringen koennten. Der Vatikan lehnte alle Angebote ab.
Die Geschichte gebe genug Stoff fuer einen guten Thriller. Fuer Dan Brown vielleicht, den Autor vom Da Vinci Code.
Wie auch immer sich der Vatikan verhalten mag, am Ende wird der Meschiach kommen, denn G-ttes Entscheidungen und die Thora koennen nicht in Kellern verschwinden und aufgehalten werden.
Nach der Zerstoerung des Zweiten Tempels im Jahre 70 unserer Zeitrechnung verschwanden 50 Tonnen Gold aus dem Tempel, darunter auch die beruehmte Tempelmenorah. Gestohlen von der damaligen Besatzungsmacht Rom. Von der vielumjubelten Rueckkehr nach Rom zeugt heute noch der dortige Titusbogen. Unzaehlige Male hoerte ich, dass vor Jahren jemand den Satz "Am Israel Chai" (das juedische Volk lebt) auf den Bogen schrieb.
Das oftmals totgeglaubte juedische Volk lebt immer noch und wo seid ihr Roemer, Griechen, Aegypter oder Perser ? Eure so hochentwickelte Kultur sind klaeglich untergegangen. Das einzige richtige Volk aus der Antike sind heutzutage nur noch die Juden.
In Israel und auch anderswo ist man sich heute sicher, dass die Tempelmenorah und andere juedische Tempelschaetze in den unterirdischen Kammern des Vatikan weilen. Nicht nur das, auch befindet sich im Vatikan die beste juedische Bibliothek der Welt. Die Originalschriften des Rambam sowie viele kabbalistische Erstausgaben. Es passiert mir sehr haeufig, dass wenn ich juedische relig. Buecher aller Art lerne, im Vorvermerk die eigentliche Quelle angegeben. Heisst, wo sich das Original befindet. Wo ? Im Vatikan.
Vor ca. zwei Jahren gab der Vatikan drei Originalschriften fuer eine Austellung im Israel - Museum Jerusalem frei. Befristet versteht sich und als Leihgabe.
Man kann das ganze fuer Ironie halten; da befinden sich juedische Buecher in den Haenden einer anderen Religion und diese entscheidet ueber uns. Ich wuerde gerne einmal die moslemische Reaktion sehen, wenn ihnen das gleiche passieren wuerde.
Das Bild des Titus zeigt den Einzug der siegreichen roemischen Armee mit der Tempelmenorah in Rom. Dem zufolge ist die Menorah in Rom angekommen. Spaeter sagten Zeugen aus, dass sie sie mit eigenen Augen gesehen haetten.
Seit Jahren fahren die zwei israelischen Oberrabbiner (der sephardische sowie der ashkenazische) zum jeweiligen Papst und verlangen die Herausgabe der Menorah und anderer gestohlenen Tempelgegenstaende. Eine Rueckgabe der Menorah an das juedische Volk sehen viele Juden als einen ersten Schritt fuer das Kommen des Meschiach.
Auch schaltete sich vor einiger Zeit Praesident Moshe Katzav ein und forderte die Rueckgabe vom Papst.
Man kann sich sicher vorstellen, dass keine der Forderungen erfuellt wurde. Vom Vatikan heisst es, dass sich gar nichts in den Kellern befaende oder es wird lieber ganz geschwiegen.
Die Oberrabbiner boten sogar an, die Menorah zurueckzukaufen, um sie eventuell im Israel - Museum auszustellen. Man wollte so einen Kompromiss mit dem Vatikan schliessen, denn dort wurde vermutet, dass die Juden mit der Menorah am Tempelberg den Meschiach bringen koennten. Der Vatikan lehnte alle Angebote ab.
Die Geschichte gebe genug Stoff fuer einen guten Thriller. Fuer Dan Brown vielleicht, den Autor vom Da Vinci Code.
Wie auch immer sich der Vatikan verhalten mag, am Ende wird der Meschiach kommen, denn G-ttes Entscheidungen und die Thora koennen nicht in Kellern verschwinden und aufgehalten werden.
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Judentum,
Juedische Geschichte
Dienstag, April 17, 2007
Gedanken zur Zaehlung des Omer (Sefirat HaOmer)
B"H
Derzeit haben sich die israelische Presse sowie religioese englischsprachige Blogs ganz auf das Thema Vishnitz eingeschossen. Ueberall wird diskutiert, vor allem in den Blogs.
Heute wurde berichtet, dass Unbekannte vor Pessach in die Vishnitzer Beit Midrash (relig. Bibliothek, Lehrhaus) eindrangen und dort die Originalschriften des derzeitigen Vishnitzer Rebben Moshe Yehoshua Hager stahlen.
Beide Soehne des 92 - jaehrigen und an Alzheimer erkrankten Rebben beschuldigen sich nun gegenseitig der Tat. Gestern erliess ein Beit Din (rabbinisches Gericht) in Bnei Brak, dass der Dieb eine Woche Zeit hat, die Schriften zurueckzugeben. Falls nicht, wuerde der bisher Unbekannte aus der Gemeinde verbannt werden.
Vor allem zur Zeit der Zaehlung des Omer (Sefirat HaOmer) sollte man auch bei Vishnitz Einsicht zeigen. Sie geben nicht unbedingt das beste Beispiel fuer Chassidim.
Hier ein kurzes Teaching von Rabbi Mordechai Machlis vom letzten Shabbat, welches ich allgemein schreibe und nicht unbedingt auf den Fall Vishnitz bezogen.
In der Zeit von Pessach bis Shavuot starben 24.000 Schueler des Rabbi Akiva (siehe Talmud Yevamot 62b). Die Schueler starben, weil sie sich gegenseitig nicht achteten. Aber warum starben gerade die Schueler des Rabbi Akiva und nicht andere auch ?
Rabbi Akiva lehrte vor allem, dass jeder seinen Naechsten wie sich selbst lieben solle, und gerade seine Schueler haetten dies einhalten muessen.
Auch heute stehen wir vielfach vor der Realitaet, dass relig. Gruppen, seien es nun gewisse Haredim oder unsere Gemeinden, ja, sogar wir selbst, Aussenseiter nicht anerkennen. Der traegt keinen schwarzen Anzug, Kaftan oder Streimel. Ich bin Haredi und du nur nationalreligioes usw.
Wer so handelt, der hat vielleicht die Botschaft des Sefirat HaOmer noch nicht verstanden, denn eigentlich sollten wir in dieser Trauerperiode vom Schicksal der Schueler lernen.
Derzeit haben sich die israelische Presse sowie religioese englischsprachige Blogs ganz auf das Thema Vishnitz eingeschossen. Ueberall wird diskutiert, vor allem in den Blogs.
Heute wurde berichtet, dass Unbekannte vor Pessach in die Vishnitzer Beit Midrash (relig. Bibliothek, Lehrhaus) eindrangen und dort die Originalschriften des derzeitigen Vishnitzer Rebben Moshe Yehoshua Hager stahlen.
Beide Soehne des 92 - jaehrigen und an Alzheimer erkrankten Rebben beschuldigen sich nun gegenseitig der Tat. Gestern erliess ein Beit Din (rabbinisches Gericht) in Bnei Brak, dass der Dieb eine Woche Zeit hat, die Schriften zurueckzugeben. Falls nicht, wuerde der bisher Unbekannte aus der Gemeinde verbannt werden.
Vor allem zur Zeit der Zaehlung des Omer (Sefirat HaOmer) sollte man auch bei Vishnitz Einsicht zeigen. Sie geben nicht unbedingt das beste Beispiel fuer Chassidim.
Hier ein kurzes Teaching von Rabbi Mordechai Machlis vom letzten Shabbat, welches ich allgemein schreibe und nicht unbedingt auf den Fall Vishnitz bezogen.
In der Zeit von Pessach bis Shavuot starben 24.000 Schueler des Rabbi Akiva (siehe Talmud Yevamot 62b). Die Schueler starben, weil sie sich gegenseitig nicht achteten. Aber warum starben gerade die Schueler des Rabbi Akiva und nicht andere auch ?
Rabbi Akiva lehrte vor allem, dass jeder seinen Naechsten wie sich selbst lieben solle, und gerade seine Schueler haetten dies einhalten muessen.
Auch heute stehen wir vielfach vor der Realitaet, dass relig. Gruppen, seien es nun gewisse Haredim oder unsere Gemeinden, ja, sogar wir selbst, Aussenseiter nicht anerkennen. Der traegt keinen schwarzen Anzug, Kaftan oder Streimel. Ich bin Haredi und du nur nationalreligioes usw.
Wer so handelt, der hat vielleicht die Botschaft des Sefirat HaOmer noch nicht verstanden, denn eigentlich sollten wir in dieser Trauerperiode vom Schicksal der Schueler lernen.
Montag, April 16, 2007
Zoff bei Vishnitz
B"H
Es gibt tatsaechlich Zeiten, an denen ich wirklich froh bin, kein Mitglied irgendeiner chassidischen Gruppe zu sein.
Das Schlimmste, was einer chassidischen Gruppe passieren kann ist, dass der Rebbe stirbt und sich seine Soehne um die Nachfolge streiten.
Bei Vishnitz in Bnei Brak nahe Tel Aviv kracht es seit laengerem gewaltig. Dort nimmt der derzeitige Rebbe Yehoshua Hager aus Altersgruenden ganz selten an Veranstaltungen teil. Obwohl er noch am Leben ist, schaemen sich seine Soehne nicht, sich oeffentlich um seine Nachfolge zu zoffen. Der aelteste Sohn Rabbi Israel Hager leitet offiziell die Gruppe, doch sein juengerer Bruder Rabbi Menachem Mendel Hager scharrt ein Grueppchen um sich und will seinem Bruder den Posten streitig machen. Vishnitz in Bnei Brak ist also gespalten.
An Pessach kam es zu richtigen Kleinkriegen auf den Strassen und es flogen die Fetzen. Israel Hager - Anhaenger gingen auf die des Menachem Mendel los. Als ob es keine anderen Probleme auf der Welt gebe. Was haette wohl der Baal Shem Tov dazu gesagt ?
Bei Satmar in New York ist es teilweise nicht anders. Bei den Toldot Aharon und ihren Abspaltungen dagegen schaut die Sache wesentlich anders aus. Drei befreundete chassidische Gruppen in einer Familie.
Es geht also doch.
Es gibt tatsaechlich Zeiten, an denen ich wirklich froh bin, kein Mitglied irgendeiner chassidischen Gruppe zu sein.
Das Schlimmste, was einer chassidischen Gruppe passieren kann ist, dass der Rebbe stirbt und sich seine Soehne um die Nachfolge streiten.
Bei Vishnitz in Bnei Brak nahe Tel Aviv kracht es seit laengerem gewaltig. Dort nimmt der derzeitige Rebbe Yehoshua Hager aus Altersgruenden ganz selten an Veranstaltungen teil. Obwohl er noch am Leben ist, schaemen sich seine Soehne nicht, sich oeffentlich um seine Nachfolge zu zoffen. Der aelteste Sohn Rabbi Israel Hager leitet offiziell die Gruppe, doch sein juengerer Bruder Rabbi Menachem Mendel Hager scharrt ein Grueppchen um sich und will seinem Bruder den Posten streitig machen. Vishnitz in Bnei Brak ist also gespalten.
An Pessach kam es zu richtigen Kleinkriegen auf den Strassen und es flogen die Fetzen. Israel Hager - Anhaenger gingen auf die des Menachem Mendel los. Als ob es keine anderen Probleme auf der Welt gebe. Was haette wohl der Baal Shem Tov dazu gesagt ?
Bei Satmar in New York ist es teilweise nicht anders. Bei den Toldot Aharon und ihren Abspaltungen dagegen schaut die Sache wesentlich anders aus. Drei befreundete chassidische Gruppen in einer Familie.
Es geht also doch.
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Rosh Chodesh Iyar - Monatsbeginn des juedischen Monats Iyar
B"H
Diesen Mittwoch und Donnerstag feiern wir Rosh Chodesh Iyar, den Monatsbeginn des juedischen Monats Iyar (אייר).
Offiziell stammt das Wort Iyar aus dem Babylonischen, doch das chassidische Buch Bnei Yissachar sieht die Buchstaben des Wortes als eine kabbalistische Abkuerzung fuer die Anfangsbuchstaben von Avraham, Yitzchak, Yaakov und Rachel. Wir sollen aus den Taten unserer Vorvaeter lernen und daher ist es dieser Tage Brauch, den Talmud Traktat Avot zu lernen.
Im Monat Iyar hat ein jeder automatisch die Moeglichkeit, taeglich eine Mitzva (eine gute Tat) zu begehen, denn wir befinden uns mitten in der Zaehlung des Omers (Sefirat HaOmer).
Jeder neue Monat steht gleichzeitig fuer einen Neubeginn in unserem Leben. Auch sollen wir G-tt danken, dass wir einen weiteren Monat ueberlebt haben.
Der Monat Iyar steht fuer Licht und ist lt. kabbalistischer (Book of Creation – Sefer Yetzira) und chassidischer (Bnei Yissachar) Literatur der Monat des Heilens. Der Fruehling hat begonnen und auch wir erhalten neue Energien.
Laut Kabbalah (Sefer Yetzirah) hat jeder Monat einen eigenen Buchstaben, israelitischen Stamm, etc.
Der Buchstabe des Monats Iyar ist das VAV ו, der Stamm ist Yissachar, der menschliche Sinn ist das Denken, das Sternzeichen ist der Stier und das Organ ist die rechte Niere.
Im Talmud Traktat Berachot 61b heisst es, dass die Nieren uns Rat geben und das Herz entscheidet, welcher Rat angenommen wird. Die Zunge artikuliert und der Mund beendet den Prozess.
Am 14. Iyar feiern wir das sogenannte "Pessach Sheni", das zweite Pessach. Jeder sollte mindestens eine Mazza aufheben und an Pessach Sheni (dieses Jahr am 2. Mai) essen. Pessach Sheni gab denjenigen Juden, die an Pessach selbst unrein waren, eine verspaetete Chance, auch noch vom Pessachopfer zu essen.
Auch faellt das Fest Lag Be'Omer in den Iyar. Lag Be'Omer faellt dieses Jahr auf Mozzaei Shabbat bzw. Sonntag den 6. Mai. Auf dieses Fest werde ich kurz vorher noch naeher eingehen.
Chodesh Tov – Allen einen tollen Monat Iyar.
Diesen Mittwoch und Donnerstag feiern wir Rosh Chodesh Iyar, den Monatsbeginn des juedischen Monats Iyar (אייר).
Offiziell stammt das Wort Iyar aus dem Babylonischen, doch das chassidische Buch Bnei Yissachar sieht die Buchstaben des Wortes als eine kabbalistische Abkuerzung fuer die Anfangsbuchstaben von Avraham, Yitzchak, Yaakov und Rachel. Wir sollen aus den Taten unserer Vorvaeter lernen und daher ist es dieser Tage Brauch, den Talmud Traktat Avot zu lernen.
Im Monat Iyar hat ein jeder automatisch die Moeglichkeit, taeglich eine Mitzva (eine gute Tat) zu begehen, denn wir befinden uns mitten in der Zaehlung des Omers (Sefirat HaOmer).
Jeder neue Monat steht gleichzeitig fuer einen Neubeginn in unserem Leben. Auch sollen wir G-tt danken, dass wir einen weiteren Monat ueberlebt haben.
Der Monat Iyar steht fuer Licht und ist lt. kabbalistischer (Book of Creation – Sefer Yetzira) und chassidischer (Bnei Yissachar) Literatur der Monat des Heilens. Der Fruehling hat begonnen und auch wir erhalten neue Energien.
Laut Kabbalah (Sefer Yetzirah) hat jeder Monat einen eigenen Buchstaben, israelitischen Stamm, etc.
Der Buchstabe des Monats Iyar ist das VAV ו, der Stamm ist Yissachar, der menschliche Sinn ist das Denken, das Sternzeichen ist der Stier und das Organ ist die rechte Niere.
Im Talmud Traktat Berachot 61b heisst es, dass die Nieren uns Rat geben und das Herz entscheidet, welcher Rat angenommen wird. Die Zunge artikuliert und der Mund beendet den Prozess.
Am 14. Iyar feiern wir das sogenannte "Pessach Sheni", das zweite Pessach. Jeder sollte mindestens eine Mazza aufheben und an Pessach Sheni (dieses Jahr am 2. Mai) essen. Pessach Sheni gab denjenigen Juden, die an Pessach selbst unrein waren, eine verspaetete Chance, auch noch vom Pessachopfer zu essen.
Auch faellt das Fest Lag Be'Omer in den Iyar. Lag Be'Omer faellt dieses Jahr auf Mozzaei Shabbat bzw. Sonntag den 6. Mai. Auf dieses Fest werde ich kurz vorher noch naeher eingehen.
Chodesh Tov – Allen einen tollen Monat Iyar.
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Feiertage
Sonntag, April 15, 2007
Aufruhr bei Toldot Aharon
B"H
Eigentlich installiert Menashe Darash Wassererhitzer durch Sonnenenergie auf den Daechern von Haifa. Laut eigenen Aussagen arbeitete er einmal in einer Wohngegend der chassidischen Gruppe Vishnitz und machte sich so seine Gedanken ueber Chassidim. Etwas schien ihn anzuziehen.
Kurz darauf machte er sich auf nach Jerusalem und ehe er sich versah, fand er sich in einer Beit Midrash (relig. Lernzentrum) der extremsten chassidischen Gruppe, Toldot Aharon, wieder.
Dort erweckte er den Eindruck, dass er an deren Chassidut interessiert sei und sie erklaerten sich bereit, ihn zu unterrichten. Fuenf Jahre lang lernte Menashe Darash nebenbei bei Toldot Aharon, die dachten, er wolle vielleicht der Gruppe beitreten.
Ploetzlich kam das Aus. Darash verkuendete, dass er keineswegs beitreten wolle, sondern Material fuer einen Roman gesucht habe. Er schrieb ein Buch ueber die verbotene Liebe eines Toldot Aharon Maedchens zu einem unreligioesen Israeli.
Diese Ankuendigung versetzte die Toldot Aharon Gruppe in Aufruhr und Darash erhielt laut eigenen Aussagen Drohungen per Telefon. Ausserdem waeren ihm 50 Maeuse ins Wohnzimmer geschmissen worden. Toldot Aharon versuchte mit Hilfe eines eingeschalteten Anwaltes die Buchveroeffentlichung zu verhindern. Grund: Menashe Darash haette sie fehlgeleitet und wuerde nun Geheimnisse aus der Gruppe in der Oeffentlichkeit breittreten. Ausserdem koennte die hauseigene Jugend das Buch lesen und auch fehlgeleitet werden.
Bisher einigte man sich darauf, dass das Buch nicht erscheint und Toldot Aharon ca. 10.000 Euro Schadenersatz an Menashe Darash zahlen muss.
Meine persoenliche Meinung zu dem Fall ist, dass Menashe Darash voellig irrsinnig handelte. Er haette ankuendigen muessen, dass er ein Buch schreiben will und nicht alle beluegen duerfen. Was aber teilweise noch schlimmer ist, ist, dass er das Vertrauen von Toldot Aharon missbrauchte und somit deren Verdacht erweckte. Derzeit kann kaum jemand zu der Gruppe gehen und auch nur das Wort SCHREIBEN erwaehnen. Menashe Darash hat es bis auf weiteres unmoeglich gemacht, dass andere Journalisten oder Autoren ueberhaupt an die Gruppe herankommen, um ueber sie zu schreiben.
Mein naechster Beitrag ueber eine chassidische Gruppe wird ausgerechnet Toldot Aharon incl. ihrer Abspaltungen Avraham Yitzchak und Shomrei Emunim sein. Auch fuer mich ist es immer wieder ein Drahtseilakt ueber Gruppen wie diese und Vishnitz bzw. Satmar zu schreiben und ich muss das sehr objektiv tun. Zu Toldot Aharon selbst muss ich sagen, dass ihre Geheimnisse schon laengst veroeffentlicht sind. Naemlich vom israelischen Schriftsteller Amnon Levy. Ausserdem sind die Buecher des Rabbi Daniel Frisch, um die es in dem Falle geht, ueberall zu kaufen.
Auch ich plane einige Stories ueber Chassidim, doch wuerde ich niemals Gruppennamen geschweige denn deren hauseigene Braeuche in den Stories nennen, um einen Identitaet zu verhindern.
Eigentlich installiert Menashe Darash Wassererhitzer durch Sonnenenergie auf den Daechern von Haifa. Laut eigenen Aussagen arbeitete er einmal in einer Wohngegend der chassidischen Gruppe Vishnitz und machte sich so seine Gedanken ueber Chassidim. Etwas schien ihn anzuziehen.
Kurz darauf machte er sich auf nach Jerusalem und ehe er sich versah, fand er sich in einer Beit Midrash (relig. Lernzentrum) der extremsten chassidischen Gruppe, Toldot Aharon, wieder.
Dort erweckte er den Eindruck, dass er an deren Chassidut interessiert sei und sie erklaerten sich bereit, ihn zu unterrichten. Fuenf Jahre lang lernte Menashe Darash nebenbei bei Toldot Aharon, die dachten, er wolle vielleicht der Gruppe beitreten.
Ploetzlich kam das Aus. Darash verkuendete, dass er keineswegs beitreten wolle, sondern Material fuer einen Roman gesucht habe. Er schrieb ein Buch ueber die verbotene Liebe eines Toldot Aharon Maedchens zu einem unreligioesen Israeli.
Diese Ankuendigung versetzte die Toldot Aharon Gruppe in Aufruhr und Darash erhielt laut eigenen Aussagen Drohungen per Telefon. Ausserdem waeren ihm 50 Maeuse ins Wohnzimmer geschmissen worden. Toldot Aharon versuchte mit Hilfe eines eingeschalteten Anwaltes die Buchveroeffentlichung zu verhindern. Grund: Menashe Darash haette sie fehlgeleitet und wuerde nun Geheimnisse aus der Gruppe in der Oeffentlichkeit breittreten. Ausserdem koennte die hauseigene Jugend das Buch lesen und auch fehlgeleitet werden.
Bisher einigte man sich darauf, dass das Buch nicht erscheint und Toldot Aharon ca. 10.000 Euro Schadenersatz an Menashe Darash zahlen muss.
Meine persoenliche Meinung zu dem Fall ist, dass Menashe Darash voellig irrsinnig handelte. Er haette ankuendigen muessen, dass er ein Buch schreiben will und nicht alle beluegen duerfen. Was aber teilweise noch schlimmer ist, ist, dass er das Vertrauen von Toldot Aharon missbrauchte und somit deren Verdacht erweckte. Derzeit kann kaum jemand zu der Gruppe gehen und auch nur das Wort SCHREIBEN erwaehnen. Menashe Darash hat es bis auf weiteres unmoeglich gemacht, dass andere Journalisten oder Autoren ueberhaupt an die Gruppe herankommen, um ueber sie zu schreiben.
Mein naechster Beitrag ueber eine chassidische Gruppe wird ausgerechnet Toldot Aharon incl. ihrer Abspaltungen Avraham Yitzchak und Shomrei Emunim sein. Auch fuer mich ist es immer wieder ein Drahtseilakt ueber Gruppen wie diese und Vishnitz bzw. Satmar zu schreiben und ich muss das sehr objektiv tun. Zu Toldot Aharon selbst muss ich sagen, dass ihre Geheimnisse schon laengst veroeffentlicht sind. Naemlich vom israelischen Schriftsteller Amnon Levy. Ausserdem sind die Buecher des Rabbi Daniel Frisch, um die es in dem Falle geht, ueberall zu kaufen.
Auch ich plane einige Stories ueber Chassidim, doch wuerde ich niemals Gruppennamen geschweige denn deren hauseigene Braeuche in den Stories nennen, um einen Identitaet zu verhindern.
Samstag, April 14, 2007
Gedanken zum morgigen Yom HaShoah
B"H
Morgen Abend beginnt in Israel der alljaehrliche Yom HaShoah (Holocaust - Gedenktag). Ein paar mehr Infos dazu gibt es auf meinem Jerusalem - Blog .
Der Yom HaShoah war auch heute ein Thema, welches beim Mittagessen bei Rabbi Mordechai Machlis zur Sprache kam. Ein 13-jaehriger Junge aus Mexico, der gerade hier zusammen mit seinen Eltern seine Bar Mitzwa feierte, stellte die Frage, warum wir nur einmal im Jahr dem Holocaust gedenken und nicht mehrere Male.
Der Rabbi bat einige Leute dem Jungen zu antworten. Auch mich bat der Rabbi und ich gab dem Jungen und allen anderen folgenden Gedanken:
Rabbi Nachman von Breslov sagte, dass G-tt uns etwas sehr wichtiges im Leben gegeben hat; naemlich das Vergessen.
Wir sind in der Lage, erlebten Schmerz zu vergessen. Was nicht heisst, dass wir alles vollkommen vergessen. Eher, dass wir nie wieder den erlebten Schmerz so fuehlen wie in dem Moment, in dem er stattfand. Ob wir es wollen oder nicht, die Erinnerung an die Heftigkeit und den Ursprung wird schwaecher.
Rabbi Nachman sagte, dass wenn wir dies nicht koennten und bei jedem Gedanken an jeglichen Schmerz ihn wieder so erleben wuerden, wie er herkoemmlich war, wir in den Wahnsinn getrieben werden.
Erst dachte ich, mein Bezug zum Gedanken von Rabbi Nachman koenne missverstanden werden, aber ich lag falsch. Das Teaching kam sehr gut an.
Vielleicht hilft der Gedanke von Rabbi Nachman auch anderen in ihrem persoenlichen Leben.
Morgen Abend beginnt in Israel der alljaehrliche Yom HaShoah (Holocaust - Gedenktag). Ein paar mehr Infos dazu gibt es auf meinem Jerusalem - Blog .
Der Yom HaShoah war auch heute ein Thema, welches beim Mittagessen bei Rabbi Mordechai Machlis zur Sprache kam. Ein 13-jaehriger Junge aus Mexico, der gerade hier zusammen mit seinen Eltern seine Bar Mitzwa feierte, stellte die Frage, warum wir nur einmal im Jahr dem Holocaust gedenken und nicht mehrere Male.
Der Rabbi bat einige Leute dem Jungen zu antworten. Auch mich bat der Rabbi und ich gab dem Jungen und allen anderen folgenden Gedanken:
Rabbi Nachman von Breslov sagte, dass G-tt uns etwas sehr wichtiges im Leben gegeben hat; naemlich das Vergessen.
Wir sind in der Lage, erlebten Schmerz zu vergessen. Was nicht heisst, dass wir alles vollkommen vergessen. Eher, dass wir nie wieder den erlebten Schmerz so fuehlen wie in dem Moment, in dem er stattfand. Ob wir es wollen oder nicht, die Erinnerung an die Heftigkeit und den Ursprung wird schwaecher.
Rabbi Nachman sagte, dass wenn wir dies nicht koennten und bei jedem Gedanken an jeglichen Schmerz ihn wieder so erleben wuerden, wie er herkoemmlich war, wir in den Wahnsinn getrieben werden.
Erst dachte ich, mein Bezug zum Gedanken von Rabbi Nachman koenne missverstanden werden, aber ich lag falsch. Das Teaching kam sehr gut an.
Vielleicht hilft der Gedanke von Rabbi Nachman auch anderen in ihrem persoenlichen Leben.
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Holocaust
Freitag, April 13, 2007
Waschen mit Chabad
B"H
Wie jeden Freitag morgen war ich auch heute wieder im Waschsalon. Waehrend des Wartens machte ich mich so richtig mit meiner Zeitung breit und kurz betrat ein Chabadnik (Mitglied der chassidischen Gruppe Chabad) den Waschsalon. Auch er stopfte seine Waesche in die Maschine und begann zu warten.
Da er aus New York kam, war er sehr gespraechig und legte gleich los. Was ich denn so mache ? Religioes und so ?
Zuhoeren tat er nicht besonders, stattdessen begann er sogleich, mir von Chabad Philosophien zu erzaehlen. Es war ganz lustig zu hoeren, dass er den Vorgaenger des letzten Chabad - Rebben den "previous rebben" nannte. Was nichts anderes heisst, als das er den Vorgaenger des letzten Rebben als den letzten Rebben ansieht und nicht R. Menachem Mendel Schneerson, den eigentlich letzten Rebben.
Ich fragte den New Yorker, der hier nur auf Familienbesuch weilt, nicht danach, ob er R. Menachem Mendel als Meschiach ansieht, sonst haetten wir uns sicher in endlosen Diskussionen verlaufen. Und das morgens um 8.30 Uhr.
Was ganz interessant war zu hoeren war, dass der Vorgaenger des R. Menachem Mendel schon in den 30iger und 40iger Jahren Chabad - Abgesandte in die ehemalige UdSSR schickte, um die dortigen Juden vor der Assimilation zu bewahren. Alle dieser Abgesandten waeren umgekommen.
Ich konnte darauf nichts erwidern, denn ich weiss nicht, ob diese Aussage stimmt.
Als ich ging, vertiefte sich der Chabadnik wieder in sein Tanya (Buch von Chabad) und es war Ruhe.
Shabbat Shalom
Wie jeden Freitag morgen war ich auch heute wieder im Waschsalon. Waehrend des Wartens machte ich mich so richtig mit meiner Zeitung breit und kurz betrat ein Chabadnik (Mitglied der chassidischen Gruppe Chabad) den Waschsalon. Auch er stopfte seine Waesche in die Maschine und begann zu warten.
Da er aus New York kam, war er sehr gespraechig und legte gleich los. Was ich denn so mache ? Religioes und so ?
Zuhoeren tat er nicht besonders, stattdessen begann er sogleich, mir von Chabad Philosophien zu erzaehlen. Es war ganz lustig zu hoeren, dass er den Vorgaenger des letzten Chabad - Rebben den "previous rebben" nannte. Was nichts anderes heisst, als das er den Vorgaenger des letzten Rebben als den letzten Rebben ansieht und nicht R. Menachem Mendel Schneerson, den eigentlich letzten Rebben.
Ich fragte den New Yorker, der hier nur auf Familienbesuch weilt, nicht danach, ob er R. Menachem Mendel als Meschiach ansieht, sonst haetten wir uns sicher in endlosen Diskussionen verlaufen. Und das morgens um 8.30 Uhr.
Was ganz interessant war zu hoeren war, dass der Vorgaenger des R. Menachem Mendel schon in den 30iger und 40iger Jahren Chabad - Abgesandte in die ehemalige UdSSR schickte, um die dortigen Juden vor der Assimilation zu bewahren. Alle dieser Abgesandten waeren umgekommen.
Ich konnte darauf nichts erwidern, denn ich weiss nicht, ob diese Aussage stimmt.
Als ich ging, vertiefte sich der Chabadnik wieder in sein Tanya (Buch von Chabad) und es war Ruhe.
Shabbat Shalom
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Allgemein,
Chassidut,
Chassidut Chabad
Donnerstag, April 12, 2007
Chassidut Seret - Vishnitz
B"H
Wer heutzutage die einstmals grossen Zentren des Chassidismus in Osteuropa besucht, der wird keine lebenden Chassidim mehr vorfinden, sondern nur noch Friedhoefe. Wo vor dem 2. Weltkrieg noch Synagogen und das Leben im chassidischen Shtetl zu sehen waren, sieht der Besucher jetzt ehemalige beruehmte Synagogen, die in Theater, Schulen etc. umgebaut wurden. Das chassidische Leben in Osteuropa ist tot.
Jene Chassidim, die den Holocaust ueberlebten oder schon vorher fluechteten, verteilen sich heute auf andere Orte in der Welt: Jerusalem, Haifa (Seret - Vishnitz), Bnei Brak bei Tel Aviv, New York (Boro Park, Monsey mit Chassidut Vishnitz, Williamsburgh mit Chassidut Satmar, Crown Heights mit Chassidut Chabad etc)., Antwerpen, Zuerich (Chassidut Gur), Manchester oder London.
Seret - Vishnitz ist eine der ausserhalb Haifas weniger bekannten chassidischen Gruppen. In der ansonsten unreligioesen Stadt Haifa besitzen sie einen gewaltigen Einfluss, vor allem beim Thema Kaschrut. In Haifa ueberwachen sie das gesamte Kaschrut - System und teilen Koscher - Zertifikate aus.
Haifa wurde nach dem 2. Weltkrieg der Hauptsitz der Seret - Vishnitz. Dort haben sie ihren eigenen Stadtteil, Ramat Vishnitz, in dem ca. 200 Familien leben (lt. Ynet). Laut eigenen Angaben gebe es 450 Familien, wobei mir die erstere Zahl realistischer erscheint. Weltweit gibt es ca. 600 Seret - Vishnitz Familien.
Ausserhalb Haifas wurden einige Batei Midrash (Lernzentren) eroeffnet. Vor allem in Jerusalem, Bnei Brak und New York.
Die Stadt Seret (Siret) liegt im heutigen Rumaenien, 2 km entfernt von der Grenze zur Ukraine. Die Gegend ist die Bukowina und die naehere Region von Seret (Siret) heisst Suceava (Shatz, in Yiddish Shotz).
Von 1870 bis 1940 war Seret ein bekanntes chassidisches Zentrum. Die leitenden Rebbes (Oberhaupt eines chassidischen Gruppe) kamen aus der Familie Rubin, welche durch Heirat zugleich mit der Familie Hager (den Begruendern der chassidischen Vishnitz - Dynastie) verwandt waren.
Im Jahre 1936 waehlte die Sereter juedische Gemeinde den neu eingetroffenen Rabbi Baruch Hager aus der Vishnitz - Dynastie zu ihrem neuen Oberhaupt. Rebbe Baruch Hager war einer der Soehne des dritten Vishnitzer Rebben Israel Hager. Bei vielen chassidischen Gruppen ist es ueblich, die Rebben nach den Namen ihrer veroeffentlichen Buecher zu nennen, so auch bei Vishnitz. So wurde der dritte Vishnitzer Rebbe "Ahavat Israel" genannt und sein Sohn Baruch bekam spaeter den Namen "Mekor Baruch".
Als der dritte Vishnitzer Rebbe Israel Hager verstarb, uebernahm sein Sohn Rebbe Chaim Meir Hager die Leitung der Vishnitzer Chassidim und sein Bruder wurde bis zum Jahre 1941 neuer Rebbe in Seret.
Beide Brueder entkamen den Nazis und nach dem Krieg beschlossen sie nach Israel auszuwandern. Bei Vishnitz sowohl als auch bei Seret - Vishnitz wird groesster Wert auf die Liebe zum Land Israel gelegt. Israel ist ein Wunder und jeder Jude sollte nach Israel ziehen.
Nach dem Krieg, am Abend von Yom Kippur, trafen der Seret - Vishnitz Rebbe Baruch Hager und sein Bruder der Vishnitzer Rebbe Chaim Meir Hager in Antwerpen ein. Ungefaehr ein halbes Jahr spaeter wurde ihnen die Bewilligung erteilt, nach Israel auswandern zu duerfen. Sobald sie mit dem Schiff in Haifa ankamen, beschloss der Rebbe der Seret - Vishnitz in Haifa zu bleiben, um dort ein chassidisches Zentrum neu zu eroeffnen. Der Vishnitzer Rebbe Chaim Meir zog es dagegen vor, sich in Tel Aviv und spaeter in Bnei Brak niederzulassen.
Rebbe Baruch Hager machte sich in Haifa sofort daran ein chassidisches Zentrum aufzubauen, welches Ramat Vishnitz heisst. In den spaeteren Jahren seines Lebens war er aus gesundheitlichen Gruenden oftmals gezwungen in die Schweiz zu reisen. Er sagte, dass die Luft in der Schweiz zwar der Gesundheit sehr gut tue, doch fuer die Seele sei nur die Luft Israel gut. R. Baruch Hager verstarb im 1963 im Alter von 68 Jahren.
Sein Nachfolger wurde sein Sohn Rebbe Eliezer Hager, der bis heute der amtierende Rebbe der Seret - Vishnitz ist. Rebbe Eliezer Hager setzte sofort den Weg seines Vaters fort und legt genauso hoechsten Wert auf das Thorastudium. Ihm ist es zu verdanken, dass Seret - Vishnitz sich noch weiter verbreitete und er liess in Ramat Vishnitz weitere Synagogen und Yeshivot (relig. Schulen) errichten. Die zwei derzeitigen amtierenden Vishnitzer Rebben in Bnei Brak und Monsey (USA) sind seine Cousins. Ein Neffe von R. Eliezer Hager leitet die ebenfalls in Haifa ansaessige Gruppe Shotz - Vishnitz, ueber die ich jedoch nichts herausfinden konnte.
Sein Bruder Moshe ist oder war Leiter der lokalen Seret - Vishnitz Yeshiva.
Was genau unterscheidet nun Seret - Vishnitz von Vishnitz ? Zuerst einmal entstand Seret - Vishnitz nur als Seret und erst unter der Leitung von Rebbe Baruch Hager wurde Seret auch zu Vishnitz. Allgemein wird aber nach wie vor auf die Einhaltung der Braeuche aus Seret Wert gelegt. Ueber diese Braeuche konnte ich bisher absolut nichts herausfinden. Seret - Vishnitz hat auf einer israelischen Foren - Site ein internes Forum zu dem ich nur limitierten Zugang hatte. Wenn ich mehr wissen will, muesste ich mich erst fuer das interne Forum anmelden und das war mir dann alles zu umstaendlich.
Ich persoenlich denke mir, dass Seret - Vishnitz ebenso Braeuche und Mentalitaeten aus der eigentlichen Vishnitz - Gruppe uebernommen hat. Bei der Kleidung konnte ich so gut wie keine Unterschiede feststellen.
Was mich nach wie vor interessiert und worauf ich noch keine Antwort finden konnte ist, wie Seret - Vishnitz und auch Vishnitz das Land Israel so lieben koennen und zumindest Vishnitz zugleich Mitglied in der anti - zionistischen Organisation Edah HaCharedit sein kann. Wahrscheinlich bezieht sich die Liebe zum Land Israel nur auf die Religion und das Kommen des Meschiach. Allerdings waere der zweite Punkt, wie beide Gruppen jeden Juden lieben koennen, doch gleichzeitig gewaltige Unterschiede machen. Bei Vishnitz ist nur schwer moeglich neues Mitglied zu werden geschweige denn jemanden aus der Gruppe zu heiraten, wenn man nicht selbst hineingeboren wurde, sondern entweder Konvertit zum Judentum oder im spaeteren Leben religioes wurde. Vielleicht liest das jetzt jemand von Vishnitz und kann mir antworten.
Wer heutzutage die einstmals grossen Zentren des Chassidismus in Osteuropa besucht, der wird keine lebenden Chassidim mehr vorfinden, sondern nur noch Friedhoefe. Wo vor dem 2. Weltkrieg noch Synagogen und das Leben im chassidischen Shtetl zu sehen waren, sieht der Besucher jetzt ehemalige beruehmte Synagogen, die in Theater, Schulen etc. umgebaut wurden. Das chassidische Leben in Osteuropa ist tot.
Jene Chassidim, die den Holocaust ueberlebten oder schon vorher fluechteten, verteilen sich heute auf andere Orte in der Welt: Jerusalem, Haifa (Seret - Vishnitz), Bnei Brak bei Tel Aviv, New York (Boro Park, Monsey mit Chassidut Vishnitz, Williamsburgh mit Chassidut Satmar, Crown Heights mit Chassidut Chabad etc)., Antwerpen, Zuerich (Chassidut Gur), Manchester oder London.
Seret - Vishnitz ist eine der ausserhalb Haifas weniger bekannten chassidischen Gruppen. In der ansonsten unreligioesen Stadt Haifa besitzen sie einen gewaltigen Einfluss, vor allem beim Thema Kaschrut. In Haifa ueberwachen sie das gesamte Kaschrut - System und teilen Koscher - Zertifikate aus.
Haifa wurde nach dem 2. Weltkrieg der Hauptsitz der Seret - Vishnitz. Dort haben sie ihren eigenen Stadtteil, Ramat Vishnitz, in dem ca. 200 Familien leben (lt. Ynet). Laut eigenen Angaben gebe es 450 Familien, wobei mir die erstere Zahl realistischer erscheint. Weltweit gibt es ca. 600 Seret - Vishnitz Familien.
Ausserhalb Haifas wurden einige Batei Midrash (Lernzentren) eroeffnet. Vor allem in Jerusalem, Bnei Brak und New York.
Die Stadt Seret (Siret) liegt im heutigen Rumaenien, 2 km entfernt von der Grenze zur Ukraine. Die Gegend ist die Bukowina und die naehere Region von Seret (Siret) heisst Suceava (Shatz, in Yiddish Shotz).
Von 1870 bis 1940 war Seret ein bekanntes chassidisches Zentrum. Die leitenden Rebbes (Oberhaupt eines chassidischen Gruppe) kamen aus der Familie Rubin, welche durch Heirat zugleich mit der Familie Hager (den Begruendern der chassidischen Vishnitz - Dynastie) verwandt waren.
Im Jahre 1936 waehlte die Sereter juedische Gemeinde den neu eingetroffenen Rabbi Baruch Hager aus der Vishnitz - Dynastie zu ihrem neuen Oberhaupt. Rebbe Baruch Hager war einer der Soehne des dritten Vishnitzer Rebben Israel Hager. Bei vielen chassidischen Gruppen ist es ueblich, die Rebben nach den Namen ihrer veroeffentlichen Buecher zu nennen, so auch bei Vishnitz. So wurde der dritte Vishnitzer Rebbe "Ahavat Israel" genannt und sein Sohn Baruch bekam spaeter den Namen "Mekor Baruch".
Als der dritte Vishnitzer Rebbe Israel Hager verstarb, uebernahm sein Sohn Rebbe Chaim Meir Hager die Leitung der Vishnitzer Chassidim und sein Bruder wurde bis zum Jahre 1941 neuer Rebbe in Seret.
Beide Brueder entkamen den Nazis und nach dem Krieg beschlossen sie nach Israel auszuwandern. Bei Vishnitz sowohl als auch bei Seret - Vishnitz wird groesster Wert auf die Liebe zum Land Israel gelegt. Israel ist ein Wunder und jeder Jude sollte nach Israel ziehen.
Nach dem Krieg, am Abend von Yom Kippur, trafen der Seret - Vishnitz Rebbe Baruch Hager und sein Bruder der Vishnitzer Rebbe Chaim Meir Hager in Antwerpen ein. Ungefaehr ein halbes Jahr spaeter wurde ihnen die Bewilligung erteilt, nach Israel auswandern zu duerfen. Sobald sie mit dem Schiff in Haifa ankamen, beschloss der Rebbe der Seret - Vishnitz in Haifa zu bleiben, um dort ein chassidisches Zentrum neu zu eroeffnen. Der Vishnitzer Rebbe Chaim Meir zog es dagegen vor, sich in Tel Aviv und spaeter in Bnei Brak niederzulassen.
Rebbe Baruch Hager machte sich in Haifa sofort daran ein chassidisches Zentrum aufzubauen, welches Ramat Vishnitz heisst. In den spaeteren Jahren seines Lebens war er aus gesundheitlichen Gruenden oftmals gezwungen in die Schweiz zu reisen. Er sagte, dass die Luft in der Schweiz zwar der Gesundheit sehr gut tue, doch fuer die Seele sei nur die Luft Israel gut. R. Baruch Hager verstarb im 1963 im Alter von 68 Jahren.
Sein Nachfolger wurde sein Sohn Rebbe Eliezer Hager, der bis heute der amtierende Rebbe der Seret - Vishnitz ist. Rebbe Eliezer Hager setzte sofort den Weg seines Vaters fort und legt genauso hoechsten Wert auf das Thorastudium. Ihm ist es zu verdanken, dass Seret - Vishnitz sich noch weiter verbreitete und er liess in Ramat Vishnitz weitere Synagogen und Yeshivot (relig. Schulen) errichten. Die zwei derzeitigen amtierenden Vishnitzer Rebben in Bnei Brak und Monsey (USA) sind seine Cousins. Ein Neffe von R. Eliezer Hager leitet die ebenfalls in Haifa ansaessige Gruppe Shotz - Vishnitz, ueber die ich jedoch nichts herausfinden konnte.
Sein Bruder Moshe ist oder war Leiter der lokalen Seret - Vishnitz Yeshiva.
Was genau unterscheidet nun Seret - Vishnitz von Vishnitz ? Zuerst einmal entstand Seret - Vishnitz nur als Seret und erst unter der Leitung von Rebbe Baruch Hager wurde Seret auch zu Vishnitz. Allgemein wird aber nach wie vor auf die Einhaltung der Braeuche aus Seret Wert gelegt. Ueber diese Braeuche konnte ich bisher absolut nichts herausfinden. Seret - Vishnitz hat auf einer israelischen Foren - Site ein internes Forum zu dem ich nur limitierten Zugang hatte. Wenn ich mehr wissen will, muesste ich mich erst fuer das interne Forum anmelden und das war mir dann alles zu umstaendlich.
Ich persoenlich denke mir, dass Seret - Vishnitz ebenso Braeuche und Mentalitaeten aus der eigentlichen Vishnitz - Gruppe uebernommen hat. Bei der Kleidung konnte ich so gut wie keine Unterschiede feststellen.
Was mich nach wie vor interessiert und worauf ich noch keine Antwort finden konnte ist, wie Seret - Vishnitz und auch Vishnitz das Land Israel so lieben koennen und zumindest Vishnitz zugleich Mitglied in der anti - zionistischen Organisation Edah HaCharedit sein kann. Wahrscheinlich bezieht sich die Liebe zum Land Israel nur auf die Religion und das Kommen des Meschiach. Allerdings waere der zweite Punkt, wie beide Gruppen jeden Juden lieben koennen, doch gleichzeitig gewaltige Unterschiede machen. Bei Vishnitz ist nur schwer moeglich neues Mitglied zu werden geschweige denn jemanden aus der Gruppe zu heiraten, wenn man nicht selbst hineingeboren wurde, sondern entweder Konvertit zum Judentum oder im spaeteren Leben religioes wurde. Vielleicht liest das jetzt jemand von Vishnitz und kann mir antworten.
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Chassidut Seret - Vishnitz
Mittwoch, April 11, 2007
Parashat Shemini
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Diese Thoraparasha beginnt mit dem Wort "Vayehi" (und es geschah…). Ich erwaehnte schon einige Male zuvor, dass immer wenn eine Parasha mit diesem Wort beginnt, im weiteren Verlauf nichts Gutes zu erwarten ist (u.a. Yalkut Reuveni und Midrash Rabbah). In der Gemara im Talmud Traktat Megillah 10b heisst es, dass schon die Sanhedrin festlegten, dass das Wort VAYEHI immer eine Tragoedie einleitet. Die Gemara nennt dazu einige Beispiele, von denen das beruehmtes sicher der Beginn der Megillat Esther ist: Und es geschah in der Zeit des Achashverosh….Auf diese Einleitung folgte die uns so bekannte Tragoedie, in welcher Haman die Vernichtung des juedischen Volkes beschloss.
Auch wenn die Einleitung zur Parasha negativ ist, begann doch der Tag mit einem freudigen Ereignis. Es war Rosh Chodesh Nissan (der Beginn des juedischen Monats Nissan) und das Tabernakel (Mischkan) wurde offiziell errichtet (Rashi, Ibn Ezra, Abarbanel). Nachdem die Tempelpriester (Cohanim) in der letzten Parashat Zav ihre Anwesungen erhielten, schritten sie nun zur Tat und begannen ihren Dienst.
Aber noch am selben Tag nahm das Schicksal seinen Lauf. Die zwei aeltesten Soehne Aharons, Nadav und Avihu, brachten ein "fremdes Feuer", welches nicht vom Altar kam (Rabbi Akiva), und entzuendeten darin die Ketoret (verschiedene Pflanzenzutaten fuer die Opferung). Sofort kam ein Feuer vom Himmel, trat in die Nasenloecher von Nadav und Avihu ein und verbrannte ihre Seelen (Neshamot). Leblos fielen die zwei Koerper zu Boden. Die Leichen und deren Kleidung waren vollkommen in Takt, doch die Seelen hatten die Koerper verlassen (Talmud Sanhedrin 52a).
Der Yad Ramah kommentiert hierzu, dass Nadav und Avihu mit ihren Seelen suendigten und so wurden ihre Seelen verbrannt. Rabbeinu Bachya sagt etwas Aehnliches: Sie suendigten mit Feuer und wurden so mit Feuer bestraft. Wie wir wissen und der Degel Machane Ephraim nochmals erwaehnt, sind alle Strafen G-ttes Midah KeNeged Midah. Heisst, wenn wir suendigen, wird uns die Art der Suende zum Verhaengnis. Ein bekanntes Beispiel hierfuer ist die Generation von Noach. Seine Generation suendigte mit Fluessigkeit (Samen bei sexuellen Vergehen) und wurde aufgrunddessen mit Fluessigkeit (Wasser bei der Flut) bestraft.
Zum Tode von Nadav und Avihu gibt es unzaehlige Kommentare. Warum mussten die Soehne Aharons sterben ? Auch wird gesagt, dass Aharon selbst dieses als seine eigene Strafe ansah, denn schliesslich hatte er beim Bau des Goldenen Kalbes mitgeholfen (siehe Parashat Ki Tisa).
Einige Meinungen lauten, dass die Soehne Aharons nicht heiraten wollten und deshalb bestraft wurden. Sie sollen sich als etwas Besseres gefuehlt haben und keine Frau war ihnen gut genug.
Der Talmud Sanhedrin 52a nennt ein anderes Beispiel. Einmal geschah es, dass Nadav und Avihu hinter Moshe und Aharon hinterher gingen und sich fragten, wann denn nun endlich die beiden aelteren Herren sterben wuerden, damit sie selbst die Fuehrung der Israeliten uebernehmen koennen.
Rabbi Samson Raphael Hirsch glaubt, dass Arroganz ihren Tod verursachte. Doch die verbreiteste Meinung ist die des Rabbi Yishmael: Nadav und Avihu waren betrunken als sie ihr Opfer darbrachten. Rabbi Yishmael ersieht diesen Grund aus dem darauffolgenden von G-tt an Aharon gegebenen Gesetz, wonach Tempelpriester (Cohanim) niemals ihren Dienst betrunken ausfuehren duerfen.
Die zwei Talmud Traktate Keritot 13b und Shevuot 23a lehren, dass ein Cohen, der Wein getrunken hat, den Tempel nicht betreten darf. Warum nennt die Thora ausfuehrlich den Wein und nicht ein anderes oder weiteres alkoholisches Getraenk ? Laut Rabbeinu Gershom und Shitah Mekubetzet § 8 zeigt uns das Verbot des Weines an, dass fuer das dieses Vergehen mit dem Tod vom Himmel geahndet wird.
Die Gemara in Keritot 13b faehrt fort, dass wenn der Cohen vor seinem Dienst im Tempel ein anderes alkoholisches Getraenk zu sich nahm, er zwar fuer sein Vergehen verantwortlich ist, doch nicht mit dem Tode bestraft wird.
Gleich nach diesem neuen Gesetz gibt es weitere neue Mitzwot (Gesetze), naemlich die Kashrut. Welche Tiere sind fuer unseren Genuss koscher und welche nicht. Und wieso ueberhaupt koscher ? Was genau bringt uns das ?
Viele sind der Ansicht, dass uns diese Gesetze aus gesundheitlichen Gruenden gegeben wurden. Dennoch, der eigentliche Grund ist nicht materiell, sondern spirituell. Da ein Jude die Kapazitaet fuer ein spirituelles Leben besitzt, gibt uns G-tt spirituelles Essen, damit wir spirituell wachsen koennen. Durch die Einhaltung der Kaschrut - Gesetze steigen wir spirituell auf und erreichen so mehr Kedusha (Heiligkeit). Unsere Neshama (Seele) befindet sich so auf einem viel hoeheren Level. Sobald wir unkoscheres Essen zu uns nehmen, verletzen wir unsere Seele.
Es geht im Leben nicht darum, seine eigenen materiellen Gelueste zu befriedigen; heute habe ich Lust auf Schweinefleisch oder einen Cheeseburger etc. Was bringt uns die kurzweilige Befriedigung ein ? Wenn wir so denken, handeln wir nicht mit unserer Neshama, sondern einem niedrigen Seelenlevel, der Nefesh. Die Nefesh ist sozusagen der tierische Instinkt in uns. Mit dem Einhalten der Kaschrutgesetze sollen wir Disziplin lernen und uns so auf der spirituellen Leiter nach oben bewegen (unter anderem Rabbi Samson Raphael Hirsch).
Zum Schluss moechte ich nochmals auf das Thema Tod zurueckkommen. Vor wenigen Tagen kaufte ich das Buch "Gan HaEmunah" (Garten des Glaubens) von Rabbi Shalom Arush. Rabbi Arush ist wohl der beruehmteste Schueler des Rabbi Eliezer Berland aus der Chassidut Breslov. Gleich zu Beginn seines Buches stellt Rabbi Arush eine sehr interessante Frage: Warum sterben manche Menschen so jung und wie sollen wir ueberhaupt mit dem Tod einer uns nahestehenden Person umgehen ?
Im Judentum haben wir das Konzept der Haschgacha Pratit, G-tt wacht ueber jeden Menschen und legt das genaue Schicksal jedes einzelnen von uns fest. Wieviele Kinder wir haben und mit wem, welchen Beruf wir haben, sind wir arm oder reich etc. bis hinein in die kleinsten Details in unserem Leben. Alles liegt in G-ttes Hand und Er macht keine Fehler. Jeder bekommt das, was er braucht, um seine Lebensaufgabe in dieser Welt erfuellen zu koennen. Alles, was uns in unserem Leben passiert, hat einen bestimmten Zweck, warum es uns passiert und nicht einem anderen.
Wenn G-tt in Seinen Plaenen also keine Fehler macht, dann muss ich auch darauf vertrauen koennen, dass es fuer denjenigen Menschen vorbestimmt war, zu jenem Zeitpunkt zu sterben. Rabbi Arush schreibt, dass G-tt genau festlegt, wann, wo und wie wir sterben. Wenn jemand jung stirbt, dann war das vorher so geplant und G-tt wird Seine Gruende dafuer haben. Gruende, die wir nicht verstehen, doch wenn wir vollstes Vertrauen in G-tt haben, so werden wir leichter den Tod eines Menschen akzeptieren koennen.
Shabbat Shalom
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Diese Thoraparasha beginnt mit dem Wort "Vayehi" (und es geschah…). Ich erwaehnte schon einige Male zuvor, dass immer wenn eine Parasha mit diesem Wort beginnt, im weiteren Verlauf nichts Gutes zu erwarten ist (u.a. Yalkut Reuveni und Midrash Rabbah). In der Gemara im Talmud Traktat Megillah 10b heisst es, dass schon die Sanhedrin festlegten, dass das Wort VAYEHI immer eine Tragoedie einleitet. Die Gemara nennt dazu einige Beispiele, von denen das beruehmtes sicher der Beginn der Megillat Esther ist: Und es geschah in der Zeit des Achashverosh….Auf diese Einleitung folgte die uns so bekannte Tragoedie, in welcher Haman die Vernichtung des juedischen Volkes beschloss.
Auch wenn die Einleitung zur Parasha negativ ist, begann doch der Tag mit einem freudigen Ereignis. Es war Rosh Chodesh Nissan (der Beginn des juedischen Monats Nissan) und das Tabernakel (Mischkan) wurde offiziell errichtet (Rashi, Ibn Ezra, Abarbanel). Nachdem die Tempelpriester (Cohanim) in der letzten Parashat Zav ihre Anwesungen erhielten, schritten sie nun zur Tat und begannen ihren Dienst.
Aber noch am selben Tag nahm das Schicksal seinen Lauf. Die zwei aeltesten Soehne Aharons, Nadav und Avihu, brachten ein "fremdes Feuer", welches nicht vom Altar kam (Rabbi Akiva), und entzuendeten darin die Ketoret (verschiedene Pflanzenzutaten fuer die Opferung). Sofort kam ein Feuer vom Himmel, trat in die Nasenloecher von Nadav und Avihu ein und verbrannte ihre Seelen (Neshamot). Leblos fielen die zwei Koerper zu Boden. Die Leichen und deren Kleidung waren vollkommen in Takt, doch die Seelen hatten die Koerper verlassen (Talmud Sanhedrin 52a).
Der Yad Ramah kommentiert hierzu, dass Nadav und Avihu mit ihren Seelen suendigten und so wurden ihre Seelen verbrannt. Rabbeinu Bachya sagt etwas Aehnliches: Sie suendigten mit Feuer und wurden so mit Feuer bestraft. Wie wir wissen und der Degel Machane Ephraim nochmals erwaehnt, sind alle Strafen G-ttes Midah KeNeged Midah. Heisst, wenn wir suendigen, wird uns die Art der Suende zum Verhaengnis. Ein bekanntes Beispiel hierfuer ist die Generation von Noach. Seine Generation suendigte mit Fluessigkeit (Samen bei sexuellen Vergehen) und wurde aufgrunddessen mit Fluessigkeit (Wasser bei der Flut) bestraft.
Zum Tode von Nadav und Avihu gibt es unzaehlige Kommentare. Warum mussten die Soehne Aharons sterben ? Auch wird gesagt, dass Aharon selbst dieses als seine eigene Strafe ansah, denn schliesslich hatte er beim Bau des Goldenen Kalbes mitgeholfen (siehe Parashat Ki Tisa).
Einige Meinungen lauten, dass die Soehne Aharons nicht heiraten wollten und deshalb bestraft wurden. Sie sollen sich als etwas Besseres gefuehlt haben und keine Frau war ihnen gut genug.
Der Talmud Sanhedrin 52a nennt ein anderes Beispiel. Einmal geschah es, dass Nadav und Avihu hinter Moshe und Aharon hinterher gingen und sich fragten, wann denn nun endlich die beiden aelteren Herren sterben wuerden, damit sie selbst die Fuehrung der Israeliten uebernehmen koennen.
Rabbi Samson Raphael Hirsch glaubt, dass Arroganz ihren Tod verursachte. Doch die verbreiteste Meinung ist die des Rabbi Yishmael: Nadav und Avihu waren betrunken als sie ihr Opfer darbrachten. Rabbi Yishmael ersieht diesen Grund aus dem darauffolgenden von G-tt an Aharon gegebenen Gesetz, wonach Tempelpriester (Cohanim) niemals ihren Dienst betrunken ausfuehren duerfen.
Die zwei Talmud Traktate Keritot 13b und Shevuot 23a lehren, dass ein Cohen, der Wein getrunken hat, den Tempel nicht betreten darf. Warum nennt die Thora ausfuehrlich den Wein und nicht ein anderes oder weiteres alkoholisches Getraenk ? Laut Rabbeinu Gershom und Shitah Mekubetzet § 8 zeigt uns das Verbot des Weines an, dass fuer das dieses Vergehen mit dem Tod vom Himmel geahndet wird.
Die Gemara in Keritot 13b faehrt fort, dass wenn der Cohen vor seinem Dienst im Tempel ein anderes alkoholisches Getraenk zu sich nahm, er zwar fuer sein Vergehen verantwortlich ist, doch nicht mit dem Tode bestraft wird.
Gleich nach diesem neuen Gesetz gibt es weitere neue Mitzwot (Gesetze), naemlich die Kashrut. Welche Tiere sind fuer unseren Genuss koscher und welche nicht. Und wieso ueberhaupt koscher ? Was genau bringt uns das ?
Viele sind der Ansicht, dass uns diese Gesetze aus gesundheitlichen Gruenden gegeben wurden. Dennoch, der eigentliche Grund ist nicht materiell, sondern spirituell. Da ein Jude die Kapazitaet fuer ein spirituelles Leben besitzt, gibt uns G-tt spirituelles Essen, damit wir spirituell wachsen koennen. Durch die Einhaltung der Kaschrut - Gesetze steigen wir spirituell auf und erreichen so mehr Kedusha (Heiligkeit). Unsere Neshama (Seele) befindet sich so auf einem viel hoeheren Level. Sobald wir unkoscheres Essen zu uns nehmen, verletzen wir unsere Seele.
Es geht im Leben nicht darum, seine eigenen materiellen Gelueste zu befriedigen; heute habe ich Lust auf Schweinefleisch oder einen Cheeseburger etc. Was bringt uns die kurzweilige Befriedigung ein ? Wenn wir so denken, handeln wir nicht mit unserer Neshama, sondern einem niedrigen Seelenlevel, der Nefesh. Die Nefesh ist sozusagen der tierische Instinkt in uns. Mit dem Einhalten der Kaschrutgesetze sollen wir Disziplin lernen und uns so auf der spirituellen Leiter nach oben bewegen (unter anderem Rabbi Samson Raphael Hirsch).
Zum Schluss moechte ich nochmals auf das Thema Tod zurueckkommen. Vor wenigen Tagen kaufte ich das Buch "Gan HaEmunah" (Garten des Glaubens) von Rabbi Shalom Arush. Rabbi Arush ist wohl der beruehmteste Schueler des Rabbi Eliezer Berland aus der Chassidut Breslov. Gleich zu Beginn seines Buches stellt Rabbi Arush eine sehr interessante Frage: Warum sterben manche Menschen so jung und wie sollen wir ueberhaupt mit dem Tod einer uns nahestehenden Person umgehen ?
Im Judentum haben wir das Konzept der Haschgacha Pratit, G-tt wacht ueber jeden Menschen und legt das genaue Schicksal jedes einzelnen von uns fest. Wieviele Kinder wir haben und mit wem, welchen Beruf wir haben, sind wir arm oder reich etc. bis hinein in die kleinsten Details in unserem Leben. Alles liegt in G-ttes Hand und Er macht keine Fehler. Jeder bekommt das, was er braucht, um seine Lebensaufgabe in dieser Welt erfuellen zu koennen. Alles, was uns in unserem Leben passiert, hat einen bestimmten Zweck, warum es uns passiert und nicht einem anderen.
Wenn G-tt in Seinen Plaenen also keine Fehler macht, dann muss ich auch darauf vertrauen koennen, dass es fuer denjenigen Menschen vorbestimmt war, zu jenem Zeitpunkt zu sterben. Rabbi Arush schreibt, dass G-tt genau festlegt, wann, wo und wie wir sterben. Wenn jemand jung stirbt, dann war das vorher so geplant und G-tt wird Seine Gruende dafuer haben. Gruende, die wir nicht verstehen, doch wenn wir vollstes Vertrauen in G-tt haben, so werden wir leichter den Tod eines Menschen akzeptieren koennen.
Shabbat Shalom
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Kaschrut,
Thora Parasha
Chassidische Gruppen
B"H
Nach einer laengeren Pause moechte ich nun mit der Beschreibung chassidischer Gruppen fortfahren. Die naechste Gruppe, auf die ich naeher eingehen werde, wird Seret - Vishnitz sein.
Danach folgen Toldot Aharon zusammen mit der von ihr abgespaltenen Gruppe Shomrei Emunim (Hueter des Glaubens), Tschernobyl, Satmar, Alexander, Spinka, Karlin, Nadvorna, Bobov, Kaliv und viele andere.
Nach einer laengeren Pause moechte ich nun mit der Beschreibung chassidischer Gruppen fortfahren. Die naechste Gruppe, auf die ich naeher eingehen werde, wird Seret - Vishnitz sein.
Danach folgen Toldot Aharon zusammen mit der von ihr abgespaltenen Gruppe Shomrei Emunim (Hueter des Glaubens), Tschernobyl, Satmar, Alexander, Spinka, Karlin, Nadvorna, Bobov, Kaliv und viele andere.
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Dienstag, April 10, 2007
Chassidut Gur und ihre Braeuche
B"H
Einzelheiten ueber die groesste chassidische Gruppe Israels, die Chassidut Gur (Ger), herauszufinden, endet vielmals in einer Sackgasse. Die Gerer Chassidim koennen zwar sehr offen sein, doch im Internet sind sie so gut wie gar nicht vertreten. Einer der Gruende mag sein, dass die Chassidut Gur sehr viel Wert auf Zniut (relig. Anstand) legt. Somit bleiben sie leider vielen Leuten unbekannt.
Trotz allem habe ich einige wenige vielleicht nicht so bekannte Braeuche der Gerer herausgefunden:
- Es gibt kein spezielles Sidur (Gebetbuch). Ein normales chassidisches Sidur reicht fuer den Synagogendienst aus.
- Die Gerer Chassidim rasieren, wenn moeglich, nicht ihren Bart, sondern lassen ihn wachsen.
- Ihre langen Peyot (Seitenlocken) wickeln sie gerne um die Ohren oder knoten sie am Hinterkopf unter der Kippa zusammen.
- Den bei Chassidim so bekannten Gartel (Guertel) benutzen sie nur an Feiertagen und beim Gebet. Der Guertel wird bei Chassidim ueber dem Kaftan angelegt und hat eine kabbalistische Bedeutung, welche die Trennung des oberen Koerperteils vom unteren repraesentiert.
- Ihr traditioneller langer schwarzer Mantel (Kaftan) kann auch in dunkelblauer Farbe getragen werden. Das Blau drueckt zwar Modernitaet aus, ist aber erlaubt.
- Der Shabbat - Kaftan (Mantel) besitzt vier Knoepfe.
- Einer der frueheren Rebben erliess ein Pyjama - Verbot fuer ledige Gerer Chassidim (Maenner). Die Ledigen sollen bis zu ihrer Hochzeit nur in langen Unterhosen und einem Hemd schlafen. An- und ausgezogen wird sich aus Anstandsgruenden nur unter der Bettdecke. Ob dieser Erlass heute noch gueltig ist, entzieht sich etwas meiner Kenntnis.
Einzelheiten ueber die groesste chassidische Gruppe Israels, die Chassidut Gur (Ger), herauszufinden, endet vielmals in einer Sackgasse. Die Gerer Chassidim koennen zwar sehr offen sein, doch im Internet sind sie so gut wie gar nicht vertreten. Einer der Gruende mag sein, dass die Chassidut Gur sehr viel Wert auf Zniut (relig. Anstand) legt. Somit bleiben sie leider vielen Leuten unbekannt.
Trotz allem habe ich einige wenige vielleicht nicht so bekannte Braeuche der Gerer herausgefunden:
- Es gibt kein spezielles Sidur (Gebetbuch). Ein normales chassidisches Sidur reicht fuer den Synagogendienst aus.
- Die Gerer Chassidim rasieren, wenn moeglich, nicht ihren Bart, sondern lassen ihn wachsen.
- Ihre langen Peyot (Seitenlocken) wickeln sie gerne um die Ohren oder knoten sie am Hinterkopf unter der Kippa zusammen.
- Den bei Chassidim so bekannten Gartel (Guertel) benutzen sie nur an Feiertagen und beim Gebet. Der Guertel wird bei Chassidim ueber dem Kaftan angelegt und hat eine kabbalistische Bedeutung, welche die Trennung des oberen Koerperteils vom unteren repraesentiert.
- Ihr traditioneller langer schwarzer Mantel (Kaftan) kann auch in dunkelblauer Farbe getragen werden. Das Blau drueckt zwar Modernitaet aus, ist aber erlaubt.
- Der Shabbat - Kaftan (Mantel) besitzt vier Knoepfe.
- Einer der frueheren Rebben erliess ein Pyjama - Verbot fuer ledige Gerer Chassidim (Maenner). Die Ledigen sollen bis zu ihrer Hochzeit nur in langen Unterhosen und einem Hemd schlafen. An- und ausgezogen wird sich aus Anstandsgruenden nur unter der Bettdecke. Ob dieser Erlass heute noch gueltig ist, entzieht sich etwas meiner Kenntnis.
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Chassidut,
Chassidut Gur
Sonntag, April 08, 2007
Wasser in der Beit Midrash
B"H
Die chassidische Gruppe Toldot Aharon hat einen einzigartigen Brauch am 7. Tag von Pessach.
Die Chassidim versammeln sich zusammen mit ihrem Rebben (Admor) in der Beit Midrash (relig. Bibliothek) und schuetten Wasser auf den Fussboden. Danach tanzt der Rebbe in solch einer Ekstase, dass es heisst, dass seine Seele (Neshama) sofort zu G-tt hinaufsteigt. Waehrenddessen umringen ihn seine Chassidim und klatschen in die Haende.
In der Chassidut heisst es, dass wenn die Seele des Rebben sich mit G-tt verbindet, automatisch auch die Seelen der Chassidim aufsteigen.
Die chassidische Gruppe Toldot Aharon hat einen einzigartigen Brauch am 7. Tag von Pessach.
Die Chassidim versammeln sich zusammen mit ihrem Rebben (Admor) in der Beit Midrash (relig. Bibliothek) und schuetten Wasser auf den Fussboden. Danach tanzt der Rebbe in solch einer Ekstase, dass es heisst, dass seine Seele (Neshama) sofort zu G-tt hinaufsteigt. Waehrenddessen umringen ihn seine Chassidim und klatschen in die Haende.
In der Chassidut heisst es, dass wenn die Seele des Rebben sich mit G-tt verbindet, automatisch auch die Seelen der Chassidim aufsteigen.
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Chassidut
Samstag, April 07, 2007
Eshet Chayil - Die Rolle der Frau in der haredischen Gesellschaft
B"H
Wer als Aussenstehender der haredischen Frau auf der Strasse begegnet, dem gehen nicht selten saemtliche stereotype Vorurteile durch den Kopf. Eines davon ist fast immer, dass haredische Frauen (Harediot) von der Maennerwelt komplett unterdrueckt werden. Doch wie schaut sie nun wirklich aus, die Rolle der haredischen Frau ?
Zuerst einmal muss man sehr zwischen den internen haredischen Gruppen differenzieren. Die Rolle der Haredit in Israel ist eine andere als der in New York oder London. Auch unterscheidet sich die Haredit in der chassidischen Gesellschaft von der in der litvishen oder der modern – orthodox Gesellschaft.
Fuer die Haredit, welche in die haredische Gesellschaft hineingeboren wird (und nicht spaeter dazustoesst), beginnt die Rolle schon in der fruehesten Kindheit. Mit drei Jahren gehen sie in den haredischen Kindergarten und kurz darauf in die Maedchenschule Beit Yaakov. Fast jede chassidische Gruppe hat ihr eigenes Beit Yaakov und falls nicht, traegt die Schule einen anderen Namen, doch das Schulsystem bleibt gleich. Fuer die litvishen Harediot gibt es ein extra Beit Yaakov.
Das System des Beit Yaakov wird in Israel anders gehandhabt als im Ausland. In New York oder anderswo ist die Schule wesentlich offener und weltlicher als in Israel. Dazu kommt, dass im Ausland der Lernstoff viel intellektueller ist. Intern gilt die Sitte, dass israel. Haredim ungern Frauen heiraten, die auf auslaend. Batei Yaakov waren. Sie werden als zu modern eingestuft.
Was lernt man nun auf Beit Yaakov oder einer haredischen Schule ? Auch hier gibt es wieder die beruehmten Unterschiede zwischen Chassidim und Litvish. Allgemein lernen die Maedchen Thora, Kindererziehung, Haushaltsfuehrung, Mathematik, Geographie, Geschichte und Psalmen (Tehillim). Das vermittelte Thorawissen ist auf keinem hohem Level, sondern wird vielmals auf ein Minimum beschraenkt. Talmud steht nicht auf dem Lernplan. Hierzu wird gerne ein Satz aus dem Talmud selbst zitiert, nachdem Frauen andere Aufgaben haben als Maenner und zu diesen Aufgaben gehoert nicht der Talmud. Man kann den zitierten Satz im Talmud auch anders auslegen, aber die meisten Frauen koennen sich diesbezueglich nicht mit Gegenzitaten wehren, denn die sind ihnen unbekannt.
Anders liegt der Fall bei Chabad. Dort legte der letzte Lubawitscher Rebbe Menachem Mendel Schneerson fest, dass eine Frau Talmud lernen muss. Bei der Mehrheit der chassidischen Gruppen stehen auch keine Fremdsprachen auf dem Lehrplan.
Von der Schulbank kommen die jungen Harediot im Alter von 17 oder 18 Jahren direkt auf den Heiratsmarkt, um ihren Shidduch (zukuenftigen Ehepartner) finden. In die israel. Armee werden sie nicht eingezogen und sie leisten auch keinen Sozialdienst (Sherut Leumi) wie ihre "Kolleginnen" bei den Nationalreligioesen.
Von kleinauf wird die Haredit auf ein Familienleben vorbereitet. Sie soll einen guten Ehepartner finden, vorzugsweise jemanden, der Thora lernt. Zu erwaehnen ist, dass sich heutzutage viele Ansichten schon geaendert haben. Zumindest bei vielen auslaendischen litvishen Haredim. Dort sollte der Ehemann schon arbeiten und Geld verdienen. In streng chassidischen Kreisen ist das unvorstellbar. Dort muss der Mann lernen und die Frau verdient das Geld und versorgt gleichzeitig den Haushalt. In der Chassidut Gur sind viele Ehemaenner hilfsbereit und teilen sich mit ihren Frauen die Hausarbeit. Bei der Chassidut Belz dagegen wird die Ehefrau als schlampig betrachtet, wenn sie nicht all ihre Pflichten erfuellt. Heisst, neben dem Job nicht auch noch die Hausarbeit allein verrichtet.
Die Hauptaufgabe der haredischen Frau besteht in der Haushaltsfuehrung einschliesslich Kindererziehung. Womit sich der Mann in den freien Stunden nach dem Thorastudium beschaeftigt, weiss sie oft nicht. Sie sollte die perfekte Eshet Chayil und natuerlich anstaendig sein. Anstaendige religioese Kleidung tragen und sich dementsprechend in der Oeffentlichkeit verhalten.
Neben dem Haushalt geht sie zu Shiurim (relig. Vortraegen) oder zu Treffen mit anderen Harediot aus der gleichen Gruppe. Naehkurse, Kochkurse oder Musikgruppen werden als Freizeitprogramm angeboten. Diese Frauengruppen unternehmen auch gemeinschaftliche Ausfluege. Fast immer zu Graebern beruehmter Rabbis oder Synagogen. Auch hat jede chassidische Gruppe ihre eigene Frauengruppe fuer soziale Zwecke. Krankenhausbesuche, Spendensammlungen etc.
In der haredischen Presse hat sie keinen Platz. Selten wird ueber Frauen berichtet geschweige denn werden Artikel von weiblichen Autoren veroeffentlicht. Photos von Frauen gibt es in der haredischen Presse ueberhaupt nicht.
Bis hierher scheint alles nach der stereotypen Meinung abzulaufen, doch geht es in vielen Familien oft ganz anders zu. Nicht selten lehrt der Ehemann der Frau daheim Talmud und fragt sie um Rat in allen Lebenslagen. Sogar innerhalb chassidischer Gruppen gibt es beruehmte Rabbaniot, Ehefrauen der Rabbiner bzw. der Rebbes. So erreichte die Ehefrau des ehemaligen Rebbe der Satmarer Chassidim fast Popstarkult. Feiga Teitelbaum war aeusserst populaer, auch bei den Maennern. Von jedem wurde sie um Rat gebeten. Eine fruehere Rabbanit und Ehefrau eines ehemaligen Rebben von den Vishnitzer Chassidim steht im Ruf die Chassidut gemanagt zu haben. Was immer sie sagte, fuehrte ihr Mann aus. Genauso die Frau des Rebben der Belzer Chassidim. Sie dient als Vorbild fuer die Frauen in der Gruppe.
Bei der Chassidut Gur dagegen spielen die Frauen die geringste Rolle. Gur ist immer auf Anstand bedacht und sehr vorsichtig in Frauen – u. Maennerangelegenheiten.
Vielleicht in chassidischen Kreisen weniger, doch bei den litvishen oder den modern –orthodox kann sich die Frau sehr wohl verwirklichen. Am ehesten, wenn diese Frauen aus dem Ausland kommen. Unter amerikanischen Harediot gibt es Universitaetsprofessorinnen, Anwaeltinnen, Wissenschaftlehrinnen, Aerztinnen etc. Andererseits kenne ich Chassidiot mit Doktortiteln.
Fuer israelische Harediot ist eine Universitaetsausbildung so gut wie unmoeglich. Nicht nur, dass die Uni als unanstaendiger Platz ansehen wird (Maenner und Frauen lernen zusammen), sondern vielmehr weil eine Beit Yaakov Schulbildung fuer die Aufnahme an eine Uni nicht ausreicht.
Jetzt fragen sicher viele, wie die Frauen solch ein Leben mitmachen koennen. Sie muessten doch so schnell wie moeglich entkommen.
Nun, das ist genau das, was der Aussenstehende denkt. Aber nicht meine persoenliche Meinung ist ausschlagebend. Was ich fuer richtig und modern ansehe, muss ein anderer noch lange nicht so sehen.
Wer mit Harediot spricht, der wird in den seltensten Faellen das Wort Feminismus hoeren. Wer so aufwaechst wie sie, der kennt die andere (unsere) Welt nicht und vermisst auch nichts. Im Gegenteil, mir ist aufgefallen, dass Harediot manchmal etwas arrogant auf nichtreligioese juedische Frauen herabsehen. Schliesslich fuehren sie in ihren eigenen Augendas perfekte religioese Leben.
Natuerlich ist keine Welt perfekt, auch nicht die haredische. Eheprobleme oder Probleme innerhalb der Gruppe werden so gut wie nie nach aussen getragen. Es gibt interne Beratungsstellen.
Jede Frau muss wissen, in welcher Gesellschaft sie sich wohlfuehlt. Kommt es in der haredischen Familie nicht unbedingt zu Komplikationen, so wird sich die Frau sicher wohlfuehlen. Probleme kommen dann auf, sobald sich die Frau nicht anpasst oder gar scheiden laesst. Sollte sie rebellieren oder vor den Beit Din Scheidungsrabbis stehen, dann kommt sie garantiert mit der herrschenden Maennerwelt in Kontakt.
Jede Rebellion gegen das System hat noch nie etwas gebracht. Die alles beherrschenden Rabbis koennen nur mit relig. Argumenten ueberzeugt werden, was manchmal Generationen dauern kann.
Eines ist aber sicher: Was ich daheim in meinen vier Waenden mit meinem Ehepartner mache, geht keinen etwas an. Auch nicht die wachsamen Nachbarn.
Zum Schluss sollte ich erwaehnen, dass ich in meiner Beschreibung die sephardischen Harediot ausgelassen habe. In der sephardischen Gesellschaft schaut die Rolle der Frau wesentlich anders aus. Dort sind eventuelle akademische Ausbildungen von der Maennerwelt total unerwuenscht, einschliesslich hoehere akademische Studien ueber das Judentum.
Wer als Aussenstehender der haredischen Frau auf der Strasse begegnet, dem gehen nicht selten saemtliche stereotype Vorurteile durch den Kopf. Eines davon ist fast immer, dass haredische Frauen (Harediot) von der Maennerwelt komplett unterdrueckt werden. Doch wie schaut sie nun wirklich aus, die Rolle der haredischen Frau ?
Zuerst einmal muss man sehr zwischen den internen haredischen Gruppen differenzieren. Die Rolle der Haredit in Israel ist eine andere als der in New York oder London. Auch unterscheidet sich die Haredit in der chassidischen Gesellschaft von der in der litvishen oder der modern – orthodox Gesellschaft.
Fuer die Haredit, welche in die haredische Gesellschaft hineingeboren wird (und nicht spaeter dazustoesst), beginnt die Rolle schon in der fruehesten Kindheit. Mit drei Jahren gehen sie in den haredischen Kindergarten und kurz darauf in die Maedchenschule Beit Yaakov. Fast jede chassidische Gruppe hat ihr eigenes Beit Yaakov und falls nicht, traegt die Schule einen anderen Namen, doch das Schulsystem bleibt gleich. Fuer die litvishen Harediot gibt es ein extra Beit Yaakov.
Das System des Beit Yaakov wird in Israel anders gehandhabt als im Ausland. In New York oder anderswo ist die Schule wesentlich offener und weltlicher als in Israel. Dazu kommt, dass im Ausland der Lernstoff viel intellektueller ist. Intern gilt die Sitte, dass israel. Haredim ungern Frauen heiraten, die auf auslaend. Batei Yaakov waren. Sie werden als zu modern eingestuft.
Was lernt man nun auf Beit Yaakov oder einer haredischen Schule ? Auch hier gibt es wieder die beruehmten Unterschiede zwischen Chassidim und Litvish. Allgemein lernen die Maedchen Thora, Kindererziehung, Haushaltsfuehrung, Mathematik, Geographie, Geschichte und Psalmen (Tehillim). Das vermittelte Thorawissen ist auf keinem hohem Level, sondern wird vielmals auf ein Minimum beschraenkt. Talmud steht nicht auf dem Lernplan. Hierzu wird gerne ein Satz aus dem Talmud selbst zitiert, nachdem Frauen andere Aufgaben haben als Maenner und zu diesen Aufgaben gehoert nicht der Talmud. Man kann den zitierten Satz im Talmud auch anders auslegen, aber die meisten Frauen koennen sich diesbezueglich nicht mit Gegenzitaten wehren, denn die sind ihnen unbekannt.
Anders liegt der Fall bei Chabad. Dort legte der letzte Lubawitscher Rebbe Menachem Mendel Schneerson fest, dass eine Frau Talmud lernen muss. Bei der Mehrheit der chassidischen Gruppen stehen auch keine Fremdsprachen auf dem Lehrplan.
Von der Schulbank kommen die jungen Harediot im Alter von 17 oder 18 Jahren direkt auf den Heiratsmarkt, um ihren Shidduch (zukuenftigen Ehepartner) finden. In die israel. Armee werden sie nicht eingezogen und sie leisten auch keinen Sozialdienst (Sherut Leumi) wie ihre "Kolleginnen" bei den Nationalreligioesen.
Von kleinauf wird die Haredit auf ein Familienleben vorbereitet. Sie soll einen guten Ehepartner finden, vorzugsweise jemanden, der Thora lernt. Zu erwaehnen ist, dass sich heutzutage viele Ansichten schon geaendert haben. Zumindest bei vielen auslaendischen litvishen Haredim. Dort sollte der Ehemann schon arbeiten und Geld verdienen. In streng chassidischen Kreisen ist das unvorstellbar. Dort muss der Mann lernen und die Frau verdient das Geld und versorgt gleichzeitig den Haushalt. In der Chassidut Gur sind viele Ehemaenner hilfsbereit und teilen sich mit ihren Frauen die Hausarbeit. Bei der Chassidut Belz dagegen wird die Ehefrau als schlampig betrachtet, wenn sie nicht all ihre Pflichten erfuellt. Heisst, neben dem Job nicht auch noch die Hausarbeit allein verrichtet.
Die Hauptaufgabe der haredischen Frau besteht in der Haushaltsfuehrung einschliesslich Kindererziehung. Womit sich der Mann in den freien Stunden nach dem Thorastudium beschaeftigt, weiss sie oft nicht. Sie sollte die perfekte Eshet Chayil und natuerlich anstaendig sein. Anstaendige religioese Kleidung tragen und sich dementsprechend in der Oeffentlichkeit verhalten.
Neben dem Haushalt geht sie zu Shiurim (relig. Vortraegen) oder zu Treffen mit anderen Harediot aus der gleichen Gruppe. Naehkurse, Kochkurse oder Musikgruppen werden als Freizeitprogramm angeboten. Diese Frauengruppen unternehmen auch gemeinschaftliche Ausfluege. Fast immer zu Graebern beruehmter Rabbis oder Synagogen. Auch hat jede chassidische Gruppe ihre eigene Frauengruppe fuer soziale Zwecke. Krankenhausbesuche, Spendensammlungen etc.
In der haredischen Presse hat sie keinen Platz. Selten wird ueber Frauen berichtet geschweige denn werden Artikel von weiblichen Autoren veroeffentlicht. Photos von Frauen gibt es in der haredischen Presse ueberhaupt nicht.
Bis hierher scheint alles nach der stereotypen Meinung abzulaufen, doch geht es in vielen Familien oft ganz anders zu. Nicht selten lehrt der Ehemann der Frau daheim Talmud und fragt sie um Rat in allen Lebenslagen. Sogar innerhalb chassidischer Gruppen gibt es beruehmte Rabbaniot, Ehefrauen der Rabbiner bzw. der Rebbes. So erreichte die Ehefrau des ehemaligen Rebbe der Satmarer Chassidim fast Popstarkult. Feiga Teitelbaum war aeusserst populaer, auch bei den Maennern. Von jedem wurde sie um Rat gebeten. Eine fruehere Rabbanit und Ehefrau eines ehemaligen Rebben von den Vishnitzer Chassidim steht im Ruf die Chassidut gemanagt zu haben. Was immer sie sagte, fuehrte ihr Mann aus. Genauso die Frau des Rebben der Belzer Chassidim. Sie dient als Vorbild fuer die Frauen in der Gruppe.
Bei der Chassidut Gur dagegen spielen die Frauen die geringste Rolle. Gur ist immer auf Anstand bedacht und sehr vorsichtig in Frauen – u. Maennerangelegenheiten.
Vielleicht in chassidischen Kreisen weniger, doch bei den litvishen oder den modern –orthodox kann sich die Frau sehr wohl verwirklichen. Am ehesten, wenn diese Frauen aus dem Ausland kommen. Unter amerikanischen Harediot gibt es Universitaetsprofessorinnen, Anwaeltinnen, Wissenschaftlehrinnen, Aerztinnen etc. Andererseits kenne ich Chassidiot mit Doktortiteln.
Fuer israelische Harediot ist eine Universitaetsausbildung so gut wie unmoeglich. Nicht nur, dass die Uni als unanstaendiger Platz ansehen wird (Maenner und Frauen lernen zusammen), sondern vielmehr weil eine Beit Yaakov Schulbildung fuer die Aufnahme an eine Uni nicht ausreicht.
Jetzt fragen sicher viele, wie die Frauen solch ein Leben mitmachen koennen. Sie muessten doch so schnell wie moeglich entkommen.
Nun, das ist genau das, was der Aussenstehende denkt. Aber nicht meine persoenliche Meinung ist ausschlagebend. Was ich fuer richtig und modern ansehe, muss ein anderer noch lange nicht so sehen.
Wer mit Harediot spricht, der wird in den seltensten Faellen das Wort Feminismus hoeren. Wer so aufwaechst wie sie, der kennt die andere (unsere) Welt nicht und vermisst auch nichts. Im Gegenteil, mir ist aufgefallen, dass Harediot manchmal etwas arrogant auf nichtreligioese juedische Frauen herabsehen. Schliesslich fuehren sie in ihren eigenen Augendas perfekte religioese Leben.
Natuerlich ist keine Welt perfekt, auch nicht die haredische. Eheprobleme oder Probleme innerhalb der Gruppe werden so gut wie nie nach aussen getragen. Es gibt interne Beratungsstellen.
Jede Frau muss wissen, in welcher Gesellschaft sie sich wohlfuehlt. Kommt es in der haredischen Familie nicht unbedingt zu Komplikationen, so wird sich die Frau sicher wohlfuehlen. Probleme kommen dann auf, sobald sich die Frau nicht anpasst oder gar scheiden laesst. Sollte sie rebellieren oder vor den Beit Din Scheidungsrabbis stehen, dann kommt sie garantiert mit der herrschenden Maennerwelt in Kontakt.
Jede Rebellion gegen das System hat noch nie etwas gebracht. Die alles beherrschenden Rabbis koennen nur mit relig. Argumenten ueberzeugt werden, was manchmal Generationen dauern kann.
Eines ist aber sicher: Was ich daheim in meinen vier Waenden mit meinem Ehepartner mache, geht keinen etwas an. Auch nicht die wachsamen Nachbarn.
Zum Schluss sollte ich erwaehnen, dass ich in meiner Beschreibung die sephardischen Harediot ausgelassen habe. In der sephardischen Gesellschaft schaut die Rolle der Frau wesentlich anders aus. Dort sind eventuelle akademische Ausbildungen von der Maennerwelt total unerwuenscht, einschliesslich hoehere akademische Studien ueber das Judentum.
Donnerstag, April 05, 2007
Juden, Kreuzritter und Mazzot
B"H
Ich habe gerade das Buch THE CRUSADES (Die Kreuzritter) von Robert Payne gelesen und kann es an die diejenigen weiterempfehlen, die an der Geschichte der Kreuzritter bis ins kleinste Detail interessiert sind. Saemtliche Koenige Jerusalems sowie die Kriege zwischen den Kreuzritter und den Moslems (vor allem Saladin) wurden sehr ausfuehrlich beschrieben.
Was in dem Buch voellig fehlte, waren die Morde der Kreuzritter an der juedischen Bevoelkerung. Sei es noch in Europa oder bei ihrer Ankunft in Jerusalem.
Auch fehlte das Kapitel ueber die Diebstaehle der Kreuzritter.
Bis heute geht man davon aus, dass sich die ehemalige Tempel - Menora im Vatikan befindet. Gestohlen von den Roemern nach der Tempelzerstoerung.
Aber nicht nur das; auch die Kreuzritter bedienten sich spaeter an diversen Gegenstaenden.
Bis heute weigert sich der Vatikan Auskunft zu erteilen. ca. einmal pro Jahr fahren die beiden israelischen Oberrabbiner zum Papst und hoffen auf Auskuenfte. Nichts. Der Vatikan schweigt und schwieg auch dann als die israel. Regierung Geld bot, die Menora zurueckzukaufen.
Wer die beste juedische Bibliothek sehen will, der muss in den Vatikan gehen. Dort befinden sich sogar die Originalschriften des Rambam (Maimonides). Auch hier huellt sich der Vatikan in Schweigen und verweigert jegliche Rueckgabe.
Vor allem jetzt zu Pessach werden wir an weitere Judenverfolgungen im Mittelalter erinnert. Damals wurden Juden beschuldigt, christl. Kinder getoetet zu haben, um deren Blut fuer das Backen der Mazzes (Mazzot) zu verwenden. Tausende von Juden wurden unschuldig hingerichtet.
Dieses Thema kam vor allem bei Rabbi Machlis am Shabbat vor Pessach zur Sprache, da in der Thoralesung (Zav) selbst der Genuss jeglichen Blutes fuer Juden verboten ist.
Rabbi Machlis erzaehlte, dass sogar noch im Jahre 1972 sein Bruder gefragt wurde, ob die Juden Mazzot mit Blut backen. Im Jahre 1972 in New York.
Aber was ist 1972 ? Ich wurde das im Jahre 1998 gefragt. In Deutschland, von einer polnischen Chrisitin.
Ich habe gerade das Buch THE CRUSADES (Die Kreuzritter) von Robert Payne gelesen und kann es an die diejenigen weiterempfehlen, die an der Geschichte der Kreuzritter bis ins kleinste Detail interessiert sind. Saemtliche Koenige Jerusalems sowie die Kriege zwischen den Kreuzritter und den Moslems (vor allem Saladin) wurden sehr ausfuehrlich beschrieben.
Was in dem Buch voellig fehlte, waren die Morde der Kreuzritter an der juedischen Bevoelkerung. Sei es noch in Europa oder bei ihrer Ankunft in Jerusalem.
Auch fehlte das Kapitel ueber die Diebstaehle der Kreuzritter.
Bis heute geht man davon aus, dass sich die ehemalige Tempel - Menora im Vatikan befindet. Gestohlen von den Roemern nach der Tempelzerstoerung.
Aber nicht nur das; auch die Kreuzritter bedienten sich spaeter an diversen Gegenstaenden.
Bis heute weigert sich der Vatikan Auskunft zu erteilen. ca. einmal pro Jahr fahren die beiden israelischen Oberrabbiner zum Papst und hoffen auf Auskuenfte. Nichts. Der Vatikan schweigt und schwieg auch dann als die israel. Regierung Geld bot, die Menora zurueckzukaufen.
Wer die beste juedische Bibliothek sehen will, der muss in den Vatikan gehen. Dort befinden sich sogar die Originalschriften des Rambam (Maimonides). Auch hier huellt sich der Vatikan in Schweigen und verweigert jegliche Rueckgabe.
Vor allem jetzt zu Pessach werden wir an weitere Judenverfolgungen im Mittelalter erinnert. Damals wurden Juden beschuldigt, christl. Kinder getoetet zu haben, um deren Blut fuer das Backen der Mazzes (Mazzot) zu verwenden. Tausende von Juden wurden unschuldig hingerichtet.
Dieses Thema kam vor allem bei Rabbi Machlis am Shabbat vor Pessach zur Sprache, da in der Thoralesung (Zav) selbst der Genuss jeglichen Blutes fuer Juden verboten ist.
Rabbi Machlis erzaehlte, dass sogar noch im Jahre 1972 sein Bruder gefragt wurde, ob die Juden Mazzot mit Blut backen. Im Jahre 1972 in New York.
Aber was ist 1972 ? Ich wurde das im Jahre 1998 gefragt. In Deutschland, von einer polnischen Chrisitin.
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Juedische Geschichte
Mittwoch, April 04, 2007
Omer Zaehlung - Sefirat HaOmer
B"H
Gestern abend haben wir begonnen, das Omer zu zaehlen (49 Tage bis zum Empfang der Thora an Shavuot). Wer das Omer mitzaehlen will:
Baruch ata HaShem, Elokenu Melech HaOlam, ascher kidischanu be' Mitzwotav ve ziwavu al Sefirat HaOmer. Hayom yom sheni la Omer.
Dies ist die Zaehlung fuer heute abend, der 2. im Omer. Bei dem Segen habe ich die Namen G-ttes nicht ausgeschrieben. Ihr findet die Zaehlung in jedem Sidur und falls jemand vergisst, am Abend zu zaehlen, kann er es am darauffolgenden Tag ohne Segen sagen.
Beispiel: Hayom yom sheni la'Omer.
Gestern abend haben wir begonnen, das Omer zu zaehlen (49 Tage bis zum Empfang der Thora an Shavuot). Wer das Omer mitzaehlen will:
Baruch ata HaShem, Elokenu Melech HaOlam, ascher kidischanu be' Mitzwotav ve ziwavu al Sefirat HaOmer. Hayom yom sheni la Omer.
Dies ist die Zaehlung fuer heute abend, der 2. im Omer. Bei dem Segen habe ich die Namen G-ttes nicht ausgeschrieben. Ihr findet die Zaehlung in jedem Sidur und falls jemand vergisst, am Abend zu zaehlen, kann er es am darauffolgenden Tag ohne Segen sagen.
Beispiel: Hayom yom sheni la'Omer.
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Halacha
Birkat HaCohanim an der Klagemauer (Kotel)
B"H
Morgen frueh, am Ende des Morgengebetes Shacharit, findet an der Klagemauer (Kotel) der traditionelle beruehmte Segen der Cohanim (Tempelpriester) statt. ca. gegen 8.30 Uhr frueh israel. Zeit.
Fuer all jene, die nicht live dabei sein koennen, hier ein Video:
Und hier ein Link fuer Live - Bilder:
http://www.aish.com/wallcam/
Morgen frueh, am Ende des Morgengebetes Shacharit, findet an der Klagemauer (Kotel) der traditionelle beruehmte Segen der Cohanim (Tempelpriester) statt. ca. gegen 8.30 Uhr frueh israel. Zeit.
Fuer all jene, die nicht live dabei sein koennen, hier ein Video:
Und hier ein Link fuer Live - Bilder:
http://www.aish.com/wallcam/
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Jerusalem
Dienstag, April 03, 2007
Teachings von Chassidut Gur
B"H
Hier zwei Teachings von der gestrigen Seder bei Chassidut Gur:
Wir lesen in der Pessach - Haggadah "Nitzak" - Wir schrien auf...
Die Kinder Israels schrien auf zu G-tt und baten Ihn um Hilfe, dass er sie von den Leiden in Aegypten erloese.
Dieses Aufschreien zu G-tt ist sehr wichtig. Nicht nur damals fuer die Israeliten in Aegypten, sondern auch heute fuer uns. Wenn wir ein Problem haben, sollen wir zuerst zu G-tt aufschreien und Ihn um Hilfe bitten. Nachher koennen wir immer noch ueber weitere Loesungen und Wege nachdenken. An erster Stelle sollte aber immer erst G-tt stehen.
Pessach steht fuer die Freiheit der Juden aus der aegyptischen Sklaverei. Als die Juden auszogen, dauerte es noch sehr lange, ehe sie lernten, ihre neue Freiheit richtig zu nutzen. Zu sehr waren sie psychisch noch in der Sklavenwelt gefangen und wussten mit ihrem neuen Leben nichts Richtiges anzufangen. Das aenderte sich erst nach dem Empfang der Thora am Berg Sinai.
Und wie verhalten wir uns heute ? Wissen wir etwas mit unserer Freiheit anzufangen und nutzen wir sie richtig ?
Vielleicht regen diese Gedanken den einen oder anderen zum Nachdenken an.
Hier zwei Teachings von der gestrigen Seder bei Chassidut Gur:
Wir lesen in der Pessach - Haggadah "Nitzak" - Wir schrien auf...
Die Kinder Israels schrien auf zu G-tt und baten Ihn um Hilfe, dass er sie von den Leiden in Aegypten erloese.
Dieses Aufschreien zu G-tt ist sehr wichtig. Nicht nur damals fuer die Israeliten in Aegypten, sondern auch heute fuer uns. Wenn wir ein Problem haben, sollen wir zuerst zu G-tt aufschreien und Ihn um Hilfe bitten. Nachher koennen wir immer noch ueber weitere Loesungen und Wege nachdenken. An erster Stelle sollte aber immer erst G-tt stehen.
Pessach steht fuer die Freiheit der Juden aus der aegyptischen Sklaverei. Als die Juden auszogen, dauerte es noch sehr lange, ehe sie lernten, ihre neue Freiheit richtig zu nutzen. Zu sehr waren sie psychisch noch in der Sklavenwelt gefangen und wussten mit ihrem neuen Leben nichts Richtiges anzufangen. Das aenderte sich erst nach dem Empfang der Thora am Berg Sinai.
Und wie verhalten wir uns heute ? Wissen wir etwas mit unserer Freiheit anzufangen und nutzen wir sie richtig ?
Vielleicht regen diese Gedanken den einen oder anderen zum Nachdenken an.
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Chassidut,
Chassidut Gur
Die Seder
B"H
In Israel ist der erste Pessach - Feiertag gerade vorbei, im Ausland dagegen haengen die Juden noch einen 2. Tag dran und feiern heute abend ihre zweite Pessach - Seder. Wir Israelis sind froh, die eine Seder gut ueberstanden zu haben und mir persoenlich reicht mir diese eine Seder pro Jahr, und ich beneide die in der Diaspora lebenden Juden nicht.
Wir verbrachten unsere gestrige Seder bei Chassidut Gur (den Gerer Chassidim). Da ich sehr viele chassidische Braeuche halte, muss ich jedesmal an Pessach eine chassidische Seder haben. Ein Unterschied zwischen den Chassidim und anderen Juden ist, dass bei den Chassidim kein "Gebrochts" (keine Mazzeknoedelbaellchen) gegessen werden. Alles aus Mazzeteig in Wasser getaucht ist fuer Chassidim an Pessach verboten. Andere Juden, die den Brauch nicht halten, lieben es, an der Seder Mazzeknoedelsuppe zu essen.
Zur Seder bei den Chassidim hatte ich natuerlich meine anstaendige relig. Garderobe angezogen. Nach einige Seiten beim Lesen der Haggadah, hatte ich mich auch an das Yiddishe bzw. der ashkenazischen Aussprache des hebrae. Textes gewoehnt. Die Seder war zwar von Chassidut Gur, doch waren deren Verwandte (Bobover Chassidim) aus New York - Boro Park anwesend und so war alles ein Gemisch aus Gur und Bobov. Ich lernte nach einigem Nachfragen, dass beide chassidische Gruppen keine extra internen Regeln fuer Pessach haben, wie Chabad oder Belz.
Nein, bei Gur und Bobov laeuft alles ganz normal ab wie anderswo auch. Nur der Synagogenservice dauert, wie ueblich bei den Chassidim, sehr lange und so begannen wir die Seder erst um 21.30 Uhr. Die Maenner kamen im Streimel (der traditionellen Pelzmuetze) von der Synagoge und weder bei Gur noch bei Bobov wird Festtagsgarderobe angelegt. Bei chassidischen Gruppen aus Rumaenien oder Ungarn werden glaenzende Gewaender getragen, doch bei Gur und Bobov nur der uebliche schwarze Kaftan. Dennoch, an Pessach ist etwas anders: Die Maenner ziehen aufgrund des Feiertages einen weissen Kittel ueber den Kaftan.
Mitten in der Seder wurde das "Wichtigste" aufgefahren: Das Essen. Ich bin jetzt noch voellig platt vom vielen Essen. Gefillte Fisch, gebackener Lachs, Huehnchensuppe, Salate, Pasteten (Kugel), Beilagen, Fleisch und Huhn und zum Schluss Erdbeerkompott. Nicht zu vergessen die tollen handgemachten Mazzot.
Jetzt bin ich erstmal auf Diaet.
In Israel ist der erste Pessach - Feiertag gerade vorbei, im Ausland dagegen haengen die Juden noch einen 2. Tag dran und feiern heute abend ihre zweite Pessach - Seder. Wir Israelis sind froh, die eine Seder gut ueberstanden zu haben und mir persoenlich reicht mir diese eine Seder pro Jahr, und ich beneide die in der Diaspora lebenden Juden nicht.
Wir verbrachten unsere gestrige Seder bei Chassidut Gur (den Gerer Chassidim). Da ich sehr viele chassidische Braeuche halte, muss ich jedesmal an Pessach eine chassidische Seder haben. Ein Unterschied zwischen den Chassidim und anderen Juden ist, dass bei den Chassidim kein "Gebrochts" (keine Mazzeknoedelbaellchen) gegessen werden. Alles aus Mazzeteig in Wasser getaucht ist fuer Chassidim an Pessach verboten. Andere Juden, die den Brauch nicht halten, lieben es, an der Seder Mazzeknoedelsuppe zu essen.
Zur Seder bei den Chassidim hatte ich natuerlich meine anstaendige relig. Garderobe angezogen. Nach einige Seiten beim Lesen der Haggadah, hatte ich mich auch an das Yiddishe bzw. der ashkenazischen Aussprache des hebrae. Textes gewoehnt. Die Seder war zwar von Chassidut Gur, doch waren deren Verwandte (Bobover Chassidim) aus New York - Boro Park anwesend und so war alles ein Gemisch aus Gur und Bobov. Ich lernte nach einigem Nachfragen, dass beide chassidische Gruppen keine extra internen Regeln fuer Pessach haben, wie Chabad oder Belz.
Nein, bei Gur und Bobov laeuft alles ganz normal ab wie anderswo auch. Nur der Synagogenservice dauert, wie ueblich bei den Chassidim, sehr lange und so begannen wir die Seder erst um 21.30 Uhr. Die Maenner kamen im Streimel (der traditionellen Pelzmuetze) von der Synagoge und weder bei Gur noch bei Bobov wird Festtagsgarderobe angelegt. Bei chassidischen Gruppen aus Rumaenien oder Ungarn werden glaenzende Gewaender getragen, doch bei Gur und Bobov nur der uebliche schwarze Kaftan. Dennoch, an Pessach ist etwas anders: Die Maenner ziehen aufgrund des Feiertages einen weissen Kittel ueber den Kaftan.
Mitten in der Seder wurde das "Wichtigste" aufgefahren: Das Essen. Ich bin jetzt noch voellig platt vom vielen Essen. Gefillte Fisch, gebackener Lachs, Huehnchensuppe, Salate, Pasteten (Kugel), Beilagen, Fleisch und Huhn und zum Schluss Erdbeerkompott. Nicht zu vergessen die tollen handgemachten Mazzot.
Jetzt bin ich erstmal auf Diaet.
Sonntag, April 01, 2007
Pessach kostet Geld
B"H
Nicht nur fuer uns Normalverbraucher ist Pessach eine teure Angelegenheit, sondern auch fuer diejenigen Kaffeehausbesitzer, die an den Feiertagen geoeffnet haben. Erst muss das Cafe bzw. Restaurant von unten bis oben geputzt werden und danach kommt an den Feiertagen taeglich ein Koscherexperte vom Rabbinat vorbei. Dieser ueberwacht die gesamte Kueche solange das Cafe geoeffnet ist und bekommt dafuer sage und schreibe 50 Shekel / 10 Euro pro Std.
Viele Besitzer von kleinen Cafes machen den Wucher nicht mit und schliessen lieber ueber die Feiertage.
Nicht nur fuer uns Normalverbraucher ist Pessach eine teure Angelegenheit, sondern auch fuer diejenigen Kaffeehausbesitzer, die an den Feiertagen geoeffnet haben. Erst muss das Cafe bzw. Restaurant von unten bis oben geputzt werden und danach kommt an den Feiertagen taeglich ein Koscherexperte vom Rabbinat vorbei. Dieser ueberwacht die gesamte Kueche solange das Cafe geoeffnet ist und bekommt dafuer sage und schreibe 50 Shekel / 10 Euro pro Std.
Viele Besitzer von kleinen Cafes machen den Wucher nicht mit und schliessen lieber ueber die Feiertage.
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Feiertage
Der Blog an Pessach
B"H
Ich werde an den Pessachfeiertagen einige Beitraege schreiben, um etwas Feiertagsstimmung aus Jerusalem in die Welt zu senden.
Allerdings wird die Thoraparasha fuer diesen Shabbat (die Pessach - Parasha) ausfallen. Die naechste Parsha schreibe ich erst wieder nach Pessach (Parashat Shemini).
Chag Sameach - Schoene Feiertag an alle.
Miriam
Ich werde an den Pessachfeiertagen einige Beitraege schreiben, um etwas Feiertagsstimmung aus Jerusalem in die Welt zu senden.
Allerdings wird die Thoraparasha fuer diesen Shabbat (die Pessach - Parasha) ausfallen. Die naechste Parsha schreibe ich erst wieder nach Pessach (Parashat Shemini).
Chag Sameach - Schoene Feiertag an alle.
Miriam
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