B"H
Distanz bewahren ist fuer mich sehr wichtig beim chassidischen Tisch - Besuch jeden Erev Shabbat (Freitag Abend).
Obwohl meine Freundin und ich es nie geplant oder fuer moeglich gehalten hatten, gefaellt uns der Tisch der chassidischen Gruppe Toldot Aharon am besten und wir muessen aufpassen, dass wir nicht in einen Sog der Ueberwaeltigung gezogen werden. Letzten Shabbat ist es fast passiert und ich genoss die Ruhe und Distanz zu dem Thema waehrend der Wochentage.
Heute Abend wird es wieder soweit sein und falls der Tisch - Besuch wieder zu emotional werden sollte, ist es empfehlenswert, vielleicht einmal auszusetzen. Dieses wiederum ist gerade jetzt aeusserst schwierig, denn die hohen Feiertage stehen bevor, die ich teilweise schon bei Toldot Aharon in Mea Shearim verbringen wollte. Vor allem am Laubhuettenfest Sukkot soll in deren Synagoge maechtig gefeiert werden und das will ich mir nur ungern entgehen lassen.
Es ist unsagbar schwierig, innerhalb einer Woche ein zwar relig., aber dennoch nicht zu stressig ergreifendes relig. Leben zu haben. Freitags abends tauchen wir dann jedesmal in eine voellig andere Welt ab und manchmal kommt es daraufhin schon zu emotionalen Konflikten. Viele Fragen kommen auf wie, ob wir auch so leben koennten und ob nicht deren Leben perfekter sei als unseres. Noch dazu werden wir mit Situationen konfrontiert, welche sich kein Normalbuerger je vorstellen koennte.
Von daher werde ich heute Abend schauen, wie es weitergehen soll.
Mea Shearim
Freitag, August 31, 2007
Donnerstag, August 30, 2007
Der Kampf um Linie 15
B"H
In meinem Jerusalem - Blog habe ich einen Beitrag zum Thema "koschere" Busse in Jerusalem verfasst, da es einmal wieder alle angeht.
Wen es interessiert, der kann einmal vorbeischauen.
In meinem Jerusalem - Blog habe ich einen Beitrag zum Thema "koschere" Busse in Jerusalem verfasst, da es einmal wieder alle angeht.
Wen es interessiert, der kann einmal vorbeischauen.
Photos aus Mea Shearim
B"H
Dieses Photo ist allerdings nicht aus Mea Shearim, sondern zeigt die grosse Belzer Synagoge in Kiryat Belz / Jerusalem.
Ein "Anstandsschild", welches darauf aufmerksam macht, dass jeder Besucher Mea Shearims sich anstaendig zu kleiden hat.
Dieses Photo ist allerdings nicht aus Mea Shearim, sondern zeigt die grosse Belzer Synagoge in Kiryat Belz / Jerusalem.
Ein "Anstandsschild", welches darauf aufmerksam macht, dass jeder Besucher Mea Shearims sich anstaendig zu kleiden hat.
Parashat Ki Tavo
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Parashat Ki Tavo ist ein regelrechtes Up and Down der Gegensaetze. G - d gibt uns die Mitzwot (Gesetze), aber gleichzeitig erinnert er uns immer wieder daran, was passiert, wenn wir Seine Thoragesetze einhalten und was, wenn wir dies nicht tun.
Dass, was mir bei der ganzen Parashat ins Auge fiel, war der Satz "An diesem Tag traegt euch euer G - tt auf, Seine Gesetze und Erlaesse einzuhalten, und dieses sollt ihr aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele tun".
Kann sein, dass meine Uebersetzung ins Deutsche etwas holprig klingt, aber ich habe den Satz woertlich aus dem Hebraeischen uebersetzt und nichts verschnoerkelt ausgedrueckt und somit den Inhalt verfaelscht.
An dieser Stelle steht in der hebr. Originalfassung nicht G - tt, sondern es werden zwei Seiner Namen genannt, die ich hier veraendere, da ich nicht weiss, ob einige Leser sich die Parasha vielleicht ausdrucken und danach eventuell in den Muell werfen koennten. Wo immer G - ttes Namen richtig ausgedruckt stehen, muss das Papier in eine Geniza gegeben werden und darf nicht in einem normalen Muelleimer landen und aus dem Grund druecke ich die Namen etwas anders aus. Die Namen G - ttes lauten an dieser Stelle "HaShem Elokeicha". HaShem steht immer fuer einen Guetigen Vergebenden G - tt und Elokim steht fuer einen Richtenden G - tt.
Aber was genau bedeutet das "HaYom HaZeh - an diesem Tag" ? Anscheinend war ich nicht die einzige, die diese Bedeutung naeher erklaert haben wollte, denn viele Kommentatoren wie der Ohr HaChaim, der Baal Shem Tov, der Sefat Emet sowie Rabbeinu Bachya, geben genaue Auskunft. Oberflaechlich betrachtet entsteht der Eindruck, dass G - tt dies zu den Juden in jenem Augenblick sagt. An diesem Tag halt. Die wahre Bedeutung aber sehen unsere Kommentatoren ganz woanders.
Wieso nur an diesem Tag, der ja schon ewig zurueckliegen mag. Vielmehr bedeutet "HaYom Hazeh", dass wir jeden Tag die Gesetze einhalten sollen. Jeder Tag ist ein neuer "HaYom Hazeh". Sobald wir morgens aufwachen, besteht unsere erste Mitzwa darin, G - tt dafuer zu danken, dass wir das Licht eines neuen Tages erblicken (Rabbi Simcha Bunim von Peshis'cha). Nicht morgen sollen wir die Mitzwot erfuellen, sondern gleich heute (Rashi). Jeden Tag neu sollen wir die Mitzwot mit gleicher Freude erfuellen. Und das aus ganzem Herzen und mit ganzer Seele.
Im Judentum unterscheiden wir zwischen Dieser Welt (Olam HaZeh) und der Kommenden Welt (Olam HaBah). Diverse Talmudkommentatoren und die Gemara im Talmud Traktat Sanhedrin sind sich uneins darueber, was genau die Kommende Welt denn eigentlich ist. Ist es die Welt nach dem Tode, indem nur noch unsere Seele (Neshama) unendlich lang weiterlebt und zu ihrem eigentlichen Ursprung, naemlich G - tt, zurueckkehrt. Oder ist es die Welt nach der Ankunft des Meschiach ? Wie dem auch sei, eines ist sicher: In der Kommenden Welt werden wir nicht mehr in der Lage sein, die Mitzwot zu erfuellen, denn dies kann nur in Dieser Welt, in unserer materiellen Welt, geschehen.
Anhand der Erfuellung von G - ttes Gesetzen kommen wir Ihm naeher und erhalten dadurch einen dementsprechenden Platz in der Kommenden Welt. Sobald wir jedoch sterben, koennen wir nichts mehr aendern und fuer eine Reue, nicht mehr Mitzwot eingehalten zu haben, ist es zu spaet. Deshalb muessen wir uns immer darauf besinnen, dass wir die Mitzwot taeglich tun und taeglich neu von G - tt aufgetragen bekommen, da die Thora uns fuer alle Ewigkeiten gegeben wurde und gueltig ist (Rabbi Yaakov Yosef von Polonnoye, einer der beruehmtesten Schueler des Baal Shem Tov). Des weiteren verbindet uns die Erfuellung der Mitzwot mit unserer Ursprungsquelle - G - tt (Sefat Emet).
Die erste Mitzwa dieser Parasha lautet BIKKURIM. Die ersten Fruechte sollen wir nach Jerusalem zum Tempel tragen, wo sie uns ein Cohen (Tempelpriester) abnimmt. Hierbei handelt es sich nur um die schoensten Fruechte und diese Mitzwa wurden zu Tempelzeiten von den Leuten mit grosser Freude ausgefuehrt. Auf dem Wege nach Jerusalem und in der Stadt selbst gab es grosse Feiern zu Zeiten der Bikkurim (in den Sommermonaten).
Der Talmud Traktat Menachot 84b sowie Rashi lehren, dass es sich bei den Bikkurim nur um die "Sheva Minim - die sieben Fruechte Israels" handelt. Nur Weizen, Gerste, Oliven, Granataepfel, Weintrauben, Feigen und Datteln sollten zum Tempel getragen werden. Diese Getreidesorten bzw. Fruechte besitzen bis heute einen speziellen Status in unseren Gebeten, vor allem nach dem Essen. Nach dem Essen von Getreide wird ganz normal das Birkat HaMazon oder Al HaMichya gesagt. Aber auch nach dem Essen der Oliven, Weintrauben, der Feigen, Granataepfel und Datteln wird der spezielle Segen der Sheva Minim - Al HaEtz ve Al PriHaEtz - gesagt.
Erneut machte G - tt deutlich, dass wir fuer Ihn das Auserwaehlte Volk sind, welches sich an Seine Mitzwot halten muss, um ein hohes moralisches Verhalten zu zeigen und dadurch den anderen Voelkern als Beispiel dienen kann. Obwohl Rabbi Yaakov Yosef von Polonnoye seine Gedanken nur auf den Zaddik (Gerechten) bezieht, trifft es auf uns alle zu, dass wir durch die Einhaltung der Mitzwot immer hoehere Level erreichen koennen.
Eines jedoch bleibt auf alle Zeiten in G - ttes Hand und Er entscheidet darueber allein, wie uns die Midrash Rabbah lehrt:
1. Die Wiederauferstehung der Toten.
2. Ob, wann und wieviel es regnet.
3. Ob eine Frau in der Lage ist, Kinder zu gebaeren oder nicht. Trotz kuenstlicher Befruchtungen in der heutigen Zeit, ist nicht immer garantiert, dass eine Frau auch danach Kinder bekommen wird.
Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, sich einmal bewusst zu machen, von was wir Menschen eigentlich alles abhaengig sind. Normalerweise betrachten wir den Regen, unser Essen und alles andere als ganz selbstverstaendlich. Nur dann, wenn es einmal nicht vorhanden sein sollte oder wir krank werden, wird uns ploetzlich klar, wie sehr wir davon abhaengen und wie wenig wir bisher alles anerkannt haben als es noch da war.
Shabbat Shalom
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Parashat Ki Tavo ist ein regelrechtes Up and Down der Gegensaetze. G - d gibt uns die Mitzwot (Gesetze), aber gleichzeitig erinnert er uns immer wieder daran, was passiert, wenn wir Seine Thoragesetze einhalten und was, wenn wir dies nicht tun.
Dass, was mir bei der ganzen Parashat ins Auge fiel, war der Satz "An diesem Tag traegt euch euer G - tt auf, Seine Gesetze und Erlaesse einzuhalten, und dieses sollt ihr aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele tun".
Kann sein, dass meine Uebersetzung ins Deutsche etwas holprig klingt, aber ich habe den Satz woertlich aus dem Hebraeischen uebersetzt und nichts verschnoerkelt ausgedrueckt und somit den Inhalt verfaelscht.
An dieser Stelle steht in der hebr. Originalfassung nicht G - tt, sondern es werden zwei Seiner Namen genannt, die ich hier veraendere, da ich nicht weiss, ob einige Leser sich die Parasha vielleicht ausdrucken und danach eventuell in den Muell werfen koennten. Wo immer G - ttes Namen richtig ausgedruckt stehen, muss das Papier in eine Geniza gegeben werden und darf nicht in einem normalen Muelleimer landen und aus dem Grund druecke ich die Namen etwas anders aus. Die Namen G - ttes lauten an dieser Stelle "HaShem Elokeicha". HaShem steht immer fuer einen Guetigen Vergebenden G - tt und Elokim steht fuer einen Richtenden G - tt.
Aber was genau bedeutet das "HaYom HaZeh - an diesem Tag" ? Anscheinend war ich nicht die einzige, die diese Bedeutung naeher erklaert haben wollte, denn viele Kommentatoren wie der Ohr HaChaim, der Baal Shem Tov, der Sefat Emet sowie Rabbeinu Bachya, geben genaue Auskunft. Oberflaechlich betrachtet entsteht der Eindruck, dass G - tt dies zu den Juden in jenem Augenblick sagt. An diesem Tag halt. Die wahre Bedeutung aber sehen unsere Kommentatoren ganz woanders.
Wieso nur an diesem Tag, der ja schon ewig zurueckliegen mag. Vielmehr bedeutet "HaYom Hazeh", dass wir jeden Tag die Gesetze einhalten sollen. Jeder Tag ist ein neuer "HaYom Hazeh". Sobald wir morgens aufwachen, besteht unsere erste Mitzwa darin, G - tt dafuer zu danken, dass wir das Licht eines neuen Tages erblicken (Rabbi Simcha Bunim von Peshis'cha). Nicht morgen sollen wir die Mitzwot erfuellen, sondern gleich heute (Rashi). Jeden Tag neu sollen wir die Mitzwot mit gleicher Freude erfuellen. Und das aus ganzem Herzen und mit ganzer Seele.
Im Judentum unterscheiden wir zwischen Dieser Welt (Olam HaZeh) und der Kommenden Welt (Olam HaBah). Diverse Talmudkommentatoren und die Gemara im Talmud Traktat Sanhedrin sind sich uneins darueber, was genau die Kommende Welt denn eigentlich ist. Ist es die Welt nach dem Tode, indem nur noch unsere Seele (Neshama) unendlich lang weiterlebt und zu ihrem eigentlichen Ursprung, naemlich G - tt, zurueckkehrt. Oder ist es die Welt nach der Ankunft des Meschiach ? Wie dem auch sei, eines ist sicher: In der Kommenden Welt werden wir nicht mehr in der Lage sein, die Mitzwot zu erfuellen, denn dies kann nur in Dieser Welt, in unserer materiellen Welt, geschehen.
Anhand der Erfuellung von G - ttes Gesetzen kommen wir Ihm naeher und erhalten dadurch einen dementsprechenden Platz in der Kommenden Welt. Sobald wir jedoch sterben, koennen wir nichts mehr aendern und fuer eine Reue, nicht mehr Mitzwot eingehalten zu haben, ist es zu spaet. Deshalb muessen wir uns immer darauf besinnen, dass wir die Mitzwot taeglich tun und taeglich neu von G - tt aufgetragen bekommen, da die Thora uns fuer alle Ewigkeiten gegeben wurde und gueltig ist (Rabbi Yaakov Yosef von Polonnoye, einer der beruehmtesten Schueler des Baal Shem Tov). Des weiteren verbindet uns die Erfuellung der Mitzwot mit unserer Ursprungsquelle - G - tt (Sefat Emet).
Die erste Mitzwa dieser Parasha lautet BIKKURIM. Die ersten Fruechte sollen wir nach Jerusalem zum Tempel tragen, wo sie uns ein Cohen (Tempelpriester) abnimmt. Hierbei handelt es sich nur um die schoensten Fruechte und diese Mitzwa wurden zu Tempelzeiten von den Leuten mit grosser Freude ausgefuehrt. Auf dem Wege nach Jerusalem und in der Stadt selbst gab es grosse Feiern zu Zeiten der Bikkurim (in den Sommermonaten).
Der Talmud Traktat Menachot 84b sowie Rashi lehren, dass es sich bei den Bikkurim nur um die "Sheva Minim - die sieben Fruechte Israels" handelt. Nur Weizen, Gerste, Oliven, Granataepfel, Weintrauben, Feigen und Datteln sollten zum Tempel getragen werden. Diese Getreidesorten bzw. Fruechte besitzen bis heute einen speziellen Status in unseren Gebeten, vor allem nach dem Essen. Nach dem Essen von Getreide wird ganz normal das Birkat HaMazon oder Al HaMichya gesagt. Aber auch nach dem Essen der Oliven, Weintrauben, der Feigen, Granataepfel und Datteln wird der spezielle Segen der Sheva Minim - Al HaEtz ve Al PriHaEtz - gesagt.
Erneut machte G - tt deutlich, dass wir fuer Ihn das Auserwaehlte Volk sind, welches sich an Seine Mitzwot halten muss, um ein hohes moralisches Verhalten zu zeigen und dadurch den anderen Voelkern als Beispiel dienen kann. Obwohl Rabbi Yaakov Yosef von Polonnoye seine Gedanken nur auf den Zaddik (Gerechten) bezieht, trifft es auf uns alle zu, dass wir durch die Einhaltung der Mitzwot immer hoehere Level erreichen koennen.
Eines jedoch bleibt auf alle Zeiten in G - ttes Hand und Er entscheidet darueber allein, wie uns die Midrash Rabbah lehrt:
1. Die Wiederauferstehung der Toten.
2. Ob, wann und wieviel es regnet.
3. Ob eine Frau in der Lage ist, Kinder zu gebaeren oder nicht. Trotz kuenstlicher Befruchtungen in der heutigen Zeit, ist nicht immer garantiert, dass eine Frau auch danach Kinder bekommen wird.
Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, sich einmal bewusst zu machen, von was wir Menschen eigentlich alles abhaengig sind. Normalerweise betrachten wir den Regen, unser Essen und alles andere als ganz selbstverstaendlich. Nur dann, wenn es einmal nicht vorhanden sein sollte oder wir krank werden, wird uns ploetzlich klar, wie sehr wir davon abhaengen und wie wenig wir bisher alles anerkannt haben als es noch da war.
Shabbat Shalom
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Thora Parasha
Mittwoch, August 29, 2007
Nicht nachgefragt, nicht dabeigewesen, nichts gewusst…
B"H
Ein typisches Beispiel von Unwissenheit erleben wir heute im Artikel der HAARETZ verfasst von der Journalistin Tamar Rotem. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich auch an HAARETZ direkt wende oder es einfach nur ignoriere wie alle andere Religioesen, die sich einigermassen auskennen, auch.
Tamar Rotem berichtet in der heutigen Ausgabe ueber den Besuch des Satmarer Rebben in Jerusalem vor ca. zwei Wochen. Nun, zu Satmar gibt es sehr viel zu sagen und erklaeren, aber ich werde mich kurz fassen, denn Satmar ist ein eigenes Thema fuer sich, auf dass ich viel spaeter ausfuehrlicher eingehen will, denn es gibt unendlich viel Material auszuwerten und Satmarer Chassidim zu befragen.
Was ich mich bemuehe zu tun, hat Tamar Rotem voellig ignoriert; und zwar das Authentische. Da werden an den Haaren herbeigezogene Behauptungen veroeffentlicht, die nichts mit der Realitaet gemeinsam haben. Schon ein Blick in haredische Zeitungen haette genuegt, um sie aufzuklaeren. Wenn ich ueber etwas schreibe, dann bemuehe ich mich mit Leuten zu sprechen und an Veranstaltungen persoenlich teilzunehmen.
Tamar Rotem ist ein Beispiel dafuer, dass Journalisten, viele Professoren und auch Autoren zwar ueber diverse Themen schreiben, aber im Grunde genommen absolut keine Ahnung vom Fach haben. Aus Buechern und Erzaehlungen ueber Dritte kommt dann solch ein Artikel zustande.
Der Satmarer Rebbe, Rabbi Aharon Teitelbaum, waere bei seinem hiesigen Besuch von Mea Shearim total ignoriert worden. Vor allem sein Tisch vor gut zwei Wochen. Und die antizionistische Dachorganisation Edah HaCharedit haette ihn gleich ganz ignoriert. Und ueberhaupt, entspreche es wirklich der Wahrheit, dass die beiden Rebbes der chassidischen Gruppen Toldot Aharon sowie Toldot Avraham Yitzchak im Urlaub waren ? Tamar Rotem stellt dies als pure Ausrede dar, denn sicher haetten die Rebbes den Satmarer Rebben nur nicht treffen wollen.
Zur naeheren Erklaerung:
Die chassidische Gruppe Satmar ist derzeit ziemlich gespalten. Seit dem Tode ihres Rebben Moshe Teitelbaum im Jahre 2006 streiten sich dessen zwei Soehne, Rabbi Aharon Teitelbaum und Rabbi Zalman Leib Teitelbaum, um dessen Nachfolge und so gibt es derzeit zwei Rebben bei Satmar in New York. Die Anhaenger beider Rebben befinden sich in New York in einem kriegsaehnlichen Zustand und Tamar Rotem fuehrte die angebliche Ignoranz des Besuches darauf zurueck, dass Mea Shearim voll und ganz hinter Rebbe Zalman Leib Teitelbaum stehe und nicht hinter Rebbe Aharon.
Ich war beim Tisch des Satmarer Rebben Aharon Teitelbaum und kann daher einiges richtigstellen, was Tamar Rotem nicht mitbekam, denn sie glaenzte nur durch Abwesenheit.
1. Rebbe Aharon Teitelbaum wurde von Mea Shearim keineswegs ignoriert. Im Gegenteil, ich habe die Strassen selten so voll gesehen, wie an jenem Freitag Abend als wir uns zum Tisch des Rebben aufmachten.
2. Die Rebben der chassidischen Gruppen Toldot Aharon sowie Toldot Avraham Yitzchak befinden sich wirklich seit Wochen im Sommerurlaub im Ausland. Wie ich berichtete, mussten meine Freundin und ich auf andere chassidische Tische ausweichen, da bei den beiden Gruppen kein Tisch stattfand. Mittlerweile ist der Rebbe von Toldot Aharon, Rabbi David Kahn, wieder daheim in Jerusalem und letzten Freitag Abend waren wir bei seinem Tisch.
3. Die Edah HaCharedit hat Rebbe Aharon Teitelbaum keineswegs ignoriert, denn fuehrende Mitglieder waren ja bei seinem Tisch anwesend. Bestes Beispiel hierfuer ist Rabbi Meir Brandsdorfer, Mitglied der Gruppe Toldot Avraham Yitzchak sowie im Beit Din Zedek der Edah.
4. Andere Rebbes machen sich deswegen rar, da sie freitags abends ihre eigenen Tische mit ihren Chassidim abhalten, doch hatten viele Rebben Stellvertreter zu Rabbi Teitelbaums Tisch gesandt. Sogar ein Abgesandter der Chassidut Belz war anwesend, obwohl die Edah und Belz nicht gerade die besten Freund sind.
5. Rebbe Aharon Teitelbaum hat sehr wohl Anhaenger in Mea Shearim und bisher gibt es keine kriegsaehnlichen Zustaende der unterschiedlichen Anhaenger wie in New York. Dies erzaehlte mir eine chassidische Dame aus Mea Shearim.
6. Die Mitglieder der Gruppen Toldot Aharon sowie Avraham Yitzchak waren alle versammelt beim Tisch des Satmarer Rebben. Ebenso die Frauen.
Es ist immer ein Wagnis ueber Mea Shearim, Haredim oder Chassidim zu berichten, wenn man keinen direkten Zugang hat. Wer schon etwas schreiben will, der sollte sich mit den Chassidim persoenlich auseinandersetzen und direkt vor Ort sein.
Ein typisches Beispiel von Unwissenheit erleben wir heute im Artikel der HAARETZ verfasst von der Journalistin Tamar Rotem. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich auch an HAARETZ direkt wende oder es einfach nur ignoriere wie alle andere Religioesen, die sich einigermassen auskennen, auch.
Tamar Rotem berichtet in der heutigen Ausgabe ueber den Besuch des Satmarer Rebben in Jerusalem vor ca. zwei Wochen. Nun, zu Satmar gibt es sehr viel zu sagen und erklaeren, aber ich werde mich kurz fassen, denn Satmar ist ein eigenes Thema fuer sich, auf dass ich viel spaeter ausfuehrlicher eingehen will, denn es gibt unendlich viel Material auszuwerten und Satmarer Chassidim zu befragen.
Was ich mich bemuehe zu tun, hat Tamar Rotem voellig ignoriert; und zwar das Authentische. Da werden an den Haaren herbeigezogene Behauptungen veroeffentlicht, die nichts mit der Realitaet gemeinsam haben. Schon ein Blick in haredische Zeitungen haette genuegt, um sie aufzuklaeren. Wenn ich ueber etwas schreibe, dann bemuehe ich mich mit Leuten zu sprechen und an Veranstaltungen persoenlich teilzunehmen.
Tamar Rotem ist ein Beispiel dafuer, dass Journalisten, viele Professoren und auch Autoren zwar ueber diverse Themen schreiben, aber im Grunde genommen absolut keine Ahnung vom Fach haben. Aus Buechern und Erzaehlungen ueber Dritte kommt dann solch ein Artikel zustande.
Der Satmarer Rebbe, Rabbi Aharon Teitelbaum, waere bei seinem hiesigen Besuch von Mea Shearim total ignoriert worden. Vor allem sein Tisch vor gut zwei Wochen. Und die antizionistische Dachorganisation Edah HaCharedit haette ihn gleich ganz ignoriert. Und ueberhaupt, entspreche es wirklich der Wahrheit, dass die beiden Rebbes der chassidischen Gruppen Toldot Aharon sowie Toldot Avraham Yitzchak im Urlaub waren ? Tamar Rotem stellt dies als pure Ausrede dar, denn sicher haetten die Rebbes den Satmarer Rebben nur nicht treffen wollen.
Zur naeheren Erklaerung:
Die chassidische Gruppe Satmar ist derzeit ziemlich gespalten. Seit dem Tode ihres Rebben Moshe Teitelbaum im Jahre 2006 streiten sich dessen zwei Soehne, Rabbi Aharon Teitelbaum und Rabbi Zalman Leib Teitelbaum, um dessen Nachfolge und so gibt es derzeit zwei Rebben bei Satmar in New York. Die Anhaenger beider Rebben befinden sich in New York in einem kriegsaehnlichen Zustand und Tamar Rotem fuehrte die angebliche Ignoranz des Besuches darauf zurueck, dass Mea Shearim voll und ganz hinter Rebbe Zalman Leib Teitelbaum stehe und nicht hinter Rebbe Aharon.
Ich war beim Tisch des Satmarer Rebben Aharon Teitelbaum und kann daher einiges richtigstellen, was Tamar Rotem nicht mitbekam, denn sie glaenzte nur durch Abwesenheit.
1. Rebbe Aharon Teitelbaum wurde von Mea Shearim keineswegs ignoriert. Im Gegenteil, ich habe die Strassen selten so voll gesehen, wie an jenem Freitag Abend als wir uns zum Tisch des Rebben aufmachten.
2. Die Rebben der chassidischen Gruppen Toldot Aharon sowie Toldot Avraham Yitzchak befinden sich wirklich seit Wochen im Sommerurlaub im Ausland. Wie ich berichtete, mussten meine Freundin und ich auf andere chassidische Tische ausweichen, da bei den beiden Gruppen kein Tisch stattfand. Mittlerweile ist der Rebbe von Toldot Aharon, Rabbi David Kahn, wieder daheim in Jerusalem und letzten Freitag Abend waren wir bei seinem Tisch.
3. Die Edah HaCharedit hat Rebbe Aharon Teitelbaum keineswegs ignoriert, denn fuehrende Mitglieder waren ja bei seinem Tisch anwesend. Bestes Beispiel hierfuer ist Rabbi Meir Brandsdorfer, Mitglied der Gruppe Toldot Avraham Yitzchak sowie im Beit Din Zedek der Edah.
4. Andere Rebbes machen sich deswegen rar, da sie freitags abends ihre eigenen Tische mit ihren Chassidim abhalten, doch hatten viele Rebben Stellvertreter zu Rabbi Teitelbaums Tisch gesandt. Sogar ein Abgesandter der Chassidut Belz war anwesend, obwohl die Edah und Belz nicht gerade die besten Freund sind.
5. Rebbe Aharon Teitelbaum hat sehr wohl Anhaenger in Mea Shearim und bisher gibt es keine kriegsaehnlichen Zustaende der unterschiedlichen Anhaenger wie in New York. Dies erzaehlte mir eine chassidische Dame aus Mea Shearim.
6. Die Mitglieder der Gruppen Toldot Aharon sowie Avraham Yitzchak waren alle versammelt beim Tisch des Satmarer Rebben. Ebenso die Frauen.
Es ist immer ein Wagnis ueber Mea Shearim, Haredim oder Chassidim zu berichten, wenn man keinen direkten Zugang hat. Wer schon etwas schreiben will, der sollte sich mit den Chassidim persoenlich auseinandersetzen und direkt vor Ort sein.
Dienstag, August 28, 2007
Das G – ttesgericht – Eine Einfuehrung in das juedische Neujahrsfest Rosh HaShana
B"H
Der Talmud Traktat Berachot klaert uns auf, wie und wann wir zu beten haben. Es ist ein sehr interessanter Traktat und leicht zu erlernen. In frueheren Beitraegen schnitt ich das Thema "Gebet im Judentum" schon recht haeufig an. Unter anderem lehrt uns der Talmud Berachot 30b, dass wir vor dem Gebet unseren Kopf von fremden Gedanken freibekommen sollen. Schon die frueheren Zaddikim (Gerechten) pflegten vor dem Gebet zu meditieren und sich so ganz auf G - tt zu konzentrieren. Zu spaeterer Zeit fuehrte der Baal Shem Tov genau jene Ideen wieder ein und die Meditation spielt bis heute eine enorme Rolle im Chassidismus.
Anschliessend faehrt der Talmud fort mit der Geschichte Channahs, welche wir uebrigens in der Haftarah (Lesung aus den Propheten) am ersten Tag von Rosh HaShana in den Synagogen lesen, und ich will an dieser Stelle naehere talmudische Erklaerungen darueber geben, was genau wir von Channah lernen koennen und was ihre Geschichte mit dem juedischen Neujahrsfest zu tun hat.
Das Buch Samuel (Shmuel) 1 erzaehlt uns von Channah, der Frau des Elkanah und zugleich Mutter des grossen Propheten Shmuel (Samuel). Elkanah hatte zwei Frauen. Die erste hiess Channah und die zweite hiess Pnina. Allerdings war nur Pnina mit Kindern gesegnet und deswegen begab sich Channah zum Mischkan (Tabernakel) in Schilo, wo sie zu G - tt beten wollte, dass Er sie erhoeren und ihr Kinder schenke. Im Mischkan befand sich der Cohen HaGadol (Hohepriester) Eli, der Channah beten sah.
Im Buch Samuel (Shmuel) 1, 1:10, heisst es wortlich: "Und sie war von bitterem Geist und sie betete zu G - tt".
Sie wollte G - tt ihr Herz ausschuetten und darum beten, auch ein Kind gebaeren zu koennen. Wie zuvor schon unsere Vormuetter Sarah und Rachel war auch Channah unfruchtbar, aber dennoch lernen wir von beiden Vormuettern, dass Gebete Berge versetzen und Geschehnisse zum Positiven veraendern koennen.
Channah sprach ihr Gebet leise vor sich hin und bewegte ihre Lippen. Im Buch Samuel (Shmuel) 1, 1:12, heisst es, dass sie aus ganzem Herzen sprach. Die Gemara im Talmud Berachot 31a lehrt, dass wir von Channah das richtige Beten lernen. Auch wir sollen unser Herzen G – tt zuwenden und unsere Worte mit den Lippen formen. Einfach die Worte der Segen und Gebete zu denken, reicht nicht aus.
Die Gemara faehrt fort, dass sie zwar die Lippen bewegte, aber dennoch ihre Wort nicht zu hoeren waren. Hieraus lernen wir, dass es verboten ist, waehrend des Gebetes seine Stimme zu erheben. Der Shulchan Aruch (Code of Jewish Law) – Traktat Orach Chaim 101:2 verbietet das laute Beten. Ein Betender sollte seine Worte nur so laut sagen, dass nur er sie hoert und nicht seine umherstehenden Nachbarn in deren Gebet stoert.
Der Cohen HaGadol Eli sah sie und dachte, dass Channah betrunken sein muesse, weil sie auf diese Art und Weise betete. Die Gemara fuegt die Erklaerung ein, dass wir aus diesem Satz lernen, dass es Betrunkenen verboten ist zu beten.
Warum ? Einen der Gruende dafuer fuehrt der Talmud – Kommentator Etz Yosef auf: Betrunkene fehle jegliche Konzentration.
Eli ging auf Channah zu und sprach sie auf ihre "Trunkenheit" an. Aus diesem Satz lernen wir, dass wenn wir jemanden sehen, der sich nicht richtig verhaelt, ihn darauf hinweisen sollen (Berachot 31b).
Channah jedoch klaerte ihn auf, dass sie aus ganzem Herzen bete und nicht betrunken sei. Aber wie kam Eli ueberhaupt auf die Idee, dass sie betrunken sein koennte ? Der Gaon aus Vilna erklaert die beruehmte Gemara folgendermassen:
Der Hohepriester Eli hatte, bevor er Channah ansprach, das Urim ve Turim befragt. Bei dem Urim ve Turim handelt es sich um eine Schrift mit G – ttes Namen, welche in das sogenannte Choshen, die Brustplatte, die der Hohepriester trug, eingefuegt war. Auf dem Choshen befanden sich verschiedenfarbige Steine der israel. Staemme sowie Buchstaben.
Wer dieses Urim ve Turim befragte, dem leuchteten Buchstaben auf, welche Woerter ergaben. Allerdings konnte diese nur derjenige deuten, welcher eine Heilige Eingebung (eine Art Prophezeihung) hatte. Als Eli das Urim ve Turim befragte, leuchteten die Buchstaben "Heh, Chaf, Resh, Shin" auf. Eli aber deutete die Buchstabenkombination falsch und statt "K – Sarah - wie Sarah" zu lesen, las er "Shikora – eine betrunkene Frau".
Channah klaerte Eli ueber seinen Irrtum auf und als sie ging, segnete er sie mit dem Spruch, dass G – tt ihre Wuensche erfuellen soll. Kurz darauf gebar sie ihren Sohn, den Propheten Samuel (Shmuel).
Die Gemara in Berachot 31b macht ebenso klar, dass wir verpflichtet sind, Leute, die falsche Schluesse aus unserem Verhalten ziehen, ueber unsere wahren Gruende aufklaeren muessen. Es reicht nicht aus, dass G – tt allein unsere Intensionen kennt, sondern wir muessen ebenso jeden falschen Verdacht der Mitmenschen von uns weisen (Chidushei HaRa'ah).
Wie schon unseren Vormuetter Sarah und Rachel wurde auch Channahs Kinderwunsch letztendlich aufgrund ihres emotionalen Gebetes von G – tt erhoert und erfuellt (siehe auch Talmud Rosh HaShana 11a).
Und was hat das ganze jetzt mit Rosh HaShana zu tun, werden sich jetzt vielleicht einige von Euch fragen.
Ganz einfach, denn auch wir bitten G – tt an Rosh HaShana um ein weiteres erfolgreiches Jahr, in dem all unsere Wuensche in Erfuellung gehen sollen.
G – tt richtet die gesamte Menschheit an Rosh HaShana und nicht nur die Juden. Daher ist es wichtig, dass wir an den beiden Feiertagen des jued. Neujahrsfestes ernsthaft beten und unsere Vergehen bereuen. G – tt richtet die Menschen in jenem Augenblick, in dem sie beten und schaut nicht auf unsere neuen Suenden im folgenden Jahr. Natuerlich weiss jeder von uns, dass er, trotz aller Versprechungen, wieder G – ttes Gesetze brechen wird, aber dennoch schaut G – tt nicht auf die naechste Woche und das kommende Jahr, sondern auf den Augenblick des Gebetes an Rosh HaShana.
Der Talmud Traktat Berachot klaert uns auf, wie und wann wir zu beten haben. Es ist ein sehr interessanter Traktat und leicht zu erlernen. In frueheren Beitraegen schnitt ich das Thema "Gebet im Judentum" schon recht haeufig an. Unter anderem lehrt uns der Talmud Berachot 30b, dass wir vor dem Gebet unseren Kopf von fremden Gedanken freibekommen sollen. Schon die frueheren Zaddikim (Gerechten) pflegten vor dem Gebet zu meditieren und sich so ganz auf G - tt zu konzentrieren. Zu spaeterer Zeit fuehrte der Baal Shem Tov genau jene Ideen wieder ein und die Meditation spielt bis heute eine enorme Rolle im Chassidismus.
Anschliessend faehrt der Talmud fort mit der Geschichte Channahs, welche wir uebrigens in der Haftarah (Lesung aus den Propheten) am ersten Tag von Rosh HaShana in den Synagogen lesen, und ich will an dieser Stelle naehere talmudische Erklaerungen darueber geben, was genau wir von Channah lernen koennen und was ihre Geschichte mit dem juedischen Neujahrsfest zu tun hat.
Das Buch Samuel (Shmuel) 1 erzaehlt uns von Channah, der Frau des Elkanah und zugleich Mutter des grossen Propheten Shmuel (Samuel). Elkanah hatte zwei Frauen. Die erste hiess Channah und die zweite hiess Pnina. Allerdings war nur Pnina mit Kindern gesegnet und deswegen begab sich Channah zum Mischkan (Tabernakel) in Schilo, wo sie zu G - tt beten wollte, dass Er sie erhoeren und ihr Kinder schenke. Im Mischkan befand sich der Cohen HaGadol (Hohepriester) Eli, der Channah beten sah.
Im Buch Samuel (Shmuel) 1, 1:10, heisst es wortlich: "Und sie war von bitterem Geist und sie betete zu G - tt".
Sie wollte G - tt ihr Herz ausschuetten und darum beten, auch ein Kind gebaeren zu koennen. Wie zuvor schon unsere Vormuetter Sarah und Rachel war auch Channah unfruchtbar, aber dennoch lernen wir von beiden Vormuettern, dass Gebete Berge versetzen und Geschehnisse zum Positiven veraendern koennen.
Channah sprach ihr Gebet leise vor sich hin und bewegte ihre Lippen. Im Buch Samuel (Shmuel) 1, 1:12, heisst es, dass sie aus ganzem Herzen sprach. Die Gemara im Talmud Berachot 31a lehrt, dass wir von Channah das richtige Beten lernen. Auch wir sollen unser Herzen G – tt zuwenden und unsere Worte mit den Lippen formen. Einfach die Worte der Segen und Gebete zu denken, reicht nicht aus.
Die Gemara faehrt fort, dass sie zwar die Lippen bewegte, aber dennoch ihre Wort nicht zu hoeren waren. Hieraus lernen wir, dass es verboten ist, waehrend des Gebetes seine Stimme zu erheben. Der Shulchan Aruch (Code of Jewish Law) – Traktat Orach Chaim 101:2 verbietet das laute Beten. Ein Betender sollte seine Worte nur so laut sagen, dass nur er sie hoert und nicht seine umherstehenden Nachbarn in deren Gebet stoert.
Der Cohen HaGadol Eli sah sie und dachte, dass Channah betrunken sein muesse, weil sie auf diese Art und Weise betete. Die Gemara fuegt die Erklaerung ein, dass wir aus diesem Satz lernen, dass es Betrunkenen verboten ist zu beten.
Warum ? Einen der Gruende dafuer fuehrt der Talmud – Kommentator Etz Yosef auf: Betrunkene fehle jegliche Konzentration.
Eli ging auf Channah zu und sprach sie auf ihre "Trunkenheit" an. Aus diesem Satz lernen wir, dass wenn wir jemanden sehen, der sich nicht richtig verhaelt, ihn darauf hinweisen sollen (Berachot 31b).
Channah jedoch klaerte ihn auf, dass sie aus ganzem Herzen bete und nicht betrunken sei. Aber wie kam Eli ueberhaupt auf die Idee, dass sie betrunken sein koennte ? Der Gaon aus Vilna erklaert die beruehmte Gemara folgendermassen:
Der Hohepriester Eli hatte, bevor er Channah ansprach, das Urim ve Turim befragt. Bei dem Urim ve Turim handelt es sich um eine Schrift mit G – ttes Namen, welche in das sogenannte Choshen, die Brustplatte, die der Hohepriester trug, eingefuegt war. Auf dem Choshen befanden sich verschiedenfarbige Steine der israel. Staemme sowie Buchstaben.
Wer dieses Urim ve Turim befragte, dem leuchteten Buchstaben auf, welche Woerter ergaben. Allerdings konnte diese nur derjenige deuten, welcher eine Heilige Eingebung (eine Art Prophezeihung) hatte. Als Eli das Urim ve Turim befragte, leuchteten die Buchstaben "Heh, Chaf, Resh, Shin" auf. Eli aber deutete die Buchstabenkombination falsch und statt "K – Sarah - wie Sarah" zu lesen, las er "Shikora – eine betrunkene Frau".
Channah klaerte Eli ueber seinen Irrtum auf und als sie ging, segnete er sie mit dem Spruch, dass G – tt ihre Wuensche erfuellen soll. Kurz darauf gebar sie ihren Sohn, den Propheten Samuel (Shmuel).
Die Gemara in Berachot 31b macht ebenso klar, dass wir verpflichtet sind, Leute, die falsche Schluesse aus unserem Verhalten ziehen, ueber unsere wahren Gruende aufklaeren muessen. Es reicht nicht aus, dass G – tt allein unsere Intensionen kennt, sondern wir muessen ebenso jeden falschen Verdacht der Mitmenschen von uns weisen (Chidushei HaRa'ah).
Wie schon unseren Vormuetter Sarah und Rachel wurde auch Channahs Kinderwunsch letztendlich aufgrund ihres emotionalen Gebetes von G – tt erhoert und erfuellt (siehe auch Talmud Rosh HaShana 11a).
Und was hat das ganze jetzt mit Rosh HaShana zu tun, werden sich jetzt vielleicht einige von Euch fragen.
Ganz einfach, denn auch wir bitten G – tt an Rosh HaShana um ein weiteres erfolgreiches Jahr, in dem all unsere Wuensche in Erfuellung gehen sollen.
G – tt richtet die gesamte Menschheit an Rosh HaShana und nicht nur die Juden. Daher ist es wichtig, dass wir an den beiden Feiertagen des jued. Neujahrsfestes ernsthaft beten und unsere Vergehen bereuen. G – tt richtet die Menschen in jenem Augenblick, in dem sie beten und schaut nicht auf unsere neuen Suenden im folgenden Jahr. Natuerlich weiss jeder von uns, dass er, trotz aller Versprechungen, wieder G – ttes Gesetze brechen wird, aber dennoch schaut G – tt nicht auf die naechste Woche und das kommende Jahr, sondern auf den Augenblick des Gebetes an Rosh HaShana.
Rabbi Ovadiah Yosefs neue Entgleisung
B"H
Vertraute des ehemaligen sephardischen Oberrabbiners, Rabbi Ovadiah Yosef, versuchen zu beschwichtigen, was jedoch wieder einmal zu spaet kommt. Rabbi Ovadiah Yosef ist beruehmt und beruechtigt fuer seine oft rueden Aussagen und er teilt an alle aus. Ob Politiker oder Holocaust – Ueberlebende, alle bekommen ihr Fett ab.
Gab er vergangene Woche noch zum Besten, dass er es ablehne, dass religioese Juden ueber Rosh HaShana (das anstehende Neujahrsfest) zum Grabe des Rabbi Nachman von Breslov nach Uman (Ukraine) fliegen, so teilte er vor ein paar Tagen noch mehr aus.
Ausnahmsweise stimme ich einmal mit ihm ueberein, dass Juden nicht ueber Rosh HaShana zum Grabe des Rabbi Nachman fahren sollten. Der Trip nach Uman hat sich in Israel zum Kult entwickelt und Tausende Maenner fliegen ueber das jued. Neujahrsfest in die Ukraine.
Hintergrund: Kurz vor seinem Tode im Jahre 1810 beauftragte der chassidische Rabbiner, Rabbi Nachman von Breslov, seine Chassidim, jedes Jahr an Rosh HaShana an seinem Grabe in Uman Tehillim (Psalmen) zu beten. Mittlerweile hat sich das ganze zum Kult entwickelt und vom Ben Gurion Flughafen starten mehrere Sonderfluege nach Uman.
Rosh HaShana ist jedoch ein Familienfest und wer schon in Israel lebt, fuer den gibt es keinen heiligeren Ort als das Fest hier zu begehen. Uman ersetzt nicht Jerusalem und Ehemaenner gehoeren zur Familie. Rabbi Ovadiah Yosef machte eine Ausnahme, naemlich fuer die Breslover Chassidim selbst. Diese duerfen nach Uman fliegen.
Ich habe versucht, mit einigen Breslover Chassidim und auch deren Ehefrauen ueber das Thema zu sprechen, doch Fehlanzeige. Man laesst sich diesbezueglich auf keine Kompromisse ein. Der Ehemann fliegt nach Uman, weil es Rabbi Nachman so befohlen hat. Punkt.
Fuer die Frauen hat sich uebrigens eine anderweitige Loesung gefunden und sie bleiben nicht einsam und allein daheim. Sie fahren nach Meron, dem Grabe des grossen Kabbalisten und Schueler des Rabbi Akiva, Rabbi Shimon Bar Yochai. In Uman ist Maennerparty und in Meron (Nordisrael) ist Frauenfete.
In meinem Beitrag zu Rosh HaShana werde ich mehr Details ueber die Breslover Chassidim und ihren Uman - Trip geben.
Diese Woche setzte Rabbi Ovadiah Yosef noch einen drauf. Die gefallenen Soldaten aus dem zweiten Libanon – Krieg seien selber schuld an ihrem Tod. Wer keine Mitzwot (Gesetze) einhaelt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ein einem Krieg faellt, so die neue Aussage des Rabbis.
Soviel Aufsehen erregen seine Bemerkungen nicht mehr, denn wir sind einiges gewohnt. So sagte dann auch der Vater eines gefallenen Soldaten nur, dass der Rabbi sich selbst einmal anschauen soll bevor er solche Dinge von sich gibt. Wir befinden uns im Monat Elul, dem Monat vor Rosh HaShana und Elul ist ein Monat, in dem wir G – tt um Vergebung fuer unsere Vergehen bitten sollen. Das habe der Rabbi wohl vergessen. Uebrigens seien auch religioese Soldaten gefallen.
Eine Seltenheit sind solche Ansichten leider nicht und ich bin strikt gegen irgendwelche Aussagen der Art. Sie koennten zutreffen oder auch nicht. Aber wir alle kennen die Gruende fuer G – ttes Entscheidungen nicht und ohne Gewissheit duerfen solche Urteile nicht gefaellt werden. Und ich glaube kaum, dass Rabbi Yosef einen persoenlichen Draht zu G – tt hat.
Ein psychologischer Grund mag sein, dass wir Menschen immer einen Grund fuer ein Geschehen suchen. Warum ist dies und jenes passiert ? Es faellt uns schwer oder ist uns gar unmoeglich, Dinge zu akzeptieren, vor allem dann, wenn momentan kein Grund ersichtlich ist.
Vertraute des ehemaligen sephardischen Oberrabbiners, Rabbi Ovadiah Yosef, versuchen zu beschwichtigen, was jedoch wieder einmal zu spaet kommt. Rabbi Ovadiah Yosef ist beruehmt und beruechtigt fuer seine oft rueden Aussagen und er teilt an alle aus. Ob Politiker oder Holocaust – Ueberlebende, alle bekommen ihr Fett ab.
Gab er vergangene Woche noch zum Besten, dass er es ablehne, dass religioese Juden ueber Rosh HaShana (das anstehende Neujahrsfest) zum Grabe des Rabbi Nachman von Breslov nach Uman (Ukraine) fliegen, so teilte er vor ein paar Tagen noch mehr aus.
Ausnahmsweise stimme ich einmal mit ihm ueberein, dass Juden nicht ueber Rosh HaShana zum Grabe des Rabbi Nachman fahren sollten. Der Trip nach Uman hat sich in Israel zum Kult entwickelt und Tausende Maenner fliegen ueber das jued. Neujahrsfest in die Ukraine.
Hintergrund: Kurz vor seinem Tode im Jahre 1810 beauftragte der chassidische Rabbiner, Rabbi Nachman von Breslov, seine Chassidim, jedes Jahr an Rosh HaShana an seinem Grabe in Uman Tehillim (Psalmen) zu beten. Mittlerweile hat sich das ganze zum Kult entwickelt und vom Ben Gurion Flughafen starten mehrere Sonderfluege nach Uman.
Rosh HaShana ist jedoch ein Familienfest und wer schon in Israel lebt, fuer den gibt es keinen heiligeren Ort als das Fest hier zu begehen. Uman ersetzt nicht Jerusalem und Ehemaenner gehoeren zur Familie. Rabbi Ovadiah Yosef machte eine Ausnahme, naemlich fuer die Breslover Chassidim selbst. Diese duerfen nach Uman fliegen.
Ich habe versucht, mit einigen Breslover Chassidim und auch deren Ehefrauen ueber das Thema zu sprechen, doch Fehlanzeige. Man laesst sich diesbezueglich auf keine Kompromisse ein. Der Ehemann fliegt nach Uman, weil es Rabbi Nachman so befohlen hat. Punkt.
Fuer die Frauen hat sich uebrigens eine anderweitige Loesung gefunden und sie bleiben nicht einsam und allein daheim. Sie fahren nach Meron, dem Grabe des grossen Kabbalisten und Schueler des Rabbi Akiva, Rabbi Shimon Bar Yochai. In Uman ist Maennerparty und in Meron (Nordisrael) ist Frauenfete.
In meinem Beitrag zu Rosh HaShana werde ich mehr Details ueber die Breslover Chassidim und ihren Uman - Trip geben.
Diese Woche setzte Rabbi Ovadiah Yosef noch einen drauf. Die gefallenen Soldaten aus dem zweiten Libanon – Krieg seien selber schuld an ihrem Tod. Wer keine Mitzwot (Gesetze) einhaelt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ein einem Krieg faellt, so die neue Aussage des Rabbis.
Soviel Aufsehen erregen seine Bemerkungen nicht mehr, denn wir sind einiges gewohnt. So sagte dann auch der Vater eines gefallenen Soldaten nur, dass der Rabbi sich selbst einmal anschauen soll bevor er solche Dinge von sich gibt. Wir befinden uns im Monat Elul, dem Monat vor Rosh HaShana und Elul ist ein Monat, in dem wir G – tt um Vergebung fuer unsere Vergehen bitten sollen. Das habe der Rabbi wohl vergessen. Uebrigens seien auch religioese Soldaten gefallen.
Eine Seltenheit sind solche Ansichten leider nicht und ich bin strikt gegen irgendwelche Aussagen der Art. Sie koennten zutreffen oder auch nicht. Aber wir alle kennen die Gruende fuer G – ttes Entscheidungen nicht und ohne Gewissheit duerfen solche Urteile nicht gefaellt werden. Und ich glaube kaum, dass Rabbi Yosef einen persoenlichen Draht zu G – tt hat.
Ein psychologischer Grund mag sein, dass wir Menschen immer einen Grund fuer ein Geschehen suchen. Warum ist dies und jenes passiert ? Es faellt uns schwer oder ist uns gar unmoeglich, Dinge zu akzeptieren, vor allem dann, wenn momentan kein Grund ersichtlich ist.
Scheidungen leichter gemacht ?
B"H
Viele Frauen, die eine Ehescheidung beim Oberrabbinat (Rabbanut) beantragt haben, duerfen nun aufatmen. Die hoechste Instanz fuer Ehescheidungen durch das Rabbanut, das Grosse Beit Din, bekommt drei neue Dayanim (rabbinische Richter), die fuer etwas mehr Liberalitaet bezueglich Ehescheidungen bekannt sind.
Frauen, denen bisher die Ehescheidung halachisch bzw. rabbinisch verweigert worden ist, haben nun doch noch eine Chance, die Get zu bekommen, heisst geschieden zu werden.
Allerdings gilt dies nur fuer Faelle, in denen das Rabbanut entscheidet !!!
Zur Aufklaerung fuer alle, die mit dem Thema nicht so vertraut sind:
Im Judentum kann es nur Ehescheidungen geben, wenn der Mann seiner Frau die Erlaubnis dafuer erteilt. Er muss in eine Ehescheidung einstimmen. Verweigert er seine Zustimmung, kann die Frau nach juedischem Gesetz nicht geschieden werden.
Aktuell werden solche Faelle in Israel oft zu Gunsten der Ehefrau gehandhabt. Ist eine Scheidung wirklich unvermeidlich, dann kann das Rabbanut den Ehemann zu seiner Zustimmung zwingen, sogar mit Haft. Andererseits fluechten nicht wenige Ehemaenner ins Ausland, weil sie partout keine Zustimmung geben wollen, was zur Folge hat, dass aus der Ehefrau eine Agunah wird. Sie kann nicht geschieden werden und insbesondere Privatdetekteien haben sich darauf spezialisiert, die entschwundenen Ehemaenner im Ausland zu suchen um sie dort zur Unterschrift unter das Get - Formular zu zwingen. Ins dringenden Faelle reisen auch schon einmal Rabbiner des Rabbanut selber an.
Sollte ein Paar zum Rabbanut kommen, wo beide Parteien eine sofortige Scheidung wollen, versucht das Rabbanut in den meisten Faellen erst einmal zu vermitteln. "Shalom Bait" - so lautet vorerst die Entscheidung. In der Realitaet schaut es so aus, dass das Ehepaar ein paar weitere Wochen oder Monate zusammen leben muss und in der Zeit versucht, zu einer ehelichen Einigung zu kommen. Gelingt dies nicht, kommt es zu weiteren Terminen beim Rabbanut.
Ehescheidungen sind ein aeusserst kompliziertes Thema im Judentum und in absehbarer Zeit werde ich mehr dazu schreiben. Halachisches aus dem Talmud Traktat Gittin und halachische Urteile des beruehmten Halacha - Experten Rabbi Moshe Feinstein, aber genauso praktische Fallbeispiele aus meinem Bekanntenkreis.
Viele Frauen, die eine Ehescheidung beim Oberrabbinat (Rabbanut) beantragt haben, duerfen nun aufatmen. Die hoechste Instanz fuer Ehescheidungen durch das Rabbanut, das Grosse Beit Din, bekommt drei neue Dayanim (rabbinische Richter), die fuer etwas mehr Liberalitaet bezueglich Ehescheidungen bekannt sind.
Frauen, denen bisher die Ehescheidung halachisch bzw. rabbinisch verweigert worden ist, haben nun doch noch eine Chance, die Get zu bekommen, heisst geschieden zu werden.
Allerdings gilt dies nur fuer Faelle, in denen das Rabbanut entscheidet !!!
Zur Aufklaerung fuer alle, die mit dem Thema nicht so vertraut sind:
Im Judentum kann es nur Ehescheidungen geben, wenn der Mann seiner Frau die Erlaubnis dafuer erteilt. Er muss in eine Ehescheidung einstimmen. Verweigert er seine Zustimmung, kann die Frau nach juedischem Gesetz nicht geschieden werden.
Aktuell werden solche Faelle in Israel oft zu Gunsten der Ehefrau gehandhabt. Ist eine Scheidung wirklich unvermeidlich, dann kann das Rabbanut den Ehemann zu seiner Zustimmung zwingen, sogar mit Haft. Andererseits fluechten nicht wenige Ehemaenner ins Ausland, weil sie partout keine Zustimmung geben wollen, was zur Folge hat, dass aus der Ehefrau eine Agunah wird. Sie kann nicht geschieden werden und insbesondere Privatdetekteien haben sich darauf spezialisiert, die entschwundenen Ehemaenner im Ausland zu suchen um sie dort zur Unterschrift unter das Get - Formular zu zwingen. Ins dringenden Faelle reisen auch schon einmal Rabbiner des Rabbanut selber an.
Sollte ein Paar zum Rabbanut kommen, wo beide Parteien eine sofortige Scheidung wollen, versucht das Rabbanut in den meisten Faellen erst einmal zu vermitteln. "Shalom Bait" - so lautet vorerst die Entscheidung. In der Realitaet schaut es so aus, dass das Ehepaar ein paar weitere Wochen oder Monate zusammen leben muss und in der Zeit versucht, zu einer ehelichen Einigung zu kommen. Gelingt dies nicht, kommt es zu weiteren Terminen beim Rabbanut.
Ehescheidungen sind ein aeusserst kompliziertes Thema im Judentum und in absehbarer Zeit werde ich mehr dazu schreiben. Halachisches aus dem Talmud Traktat Gittin und halachische Urteile des beruehmten Halacha - Experten Rabbi Moshe Feinstein, aber genauso praktische Fallbeispiele aus meinem Bekanntenkreis.
Montag, August 27, 2007
Der juedische Drang nach Assimilation
B"H
Es war noch zu meiner Zeit in Deutschland als ich den Film "Sonnenschein" sah. Soweit ich mich erinnere, handelte es sich um eine deutsch – ungarische Co - Produktion, die offensichtlich nur in kleineren Kinos gezeigt wurde.
Der Film portraetierte die juedische Familie Sonnenschein ueber mehrere Generationen hinweg. Da war zuerst der Urgrossvater Sonnenschein, ein Chassid, der ueber ungarische Doerfer zog und selbstgebrannten Alkohol verkaufte.
Die naechste Generation der Sonnenscheins war schon nicht mehr chassidisch, sondern hatte sich stattdessen assimiliert. Kipa und Bart hatten ausgedient und mittlerweile braute man den Alkohol in einer Fabrik. Einer der Sonnenschein – Fabrikanten wollte in die Politik und um Erfolg bei der Waehlerschaft zu haben, legte man ihm nahe, den juedischen Namen in einen christlich – ungarischen zu aendern. Gesagt, getan und schon befand sich der Fabrikant im Parlament. Ueberfluessig zu erwaehnen, dass kurz darauf auch noch die Konvertierung zum Christentum folgte. Alles des Erfolges wegen, versteht sich.
Worauf der Film immer wieder aufmerksam machte war das was die Sonnenscheins auch unternahmen, um sich zu assimilieren und Erfolg zu haben, sie jedesmal aufs Neue von ihrer nichtjuedischen Umwelt auf ihre juedische Herkunft aufmerksam gemacht wurden. Auch als Parlamentarier musste sich der Herr Ex – Sonnenschein bissige Bemerkungen seiner Kollegen anhoeren.
Der darauffolgenden Generation erging es noch schlechter. Die Familie war zwar komplett assimiliert, aber die Deutschen besetzten Ungarn und somit wurden auch ploetzlich die Sonnenscheins wieder zu Juden wider Willen. Die Rassegesetze griffen und einer der Sonnenschein Soehne wurde in einem KZ ermordet.
Danach kamen die Russen und auch hier verspuerte die Familie den Drang, sich anpassen zu muessen. Man kommt auf den Kommunismus, der einen Juden jedoch auch nicht haben will. Zum Schluss besinnen sich die Sonnenscheins wieder ihres Judentums.
Der Drang nach Assimilation ist uralt. Schon einige Jahre nach der Besetzung des Landes Canaan durch Joshua bin Nun und den Israeliten, beginnen sich einige zu assimilieren. Warnte G – tt noch vor der Einnahme des Landes in der Thora vor Assimilation, begannen Jahre darauf schon die ersten Zweifel. Warum koennen Juden nicht so sein wie alle anderen Voelker auch ? Diese Frage stellen sich nicht nur die anderen Voelker, sondern auch die Juden selbst. Und das bis heute.
Ich habe nicht mitgezaehlt, wie haeufig ich die Frage in Deutschland hoerte. "Kannst Du nicht auch dies und das essen und wieso must Du immer eine Ausnahme bilden "? So reagierten nicht wenige meiner nichtjuedischen deutschen Freunde. Allerdings waren sie der Fragen schnell ueberdruessig und irgendwann akzeptierten sie einfach alles. Das Witzige ist, dass, falls ich einmal etwas vergass, ich von ihnen darauf aufmerksam gemacht wurde. Manche kannten die Halachot dann ploetzlich besser als ich.
Ich koennte jetzt nicht mit Gewissheit sagen, dass es irgendwo geschrieben steht, doch bestehen verschiedene juedische Ansichten, dass Nichtjuden einen Juden mehr anerkennen, wenn wir unsere Gesetze einhalten. Wahr oder nicht, erlebt habe ich diese Behauptung schon des oefteren bei Moslems.
In Israel gibt es keinen Religionskrieg zwischen Juden und Moslems, denn der Konflikt hat politische Ursachen. Allerdings reagieren Moslems oft positiver auf relig. Juden, wenn es um Religion geht. Beispiel: Die Kaschrut – Koschergesetze. Mit einigen Moslems hatte ich schon Diskussionen darueber, wie andere Voelker nur Schweinefleisch essen koennen. Das zweite beruehmte Beispiel ist die anstaendige Kleidung der Frau. Hierbei ging es in unserer Diskussion uebrigens nicht um irgendwelche Schleier oder die Unterdrueckung des Feminismus. Es ging ganz normal darum, dass eine Frau nicht gerade im knappen Mini herumlaufen soll. Ein zusaetzlicher Punkt, der mir noch einfaellt, sind die Fastentage. Bei den Moslems steht der Ramadan an, der manchmal in die Zeit des wichtigsten jued. Fastentages Yom Kippur faellt. Auf meinem Weg zur Kotel (Klagemauer) hoerte ich vor einem Jahr positive Bemerkungen von Moslems, die wissen wollten, wie wir diesen Tage begehen. "Oh fasten, hiess es da, fasten tun wir auch gerade". Dass wir allerdings 24 Stunden lang fast, fiel auf Erstaunen, denn im Ramadan wird nur tagsueber gefastet.
In Israel zeigt sich der Drang nach Assimilation auf verschiedene Art und Weise und bei unterschiedlichen juedischen Bevoelkerungsgruppen. Da sind zum einen viele nichtreligioese Juden in Tel Aviv. Wahrscheinlich das beruehmteste Beispiel ueberhaupt. Tel Aviv nennt sich gerne die "Stadt ohne Pause" und wer will da schon Religion ? Traditionen ja, die sollten sein bis zu einem gewissen Grad. Aber in Tel Aviv sind wir europaeisch und muessen uns halt auch so benehmen. Kleidung, Essen und Lebensstil. Wer als Tourist kommt, der meint wirklich in einer europ. Stadt zu stehen.
Viele Jerusalemer stehen dem Verhalten nicht nach. Die Traditionen sind manchmal strenger, doch will man auch europ. oder noch besser, amerikanisch sein. American Way of Life, trotzdem die Amerikaner bei uns als recht daemlich angesehen werden. Und auch die religioese Bevoelkerungsschicht bleibt nicht von allen aeusseren Einfluessen verschont. Vielleicht nicht oder nur kaum in Mea Shearim, aber bei litvishen und nationalreligioesen Juden gibt es definitiv Einfluesse. Vor allem bei der Bekleidung stehen die litvishen Juden ganz oben. Obwohl nur schwarze Hosen und weisse Hemden akzeptiert sind, stammen diese nicht selten von Armani oder anderen Modedesignern. Litvishe Yeshiva Studenten legen Wert auf Stil, was sie oft herumlaufen laesst wie einen Pfau und allgemein ist bekannt, in welcher Yeshiva sie lernen. Jede Yeshiva hat so ihren Ruf und es darf gelaestert werden. Ob in Israel oder in New York, ob Lakewood oder MIR.
Aber sind wir realistisch gesehen ueberhaupt faehig, uns zu assimilieren ? Im Ausland sicher eher als in Israel. Manche assimilierten Israelis kommen mir immer wieder nur vor wie schlechte Kopien der Europaer.
Das Leben ist genauso wie das der Sonnenscheins. Was auch immer wir tun, stets werden wir an unsere Herkunft erinnert, und sei es nur eine noch so winzige Bemerkung. Sollte ueberhaupt ein Krieg gegen Israel ausbrechen oder es geschieht ein Bombenattentat gegen Juden, dann halten wir auf einmal alle wieder zusammen. Jedenfalls die Mehrheit, die sich noch nicht vollkommen entfernt hat.
Europaeisch sein hin oder her, ploetzlich spielt das alles keine Rolle mehr, denn es wird sich um Israel gekuemmert. Egal, ob jemand religioes ist oder nicht. Wir koennen gar nicht anders, was man ironisch einen Fluch nennen koennte. Am Ende bleiben doch alles zusammen und die Thora behaelt recht.
Es war noch zu meiner Zeit in Deutschland als ich den Film "Sonnenschein" sah. Soweit ich mich erinnere, handelte es sich um eine deutsch – ungarische Co - Produktion, die offensichtlich nur in kleineren Kinos gezeigt wurde.
Der Film portraetierte die juedische Familie Sonnenschein ueber mehrere Generationen hinweg. Da war zuerst der Urgrossvater Sonnenschein, ein Chassid, der ueber ungarische Doerfer zog und selbstgebrannten Alkohol verkaufte.
Die naechste Generation der Sonnenscheins war schon nicht mehr chassidisch, sondern hatte sich stattdessen assimiliert. Kipa und Bart hatten ausgedient und mittlerweile braute man den Alkohol in einer Fabrik. Einer der Sonnenschein – Fabrikanten wollte in die Politik und um Erfolg bei der Waehlerschaft zu haben, legte man ihm nahe, den juedischen Namen in einen christlich – ungarischen zu aendern. Gesagt, getan und schon befand sich der Fabrikant im Parlament. Ueberfluessig zu erwaehnen, dass kurz darauf auch noch die Konvertierung zum Christentum folgte. Alles des Erfolges wegen, versteht sich.
Worauf der Film immer wieder aufmerksam machte war das was die Sonnenscheins auch unternahmen, um sich zu assimilieren und Erfolg zu haben, sie jedesmal aufs Neue von ihrer nichtjuedischen Umwelt auf ihre juedische Herkunft aufmerksam gemacht wurden. Auch als Parlamentarier musste sich der Herr Ex – Sonnenschein bissige Bemerkungen seiner Kollegen anhoeren.
Der darauffolgenden Generation erging es noch schlechter. Die Familie war zwar komplett assimiliert, aber die Deutschen besetzten Ungarn und somit wurden auch ploetzlich die Sonnenscheins wieder zu Juden wider Willen. Die Rassegesetze griffen und einer der Sonnenschein Soehne wurde in einem KZ ermordet.
Danach kamen die Russen und auch hier verspuerte die Familie den Drang, sich anpassen zu muessen. Man kommt auf den Kommunismus, der einen Juden jedoch auch nicht haben will. Zum Schluss besinnen sich die Sonnenscheins wieder ihres Judentums.
Der Drang nach Assimilation ist uralt. Schon einige Jahre nach der Besetzung des Landes Canaan durch Joshua bin Nun und den Israeliten, beginnen sich einige zu assimilieren. Warnte G – tt noch vor der Einnahme des Landes in der Thora vor Assimilation, begannen Jahre darauf schon die ersten Zweifel. Warum koennen Juden nicht so sein wie alle anderen Voelker auch ? Diese Frage stellen sich nicht nur die anderen Voelker, sondern auch die Juden selbst. Und das bis heute.
Ich habe nicht mitgezaehlt, wie haeufig ich die Frage in Deutschland hoerte. "Kannst Du nicht auch dies und das essen und wieso must Du immer eine Ausnahme bilden "? So reagierten nicht wenige meiner nichtjuedischen deutschen Freunde. Allerdings waren sie der Fragen schnell ueberdruessig und irgendwann akzeptierten sie einfach alles. Das Witzige ist, dass, falls ich einmal etwas vergass, ich von ihnen darauf aufmerksam gemacht wurde. Manche kannten die Halachot dann ploetzlich besser als ich.
Ich koennte jetzt nicht mit Gewissheit sagen, dass es irgendwo geschrieben steht, doch bestehen verschiedene juedische Ansichten, dass Nichtjuden einen Juden mehr anerkennen, wenn wir unsere Gesetze einhalten. Wahr oder nicht, erlebt habe ich diese Behauptung schon des oefteren bei Moslems.
In Israel gibt es keinen Religionskrieg zwischen Juden und Moslems, denn der Konflikt hat politische Ursachen. Allerdings reagieren Moslems oft positiver auf relig. Juden, wenn es um Religion geht. Beispiel: Die Kaschrut – Koschergesetze. Mit einigen Moslems hatte ich schon Diskussionen darueber, wie andere Voelker nur Schweinefleisch essen koennen. Das zweite beruehmte Beispiel ist die anstaendige Kleidung der Frau. Hierbei ging es in unserer Diskussion uebrigens nicht um irgendwelche Schleier oder die Unterdrueckung des Feminismus. Es ging ganz normal darum, dass eine Frau nicht gerade im knappen Mini herumlaufen soll. Ein zusaetzlicher Punkt, der mir noch einfaellt, sind die Fastentage. Bei den Moslems steht der Ramadan an, der manchmal in die Zeit des wichtigsten jued. Fastentages Yom Kippur faellt. Auf meinem Weg zur Kotel (Klagemauer) hoerte ich vor einem Jahr positive Bemerkungen von Moslems, die wissen wollten, wie wir diesen Tage begehen. "Oh fasten, hiess es da, fasten tun wir auch gerade". Dass wir allerdings 24 Stunden lang fast, fiel auf Erstaunen, denn im Ramadan wird nur tagsueber gefastet.
In Israel zeigt sich der Drang nach Assimilation auf verschiedene Art und Weise und bei unterschiedlichen juedischen Bevoelkerungsgruppen. Da sind zum einen viele nichtreligioese Juden in Tel Aviv. Wahrscheinlich das beruehmteste Beispiel ueberhaupt. Tel Aviv nennt sich gerne die "Stadt ohne Pause" und wer will da schon Religion ? Traditionen ja, die sollten sein bis zu einem gewissen Grad. Aber in Tel Aviv sind wir europaeisch und muessen uns halt auch so benehmen. Kleidung, Essen und Lebensstil. Wer als Tourist kommt, der meint wirklich in einer europ. Stadt zu stehen.
Viele Jerusalemer stehen dem Verhalten nicht nach. Die Traditionen sind manchmal strenger, doch will man auch europ. oder noch besser, amerikanisch sein. American Way of Life, trotzdem die Amerikaner bei uns als recht daemlich angesehen werden. Und auch die religioese Bevoelkerungsschicht bleibt nicht von allen aeusseren Einfluessen verschont. Vielleicht nicht oder nur kaum in Mea Shearim, aber bei litvishen und nationalreligioesen Juden gibt es definitiv Einfluesse. Vor allem bei der Bekleidung stehen die litvishen Juden ganz oben. Obwohl nur schwarze Hosen und weisse Hemden akzeptiert sind, stammen diese nicht selten von Armani oder anderen Modedesignern. Litvishe Yeshiva Studenten legen Wert auf Stil, was sie oft herumlaufen laesst wie einen Pfau und allgemein ist bekannt, in welcher Yeshiva sie lernen. Jede Yeshiva hat so ihren Ruf und es darf gelaestert werden. Ob in Israel oder in New York, ob Lakewood oder MIR.
Aber sind wir realistisch gesehen ueberhaupt faehig, uns zu assimilieren ? Im Ausland sicher eher als in Israel. Manche assimilierten Israelis kommen mir immer wieder nur vor wie schlechte Kopien der Europaer.
Das Leben ist genauso wie das der Sonnenscheins. Was auch immer wir tun, stets werden wir an unsere Herkunft erinnert, und sei es nur eine noch so winzige Bemerkung. Sollte ueberhaupt ein Krieg gegen Israel ausbrechen oder es geschieht ein Bombenattentat gegen Juden, dann halten wir auf einmal alle wieder zusammen. Jedenfalls die Mehrheit, die sich noch nicht vollkommen entfernt hat.
Europaeisch sein hin oder her, ploetzlich spielt das alles keine Rolle mehr, denn es wird sich um Israel gekuemmert. Egal, ob jemand religioes ist oder nicht. Wir koennen gar nicht anders, was man ironisch einen Fluch nennen koennte. Am Ende bleiben doch alles zusammen und die Thora behaelt recht.
Labels:
Jewish Identity,
Judentum
Samstag, August 25, 2007
Toldot Aharon are Back
B"H
Man hatte uns zwar berichtet, dass der Rebbe der Chassidut Toldot Aharon an diesem Freitag Abend nach ca. sechs Wochen Urlaub wieder einen chassidischen Tisch geben wird, doch traute ich den Berichten nicht unbedingt. Toldot Aharon ist eine sehr geschlossene chassidische Gruppe und was wissen andere Leute schon von ihnen ?
Gluecklicherweise hatte ich mich geirrt und in Mea Shearim weiss doch jeder, was der Nachbar macht.
Nach dem Shabbat - Essen bei Rabbi Mordechai Machlis schauten meine Freundin ich ich bei Toldot Avraham vorbei. Erwarten tat uns ausserhalb des Synagogen - Komplexes eine gaehnende Leere und so dachten wir, dass nichts stattfindet. Wir wollten gerade wieder umkehren als eine Frau mit ihren Kindern vorbeilief. Ich fragte sie, ob es einen Tisch gebe und sie bejahte. Sie sei auch auf dem Weg und so traten wir gemeinsam in das Gebaeude.
Einige Dinge muss ich zur Erinnerung vorab erwaehnen:
Genau am 1. Juni dieses Jahres begannen wir mit unserer Teilnahme an chassidischen Tischen. Meine urspruengliche Idee war es, fuer meine zwei relig. Blogs ausfuehrliche Artikel ueber chassidische Gruppen zu verfassen. Und das Wissen wollte ich nicht nur irgendwelchen Buechern entnehmen, sondern LIVE erleben und mit Gruppenmitgliedern sprechen. So machte ich mich schliesslich auf den Weg und nahm eine gute Freundin mit, die seitdem immer dabei ist.
Nie war es unsere Absicht, die eine Gruppe positiver oder negativer als die andere darzustellen oder irgendwie in die Gruppen involviert zu werden. Okay, wir sind beide religioes, doch keine Mitglieder bei einer chassidischen Gruppe.
Schnell aber merkten wir, dass wir, ohne es zu wollen, uns an die Gruppen gewoehnten und genossen die Tische mit den Rebben der jeweiligen Gruppe. Zweimal waren wir bei Toldot Aharon Tischen gewesen und hatten uns danach auf deren Splittergruppe Toldot Avraham Yitzchak konzentriert.
Meiner Freundin fiel alles immer schwerer, denn sie spricht nur sehr wenig Hebraeisch und wenn etwas anstand, musste immer ich fragen. Ich bin diejenige, die mit den Leuten spricht und hinterher uebersetze ich es meiner Freundin ins Englische.
Seit sechs Wochen befand man sich bei Toldot Aharon im Urlaub und gestern war es wieder Zeit zum Tisch. Nach langer Abstinenz.
Wir kamen recht frueh und fanden gleich sehr gute Sitzplaetze in der Frauenempore. Ohne zu zoegern, setzten wir uns fasst hinter die Rebbitzen, der Frau von Rebbe David Kahn, und schon befanden wir uns inmitten saemtlicher Toldot Aharon Frauen.
Man koennte sagen, dass es jedesmal wieder ein interessantes Erlebnis bei ihnen ist. Da sitzen die Frauen der extremsten chassidischen Gruppe ueberhaupt da. Gekleidet sind sie ueberwiegend in schwarz oder anderen dunklen Farben. Einem ungarischen Brauch zufolge rasieren die Frauen ca. 1 - 2 Tage nach ihrer Hochzeit ihr Haar total ab und tragen tagsueber eine schwarze und am Shabbat einen weisse Kopfbedeckung: Die sogenannte Yasameh. Peruecken werden von Toldot Aharon strikt abgelehnt !!!
Und wir sassen inmitten dieser fuer den aeusseren Betrachter vielleicht merkwuerdigen Gesellschaft. Und ausgerechnet gestern war ich so muede, dass ich keine richtige Lust auf grosse Konversation verspuerte.
Die Frauen um uns herum sagten fast alle "Gut Shabbes - Shabbat Shalom" zu uns, was nicht so ganz selbstverstaendlich ist. Kurz darauf betrat Rebbe David Kahn den Raum im Erdgeschoss. Auf der Frauenempore sitzen wir genau vor riesigen Fensterscheiben und sehen alles, was unten im Maennerbereich geschieht. Von unten allerdings sehen uns die Maenner nicht, denn die Fenster sind von aussen verspiegelt. Der absolute Anstand. Wir fuehlen uns jedesmal wie im Theater und geniessen die tolle chassidische Atmosphaere.
Rebbe Kahn machte Kiddush (Segnung des Weines) und spaeter wurde etwas Essen an die Chassidim verteilt. Ueberwaeltigend ist die persoenliche Zuwendung des Rebben und auch seiner Frau gegenueber den Chassidim.
Und dann geschah etwas, womit wir keinesfalls gerechnet hatten. Legten wir doch bisher immer sehr grossen Wert auf unsere Anonymitaet, so beginnt diese ploetzlich zu broeckeln. Obwohl wir nur zweimal bei Toldot Aharon waren, kam eine junge Frau auf mich zu und fragte gerade heraus, ob ich mich an sie erinnere. Ja, sagte ich, obwohl mir im ersten Moment nicht klar war, woher ich sie kannte. Spaeter fiel mir ein, dass ich sie vor Wochen beim Tisch sah und ehrlich gesagt wirkte sie ziemlich deprimiert.
Gestern das gleiche Bild: Sie setzte sich neben mich und war deprimiert. Ich spuerte, dass sie mit mir ein Gespraech beginnen wollte und ich ueberlegte, was ich zu ihr sagen koennte. Anscheinend tat sie das gleiche und vor lauter komplizierten Ueberlegungen kam es zu nichts. Kommenden Freitag werden wir wieder dort sein und dann wird sich sicher ein Gespraech ergeben.
Auch andere Frauen erinnerten sich an uns und einige verteilten kaltes Mineralwasser, was bei der momentanen Hitzewelle eine wahre Erloesung ist. Wir hatten nicht damit gerechnet, auch etwas zu bekommen, aber ploetzlich wurden wir gefragt. Ausserdem eroeffnete uns eine weitere junge Frau, dass wenn wir den Segen vor dem Trinken sagen, eine Kranke mit in den Segen einbeziehen und fuer deren Genesung beten sollen. Spaeter kamen noch mehr Frauen an uns vorbei, die uns sofort begruessten. Fuer uns ein kleiner Schock, wegen der langsam verlorengehenden Anonymitaet.
Rebbe Kahn beginnt seinen Tisch mit Hunderten von Chassidim puenktlich um 23.30 und beendet ihn ebenso puenktlich um 2.30 Uhr. Ich kann seinen Tisch nur weiterempfehlen: tolle Gesaenge, super Stimmung und fuer all jene, die am Chassidismus interessiert sind, ist der Tisch ein Leckerbissen.
Draussen angekommen fragten wir uns aber schon, wie weit wir gehen koennen, heisst, wie weit unsere persoenlichen Beziehungen zu der Gruppe reichen sollen. Wenn die Atmosphaere so bleibt, dann werden wir innerhalb weniger Wochen sehr viel ueber Toldot Aharon wissen, Leute kennen lernen, aber die Frage bleibt, inwieweit wir an ihnen haften sollen und wo genau der Abstand ist.
Hier ein Photo mit den beiden Bruedern Rebbe David Kahn und Rebbe Yaakov Shmuel Kahn. Ganz rechts ist der Rebbe der Toldot Avraham Yitzchak, Rabbi Yaakov Shmuel Kahn zu sehen und in der Mitte befindet sich Rebbe David Kahn, der Rebbe der Toldot Aharon.
Man hatte uns zwar berichtet, dass der Rebbe der Chassidut Toldot Aharon an diesem Freitag Abend nach ca. sechs Wochen Urlaub wieder einen chassidischen Tisch geben wird, doch traute ich den Berichten nicht unbedingt. Toldot Aharon ist eine sehr geschlossene chassidische Gruppe und was wissen andere Leute schon von ihnen ?
Gluecklicherweise hatte ich mich geirrt und in Mea Shearim weiss doch jeder, was der Nachbar macht.
Nach dem Shabbat - Essen bei Rabbi Mordechai Machlis schauten meine Freundin ich ich bei Toldot Avraham vorbei. Erwarten tat uns ausserhalb des Synagogen - Komplexes eine gaehnende Leere und so dachten wir, dass nichts stattfindet. Wir wollten gerade wieder umkehren als eine Frau mit ihren Kindern vorbeilief. Ich fragte sie, ob es einen Tisch gebe und sie bejahte. Sie sei auch auf dem Weg und so traten wir gemeinsam in das Gebaeude.
Einige Dinge muss ich zur Erinnerung vorab erwaehnen:
Genau am 1. Juni dieses Jahres begannen wir mit unserer Teilnahme an chassidischen Tischen. Meine urspruengliche Idee war es, fuer meine zwei relig. Blogs ausfuehrliche Artikel ueber chassidische Gruppen zu verfassen. Und das Wissen wollte ich nicht nur irgendwelchen Buechern entnehmen, sondern LIVE erleben und mit Gruppenmitgliedern sprechen. So machte ich mich schliesslich auf den Weg und nahm eine gute Freundin mit, die seitdem immer dabei ist.
Nie war es unsere Absicht, die eine Gruppe positiver oder negativer als die andere darzustellen oder irgendwie in die Gruppen involviert zu werden. Okay, wir sind beide religioes, doch keine Mitglieder bei einer chassidischen Gruppe.
Schnell aber merkten wir, dass wir, ohne es zu wollen, uns an die Gruppen gewoehnten und genossen die Tische mit den Rebben der jeweiligen Gruppe. Zweimal waren wir bei Toldot Aharon Tischen gewesen und hatten uns danach auf deren Splittergruppe Toldot Avraham Yitzchak konzentriert.
Meiner Freundin fiel alles immer schwerer, denn sie spricht nur sehr wenig Hebraeisch und wenn etwas anstand, musste immer ich fragen. Ich bin diejenige, die mit den Leuten spricht und hinterher uebersetze ich es meiner Freundin ins Englische.
Seit sechs Wochen befand man sich bei Toldot Aharon im Urlaub und gestern war es wieder Zeit zum Tisch. Nach langer Abstinenz.
Wir kamen recht frueh und fanden gleich sehr gute Sitzplaetze in der Frauenempore. Ohne zu zoegern, setzten wir uns fasst hinter die Rebbitzen, der Frau von Rebbe David Kahn, und schon befanden wir uns inmitten saemtlicher Toldot Aharon Frauen.
Man koennte sagen, dass es jedesmal wieder ein interessantes Erlebnis bei ihnen ist. Da sitzen die Frauen der extremsten chassidischen Gruppe ueberhaupt da. Gekleidet sind sie ueberwiegend in schwarz oder anderen dunklen Farben. Einem ungarischen Brauch zufolge rasieren die Frauen ca. 1 - 2 Tage nach ihrer Hochzeit ihr Haar total ab und tragen tagsueber eine schwarze und am Shabbat einen weisse Kopfbedeckung: Die sogenannte Yasameh. Peruecken werden von Toldot Aharon strikt abgelehnt !!!
Und wir sassen inmitten dieser fuer den aeusseren Betrachter vielleicht merkwuerdigen Gesellschaft. Und ausgerechnet gestern war ich so muede, dass ich keine richtige Lust auf grosse Konversation verspuerte.
Die Frauen um uns herum sagten fast alle "Gut Shabbes - Shabbat Shalom" zu uns, was nicht so ganz selbstverstaendlich ist. Kurz darauf betrat Rebbe David Kahn den Raum im Erdgeschoss. Auf der Frauenempore sitzen wir genau vor riesigen Fensterscheiben und sehen alles, was unten im Maennerbereich geschieht. Von unten allerdings sehen uns die Maenner nicht, denn die Fenster sind von aussen verspiegelt. Der absolute Anstand. Wir fuehlen uns jedesmal wie im Theater und geniessen die tolle chassidische Atmosphaere.
Rebbe Kahn machte Kiddush (Segnung des Weines) und spaeter wurde etwas Essen an die Chassidim verteilt. Ueberwaeltigend ist die persoenliche Zuwendung des Rebben und auch seiner Frau gegenueber den Chassidim.
Und dann geschah etwas, womit wir keinesfalls gerechnet hatten. Legten wir doch bisher immer sehr grossen Wert auf unsere Anonymitaet, so beginnt diese ploetzlich zu broeckeln. Obwohl wir nur zweimal bei Toldot Aharon waren, kam eine junge Frau auf mich zu und fragte gerade heraus, ob ich mich an sie erinnere. Ja, sagte ich, obwohl mir im ersten Moment nicht klar war, woher ich sie kannte. Spaeter fiel mir ein, dass ich sie vor Wochen beim Tisch sah und ehrlich gesagt wirkte sie ziemlich deprimiert.
Gestern das gleiche Bild: Sie setzte sich neben mich und war deprimiert. Ich spuerte, dass sie mit mir ein Gespraech beginnen wollte und ich ueberlegte, was ich zu ihr sagen koennte. Anscheinend tat sie das gleiche und vor lauter komplizierten Ueberlegungen kam es zu nichts. Kommenden Freitag werden wir wieder dort sein und dann wird sich sicher ein Gespraech ergeben.
Auch andere Frauen erinnerten sich an uns und einige verteilten kaltes Mineralwasser, was bei der momentanen Hitzewelle eine wahre Erloesung ist. Wir hatten nicht damit gerechnet, auch etwas zu bekommen, aber ploetzlich wurden wir gefragt. Ausserdem eroeffnete uns eine weitere junge Frau, dass wenn wir den Segen vor dem Trinken sagen, eine Kranke mit in den Segen einbeziehen und fuer deren Genesung beten sollen. Spaeter kamen noch mehr Frauen an uns vorbei, die uns sofort begruessten. Fuer uns ein kleiner Schock, wegen der langsam verlorengehenden Anonymitaet.
Rebbe Kahn beginnt seinen Tisch mit Hunderten von Chassidim puenktlich um 23.30 und beendet ihn ebenso puenktlich um 2.30 Uhr. Ich kann seinen Tisch nur weiterempfehlen: tolle Gesaenge, super Stimmung und fuer all jene, die am Chassidismus interessiert sind, ist der Tisch ein Leckerbissen.
Draussen angekommen fragten wir uns aber schon, wie weit wir gehen koennen, heisst, wie weit unsere persoenlichen Beziehungen zu der Gruppe reichen sollen. Wenn die Atmosphaere so bleibt, dann werden wir innerhalb weniger Wochen sehr viel ueber Toldot Aharon wissen, Leute kennen lernen, aber die Frage bleibt, inwieweit wir an ihnen haften sollen und wo genau der Abstand ist.
Hier ein Photo mit den beiden Bruedern Rebbe David Kahn und Rebbe Yaakov Shmuel Kahn. Ganz rechts ist der Rebbe der Toldot Avraham Yitzchak, Rabbi Yaakov Shmuel Kahn zu sehen und in der Mitte befindet sich Rebbe David Kahn, der Rebbe der Toldot Aharon.
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Chassidut,
Chassidut Toldot Aharon
Freitag, August 24, 2007
Tisch bei der Chassidut Toldot Aharon
B"H
Es ist wieder einmal Freitag und Zeit, nach dem Shabbat Dinner zu einem chassidischen Tisch zu gehen. Letzten Freitag wurde uns von einer Dame der Chassidut Twerski in Mea Shearim versichert, dass Rebbe David Kahn der Chassidut Toldot Aharon nach seinem Urlaubsaufenthalt in der Schweiz heute Abend wieder einen Tisch geben wird. Hoffen wir, dass die Dame recht hatte.
Hier ein Photo mit Chassidim von Toldot Aharon in Mea Shearim:
Es ist wieder einmal Freitag und Zeit, nach dem Shabbat Dinner zu einem chassidischen Tisch zu gehen. Letzten Freitag wurde uns von einer Dame der Chassidut Twerski in Mea Shearim versichert, dass Rebbe David Kahn der Chassidut Toldot Aharon nach seinem Urlaubsaufenthalt in der Schweiz heute Abend wieder einen Tisch geben wird. Hoffen wir, dass die Dame recht hatte.
Hier ein Photo mit Chassidim von Toldot Aharon in Mea Shearim:
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Chassidut
Rabbi Shlomo Amars zweifelhafte Plaene
B"H
Laut der haredischen Zeitung "השבוע בירושלים - Diese Woche in Jerusalem" plant die Regierung Olmert fast 300.000 nichtjuedische Neueinwanderer auf einen Schwung zu konvertieren. Egal, ob die Kandidaten Mitzwot einhalten wollen oder nicht, sie sollen schnellstens konvertieren. Als ob wir nicht schon genuegend Leute haette, die erst zum Judentum konvertierten und danach der Thora GOODBYE sagen.
Natuerlich laeuft nichts ohne das Oberrabbinat (Rabbanut) ab, aber auch da fand sich schnell eine bequeme Loesung. Der sephardische Oberrabbiner, Rabbi Shlomo Moshe Amar, soll den Massengiur organisieren.
Haredische Rabbiner, wie der bekannte Rabbi Nachum Eisenstein, laufen Sturm. Die Eskapaden der Regierung nehme man eh nicht ernst, aber das sich Rabbi Amar zur Organisation bereit erklaerte, sei mehr als ein Skandal.
Das Buero von Rabbi Amar wiegelte ab und stellte klar, dass es sich bei Rabbi Amars Mitarbeit um rein organisatorische Aufgaben und keineswegs um halachische handele.
Ausfluechte, die den eigentlichen Grund ueberdecken sollen. Ein Massengiur bringt der Regierung Waehlerstimmen, denn die Leute werden sich gewiss dankbar erweisen. Jedenfalls fuer eine gewisse Zeit.
Das israel. Giur - Problem wird dadurch noch viel groesser, aber eines ist halachisch sicher: Ein Giur - Zertifikat heisst noch lange nicht, dass es sich nun um einen Juden handelt. Nur wer aufrichtig zum Judentum konvertiert, bekommt laut der Kabbalah die juedische Neshama (Seele).
Wer mit seinem Schein weiterhin sein altes Leben weiterlebt, wird halachisch nicht als Jude betrachtet, sondern als das, was er vorher war: als Nichtjude (siehe hierzu den Talmud Traktat Gerim).
Laut der haredischen Zeitung "השבוע בירושלים - Diese Woche in Jerusalem" plant die Regierung Olmert fast 300.000 nichtjuedische Neueinwanderer auf einen Schwung zu konvertieren. Egal, ob die Kandidaten Mitzwot einhalten wollen oder nicht, sie sollen schnellstens konvertieren. Als ob wir nicht schon genuegend Leute haette, die erst zum Judentum konvertierten und danach der Thora GOODBYE sagen.
Natuerlich laeuft nichts ohne das Oberrabbinat (Rabbanut) ab, aber auch da fand sich schnell eine bequeme Loesung. Der sephardische Oberrabbiner, Rabbi Shlomo Moshe Amar, soll den Massengiur organisieren.
Haredische Rabbiner, wie der bekannte Rabbi Nachum Eisenstein, laufen Sturm. Die Eskapaden der Regierung nehme man eh nicht ernst, aber das sich Rabbi Amar zur Organisation bereit erklaerte, sei mehr als ein Skandal.
Das Buero von Rabbi Amar wiegelte ab und stellte klar, dass es sich bei Rabbi Amars Mitarbeit um rein organisatorische Aufgaben und keineswegs um halachische handele.
Ausfluechte, die den eigentlichen Grund ueberdecken sollen. Ein Massengiur bringt der Regierung Waehlerstimmen, denn die Leute werden sich gewiss dankbar erweisen. Jedenfalls fuer eine gewisse Zeit.
Das israel. Giur - Problem wird dadurch noch viel groesser, aber eines ist halachisch sicher: Ein Giur - Zertifikat heisst noch lange nicht, dass es sich nun um einen Juden handelt. Nur wer aufrichtig zum Judentum konvertiert, bekommt laut der Kabbalah die juedische Neshama (Seele).
Wer mit seinem Schein weiterhin sein altes Leben weiterlebt, wird halachisch nicht als Jude betrachtet, sondern als das, was er vorher war: als Nichtjude (siehe hierzu den Talmud Traktat Gerim).
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Giur
Scientology auf dem Rathausplatz
B"H
Die haredische Wochenzeitung "השבוע בירושלים - Diese Woche in Jerusalem" berichtet von einem unglaublichen Vorfall.
Seit Wochen werden vor dem Jerusalemer Rathaus am Kikar Safra bunt bemalte Baeren (aus Holz oder Metall) ausgestellt und es herrscht dort reger Betrieb, da alle Kinder die Baeren unbedingt sehen und auf dem Vorplatz spielen wollen.
Schon vor mehr als zwei Wochen stellte sich heraus, dass ausgerechnet die Scientology Church den kleinen Spielpark sponsort. Aufgebrachte Eltern beschwerten sich darueber, dass den Kindern Flugblaettern mit der Aufschrift "Der Weg ins Glueck" ausgeteilt wurden, auf denen eindeutige Inhalte der Scientology Church zu lesen sind (incl. deren Website).
Haredische Institutionen sandten einen Beschwerdebrief an die Stadtverwaltung, doch dort zeigte man sich unwissend und reagierte bisher nicht.
Die haredische Wochenzeitung "השבוע בירושלים - Diese Woche in Jerusalem" berichtet von einem unglaublichen Vorfall.
Seit Wochen werden vor dem Jerusalemer Rathaus am Kikar Safra bunt bemalte Baeren (aus Holz oder Metall) ausgestellt und es herrscht dort reger Betrieb, da alle Kinder die Baeren unbedingt sehen und auf dem Vorplatz spielen wollen.
Schon vor mehr als zwei Wochen stellte sich heraus, dass ausgerechnet die Scientology Church den kleinen Spielpark sponsort. Aufgebrachte Eltern beschwerten sich darueber, dass den Kindern Flugblaettern mit der Aufschrift "Der Weg ins Glueck" ausgeteilt wurden, auf denen eindeutige Inhalte der Scientology Church zu lesen sind (incl. deren Website).
Haredische Institutionen sandten einen Beschwerdebrief an die Stadtverwaltung, doch dort zeigte man sich unwissend und reagierte bisher nicht.
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Christl. Missionare,
Jerusalem
Donnerstag, August 23, 2007
Kleine Vorbereitung auf das bevorstehende Rosh HaShana
B"H
Der Chazan Shneur - Zalman Baumgarten aus New York singt AVINU MAKEINU in der Grossen Synagoge in St. Petersburg.
Der Chazan Shneur - Zalman Baumgarten aus New York singt AVINU MAKEINU in der Grossen Synagoge in St. Petersburg.
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Feiertage
Parashat Ki Teitze
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Die dieswoechige Parasha besteht aus einer unendlich langen Liste von Halachot (Gesetzen). Gleich die erste Halacha langweilte mich jahrelang. Immer wenn ich zu einem Thora - Shiur ging und der Rabbiner ueber die Parashat Ki Teitze sprach, wusste ich, was garantiert zur Sprache kommen wird. Auch ich will das Thema hier zur Sprache bringen, allerdings etwas anders erklaert und ich hoffe, dass keiner sich langweilen wird.
Laut Thora muessen juedische Maenner, wenn sie in den Krieg ziehen, sich in eine weibliche Kriegsgefangene verlieben und sie heiraten wollen, diese mit heimnehmen. Zuhause angekommen muss sie sich ein altes Kleid anziehen, ihr Kopfhaar wird geschoren und ihre Fingernaegel sollen wachsen. Auch soll sie um ihre im Krieg umgekommenen Eltern trauern. Gesetz des Falles das diese nicht umkamen und noch leben, soll sie wegen der Trennung von ihren Eltern trauern. Der Thorakommentator Ibn Ezra erklaert hierzu, dass uns dies aufzeigt, dass wir immer unsere Eltern ehren sollen. Im Leben sowie im Tod. Die Thora spricht von EHREN und nicht von LIEBEN. Rabbi Meir Weiner aus Jerusalem sagte einmal bei einem Thora - Shiur, dass wir unsere Eltern nicht lieben muessen, sollten sie ihre Kinder misshandeln. Dennoch sollen wir sie zumindest ehren.
Warum kann ein juedischer Soldat nicht einfach die Kriegsgefangene mit heimnehmen und sie sofort heiraten ? Wieso gibt uns die Thora so komplizierte Gesetze und laesst den Soldaten einen Monat lang auf seine Angebetete warten ?
Der juedische Soldat verliebte sich in eine Kriegsgefangene, die er auch gegen ihren Willen mit heimnehmen konnte und sie dort der in der Thora vorgeschriebenen Prozedur aussetzt. Sie soll sich absichtlich haesslich machen, denn nach einem Monat koennte der Soldat sein Interesse an ihr verlieren. Wenn er sie zum ersten Mal sieht, mag sie Miss World sein, aber mit geschorenem Kopf und langen Fingernaegeln, wer weiss….Die Thora faehrt fort, dass, sollte er kein Interesse mehr zeigen, er sie wegschicken kann.
Rashi sowie der Ramban verstehen den Thoratext so, dass der Soldat die Frau auch gegen ihren Willen mitnehmen kann. Vor Beginn der in der Thora beschriebenen Prozedur darf er einmal sexuelle Beziehungen mit ihr haben, danach aber nicht mehr (siehe Talmud Traktat Kiddushin 22a). Erst wieder nach der Hochzeit, wenn diese stattfinden sollte.
Soweit die allgemeinen Erklaerungen aus der Thora und auch aus meinem Shiurim. Aber wie wir wissen, will uns die Thora noch ganz andere tiefere verborgene Dinge lehren und nach denen muessen wir suchen. Der Thorakommentator Kli Yakar gibt uns seine Idee eines tieferen Insights.
Den Auszug in den Krieg betrachtet er als unseren alltaeglichen individuellen Krieg mit uns selbst. Taeglich kaempfen wird aufs Neue mit der schlechten Seite (Charaktereigenschaft) in uns. Unsere Yetzer HaRah (schlechte Seite) versucht uns Dinge einzureden, die wir im Grunde genommen nicht bereit sind zu tun. Ploetzlich kommen uns Gedanken in den Kopf wie, es sei ja nicht so schlimm und wir machen es auch nie wieder. Unsere Yetzer versucht uns auf alle moeglichen Arten zu ueberreden, etwas Negatives zu tun.
Genau das sieht der Kli Yakar als den Krieg, indem wir gegen einen inneren und einen aeusseren Feind ankaempfen. Der innere Feind sind wir selbst und der aeussere sind die materiellen Einfluesse auf uns.
Der Soldat sieht eine schoene Frau und ist voll von ihr besessen. Die will er heiraten und keine andere. Mit dem Verhalten folgt er seiner Yetzer HaRah und verliert jedes logische Denken. Da wir jedoch in G - ttes Ebenbild erschaffen worden sind, heisst, wir besitzen wie Er eine Moral und einen Verstand, koennen wir uns nicht einfach so von unseren Gefuehlen verleiten lassen. Deswegen gab G - tt das Thoragesetz, dass die Kriegsgefangene sich haesslich zu machen hat. Wird der Soldat jetzt auch noch seiner Yetzer folgen ? Sobald sie erst einmal haesslich und vernachlaessigt ausschaut, mag er ganz anders denken und zur Besinnung kommen. Der Kommentator Ibn Ezra schreibt, dass dann erst der richtige Tikun (Reparatur der Seele) des Soldaten einsetzt. Auf Hebraeisch nennen wir es Cheshbon Nefesh, naemlich darueber nachzudenken, was wir eigentlich getan und verursacht haben. In anderen Worten ausgedrueckt, Bilanz zu ziehen.
Sollte der Soldat trotz allem immer noch Interesse an der Frau haben, so darf er sie heiraten und sie muss zum Judentum konvertieren und all ihre anderen vorherigen Goetter und jeglichen Goetzendienst ablegen. Will der Soldat sie aber absolut nicht mehr, kann er sie wegschicken.
Der Thorakommentator Ohr HaChaim kommentiert, dass ein aufrichtiger Konvertit zum Judentum das Schlechte in seiner Seele ablegen muss um das Gute zum Vorschein zu bringen. Der Alter Rebbi (Rabbi Shneur Zalman von Liadi, Gruender der chassidischen Gruppe Chabad) schreibt in seinem Buch TANYA ausfuehrlich ueber das Thema der Kelipot(Seelenschalen). Unsere Seele ist unterteilt in gute und schlechte Teile und dazwischen befindet sich die Klipa Nogah, welche Gut von Boese trennt, aber dennoch beides enthaelt. Ein Konvertit muss sich auf das Gute in seiner Seele besinnen und das Negative ablegen. Heisst im Klartext, dass er seinen vorherigen Goetzendienst nicht mehr ausfuehren darf und sich bereit erklaert, dem EINEN G - tt und Seinen Thoragesetzen zu folgen.
Allgemein gefasst besteht unsere taeglich Aufgabe darin, den Kampf gegen unsere negativen Charaktereigenschaften zu gewinnen und die Mitzwot (Gesetze) einzuhalten.
Ein weiteres interessantes Gesetz ist, dass wir beauftragt werden, ein Gelaender um jedes Dach zu bauen. In Israel sehen wir es sehr haeufig, dass es kleine Gelaender um die Hausdaecher gibt, damit niemand hinunterfaellt.
Aber auch zu diesem Gesetz gibt es natuerlich wieder tiefere Gruende, die uns, unter anderem, der Rambam erklaert. Nicht nur, dass sich Menschen auf einem Dach in Gefahr geben und durch das Gelaender vor dem Fall beschuetzt werden wollen. Nein, der Rambam betrachtet das Thoragesetz als eine Art Vorbeugung gegenueber allen Gefahrensituationen. Es ist uns absolut verboten, uns selbst ueberfluessiger Gefahr auszusetzen. Autoraser, Bungie - Jumping und all das in der Art. Die Thora verbietet uns, unser Leben achtlos aufs Spiel zu setzen, denn wir bringen nicht nur uns, sondern auch andere in Gefahr.
Um nochmals auf die Kriegsgefangene und den Soldaten zurueckzukommen. Warum erwaehnt die Thora zuerst sie, und danach einen Ehemann mit zwei Frauen, einer ihm verhassten und einer, die er liebt. Sollte die von ihm verhasste Frau den aeltesten Sohn gebaeren, so ist er verpflichtet, diesen als den Haupterben anzuerkennen.
Gleich nach der Episode folgt ein aufruehrerischer Sohn, der seinen Eltern und der Stadt Schande macht. Die Eltern koennen ihn dann vor ein rabbinisches Gericht bringen, welches ein Todesurteil faellen kann. Bestes Beispiel hierfuer sind Goetzendienst oder wenn der Sohn alle, incl. G - tt, verflucht.
Warum sind diese drei Episoden nacheinander aufgefuehrt ? Rashi sieht es als eine Kettenreaktion. Zuerst bringt der Mann eine Nichtjuedin aus dem Krieg mit heim und danach ergibt sich der Rest. Bestes Beispiel sind Koenig David und dessen Sohn Avshalom. Avshalom hatte eine nichtjuedische Mutter, welche ihn ganz in ihrem Sinne erzog und der Sohn spaeter gegen seinen Vater rebellierte.
Und die Lehren, die wir ganz persoenlich aus diesen Punkten in der Parasha ziehen koennen sind, uns nicht immer von unseren Gedanken verleiten zu lassen. Und seien sie auch noch so ueberzeugend. Jeder von uns hat die Kraft, sich dagegen aufzulehnen und dem Verstand zu folgen und nicht nur den Gefuehlen. Das ist es, was uns in G - ttes Ebenbild erscheinen laesst und uns vom Tier unterscheidet.
Auch sollten wir gerade jetzt im Monat Elul vor Rosh HaShana die beruehmte Cheshbon Nefesh ueben. Ueber unsere Vergehen nachdenken und wie wir es beim naechsten Mal besser machen koennen. Eine ernsthafte Reue und mit der gleichzeitigen Absicht alles besser machen zu wollen, sind eine Grundvoraussetzung fuer das anstehende Neujahrsfest (Rosh HaShana), an dem G - tt die ganze Welt richtet.
Shabbat Shalom
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Die dieswoechige Parasha besteht aus einer unendlich langen Liste von Halachot (Gesetzen). Gleich die erste Halacha langweilte mich jahrelang. Immer wenn ich zu einem Thora - Shiur ging und der Rabbiner ueber die Parashat Ki Teitze sprach, wusste ich, was garantiert zur Sprache kommen wird. Auch ich will das Thema hier zur Sprache bringen, allerdings etwas anders erklaert und ich hoffe, dass keiner sich langweilen wird.
Laut Thora muessen juedische Maenner, wenn sie in den Krieg ziehen, sich in eine weibliche Kriegsgefangene verlieben und sie heiraten wollen, diese mit heimnehmen. Zuhause angekommen muss sie sich ein altes Kleid anziehen, ihr Kopfhaar wird geschoren und ihre Fingernaegel sollen wachsen. Auch soll sie um ihre im Krieg umgekommenen Eltern trauern. Gesetz des Falles das diese nicht umkamen und noch leben, soll sie wegen der Trennung von ihren Eltern trauern. Der Thorakommentator Ibn Ezra erklaert hierzu, dass uns dies aufzeigt, dass wir immer unsere Eltern ehren sollen. Im Leben sowie im Tod. Die Thora spricht von EHREN und nicht von LIEBEN. Rabbi Meir Weiner aus Jerusalem sagte einmal bei einem Thora - Shiur, dass wir unsere Eltern nicht lieben muessen, sollten sie ihre Kinder misshandeln. Dennoch sollen wir sie zumindest ehren.
Warum kann ein juedischer Soldat nicht einfach die Kriegsgefangene mit heimnehmen und sie sofort heiraten ? Wieso gibt uns die Thora so komplizierte Gesetze und laesst den Soldaten einen Monat lang auf seine Angebetete warten ?
Der juedische Soldat verliebte sich in eine Kriegsgefangene, die er auch gegen ihren Willen mit heimnehmen konnte und sie dort der in der Thora vorgeschriebenen Prozedur aussetzt. Sie soll sich absichtlich haesslich machen, denn nach einem Monat koennte der Soldat sein Interesse an ihr verlieren. Wenn er sie zum ersten Mal sieht, mag sie Miss World sein, aber mit geschorenem Kopf und langen Fingernaegeln, wer weiss….Die Thora faehrt fort, dass, sollte er kein Interesse mehr zeigen, er sie wegschicken kann.
Rashi sowie der Ramban verstehen den Thoratext so, dass der Soldat die Frau auch gegen ihren Willen mitnehmen kann. Vor Beginn der in der Thora beschriebenen Prozedur darf er einmal sexuelle Beziehungen mit ihr haben, danach aber nicht mehr (siehe Talmud Traktat Kiddushin 22a). Erst wieder nach der Hochzeit, wenn diese stattfinden sollte.
Soweit die allgemeinen Erklaerungen aus der Thora und auch aus meinem Shiurim. Aber wie wir wissen, will uns die Thora noch ganz andere tiefere verborgene Dinge lehren und nach denen muessen wir suchen. Der Thorakommentator Kli Yakar gibt uns seine Idee eines tieferen Insights.
Den Auszug in den Krieg betrachtet er als unseren alltaeglichen individuellen Krieg mit uns selbst. Taeglich kaempfen wird aufs Neue mit der schlechten Seite (Charaktereigenschaft) in uns. Unsere Yetzer HaRah (schlechte Seite) versucht uns Dinge einzureden, die wir im Grunde genommen nicht bereit sind zu tun. Ploetzlich kommen uns Gedanken in den Kopf wie, es sei ja nicht so schlimm und wir machen es auch nie wieder. Unsere Yetzer versucht uns auf alle moeglichen Arten zu ueberreden, etwas Negatives zu tun.
Genau das sieht der Kli Yakar als den Krieg, indem wir gegen einen inneren und einen aeusseren Feind ankaempfen. Der innere Feind sind wir selbst und der aeussere sind die materiellen Einfluesse auf uns.
Der Soldat sieht eine schoene Frau und ist voll von ihr besessen. Die will er heiraten und keine andere. Mit dem Verhalten folgt er seiner Yetzer HaRah und verliert jedes logische Denken. Da wir jedoch in G - ttes Ebenbild erschaffen worden sind, heisst, wir besitzen wie Er eine Moral und einen Verstand, koennen wir uns nicht einfach so von unseren Gefuehlen verleiten lassen. Deswegen gab G - tt das Thoragesetz, dass die Kriegsgefangene sich haesslich zu machen hat. Wird der Soldat jetzt auch noch seiner Yetzer folgen ? Sobald sie erst einmal haesslich und vernachlaessigt ausschaut, mag er ganz anders denken und zur Besinnung kommen. Der Kommentator Ibn Ezra schreibt, dass dann erst der richtige Tikun (Reparatur der Seele) des Soldaten einsetzt. Auf Hebraeisch nennen wir es Cheshbon Nefesh, naemlich darueber nachzudenken, was wir eigentlich getan und verursacht haben. In anderen Worten ausgedrueckt, Bilanz zu ziehen.
Sollte der Soldat trotz allem immer noch Interesse an der Frau haben, so darf er sie heiraten und sie muss zum Judentum konvertieren und all ihre anderen vorherigen Goetter und jeglichen Goetzendienst ablegen. Will der Soldat sie aber absolut nicht mehr, kann er sie wegschicken.
Der Thorakommentator Ohr HaChaim kommentiert, dass ein aufrichtiger Konvertit zum Judentum das Schlechte in seiner Seele ablegen muss um das Gute zum Vorschein zu bringen. Der Alter Rebbi (Rabbi Shneur Zalman von Liadi, Gruender der chassidischen Gruppe Chabad) schreibt in seinem Buch TANYA ausfuehrlich ueber das Thema der Kelipot(Seelenschalen). Unsere Seele ist unterteilt in gute und schlechte Teile und dazwischen befindet sich die Klipa Nogah, welche Gut von Boese trennt, aber dennoch beides enthaelt. Ein Konvertit muss sich auf das Gute in seiner Seele besinnen und das Negative ablegen. Heisst im Klartext, dass er seinen vorherigen Goetzendienst nicht mehr ausfuehren darf und sich bereit erklaert, dem EINEN G - tt und Seinen Thoragesetzen zu folgen.
Allgemein gefasst besteht unsere taeglich Aufgabe darin, den Kampf gegen unsere negativen Charaktereigenschaften zu gewinnen und die Mitzwot (Gesetze) einzuhalten.
Ein weiteres interessantes Gesetz ist, dass wir beauftragt werden, ein Gelaender um jedes Dach zu bauen. In Israel sehen wir es sehr haeufig, dass es kleine Gelaender um die Hausdaecher gibt, damit niemand hinunterfaellt.
Aber auch zu diesem Gesetz gibt es natuerlich wieder tiefere Gruende, die uns, unter anderem, der Rambam erklaert. Nicht nur, dass sich Menschen auf einem Dach in Gefahr geben und durch das Gelaender vor dem Fall beschuetzt werden wollen. Nein, der Rambam betrachtet das Thoragesetz als eine Art Vorbeugung gegenueber allen Gefahrensituationen. Es ist uns absolut verboten, uns selbst ueberfluessiger Gefahr auszusetzen. Autoraser, Bungie - Jumping und all das in der Art. Die Thora verbietet uns, unser Leben achtlos aufs Spiel zu setzen, denn wir bringen nicht nur uns, sondern auch andere in Gefahr.
Um nochmals auf die Kriegsgefangene und den Soldaten zurueckzukommen. Warum erwaehnt die Thora zuerst sie, und danach einen Ehemann mit zwei Frauen, einer ihm verhassten und einer, die er liebt. Sollte die von ihm verhasste Frau den aeltesten Sohn gebaeren, so ist er verpflichtet, diesen als den Haupterben anzuerkennen.
Gleich nach der Episode folgt ein aufruehrerischer Sohn, der seinen Eltern und der Stadt Schande macht. Die Eltern koennen ihn dann vor ein rabbinisches Gericht bringen, welches ein Todesurteil faellen kann. Bestes Beispiel hierfuer sind Goetzendienst oder wenn der Sohn alle, incl. G - tt, verflucht.
Warum sind diese drei Episoden nacheinander aufgefuehrt ? Rashi sieht es als eine Kettenreaktion. Zuerst bringt der Mann eine Nichtjuedin aus dem Krieg mit heim und danach ergibt sich der Rest. Bestes Beispiel sind Koenig David und dessen Sohn Avshalom. Avshalom hatte eine nichtjuedische Mutter, welche ihn ganz in ihrem Sinne erzog und der Sohn spaeter gegen seinen Vater rebellierte.
Und die Lehren, die wir ganz persoenlich aus diesen Punkten in der Parasha ziehen koennen sind, uns nicht immer von unseren Gedanken verleiten zu lassen. Und seien sie auch noch so ueberzeugend. Jeder von uns hat die Kraft, sich dagegen aufzulehnen und dem Verstand zu folgen und nicht nur den Gefuehlen. Das ist es, was uns in G - ttes Ebenbild erscheinen laesst und uns vom Tier unterscheidet.
Auch sollten wir gerade jetzt im Monat Elul vor Rosh HaShana die beruehmte Cheshbon Nefesh ueben. Ueber unsere Vergehen nachdenken und wie wir es beim naechsten Mal besser machen koennen. Eine ernsthafte Reue und mit der gleichzeitigen Absicht alles besser machen zu wollen, sind eine Grundvoraussetzung fuer das anstehende Neujahrsfest (Rosh HaShana), an dem G - tt die ganze Welt richtet.
Shabbat Shalom
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Thora Parasha
Mittwoch, August 22, 2007
Kleiner Nachtrag fuer Leute aus nationalrelig. Konversionskursen
B"H
Auch diese Frage wurde schon an mich gestellt und ich beantworte sie oeffentlich, da es sicher noch mehr Leute interessiert:
Es ist moeglich, zweimal einen Giur zu machen (zum Judentum zu konvertieren). Wer mit seinem nationalreligioesen Giur nicht unbedingt zufrieden ist und mehr will, der kann durchaus nochmals ein haredisches Beit Din durchlaufen. Allerdings wird es in den meisten Faellen so sein, dass derjenige NICHT noch einmal in einen Kurs geschickt wird, sondern gleich vor ein haredisches Beit Din tritt. Natuerlich muss er dazu einen haredischen Life - Style fuehren und eventuelle Empfehlungen verschiedener Rabbiner vorweisen.
Ich kenne einige Leute, die diesen Schritt wirklich gewagt haben, denn sie wollten Mitglied der haredischen Gesellschaft werden, und mit einem nationalrelig. Giur (auch vom Oberrabbinat) erkennen nicht alle Haredim den Interessenten als Juden an.
Alle meine Bekannten durchliefen das haredische Beit Din ohne Probleme und haben hinterher ihren Schritt nicht bereut.
Auch diese Frage wurde schon an mich gestellt und ich beantworte sie oeffentlich, da es sicher noch mehr Leute interessiert:
Es ist moeglich, zweimal einen Giur zu machen (zum Judentum zu konvertieren). Wer mit seinem nationalreligioesen Giur nicht unbedingt zufrieden ist und mehr will, der kann durchaus nochmals ein haredisches Beit Din durchlaufen. Allerdings wird es in den meisten Faellen so sein, dass derjenige NICHT noch einmal in einen Kurs geschickt wird, sondern gleich vor ein haredisches Beit Din tritt. Natuerlich muss er dazu einen haredischen Life - Style fuehren und eventuelle Empfehlungen verschiedener Rabbiner vorweisen.
Ich kenne einige Leute, die diesen Schritt wirklich gewagt haben, denn sie wollten Mitglied der haredischen Gesellschaft werden, und mit einem nationalrelig. Giur (auch vom Oberrabbinat) erkennen nicht alle Haredim den Interessenten als Juden an.
Alle meine Bekannten durchliefen das haredische Beit Din ohne Probleme und haben hinterher ihren Schritt nicht bereut.
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Giur
Dienstag, August 21, 2007
Absicht oder nur Illusion ?
B"H
Einer Freudin erzaehlte ich davon, viele e - mails aus Deutschland zu bekommen, in denen die Leute schreiben, dass sie am liebsten einen haredischen Giur (Konversion zum Judentum) durchlaufen wuerden. "Nur" nationalreligioes zu konvertieren, scheint bei vielen vollkommen OUT zu sein. Meine Freundin meinte, dass es sich anscheinend um eine neue Modewelle handele. Vielleicht hat sie damit nicht ganz unrecht.
Ich fragte mich, warum das so ist. Ist es, weil ich in diesem Blog sehr viel ueber die Haredim und ihre Welt schreibe ? Sind die Leser davon so fasziniert ? Oder sind die Interessenten wirklich an einem richtigen haredischen Giur, mit allem was dazugehoert, interessiert ?
Vor Jahren las ich einmal ein deutsches Buch ueber das Thema "Konversion zum Judentum". Irgendwie bekam ich es zufaellig in die Haende und las die Lebensgeschichten einiger Konvertiten. Warum sie sich fuer einen Giur entschieden und wie es danach in ihrem Leben weiterging. Leider habe ich den Buchtitel vergessen.
Jedenfalls war das, was die Leute beschrieben, nichts fuer mich. Einige von ihnen schienen so ziemlich daneben zu sein.
Ich erinnere mich, z.B., einen einen Bericht, der von einem dt. Konvertiten handelte, der als er nach Deutschland zurueckkam, sich voll haredisch kleidete und sich mit Absicht an die Autobahn stellte, per Anhalter fahren und die Autofahrer schocken wollte. Er war kein Haredi, sondern wollte sich nur wichtig machen und die Nichtjuden schocken.
Ich weiss nicht, warum gerade solche Leute konvertieren, denn sie ziehen gewisse relig. Richtungen durch den Schmutz und verwirren die nichtjued. Bevoelkerung, die dann faelschlicherweise meint, alle Haredim waeren so daneben.
Wer wirklich ernsthaft einen haredischen Giur anstrebt, der sollte das natuerlich in Israel tun. Allerdings sollte der Interessent genau wissen, was die haredische Welt ueberhaupt ist und ueber eines sollte er sich ganz besonders im klaren sein:
Haredi zu sein, bedeutet, sein Leben total zu veraendern.
In nationalrelig. Kursen kann sich ein jeder kleiden, wie er will. Natuerlich anstaendig, aber die Farben sind egal. Haredim dagegen legen Wert auf Farben. Bei Maennern sind das natuerlich einen schwarze Hose und ein weisses Hemd.
Bei Frauen ein langer Rock mit ueberwiegend dunklen Farben und einen Bluse. Auf alle Faelle sollte man Farben wie rot, gelb oder andere stechende Farben meiden.
Aber nicht nur die Kleidung spielt eine grosse Rolle. Vor allem sind es die gesamte Lebenseinstellung und die Umgebung. Nicht jeder kommt damit zurecht und ich rate jedem, sich ersteinmal alles naeher anzuschauen und sich gruendlich zu informieren.
Traeumern und Leuten, die anderen imponieren wollen oder alles nur als voll IN betrachten, rate ich grundsaetzlich ab.
Mein Rat waere, dass derjenige auf Urlaub nach Israel kommt und sich alles in Ruhe anschaut und sich seine Meinung bildet. Auf keinen Fall solltet Ihr Euch auf Websites verlassen. Fahrt nach Jerusalem oder nach Bnei Brak. Sprecht mit Rabbinern und erkundigt Euch.
Mir sind zwei haredische Kurse bekannt, in denen Frauen & Maenner konvertieren koennen. In Bnei Brak ist der dortige Oberrabbiner, Rabbi Nissim Karelitz, verantwortlich. Macht Euch darauf gefasst, dass es theoretisch sein koennte, dass Ihr mit einer haredischen Familie leben muesst. Zumindest einige Monate lang.
Die haredische Gesellschaft ist nicht fuer jeden, was keine Schande ist. Auch ich bin beim ersten Mal fast gescheitert und berichtete ausfuehrlich darueber:
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/01/die-aussteiger-der-versuch-einer.html
Nach einem Giur - Kurs von einigen Monaten bzw. einem Jahr oder laenger, ist der Prozess noch lange nicht abgeschlossen. Viele meinen, sie haben nun das Zertifikat in der Hand und wissen alles.
Im Gegenteil, ausgerechnet nach dem Giur beginnt erst das wirkliche Leben. Der eigentliche Lernprozess der Realitaet. Und wer fortfahren will, mehr ueber das Judentum zu lernen oder sich als Ziel nimmt, Talmud etc. zu lernen, der wird schnell erkennen, dass er waehrend des Kurses nur eine ganz kleine Grundbasis lernte und das Eigentliche ihm noch bevorsteht.
Nehmt Euch Zeit fuer die Entscheidungen und sprecht mit anderen, welche die Kurse schon durchlaufen haben.
Uebrigens wird vor allem das Zertifikat von Rabbi Nissim Karelitz auf der ganzen Welt anerkannt. Es ist vollkommen haredisch und 100 % - ig. Aber dafuer muesst Ihr auch etwas tun und es ist nicht leicht.
Einer Freudin erzaehlte ich davon, viele e - mails aus Deutschland zu bekommen, in denen die Leute schreiben, dass sie am liebsten einen haredischen Giur (Konversion zum Judentum) durchlaufen wuerden. "Nur" nationalreligioes zu konvertieren, scheint bei vielen vollkommen OUT zu sein. Meine Freundin meinte, dass es sich anscheinend um eine neue Modewelle handele. Vielleicht hat sie damit nicht ganz unrecht.
Ich fragte mich, warum das so ist. Ist es, weil ich in diesem Blog sehr viel ueber die Haredim und ihre Welt schreibe ? Sind die Leser davon so fasziniert ? Oder sind die Interessenten wirklich an einem richtigen haredischen Giur, mit allem was dazugehoert, interessiert ?
Vor Jahren las ich einmal ein deutsches Buch ueber das Thema "Konversion zum Judentum". Irgendwie bekam ich es zufaellig in die Haende und las die Lebensgeschichten einiger Konvertiten. Warum sie sich fuer einen Giur entschieden und wie es danach in ihrem Leben weiterging. Leider habe ich den Buchtitel vergessen.
Jedenfalls war das, was die Leute beschrieben, nichts fuer mich. Einige von ihnen schienen so ziemlich daneben zu sein.
Ich erinnere mich, z.B., einen einen Bericht, der von einem dt. Konvertiten handelte, der als er nach Deutschland zurueckkam, sich voll haredisch kleidete und sich mit Absicht an die Autobahn stellte, per Anhalter fahren und die Autofahrer schocken wollte. Er war kein Haredi, sondern wollte sich nur wichtig machen und die Nichtjuden schocken.
Ich weiss nicht, warum gerade solche Leute konvertieren, denn sie ziehen gewisse relig. Richtungen durch den Schmutz und verwirren die nichtjued. Bevoelkerung, die dann faelschlicherweise meint, alle Haredim waeren so daneben.
Wer wirklich ernsthaft einen haredischen Giur anstrebt, der sollte das natuerlich in Israel tun. Allerdings sollte der Interessent genau wissen, was die haredische Welt ueberhaupt ist und ueber eines sollte er sich ganz besonders im klaren sein:
Haredi zu sein, bedeutet, sein Leben total zu veraendern.
In nationalrelig. Kursen kann sich ein jeder kleiden, wie er will. Natuerlich anstaendig, aber die Farben sind egal. Haredim dagegen legen Wert auf Farben. Bei Maennern sind das natuerlich einen schwarze Hose und ein weisses Hemd.
Bei Frauen ein langer Rock mit ueberwiegend dunklen Farben und einen Bluse. Auf alle Faelle sollte man Farben wie rot, gelb oder andere stechende Farben meiden.
Aber nicht nur die Kleidung spielt eine grosse Rolle. Vor allem sind es die gesamte Lebenseinstellung und die Umgebung. Nicht jeder kommt damit zurecht und ich rate jedem, sich ersteinmal alles naeher anzuschauen und sich gruendlich zu informieren.
Traeumern und Leuten, die anderen imponieren wollen oder alles nur als voll IN betrachten, rate ich grundsaetzlich ab.
Mein Rat waere, dass derjenige auf Urlaub nach Israel kommt und sich alles in Ruhe anschaut und sich seine Meinung bildet. Auf keinen Fall solltet Ihr Euch auf Websites verlassen. Fahrt nach Jerusalem oder nach Bnei Brak. Sprecht mit Rabbinern und erkundigt Euch.
Mir sind zwei haredische Kurse bekannt, in denen Frauen & Maenner konvertieren koennen. In Bnei Brak ist der dortige Oberrabbiner, Rabbi Nissim Karelitz, verantwortlich. Macht Euch darauf gefasst, dass es theoretisch sein koennte, dass Ihr mit einer haredischen Familie leben muesst. Zumindest einige Monate lang.
Die haredische Gesellschaft ist nicht fuer jeden, was keine Schande ist. Auch ich bin beim ersten Mal fast gescheitert und berichtete ausfuehrlich darueber:
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/01/die-aussteiger-der-versuch-einer.html
Nach einem Giur - Kurs von einigen Monaten bzw. einem Jahr oder laenger, ist der Prozess noch lange nicht abgeschlossen. Viele meinen, sie haben nun das Zertifikat in der Hand und wissen alles.
Im Gegenteil, ausgerechnet nach dem Giur beginnt erst das wirkliche Leben. Der eigentliche Lernprozess der Realitaet. Und wer fortfahren will, mehr ueber das Judentum zu lernen oder sich als Ziel nimmt, Talmud etc. zu lernen, der wird schnell erkennen, dass er waehrend des Kurses nur eine ganz kleine Grundbasis lernte und das Eigentliche ihm noch bevorsteht.
Nehmt Euch Zeit fuer die Entscheidungen und sprecht mit anderen, welche die Kurse schon durchlaufen haben.
Uebrigens wird vor allem das Zertifikat von Rabbi Nissim Karelitz auf der ganzen Welt anerkannt. Es ist vollkommen haredisch und 100 % - ig. Aber dafuer muesst Ihr auch etwas tun und es ist nicht leicht.
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Montag, August 20, 2007
Die Rolle der Frau in der juedischen Orthodoxie
B"H
Die Rolle der juedischen Frau in der Orthodoxie fasziniert mich immer wieder. Anscheinend stehe ich damit nicht allein, denn viele Leute beauftragten mich darueber zu schreiben. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine nationalrelig., litvish - haredische oder chassidische Frau handelt.
Wer sind sie ? Wie gehen sie mit ihrer Gesellschaft um und wie geht diese mit ihnen um ? Sehen sie sich als Feministinnen und was spielt in ihrem Leben eine Rolle ?
In den kommenden Wochen / Monaten werde ich sehr haeufig zu dem Thema Stellungnehmen und ich werde mit vielen ganz unterschiedlichen Frauen sprechen; Frauen aus relig. Siedlungen und vor allem natuerlich aus Mea Shearim.
Ich hoffe, dass das Thema auch in Europa und nicht nur in New York auf Interesse stoesst. Eben darum, weil es ueber das Thema viel zuwenig Aufklaerung gibt.
Bisher Verfasstes:
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/05/emanzipation-und-selbstverwirklichung.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/04/religioese-kinder.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/04/eshet-chayil-die-rolle-der-frau-in-der.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/02/orthodoxe-frauen-und-ihre.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2006/12/die-bildung-der-frau-im-orthodoxen.html
Die Rolle der juedischen Frau in der Orthodoxie fasziniert mich immer wieder. Anscheinend stehe ich damit nicht allein, denn viele Leute beauftragten mich darueber zu schreiben. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine nationalrelig., litvish - haredische oder chassidische Frau handelt.
Wer sind sie ? Wie gehen sie mit ihrer Gesellschaft um und wie geht diese mit ihnen um ? Sehen sie sich als Feministinnen und was spielt in ihrem Leben eine Rolle ?
In den kommenden Wochen / Monaten werde ich sehr haeufig zu dem Thema Stellungnehmen und ich werde mit vielen ganz unterschiedlichen Frauen sprechen; Frauen aus relig. Siedlungen und vor allem natuerlich aus Mea Shearim.
Ich hoffe, dass das Thema auch in Europa und nicht nur in New York auf Interesse stoesst. Eben darum, weil es ueber das Thema viel zuwenig Aufklaerung gibt.
Bisher Verfasstes:
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/05/emanzipation-und-selbstverwirklichung.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/04/religioese-kinder.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/04/eshet-chayil-die-rolle-der-frau-in-der.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2007/02/orthodoxe-frauen-und-ihre.html
http://hamantaschen.blogspot.com/2006/12/die-bildung-der-frau-im-orthodoxen.html
Jerusalem - Bnei Brak
B"H
Es ist Mitte August und Tausende Israelis befinden sich derzeit im Urlaub. Die Haredim vielleicht weniger, denn bei ihnen war schon vergangene Woche, am Rosh Chodesh Elul (Beginn des Monat Elul), Schul - bzw. Yeshivabeginn.
Auch bei mir ist es diese Woche so, dass ich mich mehr oder weniger im Urlaub befinde, trotzdem ich einige relig. Artikel fuer andere Zwecke vorzubereiten habe. Beides kann ich ganz gut miteinander verbinden; das Herumreisen und das Schreiben.
Gestern begann ich mit Bnei Brak und fuer den Rest der Woche sind verschiedene Orte in Gush Etzion (Hebron, Kiryat Arba und die Gegend) geplant. Garantiert wird es sehr interessant werden, mit den dortigen Bewohnern, ueberwiegend nationalreligioesen Siedlern, zu sprechen.
Es ist bekannt, dass Jerusalem und Tel Aviv zwei voellig verschiedene Welten sind. Hier das meist unreligioese Party und Strand - Tel Aviv gegenueber dem provinzionellen religioesen Jerusalem. So jedenfalls lauten die stereotypen Meinungen. Wer sich dagegen etwas laenger in beiden Staedten aufhaelt, wird erkennen, dass beide Meinungen der Richtigkeit entsprechen und auch wieder nicht. Beide Staedte koennen sehr gegensetzlich sein.
Wie zu erwarten, schlug uns in Tel Aviv gleich die feucht heisse Mittelmeerluft entgegen. Was soll man schon grosses im August in Tel Aviv anstellen ausser zum Strand zu gehen ? Und so sassen wir einige Stunden am ueberfuellten Strand. Danach ging es weiter durch Ramat Gan in das haredische Bnei Brak, unserem eigentlichen Ziel. Die vier Staedte Tel Aviv, Ramat Gan, Bnei Brak und Petach Tikwa liegen alle sehr eng aneinander und wer gut zufuss ist braucht keine Busse.
Ramat Gan hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre veraendert. Waren damals noch die zwei Hochhaeuser der Diamantenboerse das Wahrzeichen der Stadt, so sieht man bei der Einfahrt nach Ramat Gan fast nur noch riesige Gebaeudekomplexe, die dem Azrieli - Tower in Tel Aviv Konkurrenz zu machen scheinen. Kommt man wiederum nach Bnei Brak, so geht alles wieder gemaechlicher zu. Bnei Brak ist die aermste Stadt Israels und ein weiteres Wahrzeichen der Haredim (Ultra - Orthod.). Obwohl es doch tatsaechlich ein paar nichtrelig. Bewohner gibt, herrschen in Bnei Brak die litvishen Juden mit ihren Yeshivot Ponibezh, der Yeshiva des Chazon Ish und andere. Aber auch die Chassidim sind allgegenwaertig mit Gur, Vishnitz, Shomrei Emunim, Munkatch, Zhvil, Sadigora, Nadvorna und vielen anderen.
Als wir am spaeten Nachmittag in Bnei Brak ankamen, hatte sich das Wetter schon abgekuehlt, was fuer uns von Vorteil war, wie sich herausstellte. Nicht nur, dass uns das Wasser weniger herunterlief, sondern auch die haredischen Strassen wurden nun mehr bevoelkert. Wir liefen die endlos lange Flaniermeile Bnei Braks, der Rabbi Akiva Street, auf und ab und schauten uns die bunte haredische Menge an. Ausserdem liefen wir durch die Nebenstrassen und fanden viele der beruehmten Yeshivot und Synagogen chassidischer Gruppen.
Bei Jerusalemer Haredim geniessen ihre Bnei Braker Kollegen nicht selten ein schlechtes Image. Wenn es einen Shidduch (Hochzeit) zwischen einer Bnei Brakerin und einem Jerusalemer Haredi gibt, hoert man die Leute sarkastische Bemerkungen machen. Bnei Brak gilt als etwas zurueckgeblieben und schmutzig. Tatsaechlich schienen sich die Haredim in Jerusalem und Bnei Brak zu unterscheiden. Die Chassidim vielleicht etwas weniger als die litvishen Haredim. Aber die Litvishen waren ja gewoehnlich schon immer anders.
So waren wir dann auch ueberrascht, dass 80 % der Laeden in der Rabbi Akiva nur Bekleidungsgeschaefte sind. Haredischer Stil, aber hypermodern. Kein Wunder, dass sich fuehrende litvishe Rabbiner wie Rabbi Steinmann und Rabbi Eliyashiv dauernd ueber litvishe Frauen aufregen. Ihre Roecke seien zu kurz und reichen nur ganz knapp bis ueber die Knie. Seit gestern kann ich dies bestaetigen. Wow, was die Laeden alles anbieten und was sich die Frauen erlauben zu tragen, waere etwas unmoeglich in Jerusalem. Von Mea Shearim ganz zu Schweigen. Absolut verpoent und undenkbar. Aber jeder kennt halt seinen eigenen Stil selbst.
Leider ist die Jerusalemer Flaniermeile der Haredim wesentlich kuerzer, aber es gibt weniger Kleidung und stattdessen mehr Restaurants. Die Malchei Israel Street befindet sich im Stadtteil Ge'ulah und ist immer gerammelt voll. Die Hauptverkehrsader Ge'ulahs und viele Busse durchqueren sie. Die Malchei Israel fuehrt in eine Richtung fast bis zum Zentralen Busbahnhof und die entgegengesetzte Richtung bringt uns zum Kikar Shabbat (Shabbat Platz) hinein die die Mea Shearim Street.
Als Jerusalemer ziehe ich natuerlich unsere Stadt gegenueber Bnei Brak vor, aber dennoch muss ich sagen, dass wir unseren Kurzbesuch sehr genossen haben. Wer sich beide Zentren als Tourist anschauen will, der sollte sowohl in Mea Shearim als auch in Bnei Brak anstaendige Kleidung tragen. Keine Shorts, sondern lange Hosen und fuer Frauen sind lange Roecke angesagt. Und die Shirts der Frauen und Maenner sollten Aermellaenge bis mind. zum Ellbogen haben.
Es ist Mitte August und Tausende Israelis befinden sich derzeit im Urlaub. Die Haredim vielleicht weniger, denn bei ihnen war schon vergangene Woche, am Rosh Chodesh Elul (Beginn des Monat Elul), Schul - bzw. Yeshivabeginn.
Auch bei mir ist es diese Woche so, dass ich mich mehr oder weniger im Urlaub befinde, trotzdem ich einige relig. Artikel fuer andere Zwecke vorzubereiten habe. Beides kann ich ganz gut miteinander verbinden; das Herumreisen und das Schreiben.
Gestern begann ich mit Bnei Brak und fuer den Rest der Woche sind verschiedene Orte in Gush Etzion (Hebron, Kiryat Arba und die Gegend) geplant. Garantiert wird es sehr interessant werden, mit den dortigen Bewohnern, ueberwiegend nationalreligioesen Siedlern, zu sprechen.
Es ist bekannt, dass Jerusalem und Tel Aviv zwei voellig verschiedene Welten sind. Hier das meist unreligioese Party und Strand - Tel Aviv gegenueber dem provinzionellen religioesen Jerusalem. So jedenfalls lauten die stereotypen Meinungen. Wer sich dagegen etwas laenger in beiden Staedten aufhaelt, wird erkennen, dass beide Meinungen der Richtigkeit entsprechen und auch wieder nicht. Beide Staedte koennen sehr gegensetzlich sein.
Wie zu erwarten, schlug uns in Tel Aviv gleich die feucht heisse Mittelmeerluft entgegen. Was soll man schon grosses im August in Tel Aviv anstellen ausser zum Strand zu gehen ? Und so sassen wir einige Stunden am ueberfuellten Strand. Danach ging es weiter durch Ramat Gan in das haredische Bnei Brak, unserem eigentlichen Ziel. Die vier Staedte Tel Aviv, Ramat Gan, Bnei Brak und Petach Tikwa liegen alle sehr eng aneinander und wer gut zufuss ist braucht keine Busse.
Ramat Gan hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre veraendert. Waren damals noch die zwei Hochhaeuser der Diamantenboerse das Wahrzeichen der Stadt, so sieht man bei der Einfahrt nach Ramat Gan fast nur noch riesige Gebaeudekomplexe, die dem Azrieli - Tower in Tel Aviv Konkurrenz zu machen scheinen. Kommt man wiederum nach Bnei Brak, so geht alles wieder gemaechlicher zu. Bnei Brak ist die aermste Stadt Israels und ein weiteres Wahrzeichen der Haredim (Ultra - Orthod.). Obwohl es doch tatsaechlich ein paar nichtrelig. Bewohner gibt, herrschen in Bnei Brak die litvishen Juden mit ihren Yeshivot Ponibezh, der Yeshiva des Chazon Ish und andere. Aber auch die Chassidim sind allgegenwaertig mit Gur, Vishnitz, Shomrei Emunim, Munkatch, Zhvil, Sadigora, Nadvorna und vielen anderen.
Als wir am spaeten Nachmittag in Bnei Brak ankamen, hatte sich das Wetter schon abgekuehlt, was fuer uns von Vorteil war, wie sich herausstellte. Nicht nur, dass uns das Wasser weniger herunterlief, sondern auch die haredischen Strassen wurden nun mehr bevoelkert. Wir liefen die endlos lange Flaniermeile Bnei Braks, der Rabbi Akiva Street, auf und ab und schauten uns die bunte haredische Menge an. Ausserdem liefen wir durch die Nebenstrassen und fanden viele der beruehmten Yeshivot und Synagogen chassidischer Gruppen.
Bei Jerusalemer Haredim geniessen ihre Bnei Braker Kollegen nicht selten ein schlechtes Image. Wenn es einen Shidduch (Hochzeit) zwischen einer Bnei Brakerin und einem Jerusalemer Haredi gibt, hoert man die Leute sarkastische Bemerkungen machen. Bnei Brak gilt als etwas zurueckgeblieben und schmutzig. Tatsaechlich schienen sich die Haredim in Jerusalem und Bnei Brak zu unterscheiden. Die Chassidim vielleicht etwas weniger als die litvishen Haredim. Aber die Litvishen waren ja gewoehnlich schon immer anders.
So waren wir dann auch ueberrascht, dass 80 % der Laeden in der Rabbi Akiva nur Bekleidungsgeschaefte sind. Haredischer Stil, aber hypermodern. Kein Wunder, dass sich fuehrende litvishe Rabbiner wie Rabbi Steinmann und Rabbi Eliyashiv dauernd ueber litvishe Frauen aufregen. Ihre Roecke seien zu kurz und reichen nur ganz knapp bis ueber die Knie. Seit gestern kann ich dies bestaetigen. Wow, was die Laeden alles anbieten und was sich die Frauen erlauben zu tragen, waere etwas unmoeglich in Jerusalem. Von Mea Shearim ganz zu Schweigen. Absolut verpoent und undenkbar. Aber jeder kennt halt seinen eigenen Stil selbst.
Leider ist die Jerusalemer Flaniermeile der Haredim wesentlich kuerzer, aber es gibt weniger Kleidung und stattdessen mehr Restaurants. Die Malchei Israel Street befindet sich im Stadtteil Ge'ulah und ist immer gerammelt voll. Die Hauptverkehrsader Ge'ulahs und viele Busse durchqueren sie. Die Malchei Israel fuehrt in eine Richtung fast bis zum Zentralen Busbahnhof und die entgegengesetzte Richtung bringt uns zum Kikar Shabbat (Shabbat Platz) hinein die die Mea Shearim Street.
Als Jerusalemer ziehe ich natuerlich unsere Stadt gegenueber Bnei Brak vor, aber dennoch muss ich sagen, dass wir unseren Kurzbesuch sehr genossen haben. Wer sich beide Zentren als Tourist anschauen will, der sollte sowohl in Mea Shearim als auch in Bnei Brak anstaendige Kleidung tragen. Keine Shorts, sondern lange Hosen und fuer Frauen sind lange Roecke angesagt. Und die Shirts der Frauen und Maenner sollten Aermellaenge bis mind. zum Ellbogen haben.
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Samstag, August 18, 2007
Urlaubstag
B"H
Fuer morgen plane ich mit Freunden einen Besuch in Bnei Brak und spaeter im nahegelegenen Tel Aviv.
In Bnei Brak wollen wir vor allem die chassidischen Gruppen Vishnitz, Sadigora und Munkatch aufsuchen. Der Satmarer Rebbe soll, Geruechten zufolge, auch morgen in Bnei Brak weilen.
Die Leute, die mir e - mails mit Anfragen sandten, muessen sich diese Woche mit der Antwort etwas gedulden. Aber ich werde noch allen antworten.
Shavua Tov - Eine gute Woche !!!
Fuer morgen plane ich mit Freunden einen Besuch in Bnei Brak und spaeter im nahegelegenen Tel Aviv.
In Bnei Brak wollen wir vor allem die chassidischen Gruppen Vishnitz, Sadigora und Munkatch aufsuchen. Der Satmarer Rebbe soll, Geruechten zufolge, auch morgen in Bnei Brak weilen.
Die Leute, die mir e - mails mit Anfragen sandten, muessen sich diese Woche mit der Antwort etwas gedulden. Aber ich werde noch allen antworten.
Shavua Tov - Eine gute Woche !!!
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Allgemein
Rebbe Aharon Teitelbaum Superstar
B"H
Zu zweit machten wir uns auf unseren gewohnten Freitag Abend Trip. Meine Freundin und ich betraten die Rehov Mea Shearim (Mea Shearim Street) ueber die Shivtei Israel Strasse. Unser eigentliches Ziel war der Tisch des Satmarer Rebben, Rabbi Aharon Teitelbaum, der gerade einige Tage in Jerusalem weilt.
Von seinem Tisch erfuhr ich durch eine haredische Zeitung und Ort des Geschehens sollte der Kikar Supnik (Supnik Platz) sein. Nur hatten wir ein Problem; Kikar Supnik befindet sich auf keinem Stadtplan und wir wussten nur, dass er sich in Mea Shearim befindet. Wir zogen also eine riesen Durchfragerei in Erwaegung.
Zuerst aber schauten wir bei der Chassidut Toldot Avraham Yitzchak im Markt von Mea Shearim vorbei, ob sich dort etwas tat. Waren deren Rebbe Yaakov Shmuel Kahn oder Rebbe David Kahn von Toldot Aharon wieder aus dem Urlaub heimgekehrt ?
Nein, nichts tat sich.
Wir kehrten zurueck in die Rehov Mea Shearim und es war mittlerweile 23.00 Uhr. Es war auffaellig voll in der Strasse. Menschen draengten sich und liefen in nur eine Richtung. Wir beschlossen, der Menge zu folgen, denn der Satmarer Rebbe sollte Tausende von Menschen empfangen.
Wir liefen im Strom mit, aber ich wollte auf Nummer Sicher gehen und fragte eine Frau, die allein mit ihren drei Kindern unterwegs war. Ob die Leute alle zum Satmarer Rebben unterwegs seien. Erstaunt schaute sie auf und fing an zu lachen. "Was, Ihr wollt dahin gehen. Seid Ihr wahnsinnig", rief sie aus.
Ja, wir wollten und sie meinte, dass wir keine Chance haetten. Da waeren Tausende und kein Platz. Trotzdem gaben wir nicht auf und sie begleitete und bis Supnik. Ich kannte den Platz, wusste jedoch nie, dass er Supnik genannt wird. Man lernt nie aus...
Unterwegs kamen wir mit der Frau sehr gut ins Gespraech.
"Wisst Ihr, sagte sie, der Satmarer Rebbe brachte 1000 Chassidim mit aus New York und er hat 1000 weitere in Jerusalem".
Wie die denn mit den Chassidim seines Bruders, Rabbi Zalman Leib, auskaemen, denn man hoere ja von wilden Kaempfen aus New York.
"Mistadrim - geht schon", meinte sie und erwaehnte noch andere Gruppen in Mea Shearim, die zwar verfeindet sind, aber dennoch nach aussen hin das Gesicht waren.
Von welcher Chassidut sie denn sei ?
"Twerski, ein ganz kleine Gruppe".
Am Ende standen wir vor dem riesen Zelt des Satmarer Rebben, der zum chassidischen Tisch lud. Zu unserem grossen Erstaunen gab es einen Eingang fuer Frauen. Satmar laesst also Frauen zum Tisch zu.
Es ist unbeschreiblich, was sich in Rehov Strauss und am Kikar Shabbat vor dem Zelt abspielte. Menschen wohin man nur schaute. Alles stroemte in die zwei Eingaenge fuer Maenner und Frauen. Wir zoegerten nicht lange und stuermten in den Fraueneingang.
Ein gewaltiges Inneres tat sich vor uns auf: ein riesen Tisch, 50m oder mehr, lange Bankreihen, auf denen Tausende Chassidim standen und die Frauen traten sich auf der kleinen Empore nur gegenseitig auf die Fuesse.
Leute flippten total aus und kletterten an den Zeltstangen die Waende hinauf. Ueberall nur noch Leute. Vom Rebben noch keine Spur und wir beschlossen, das Zelt wieder zu verlassen. Wir waren dermassen zerquetscht, dass es echt zuviel war.
Das gleiche Bild draussen. Tausende Chassidim standen vor dem Zelteingang und fanden keinen Einlass mehr. Zum Schluss versuchten sie die Zeltplane hochzuheben, um ins Innere schauen zu koennen. Vergeblich, denn der Rebbe sass soweit weg, dass viele nur einen kurzen Blick auf seinen Streimel (chassidische Pelzmuetze) werfen konnten, wie mir spaeter jemand berichtete.
Eigentlich hatten wir gehofft, draussen wenigstens etwas zu hoeren. Zumindest ein paar Lieder. Auch das misslang so ziemlich, denn die Belueftungsgeneratoren des Zeltes arbeiteten zu laut. So standen Hunderte von Frauen vor dem Zelt und es kam zum SOCIAL MEETING. Man tat sich zusammen und plauderte.
Die Maenner waren weniger schlau. Wie gewoehnlich.
Die naemlich gaben nicht auf und draengten in den Eingang. Allerdings nur, um gleich wieder umzukehren. Nichts ging mehr.
Meine Freundin und ich entschieden uns, zur Chassidut Dushinsky zu gehen und deren Tisch zu sehen. Dort hatten wir Glueck, aber der Tisch stand kurz vor dem Ende. Um 00.45 Uhr war Schluss und wir hatten nur die letzten 15 Minuten mitbekommen. Zum Schluss gingen alle Chassidim einzeln am Rebbe der Chassidut Dushinsky vorbei und er sagte ihnen "Gut Shabbes". Aber auch bei Dushinsky gab es draussen auf der Strasse Tumulte als der Rebbe hinaustrat und heimging. ca. 50 Chassidim rannten hinter ihm her und begleiteten ihn nach Hause.
Also gingen wir zurueck zum Zelt der Satmarer, wo sich inzwischen noch mehr Menschen versammelt hatten: Gerer Chassidim, Toldot Aharon, Slonim, Avraham Yitzchak, Satmar, litvishe Haredim, Nationalreligioese, und und und. Fast alle waren da vor den Buerogebaeuden der anti - zionistischen Dachorganisation Edah HaCharedit.
Kaum jemand sah etwas, aber es war, wie zu Erwarten, eine tolle Atmosphaere. Ueber das, was draussen auf der Frauenseite geschah, koennte ich ganze soziologische Romane verfassen. Aber dazu spaeter.
By the way, die Twerski - Dame liess uns wissen, dass am kommenden Freitag wieder Tisch bei Toldot Aharon sein wird. Na dann, nichts wie auf.....
Zu zweit machten wir uns auf unseren gewohnten Freitag Abend Trip. Meine Freundin und ich betraten die Rehov Mea Shearim (Mea Shearim Street) ueber die Shivtei Israel Strasse. Unser eigentliches Ziel war der Tisch des Satmarer Rebben, Rabbi Aharon Teitelbaum, der gerade einige Tage in Jerusalem weilt.
Von seinem Tisch erfuhr ich durch eine haredische Zeitung und Ort des Geschehens sollte der Kikar Supnik (Supnik Platz) sein. Nur hatten wir ein Problem; Kikar Supnik befindet sich auf keinem Stadtplan und wir wussten nur, dass er sich in Mea Shearim befindet. Wir zogen also eine riesen Durchfragerei in Erwaegung.
Zuerst aber schauten wir bei der Chassidut Toldot Avraham Yitzchak im Markt von Mea Shearim vorbei, ob sich dort etwas tat. Waren deren Rebbe Yaakov Shmuel Kahn oder Rebbe David Kahn von Toldot Aharon wieder aus dem Urlaub heimgekehrt ?
Nein, nichts tat sich.
Wir kehrten zurueck in die Rehov Mea Shearim und es war mittlerweile 23.00 Uhr. Es war auffaellig voll in der Strasse. Menschen draengten sich und liefen in nur eine Richtung. Wir beschlossen, der Menge zu folgen, denn der Satmarer Rebbe sollte Tausende von Menschen empfangen.
Wir liefen im Strom mit, aber ich wollte auf Nummer Sicher gehen und fragte eine Frau, die allein mit ihren drei Kindern unterwegs war. Ob die Leute alle zum Satmarer Rebben unterwegs seien. Erstaunt schaute sie auf und fing an zu lachen. "Was, Ihr wollt dahin gehen. Seid Ihr wahnsinnig", rief sie aus.
Ja, wir wollten und sie meinte, dass wir keine Chance haetten. Da waeren Tausende und kein Platz. Trotzdem gaben wir nicht auf und sie begleitete und bis Supnik. Ich kannte den Platz, wusste jedoch nie, dass er Supnik genannt wird. Man lernt nie aus...
Unterwegs kamen wir mit der Frau sehr gut ins Gespraech.
"Wisst Ihr, sagte sie, der Satmarer Rebbe brachte 1000 Chassidim mit aus New York und er hat 1000 weitere in Jerusalem".
Wie die denn mit den Chassidim seines Bruders, Rabbi Zalman Leib, auskaemen, denn man hoere ja von wilden Kaempfen aus New York.
"Mistadrim - geht schon", meinte sie und erwaehnte noch andere Gruppen in Mea Shearim, die zwar verfeindet sind, aber dennoch nach aussen hin das Gesicht waren.
Von welcher Chassidut sie denn sei ?
"Twerski, ein ganz kleine Gruppe".
Am Ende standen wir vor dem riesen Zelt des Satmarer Rebben, der zum chassidischen Tisch lud. Zu unserem grossen Erstaunen gab es einen Eingang fuer Frauen. Satmar laesst also Frauen zum Tisch zu.
Es ist unbeschreiblich, was sich in Rehov Strauss und am Kikar Shabbat vor dem Zelt abspielte. Menschen wohin man nur schaute. Alles stroemte in die zwei Eingaenge fuer Maenner und Frauen. Wir zoegerten nicht lange und stuermten in den Fraueneingang.
Ein gewaltiges Inneres tat sich vor uns auf: ein riesen Tisch, 50m oder mehr, lange Bankreihen, auf denen Tausende Chassidim standen und die Frauen traten sich auf der kleinen Empore nur gegenseitig auf die Fuesse.
Leute flippten total aus und kletterten an den Zeltstangen die Waende hinauf. Ueberall nur noch Leute. Vom Rebben noch keine Spur und wir beschlossen, das Zelt wieder zu verlassen. Wir waren dermassen zerquetscht, dass es echt zuviel war.
Das gleiche Bild draussen. Tausende Chassidim standen vor dem Zelteingang und fanden keinen Einlass mehr. Zum Schluss versuchten sie die Zeltplane hochzuheben, um ins Innere schauen zu koennen. Vergeblich, denn der Rebbe sass soweit weg, dass viele nur einen kurzen Blick auf seinen Streimel (chassidische Pelzmuetze) werfen konnten, wie mir spaeter jemand berichtete.
Eigentlich hatten wir gehofft, draussen wenigstens etwas zu hoeren. Zumindest ein paar Lieder. Auch das misslang so ziemlich, denn die Belueftungsgeneratoren des Zeltes arbeiteten zu laut. So standen Hunderte von Frauen vor dem Zelt und es kam zum SOCIAL MEETING. Man tat sich zusammen und plauderte.
Die Maenner waren weniger schlau. Wie gewoehnlich.
Die naemlich gaben nicht auf und draengten in den Eingang. Allerdings nur, um gleich wieder umzukehren. Nichts ging mehr.
Meine Freundin und ich entschieden uns, zur Chassidut Dushinsky zu gehen und deren Tisch zu sehen. Dort hatten wir Glueck, aber der Tisch stand kurz vor dem Ende. Um 00.45 Uhr war Schluss und wir hatten nur die letzten 15 Minuten mitbekommen. Zum Schluss gingen alle Chassidim einzeln am Rebbe der Chassidut Dushinsky vorbei und er sagte ihnen "Gut Shabbes". Aber auch bei Dushinsky gab es draussen auf der Strasse Tumulte als der Rebbe hinaustrat und heimging. ca. 50 Chassidim rannten hinter ihm her und begleiteten ihn nach Hause.
Also gingen wir zurueck zum Zelt der Satmarer, wo sich inzwischen noch mehr Menschen versammelt hatten: Gerer Chassidim, Toldot Aharon, Slonim, Avraham Yitzchak, Satmar, litvishe Haredim, Nationalreligioese, und und und. Fast alle waren da vor den Buerogebaeuden der anti - zionistischen Dachorganisation Edah HaCharedit.
Kaum jemand sah etwas, aber es war, wie zu Erwarten, eine tolle Atmosphaere. Ueber das, was draussen auf der Frauenseite geschah, koennte ich ganze soziologische Romane verfassen. Aber dazu spaeter.
By the way, die Twerski - Dame liess uns wissen, dass am kommenden Freitag wieder Tisch bei Toldot Aharon sein wird. Na dann, nichts wie auf.....
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Chassidischer Tisch,
Chassidut,
Chassidut Satmar
Freitag, August 17, 2007
New Jobs
B"H
Viele juedisch - englischsprachige Blogger trifft es und nun hat es auch mich erwischt. New York saugt uns auf wie ein wild um sich grasierender Staubsauger. Boro Park, Jersey, Montsey und was weiss ich noch alles.
Amerika ist nach wie vor das Land der unbegrenzten juedischen Moeglichkeiten und ich bekam ein eindeutiges Angebot fuer eine orthod. juedische Einrichtung Artikel zu verfassen. Meine Zusage gab ich schon vor fast zwei Monaten und naechste Woche gehts richtig los.
Nein, ich werde Israel keinesfalls verlassen. Um G - ttes Willen. Heutzutage gibts es ja gluecklicherweise das Internet. Zum Glueck muss ich sagen, denn zumindest muss ich mich nicht in total haredische Kleidung stuerzen. Mein Doppelleben am Shabbat kann also weitergehen.:-)
Viele juedisch - englischsprachige Blogger trifft es und nun hat es auch mich erwischt. New York saugt uns auf wie ein wild um sich grasierender Staubsauger. Boro Park, Jersey, Montsey und was weiss ich noch alles.
Amerika ist nach wie vor das Land der unbegrenzten juedischen Moeglichkeiten und ich bekam ein eindeutiges Angebot fuer eine orthod. juedische Einrichtung Artikel zu verfassen. Meine Zusage gab ich schon vor fast zwei Monaten und naechste Woche gehts richtig los.
Nein, ich werde Israel keinesfalls verlassen. Um G - ttes Willen. Heutzutage gibts es ja gluecklicherweise das Internet. Zum Glueck muss ich sagen, denn zumindest muss ich mich nicht in total haredische Kleidung stuerzen. Mein Doppelleben am Shabbat kann also weitergehen.:-)
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Allgemein
Tisch beim Satmarer Rebben
B"H
Seit Mittwoch Nachmittag weilt einer der zwei Satmarer Rebben, Rabbi Aharon Teitelbaum, in Jerusalem. Puenktlich zum Shabbat laedt er zum chassidischen Tisch ein, welcher sich bis zur dritten Shabbatmahlzeit (Se'udat Shlishit) und Mozzaei Shabbat hinzieht.
Mit Freunden werde ich auf alle Faelle versuchen, zum Tisch zu gelangen. Ich nehme an, dass Frauen draussen bleiben muessen, da der Rebbe nur ein Zelt hat aufstellen lassen, aber ich bin mir sicher, dass die Atmosphaere grandios sein wird.
Ausserdem ist es Rebbe Aharon Teitelbaum's erster Besuch in Israel und wer weiss, wann dies das naechste Mal geschieht. Sonntag wird er wieder zurueck nach New York fliegen.
Chassidut Satmar wirft immer wieder neue Widersprueche auf und das nicht nur wegen des Dauerstreits der zwei Rebbes miteinander. Seit dem Tode des vorherigen Rebben Moshe Teitelbaum streiten sich seine zwei Soehne Rabbi Zalman Leib und Rabbi Aharon Teitelbaum um die Nachfolge. Ersterer herrscht heute ueber Williamsburgh / New York und Rebbe Aharon hat seinen Sitz und Chassidim in Kiryat Yoel / New York.
Satmar ist ein wichtiges Mitglied der in Mea Shearim ansaessigen anti - zionistischen Dachorganisation Edah HaCharedit. Allerdings sollte niemand Satmar mit der Neturei Karta verwechseln, da dies zwei verschiedene Paar Schuhe sind.
Natuerlich ist Satmar absolut anti - zionistisch eingestellt, kennt jedoch gewisse Grenzen.
Hier koennt Ihr die tolle Atmosphaere bei einem Tisch von Rebbe Aharon Teitelbaum sehen:
Seit Mittwoch Nachmittag weilt einer der zwei Satmarer Rebben, Rabbi Aharon Teitelbaum, in Jerusalem. Puenktlich zum Shabbat laedt er zum chassidischen Tisch ein, welcher sich bis zur dritten Shabbatmahlzeit (Se'udat Shlishit) und Mozzaei Shabbat hinzieht.
Mit Freunden werde ich auf alle Faelle versuchen, zum Tisch zu gelangen. Ich nehme an, dass Frauen draussen bleiben muessen, da der Rebbe nur ein Zelt hat aufstellen lassen, aber ich bin mir sicher, dass die Atmosphaere grandios sein wird.
Ausserdem ist es Rebbe Aharon Teitelbaum's erster Besuch in Israel und wer weiss, wann dies das naechste Mal geschieht. Sonntag wird er wieder zurueck nach New York fliegen.
Chassidut Satmar wirft immer wieder neue Widersprueche auf und das nicht nur wegen des Dauerstreits der zwei Rebbes miteinander. Seit dem Tode des vorherigen Rebben Moshe Teitelbaum streiten sich seine zwei Soehne Rabbi Zalman Leib und Rabbi Aharon Teitelbaum um die Nachfolge. Ersterer herrscht heute ueber Williamsburgh / New York und Rebbe Aharon hat seinen Sitz und Chassidim in Kiryat Yoel / New York.
Satmar ist ein wichtiges Mitglied der in Mea Shearim ansaessigen anti - zionistischen Dachorganisation Edah HaCharedit. Allerdings sollte niemand Satmar mit der Neturei Karta verwechseln, da dies zwei verschiedene Paar Schuhe sind.
Natuerlich ist Satmar absolut anti - zionistisch eingestellt, kennt jedoch gewisse Grenzen.
Hier koennt Ihr die tolle Atmosphaere bei einem Tisch von Rebbe Aharon Teitelbaum sehen:
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Chassidut Satmar
Donnerstag, August 16, 2007
Parashat Shoftim
B"H
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Gestern und vorgestern feierten wir den Beginn des juedischen Monat Elul. Laut dem Koznitzer Maggid, Rabbi Israel Hofstein, wird die dieswoechige Parashat Shoftim immer im Monat Elul gelesen, denn Elul ist der Monat der Vergebung und die Zeit, in der wir G - tt am naechsten sein koennen. "The King is in the Field - Der Koenig ist im Feld", eine Metapher dafuer, dass G - tt sozusagen von Seinem "Thron" in die unteren Gefilde hinabstieg und wir Ihm anhand von Reue fuer unsere Vergehen (Teshuva) treffen koennen.
Elul nimmt jedes Jahr eine Sonderstellung ein, denn es ist der Monat vor Tishrei, in welchem wir das juedische Neujahrsfest Rosh HaShana und den hoechsten Feiertag Yom Kippur begehen. Beide Feiertage haben mit unserer Teshuva und der Vergebung G - ttes zu tun und Elul ist eine Vorbereitung darauf. Wer jetzt im Elul abends an die Klagemauer (Kotel) geht, der wird auf Hunderte, wenn nicht Tausende, von Menschen treffen.
In Shoftim werden wird angewiesen, Shoftim (Richter) und Shotrim (Exekutive) zu ernennen. Die Richter sollen ueber die Vergehen gegen die Halacha richten und die Aufgabe der Shotrim ist es, die Ausfuehrung der Strafe zu ueberwachen. Nur ehrliche und aufrichtige Richter garantieren die Sicherheit Israels im eigenen Land (Rashi und Sifre). Unter normalen Bedingungen beschuetzt G - tt die Juden mit all Seiner Macht vor Strafen. Selbst dann, wenn die Juden dessen unwuerdig sind. Aber solange Israel aufrichtige Richter hat, die ernsthaft und gemaess der Halacha und der Thora richten, ist die Shechinah (G - ttes Anwesenheit) immer praesent.
Sobald die Richter jedoch durch Korruption glaenzen sollten, entfernt sich G -ttes Shechinah und die Juden sind Seinem strengen Gericht ausgeliefert (siehe Gemara im Traktat Shabbat 139a und den Kommentar Iyun Yaakov).
Laut einer Gemara im Talmud Traktat Shabbat 10a werden Richter als Partner G -ttes in der Welterschaffung gesehen. Rabbeinu Perachya erklaert uns diese Aussage naeher: Diebe und Pluenderer tragen zur Zerstoerung der Welt bei. Aufgrund dieser Vergehen wurde die Welt schon einmal zerstoert, naemlich zur Zeit Noachs (siehe Talmud Sanhedrin 108). Nur ein gerechter Richter, der gestohlene Beute wieder an ihren urspruenglichen Eigentuemer zurueckgibt, traegt zur weiteren Existenz der Welt bei. So gesehen ist er ein Partner G - ttes.
Rabbi Yaakov Yosef von Polonoye (der Lieblingsschueler des Baal Shem Tov) sagt, dass alle Mitzwot (Gesetze) der Thora fuer alle Ewigkeiten Gueltigkeit haben. Dies betrifft auch die Shoftim und Shotrim. Bis heute haben wir Batei Din, rabbinische Gerichte, mit drei Rabbinern, die ueber die Ausfuehrung der juedischen Gesetze (Halacha) entscheiden.
G - tt befahl den Juden an jedem der folgenden Feiertage nach Jerusalem zu kommen: An Pessach, Shavuot und an Sukkot (Laubhuettenfest). Zu Tempelzeiten kamen Tausende Juden, aber auch Nichtjuden, nach Jerusalem und brachten Tempelopfer. Nicht selten kam es vor, dass die Angereisten dem Sanhedrin (Richterausschuss im Tempel) halachische Probleme und Fragen vortrugen, welche das Beit Din (rabbinisches Gericht) in ihrem Heimatort nicht loesen konnte. Hierbei handelte es sich um aeusserst komplizierte Fragen, auf die nur die Sanhedrin spezialisiert waren (Rabbeinu Bachya).
Hierzu ein Vergleich aus der Gemara im Talmud Traktat Sanhedrin 87a, wo es heisst das der Tempelberg zu Jerusalem (zusammen mit dem Tempel) der hoechste Punkt in ganz Israel sei. Der beruehmte Thora - und Talmudkommentator Rashi erklaert uns, wie die Aussage der Gemara zu verstehen ist. Bei dem hoechsten Punkt handele es sich nicht um eine geographische Angabe, sondern vielmehr um die Tatsache, dass das Jerusalemer Gericht, der Sanhedrin, alle anderen Gerichte im Land uebertrifft, also die hoechste Instanz ist.
Immer wieder aufs Neue hoere ich die Frage, warum immer alles so strikt nach der Halacha ablaufen muss und wieso soviele Rabbiner darueber entscheiden. Es stehe doch eh alles in der Thora und G - tt hat entschieden. Sind nicht die ganzen rabbinischen Regelungen gegen die Thora und somit auch gegen G - tt ? Ist das nicht alles zuviel ?
In Sefer Shemot, dem Buch Exodus 23:2, heisst es, dass viele Gesetzesauslegungen der Mehrheit zufolge entschieden werden sollen (siehe Talmud Bava Metzia 59b). Im Klartext bedeutet dies, dass bei Unklarheiten und je nach Problemfall die Mehrheit der Rabbiner ueber eine Loesung entscheiden muessen. Bei der Mehrheit handelt es sich nicht um 10 oder 50 Rabbiner, sondern es muss schon eine ueberwaeltigende Mehrheit erforderlich sein.
Ueber die Halacha wird von Menschen entschieden, was allerdings den Richtlinien Moshe's am Berg Sinai entsprechen muss. Es ist G - tes Wille, dass die Menschen (Thoragelehrten) die Gesetze gemaess ihres menschlichen Verstaendnises auslegen. Es gibt Faelle, in denen uns die rabbinischen Auslegungen und Entscheidungen viel zu uebertrieben vorkommen, doch lernen wir den Hintergrund der Auslegungen und erfahren Einzelheiten ueber der Warum und Weshalb, wird uns oft vieles klarer. Uebrigens gibt es einen Disput im Talmud, indem G - tt zugibt, dass ihn zwei Rabbiner mit ihren Entscheidungen "uebertroffen" haben.
Sobald die Israeliten das Land Cannan (Israel) nach den 40 Jahren in der Wueste eroberten, waren sie verpflichtet, drei Dinge zu tun (Mishna Thora - Hilchot Melachim vom Rambam sowie Talmud Sanhedrin 20b):
1. Einen Koenig zu ernennen.
2. Die Nachkommen Amaleks zu vernichten.
3. Einen Tempel zu bauen.
G - tt befahl ihnen, einen Koenig zu ernennen, doch wie wir aus den Propheten lernen, war es gerade G - tt, der sich wenig darueber begeistert zeigte als die Juden ihn um die Ernennung eines Koenigs baten. Der Rambam sieht den Grund fuer die Bitte darin, dass die Juden dem Propheten Samuel (Shmuel) ueberdruessig waren und einen richtigen Koenig haben wollten (Mishna Thora - Hilchot Melachim 1:2).
Laut Parashat Shoftim kann jemand nur dann Koenig werden, wenn G - tt diesen auserwaehlt hat. Siehe Samuel, der sich auf die Suche nach Saul (Sha'ul) machen musste. Bei dem Koenig muss es sich IMMER um einen Juden handeln und es muss ein Koenig und keine Koenigin sein, da G - tt in der Thora von einem Melech (Koenig) und nicht einer Malka (Koenigin) sprach (Mishna Thora - Hilchot Melachim vom Rambam).
Der Koenig Israels hat eine ganz wichtige und einzigartige Mitzwa, die kein anderer Seinesgleichen hat. Sobald er zum Koenig ernannt worden ist, muss er ein Sefer Torah, eine Thorarolle, schreiben. Er ist verpflichtet, die Thorarolle ueberall hin mitzunehmen, selbst in den Krieg und natuerlich dann, wenn er ueber das Volk richtet.
Genauso wie ein Richter ist auch der Koenig verpflichtet, sich nicht bestechen zu lassen oder voreingenommen zu sein. Grundsaetzlich sollte ein Mensch immer nur seiner Yetzer HaTov, seiner guten Seite in sich selbst folgen, und sich nicht durch seine schlechten Charaktereigenschaften (Yetzer HaRah) negativ beeinflussen lassen.
Als G - tt die Welt erschuf, geschah dies aufgrund Seiner Gedanken, die nichts Negatives enthielten. Heisst, wir sind durch Seine reinen Gedanken erschaffen worden und genauso sollten wir unsere Gedanken rein halten, um uns mit unserer Ursprungsquelle (G - tt) verbinden zu koennen (Rabbi Elimelech von Lizhensk in seinem Buch "Noam Elimelech").
Wer etwas Besonderes im Monat Elul tun will, der kann es dem Baal Shem Tov gleichtun, der das Beten des Psalm 27 empfahl.
Shabbat Shalom
Die Thoralesung fuer diesen Shabbat
Gestern und vorgestern feierten wir den Beginn des juedischen Monat Elul. Laut dem Koznitzer Maggid, Rabbi Israel Hofstein, wird die dieswoechige Parashat Shoftim immer im Monat Elul gelesen, denn Elul ist der Monat der Vergebung und die Zeit, in der wir G - tt am naechsten sein koennen. "The King is in the Field - Der Koenig ist im Feld", eine Metapher dafuer, dass G - tt sozusagen von Seinem "Thron" in die unteren Gefilde hinabstieg und wir Ihm anhand von Reue fuer unsere Vergehen (Teshuva) treffen koennen.
Elul nimmt jedes Jahr eine Sonderstellung ein, denn es ist der Monat vor Tishrei, in welchem wir das juedische Neujahrsfest Rosh HaShana und den hoechsten Feiertag Yom Kippur begehen. Beide Feiertage haben mit unserer Teshuva und der Vergebung G - ttes zu tun und Elul ist eine Vorbereitung darauf. Wer jetzt im Elul abends an die Klagemauer (Kotel) geht, der wird auf Hunderte, wenn nicht Tausende, von Menschen treffen.
In Shoftim werden wird angewiesen, Shoftim (Richter) und Shotrim (Exekutive) zu ernennen. Die Richter sollen ueber die Vergehen gegen die Halacha richten und die Aufgabe der Shotrim ist es, die Ausfuehrung der Strafe zu ueberwachen. Nur ehrliche und aufrichtige Richter garantieren die Sicherheit Israels im eigenen Land (Rashi und Sifre). Unter normalen Bedingungen beschuetzt G - tt die Juden mit all Seiner Macht vor Strafen. Selbst dann, wenn die Juden dessen unwuerdig sind. Aber solange Israel aufrichtige Richter hat, die ernsthaft und gemaess der Halacha und der Thora richten, ist die Shechinah (G - ttes Anwesenheit) immer praesent.
Sobald die Richter jedoch durch Korruption glaenzen sollten, entfernt sich G -ttes Shechinah und die Juden sind Seinem strengen Gericht ausgeliefert (siehe Gemara im Traktat Shabbat 139a und den Kommentar Iyun Yaakov).
Laut einer Gemara im Talmud Traktat Shabbat 10a werden Richter als Partner G -ttes in der Welterschaffung gesehen. Rabbeinu Perachya erklaert uns diese Aussage naeher: Diebe und Pluenderer tragen zur Zerstoerung der Welt bei. Aufgrund dieser Vergehen wurde die Welt schon einmal zerstoert, naemlich zur Zeit Noachs (siehe Talmud Sanhedrin 108). Nur ein gerechter Richter, der gestohlene Beute wieder an ihren urspruenglichen Eigentuemer zurueckgibt, traegt zur weiteren Existenz der Welt bei. So gesehen ist er ein Partner G - ttes.
Rabbi Yaakov Yosef von Polonoye (der Lieblingsschueler des Baal Shem Tov) sagt, dass alle Mitzwot (Gesetze) der Thora fuer alle Ewigkeiten Gueltigkeit haben. Dies betrifft auch die Shoftim und Shotrim. Bis heute haben wir Batei Din, rabbinische Gerichte, mit drei Rabbinern, die ueber die Ausfuehrung der juedischen Gesetze (Halacha) entscheiden.
G - tt befahl den Juden an jedem der folgenden Feiertage nach Jerusalem zu kommen: An Pessach, Shavuot und an Sukkot (Laubhuettenfest). Zu Tempelzeiten kamen Tausende Juden, aber auch Nichtjuden, nach Jerusalem und brachten Tempelopfer. Nicht selten kam es vor, dass die Angereisten dem Sanhedrin (Richterausschuss im Tempel) halachische Probleme und Fragen vortrugen, welche das Beit Din (rabbinisches Gericht) in ihrem Heimatort nicht loesen konnte. Hierbei handelte es sich um aeusserst komplizierte Fragen, auf die nur die Sanhedrin spezialisiert waren (Rabbeinu Bachya).
Hierzu ein Vergleich aus der Gemara im Talmud Traktat Sanhedrin 87a, wo es heisst das der Tempelberg zu Jerusalem (zusammen mit dem Tempel) der hoechste Punkt in ganz Israel sei. Der beruehmte Thora - und Talmudkommentator Rashi erklaert uns, wie die Aussage der Gemara zu verstehen ist. Bei dem hoechsten Punkt handele es sich nicht um eine geographische Angabe, sondern vielmehr um die Tatsache, dass das Jerusalemer Gericht, der Sanhedrin, alle anderen Gerichte im Land uebertrifft, also die hoechste Instanz ist.
Immer wieder aufs Neue hoere ich die Frage, warum immer alles so strikt nach der Halacha ablaufen muss und wieso soviele Rabbiner darueber entscheiden. Es stehe doch eh alles in der Thora und G - tt hat entschieden. Sind nicht die ganzen rabbinischen Regelungen gegen die Thora und somit auch gegen G - tt ? Ist das nicht alles zuviel ?
In Sefer Shemot, dem Buch Exodus 23:2, heisst es, dass viele Gesetzesauslegungen der Mehrheit zufolge entschieden werden sollen (siehe Talmud Bava Metzia 59b). Im Klartext bedeutet dies, dass bei Unklarheiten und je nach Problemfall die Mehrheit der Rabbiner ueber eine Loesung entscheiden muessen. Bei der Mehrheit handelt es sich nicht um 10 oder 50 Rabbiner, sondern es muss schon eine ueberwaeltigende Mehrheit erforderlich sein.
Ueber die Halacha wird von Menschen entschieden, was allerdings den Richtlinien Moshe's am Berg Sinai entsprechen muss. Es ist G - tes Wille, dass die Menschen (Thoragelehrten) die Gesetze gemaess ihres menschlichen Verstaendnises auslegen. Es gibt Faelle, in denen uns die rabbinischen Auslegungen und Entscheidungen viel zu uebertrieben vorkommen, doch lernen wir den Hintergrund der Auslegungen und erfahren Einzelheiten ueber der Warum und Weshalb, wird uns oft vieles klarer. Uebrigens gibt es einen Disput im Talmud, indem G - tt zugibt, dass ihn zwei Rabbiner mit ihren Entscheidungen "uebertroffen" haben.
Sobald die Israeliten das Land Cannan (Israel) nach den 40 Jahren in der Wueste eroberten, waren sie verpflichtet, drei Dinge zu tun (Mishna Thora - Hilchot Melachim vom Rambam sowie Talmud Sanhedrin 20b):
1. Einen Koenig zu ernennen.
2. Die Nachkommen Amaleks zu vernichten.
3. Einen Tempel zu bauen.
G - tt befahl ihnen, einen Koenig zu ernennen, doch wie wir aus den Propheten lernen, war es gerade G - tt, der sich wenig darueber begeistert zeigte als die Juden ihn um die Ernennung eines Koenigs baten. Der Rambam sieht den Grund fuer die Bitte darin, dass die Juden dem Propheten Samuel (Shmuel) ueberdruessig waren und einen richtigen Koenig haben wollten (Mishna Thora - Hilchot Melachim 1:2).
Laut Parashat Shoftim kann jemand nur dann Koenig werden, wenn G - tt diesen auserwaehlt hat. Siehe Samuel, der sich auf die Suche nach Saul (Sha'ul) machen musste. Bei dem Koenig muss es sich IMMER um einen Juden handeln und es muss ein Koenig und keine Koenigin sein, da G - tt in der Thora von einem Melech (Koenig) und nicht einer Malka (Koenigin) sprach (Mishna Thora - Hilchot Melachim vom Rambam).
Der Koenig Israels hat eine ganz wichtige und einzigartige Mitzwa, die kein anderer Seinesgleichen hat. Sobald er zum Koenig ernannt worden ist, muss er ein Sefer Torah, eine Thorarolle, schreiben. Er ist verpflichtet, die Thorarolle ueberall hin mitzunehmen, selbst in den Krieg und natuerlich dann, wenn er ueber das Volk richtet.
Genauso wie ein Richter ist auch der Koenig verpflichtet, sich nicht bestechen zu lassen oder voreingenommen zu sein. Grundsaetzlich sollte ein Mensch immer nur seiner Yetzer HaTov, seiner guten Seite in sich selbst folgen, und sich nicht durch seine schlechten Charaktereigenschaften (Yetzer HaRah) negativ beeinflussen lassen.
Als G - tt die Welt erschuf, geschah dies aufgrund Seiner Gedanken, die nichts Negatives enthielten. Heisst, wir sind durch Seine reinen Gedanken erschaffen worden und genauso sollten wir unsere Gedanken rein halten, um uns mit unserer Ursprungsquelle (G - tt) verbinden zu koennen (Rabbi Elimelech von Lizhensk in seinem Buch "Noam Elimelech").
Wer etwas Besonderes im Monat Elul tun will, der kann es dem Baal Shem Tov gleichtun, der das Beten des Psalm 27 empfahl.
Shabbat Shalom
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Thora Parasha
Die Wirtschafts - Fluechtlings - Konvertiten
B"H
Fast alle Konvertiten zum Judentum, die ihren Giur in Israel machen, werden von israelischen Behoerden automatisch als Wirtschaftsfluechtlinge eingestuft. Man komme nur nach Israel, um Staatsbuerger zu werden und vor allem, um ganz dick abzukassieren. Die Abzocke kommt mit dem "Sal Klita" - den finanziellen Rechten, die jeder Neueinwanderer erhaelt. Jeder Oleh Chadash - Neueinwanderer bekommt ca. 20.000 Shekel (ca. 4000 Euro) Cash. Nicht ganz Cash, denn monatlich werden kleine Betraege auf das Konto ueberwiesen.
Israel sieht sich dem Wirtschaftsfluechtlingsstrom ausgesetzt. Da kaemen Leute von den Phlippinen, aus Suedamerika, Osteuropa und sogar aus dem Fernen Osten, um sich hier breitzumachen. Zuerst geben sie vor, zum Judentum konvertieren zu wollen und dann beginnt das grosse Abzocken.
In nicht wenigen Faellen stimmt diese Behauptung. Tatsaechlich haben viele Leute aus aermeren Laendern der Welt das israelische System entdeckt. Schnell konvertiert man irgendwie. Selbst in Jerusalem gibt es obskure Giur - Kurse fuer solche Leute. Spaeter wird man Staatsbuerger mit allen Rechten und Pflichten. Vor allem mit allen Sozialhilferechten, was den israel. Steuerzahler kostet. Die Integration vieler Osteuropaer etc. lasse zu wuenschen uebrig. Die israelische Gesellschaft schaut auf sie herab und sieht in ihnen den Asylstrom.
In diesen Tagen knallt es erneut und die Tageszeitung "Yediot Acharonot" berichtet heute ausfuehrlich darueber:
In den kommenden Tagen sollen weitere 230 sogenannte "Bnei Menashe" nach Israel einfliegen. Ohne Wissen und Zustimmung der Regierung.
Bnei Menashe, so nennen sich indische "Juden", die vorgeben, dem verlorengegangenen israelitischen Stamm Menashe anzugehoeren. In Israel finden sie als Juden keine Anerkennung, es sei denn, sie durchlaufen einen orthodoxen Konversionskurs. Danach sind sie zur offiziellen Aliyah (Einwanderung) berechtigt.
Nun stopfen diverse Organisationen 230 Bnei Menashe oder besser gesagt Leute, die vorgeben Bnei Menashe zu sein, in ein Flugzeug Richtung Israel. Keiner weiss Bescheid und die Regierung will die Inder nicht als Neueinwanderer anerkennen. Sie werden einfliegen und ohne Geld, Unterkunft und vor allem ohne den begehrten "Sal Klita" dastehen. "In ein paar Tagen haben wir 230 Leute hier, die auf der Strasse stehen und keiner weiss mit ihnen etwas anzufangen", so verlautet es aus einem Ministerium.
Wer will die Bnei Menashe ueberhaupt ? Die Israelis sind nicht gerade scharf auf sie und die Aemter sowieso nicht. Erstens kann ja jeder kommen und behaupten er gehoere zu irgendeinem Stamm und zweitens wollen sich die Bnei Menashe nicht integrieren und selbst wenn, laesst man sie nicht. Im Gegenteil, viele Bnei Menashe pochen darauf, ihr kleines Indien weiterzuleben. Land wollen sie von der Regierung, um Reis anzubauen und indische Siedlungen zu errichten.
Vielleicht sollte ich demnaechst der Regierung auch meine Forderungen nach Land darbringen: Land, um mein kleines Bayern zu errichten. Mit Haxen und Sauerkraut. Koschere Haxen wohlgemerkt.:-)
Wohin also mit den 230 indischen Bnei Menashe oder wer auch immer sie sind ? Wieso duerfen solche Leute ueberhaupt landen und wieso werden sie nicht von ihren Landsleuten, die schon hier sind und in Israel mehr recht als schlecht leben, nicht gewarnt ? Aber anscheinend sind das gebeutelte Israel und selbst die Ablehnung der Bevoelkerung immer noch besser als Indien. Wer weiss…
Allerdings machen sie den Ruf anderer aufrichtiger Konvertiten zunichte, denn die werden gleich mitbezichtigt nur Asyl zu suchen. Und das passiert sogar Amerikanern, Australiern und auch Euch. Welcome to Israel !
Fast alle Konvertiten zum Judentum, die ihren Giur in Israel machen, werden von israelischen Behoerden automatisch als Wirtschaftsfluechtlinge eingestuft. Man komme nur nach Israel, um Staatsbuerger zu werden und vor allem, um ganz dick abzukassieren. Die Abzocke kommt mit dem "Sal Klita" - den finanziellen Rechten, die jeder Neueinwanderer erhaelt. Jeder Oleh Chadash - Neueinwanderer bekommt ca. 20.000 Shekel (ca. 4000 Euro) Cash. Nicht ganz Cash, denn monatlich werden kleine Betraege auf das Konto ueberwiesen.
Israel sieht sich dem Wirtschaftsfluechtlingsstrom ausgesetzt. Da kaemen Leute von den Phlippinen, aus Suedamerika, Osteuropa und sogar aus dem Fernen Osten, um sich hier breitzumachen. Zuerst geben sie vor, zum Judentum konvertieren zu wollen und dann beginnt das grosse Abzocken.
In nicht wenigen Faellen stimmt diese Behauptung. Tatsaechlich haben viele Leute aus aermeren Laendern der Welt das israelische System entdeckt. Schnell konvertiert man irgendwie. Selbst in Jerusalem gibt es obskure Giur - Kurse fuer solche Leute. Spaeter wird man Staatsbuerger mit allen Rechten und Pflichten. Vor allem mit allen Sozialhilferechten, was den israel. Steuerzahler kostet. Die Integration vieler Osteuropaer etc. lasse zu wuenschen uebrig. Die israelische Gesellschaft schaut auf sie herab und sieht in ihnen den Asylstrom.
In diesen Tagen knallt es erneut und die Tageszeitung "Yediot Acharonot" berichtet heute ausfuehrlich darueber:
In den kommenden Tagen sollen weitere 230 sogenannte "Bnei Menashe" nach Israel einfliegen. Ohne Wissen und Zustimmung der Regierung.
Bnei Menashe, so nennen sich indische "Juden", die vorgeben, dem verlorengegangenen israelitischen Stamm Menashe anzugehoeren. In Israel finden sie als Juden keine Anerkennung, es sei denn, sie durchlaufen einen orthodoxen Konversionskurs. Danach sind sie zur offiziellen Aliyah (Einwanderung) berechtigt.
Nun stopfen diverse Organisationen 230 Bnei Menashe oder besser gesagt Leute, die vorgeben Bnei Menashe zu sein, in ein Flugzeug Richtung Israel. Keiner weiss Bescheid und die Regierung will die Inder nicht als Neueinwanderer anerkennen. Sie werden einfliegen und ohne Geld, Unterkunft und vor allem ohne den begehrten "Sal Klita" dastehen. "In ein paar Tagen haben wir 230 Leute hier, die auf der Strasse stehen und keiner weiss mit ihnen etwas anzufangen", so verlautet es aus einem Ministerium.
Wer will die Bnei Menashe ueberhaupt ? Die Israelis sind nicht gerade scharf auf sie und die Aemter sowieso nicht. Erstens kann ja jeder kommen und behaupten er gehoere zu irgendeinem Stamm und zweitens wollen sich die Bnei Menashe nicht integrieren und selbst wenn, laesst man sie nicht. Im Gegenteil, viele Bnei Menashe pochen darauf, ihr kleines Indien weiterzuleben. Land wollen sie von der Regierung, um Reis anzubauen und indische Siedlungen zu errichten.
Vielleicht sollte ich demnaechst der Regierung auch meine Forderungen nach Land darbringen: Land, um mein kleines Bayern zu errichten. Mit Haxen und Sauerkraut. Koschere Haxen wohlgemerkt.:-)
Wohin also mit den 230 indischen Bnei Menashe oder wer auch immer sie sind ? Wieso duerfen solche Leute ueberhaupt landen und wieso werden sie nicht von ihren Landsleuten, die schon hier sind und in Israel mehr recht als schlecht leben, nicht gewarnt ? Aber anscheinend sind das gebeutelte Israel und selbst die Ablehnung der Bevoelkerung immer noch besser als Indien. Wer weiss…
Allerdings machen sie den Ruf anderer aufrichtiger Konvertiten zunichte, denn die werden gleich mitbezichtigt nur Asyl zu suchen. Und das passiert sogar Amerikanern, Australiern und auch Euch. Welcome to Israel !
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Giur
Mittwoch, August 15, 2007
What does it mean to be Jewish ?
B"H
What does it mean to me to be Jewish ? - Diesen Satz las ich vor kurzem in einer juedisch - orthodoxen Zeitung. Der Autor des Artikels war ein religioeser Jude und bezog seine Ansichten nur auf die Religion. Aber ist das Judesein nur gleichzusetzen mit der Religion ?
Als ich die Ueberschrift las, fiel mir die beruehmte Diskussion zwischen Golda Meir und Henry Kissinger ein. Kissinger, der zu seiner Zeit als US - Aussenminister nicht unbedingt als Freund Israels galt, antwortete Golda Meir Folgendes als sie ihn bat, Israel zu helfen: "Als allererstes bin ich Amerikaner, dann Jude und dann Israeli". Worauf Golda anmerkte, dass wir in Israel von rechts nach links lesen. Eine brilliante Antwort, wie ich finde.
Und was sagt uns ein Brainstorming ? Ausser selbstverstaendlich der Thora heisst Judesein auch weitere Verpflichtung zu haben. Vor allem anderen Juden zu helfen, wenn sie in Not sind. Aber nicht nur Juden, sondern auch Nichtjuden.
Oft werden die Begriffe Jude und Israeli verwechselt oder gleichgesetzt. Beide Begriffe oder besser Zugehoerigkeiten / Identifikationen haben vollkommen unterschiedliche Bedeutungen. Israeli kann auch jemand sein, der kein Jude ist. Dagegen gibt uns unsere juedische Identitaet eine viel engere Bindung an das eigene Volk. Eine Tatsache, die uns leider manchmal viel zu selten bewusst wird. Und zwar immer dann, wenn etwas passiert. Sobald ein Terrorattentat geschieht oder ein Krieg in unserem Land ausbricht, beginnt das Rotieren. Ein immenses Mitgefuehl und eine ungekannte Hilfsbereitschaft kommen sofort ins Rollen.
Doch Moment, passiert das nicht auch unter anderen Voelkern ? Ich bin in meinem bisherigen Leben in einigen Laendern gewesen, doch solch ein "Yiddishe Mamme - Verhalten" ist mir nie zuvor begegnet.
Jude zu sein bedeutet auch einen gewissen Stolz zu haben, welchen Rabbi Soloveitchik immer so gerne hervorhebt. Einmal fuhr ich mit meiner Ulpanklasse aus dem Kibbutz auf einen Trip nach Jerusalem und der Reiseleiter erwaehnte ueberfluessigerweise, dass wir uns jetzt in Ein Kerem befinden, dem ehemaligen Wohnort Johannes des Taeufers. Einer meiner Klassenkameraden, ein Suedafrikaner, stand auf und fragte laut, was das hier eigentlich solle. Er sei in Israel und fuehle seinen juedischen Stolz. Wozu das Gelaber ueber andere Religionen, was uns hier nicht interessiert.
Keiner sagte etwas, doch insgeheim stimmte ich ihm zu.
Zugegeben, unser Stolz scheint immer nur ausgerechnet in Israel aus uns herauszustroemen. Obwohl die Mehrheit der Juden der hebraeischen Sprache nicht maechtig sind, steigen sie doch mit einem gewissen stolzen Gefuehl aus dem Flugzeug. Hier gehoere ich her und dies ist mein Land. Auch wenn ich hier gerade nicht unbedingt wohne. Dennoch gehoeren wir in dieses Land. Ueberall sind wir bereit den Antisemitismus als etwas Alltaegliches zu akzeptieren, doch in Israel ist alles anders. Hier darf ich Jude sein und muss mich nicht rechtfertigen. Alle sind so wie ich. Auslaendische Juden fuehlen sich in Israel oft juedischer als die Israelis.
Juedisch sein heisst also auch einen eigenen Nationalstolz zu haben. Und was haben wir ausserdem ? Ganz wichtig und nicht zu vergessen, den juedischen Humor natuerlich. Fuer Aussenstehende oft unverstaendlich, bersten wir dagegen vor lachen aus. Wir haben unsere eigene Mentalitaet und unseren manchmal bitterboesen Sarkasmus. Wer neu ins Judentum kommt, sprich konvertiert, der muss sich erst einmal an alle diese Eigenarten gewoehnen und kann das meiner Meinung nach nur in einer wirklichen juedischen Umgebung tun. Was nicht immer heisst, dass ein jeder sofort ueber Woody Allen lachen muss.
Kurz gesagt, wir sind ein eigenes Volk, trotz vieler Staatsbuergerschaften. Unsere Eigenheiten haben wir uns immer bewahrt und sind stolz darauf. Humor, Poesie, Lieder, Sprachen (Hebrae. + Yiddish), etc. all das gehoert dazu. Und Hollywood darf natuerlich auch nicht fehlen. Ehrlich, wer ertappt sich nicht dabei, bei Kinofilmen nach den Namen juedischer Schauspieler zu suchen. Ah, sagen wir dann, ein Jude spielt auch mit. Und glauben wir nicht sogar, etwas Juedisches an ihm gesehen zu haben. "Oh, that's so Jewish".
Selbst der Schauspieler Jeff Goldblum in "Independece Day" was so Jewish und eine Bemerkung darueber durfte im Film nicht fehlen. Uebrigens wurde der Satz in arabischen Laendern aus dem Film herausgeschnitten.
Jemand sagte: "Oh, I am not Jewish".
Die juedische Antwort darauf lautete: "Nobody is perfect".
___________________________________
So, let us be proud of our perfection.:-)
What does it mean to me to be Jewish ? - Diesen Satz las ich vor kurzem in einer juedisch - orthodoxen Zeitung. Der Autor des Artikels war ein religioeser Jude und bezog seine Ansichten nur auf die Religion. Aber ist das Judesein nur gleichzusetzen mit der Religion ?
Als ich die Ueberschrift las, fiel mir die beruehmte Diskussion zwischen Golda Meir und Henry Kissinger ein. Kissinger, der zu seiner Zeit als US - Aussenminister nicht unbedingt als Freund Israels galt, antwortete Golda Meir Folgendes als sie ihn bat, Israel zu helfen: "Als allererstes bin ich Amerikaner, dann Jude und dann Israeli". Worauf Golda anmerkte, dass wir in Israel von rechts nach links lesen. Eine brilliante Antwort, wie ich finde.
Und was sagt uns ein Brainstorming ? Ausser selbstverstaendlich der Thora heisst Judesein auch weitere Verpflichtung zu haben. Vor allem anderen Juden zu helfen, wenn sie in Not sind. Aber nicht nur Juden, sondern auch Nichtjuden.
Oft werden die Begriffe Jude und Israeli verwechselt oder gleichgesetzt. Beide Begriffe oder besser Zugehoerigkeiten / Identifikationen haben vollkommen unterschiedliche Bedeutungen. Israeli kann auch jemand sein, der kein Jude ist. Dagegen gibt uns unsere juedische Identitaet eine viel engere Bindung an das eigene Volk. Eine Tatsache, die uns leider manchmal viel zu selten bewusst wird. Und zwar immer dann, wenn etwas passiert. Sobald ein Terrorattentat geschieht oder ein Krieg in unserem Land ausbricht, beginnt das Rotieren. Ein immenses Mitgefuehl und eine ungekannte Hilfsbereitschaft kommen sofort ins Rollen.
Doch Moment, passiert das nicht auch unter anderen Voelkern ? Ich bin in meinem bisherigen Leben in einigen Laendern gewesen, doch solch ein "Yiddishe Mamme - Verhalten" ist mir nie zuvor begegnet.
Jude zu sein bedeutet auch einen gewissen Stolz zu haben, welchen Rabbi Soloveitchik immer so gerne hervorhebt. Einmal fuhr ich mit meiner Ulpanklasse aus dem Kibbutz auf einen Trip nach Jerusalem und der Reiseleiter erwaehnte ueberfluessigerweise, dass wir uns jetzt in Ein Kerem befinden, dem ehemaligen Wohnort Johannes des Taeufers. Einer meiner Klassenkameraden, ein Suedafrikaner, stand auf und fragte laut, was das hier eigentlich solle. Er sei in Israel und fuehle seinen juedischen Stolz. Wozu das Gelaber ueber andere Religionen, was uns hier nicht interessiert.
Keiner sagte etwas, doch insgeheim stimmte ich ihm zu.
Zugegeben, unser Stolz scheint immer nur ausgerechnet in Israel aus uns herauszustroemen. Obwohl die Mehrheit der Juden der hebraeischen Sprache nicht maechtig sind, steigen sie doch mit einem gewissen stolzen Gefuehl aus dem Flugzeug. Hier gehoere ich her und dies ist mein Land. Auch wenn ich hier gerade nicht unbedingt wohne. Dennoch gehoeren wir in dieses Land. Ueberall sind wir bereit den Antisemitismus als etwas Alltaegliches zu akzeptieren, doch in Israel ist alles anders. Hier darf ich Jude sein und muss mich nicht rechtfertigen. Alle sind so wie ich. Auslaendische Juden fuehlen sich in Israel oft juedischer als die Israelis.
Juedisch sein heisst also auch einen eigenen Nationalstolz zu haben. Und was haben wir ausserdem ? Ganz wichtig und nicht zu vergessen, den juedischen Humor natuerlich. Fuer Aussenstehende oft unverstaendlich, bersten wir dagegen vor lachen aus. Wir haben unsere eigene Mentalitaet und unseren manchmal bitterboesen Sarkasmus. Wer neu ins Judentum kommt, sprich konvertiert, der muss sich erst einmal an alle diese Eigenarten gewoehnen und kann das meiner Meinung nach nur in einer wirklichen juedischen Umgebung tun. Was nicht immer heisst, dass ein jeder sofort ueber Woody Allen lachen muss.
Kurz gesagt, wir sind ein eigenes Volk, trotz vieler Staatsbuergerschaften. Unsere Eigenheiten haben wir uns immer bewahrt und sind stolz darauf. Humor, Poesie, Lieder, Sprachen (Hebrae. + Yiddish), etc. all das gehoert dazu. Und Hollywood darf natuerlich auch nicht fehlen. Ehrlich, wer ertappt sich nicht dabei, bei Kinofilmen nach den Namen juedischer Schauspieler zu suchen. Ah, sagen wir dann, ein Jude spielt auch mit. Und glauben wir nicht sogar, etwas Juedisches an ihm gesehen zu haben. "Oh, that's so Jewish".
Selbst der Schauspieler Jeff Goldblum in "Independece Day" was so Jewish und eine Bemerkung darueber durfte im Film nicht fehlen. Uebrigens wurde der Satz in arabischen Laendern aus dem Film herausgeschnitten.
Jemand sagte: "Oh, I am not Jewish".
Die juedische Antwort darauf lautete: "Nobody is perfect".
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So, let us be proud of our perfection.:-)
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Philosophie
Dienstag, August 14, 2007
Halachisches und Kabbalistisches zum Thema "Gebet"
B"H
Viele Male kommt es vor, dass ich ueber ein Thema schreibe, Material durchschaue und dann ploetzlich auf etwas ganz Neues fuer ein anderes Thema stosse. Wieder einmal geschah es und ich fand eine interessante Halacha zum Thema "Gebet" im Shulchan Aruch (Code of Jewish Law).
Da wir in wenigen Wochen das juedische Neujahrsfest Rosh HaShana feiern und an diesem Tag die ganze Welt von G – tt gerichtet wird, ist es besonders wichtig, den richtigen Zugang zum Gebet zu finden.
Im Traktat Orach Chaim 98:1 heisst es, dass man sich zuerst vor dem Gebet von saemtlichen stoerenden Gedanken loesen muss bis das nur noch der Gedanke an das Gebet allein bestehen bleibt. Das Gebet zu G - tt solle so stattfinden, dass sich ein jeder vorstelle, er stehe vor einem lebenden Koenig aus Fleisch und Blut, dem er ganz persoenliche Dinge erzaehlt.
Schon die fruehen Chassidim (die Gerechten ueberhaupt und nicht nur jene Chassidim aus der chassidischen Bewegung) zogen sich in die absolute Stille zurueck und meditierten solange, bis sie zu dem Punkt gelangten, an welchem die sie die Kraefte ihres Verstandes ausschalteten und sich dem Level eines Propheten naeherten. Vorausgesetzt, dass sich kein aeusserer stoerender Gedanke einschlich. Des weiteren gibt der Shulchan Aruch eine kleine Gebrauchsanweisung, wie man sich am besten von stoerenden Gedanken befreit. Im Paragraph 98:5 steht, dass der Betende versuchen soll, nur an die Groesse G – ttes allein zu denken.
Natuerlich will ich bei diesem Thema die Chassidut nicht ausser Acht lassen. Eine der Lehren des Baal Shem Tov lautet, dass jemand seine negativen stoerenden Gedanken im Gebet in etwas Positives umwandel kann.
Wie das ?
Sobald ein negativer Gedanke auftaucht, soll sich der Betende sofort auf etwas Positives besinnen und somit die negativen aeusseren Einfluesse verdraengen.
Vor allem die Chassidim von Chabad und Breslov ueben unterschiedliche Meditationspraktiken vor dem Gebet aus. Bei Chabad herrscht der Minhag (Brauch), dass ueber ein meist biblisches Konzept (z.B. Erschaffung der Welt) meditiert wird. Dagegen meditieren Breslover Chassidim oft in der Einsamkeit (Hitbodedut) und sprechen mit G – tt. Diese Art der Hitbodedut wird als Meditation betrachtet. Allgemein ist der Chassidismus fuer seine ekstasischen Gebete bekannt. Auch belebte der Baal Shem die Kavanah (Konzentration) im Gebet wieder. Diese Kavanah kann nur durch vorherige Meditation erreicht werden und fuehrt letztendlich zu einer voelligen Devekut, Vereinigung mit G – tt.
Auch die Mishna im Talmud Traktat Berachot 30b diskutiert das optimale Bewusstsein im Gebet. Wiederum ist von den frueheren Zaddikim (Gerechten) die Rede, welche vor dem Gebet eine Stunde lang zu meditieren pflegten.
Wie jedoch erfahrene Talmud – Studenten wissen, ist bei Zahlenangaben im Talmud Vorsicht geboten, denn nicht immer entsprechen diese den wahren Begebenheiten. So kommt es vor, dass viele Zahlenangaben nur metaphorisch zu betrachten sind und auch an dieser Stelle ist die Angabe der einen Stunde nicht immer als verbindlich anzusehen. Die Meditation kann laenger oder kuerzer als seine Stunde ausfallen.
In der Gemara des Talmud Traktates Eruvin 65a heisst es, dass jemand, dessen Gedanken nicht bei der Sache sind, gar nicht erst beten solle, da er eh unfaehig ist, sich zu konzentrieren. Diese Ansicht betrifft vor allem diejenigen, die aergerlich sind oder sich ueber etwas Sorgen machen. Dagegen heisst es im Shulchan Aruch (Orach Chaim 98:2), dass diese Gemara heutzutage nicht zutrifft, da die Gebete sowieso schon ohne grosse Konzentration gesagt werden. Allgemein jedoch gilt, dass jemand, der in schlechter Stimmung ist, erst dann beten soll, wenn er sich wieder abgeregt hat. Ein stabiler mentaler Bewusstseinszustand ist aeusserst wichtig im Gebet. Andererseits heisst es im Talmud, dass das Weinen im Gebet erlaubt sei, denn seitdem wir keinen Tempel haben und die "himmlischen Tore" geschlossen sind, gibt es nur den Weg der Traenen, um die "Tore" wieder zu oeffnen.
Einen sehr interessanten Gesichtspunkt wirft Rabbi Chaim von Volozhin, der beruehmteste Schueler des Gaon aus Vilna, in seinem Buch "Nefesh HaChaim" auf. Die Thora verpflichtet uns unseren G – tt mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu lieben und zu dienen.
Was heisst mit ganzem Herzen zu dienen ?
Das Gebet, da es eine Mitzwa ist, die vom Herzen kommt. Das gesamte Herz soll mit Kavanah ausgefuellt werden.
Der Baal Shem Tov legte ganz besonderen Wert darauf, seinen Schuelern den richtigen Zugang zum Gebet zu lehren, ohne ihnen jedoch Einzelheiten zu erzaehlen. Was er ihnen lehrte war, dass jede Mitzwa und jedes Gebet mit aeusserster Kavanah (Konzentration) ausgefuehrt werden muss. Der Baal Shem Tov selbst benutzte seine kabbalistischen Weisheiten um die allergroesste Kavanah zu erreichen. Naemlich die Meditation an G – ttes Namen. Diese Weisheiten lernte er vor allem aus dem Buch "Shaarei Ora" des grossen fruehen Kabbalisten Rabbi Yosef Gikatilla. Rabbi Gikatilla lehrte den Weg zur voelligen Akzeptanz der Gebete, wobei er sich folgender Metaphor bediente:
Eine Person moechte den Koenig treffen und kommt zu dessen Schloss. Um den Koenig allerdings zu finden, muss die Person viele verschiedene Raeume durchqueren. Genauso verhaelt es sich mit dem Gebet. Wenn jemand nicht genau weiss, wie er zu beten hat (mit Kavanot), kann er in den "Raeumen" verloren gehen. Grundsaetzlich spricht Rabbi Yosef Gikatilla von zwei unterschiedlichen Arten von Gebet. Die einen wollen nur ihre Wuensche an G – tt vortragen, was heisst, sie bleiben metaphorisch betrachtet in den Raeumen. Andere wiederum wollen G – tt naeher kommen und gerade jene werden ihn auch in Seinem Raum finden.
Ich wuensche allen Lesern, dass sie gerade jetzt im neuen Monat Elul G – tt in Seinem Raum finden. Heute und morgen ist Rosh Chodesh Elul, der Beginn des juedischen Monat Elul, und wie ich schon zuvor erklaerte, ist Elul der Monat, in welchem G – tt am besten zugaenglich ist.
Chodesh Tov – Einen guten Monat
Viele Male kommt es vor, dass ich ueber ein Thema schreibe, Material durchschaue und dann ploetzlich auf etwas ganz Neues fuer ein anderes Thema stosse. Wieder einmal geschah es und ich fand eine interessante Halacha zum Thema "Gebet" im Shulchan Aruch (Code of Jewish Law).
Da wir in wenigen Wochen das juedische Neujahrsfest Rosh HaShana feiern und an diesem Tag die ganze Welt von G – tt gerichtet wird, ist es besonders wichtig, den richtigen Zugang zum Gebet zu finden.
Im Traktat Orach Chaim 98:1 heisst es, dass man sich zuerst vor dem Gebet von saemtlichen stoerenden Gedanken loesen muss bis das nur noch der Gedanke an das Gebet allein bestehen bleibt. Das Gebet zu G - tt solle so stattfinden, dass sich ein jeder vorstelle, er stehe vor einem lebenden Koenig aus Fleisch und Blut, dem er ganz persoenliche Dinge erzaehlt.
Schon die fruehen Chassidim (die Gerechten ueberhaupt und nicht nur jene Chassidim aus der chassidischen Bewegung) zogen sich in die absolute Stille zurueck und meditierten solange, bis sie zu dem Punkt gelangten, an welchem die sie die Kraefte ihres Verstandes ausschalteten und sich dem Level eines Propheten naeherten. Vorausgesetzt, dass sich kein aeusserer stoerender Gedanke einschlich. Des weiteren gibt der Shulchan Aruch eine kleine Gebrauchsanweisung, wie man sich am besten von stoerenden Gedanken befreit. Im Paragraph 98:5 steht, dass der Betende versuchen soll, nur an die Groesse G – ttes allein zu denken.
Natuerlich will ich bei diesem Thema die Chassidut nicht ausser Acht lassen. Eine der Lehren des Baal Shem Tov lautet, dass jemand seine negativen stoerenden Gedanken im Gebet in etwas Positives umwandel kann.
Wie das ?
Sobald ein negativer Gedanke auftaucht, soll sich der Betende sofort auf etwas Positives besinnen und somit die negativen aeusseren Einfluesse verdraengen.
Vor allem die Chassidim von Chabad und Breslov ueben unterschiedliche Meditationspraktiken vor dem Gebet aus. Bei Chabad herrscht der Minhag (Brauch), dass ueber ein meist biblisches Konzept (z.B. Erschaffung der Welt) meditiert wird. Dagegen meditieren Breslover Chassidim oft in der Einsamkeit (Hitbodedut) und sprechen mit G – tt. Diese Art der Hitbodedut wird als Meditation betrachtet. Allgemein ist der Chassidismus fuer seine ekstasischen Gebete bekannt. Auch belebte der Baal Shem die Kavanah (Konzentration) im Gebet wieder. Diese Kavanah kann nur durch vorherige Meditation erreicht werden und fuehrt letztendlich zu einer voelligen Devekut, Vereinigung mit G – tt.
Auch die Mishna im Talmud Traktat Berachot 30b diskutiert das optimale Bewusstsein im Gebet. Wiederum ist von den frueheren Zaddikim (Gerechten) die Rede, welche vor dem Gebet eine Stunde lang zu meditieren pflegten.
Wie jedoch erfahrene Talmud – Studenten wissen, ist bei Zahlenangaben im Talmud Vorsicht geboten, denn nicht immer entsprechen diese den wahren Begebenheiten. So kommt es vor, dass viele Zahlenangaben nur metaphorisch zu betrachten sind und auch an dieser Stelle ist die Angabe der einen Stunde nicht immer als verbindlich anzusehen. Die Meditation kann laenger oder kuerzer als seine Stunde ausfallen.
In der Gemara des Talmud Traktates Eruvin 65a heisst es, dass jemand, dessen Gedanken nicht bei der Sache sind, gar nicht erst beten solle, da er eh unfaehig ist, sich zu konzentrieren. Diese Ansicht betrifft vor allem diejenigen, die aergerlich sind oder sich ueber etwas Sorgen machen. Dagegen heisst es im Shulchan Aruch (Orach Chaim 98:2), dass diese Gemara heutzutage nicht zutrifft, da die Gebete sowieso schon ohne grosse Konzentration gesagt werden. Allgemein jedoch gilt, dass jemand, der in schlechter Stimmung ist, erst dann beten soll, wenn er sich wieder abgeregt hat. Ein stabiler mentaler Bewusstseinszustand ist aeusserst wichtig im Gebet. Andererseits heisst es im Talmud, dass das Weinen im Gebet erlaubt sei, denn seitdem wir keinen Tempel haben und die "himmlischen Tore" geschlossen sind, gibt es nur den Weg der Traenen, um die "Tore" wieder zu oeffnen.
Einen sehr interessanten Gesichtspunkt wirft Rabbi Chaim von Volozhin, der beruehmteste Schueler des Gaon aus Vilna, in seinem Buch "Nefesh HaChaim" auf. Die Thora verpflichtet uns unseren G – tt mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu lieben und zu dienen.
Was heisst mit ganzem Herzen zu dienen ?
Das Gebet, da es eine Mitzwa ist, die vom Herzen kommt. Das gesamte Herz soll mit Kavanah ausgefuellt werden.
Der Baal Shem Tov legte ganz besonderen Wert darauf, seinen Schuelern den richtigen Zugang zum Gebet zu lehren, ohne ihnen jedoch Einzelheiten zu erzaehlen. Was er ihnen lehrte war, dass jede Mitzwa und jedes Gebet mit aeusserster Kavanah (Konzentration) ausgefuehrt werden muss. Der Baal Shem Tov selbst benutzte seine kabbalistischen Weisheiten um die allergroesste Kavanah zu erreichen. Naemlich die Meditation an G – ttes Namen. Diese Weisheiten lernte er vor allem aus dem Buch "Shaarei Ora" des grossen fruehen Kabbalisten Rabbi Yosef Gikatilla. Rabbi Gikatilla lehrte den Weg zur voelligen Akzeptanz der Gebete, wobei er sich folgender Metaphor bediente:
Eine Person moechte den Koenig treffen und kommt zu dessen Schloss. Um den Koenig allerdings zu finden, muss die Person viele verschiedene Raeume durchqueren. Genauso verhaelt es sich mit dem Gebet. Wenn jemand nicht genau weiss, wie er zu beten hat (mit Kavanot), kann er in den "Raeumen" verloren gehen. Grundsaetzlich spricht Rabbi Yosef Gikatilla von zwei unterschiedlichen Arten von Gebet. Die einen wollen nur ihre Wuensche an G – tt vortragen, was heisst, sie bleiben metaphorisch betrachtet in den Raeumen. Andere wiederum wollen G – tt naeher kommen und gerade jene werden ihn auch in Seinem Raum finden.
Ich wuensche allen Lesern, dass sie gerade jetzt im neuen Monat Elul G – tt in Seinem Raum finden. Heute und morgen ist Rosh Chodesh Elul, der Beginn des juedischen Monat Elul, und wie ich schon zuvor erklaerte, ist Elul der Monat, in welchem G – tt am besten zugaenglich ist.
Chodesh Tov – Einen guten Monat
Montag, August 13, 2007
Die Giur - Farce
B"H
Einen denkwuerdigen Bericht zum Thema "Giur - Konversion zum Judentum" habe ich auf meinem Jerusalem - Blog verfasst, da ich der Meinung bin, dass es einfach ALLE angeht.
Einen denkwuerdigen Bericht zum Thema "Giur - Konversion zum Judentum" habe ich auf meinem Jerusalem - Blog verfasst, da ich der Meinung bin, dass es einfach ALLE angeht.
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Leben in Jerusalem
Sonntag, August 12, 2007
Rosh Chodesh Elul – Beginn des juedischen Monat Elul
B"H
Morgen Abend, am 13. August, feiern wir Rosh Chodesh Elul, den Beginn des juedischen Monat Elul. Der Rosh Chodesh Elul dauert zwei Tage lang und so feiern wir ihn am Dienstag und auch am Mittwoch (14. + 15. August 2007).
Der juedische Monat Elul ist der wichtigste Monat des Jahres ueberhaupt, leitet er doch die Umkehr (Teshuva) zum bevorstehenden juedischen Neujahrsfest (Rosh HaShana) ein. Aus dem Grund wird der Elul auch der Monat der Teshuva (Umkehr) oder Monat der Rachamim (Gnade) genannt.
Am Rosh Chodesh Elul stieg Moshe das dritte Mal auf den Berg Sinai, nachdem ihn G – tt dazu aufgefordert hatte. Bei seinem ersten Aufstieg erhielt er das erste Paar der Gesetzestafeln, welche er nach seinem Abstieg am 17. Tammuz zerstoerte. Naemlich in dem Moment als er das Goldene Kalb sah. Gleich darauf stieg Moshe zum zweiten Mal auf den Berg Sinai, um G – tt zu ueberreden, die Suehne (Teshuva) der Israeliten anzunehmen und sie keinesfalls zu zerstoeren. Nun sollte Moshe ein drittes Mal aufsteigen, um das zweite Paar der Gesetzestafeln in Empfang zu nehmen. 40 Tage spaeter, am Yom Kippur, wird er mit den neuen Gesetzestafeln wieder herabsteigen.
Keine juedisch – orthodoxe Richtung legt soviel Wert auf den Satz aus Shir HaShirim 6:3: "HaMelech BaSadeh – The King is in the Field – Der Koenig ist im Feld", wie die Chassidut. Gemeint ist hiermit G – tt, der laut dem Baal Shem Tov im Monat Elul am leichtesten fuer uns zugaenglich ist. In der Zeit des Elul ist G – tt uns am naechsten und wenn wir nur unsere Vergehen bereuen, ist Er leichter bereit uns anzuhoeren und zu vergeben. Dies sollte unser Ziel sein im Elul, denn am 1. Tishrei, dem folgenden Monat, ist Rosh HaShana, der Tag, an dem die ganze Welt gerichtet wird. Fuer ein Jahr entscheidet G – tt dann ueber die Zukunft unserer Welt und ueber uns. Wie wird dann das neue Jahr fuer uns aussehen ? Erfolgreich, weniger erfolgreich, werden wir gesund bleiben, genuegend Einkommen haben, wird Frieden herrschen, etc. All das wird an Rosh HaShana entschieden. Fuer Juden spielt der Yom Kippur am 10. Tishrei eine zusaetzliche Rolle bezueglich des Gericht G – ttes. Fuer Nichtjuden ist dagegen Rosh HaShana DER Tag.
Ein Minhag (Brauch) vom Baal Shem Tov war es, im gesamten Elul taeglich Psalm 27 zu beten. Sieben Mal, wenn ich mich recht erinnere. Laut Chabad (Shaarei HaMoadim) sollte man im Monat Elul taeglich drei Kapitel Psalmen beten und natuerlich Thora lernen, um G – ttes Gnade zu erwecken.
Elul ist die grosse Zeit der Hitbodedut, heisst, man soll sich taeglich fuer eine Stunde (kann auch weniger oder mehr sein) zurueckziehen und das Gespraech mit G –tt suchen. Wie erwaehnt, ist G – tt im Elul leichter zu erreichen. Ausserdem hat Elul die Kraft, all unsere Vergehen des gesamten Jahres rueckgaengig zumachen, wenn wir nur bereuen (Teshuva machen), so der Sefat Emet der Chassidut Gur und deren einstiger Rebbe. Eine weitere Vorbereitung, Teshuva zu tun und sich so auf Rosh HaShana vorzubereiten ist Zedakah (Spenden) an Beduerftige zu geben.
Die sephardischen Juden beginnen im Elul ihre Selichot – Gebete, welche ebenso zur Gnade G – ttes aufrufen. Auch wird das Shofar geblasen. Allerdings in juedischer Tradition mit bestimmten Toenen und einer vorgeschriebenen Anzahl, auf die ich zum Thema Rosh HaShana in einigen Wochen eingehen werde.
Ashkenazische Juden beginnen mit den Slichot – Gebeten wesentlich spaeter, naemlich am Mozzaei Shabbat vor Rosh HaShana. Die Selichot muessen NACH Mitternacht gebetet werden. Laut einem mir bekannten Breslov – Rabbiner (Rabbi Peretz Auerbach) koennen sie NICHT vor Mitternacht gebetet werden.
Im Sefer Yetzirah (Book of Creation) heisst es, dass der hebraeische Buchstabe des Monat Elul das YUD י ist. Das Yud sieht allgemein aus wie ein kleiner Punkt und es symbolisiert G - ttes Erschaffung der Welt mit Weisheit. In der Kabbalah wird das Yud mit Chochmah (Weisheit) gleichgesetzt. G – tt erschuf unsere Erde als Punkt. Zuerst entstand ein Punkt, der Even HaShtiah, der Gruendungsstein unter dem Altar des Ersten und Zweiten und hoffentlich bald auch Dritten Tempels. Der winzige Punkt begann sich allmaehlich auszubreiten, bis er unsere Welt formte.
Der israelitische Stamm des Elul ist Gad, das Sternzeichen ist die Jungfrau, das Organ ist die linke Hand und der menschliche Sinn ist das Handeln. Handeln deshalb, weil wir Teshuva begehen sollen und dafuer ist die Handlung notwendig. Sprich, das Bereuen und um Vergebung bitten.
Wer sich in Jerusalem befindet, der wird tags und auch nachtsueber die Klagemauer (Kotel) voll Menschen finden. Elul ist ein so intensiver Monat, den man unter allen Umstaenden nutzen sollte.
Ein ganz wichtiger Tag ist der 18. Elul, denn dies ist der Geburtstag des Baal Shem Tov.
Ich wuensche allen eine gute Vorbereitung auf Rosh HaShana und einen erfolgreichen Monat Elul – Chodesh Tov.
Morgen Abend, am 13. August, feiern wir Rosh Chodesh Elul, den Beginn des juedischen Monat Elul. Der Rosh Chodesh Elul dauert zwei Tage lang und so feiern wir ihn am Dienstag und auch am Mittwoch (14. + 15. August 2007).
Der juedische Monat Elul ist der wichtigste Monat des Jahres ueberhaupt, leitet er doch die Umkehr (Teshuva) zum bevorstehenden juedischen Neujahrsfest (Rosh HaShana) ein. Aus dem Grund wird der Elul auch der Monat der Teshuva (Umkehr) oder Monat der Rachamim (Gnade) genannt.
Am Rosh Chodesh Elul stieg Moshe das dritte Mal auf den Berg Sinai, nachdem ihn G – tt dazu aufgefordert hatte. Bei seinem ersten Aufstieg erhielt er das erste Paar der Gesetzestafeln, welche er nach seinem Abstieg am 17. Tammuz zerstoerte. Naemlich in dem Moment als er das Goldene Kalb sah. Gleich darauf stieg Moshe zum zweiten Mal auf den Berg Sinai, um G – tt zu ueberreden, die Suehne (Teshuva) der Israeliten anzunehmen und sie keinesfalls zu zerstoeren. Nun sollte Moshe ein drittes Mal aufsteigen, um das zweite Paar der Gesetzestafeln in Empfang zu nehmen. 40 Tage spaeter, am Yom Kippur, wird er mit den neuen Gesetzestafeln wieder herabsteigen.
Keine juedisch – orthodoxe Richtung legt soviel Wert auf den Satz aus Shir HaShirim 6:3: "HaMelech BaSadeh – The King is in the Field – Der Koenig ist im Feld", wie die Chassidut. Gemeint ist hiermit G – tt, der laut dem Baal Shem Tov im Monat Elul am leichtesten fuer uns zugaenglich ist. In der Zeit des Elul ist G – tt uns am naechsten und wenn wir nur unsere Vergehen bereuen, ist Er leichter bereit uns anzuhoeren und zu vergeben. Dies sollte unser Ziel sein im Elul, denn am 1. Tishrei, dem folgenden Monat, ist Rosh HaShana, der Tag, an dem die ganze Welt gerichtet wird. Fuer ein Jahr entscheidet G – tt dann ueber die Zukunft unserer Welt und ueber uns. Wie wird dann das neue Jahr fuer uns aussehen ? Erfolgreich, weniger erfolgreich, werden wir gesund bleiben, genuegend Einkommen haben, wird Frieden herrschen, etc. All das wird an Rosh HaShana entschieden. Fuer Juden spielt der Yom Kippur am 10. Tishrei eine zusaetzliche Rolle bezueglich des Gericht G – ttes. Fuer Nichtjuden ist dagegen Rosh HaShana DER Tag.
Ein Minhag (Brauch) vom Baal Shem Tov war es, im gesamten Elul taeglich Psalm 27 zu beten. Sieben Mal, wenn ich mich recht erinnere. Laut Chabad (Shaarei HaMoadim) sollte man im Monat Elul taeglich drei Kapitel Psalmen beten und natuerlich Thora lernen, um G – ttes Gnade zu erwecken.
Elul ist die grosse Zeit der Hitbodedut, heisst, man soll sich taeglich fuer eine Stunde (kann auch weniger oder mehr sein) zurueckziehen und das Gespraech mit G –tt suchen. Wie erwaehnt, ist G – tt im Elul leichter zu erreichen. Ausserdem hat Elul die Kraft, all unsere Vergehen des gesamten Jahres rueckgaengig zumachen, wenn wir nur bereuen (Teshuva machen), so der Sefat Emet der Chassidut Gur und deren einstiger Rebbe. Eine weitere Vorbereitung, Teshuva zu tun und sich so auf Rosh HaShana vorzubereiten ist Zedakah (Spenden) an Beduerftige zu geben.
Die sephardischen Juden beginnen im Elul ihre Selichot – Gebete, welche ebenso zur Gnade G – ttes aufrufen. Auch wird das Shofar geblasen. Allerdings in juedischer Tradition mit bestimmten Toenen und einer vorgeschriebenen Anzahl, auf die ich zum Thema Rosh HaShana in einigen Wochen eingehen werde.
Ashkenazische Juden beginnen mit den Slichot – Gebeten wesentlich spaeter, naemlich am Mozzaei Shabbat vor Rosh HaShana. Die Selichot muessen NACH Mitternacht gebetet werden. Laut einem mir bekannten Breslov – Rabbiner (Rabbi Peretz Auerbach) koennen sie NICHT vor Mitternacht gebetet werden.
Im Sefer Yetzirah (Book of Creation) heisst es, dass der hebraeische Buchstabe des Monat Elul das YUD י ist. Das Yud sieht allgemein aus wie ein kleiner Punkt und es symbolisiert G - ttes Erschaffung der Welt mit Weisheit. In der Kabbalah wird das Yud mit Chochmah (Weisheit) gleichgesetzt. G – tt erschuf unsere Erde als Punkt. Zuerst entstand ein Punkt, der Even HaShtiah, der Gruendungsstein unter dem Altar des Ersten und Zweiten und hoffentlich bald auch Dritten Tempels. Der winzige Punkt begann sich allmaehlich auszubreiten, bis er unsere Welt formte.
Der israelitische Stamm des Elul ist Gad, das Sternzeichen ist die Jungfrau, das Organ ist die linke Hand und der menschliche Sinn ist das Handeln. Handeln deshalb, weil wir Teshuva begehen sollen und dafuer ist die Handlung notwendig. Sprich, das Bereuen und um Vergebung bitten.
Wer sich in Jerusalem befindet, der wird tags und auch nachtsueber die Klagemauer (Kotel) voll Menschen finden. Elul ist ein so intensiver Monat, den man unter allen Umstaenden nutzen sollte.
Ein ganz wichtiger Tag ist der 18. Elul, denn dies ist der Geburtstag des Baal Shem Tov.
Ich wuensche allen eine gute Vorbereitung auf Rosh HaShana und einen erfolgreichen Monat Elul – Chodesh Tov.
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