Es ist immer wieder erstaunlich wieviele Leute heutzutage nach der jüdischen Kabbalah drängen. Was die Leute in den meisten Fällen verwechseln sind "Kabbalah" und "Spiritualität". Nicht alles, wo man meint, es hebt einen spirituell in obere Gefilde ist mit der eigentlichen Kabbalah gleichzusetzen. Was die Mehrheit immer wieder sucht sind Antworten auf Lebensfragen; wie löse ich meine privaten Probleme und so in der Art.
Die wesentliche Bedeutung der jüdischen Kabbalah aber ist recht simpel:
Die "Geheimnisse der Thora". Was verbirgt sich hinter den Zeilen ?
Daher beruht das Studium der Kabbalah auf der Thora anhand von Midraschim oder dem Talmud. Genau das und die lang andauernden konplizierten Studien sind den Menschen zu langweilig und aufwendig. Sie wollen jetzt abheben und noch dazu ihre Probleme lösen und nicht erst in zehn Jahren oder so.
Das ist einer der Gründe, warum das "Kabbalah Center" so aussergewöhnlich erfolgreich ist. Man benötigt keine bis mindere Vorkenntnisse und die Inhalte sind auf jedermann zugeschnitten. Mit der ALDI - Tüte in der Hand eben mal so kurz zwischendurch einen Vortrag gehört.
Die europäischen Juden im Mittelalter bedienten sich vielerseits diverser Amulette (Heilszeichen, Talismänner). Wann immer heutzutage jemand auf die Bilder antiker bzw. mittelalterlicher Amulette stösst, kann dies schon eine falsche spirituelle Euphorie auslösen. Man hat zwar keinen blassen Schimmer, was das Amulett bedeutet, aber irgendwie schaut es doch nett geheimnisvoll und mystisch aus.
Vor einigen Jahren kaufte ich mir das Buch "Sefer Raziel HaMalach" und finde es bis heute recht verwirrend. Einige Buchseiten sind voll mit Amuletten, was mich nicht fasziniert, denn ich stehe nicht auf Aberglauben. Eingeschlossen hierbei die roten Fäden, welche meist sephardische Juden als Zeichen gegen das "Böse Auge - Ayin HaRah" tragen.
In "Raziel HaMalach" befindet sich sogar eine Skizze von einem Amulett, welches bis heute viele relig. Juden in die Wiege ihres Neugeborenen befördern. Dieses Amulett soll ihr Baby vor den "mörderischen" Fängen der ersten Frau Adam HaRishons, nämlich der L., bewahren.
Nun stiess ich gleich auf zwei Skizzen (Amulette) des Buches und wunderte mich nur darüber, wie das alles ins Internet kommt.
Zur Aufklärung:
Ofer Gamliel wrote:
Dear Rabbi,
Why is it recommended not to read the book of Raziel the Angel? Thank you.
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Dear Ofer Gamliel,
I heard the following from known Kabbalists here in Jerusalem. There is an ancient authoritative Kabbalistic work called Raziel HaMalach (Raziel the Angel). This book is cited by the Zohar, but the book itself was lost over a thousand years ago.
What is known today as the book of Raziel HaMalach is actually a distorted version of a genuine Kabbalistic work written by one of the Rishonim (11th - 15th century commentators). One of the Rishonim wrote a Kabbalistic work, not called Raziel Hamalach. Later, probably before the time of the Arizal (16th century), somebody took this work, added his own ideas to it and added pieces from sources inconsistent with traditional Jewish thought. He then published it under the title Raziel HaMalach. This work is not studied in the Kabbalistic schools.
Quelle: Ohr Sameach
Anmerkung: Christen haben übrigens ihre eigene Kabbalah !
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