Rabbi Mordechai Scharabi (1908 - 1984)
B"H
In drei Wochen feiern wir Rosh Hashana, das jüdische Neujahrsfest. Mag sein, dass sich einige darunter eine Art "jüdisches Sylvester" vorstellen, aber dem ist ganz und gar nicht so. Zwar handelt es sich bei Rosh Hashana und ein fröhliches Fest, doch findet dies mit ernsthaftem Hintergrund statt. G – tt richtet die Welt auf ein weiteres neues Jahr. Die gesamte Welt einschliesslich Juden und Nichtjuden. In dieser Hinsicht sollten auch Nichtjuden am Rosh Hashana in sich kehren und hoffen, dass ihnen ein gutes Neues Jahr bevorsteht.
Rosh Hashana wird zwei Tage lang gefeiert und üblicherweise gehen Juden in die Synagoge und geniessen das Festtagsessen. Gleichzeitig handelt es sich beim Rosh Hashana um den Beginn des neuen jüdischen Monat Tischre'i.
Einen Monat zuvor, im derzeitigen Monat ELUL, beginnen die sephardischen Juden bereits mit ihren SELICHOT – Gebeten vor Rosh Hashana. Man bittet G – tt um Entschuldigung für seine Vergehen verbunden mit der Absicht, in Zukunft alles besser zu machen. Juden aschkenazischer Herkunft beginnen die SELICHOT erst am Mozzaei Schabbat (Schabbatausklang) vor dem Rosh Hashana.
Am Rosh Hashana werden die Welt, Juden sowie Nichtjuden gerichtet. Der große Unterschied besteht jedoch darin, dass die Welt sowie die Nichtjuden an diesen zwei Tagen gerichtet werden. Juden dagegen können ihr Schicksal noch bis zum Yom Kippur bzw. Ende Sukkot zum Guten oder auch zum Negativen wenden. Rosh Hashana ist also ein Feiertag für die gesamte Welt, der Yom Kippur aber ist ein reiner jüdischer Feiertag !
In den sephardischen Gemeinden laufen die Selichot – Gebete und diese werden zumeist nach Mitternacht begonnen. Im Jerusalemer Stadtteil Nachlaot finden wir unzählige kleine sephardische Synagogen. Von den Syrern über die Kurden bis hin zu den Iranern und Irakern ist alles vertreten.
Photo: Miriam Woelke
Hier sehr Ihr ein kleines Poster, welches die Selichot – Gebete in der NEHAR SHALOM Synagoge verkündet. Bei NEHAR SHALOM handelt es sich um eine Synagoge der jemenitischen Juden, gegründet vom bekannten jemenitischen Kabbalisten, Rabbi Mordechai Scharabi.
Die NEHAR SHALOM Synagoge in Nachlaot/ Jerusalem
Photo: Miriam Woelke
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