Gesehen in Jerusalem
Photo: Miriam Woelke
B"H
Rosh Hashana, das jüdische Neujahrsfest, welches nach zwei Tagen des Feierns gerade zuende ging. Schnell reiche ich den Artikel noch nach, damit Ihr einen Einblick bekommt, worum es bei dem Fest ging, denn noch gehen die Feiertage weiter. In der kommenden Woche steht der Yom Kippur an und gleich darauf folgt Sukkot.
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Am vergangenen Mittwoch (25. Elul) feierten wir den Jahrestag der Welterschaffung, wohin gegen Rosh Hashana, der erste Tishrei, die Erschaffung von Adam und Chava (Eva) repräsentiert. Beide wurden am sechsten Tag (folglich an Rosh Hashana) erschaffen (siehe Talmud Rosh Hashana 8a, RIF, Tosafot, Maharsha, Sefat Emet).
Nun stellt sich automatisch die berechtigte Frage, warum wir das Neujahrsfest nicht am Tage der Welterschaffung, sondern am Tage der Erschaffung von Adam und Chava begehen ?
Weil die Welt erst mit der Erschaffung der Menschheit ihren eigentlichen Sinn und ihre Perfektion erreichte. Der Mensch ist die Krönung des Erschaffungsprozesses, denn nur er ist in der Lage, G – d zum König zu krönen und Seine Mitzwot (Gesetze) auszuführen (Talmud Rosh Hashana 8a, Sha'arei HaMoadim von Chabad).
Gleich zu Beginn des Talmud Traktates Rosh Hashana gibt es eine Diskussion darüber, ob die Welt am 1. des Monats Nissan (ca. April) oder am 1. Tischrei erschaffen wurde. Der Thorakommentator Or Chaim schrieb, wie ich finde, den besten Kommentar zu diesem Streitpunkt. Er kommentiert, dass G – tt am 1. Nissan an die Erschaffung der Welt dachte und die tatsächliche Aktion, sprich die Erschaffung selbst, erst am 1. Tishre'i vornahm.
Die Mischna im Talmud Rosh Hashana 16a lehrt uns, dass G – tt an Rosh Hashana die Menschheit richtet. Zu Beginn des Morgengebetes Schacharit am ersten und zweiten Feiertag beten wir das Gebet "HaMelech – Der König". G – tt sitzt auf Seinem Thron und richtet uns und gleichzeitig krönen wir Ihn zum König, denn Er allein hat die Welt und uns erschaffen.
Wie sitzt G – tt und richtet ?
Das Sitzen ist an dieser Stelle metaphorisch gemeint und heißt, Er beugt Sich zu uns hinab. Er ist uns näher als sonst. Außerdem lässt uns der Talmud Rosh Hashana wissen, dass G – tt, wieder metaphorisch betrachtet, drei Bücher vor sich liegen hat (Rosh Hashana 16b). In das Erste trägt Er jene Menschen ein, welche kaum Vergehen begangen haben und deshalb sofort in das Buch des Lebens für das kommende Jahr eingeschrieben werden koennen. Das zweite Buch ist für jene Sünder, die im Buch des Lebens aufgrund ihrer Vergehen keinen Platz mehr haben und das dritte Buch ist für all jene, die irgendwo dazwischen liegen. Allgemein wird angenommen, dass Letzteres auf uns zutrifft.
Laut jüdischer Tradition richtet G – tt an Rosh Hashana die gesamte Welt sowie die ganze Menschheit. Egal, ob Jude oder Nichtjude. Bei Juden allerdings zieht sich der Urteilsprozess bis zum Yom Kippur, zehn Tage nach Rosh Hashana, hin. Erst dann gibt es ein endgültiges Urteil (Talmud Rosh HaShana 16a). Einigen chassidischen Kommentatoren zufolge wird das endgültige G – ttesurteil erst zu Chanukkah gesprochen.
Rosh Hashana wird außerdem Yom HaDin (Judgment Day), Yom HaZikaron (Day of Remembrance) sowie Yom Teruah (Day of Sounding) genannt. Die Bezeichnung Rosh Hashana finden wir nicht in der Thora, denn dort heißt es lediglich, dass wir am ersten Tag im siebten Monat einen "Day of Sounding" haben sollen. Der Talmud Traktat Rosh Hashana gibt schriftliche Beispiele, woran wir erkennen, dass jener Tag "Judgment Day" ist.
Nun könnte man meinen, dass das Neujahrsfest ein extrem ernster Feiertag ist und wir unser Büßergewand anziehen müssen. Teilweise stimmt dies, doch ist Rosh Hashana auch vor allem ein fröhlicher Festtag, was viele Leute vergessen. Unter anderem sollen wir festliches Essen servieren und uns freuen.
Aber der 1. Tischre'i repräsentiert nicht nur die Erschaffung der Menschheit, sondern auch unsere Vorväter Avraham und Yaakov wurden an dem Tag geboren. Da ein Zaddik (Gerechter) immer an seinem Geburtstag stirbt (siehe das berühmte Beispiel des König David an Schavuot beschrieben im Talmud Rosh Hashana 11a), starben Avraham und Yaakov auch an diesem Tag. Und es war an Rosh Hashana, dass G – tt sich an unsere Vormütter Rachel und Sarah sowie an die Mutter des Propheten Samuel (Shmuel) erinnerte. An dem Tag beschloß G – tt, dass diese drei bis dahin unfruchtbaren Frauen Kinder haben werden.
Wir sitzen also in den Synagogen und G – tt soll entscheiden, ob wir für das Neue Jahr ins Buch des Lebens eingetragen werden. Buch des Lebens heißt nicht nur Leben, sondern auch alle unsere Lebensverhältnisse werden bestimmt. Sei es nun unser Arbeitsleben, Freundeskreis, werden wir genügend Geld verdienen, ein Dach über dem Kopf haben und und und. All das gehoert dazu.
Es ist anzunehmen, dass jeder von uns mit den allerbesten Vorsätzen in die Synagoge geht. Wir kommen an, beten und versprechen alles Mögliche im kommenden Jahr besser zu machen. Andererseits weiss jeder irgendwie, dass der Wille zwar stark ist, aber das Fleisch schwach. Ich will damit sagen: Was passiert, wenn ich am Rosh Hashana alles Mögliche verspreche, es aber nicht einhalte und schon zwei Tage später in den alten Trott verfalle.
Hierauf gibt uns die Thora Antwort. Als Avraham seine zweite Frau Hagar und den gemeinsamen Sohn Ishmael fortsandte, ritten die beiden durch die Wüste und liessen sich später erschöpft nieder. G – tt hörte das Weinen des Kindes Ishmael und beschloß in dem Moment, ihn nicht verdursten zu lassen, obwohl er wusste, dass spätere Generationen Ishmaels das jüdische Volk vernichten wollen.
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Am vergangenen Mittwoch (25. Elul) feierten wir den Jahrestag der Welterschaffung, wohin gegen Rosh Hashana, der erste Tishrei, die Erschaffung von Adam und Chava (Eva) repräsentiert. Beide wurden am sechsten Tag (folglich an Rosh Hashana) erschaffen (siehe Talmud Rosh Hashana 8a, RIF, Tosafot, Maharsha, Sefat Emet).
Nun stellt sich automatisch die berechtigte Frage, warum wir das Neujahrsfest nicht am Tage der Welterschaffung, sondern am Tage der Erschaffung von Adam und Chava begehen ?
Weil die Welt erst mit der Erschaffung der Menschheit ihren eigentlichen Sinn und ihre Perfektion erreichte. Der Mensch ist die Krönung des Erschaffungsprozesses, denn nur er ist in der Lage, G – d zum König zu krönen und Seine Mitzwot (Gesetze) auszuführen (Talmud Rosh Hashana 8a, Sha'arei HaMoadim von Chabad).
Gleich zu Beginn des Talmud Traktates Rosh Hashana gibt es eine Diskussion darüber, ob die Welt am 1. des Monats Nissan (ca. April) oder am 1. Tischrei erschaffen wurde. Der Thorakommentator Or Chaim schrieb, wie ich finde, den besten Kommentar zu diesem Streitpunkt. Er kommentiert, dass G – tt am 1. Nissan an die Erschaffung der Welt dachte und die tatsächliche Aktion, sprich die Erschaffung selbst, erst am 1. Tishre'i vornahm.
Die Mischna im Talmud Rosh Hashana 16a lehrt uns, dass G – tt an Rosh Hashana die Menschheit richtet. Zu Beginn des Morgengebetes Schacharit am ersten und zweiten Feiertag beten wir das Gebet "HaMelech – Der König". G – tt sitzt auf Seinem Thron und richtet uns und gleichzeitig krönen wir Ihn zum König, denn Er allein hat die Welt und uns erschaffen.
Wie sitzt G – tt und richtet ?
Das Sitzen ist an dieser Stelle metaphorisch gemeint und heißt, Er beugt Sich zu uns hinab. Er ist uns näher als sonst. Außerdem lässt uns der Talmud Rosh Hashana wissen, dass G – tt, wieder metaphorisch betrachtet, drei Bücher vor sich liegen hat (Rosh Hashana 16b). In das Erste trägt Er jene Menschen ein, welche kaum Vergehen begangen haben und deshalb sofort in das Buch des Lebens für das kommende Jahr eingeschrieben werden koennen. Das zweite Buch ist für jene Sünder, die im Buch des Lebens aufgrund ihrer Vergehen keinen Platz mehr haben und das dritte Buch ist für all jene, die irgendwo dazwischen liegen. Allgemein wird angenommen, dass Letzteres auf uns zutrifft.
Laut jüdischer Tradition richtet G – tt an Rosh Hashana die gesamte Welt sowie die ganze Menschheit. Egal, ob Jude oder Nichtjude. Bei Juden allerdings zieht sich der Urteilsprozess bis zum Yom Kippur, zehn Tage nach Rosh Hashana, hin. Erst dann gibt es ein endgültiges Urteil (Talmud Rosh HaShana 16a). Einigen chassidischen Kommentatoren zufolge wird das endgültige G – ttesurteil erst zu Chanukkah gesprochen.
Rosh Hashana wird außerdem Yom HaDin (Judgment Day), Yom HaZikaron (Day of Remembrance) sowie Yom Teruah (Day of Sounding) genannt. Die Bezeichnung Rosh Hashana finden wir nicht in der Thora, denn dort heißt es lediglich, dass wir am ersten Tag im siebten Monat einen "Day of Sounding" haben sollen. Der Talmud Traktat Rosh Hashana gibt schriftliche Beispiele, woran wir erkennen, dass jener Tag "Judgment Day" ist.
Nun könnte man meinen, dass das Neujahrsfest ein extrem ernster Feiertag ist und wir unser Büßergewand anziehen müssen. Teilweise stimmt dies, doch ist Rosh Hashana auch vor allem ein fröhlicher Festtag, was viele Leute vergessen. Unter anderem sollen wir festliches Essen servieren und uns freuen.
Aber der 1. Tischre'i repräsentiert nicht nur die Erschaffung der Menschheit, sondern auch unsere Vorväter Avraham und Yaakov wurden an dem Tag geboren. Da ein Zaddik (Gerechter) immer an seinem Geburtstag stirbt (siehe das berühmte Beispiel des König David an Schavuot beschrieben im Talmud Rosh Hashana 11a), starben Avraham und Yaakov auch an diesem Tag. Und es war an Rosh Hashana, dass G – tt sich an unsere Vormütter Rachel und Sarah sowie an die Mutter des Propheten Samuel (Shmuel) erinnerte. An dem Tag beschloß G – tt, dass diese drei bis dahin unfruchtbaren Frauen Kinder haben werden.
Wir sitzen also in den Synagogen und G – tt soll entscheiden, ob wir für das Neue Jahr ins Buch des Lebens eingetragen werden. Buch des Lebens heißt nicht nur Leben, sondern auch alle unsere Lebensverhältnisse werden bestimmt. Sei es nun unser Arbeitsleben, Freundeskreis, werden wir genügend Geld verdienen, ein Dach über dem Kopf haben und und und. All das gehoert dazu.
Es ist anzunehmen, dass jeder von uns mit den allerbesten Vorsätzen in die Synagoge geht. Wir kommen an, beten und versprechen alles Mögliche im kommenden Jahr besser zu machen. Andererseits weiss jeder irgendwie, dass der Wille zwar stark ist, aber das Fleisch schwach. Ich will damit sagen: Was passiert, wenn ich am Rosh Hashana alles Mögliche verspreche, es aber nicht einhalte und schon zwei Tage später in den alten Trott verfalle.
Hierauf gibt uns die Thora Antwort. Als Avraham seine zweite Frau Hagar und den gemeinsamen Sohn Ishmael fortsandte, ritten die beiden durch die Wüste und liessen sich später erschöpft nieder. G – tt hörte das Weinen des Kindes Ishmael und beschloß in dem Moment, ihn nicht verdursten zu lassen, obwohl er wusste, dass spätere Generationen Ishmaels das jüdische Volk vernichten wollen.
Hieraus lernen wir, dass G – tt einen Menschen in einem Augenblick richtet, obwohl Er natürlich weiss, dass derjenige wieder sündigen wird (siehe Talmud Rosh Hashana 16b).
Wie begehen wir also Rosh Hashana ?
Normalerweise gehen die Männer einige Stunden vor dem Beginn des Neujahrsfestes in die Mikweh (Ritualbad). Allgemein gibt es zusätzlich noch den Brauch, Friedhöfe zu besuchen oder Zedakah (Spenden) zu geben (siehe Shulchan Aruch – Orach Chaim – Hilchot Rosh Hashana 581).
Die Super – und Wochenmärkte werden alle hoffnungslos überfüllt sein, denn es gilt die sogenannten Simanim zu besorgen (Karotten, Granatäpfel, Fisch – bzw. Schafskopf, Honig und dergleichen).
Kurz vor Beginn des Festes beten wir ein bestimmtes Gebet (siehe Machzor für Rosh Hashana), anhand dessen wir Schwüre, welche wir während des ausklingenden Jahres ausgesprochen haben, für Null und Nichtig erklären (Bitul Nedarim). Häufig im Leben kommt es vor, dass wir G – tt gegenüber etwas versprechen, dies kurz darauf wieder vergessen und es nie und nimmer einhalten. Allerdings vergißt G – tt unsere Schwüre nicht und koennte sie theoretisch bei der "Urteilsfällung" gegen uns verwenden. Aus dem Grunde sagen wir das spezielle Gebet.
An Feiertagen sind uns zwei Dinge erlaubt, die am Schabbat verboten sind:
Wie begehen wir also Rosh Hashana ?
Normalerweise gehen die Männer einige Stunden vor dem Beginn des Neujahrsfestes in die Mikweh (Ritualbad). Allgemein gibt es zusätzlich noch den Brauch, Friedhöfe zu besuchen oder Zedakah (Spenden) zu geben (siehe Shulchan Aruch – Orach Chaim – Hilchot Rosh Hashana 581).
Die Super – und Wochenmärkte werden alle hoffnungslos überfüllt sein, denn es gilt die sogenannten Simanim zu besorgen (Karotten, Granatäpfel, Fisch – bzw. Schafskopf, Honig und dergleichen).
Kurz vor Beginn des Festes beten wir ein bestimmtes Gebet (siehe Machzor für Rosh Hashana), anhand dessen wir Schwüre, welche wir während des ausklingenden Jahres ausgesprochen haben, für Null und Nichtig erklären (Bitul Nedarim). Häufig im Leben kommt es vor, dass wir G – tt gegenüber etwas versprechen, dies kurz darauf wieder vergessen und es nie und nimmer einhalten. Allerdings vergißt G – tt unsere Schwüre nicht und koennte sie theoretisch bei der "Urteilsfällung" gegen uns verwenden. Aus dem Grunde sagen wir das spezielle Gebet.
An Feiertagen sind uns zwei Dinge erlaubt, die am Schabbat verboten sind:
1. Wir dürfen ohne Eruv tragen. Dieses Nichtstragendürfen am Schabbat stellt sich für Israelis nicht, denn fast in jedem Ort haben wir in Eruv.
2. Am Feiertag dürfen wir von einem brennenden Feuer eine Flamme entzünden und so kochen. In der Praxis schaut das so aus, dass wir vor dem Feiertag eine 48 – Stunden Kerze anzünden und von jener dann mit einem Streichholz jederzeit eine Flamme entnehmen können. Auf diese Art und Weise dürfen wir einen Herd anzünden (in Israel gibt es überwiegend Gasherde) und kochen.
Üblicherweise geht es nach dem Kernzenanzünden in die Synagogen zum Abendgebet Maariv. Beim Kerzenanzünden nicht den zweiten Segen "She Hechiyanu" vergessen.
Zum Beginn des Rosh Hashana wird während des Maariv kein Schofar geblasen. Dies findet erst zum Morgengebet Schacharit an beiden Tagen statt.
Auch sagen wir kein HALLEL an Rosh Hashana. Einer der Gründe dafür, dass wir kein Hallel sagen ist, dass wir uns daran erinnern, dass G – tt ueber uns richtet und wir keine übermässige Freude zeigen sollen.
Nach dem Abendgebet wird zur festlichen Tafel geschritten. Normalerweise findet nach dem Kiddusch (Segnung des Weines) die Zeremonie der Simanim statt. Simanim heißt übersetzt "Zeichen" und es handelt sich hierbei um bestimmte Essenszubereitungen, welche wir in einer vorgeschriebenen Reihenfolge essen. Mit dabei sind natürlich der Äpfel, welcher in Honig getaucht wird und ein süsses gutes Neues Jahr repräsentiert. Jedem einzelnen kleinen Menu geht ein speziellen Segen voraus, der eine eigene Bedeutung hat. Die Simanim sind u.a. ein Symbol dafür, dass jeder Jude sein eigenes Schicksal ändern kann.
Eines der Simanim – Menus fällt jedes Jahr auf allgemeine "Begeisterung", denn es soll etwas Fleisch aus einem Fisch oder Schafskopf gegessen werden. Der Kopf liegt auf einem Teller und als ich vor Jahren bei Chabad den Schafskopf sah, fiel ich fast vom Stuhl. Vor allem weibliche Teenies kriegen da ihren Kreischanfall. Man kann sich auch weigern davon zu kosten, was viele tun. Das Fleisch aus dem Fischkopf symbolisiert, dass wir am Beginn von etwas stehen wollen und nicht nur am Ende.
Eine äusserst wichtige Rolle spielt der Honig. Das ganze Jahr über verteilen wir auf die Challot (Schabbatbrote) etwas Salz, aber an Rosh Hashana tauchen wir alles in Honig. Vor allem Chassidim essen ihr Brot mit Honig bis mindestens Hoshana Rabbah.
Nach dem Essen bzw. des nachts gibt es den Minhag (Brauch), Auszüge aus dem Talmud Traktat Rosh Hashana zu lernen. Bei mir befinden sich jene Auszüge (Pesukim) im Machzor, aber ich weiss nicht, wie es damit bei anderen Leuten in der Diaspora ausschaut.
Am darauffolgenden Morgen geht es zurück in die Synagoge, wo ein langer G – ttesdienst auf uns wartet. Bei den Chassidim noch länger als anderswo üblich. Der Morgeng – ttesdienst Schacharit beginnt mit dem HaMelech – Gebet, indem wir, wie zuvor beschrieben, G – tt zum König krönen. Nur Er allein ist der Herrscher der Welt.
Bei Ashkenazim folgt das "HaDin" – Gebet und danach Avinu Malkeinu. Die Thoralesung am ersten Tag erzählt uns, wie Avraham seine zweite Frau Hagar fortsandte und G – tt ihr später eine Wasserquelle zeigte. Was wir außer dem Richten in jenem speziellen Moment lernen ist, dass Hagar die Quelle erst sah als G – tt sie ihr zeigte. Wahrscheinlich aber war die Quelle schon die ganze Zeit dagewesen und Hagar hatte sie übersehen. Dies zeigt uns den tieferen in Situationen, wo wir meinen, es gebe keine Lösung für uns. Wir suchen und suchen und sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht. Hätten wir dagegen genau hingeschaut, dann hätten wir die perfekte Lösung sofort erkannt. Eine Lösung, welche gleich neben uns steht, wir sie aber nicht sehen.
Der Maftir am Ende der Thoralesung erfolgt aus Sefer BaMidbar (Numeri) 29:1, wo uns G – tt auftragt, einen Day of Sounding (Yom Teruah) zu haben.
Die anschliessende Haftarah (Lesung aus den Propheten) erzählt uns von Channah, der Mutter des Propheten Samuel (Shmuel).
In der Synagoge, in die ich gehe, wird nach der Haftarah jedesmal an dieser Stelle ein Kiddusch (Segnung des Weines) gemacht und es gibt ein paar Kuchenstücke zu essen. Im Anschluß darauf folgt das Blasen des Schofars. Im darauffolgenden Mussaf wird das Schofar nochmals geblasen.
Am zweiten Tag verläuft der Morgeng – ttes fast gleich. Allerdings lesen wir aus der Thora die "Akeidat Yitzchak", die Opferung des Yitzchak. Der Maftir ist der gleich dem Vortag.
Die Haftarah (Lesung aus den Propheten) erfolgt aus Yirmeyahu (Jesaja) 31:1 – 19. Hier verspricht G – tt den Juden, ewig an sie zu denken und sie zurückzuführen in das Land ihrer Vorfahren.
Die wichtigste Mitzwah am Rosh Hashana ist, dass ein jeder das Schofar hört.
2. Am Feiertag dürfen wir von einem brennenden Feuer eine Flamme entzünden und so kochen. In der Praxis schaut das so aus, dass wir vor dem Feiertag eine 48 – Stunden Kerze anzünden und von jener dann mit einem Streichholz jederzeit eine Flamme entnehmen können. Auf diese Art und Weise dürfen wir einen Herd anzünden (in Israel gibt es überwiegend Gasherde) und kochen.
Üblicherweise geht es nach dem Kernzenanzünden in die Synagogen zum Abendgebet Maariv. Beim Kerzenanzünden nicht den zweiten Segen "She Hechiyanu" vergessen.
Zum Beginn des Rosh Hashana wird während des Maariv kein Schofar geblasen. Dies findet erst zum Morgengebet Schacharit an beiden Tagen statt.
Auch sagen wir kein HALLEL an Rosh Hashana. Einer der Gründe dafür, dass wir kein Hallel sagen ist, dass wir uns daran erinnern, dass G – tt ueber uns richtet und wir keine übermässige Freude zeigen sollen.
Nach dem Abendgebet wird zur festlichen Tafel geschritten. Normalerweise findet nach dem Kiddusch (Segnung des Weines) die Zeremonie der Simanim statt. Simanim heißt übersetzt "Zeichen" und es handelt sich hierbei um bestimmte Essenszubereitungen, welche wir in einer vorgeschriebenen Reihenfolge essen. Mit dabei sind natürlich der Äpfel, welcher in Honig getaucht wird und ein süsses gutes Neues Jahr repräsentiert. Jedem einzelnen kleinen Menu geht ein speziellen Segen voraus, der eine eigene Bedeutung hat. Die Simanim sind u.a. ein Symbol dafür, dass jeder Jude sein eigenes Schicksal ändern kann.
Eines der Simanim – Menus fällt jedes Jahr auf allgemeine "Begeisterung", denn es soll etwas Fleisch aus einem Fisch oder Schafskopf gegessen werden. Der Kopf liegt auf einem Teller und als ich vor Jahren bei Chabad den Schafskopf sah, fiel ich fast vom Stuhl. Vor allem weibliche Teenies kriegen da ihren Kreischanfall. Man kann sich auch weigern davon zu kosten, was viele tun. Das Fleisch aus dem Fischkopf symbolisiert, dass wir am Beginn von etwas stehen wollen und nicht nur am Ende.
Eine äusserst wichtige Rolle spielt der Honig. Das ganze Jahr über verteilen wir auf die Challot (Schabbatbrote) etwas Salz, aber an Rosh Hashana tauchen wir alles in Honig. Vor allem Chassidim essen ihr Brot mit Honig bis mindestens Hoshana Rabbah.
Nach dem Essen bzw. des nachts gibt es den Minhag (Brauch), Auszüge aus dem Talmud Traktat Rosh Hashana zu lernen. Bei mir befinden sich jene Auszüge (Pesukim) im Machzor, aber ich weiss nicht, wie es damit bei anderen Leuten in der Diaspora ausschaut.
Am darauffolgenden Morgen geht es zurück in die Synagoge, wo ein langer G – ttesdienst auf uns wartet. Bei den Chassidim noch länger als anderswo üblich. Der Morgeng – ttesdienst Schacharit beginnt mit dem HaMelech – Gebet, indem wir, wie zuvor beschrieben, G – tt zum König krönen. Nur Er allein ist der Herrscher der Welt.
Bei Ashkenazim folgt das "HaDin" – Gebet und danach Avinu Malkeinu. Die Thoralesung am ersten Tag erzählt uns, wie Avraham seine zweite Frau Hagar fortsandte und G – tt ihr später eine Wasserquelle zeigte. Was wir außer dem Richten in jenem speziellen Moment lernen ist, dass Hagar die Quelle erst sah als G – tt sie ihr zeigte. Wahrscheinlich aber war die Quelle schon die ganze Zeit dagewesen und Hagar hatte sie übersehen. Dies zeigt uns den tieferen in Situationen, wo wir meinen, es gebe keine Lösung für uns. Wir suchen und suchen und sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht. Hätten wir dagegen genau hingeschaut, dann hätten wir die perfekte Lösung sofort erkannt. Eine Lösung, welche gleich neben uns steht, wir sie aber nicht sehen.
Der Maftir am Ende der Thoralesung erfolgt aus Sefer BaMidbar (Numeri) 29:1, wo uns G – tt auftragt, einen Day of Sounding (Yom Teruah) zu haben.
Die anschliessende Haftarah (Lesung aus den Propheten) erzählt uns von Channah, der Mutter des Propheten Samuel (Shmuel).
In der Synagoge, in die ich gehe, wird nach der Haftarah jedesmal an dieser Stelle ein Kiddusch (Segnung des Weines) gemacht und es gibt ein paar Kuchenstücke zu essen. Im Anschluß darauf folgt das Blasen des Schofars. Im darauffolgenden Mussaf wird das Schofar nochmals geblasen.
Am zweiten Tag verläuft der Morgeng – ttes fast gleich. Allerdings lesen wir aus der Thora die "Akeidat Yitzchak", die Opferung des Yitzchak. Der Maftir ist der gleich dem Vortag.
Die Haftarah (Lesung aus den Propheten) erfolgt aus Yirmeyahu (Jesaja) 31:1 – 19. Hier verspricht G – tt den Juden, ewig an sie zu denken und sie zurückzuführen in das Land ihrer Vorfahren.
Die wichtigste Mitzwah am Rosh Hashana ist, dass ein jeder das Schofar hört.
Des weiteren gibt es noch einige Minhagim (Bräuche) wovon der bekannteste wohl ist, daß man am Rosh Hashana sich nachmittags nicht hinlegt und schläft. Außer des nachts soll jeglicher Schlaf vermieden werden, denn G – tt richtet über uns und da macht ein Mittagsschläfchen keinen guten Eindruck. Außerdem essen wir keine Nüsse, denn das hebräische Wort für Nuss "Egoz - אגוז" hat die gleiche Gematria (Zahlenwerte hebräische Buchstaben) wie das Wort Vergehen - חטא (Chet).
Am ersten Feiertag ist es üblich (Minhag) nach dem Nachmittagsgebet Mincha zu einem Fluß oder Meer zu gehen und das Taschlich – Gebet zu sprechen. Der Brauch des Taschlich begann im Mittelalter und steht symbolisch für G – ttes Vergebung unserer Vergehen am Judgment Day. Wer Taschlich verpaßt, was mir oft passiert, der kann dies noch während der zehn Tage bis Yom Kippur nachholen und bei vielen Chassidim sogar noch bis Hoshana Rabbah. Wer keinen Fluß in der Nähe hat, der kann sich an einen Brunnen oder einen Wasserhahn stellen (nicht im Badezimmer !!!) und und spricht bei laufendem Wasser das Gebet (siehe Machzor).
Sollte der erste Rosh Hashana – Feiertag auf einen Schabbat fallen, so findet das Taschlich am zweiten Tag statt. Aber in diesem Jahr sind wir von der Regel befreit und Taschlich findet ganz normal am ersten Tage statt.
Wer in Israel nicht gerade am Meer wohnt, hat es schwer, denn nicht überall fließt ein Fluß vorbei. Zu Tempelzeiten war es in Jerusalem anders, doch heute ist der Gichon ausgetrocknet. Es gibt Quellen, zu denen man gehen kann, jedoch befinden sich diese im oder nahe des arab. Dorfes Silwan (gegenüber des Tempelberges) und nicht immer ist der Gang dorthin ohne Sicherheitsrisiko.
Am ersten Feiertag ist es üblich (Minhag) nach dem Nachmittagsgebet Mincha zu einem Fluß oder Meer zu gehen und das Taschlich – Gebet zu sprechen. Der Brauch des Taschlich begann im Mittelalter und steht symbolisch für G – ttes Vergebung unserer Vergehen am Judgment Day. Wer Taschlich verpaßt, was mir oft passiert, der kann dies noch während der zehn Tage bis Yom Kippur nachholen und bei vielen Chassidim sogar noch bis Hoshana Rabbah. Wer keinen Fluß in der Nähe hat, der kann sich an einen Brunnen oder einen Wasserhahn stellen (nicht im Badezimmer !!!) und und spricht bei laufendem Wasser das Gebet (siehe Machzor).
Sollte der erste Rosh Hashana – Feiertag auf einen Schabbat fallen, so findet das Taschlich am zweiten Tag statt. Aber in diesem Jahr sind wir von der Regel befreit und Taschlich findet ganz normal am ersten Tage statt.
Wer in Israel nicht gerade am Meer wohnt, hat es schwer, denn nicht überall fließt ein Fluß vorbei. Zu Tempelzeiten war es in Jerusalem anders, doch heute ist der Gichon ausgetrocknet. Es gibt Quellen, zu denen man gehen kann, jedoch befinden sich diese im oder nahe des arab. Dorfes Silwan (gegenüber des Tempelberges) und nicht immer ist der Gang dorthin ohne Sicherheitsrisiko.
Rosh Chodesh Tishre'i – Der Beginn des jüdischen Monat Tischre'i
Rosh Hashana ist zugleich der Beginn des Monats Tischre'i und diesbezüglich fasse ich mich nur kurz. Da mich viele um die kabbalistischen Bedeutungen eines jeden Monats baten, hier die Kurzfassung für den Monat Tischrei.
Jeder jüdische Monat symbolisiert ein Sternzeichen, einen der israelitischen Stämme, einen hebräischen Buchstaben, einen der menschlichen Sinne und ein Organ. Das Sternzeichen ist die Waage, da G – tt uns richtet und unsere Vergehen gegenüber unseren guten Taten aufwiegt. Bei dem israelitischen Stamm handelt es sich um Ephraim, die Farbe des Tischre'i ist rot – violett, der Buchstabe ist das Lamed ל, das Organ ist die Galle und der menschliche Sinn ist das Anfassen.
Jeder jüdische Monat symbolisiert ein Sternzeichen, einen der israelitischen Stämme, einen hebräischen Buchstaben, einen der menschlichen Sinne und ein Organ. Das Sternzeichen ist die Waage, da G – tt uns richtet und unsere Vergehen gegenüber unseren guten Taten aufwiegt. Bei dem israelitischen Stamm handelt es sich um Ephraim, die Farbe des Tischre'i ist rot – violett, der Buchstabe ist das Lamed ל, das Organ ist die Galle und der menschliche Sinn ist das Anfassen.
Zom Gedaliah – Der Fastentag des Gedaliah
Den Fastentag des Gedaliah begehen wir morgen am 3. Tischrei gleich anschliessend an Rosh Hashana. Zom Gedaliah ist für nicht wenige ein Fastentag, zu dem sie keinen persönlichen Bezug finden und ich bilde da keine Ausnahme. Man sagt sich, naja, eigentlich sollte man fasten, aber tut es dann doch nicht. Zum Zom Gedaliah habe ich einige Ausführungen im Talmud Rosh Hashana 18b gefunden, die so mancherlei Ansicht vielleicht ändert.
Wie erwähnt, findet er normalerweise am 3. Tischre'i statt und ist ein Halbfastentag. Gefastet wird von morgens (ca. 5.00 Uhr) bis ca. 20.00 Uhr am Abend.
Wer war Gedaliah überhaupt und was hat er mit mir zu tun ? Gedaliah war der vom babylonischen König Nebuchadnezzar eingesetzte jüdische Gouverneur über Eretz Israel (nach der Ersten Tempelzerstörung). Er wurde von seinem Landsmann Ishmael ben Nethaniah umgebracht. Eine Schreckenstat, die wenig später zur voelligen Auslöschung jüdischen Lebens in Israel führte (siehe Yirmeyahu – Jeremiah 39 – 41).
Wer war Gedaliah überhaupt und was hat er mit mir zu tun ? Gedaliah war der vom babylonischen König Nebuchadnezzar eingesetzte jüdische Gouverneur über Eretz Israel (nach der Ersten Tempelzerstörung). Er wurde von seinem Landsmann Ishmael ben Nethaniah umgebracht. Eine Schreckenstat, die wenig später zur voelligen Auslöschung jüdischen Lebens in Israel führte (siehe Yirmeyahu – Jeremiah 39 – 41).
Der Zom Gedaliah war schon zu Zeiten des Zweiten Tempels ein Fastentag und wir sollen uns bewusst machen, dass der Tod eines Zaddik (Gerechten) der einer Tempelzerstörung gleicht. Besonders erinnert wurden wir an das Ereignis als der ehemalige Premier Yitzchak Rabin ermordet wurde. Nicht, daß Rabin so ein großer Zaddik war, doch tötet kein Jude einen anderen Juden.
Auf alle Fälle wünsche ich jetzt schon einmal allen Lesern ein
Auf alle Fälle wünsche ich jetzt schon einmal allen Lesern ein
Gutes und Gesundes Neues Jahr 5773 und das alle ins Buch des Lebens eingeschrieben werden !!!!
Chag Sameach, Shana Tova ve' Chatimah Tova !!!!
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