Montag, September 19, 2011

The Battle for Israel's Soul oder "Die Richtigstellung einiger falscher TV - Darstellungen"

B”H 

Einfach sämtliche Informationen durcheinanderzuwürfeln, wie das in den folgenden drei Videoteilen der Fall ist, kann keine detaillierte Aufklärung bedeuten. Sehen sich Leute, die nicht mit all der Problematik vertraut sind, den Dokumentarfilm an, erhalten sie viele Falschinformationen. Allein zu jedem angesprochenen Thema im Film könnte ich seitenweise Berichte verfassen. Trotzdem stelle ich das Video in den Blog, will aber vorher einiges korrigieren. 

Dass die Armee von den meisten Haredim (ultra – orthodoxen Juden) abgelehnt wird, hat mehrere Gründe. Das Thorastudium ist kein entscheidender Grund, wie im Video fälschlich angegeben. Auch nicht immer der Antizionismus. Vielmehr ist es die Tatsache, dass die Armee den Haredim keine besondere Umgebung gewährleistet. Natürlich gibt es die “Nachal HaHaredi”, eine haredische Militäreinheit, doch dort sind heutzutage kaum Haredim zu finden, sondern die Nationalreligiösen. Beide relig. Gruppierungen in eine Einheit zu verlegen wäre ein Fehler. Schon allein, da die Haredim strengere Koscherlevels einhalten als die Nationalrelig. 

Ein weiterer Grund für das Fernbleiben von der Armee ist das Verbot einiger führender Rabbiner und da sich kein junger haredischer Student sein Leben ruinieren will, hält er sich an die rabbinischen Erlasse, obwohl er vielleicht anders denkt. 

Weiterhin kommt im Video einmal wieder das Thema “Geld vom Staat” auf. Hierzu sei gesagt, dass viele haredische Gruppen keinerlei Geld vom Staat annehmen, sondern sich vorwiegend von Spenden der eigenen Leute aus den USA oder Kanada finanzieren. 

Die gezeigte chassidische Gruppe Belz, über die ich in diesem Blog mehrfach berichtete, nimmt Geld vom Staat, geht aber nicht zur Armee. Nebenbei sind die Belzer reich. Nicht alle, dennoch viele. Vor allem jene, die im Ausland wie in Antwerpen oder London leben. 

Fälschlicherweise würfelt das Video aschkenazische und sephardische Juden wahllos durcheinander. So wird von Belz zum beiden Neturei Karta – Führer in Mea Shearim geschwenkt. Zu Yoelish Kroisz und Israel Hirsch. Beides Konkurrenten und beide absolute Outlaws im Stadtteil. Sie werden als “Meschuggene” gesehen und verachtet. Besonders Israel Hirsch, der garantiert keine 5000 Anhänger hat. Noch nicht einmal 50, denn seine Synagoge besteht aus seinem Wohnzimmer. 

Wenige Meter weiter im Markt von Mea Shearim finden wir die Synagoge des Yoelish Kroisz, in der ich selbst einige Male weilte. Kroisz selber ist innerhalb der jüdischen Welt völlig unbedeutend und um auf sich aufmerksam zu machen, verbrennt er hier und da mal eine israelische Flagge. Wobei er aber vorher die zionistische Presse informiert, damit auch ja alles in die Zeitung kommt. 

Ich denke, dass man bei Interviews vorsichtig sein sollte, denn es gehört eine Portion Hintergrundwissen dazu. Wer steht auf welcher Seite, welche haredische Gruppe verfolgt welche Politik und warum macht wer was und wer ist mit wem verfeindet ? 

Am Schluss wird die nationalrelig. Gruppe des Baruch Marzel gezeigt, wie sie durch den palästinensischen Ort Silwan (nahe der Klagemauer) läuft. Dies geschah NICHT weil Juden den Tempelberg stürmen wollte. Hier ist der Filmemacher voll und ganz auf die palästinensische Propaganda hereingefallen, die da schon seit Jahren behauptet, die Juden wollen die Al Aksa Moschee stürmen. Das ist falsch und die Propaganda dient eigentlich dazu, die UNO auf seine Seite zu bekommen und Israel ein Recht auf den Tempelberg abzusprechen. Immerhin behaupten die Palästinenser fleissig, es habe nie irgendwelche Tempel in Jerusalem gegeben und alles gehöre dem Islam. Zusätzlich wird im Video verschwiegen, dass es im Dorf Silwan immer wieder zu palästinensischen Ausschreitungen kommt, was nichts mit dem Marsch des Baruch Marzel zu tun hat. Dabei vergessen sollte nicht werden, dass Silwan lediglich seine in paar Jahrzehnten existiert und nicht seit Hunderten von Jahren, wie die Palästinenser gerne behaupten. 


Sonntag, September 18, 2011

Natur in Jerusalem








Copyright / Photos: Miriam Woelke

Yitzchak Me'ir Helfgot: SHIR HAMA'ALOT


Samstag, September 17, 2011

Ex – Haredi Yoel Hazroni nahm dich das Leben

B”H  

Vor circa zwei oder drei Wochen nahm sich der einstige Haredi (ultra – orthodoxe Jude) Yoel Hazroni aus Modi’in Illit (Kiryat Sefer nahe Modi’in) das Leben, indem er sich in seiner Tel Aviver Wohnung erhängte. Yoel stieg erst vor wenigen Jahren aus der haredischen Gesellschaft aus. Genau wie sein älterer Bruder einige Jahre vor ihm. Zuerst lebten die Beiden gemeinsam in einem Apartment in Bat Yam. Kurz darauf zog es Yoel nach Tel Aviv und sein Bruder zog nach Petach Tikwah (bei Tel Aviv). In Tel Aviv lebte Yoel Hazroni in einer WG mit Shai Gold, der ihn erhängt auffand. 

Vor noch nicht allzu langer Zeit gab Yoel offen zu, schwul zu sein und schloss sich der Tel Aviver Gay Community an. Während all der Zeit erhielt er Unterstützung von seinem Zuhause, was nicht gerade der Fall bei jedem davon gelaufenen Haredi ist. Normalerweise brechen die frommen Eltern den Kontakt ab und ihr nun säkuler lebendes Kind gehört nicht mehr zur Familie. Bei Yoel Hazroni war dies anders und er besucht seine Familie in Kiryat Sefer und sie ihn in Tel Aviv. Auch noch als er zugab, homosexuell zu sein. 

Ein oder zwei Tage vor seinem Tod traf sich die Familie zum Todestag des Vaters von Yoel. Dort soll ein Bruder des Vaters Yoel beleidigt haben, doch genaue Inhalte des Gespräches sind nicht bekannt. Jedenfalls war Yoel danach außer sich. Viele Freunde und einige Blogs stellen die Frage, ob der Onkel der Grund für den Selbstmord war. Eine Antwort darauf werden wir nie erhalten. 

Yoel Hazroni wurde auf dem Jerusalemer Har HaMenuchot Friedhof beigesetzt. Die Halacha schreibt vor, dass jüdische Selbstmörder nicht direkt auf dem Friedhof mit allen anderen begraben werden, sondern auf einer separat gehaltenen Fläche. Selbstmord ist im Judentum verboten. 

Allerdings sagt die Halacha ebenso, dass ein Jude bis zum letzten Atemzug die Möglichkeit hat, zu G – tt zurückzukehren und zu bereuen. Woher aber wollen wir wissen, ob jemand im letzten Augenblick doch noch alles bereute ? Tat er es oder nicht ? Aus diesem Grund des Zweifels hat der Jude ein Anrecht auf eine halachisch angemessene Beerdigung. Nur eben nicht immer im Zentrum des Friedhofes, sondern am Zaun. 

Yoel Hazronis Tod ist tragisch und die Frage ist, warum er keine professionelle psychologische Hilfe in Anspruch nahm. Gerade Tel Aviv ist ein Eldorado der Help Lines für haredische Aussteiger, was ich aus eigener Erfahrung weiss. Auf alle Fälle aber sollten wir alle aus Yoels Tod heraus lernen, nach Hilfe zu suchen und auch in Anspruch zu nehmen. 

Link:

Video von YOEL HAZRONI

Haredische (ultra - orthodoxe) Blogs aus der Twilight Zone

B"H

Es muss ja nicht immer der Blog der Sarah Einfeld sein, die vor ein paar Jahren von der chassidischen Gruppe Gur weglief. Zusammen mit ihren zwei Kindern führt sie heute ein säkuleres Leben in Ramat Gan und ich interviewte sie vor längerer Zeit. Ab und zu sind wir nach wie vor in Kontakt und wollen einen Schabbat zusammen verbringen. Was Sarah mittlerweile tut ist, einen Schulabschluss nachzuholen und zu arbeiten. Nebenbei berichtet sie, u.a. bei den Psychologiestudiengängen an der Tel Aviv University über ihr einsitges haredisches Leben innerhalb der chassidischen Gruppe Gur. 

Warum ich Sarah interviewte lag größtenteils daran, Antworten für mich selbst zu finden. Weshalb mein Leben in der haredischen Gesellschaft lediglich von knapp zweijähriger Dauer war. 
Fand ich die erhoffte Antwort ? NEIN. Eine Freundin gab sie mir stattdessen vor ein paar Wochen. Zumindest hoffe ich, dass es die korrekte Antwort ist: 
Vielleicht sieht G – tt Dich gar nicht für ein Leben in der Ultra – Orthodoxie vor.

Gestern las ich in einer lokalen Tel Aviver Zeitung einen Artikel über einen ehemaligen Haredi (ultra – orthodoxen Juden) aus Kiryat Sefer (einer haredischen Stadt nahe Modi’in). Dabei stiess ich auf den Blog des YOSSELE GOLDBERG. Yossele berichtet über eben jenen Aussteiger, der sich vor zwei oder drei Wochen in seiner Tel Aviver Wohnung erhängte. Über diesen tragischen Vorfall berichte ich in meinen nachfolgenden Blogartikel.

Ein anderer Yossele berichtet in seinem Blog von seinen finanziellen Schwierigkeiten. YOSSELE BETTLER, so der Name des Blogs. Yosseles Vater ist hoch verschuldet, denn er machte den Fehler wie so viele haredische Familien. Um seinen Kindern einen respektierten Ehepartner zu ermöglichen, braucht es an Geld, denn die Hochzeit und das Leben des frisch vermählten Paares muss erst einmal bezahlt sein/ werden. Wie gesagt, von der Hochzeit bis hin zur Wohnung, den Möbeln sowie dem Geschirr und allem Drum und Dran. Hierbei sind fast immer die Eltern der Braut betroffen, denn die zahlen nicht selten traditionell mehr als die Eltern des Bräutigams. Aufgrund der vielen Schulden und der miesen wirtschaftlichen Lage sind nicht selten die jeweiligen Eltern bereit, die Kosten 50 : 50 aufzuteilen

Yossele hat Probleme, sein Leben zu finanzieren und seiner Frau und den Kindern den Unterhalt zu sichern. Er entschloss sich, Zedakah (Geldspenden) an Haustüren zu erbetteln. In haredischen Gegenden, denn dort knallen einem gewöhnlich die Leute nicht die Tür vor der Nase zu.

Alle drei Blogs sind nur in hebräischer Sprache zu lesen, doch wer will: Google Translater macht heutzutage alles möglich !!!

Freitag, September 16, 2011

Alte Synagoge in Neve Zedek / Tel Aviv





Copyright / Photos: Miriam Woelke

Mehr Photos HIER !

Donnerstag, September 15, 2011

Rabbi Mordechai Machlis (Jerusalem) zur Parashat KI TAVO


Ist THOMY Mayonnaise koscher ?


B”H 

Bei einem israelisch – haredischen (ultra – orthodoxem) Forum schnappte ich die Frage auf, ob THOMY Mayonnaise aus der Schweiz koscher sei. Die THOMY Mayonnaise befindet sich tatsächlich auf der schweizer Koscherliste, doch muss anhand der Liste überprüft werden, welche Mayonnaiseart. Nicht alle Mayosorten sind letzten Endes auch koscher. 

Siehe die Liste und die Seiten 35 – 36 ! 

Die haredische (ultra - orthodoxe) Welt in dieser Woche (Parashat Ki Tavo)




Geburtstagsgeschenke am Schabbat

B”H  

Ist die Übergabe eines Geburtstagsgeschenkes am Schabbat erlaubt ? 
In der Regel NEIN, es sei denn, das Geschenk dient zur Mitzwaherfüllung (Beispiel: Ein Lulav an Sukkot) oder das Geschenk ist am Schabbat selbst von Nutzen. Beispiel: Etwas zu essen. Ein Braten oder Ähnliches. 

Ansonsten werden am Schabbat keinerlei Geburtstagsgeschenke übergeben. Halachisch betrachtet gibt es jedoch einen Weg, diese Bestimmung in gewissem Maße zu “umgehen”. Derjenige, der das Geschenk übergeben will, kann dies an eine Drittperson tun, welche es dem eigentlichen Empfänger weiterreicht. Bedeutet, es muss ein Mittelsmann vorhanden sein, denn sonst könnte die Übergabe eines Geschenkes als BUSINESS angesehen werden. 

Eine dritte Alternative wäre, dass der Empfänger das Geschenk annimmt und es bis zum Schabbatende nicht als sein Eigentum betrachtet.

Mittwoch, September 14, 2011

Lebenssituationen

B”H 

Ein nur zu wahre Feststellung des Baal Shem Tov: 

“Du bist dort, wo Deine Gedanken sind !” 

Es gibt Situationen, in denen einen der Spruch des Baal Shem Tov ungemein hilft Abstand zu gewinnen, denn unsere Aufgabe im Leben besteht darin, dass Hier und Jetzt zu bewältigen bzw. zu leben. Ausschliesslich in Gedanken schwelgen und sich auf diese Weise an andere Ort zu versetzen, hindert uns letzten Endes daran, unser Leben in der jetzigen Realität weiter zu leben.

חיים בשאלה - Die religiöse Gesellschaft verlassen

B”H

Wer der hebräischen Sprache mächtig ist, kann sich den zweiteiligen Filmbericht über “Chosre’i be’She’elah” anschauen. Über einstige religiöse Juden, die sich dem säkuleren Leben zuwandten. Eines meiner meist besprochenen Themen auf diesem Blog unter der Rubrik “Off – The – Derech” (vom Weg abgekommen).

Manchmal erging es mir während meiner haredischen (ultra – orthodoxen) Zeit genau wie den interviewten Personen im Video. Andererseits stimme ich nicht allem zu, was sie sagen. Wer, zum Beispiel, nicht an die Existenz G – ttes glaubt oder diesbezüglich Fragen hat, der kann gerade im Judentum viele Antworten finden. Wenn er sich denn anstrengt und sie finden will.

Oft passiert es, dass ich derlei Personen, wie ein oder zwei im Video, keinen Glauben schenke, denn in meinen Augen verwischen sie nur den wahren Grund, warum sie ausgestiegen sind. 


Religiöse Schulen wollen keine äthiopischen Schüler

B”H 

Der Alltag in unserem Land sieht so aus, dass es den Kindern der Einwanderer aus Äthiopien stets schwer fällt, nach den Sommerferien eine Schule zu finden, welche bereit ist, sie aufzunehmen. Viele Schulen nehmen keine äthiopischen Kinder auf und das hat Gründe. Schauen wir uns nur einmal in wohlhabenden Gegenden wie dem Tel Aviver Norden oder das angrenzende Ramat Aviv. Hier wollen und haben die Schulen keine äthiopischen Schüler. Selbst Schüler sephardischer Abstammung sind eher eine Seltenheit. Im reichen aschkenazischen Ramat Aviv bleibt man lieber unter sich. 

Andererseits regen sich die meist säkuleren Juden von Ramat Aviv tierisch auf, wenn eine religiöse Schule, egal, welcher Art, äthiopische Kinder ablehnt. Nehmen etwa die Schulen Ramat Avivs die Äthiopier auf ? Nein, denn man will dort keine primitiven Wilden aus der Unterschicht, die womöglich nur klauen. 





In Petach Tikwah

Photo: Miriam Woelke
 
Die Stadtverwaltung von Petach Tikwah (nahe Tel Aviv) sandte kürzlich ein paar äthiopische Mädchen zur Chabad (Lubawitsch) Mädchenschule OR CHAYA, weil man der Meinung war, Chabad werde es schon richten. Die fünf Mädchen waren im Vorfeld so gut wie überall abgelehnt worden und da fand das Rathaus, dass Chabad die Initiative ergreifen solle. Die Mädchen trabten zur OR CHAYA Schule, wo ebenfalls die Tore für sie verschlossen blieben. Chabad sandte die Mädchen umgehend wieder heim, denn es sei nicht bewiesen, dass es sich bei den Schülerinnen um rechtmässige halachische Juden handele.  



Das Problem ist altbekannt und offiziell werden äthiopische Juden lediglich vom sephardischen Teil des Oberrabbinates (Rabbanut) als Juden anerkannt. Soweit sie denn Dokumente vorweisen können. Die Entscheidung zur Anerkennung fiel vor Jahren vom damaligen sephardischen Oberrabbiner Ovadia Yosef. Der aschkenasische Teil des Rabbanut erkennt äthiopische Einwanderer nicht als Juden an, es sei denn, sie durchlaufen einen anerkannten orthodoxen Konversionskurs. Aber so einfach von Äthiopien kommen und Jude sein wollen, geht nicht. Tatsache ist, dass sehr viele äthiopische Einwanderer keine halachischen Juden sind. Eben weil zahlreiche Männer vorwiegend christliche Äthiopierinnen heirateten und demzufolge die Kinder keine Juden mehr sind.

Was ich nicht begreife ist, wie die das Rathaus von Petach Tikwah äthiopische school kids, die vorher schon überall abgelehnt worden waren, ausgerechnet zu den aschkenasischen Chabadnikim schicken konnte. Da ist einem doch im voraus klar, was passieren wird. Warum sandte die Stadtverwaltung die Mädchen nicht zu einer sephardischen Schule der SHASS – Partei ?

Siehe auch hier den Artikel von YNET !

Dienstag, September 13, 2011

Dürfen jüdische Hinterbliebene nach dem 11. September 2001 erneut heiraten ?

B”H 

Fast 3000 Menschen kamen am 11. September 2001 beim Terrorangriff auf das World Trade Center ums Leben. Wer mag sich dennoch vorstellen, dass heute, zehn Jahre danach, 1100 Menschen immer noch nicht identifiziert worden sind ? 

Man weiss ganz einfach nicht, ob sie mit Sicherheit bei der Terrorattacke umkamen. DNA – Proben existieren nicht mehr und die Flugzeuginsassen der beiden Maschinen, die in die Türme krachten, sind eh nicht mehr zu identifizieren, sondern wurden sofort zu Asche. 

Circa 400 Juden kamen in den Twin Towers um und nicht alle sind identifiziert. Neonazis sowie Verschwörungstheoretiker mögen die Zahl 400 – 500 anstreiten und lieben es stattdessen zu behaupten, die Juden hätten im voraus von dem geplanten Anschlag gewusst und sich gegenseitig gewarnt. Tatsache jedoch ist, dass an dem Morgen viele Juden vor der Arbeit zum Beten gegangen waren, denn es war die Zeit vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosh Hashana und somit der Selichot – Gebete. 

Auf der englischen Site von Chabad New York fand ich eine sehr interessante Fragestellung: 

Was geschieht mit jenen Juden, die wieder heiraten möchten, aber vorher mit jemandem verheiratet waren, der vermutlich in den Twin Towers umkam ? Was dann, wenn die Leiche nicht gefunden worden ist und daher eine Identifikation nicht stattfindet ? 

Immerhin ist es halachische Vorschrift, dass ein Verheirateter seinen Gatten / Gattin nur dann für tot erklären lassen kann, wenn eindeutige Beweise vorhanden sind. Wie aber sieht es bezüglich der Toten vom 11. September 2001 aus ? 

Siehe die Antwort darauf HIER !

Montag, September 12, 2011

Mel Gibson und seine Judenobsession

B"H 

Danielle Berrin bringt eine interessante Ansicht bezüglich Mel Gibson und seiner Judenmanie. Irgendwie kriegt der Typ nichts mehr auf die Reihe, wenn es sich bei ihm nicht gerade um Juden dreht.


Ich glaube, die Maccabis würden ihm den Kopf abschlagen, wüssten sie, was für einen Film Gibson offenbar in Vorbereitung hat.

Synagoge zum Andenken der Juden aus Saloniki in Florentin / Tel Aviv






Photos: Miriam Woelke

Religion nur für nicht arbeitende Leute ?

B”H 

Oft denke ich einfach, dass Juden, die nicht arbeiten, einfach mehr Zeit zur Religionsausübung haben. Ich dagegen schufte die ganze Zeit herum und abends bleibt mir kaum mehr Zeit, an relig. Events teilzunehmen. 

So bin ich am Mittwoch abend zu einer Hochzeit in Jerusalem eingeladen, kann aber die Einladung nicht wahrnehmen, da ich an dem Tag länger arbeite. Irgendwie bleibt die arbeitende Masse oftmals außen vor und wir kommen zu kaum etwas. 

Das mag vielleicht wie eine Ausrede klingen, doch wer den ganzen Tag herumrennt, sieht das anders und will nach der Arbeit erst einmal ausspannen.

Sagen wir einen Segen über Kaugummi ?

B”H 

Sagen Juden einen Segen über einen Kaugummi bevor sie diesen in den Mund stecken ? 

In der Regel JA und der Segen lautet “She ha’Kol”. Nach dem Ausspucken wird jedoch kein Segen gebetet ! 

Warum ja ein Segen ? 

Weil der Kauende immerhin einen Geschmack geniesst. Allerdings existierende gegenteilige rabbinische Ansichten, die einen Segen vor dem Verzehr nicht vorschreiben. 

Wer von Euch welcher Halacha folgt, sollte dazu wieder einmal seinen eigenen Rabbiner befragen !:-)

Rabbi Amnon Yitzchak hat ein neues Auto

B"H

Laut einem israelischen haredischen (ultra - orthodoxem) Forum:

Der jemenitische israelische Ba'al Teshuva Rabbi Amnon Yitzchak kaufte sich einen neuen Luxusschlitten. 


Woher hat er wohl das viele Geld, denn derlei Autos sind in Israel ungemein teuer ? 
Vielleicht von seinen Vorträgen in der Schweiz, wo er gegen Geld Segen verteilt.  


Eines muss ich sagen: Ihr deutschsprachigen Juden lasst Euch von diversen israelischen "Rabbis" ganz schön abzocken. In Israel werden sie gemieden oder verlacht und die deutschsprachige Judenheit lässt sich reinlegen. So geschehen bei nicht anerkannten Breslover Ba'al Teschuva Rabbis Shalom Arush, Eliezer Berland und beim Jemeniten Amnon Yitzchak. 

Link:


Das "Outreach Business"
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Wortdefinierung:

BA'AL TESCHUVA = Neureligöser Jude, der vorher ein säkuleres Leben führte

Yeshiva Studenten sollen früh ins Bett

B”H 

Da plant doch die Jerusalemer Stadtverwaltung still und heimlich eine Schliessung von Restaurants und Geschäfte um 23.00 Uhr. In der Zwischenzeit bekam die Gastronomie sowie all jene Ladeninhaber, die ihre Tante – Emma – Läden entweder bis 1.00 Uhr nachts oder 24 Stunden lang geöffnet halten, Wind vom dem bevorstehenden Entschluss und gehen auf die Barrikaden. 

Initiator des Gesetzentwurfes ist das haredische (ultra – orthodoxe) Stadtratsmitglied Yossi Deutsch und der sagt, dass es sich ja lediglich um Restaurants und Geschäfte handele, die zu später Nachtstunde von überwiegend jungen Haredim (ultra – orthodoxe Juden) besucht werden. Von Yeshiva Studenten, die da Alkohol kaufen und sich vor den Fernseher in den jeweiligen Restaurants setzen. Zumeist Fussballspiele anschauen und dabei laut gröhlen. Unzählige Beschwerdebriefe habe die Stadtverwaltung erhalten und nun sei ein Handeln erforderlich. Restaurants und Geschäfte in überwiegend säkuleren Stadtteilen seien von dem neuen Gesetz nicht betroffen. 

Einerseits stimme ich Yossi Deutsch zu, denn seit Jahren benutzen viele junge Yeshiva Leute diverse Lokale und Lottoannahmestellen mit TV – Gerät als abendlichen Treffpunkt. Das Bier fliesst und der Fernseher läuft. Nachrichten, Fussball, Filme … all das, was ein Yeshiva Student nicht gerade anschauen sollte. Außer den Nachrichten vielleicht. Ein anständiger Yeshiva Bochur geht zu später Stunde nicht aus und soll auch gar nicht erst dazu animiert werden. Was ich jedoch seit Jahren in der Jaffa Road beobachte, sind Massenansammlungen diverser junger Haredim. Viele Sepharadim unter ihnen und die eigene haredische Gesellschaft würde die daran beteiligten aschkenazischen und sephardischen Juden “Schababnikim” nennen. Jene orthodoxen Juden, die es mit der Religion nicht mehr so haben, sich weltlicheren Interessen zuwenden, aber dennoch religiös gekleidet herumlaufen. 



 Im haredischen Stadtteil Ge'ulah / Jerusalem. Die Personen auf dem Photo haben nichts mit diesem Artikel zu tun !

Photo: Miriam Woelke


In der allabendlichen Realität funktioniert dies so: Mehrere Yeshiva Leute treten entweder gemeinsam oder allein auf. In einer kleinen Borekas Snackbar, zum Beispiel. Oder beim Burger bzw. an der Pizzabude. Man kaut halt auf dem Stück Pizza zwei Stunden lang herum und nippt nebenbei an der Coladose. Ohne etwas zu bestellen, läßt der Inhaber niemanden rein und deswegen wird das Billigste auf der Speisekarte bestellt. Und so wird die halbe Nacht abgehangen und morgend kriegt niemand den Hintern frühzeitig zum Morgengebet hoch. Diesem Verhalten also will der haredische Stadtrat einen Riegel vorschieben. 

Andererseits sehe ich nicht ein, warum jemandem ein wenig Vergnügen gestrichen werden soll, denn es saufen sich ja nicht alle zu.

Samstag, September 10, 2011

“Modeh Ani” und das Händewaschen am Morgen

B”H 

Morgens nach dem Aufwachen sollte ein Jude sich sofort zum Waschbecken bewegen und sich rituell die Hände waschen. Mit dem dazu gehörigen Segen (Al Netilat Yadaim). 

Laut dem kabbalistischen Buch ZOHAR bringt der Schlaf diverse Unreinheiten mit sich, denn die Seele verlässt den Körper und steigt in höhere Spähren zu G – tt auf. Wie mehrfach berichtet, kommt die Seele dort nicht immer an, denn unterwegs kann sie auf viele verschieden Hindernisse stossen. Hat die Seele den Körper verlassen, und sollte es nur im Fall des Schlafs sein, so tritt der Körper in eine Art “Todeszustand” und befindet sich damit halachisch gesehen in der Unreinheit. Um diese loszuwerden, wäscht man sich nach dem Wiedereintritt der Seele, heißt, nach dem Aufwachen, erst einmal die Hände, die sich mit im Zustand der Unreinheit befinden. 

Das Erste, was wir nach dem Augenaufschlag tun ist jedoch, dass Gebet “Modeh Ani” zu sagen. Hierbei danken wird G – tt, dass Er unsere Seele wieder in den Körper zurückführte. Die Frage ist, ob wir zuerst aufstehen, uns die Hände waschen und dann das “Modeh Ani” sagen oder ob wir es schon im Bette sagen ? 

Rabbi Shlomo Ganzfried (1804 – 1886) geht in seinem “Kitzur Schulan Aruch” auf diese Fragestellung ein; der reguläre “Schulchan Aruch – Code of Jewish Law” des Rabbi Yoseph Karo tut dies hingegen nicht. Die Antwort aus dem “Kitzur Schulchan Aruch” lautet, dass wir das “Modeh Ani” sofort nach dem Aufwachen sagen und dies noch im Bett. Bedeutet, die Hände müssen vorher nicht gewaschen werden ! 

Warum das, wenn wir uns doch noch im Unreinheitszustand befinden und uns deswegen eigentlich das Beten bis nach dem rituellen Händewaschen untersagt ist ? Weshalb dürfen wir dann das “Modeh Ani” dennoch sagen ? 

Weil es keinen Namen G – ttes enthält !

"Silent Exodus - Der Stille Exodus"

B"H

Silent Exodus was selected at the International Human Rights Film Festival of Paris (2004) and presented at the UN Geneva Human Rights Annual Convention (2004) 

In 1948 nearly one million Jews lived in Arab lands. But In barely twenty years, they have become forgotten fugitives, expelled from their native lands, forgotten by history and where the victims themselves have hidden their fate under a cloak of silence.  

A people whom legend have always associated with "wandering" many of these Jews from Arab lands had lived there for thousands of years and accepted their fate, through good times and bad times.  

But 1948, the beginning of their exodus, also saw the birth of the State of Israel.  

And, while the Arab armies were preparing to invade the young refugee-country, the survivors of the Shoah were piling up in rickety boats. Meanwhile a few hundred thousand Arabs from Palestine were getting ready to flee their homes, convinced that they would return as winners and conquerors.  

Soon - by a terrible twist of fate they, as well, began to fill up refugee camps and passed on their refugee status to new generations.
 
  

 Mit Dank an FRUMLIFE.

The Jews, however, did not receive refugee status. They had just rediscovered the land of their birthright. And if they came from Morocco, Algeria, Tunisia, Libya, Egypt, Syria, Iraq or from Yemen, if they had lost everything, even their relatives and their cemeteries, they were ready to rebuild their lives in the West and for many - in Israel - and try to forget their past. Without ever asking for compensation or the right of return, or even wishing that their story be told...
 
THE ARABS WITHOUT THE JEWS: ROOTS OF A TRAGEDY 
by MAGDI ALLAM
 
(translated from Italian by Lyn and Lawrence Julius) 
Israel is the keeper of a mutilated Arab identity, the repository for the guilty consciences of the Arab peoples, the living witness to a true history of the Arab countries, continuously denied, falsified and ignored.

Donnerstag, September 08, 2011

Synagoge von RUZHIN - BOYAN in Jerusalem


Die Synagoge der chassidischen Gruppe RUZHIN - BOYAN (genannt: Die BOYANER) in Jerusalem. Mehr zu der im deutschsprachigen Raum eher unbekannten chassidischen Gruppe HIER !

Photo vom August 2011: Miriam Woelke

Von der Strauss Street Richtung Kikar Schabbat

B”H

Die Kreuzung King George / Jaffa Road führt in Downtown Jerusalem noch in eine dritte Richtung: In die Strauss Street, welche direkt in zwei der bekanntesten ultra – orthodoxen (haredische) Viertel Jerusalems führt. Auf der einen Seite nach Ge’ulah und direkt gegenüber nach Mea Shearim. In der Mitte der Strauss wird der Unterschied sichtbar und das Leben geht von eher säkuler oder traditionell ins Haredische über. Eine etwas andere Welt, die ein paar Jahre lang meine Heimat war und heute manchmal immer noch ist.



Kikar Shabbat - Schabbat Square: Links der Stadtteil Ge'ulah, rechts hinunter geht es nach Mea Shearim. 

Photos: Miriam Woelke

Mittwoch, September 07, 2011

War der Komponist GUSTAV MAHLER Jude ?

B”H 

War der am 7. Juli 1860 in Österreich geborene Komponist GUSTAV MAHLER Jude ? 

Die Eltern des Gustav Mahler waren Bernhard Mahler und Marie Herrmann und lebten in Iglau. Die Familie war jüdisch. In seiner Jugend erlebte der Komponist ein Trauma, denn er sah mit an, wie sein Vater seine (Gustavs) Mutter dermassen zusammenschlug, dass sie danach an einer Gehbehinderung litt. 

Obwohl eigentlich Jude, konvertierte Mahler wegen seiner Karriere zum Katholizismus, da er fürchtete, bei keinem deutschsprachigen Hoftheater aufgenommen zu werden.

Gustav Mahler verstarb am 18. Mai 1911 in Wien.

Dienstag, September 06, 2011

Mea Shearim: Keinen Einlass für Soldaten in Uniform


4. September 2011: Gesehen im Stadtteil Ge'ulah bei Mea Shearim / Jerusalem.

Photo: Miriam Woelke

B"H 

Wieder einmal etwas, um sich aufzuregen: 
Israelische Soldaten sind einigen Bewohnern des ultra – orthodoxen Stadtteiles von Mea Shearim (Jerusalem) in den lokalen Synagogen nicht willkommen. Jedenfalls nicht jene Soldaten in Uniform. 

So ganz traue ich diesem Plakat (Fachsprache: Pashkevil) nicht, denn es weist einmal wieder keinen Absender auf und die Rabbiner, welche angeblich vorgeben, dass uniformtragende Soldaten in den Synagogen Mea Shearims nichts verloren haben, bleiben ebenso anonym. 

Viele solcher Poster sind im Umlauf. Nicht nur mit dem obigen Inhalt, sondern mit anderweitigen Themen. Trotzdem sollte der Leser stets darauf schauen, was von wem kommt und welchen Absender trägt. Die antizionistische Neturei Karta steckt so hinter manchem Schwachsinn und ich kann mir gut vorstellen, dass dem auch hier so ist. Bedeutet, dass Yoelish Kroisz (einer der zwei miteinander konkurrierenden antizionistischen Neturei Karta Führer) hinter dem Aufruf gegen die Soldaten in den lokalen Synagogen steckt. Mito der ohne dem obigen Poster und seinem Anliegen: Mir ist noch kein einziger uniformtragender Soldat begegnet, der Einlass in eine Synagoge von Mea Shearim suchte. 

Links: 

Der talmudisch begründete Antizionismus

Sieben Tage ohne Traum

B”H 

Nicht nur im Talmud, sondern schon in der Thora (5 Bücher Moses) nehmen TRÄUME ein ungewöhnlich breites Spektrum ein. Denken wir dabei nur an den Traum von Yaakov, die Traumdeutungen des Yosef und den Traum des Pharao. 

All diese Thoraabschnitte lesen wir vorwiegend im Dezember und im kabbalistischen Sinne ist der Monat KISLEV (Dezember / Januar) der Monat des Schlafes und der Träume. Traumdeutungen liefert teilweise auch der Talmud im Traktat Berachot. 

Ebenso im Talmud Traktat Berachot 14 sagt Rabbi Yonah im Namen von Rabbi Ze’ira, dass jeder, der sieben Tage (Nächte) lang keinen Traum zu verzeichnen hat, ein böser Mensch ist. 

Wie ist diese Aussage gemeint und warum bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich sieben Tage lang einmal gar nichts träume ? Immerhin hat ja kein Mensch einen Einfluss darauf, ob er nun träumt oder nicht. Eine Antwort bietet uns der berühmte Vilna Gaon, Rabbi Eliyahu ben Zalman Kremer (1720 – 1797): 

Der Vilna Gaon vergleicht denjenigen, der sieben Tage lang ohne Traum bleibt mit jemandem, der sieben Tage lang durch diese Welt geht, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass unsere Welt nichts weiter ist als eine zeitbefristete Existenz. Wir alle sind nur auf bestimmte Zeit hier und deswegen sollte unser Bestreben darauf gerichtet sein, einen guten Platz in der Kommenden Welt zu erreichen. Der Welt nach dem Tode, wobei es sich um eine Seelenwelt handelt. Viel mehr weiss selbstverständlich niemand, obwohl uns der Talmud diverse Spekulationen liefert.   

Wer sechs Tage lang durch den Alltag rennt, ohne zu bemerken, dass wir alle vergänglich sind, der ist entschuldigt denn, so der Vilna Gaon weiter, muss derjenige arbeiten und seinen Lebensunterhalt verdienen. Am siebten Tage aber, dem Schabbat, sollte der Betreffende sein Bestreben darauf richten, wenigstens an diesem Tag spirituell zu wachsen. Bedeutet, darüber nachzudenken, worin seine Aufgaben hier auf Erden besteht. Wer all das nicht tut und einfach nur so gedankenlos vor sich hinlebt, der kann als schlechter Mensch bezeichnet werden. 

Unsere Tage auf Erden sind nicht unendlich und irgendwann ist Schluss. Unsere Existenz ist wie ein zeitweiliger Traum, ohne jegliche Dauer. Aus diesem Grund stellt der Vilna Gaon die beiden Vergleiche auf. 


Links: 





Montag, September 05, 2011

Das Verschwinden der Prophezeihungen nach der Zerstörung des Zweiten Tempels

B”H 

An dieser Stelle beziehe ich mich lediglich auf den Talmud Traktat Bava Batra 12a und, u.a., nicht auf die Meinung des Rambam (Maimonides) in seinem “Moreh Nevuchim – Guide for the Perplexed – Führer der Unschlüssigen” ! 

In Bava Batra 12a zitiert die Gemara (rabbinische Diskussionen) Rav Avdimi d'Min Chaifah, der da sagte, dass nach der Zerstörung des Zweiten Tempels (im Jahre 70 nach Beginn der Zeitrechnung durch die Römer) jegliche Fähigkeiten der Prophezeihung von den damaligen Propheten genommen und den Weisen gegeben wurde. Die Gemara fragt, ob die Weisen nicht auch schon vor der Tempelzerstörung einen Level an Prophezeihung besassen. Rabbi Avdimi jedoch scheint zu meinen, dass die Fähigkeit der Prophezeihung von den Propheten genommen wurde, nicht aber von den Weisen. 

Der Talmudkommentator Raschi dagegen schreibt, dass die Prophezeihung von jenen Propheten genommen wurde, die nicht weise waren. Diejenigen Propheten mit einem Level an Weisheit dagegen behielten ihre Fähigkeit zu prophezeihen. 

Glaubte Raschi etwa, dass es Propheten gab, die nicht weise waren ? Muss ein Prophet nicht automatisch weise sein, wie uns der Talmud an anderer Stelle lehrt ? 

Wie uns die Geschichte lehrt, gab es zu Tempelzeiten (insbesondere zur Zeit des Ersten Tempels) Hunderte Propheten. Ja, es existierten ganze Prophetenschulen und Prophezeihungen waren absolut nichts Ungewöhnliches. Wenn denn der Prophet die Bedingungen erfüllte, sich Prophet nennen zu dürfen. Nicht jeder Prophet war gleich und schon die Kabbalah lehrt uns die unterschiedlichen Prophezeihungslevel. So mancher Prophet zur damaligen Zeit hatte in seinem Leben nur eine einzige Prophezeihung und danach war es aus. Das war nicht unbedingt seine Schuld, sondern G – tt sah es so vor. Mit der Vollendung einer Prophezeihung hatte der Prophet seine Aufgabe erfüllt. Somit treffen die vier Prophetenbedingungen aus dem Talmud nur auf jene Propheten zu, welche mehrere Prophezeihungen erfuhren. 

Der Ramban (Nachmanides) stimmt Raschi nicht zu, sondern kommentierte, dass lediglich all jene Prophezeihungen genommen worden sind, die auf einer prophetischen Vision aufbauen, nicht aber jene Prophezeihungen, die auf der Weisheit einer Person beruhen. Diverse Eingebungen der Weisheit bestehen auch weiterhin.

Neues aus Mea Shearim

B”H
Wer sich ein wenig intensiver für Nachrichten aus dem ultra – orthodoxen Mea Shearim interessiert und thematisch ein wenig bei der Sache ist, kann auf meinen englischen Blog schauen und die Fortschritte des Satmarer Kiryat Yoel sehen genau so wie Photos zum von den Sikarikim angegriffenen Buchladen “Or HaChaim”.

Bild des Tages


Gesehen in Tel Aviv - Süd

Photo: Miriam Woelke

Sonntag, September 04, 2011

Würmer im Reis

B"H 

Die nachfolgenden Photos entnahm ich aktuell einem haredischen (ultra – orthodoxen) Forum und sie zeigen, wie sich der Reis schnell in Würmer (Motten) verwandeln kann. Aus diesem Grund besteht im Judentum die Vorschrift, den Reis vor dem Kochen genauestens zu untersuchen. Am besten nach und nach auf einen großen Teller streuen und langsam mit der Hand durch den Reis gehen und ihn nach Würmern durchsuchen.

Alle Photos gibt es HIER zu sehen !





Ein aufrichtiges Gebet

B”H 

Wie erkennt der Betende, dass er G – tt aufrichtig und selbstlos dient ? 
Wenn er sich nach dem Gebet bescheiden gibt und nicht anfängt, sich auf sein konzentriertes intensives  Beten etwas einzubilden. 
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Quelle: Der Baal Shem Tov

Der Baal Shem Tov und Psalm 27

B”H 

Im jüdischen Monat Elul begann der Baal Shem Tov den Brauch, tagtäglich Psalm 27 zu beten. Soweit mir bekannt ist, betete er denselben Psalm sieben Mal hintereinander. 

Psalm 27 handelt vom Vertrauen in G – tt und das Er uns vor unseren Feinden beschützt. Es macht schon einen großen Unterschied, ob wir auf G – tt vertrauen oder auf die Hilfe eines Mitmenschen warten. Obwohl G – ttes Hilfe nicht immer gleich sichtbar wird, so werden wir dennoch von Ihm nicht enttäuscht.

Samstag, September 03, 2011

Yoel, Israel & Pashkavills




Alle Infos zur Neturei Karta HIER !

Vorsicht – Hare Krishna – Mission !


Photo: Miriam Woelke
B”H 

Die Hare Krishna – Sekte, welche einzig und allein eine reine götzendienerische Glaubensgemeinschaft darstellt, hat eine Niederlassung in der Ben Yehudah Street 20 von Tel Aviv. An jedem Freitag, kurz vor Schabbatbeginn, ziehen die Sektenmitglieder, bei denen es sich vorwiegend um Russen handelt, an den Strand, um dort ihre Tanzshow abzuziehen. Danach geht es weiter durch ein paar Straßen um die Ben Yehudah. 

Mission wird in dem Sinne betrieben, dass Bücher und Broschüren verkauft werden.

Mathebuch am Schabbat ?

B”H 

Darf ein jüdischer Schüler sich am Schabbat mit einem Mathematikbuch auseinandersetzen und lernen, ohne dabei zu schreiben ? 

Ein Mathebuch sowie säkulere Bücher dürfen am Schabbat gelesen werden und ich kenne ausreichend religiöse Juden, die das tun. Eigentlich sollten auch jüdische Schüler am Schabbat ausspannen und nicht unbedingt an den Alltag denken. Verboten jedoch sind Mathebücher nicht.

Freitag, September 02, 2011

War der Schriftsteller HANS FALLADA Jude ?

Photo: Hans Fallada.com

B”H 

War der Schriftsteller HANS FALLADA Jude ? 

Kaum zu glauben, doch Hans Fallada stürmte erst kürzlich mit einem seiner Romane die israelischen Bestsellerlisten. Jeder, der etwas auf sich hielt, sass mit diesem Buch im Café und tat auf gebildet.

Hans Fallada wurde am 21. Juli 1893 als Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen in Greifswald geboren. Alkoholiker und morphiumsüchtig wurde Fallada in die Berliner Charite eingeliefert. Mal abgelehnt von den Nazis und dann wieder durfte der Schriftsteller seine Bücher veröffentlichen. Mit Zustimmung von Joseph Goebbels. Fallada war kein Nazi und wandte sich am Ende gegen den Nationalsozialismus, doch Jude war er nicht. 

Hans Fallada starb am 5. Februar 1947 in Berlin.

Gedanken zur Parashat SCHOFTIM


 Photo: Miriam Woelke

B”H 

SCHOFTIM = RICHTER 

“Richter und Gerechtigkeit !” 
Ein wichtiges jüdisches Konzept besagt, dass wir jeden Menschen positive beurteilen sollen. Manchmal jedoch steigt in mir das Gefühl auf, dass einige Leute das Konzept für ihre eigenen Zwecke ausnutzen. Plötzlich wird man Zeuge einer Situation und merkt sofort, dass keinerlei “Kav S’chut – positive Beurteilung” mehr angebracht ist, denn die negative Situation, in welcher sich die betreffende Person befindet, ist zu eindeutig. Wer etwas sagt, der kann ebenso leicht als beleidigend abgetan werden. 

Andererseits fehlt es nicht an Situationen, in denen wir Zeuge eines Geschehens werden und sofort meinen, alles zu verstehen und zu wissen. Der Tatbestand sei eindeutig. Zum Beispiel, bin ich, die da überwiegend in Hose und nicht im Rock herumläuft, aufgrund der Kleidung automatisch säkuler ? Wer mich als frommer Jude so sieht, der sagt JA, doch wer mich näher kennt, mag gegenteilig richten. Andere fromme Juden betrachten jeden jüdischen Bewohner von Tel Aviv als politisch links, total säkuler, nicht koscher genug und pro – palästinensisch. Jene Leute, die das behaupten, kennen unsere Stadt nur von einigen kurzen Besuchen und sonst nichts. 

Da kommt natürlich die Frage auf, ob man sich, wenn schon einmal in einer fragwürdigen Situation ertappt, rechtfertigen und den Mitmenschen erklären muss, dass eigentlich alles ganz anders war und lieber keine voreiligen falschen Schlüsse gezogen werden sollten. Aber ist eine Rechtfertigung immer notwendig und angebracht ? 

Schon vor langer Zeit gab ich das auf und mir macht es wenig aus, was die Mitmenschen so über mich reden. Jetzt kommt mein Verhalten noch starker zum Ausdruck, seitdem ich in der Großstadt Tel Aviv lebe. Einer Stadt, in der nicht jeder auf den anderen schaut und einen sein läßt wie man will. 

Der gerade begonnende jüdische Monat Elul gibt uns großartige Gelegenheiten einmal nachzudenken, wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten und gemeistert haben und wie wir uns selbst sehen. Innerhalb der vergangenen Tage habe ich damit viel Zeit verbracht und festgestellt, dass ich viel Zeit und Energien in diverse Unternehmen und Mitmenschen investiert habe, was sic him Nachhinein als völlige Zeitverschwendung herausstellte. Aber das ist wohl der Lauf unseres Lebens …:-)