Die gestrige Einleitung zum Yom Kippur, dem Kol Nidre Service, verbrachte ich bei Chabad (Lubawitsch). Der G – ttesdienst verlief super und mittendrin erzählte der Rabbiner immer wieder eine chassidische Story. Eine davon möchte ich hier mit Euch teilen, denn ich fand sie sehr inspirierend.
In Osteuropa lebte einmal ein armer Jude namens Moshke. Nur mit Not war er in der Lage, anhand seines Einkommens seine Familie zu ernähren, aber darüber hinaus war kein Geld für irgend etwas anderes vorhanden.
Um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen, musste Moshke den Zug nehmen, doch der war zu teuer. Zum Laufen war es zu weit und so stieg Moshe jeden Tag in den Zug und versteckte sich unter einer Sitzbank im letzten Zugabteil, hoffend, dass ihn der Kontrolleur nicht erwischt.
Alles ging gut und eines Tages gewann Moshke eine riesige Summe in der Lotterie. Von nun an konnte er sich endlich das Zugticket leisten wie jeder andere Fahrgast auch. Er kaufte das Billet, stieg in den Zug, doch verkroch sich wie gewohnt, unter der letzten Sitzbank. Diesmal erwischte ihn der Kontrolleur, doch Moshke reichte ihm sofort das Ticket. Der Kontrolleur wiederum konnte es nicht fassen und sagte:
"Was machen Sie hier ? Das ist ein Erster – Klasse – Ticket und Sie sitzen hier unter einer Bank im letzten Abteil ?"
Was wir aus dieser Erzählung lernen ?
Jeder Jude besitzt ein First – Class – Ticket und sollte sich daher niemals bücken und irgendwie klein in dieser Welt fühlen. Stattdessen wollten wir unser G – ttgegebenes Potenzial nutzen und uns aufrecht geben. Mit dem Verhalten "sich klein und unwichtig zu fühlen und vor G – tt als der ewige Sünder dastehen zu wollen" ziehen wir uns nur noch mehr in den Abgrund. Niemand sollte sich dermassen Down fühlen, dass er sein hohes Potenzial einfach ungenutzt und brach liegenläßt.
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