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Der Gruender sowie zugleich der erste Rebbe der chassidischen Gruppe Toldot Aharon war der in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Rabbi Aharon (Arele) Roth. Er wurde im Jahre 1894 in der Stadt Ungvar geboren. Sein Vater war Rabbi Shmuel Yaakov und seine Mutter war ein Enkelkind eines Zaddik (Gerechten) aus der Zeit des Baal Shem Tov. Schon fruehzeitig im Alter von neun Jahren lernte Rabbi Arele (so sein Kosename) in der Yeshiva des Rabbi Yosef Rothenberg in Krasnoye. Spaeter lernte er in galizischen Yeshivot sowie unter Rabbi Yeshayahu Zilberstein in Ungarn. Waehrend des Ersten Weltkrieges lebte Rabbi Aharon Roth in Ungarn.
Im Alter von 22 Jahren heiratete er Sima, die Tochter des Rabbi Yitzchak Katz von Budapest. Danach zog er fuer kurze Zeit nach Satmar, wo er sich eine kleine Gefolgschaft von Schuelern aufbaute. Obwohl Rabbi Aharon Roth spaeter ein beruehmter Rebbe und Begruender einer chassidischen Dynastie war, verband ihn keine direkte Linie mit dem Baal Shem Tov. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, waren fast alle Begruender chassidischer Dynastien Schueler von den Schuelern des Baal Shem Tov. Bei Rabbi Roth war das nicht der Fall, sondern vielmehr besass er eine charismatische Persoenlichkeit und verfuegte ueber hervorragende Kenntnisse in der juedischen Religion. Aufgrunddessen fand er schnell Anhaenger, die ihn zum Rebben auserwaehlten.
Er hatte unter grossen Rebben wie Rabbi Yissachar Dov Rokeach, Rabbi Zvi Elimelech Sira von Bluzhov, Rabbi Israel Hager von Vishnitz, Rabbi Yeshaya Silberstein von Weitzen und Rabbi Moshe Vorhand von Makov gelernt.
Im Jahre 1925 zog Rabbi Aharon Roth nach Jerusalem, wo er schon kurz darauf eine kleine Gefolgschaft um sich versammelte. Aufgrund gesundheitlicher Probleme kehrte er im Jahre 1929 nach Satmar zurueck. Dort jedoch begegnete man dem selbsternannten Rebben mit Misstrauen und schliesslich war er gezwungen, Satmar zu verlassen und nach Beregszaz (Beregovo) zu ziehen, wo er eine neue Yeshiva gruendete, die den Namen "Shomrei Emunim" - (Hueter des Glaubens) trug. Acht Schueler lernten bei ihm und ausserdem wurde die Yeshiva von Rabbi Chaim Elazar Shapira von Munkacs unterstuetzt.
All die verstrichenen Jahre hatte er jedoch niemals seine Anhaenger in Jerusalem vergessen und es herrschte ein staendiger reger Kontakt. Im Jahre 1939 zog Rebbe Roth zurueck nach Jerusalem und rief die extreme geschlossene chassidische Gruppe Toldot Aharon ins Leben. Er war ein rigoroser Gegner des Zionismus, legte allerhoechsten Wert auf leidenschaftlich gesprochene Gebet bis hin zur Ekstase und entwickelte die Gesetze (Takanot), nach denen seine Anhaenger zu leben haben.
Rebbe Aharon Roth verstarb am 6. des juedischen Monats Nissan 1947 und wurde auf dem jued. Friedhof auf dem Oelberg begraben. Rebbe Arele, der Kosenamen seiner Chassidim, war Autor mehrerer Buecher, darunter "Shomer Emunim" und "Shulchan HaTahor".
Nach seinem Tod waehlte die grosse Mehrheit seiner Chassidim wider Erwarten nicht seinen Sohn, Rabbi Avraham Chaim Roth, zum Nachfolger, sondern den Schwiegersohn des Rebben, Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kahn.
Rabbi Avraham Chaim Roth war, wie man sich sicher vorstellen kann, darueber alles andere als erfreut und wandte sich ab. Er gruendete seine eigene chassidische Gruppe, die er Shomrei Emunim (Hueter des Glaubens) nannte. Rabbi Avraham Chaim war im Jahre 1924 in Satmar geboren wurden und ist mit Beila Chaya, der Tochter des Rebben von Zhevil, Rabbi Mordechai Goldman of Zevil (Selutchov) verheiratet.
Nach der Abspaltung exisitierten also zwei Gruppen: Toldot Aharon unter der Fuehrung des Rebben Avraham Yitzchak Kahn und Shomrei Emunim mit dem Rebben Avraham Chaim Roth. Die Mehrheit der Chassidim blieb bei Toldot Aharon.
Rebbe Avraham Chaim ist nach wie vor der Rebbe der Shomrei Emunim und lebt in Bnei Brak, nahe Tel Aviv. Ein grosser Teil seiner Anhaenger blieb dennoch in Jerusalem und verfuegt ueber eine Synagoge in Mea Shearim sowie einen eigenen kleinen Stadtteil dort. Genauso leben mittlerweile viele Shomrei Emunim in Beit Shemesh, nahe Jerusalem.
Rebbe Avraham Yitzchak HaCohen Kahn wurde in Safed (Nordisrael) geboren. Sein Vater war Rabbi Aharon David und seine Mutter war die Tochter von Rabbi Moshe Deutsch von Sighet. Er zog nach Ungarn, um dort an der Yeshiva vom Satmarer Rebben, Rabbi Yoel Teitelbaum zu studieren. Dort traf er Rebbe Aharon Roth, der ihn mit seiner Tochter verheiratete. Unter den neuen Fuehrung von Rebbe Avraham Yitzchak Kahn zogen viele Toldot Aharon Chassidim nach Beit Shemesh. Wer heute zu dessen Tisch im Jerusalemer Stadtteil Mea Shearim geht, der wird nur die Haelfte der Chassidim antreffen, denn ein Grossteil lebt im eigenen Stadtteil in Beit Shemesh.
Rebbe Kahn verstarb an Chanukkah 1996 und wurde auf dem Oelberg neben seinem Schwiegervater beerdigt. Er war der Autor der Buecher "Divrei Emunim", "Derech Emunah" und "Tikvat HaGeulah".
Sein Tod verursachte eine dritte Abspaltung innerhalb der Gruppe, da er zwei Soehne hinterliess, von denen beide der neue Rebbe sein wollten. Die Chassidim von Toldot Aharon waehlten den Juengeren der Brueder, Rabbi David Kahn, zu ihrem neuen Oberhaupt. Der aeltere Bruder, Rabbi Shmuel Yaakov Kahn, gruendete seine eigene chassidische Gruppe, die er nach seinem Vater, Toldot Avraham Yitzchak benannte.
Beide Brueder sind sehr gelehrte Rabbiner. Rebbe Shmuel Yaakov lernte in der Yeshiva des Visnitzer Rebben Chaim Meir Hager (Imrei Chaim) und Rebbe David Kahn lernte unter dem ehemaligen Satmarer Rebben Yoel Teitelbaum.
Bis heute sind beide Brueder aeusserst gut miteinander befreundet. Vielerseits wurde mir berichtet, dass die Avraham Yitzchak Gruppe ein wenig offener sei. Ich beschaeftige mich persoenlich seit einem Monat mit den Gruppen und bisher ist mir das noch nicht aufgefallen. Die Mitglieder beider Gruppen geben sich mir gegenueber sehr offen. Sie sind jederzeit bereit, Fragen zu beantworten.
Beide Gruppen halten fast die gleichen Minhagim (Braeuche) und benutzen das gleiche rote Sidur (Gebetbuch), welches "Beracha u' Tehillah" genannt wird. Zusaetzlich benutzt man bei Toldot Avraham Yitzchak noch das "Tehillat Avraham Yitzchak". Bisher hatte ich nur kurz Gelegenheit in das "Beracha u' Tehillah" hineinzuschauen, welches uebrigens sehr viele kabbalistische Zusaetze enthaelt.
Beide Gruppen sind Mitglied bei der anti - zinonistischen Dachorganisation Edah HaCharedit. Ein wichtiges Mitglied des Beit Din Zedek - Badatz (Rabbinisches Gericht) der Edah ist der grosse Rabbi Meir Brandsdorfer, welcher der Gruppe Toldot Avraham Yitzchak angehoert.
Die Gruppen unterscheiden sich in keinster Weise von ihrer Kleidung und von daher ist ein aeusserer Unterschied kaum zu ersehen. Die grosse Synagoge der Toldot Aharon sowie jene der Toldot Avraham Yitzchak befinden sich in Mea Shearim.
Mein naechster Beitrag wird sich mit der Kleidung und den sehr komplizierten hauseigenen Gesetzen, den Takanot, beschaeftigen.
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