Sonntag, Februar 13, 2011

Der Chassid, der auf dem Friedhof schlief

B”H

Die Gemara (rabbinische Diskussionen) des Talmud Traktates Berachot 18b berichtet uns von einem Chassid, der auf einem Friedhof übernachtete. Einen Tag vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosh HaShana gab er eine größere Summe an Bargeld weg und als seine Frau dies herausfand, wurde sie ärgerlich. In der Nacht zog es der Chassid vor, auf dem Friedhof zu nächtigen.

Die Gemara stellt die Frage, wie denn der Mann ein Chassid sein konnte, wenn er auf dem Friedhof schlafe. Lehrt nicht die Gemara etwas später auf Seite 43b, ein Talmid Chacham (weiser Schüler) solle des nachts nicht allein ausgehen ?

Der Kisei Rachamim sagte, der Chassid habe nicht direkt auf dem Friedhof geschlafen, sondern nebendran.

Der Talmudkommentator Maharsha erklärte, der Chassid sei nicht auf den Friedhof gegangen, sondern die Szene erschien ihm im Traum.

Rabbi Israel Salanter kommentierte, dass die Gemara nicht direkt meinte, die Gattin des Chassid sei verärgert gewesen. Was sie aber getan habe war, ihren Mann zu ärgern. Da sich das Geschehen am Tag vor Rosh HaShana (dem Tag, an dem die Welt gerichtet wird) abspielte, entschied sich der Chassid auf dem Friedhof zu schlafen mit der Absicht, seinen Ärger auf die Gattin in Grenzen zu halten. Ansonsten könnte sie von G – tt zu harsch gerichtet werden.

Die Gemara fährt fort, der Chassid habe Stimmen diskutieren gehört, welche den Kummer, der die Welt im neuen Jahre befall, besprachen. An anderer Stelle jedoch lehrt der Talmud, dass das Himmlische Gericht nur tagsüber zu Gericht sitze und nicht des nachts. Wie sei es dann möglich, dass der Chassid die Stimmen bei nacht vernahm ?

Der Vilna Gaon kommentierte, dass der Chassid in der Nacht vor dem zweiten Rosh HaShana Tag auf dem Friedhof schlief und die Stimmen des Himmlischen Gerichts ihre Urteile tagsüber gefällt hatten. 
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Nicht vergessen, dass Ausdrücke wie “Himmlisches Gericht” oder “Stimmen” lediglich symbolische Bedeutung beizumessen ist.

Freitag, Februar 11, 2011

Schabbat Schalom


Photo: Miriam Woelke

B”H

Der heutige Tag begann zumindest einmal, mehr oder weniger sonnig, und somit steigt auch gleich die Stimmung an. Der gestrige Tag war in Tel Aviv von Dauerregen gezeichnet und wir hatten sogar den größten Regenanteil des Landes.

Den Schabbat selber werde ich diesmal vorwiegend in der Synagoge verbringen und ein paar Freunde treffen.

"Schabbat Schalom" an alle Leser !

Gedanken zur Parashat Tezaveh

Gewürze auf dem Machane Yehudah Markt / Jerusalem.

Photo: Miriam Woelke



B”H

G – tt beabsichtigt mit all den Thoragesetzen, dass die Juden etwas tun. Das Judentum ist keine Religion bei der man sich hinsetzt und sagt, man glaube und damit hat sich die Sache erledigt. Vielmehr ist das Judentum eine Religion des Handels. Wir tun etwas für G – tt, doch in erster Linie für uns selbst, indem wir eine Verbindung zum Ihm aufbauen. 
In Parashat Tezaveh trägt G – tt den Juden auf, das Öl und die Ketoret (Kräuter) im Tempeldienst einzusetzen. Hierzu nennt die Kabbalah unzählige Gründe, warum dies geschah und für was das Öl und jegliche Zutaten der Ketoret bedeuten. Zur Ketoret siehe ebenso den Talmud Traktat Keritot).

Die Thoralesung der vergangenen Woche, Terumah, lehrt uns, dass G – tt uns alle involviert sehen will. Jeder Jude trägt seinen bestimmten Anteil bei. Ich bin aufgerufen etwas zu tun; zu handeln. Was würde es mir, wie in anderen Religionen bringen, mich hinzusetzen und zu glauben ? ich glaube, aber benehme mich nebenbei wie Sau. Im Judentum hingegen laufen die Konzepte des Handelns sowie das Wissen, dass es einen Erschaffer jeglicher Existenz gibt, zusammen.

"Oh Sole Mio" - Shachat, Adler, Helfgot


Geburtstag und Yahrzeit von Moshe Rabbeinu

B"H

Heute, Freitag, ist gemäss dem jüdischen Kalender der 7. Adar und dieses Datum steht für den Geburtstag und das Sterbedatum (Yahrzeit = Sterbegedenktag) des Moshe (Rabbeinu).

Die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Megillah 13b lehrt uns, dass Haman zuerst "nur" den Mordechai umbringen wollte, sich aber später entschloss, alle Juden zu vernichten. Als Haman seine Lose (Purim) warf, um den Termin für die Judenausrottung festzulegen, fiel das Los auf den 7. Adar. Haman jauchzte, denn er sah den 7. Adar als Unglückstag des jüdischen Volkes, da Moshe an dem Tag verstorben war. Dabei vergass er, dass Moshe ebenso an jenem Tag geboren worden war und der Tag somit ganz und gar kein Unglück darstellte. Raschi kommentiert: Moshes Geburstag am 7. Adar kompensiert den negativen Aspekt des Tages, welcher durch seinen Tod hervorgerufen wird.

Die Thora sagt uns nicht das genaue Datum des Todestages von Moshe, aber unsere Weisen taten dies, indem sie die Tage der Trauer um Moshe zusammenzählten (siehe das Buch Deuteronomy - Sefer Devarim 34:8) und diese dem geschichtlichen Hintergrund anpassten.

Rabbi Shalom Arush (Chassidut Breslov) schreibt in seinem Buch "Der Garten des Glaubens" zur Aufgabe (Mission) in unserem aller Leben:

"Jeder von uns kommt mit einer für ihn individuell vorgesehenen Aufgabe zur Welt, die nur er erfüllen kann. Einige Menschen leben ein langes ausgefülltes Leben, andere wiederum sterben schon in jungen Jahren. Unsere Seelen kommen in diese Welt, um einen speziellen Tikun (Seelenkorrektur) auszuführen oder haben eine anderweitige individuelle Aufgabe. Was auch immer es sein mag, der Grund, warum einige alt werden und andere jung sterben, liegt abseits jeden menschlichen Fassungsvermögens".

Es gibt eine weit verbreitete Ansicht, die besagt, dass, sobald wir UNSERE Aufgabe im Leben erfüllt haben, sterben. Ich sehe das nicht ganz so, denn der große Kabbalist Rabbi Yitzchak Luria kommentierte in seinem Buch "Shaar HaGilgulim - Tor der Reinkarnationen", dass es Leute gibt, die ihre Lebensaufgabe / Tikun ganz und gar nicht erfüllten und dessen Seelen gerade darum reinkarniert werden.

Anscheinend aber hatte Moshe seine Aufgabe erfüllt und starb. Wobei es jedoch heisst, dass der Meschiach einen Funken der Seele des Moshe besitzen wird.

Donnerstag, Februar 10, 2011

Akzeptiert "Me'ir Panim" Spendengelder von christlichen Missionaren ?

B”H

Ursprünglich arbeite ich an einer anderen Story zum Thema “christliche Missionare” in Israel, doch führte eines zum anderen und ich fand zusätzlich einen weiteren Skandal. Ziel christlicher Missionare ist es, die haredische (ultra – orthodoxe) Gesellschaft zu unterwandern, sich einzunisten, um zu missionieren. Wie schafft man das ? Mit Geldspenden. Heutzutage hängt jeder am finanziellen Tropf und muss sehen, wo er Spenden herbringt. Auf diesem Wege nisten sich Christen mit den Mio von Dollars aus den USA in alle erdenklichen Nischen ein. Leider, so muss ich sagen, sehen selbst viele haredische Organisationen wie ZAKA kein Problem, das Geld der Missionare zu akzeptieren.

http://shearim.blogspot.com/2011/02/is-meir-panim-accepting-donations-from.html

Parashat Tezaveh - פרשת תצוה


Das "Choschen" des Cohen HaGadol (Hohepriester)


B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

Der einstige Rebbe der Chassidut Gur, bekannt unter dem Namen SEFAT EMET, kommentierte: Die Midrasch lehrt, dass jeder Jude individuelle Aufgaben in dieser Welt besitzt. Genau wie ein Engel. Nur das ein Engel mit nur einer einzigen Aufgabe in dieser Welt auftritt und nicht mit mehreren, wie wir Menschen. 


Die vorherige Parashat Terumah lehrte uns jegliche Einzelheiten über den Bau des Mischkans (Tabernakel), wogegen wir aus der dieswöchigen Parashat Tezaveh erfahren, wie wir die Mitzvot im Mischkan erfüllen sollen. Gleich im ersten Satz der Parsha sagt G - tt zu Moshe, dass dieser den Israeliten auftragen (Tezaveh) soll, reines Olivenöl zum Anzünden des Ewigen Lichtes zu bringen. Die Chassidut lehrt uns, dass alles in der physischen Welt seine Wurzeln in der oberen geistigen Welt (spiritual world) hat. Auch das Ewige Licht hat seine Wurzeln in der "upper spiritual world" und wird bis hinunter zu uns weitergeleitet. So wird die obere mit der unteren unseren Welt verbunden (Noam Elimelech und Degel Machane Ephraim).

In der hebräischen Sprache drückt das Wort "Tezaveh" eine sofortige Erfüllung aus. Die Gabe des Olivenöl sollte umgehend erfolgen. Mit den individuellen Gaben für das Mischkan hat jeder Israelit einen Anteil daran. Da wir derzeit keinen Tempel besitzen, gibt es auch kein Ewiges Licht mehr. Das Licht, welches uns jedoch immer bleibt ist die Thora. Die Lichter des Tempels können erlöschen, doch ist es unmöglich, das Licht der Thora auszuschalten (Sefat Emet).

Der einstige Ischbitzer Rebbe Mordechai Yosef Leiner kommentierte im Zusammenhang mit der Mitzwah des puren Olivenöls: Olivenöl wird von vielen Thorakommentatoren als Symbol der Weisheit (Chochmah) gesehen und hier erhält Moshe von G - tt den Auftrag, die Weisheit, welche im jüdischen Volke ist zu nehmen, und Ihm (G - tt) näherzuführen. Die Weisheit, dass es da EINEN G - tt gibt, der alles erschuf.

Das Buch "Sefer Hama'amorim" sieht in dem Wort "Tezaveh - Auftragen" nicht nur diese einzige alleinige Bedeutung. "Tezaveh" stammt ebenso von dem Wort "Tzavsa - verbinden" und hier sollen G - tt und die Juden miteinander verbunden werden. Der Kli Yakar (Rabbi Shlomo Ephraim Lunshitz, ca. 1550 - 1619, aus Lemberg und Prag) kommentierte seinerzeit: Moshe fungierte als spiritueller Kanal, durch den G - tt Seine Wunder erscheinen liess. Der Malbim, Rabbi Me'ir Leibish ben Yechiel Michel, 1809 – 1879, Rabbi in Deutschland, Rumänien und Russland, sah Moshe ebenso als Medium zwischen den Israeliten und G - tt. G - tt betrachtete Moshe als denjenigen, durch den Er Seine Thora an die Juden weiterleiten konnte.

Warum aber forderte G - tt die Juden auf, pures reines Olivenöl zu benutzen ? 
Jeder kann so religiös sein, wie er will, doch befinden wir uns alle auf unserem persönlichen Level; der "Madrega - Stufe". Wir können sagen, dass wir dieses oder jenes halt so tun und die Mitzwot erfüllen. Okay, ich halte den Schabbat und begehe keinen Verstoss gegen die Halacha. Kein Problem und derjenige erfüllt die Mitzwah. Doch hat er die Mitzwah mit Freude vollbracht ? Hat er spirituell etwas für sich erreicht, außer der Gewissheit, den Schabbat gehalten zu haben ? Eine höhere Madrega wäre, wenn er nicht nur stumpf alles einhält, sondern dies mit Freude tut. Seinen Schabbat mit Liedern und Thoragesprächen würzt.
Warum heißen Chassidim "Chassidim" ? Eben weil sie fromm sind und über die Thoramitzwot hinausgehen. Man kann die Chanukkahkerzen ganz normal zünden. Mit Kerzen halt. Ein höherer Level aber wäre Olivenöl wie damals die Menorah im Tempel.

Demnach müssen wir uns entscheiden, auf welcher Madrega wir wandeln wollen. Einfach nur sagen, okay, ich vollbringe das... Dagegen ist nichts einzuwenden, doch gibt es (kenne ich) viele Leute, die sich damit nicht zufrieden geben und mehr wollen und auch tun. Nicht verbissen rumwerkeln, sondern aus purer Freude heraus.

Das nächste Gebot, welches Moshe von G - tt erhält, ist die Herstellung der acht Kleidungsstücke des Hohepriesters (Cohen HaGadol). In kabbalistischer sowie talmudischer Literatur repräsentiert jedes dieser Kleidungsstücke einen Tikun (eine Seelenkorrektur). Jedes einzelne Vergehen der Israeliten wird sozusagen von einem der Kleidungsstücke "repariert" (hebrä. Mekaper).

Die Talmud Traktate Zevachim 88a und Arachin 16a geben hierzu eine Liste:
Der Umhang (Ketonet) reparierte das Blutvergiessen, die Hose (Michnas) moralisches Fehlverhalten, der Turban reparierte die Arroganz, der Gürtel falsche Gedanken vom Herzen, das Choschen die Ungerechtigkeit, das Ephod den Götzendienst, der Mantel böswilliges Gerede und das Zitz am Kopf reparierte die Gleichgültigkeit gegenüber G - ttes Geboten.

Viele Kommentatoren sind der Meinung, dass es hierbei nicht nur um die Kleider des Hohepriesters (Cohen HaGadol) geht. Es geht um Kleidung überhaupt. Im Judentum drückt die Kleidung den Charakter des Menschen aus. Sie gibt dem Menschen nicht nur ein gewisses Erscheinungsbild, sondern zeigt genauso seine Moral (Rabbi Samson Raphael Hirsch).

Die Kleidung des Hohepriesters machte ihm zu etwas Besonderem und er unterschied sich dadurch von allen anderen. Genauso sollten wir uns durch unsere Kleidung von derer anderer Nationen unterscheiden. Durch anständige Kleidung vollbringen wir einen Tikun für uns selbst und diese Art der Kleidung hält uns davon ab zu sündigen (Rabbi Moshe Chaim Luzzatto – Ramchal).

Viele haredische Freunde sagten mir, dass sie sich durch ihre Kleidung immer auf einem religiösen höheren Level befinden, welcher sie von relig. Vergehen abhält. Ich selbst habe auch schon diese Erfahrungen gemacht.

Rabbi Kook gibt zu dem Thema ein exellentes und berühmtes Beispiel aus dem Talmud Traktat Shabbat 31a: Ein Nichtjude ging einmal an einer jüdischen Schule vorbei und hörte wie der Lehrer den Kindern die Kleidung des Hohepriesters lehrte. Der Nichtjude fand Gefallen an der Kleidung und beschloß, zum Judentum zu konvertieren. Er dachte, dass er nach seiner Konversion zum Hohepriester ernannt werden wird und diese tolle Kleidung tragen darf. Der Nichtjude ging also zu Schammai und trug ihm sein Anliegen vor. Doch Shammai akzeptierte ihn nicht. Das Judentum besteht nicht nur aus dem Dienst des Hohepriesters allein und der Nichtjude sollte schon andere Motivationen mitbringen. Daraufhin ging der Nichtjude zu Hillel. Er sagte ihm, dass er konvertieren wolle, um Hohepriester werden zu koennen. Hillel antwortete ihm, dass er zuerst einmal lernen muss, was ein Hohepriester für Aufgaben hat. Der Nichtjude lernte sehr ausführlich die jüdische Religion und fand so allein heraus, dass er nach seiner Konversion (als Konvertit) niemals Hohepriester sein kann. Nicht einmal König David hätte Hohepriester werden können, da er kein Cohen war. Wie also kann ich als Fremder, der zum jüdischen Volk kommt, Hohepriester werden ?

"Schabbat Schalom" an alle Leser 1

Photos aus Bnei Brak, Teil 2

B"H

Details zur Entstehung der Photos sind im ersten Teil einzusehen !





Synagoge der chassidischen Gruppe Alexander.





Photos: Miriam Woelke

Mittwoch, Februar 09, 2011

Was geht es G – tt an, wie wir die Mitzwot ausführen ?

B”H
m
Die Midrasch Rabbah (Bereshit – Genesis) 44:1 fragt, warum G – tt uns Unmengen von Details aufträgt, damit wir Juden die Thoramitzwot in einer bestimmten Art und Weise erfüllen. Was interessiert es G – tt, ob ein Tier vom Hals an geschlachtet wird oder an einem anderem Körperteil ? Warum nennt uns die Thora all die Mitzwot (Halachot) ?

Hat G – tt etwas davon und ist es nicht egal, ob ich ein Hühnerbein in Milch koche ? Wäre es dagegen nicht viel effektiver intellektuell zu erfassen, dass es einen Erschaffer gibt anstatt auf all den kleinen halachischen Details herumzureiten ? Selbst wenn die Mitzwot wichtig sind, warum bloß anhand all dieser Details ?

Dieselbe Midrasch gibt die Antwort, dass wir aus all dem schliessen können, dass die Mitzwot gegeben worden sind, um den Menschen spirituell zu reinigen. Selbst die Nichtjuden erhielten die Sieben Noachidischen Gesetze und es ist ihnen untersagt, andere Götter anzubeten. Das jüdische Volk aber erhielt 613 Gebote und wird dazu angehalten, diese in einer vorgeschriebenen Art und Weise auszuführen. Finden sich die anleitenden Details nicht in der Thora, dann mit Sicherheit im Talmud.

Als ich in einer Yeshiva (relig. Schule) zu lernen begann, hiess es immer, die Mitzwot seien dazu da, uns Disziplin zu lernen. Juden sollen den Völkern ein positives Beispiel sein und mit einer bestimmten Moral vorangehen. Der Mensch ist kein Tier, welches lediglich nach seinem Instinkt handelt, sondern wir besitzen die Möglichkeit, spirituell aufzusteigen. Essen, trinken, das Leben geniessen JA, aber mit Maßen und jeden Exzess vermeiden.

Anhand der Thoramitzwot verkündet uns G – tt Seinen Willen, denn ansonsten wüssten wir nicht, was Er von uns erwartet. Die Thora wird somit zum Kommunikationsmittel zwischen G – tt und uns. Wie sonst wäre dieser ewige und unendliche G – tt in der Lage, mit einem Sterblichen zu kommunizieren ?

Dienstag, Februar 08, 2011

Wie liberale Juden und nichtjüdische Journalisten die Orthodoxie verdrehen können


Haredim (ultra - orthodoxe Juden): Im Hassblickwinkel vieler Reformjuden sowie der deutschsprachigen nichtjüdischen Presse.

Photo: Miriam Woelke

B”H
Früher berichtete ich ausgiebig zum Thema “Religiöse Juden, welche die religiöse Welt verlassen und entweder säkuler oder weiterhin relig. leben". 

Religiös, aber in einer offeneren Umgebung. Ich selbst bin davon betroffen und nicht immer bedeutet der Ausstieg aus der haredischen (ultra – orthodoxen) Gesellschaft einen kompletten Ausstieg. Vielmehr kann der Ausstieg auf vielerlei Arten erfolgen und muss nicht immer im “Ausstieg” enden. 

Das Thema an sich ist in der deutschsprachigen Welt vielleicht weniger bekannt als in London, Manchester, Antwerpen, Paris, New York, Jerusalem oder Bnei Brak ? Es ist überaus schwierig, die Problematik einem Außenstehenden zu erklären. Wo anfangen, wenn derjenige noch nie mit der haredischen Gesellschaft richtig in Kontakt trat und das damit verbundene Leben gar nicht kennt. Man mag die Bücher der (nicht ultra - orthodoxen) Naomi Ragen lesen, meine Berichte oder durch das Net surfen; was aber dabei herauskommt sind meist oberflächliche Details und zusammengeformte eigene Schlussfolgerungen. Schlimm wird es, wenn Reformjuden oder nichtjüdische Journalisten an dem Thema zu basteln beginnen. Allein aus diesem Grund, der fast nur Schund hervorruft, vermied ich es, mich weiterhin zum Thema “Ausstieg” oder selbst zu den nach Geschlechtern Bussen zu äußern; damit mir keine Inhalte entzogen und negativ verwertet werden. Wobei die Bus - Problematik gar nicht mehr öffentlich diskutiert wird, denn diejenigen wenigen Haredim (Ultra – Orthodoxen), welche tatsächlich derlei Busse in bestimmten Orten Israels fordern, hat sich selbst erledigt. Eben jene Gruppe organisierte ihre eigenen privaten Busse und wer sich heute als Nichtjude oder liberaler Jude zum Thema auslassen will, tut dies, um seinen Leseranteil zu steigern und / oder ggf. Hass gegen orthodoxe Juden hervorzurufen. Mit der aktuellen Realität jedoch hat das Thema nichts mehr zu tun. 
In meinem englischen Blog hingegen werden derlei Themen regelmässig besprochen; besonders weil die Texte von den Haredim selbst gelesen und kommentiert werden. Hier ein interessanter Link dazu !


Weitere Links:

Säkulere Israelinnen befürworten nach Geschlechtern getrennte Busse

Montag, Februar 07, 2011

Tefillin & Superbowl

B"H

Geklaut bei meiner Freundin FRUMLIFE !


Israels Linke gegen das Eruv

B"H

Extreme israelische Linksaktivisten kletterten auf eine Leiter und demolierten absichtlich das Eruv relig. Siedlungen Maccabim - Re'ut nahe Modi'in / Kiryat Sefer.





Bei einem Eruv handelt es sich um einen Draht, der um einen jüdischen Stadtteil, ein Dorf oder eine Stadt gezogen ist. Bei kurzem Hinsehen könnte der Betrachter glatt meinen, es handele sich um einen Stromdraht.

Die Thora verbietet Juden, am Schabbat in öffentlichen Gebieten etwas zu tragen oder sich nur so - und - soviele Meter vom Aufenthaltsort zu entfernen. Mit dem Eruv kann dieses Verbot erleichtert werden, denn der gespannte Draht erweitert das erlaubte Gebiet.


In der Praxis sieht das so aus, dass ein Eruv, welches um eine Stadt gespannt ist, das Tragen am Schabbat erlaubt. Beispiel: Jerusalem. in der Diaspora hingegen darf nicht getragen werden (wenn kein Eruv besteht) und dies bedeutet, dass der Jude, der die Synagoge aufsucht, noch nicht einmal sein Sidur (Gebetbuch) von daheim mitbringen darf, sondern dieses vor dem Schabbat in der Synagoge deponiert.



Ich konnte kaum glauben, was ich gerade auf der israelisch - haredischen (ultra - orthodoxen) News Site "Kikar Shabbat" las:
Wie krank müssen diese anscheinend jüdischen Linksaktivisten sein, die da die Religion und insbesondere relig. Juden so sehr hassen, dass sie auf Leitern krabbeln, um halachische gespannte Eruvim zu beschädigen ? 


Wie weit ist es gekommen, dass derlei Leute sowohl als auch das Reformjudentum die Religion bzw. die Thoramitzwot als Last und sogar störend ansehen ? "Brauchen wir nicht mehr, denn wir sind ja so furchtbar emanzipiert und intellektuell !"


Bei dem Vorfall in Maccabim - Re'ut jedoch sollte man die Jüdischkeit der Demolierer in Frage stellen. Oberflächlich mögen sie es sein, kabbalistisch betrachtet aber könnten sie genauso Teil der EREV RAV sein.


Links:

Sonntag, Februar 06, 2011

Individualismus


Gesehen in Tel Aviv.

Photo: Miriam Woelke

Freitag, Februar 04, 2011

Bild des Tages


"Humus Hallelu - ya"
Gesehen in Ramat Gan bei Tel Aviv.

Photo: Miriam Woelke

Donnerstag, Februar 03, 2011

Parashat Terumah


Das Mischkan / Tabernakel.

Photo aus der ARTSCROLL RASCHI Kommentar: Miriam Woelke


B"H


Die Thoralesung für diesen Schabbat


Mit der Parashat Terumah gelangen wir an den Punkt, an dem G - tt Moshe die genauen Details zum Bau des Tabernakels (Mischkan) gibt. Da wird das Material genannt und wie die einzelnen Bauteile bzw. Gegenstände (Kelim) auszusehen haben. Gleichzeitig gelangt so manch einer von uns damit an den Punkt, diese Details nur zu überfliegen, denn was interessiert es mich, ob ein Teil des Mischkan aus dem Holz oder jenem Holz entstand. Befasst man sich dagegen ausgiebig mit den Kommentaren zu dieser Thoralesung, dann kommt Erstaunliches zum Vorschein. Besonders sticht einmal wieder mehr die Kabbalah hervor, welche den einzelnen Bauteilen mystische Bedeutung beimisst.


Gleich zu Beginn der Parashat Terumah beauftragt G - d Moshe, unterhalb den Israeliten eine "Terumah" durchzuführen. Das Wort TERUMAH wird im heutigen Sprachgebrauch mit SPENDE übersetzt, doch ist in der Thora eine "Opfergabe" gemeint. Jeder Israelit kann zum Bau des Mischkans beitragen, indem er eine Spende gibt. Die Chassidut Ruzhin in ihrem Buch "Ner Israel" hält einen erstaunlichen Kommentar dazu bereit. Zuerst jedoch muß angemerkt werden, dass die Mehrheit der Kommentatoren der Meinung sind, dass das Mischkan NACH dem Vergehen mit dem Goldenen Kalb (Egel HaZahav) gebaut wurde und nicht vorher, wie die Thora vielleicht reihenfolgemässig verlauten läßt. Nicht immer hält sich die Thora an historische Reihenfolgen und Abläufe und einiges mag später gelesen werden, was eigentlich vorher stattfand. Zum Beispiel lesen wir die Parashat Ki Tisa, welche vom Bau des Goldenen Kalbes handelt, bisher noch nicht, aber dennoch wird in dieser Parasha schon das Mischkan gebaut.


Reihenfolgemässig jedoch war das Goldene Kalb schon halbe Vergangenheit, aber da die Israeliten schwer gesündigt hatten, indem sie in den Götzendienst zurückverfielen, mußte ein Tikun (Reparatur der Seele) her. Kabbalistische Autoren sehen daher den Bau des Mischkan als eine Seelenreparatur für das Volk Israel. Zusätzlich repräsentieren die einzelnen Bauteile gleichzeitig die Erschaffung der Welt durch G - tt. Das Tabernakel (Mischkan) ist in sich eine eigene Welt. Das Dach steht für die Erschaffung des Himmels etc.


Aber zurück zum Kommentar des Ner Israel (Rabbi Israel von Ruzhin) zur Terumah (Opfergabe). G - tt beauftragte Moshe, den Israeliten eine Opfergabe abzuverlange, welche durchaus freiwillig war. Zumindest war die Höhe der Gabe individuell selbst zu bestimmen. Einer gab mehr, der andere konnte nur wenig geben. Aber nicht die Summe zählte, sondern die Höhe der Bereitschaft jedes Einzelnen. Mit welchen Gefühlen G - tt gegenüber gab er etwas ?


G - tt legte so hohen Wert auf den freien Willen jedes Menschen. Außerdem drückt die Terumah (Opfergabe) auch eine Art Teshuva (Umkehr zu G - tt) aus. Es ist eine Mitzwah (Thoragebot), anderen Leuten zu helfen und zu geben. Im Hebräischen nennen wir diese Gabe an Bedürftige auch Zedakah. Jeder dieser Gaben kommt gleichzeitig einer persönlichen Annäherung an G - tt gleich. Oder in anderen Worten, anhand der Erfüllung von Thorageboten kommen wir G - tt näher. Selbstverständlich geschieht dies auch durch das Gebet, doch besteht das Judentum auch aus Taten.


G - tt sagte, dass Er in dem Mischkan in ihnen (den Israeliten) "wohnen" wollte. Wie immer ist diese Aussage nicht wörtlich zu verstehen, sondern metaphorisch. G - tt lebt nirgendwo, denn Er ist und bleibt für unseren menschlichen Verstand unbegreifbar. Was Er allerdings tat war, uns die Thora in menschlicher Sprache zu geben, damit wir imstande sind, sie einigermassen zu begreifen. Daher erfolgen manchmal geradezu menschliche Charakterbeschreibungen G - ttes.


G - tt sagte, dass Er inmitten von ihnen (den Israeliten) leben wolle. Der große spanische Kabbalist, Rabbi Yosef Gikatilla (1248 - ca. 1305), kommentiert hierzu in seinem Buch "Shaarei Ora", dass G - tt nicht sagte, Er wolle in der unseren unteren Welt leben, sondern innerhalb der Israeliten. Diese Aussage steht als Beweis dafür, dass G - tt immer in unserer (den Juden) Mitte weilt. Niemals sind wir allein, was uns alle bisherigen Diasporas bewiesen. Egal, wo sich die Juden befinden, G - tt lebt immer unter ihnen.

Der derzeitige Rebbe der chassidischen Gruppe Slonim, Rabbi Shmuel Bozorowsky, sowie der Thorakommentator Rabbi Moshe Alschich kommentieren, dass G - tt nicht nur innerhalb der Israeliten in dem Mischkan lebt, sondern genauso in jedem Einzelnen von uns selbst. Jeder Jude sollte durch die Einhaltung der Thora zum wandelnden Mischkan werden.  

Aber nicht nur als eigene Seelenreparatur diente das Mischkan. Der Bau allein und der Opferdienst führten laut der Chassidut zu einer absoluten Devekut, Vereinigung mit G - tt. Sobald ich etwas für G - tt tue, kommt automatisch die Lust auf, mehr zu tun.


Es gibt Hunderte von Themen, auf die man in der Parashat Terumah eingehen sollte. Ich entschloß mich für die Cheruvim (Kerubim), welche vor allem in kabbalistischer Literatur eine immense Bedeutung haben.
Der Talmud Traktat Bava Batra 99a sowie der Thorakommentator Onkelos sehen die Cheruvim als Engel in Kindergestalt. Nicht immer sind sie die braven lieblichen Engel, denn stehen sie doch auch als Wächter vor dem Eingangstor zum Paradies (Gan Eden). Und wer dort ankommen sollte, der kann genauso von ihnen zerstört bzw. nicht eingelassen werden.


Auch hier bin ich wieder gezwungen, darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Metapher handelt. Das Paradies ist kein irdischer Ort, an dessen Tor man steht und anklopft. Viemehr handelt es sich um einen Seelenzustand. Nach dem Tode steigt die Seele auf und bekommt ihren endgültigen Platz von G - tt in der Seelenwelt zugewiesen. Entweder näher an Ihm oder weiter weg. Je nach dem Leben, welches man auf Erden führte.


Ein weiblicher und ein männlicher Cheruv standen jeweils auf dem Aron HaKodesh, der Bundeslade. Sie waren aus purem Gold und spannten ihre Flügel über die Lade. Sobald sie sich gegenüberstanden und ansahen, war das ein Zeichen dafür, dass die Juden G - ttes Gebote erfüllten und eins mit Ihm waren. Sahen sie dagegen aneinander vorbei, so zeigte dies das Gegenteil an. Die Juden hielten sich nicht an die Thora und G - tt zog seine Schechinah (Anwesenheit) etwas zurück (siehe die Kommentatoren Raschbam sowie den Maharscha). Insgesamt waren die beiden Cheruvim ein Ausdruck für G - ttes Verhältnis zu Israel, welches übrigens auch im Schir HaSchirim zum Ausdruck kommt. Schir HaSchirim scheint in den deutschen jüdischen Gemeinden nicht gerade besonders existent zu sein, denn ich habe es nie im Sidur (Gebetbuch) gefunden. In Israel dagegen liest man es vor dem eigentlichen Abendgebet (Maariv) am Erev Schabbat (Freitag Abend).


Wie bekannt verschwand mit der Zerstörung des Ersten Tempels auch die Bundeslade und damit die Cheruvim. Über den Aufenthaltsort der Lade wird auch im Talmud Yoma spekuliert, aber Genaues scheint niemand zu wissen. Einmal las ich in einer Gemara (rabbinische Diskussionen im Talmud), dass erst G - tt uns die Lade wieder zeigen wird. Manchmal im Leben kann es geschehen, dass wir vor etwas stehen und es dennoch nicht sehen. So erginge es uns auch heute mit der Bundeslade.


Und was tun wir heute ohne Mischkan oder Tempel ?

Natürlich weiterhin beten und die Mitzwot erfüllen, soweit dies eben ohne Tempel und Cohanim (Tempelpriester) möglich ist. Momentan sind wir nur in der Lage, ca. 70 der 613 Thoramitzwot auszuführen, da sich halt die meisten von ihnen auf den Tempel beziehen.


Und warum erklärt uns die Thora jedes noch so kleine Detail des Mischkans ?
Damit wir uns an Details gewöhnen, denn nur wenn wir die Mitzwot aus dem Detail heraus erfüllen, tun wir auch das Richtige. Niemand sollte alles auf die leichte Schulter nehmen, sondern sich an die Halacha halten.

"Schabbat Schalom und einen guten, erfolgreichen und gesunden neuen Monat Adar" an alle Leser !


Die Menorah

Photo aus dem ARTSCROLL RASCHI Kommentar: Miriam Woelke


Links:


IRAN: Die Gräber von Esther, Mordechai, dem Propheten Daniel sowie Mishael, Azariah und Chananiya

B"H

Rabbi Israel Me'ir Gabbai von "Ohalei Zaddikim" erhielt ein iranisches Visum und reiste zu den berühmten jüdischen Gräbern des Landes. Rabbi Gabbai flog zuerst nach Teheran und von dort aus zu weiteren Orten. Er besuchte die Gräber des Propheten Habakuk, von Mordechai und Esther sowie die Gräber des Propheten Daniel und andere. Die Situation für die noch im Iran lebenden Juden soll nicht gerade angenehm sein, wie sich selber jeder vorstellen kann.


Das Grab des Propheten Daniel in Shush. Rabbi Gabbai merkt an, dass heute kaum mehr Juden in Shush leben, doch verhältnismässig viele kommen auf Besuch, um am Grab zu beten. 



Rabbi Israel Me'ir Gabbai betet am Grab von Mordechai und Esther.



Rabbi Israel Me’ir Gabbai an den Gräbern von Mishael, Azariah und Chananiya. 

Alle Photos gibt es HIER zu sehen !

Rosh Chodesh ADAR

B"H

Heute abend, morgen und am Schabbat feiern wir den Beginn des neuen jüdischen Monat Adar. In diesem Jahr aber fügt uns der jüdische Kalender einen zusätzlichen Monat Adar (Adar Beith oder Adar 2) hinzu, denn wir befinden uns in einem Schaltjahr. Daher werden wir in einem Monat nochmals Rosh Chodesh Adar zelebrieren, denn dann folgt der zweite Adar.


Adar ist der 7. und freudenreichste Monat im jüdischen Kalender. Die Freude ist das Symbol des Adar. Freude, G - tt dienen zu dürfen und die Freude darüber, dass G - tt Wunder für die Juden vollbrachte (Purim und Pessach)(siehe das Chabad - Buch Shaarei HaMoadim).


Laut dem kabbalistischen Buch Sefer Yetzirah (The Book of Creation) repräsentiert jeder jüdische Monat einen bestimmten Buchstaben, ein Sternzeichen, einen israelitischen Stamm, ein Organ und einen menschlichen Sinn:


- Der Buchstabe des Adar ist das KUF ק
- Das Sternzeichen ist der Fisch
- Der Stamm ist Naftali
- Der Sinn ist das Lachen
- Das Organ ist die Milz


Der 7. Adar ist das Geburts - sowie Sterbedatum von Moshe.


Da im derzeitigen Schaltjahr ein zweiter Monat Adar angehängt wird, feiern wir Purim erst dann:



Taanit Esther - Fastentag der Esther: 17. März
 
Purim: 20. / 21. März

Schuschan Purim (in Städten mit einer Stadtmauer aus der Zeit Yehoshua Bin Nuns wie Jerusalem, Tiberais, etc.): 21. März.

Chodesh Tov - חודש טוב - Einen guten Monat Adar.

Mittwoch, Februar 02, 2011

Photos aus Bnei Brak, Teil 1

B"H

Es ist alles andere als einfach im haredischen (ultra – orthodoxen) Teil der Stadt Bnei Brak (bei Tel Aviv) Photos zu schiessen. Gestern erhielt ich einen Live – Unterricht darin, was passieren kann, wenn man unverhofft mit der Kamera auftaucht. Ein paar Kinder schrien mich an und ein alter Mann schaute mich bedrohlich an, wobei er nebenbei mit einem Regenschirm bewaffnet war. Und das alles, wo ich die Kamera kaum auf Leute zielte, sondern eigentlich Synagogen aufnehmen wollte.
Die folgenden Bilder gelangen mir dann doch noch, obwohl bei einigen nicht die allerbeste Qualität aufkam.

 

"Willkommen in Bnei Brak !"
Schild an der Stadtgrenze Bnei Brak / Ramat Gan.



Haredi Shopping Mall in Bnei Brak.



Perückenladen für die haredische verheiratete Frau.







Copyright / Photos: Miriam Woelke

Das neu renovierte Chabad - Haus an der Shenkin Street / Tel Aviv

B”H


Ich bin kein Mitglied der chassidischen Gruppe Chabad, auch wenn so mancher Leser meinen könnte, ich sei mit Chabad assoziiert, weil ich viel über die Gruppe berichte. Die Antwort aber lautet, dass ich mich nicht im Geringsten mit der Gruppe identifiziere. Mein privater chassidischer Background begann einst bei Chabad, wofür ich der Gruppe bis heute dankbar bin. Ferner kenne ich einige Chabad – Rabbiner und habe viele Chabad - Freunde. Es gibt viele Dinge, die ich bei Chabad kritisiere ebenso wie ich wiederum andere Chabad – Inhalte als durchaus positiv betrachte. 

Soweit zu meinem persönlichen Standpunkt zu den Lubawitschern.

Nichtsdestotrotz zeige ich an dieser Stelle ein paar Photos des frisch renovierten Chabad – Hauses im direkten Zentrum von Tel Avivs säkulerem Leben. Standort: Nahe der berühmt – berüchtigen Shenkin Street. 
Wenn ich in Tel Aviv weile, gehe ich ab und an eben in jene Synagoge, obwohl ich dort einiges vermisse. Generell agiert Chabad mehr als aktiv, doch die kleine Gemeinde an der Shenkin offeriert fast gar nichts. Noch nicht einmal einen kleinen Kiddusch am Schabbat. Jeder Synagogenbesuche geht beten und dann sofort ab nach Hause. 


Photos: Miriam Woelke

Dienstag, Februar 01, 2011

Rabbi Joseph Zvi Rimon: Halachot (Gesetze) für religiöse israelische Soldaten


B"H

Rabbi Joseph Zvi Rimon veröffentlichte ein Buch, in welchem er jene Halachot (relig. Gesetze) auflistet und klar definiert, die ein frommer jüdischer Soldate in der Armee einhalten muss und vor allem, wie er dies bewerkstelligt. In dem Buch geht es vorweglich um religiöse Soldaten in der israelischen Armee (IDF). Der Autor erklärt sogar, wie sich ein religiöser Soldate verhalten soll, sobald er auf Soldatinnen trifft.


Photos: Miriam Woelke

Nicht immer stimmt die Stereotype, die von Linken so gerne gegen relig. Juden verwendet wird, dass relig. israelische Juden nicht zur Armee gehen. Nationalreligiöse Juden gehen im Prinzip alle zur Armee, wobei viele von ihnen an dem eigens für sie eingerichteten “Hesder – Programm” teilnehmen. Bedeutet, dass die Teilnehmer richtige Soldaten sind, doch gewisse Zeiträume zum Thorastudium zur Verfügnung gestellt bekommen.

Bei den Haredim (Ultra – Orthodoxen) sind die Meinungen gespalten. Viele von ihnen würden gern zur Armee gehen, doch unterliegen sie den gesellschaftlichen Richtlinien, die eine Teilnahme oft ablehnen. Nicht jeder bringt daher den Mut auf, sich gegen die internen haredischen Gruppenregeln zu stellen und hinterher als Querulant dazustehen bzw. Nachteile zu erfahren.

Insgesamt hat sich gerade in jüngster Zeit der Anteil der haredischen Soldaten in der für sie eingerichteten “Nachal HaHaredi” erhöht. Die “Nachal” hört sich als eine super Idee an, doch ist auch dort nicht alles Gold was glänzt. Nur die allerersten Einheiten der Nachal HaCharedi” in den 90iger waren fast 100%ig mit Haredim bestückt. Heute dagegen besteht die Mehrheit der Kompaniesoldaten leider aus nationalrelig. Soldaten, was es einem Haredi vielfach erschwert, sich in der Einheit einzuleben. Nationalrelig. Soldaten führen, gegenüber Haredim, eine wesentlich offenere Haltung zu den Thorahalachot. Das zweite große Problem ist die Kaschrut (Koschergesetze), denn die wird von Haredim wesentlich ernster genommen. Aufgrund der nationalrelig. Soldaten hat der relig. Anspruch der “Nachal HaCharedi” sehr nachgelassen und ich selber begreife nicht, was die Nationalrelig. überhaupt in der Einheit zu suchen haben. Noch dazu wo viele von ihnen den Haredim eh negative gegenüberstehen.

Die Frage ist, ob das Buch des Rabbi Rimon vielfach von Nationalrelig. gelesen wird, denn ich denke mir, dass haredische Soldaten eher auf ihre eigenen Rabbiner sowie Gruppengesetze hören. 


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