Donnerstag, Juni 18, 2009

Aruch HaSchulchan und nicht Schulchan Aruch

B"H

Jene Leser, die meinen Blogs schon länger folgen wissen, dass ich häufig über die Baalei Teschuva (Juden, die erst im Verlauf ihres Lebens religiös werden) berichte. Sobald ich auf meinem englischen Blog mit dem Thema beginne, bekomme ich nicht selten bissige Kommentare von Leuten, die behaupten, dass dies alles so nicht stimmen täte. Ich gehe allerdings bei jenen Kommentarschreibern davon aus, dass es sich selbst um Baalei Teschuva handelt und sie sich zu rechtfertigen suchen.


Insbesondere in der haredischen Gesellschaft (in gewissem Masse ebenso bei den Nationalreligiösen) sind die erst später "frum" Gewordenen genauso wie Konvertiten zum Judentum nicht immer vollständig gesellschaftsfähig. In anderen Worten, diese zwei Gruppen der Newcomer in die ggf. haredische Gesellschaft haben es schwer, sich zu behaupten.
In der Regel werden sie mit anderen Baalei Teschuva oder Konvertiten verheiratet. Gelegentlich erhalten sie eine "Frum From Birth - in die haredische Gesellschaft hineingeborene / n Frau / Mann", doch muss man dabei sofort die Umstände betrachten. Bei derlei hineingeborenen Ehepartnern handelt es sich vorwiegend um Geschiedene oder Problemfälle. Jene also, die in der eigenen Gesellschaft als schwer oder gar nicht mehr vermittelbar gelten.

Chassidische Gruppen nehmen Newcomer auf, doch auch hier gibt es Unterschiede. Zwar kann ein Konvertit zum Judentum oder ein Baal Teschuva ein anerkanntes Mitglied in einer chassidischen Gruppe werden (wenn die Aufnahmebedingungen bestanden werden), doch richtig respektiert wie ein hineingeborenes Mitglied ist der Newcomer nicht. Selbst nicht bei Chabad !

Ich befasse mich mit dem Thema und allem möglichem Religiösen sowie Gesellschaftlichem drumherum seit weit mehr als zehn Jahren und meine, zum Thema einiges berichten zu können. Jedenfalls was Israel anbelangt !

Zahlreiche geborene Chassidim sagen mir, dass in ihren Gruppen Neuzugänge aufgenommen werden, aber das alles sei nicht das Gleiche als wenn jemand in die Gruppe hineingeboren ist. Eine Frau der extremen chassidischen Toldot Aharon aus Mea Shearim (Jerusalem) behauptete mir gegenüber, dass man schon in einen chassidischen Gruppe hingeboren sein mujss, um richtig chassidisch sein zu können.
In all den Jahren bekam ich viele Ansichten mitgeteilt und bin selber Zeuge, was sich bis heute tut. Warum aber komme ich jetzt wieder auf das Thema zurück ? Am vergangenen Schabbat war ich in Mea Shearim eingeladen und dort gab, wie so üblich, das Thema "Baalei Teschuva" abermals zur Sprache. Deswegen plane ich einige weitere Beiträge zu den Meinungen aus chassidischer Sicht.

Ich bin der festen Überzeugung, dass der Newcomer (egal, ob Konvertit oder Baal Teschuva) teilweise selbst mitbestimmt, wie die haredische Gesellschaft auf ihn reagiert. Wie bewegt er sich in der Gesellschaft ? Bleibt er ruhig und gelassen oder will er allen fanatisch beweisen, dass er besser (oder ebenbürdig) ist als alle anderen ?

Einmal war ich bei einem litvisch - haredischen Ehepaar im haredischen Jerusalemer Viertel Kiryat Mattersdorf eingeladen. Das frisch vermählte Paar (immerhin schon über 35 Jahre alt) hielt sich mehr als penibel an alle Vorschriften des Schabbat. Jedes kleinste Detail wurde eingehalten und alles pedantisch auf dem Tisch zurechtgerückt. Dass auch ja der Salzstreuer für die Challot (Schabbatbrote) nicht fehlte, etc.
Alles war so kleinkariert und bedrückend, dass keine Schabbatatmosphäre aufkam. Immer nur daran denken, bloß nichts falsch zu machen … Der Schabbat war so perfekt, dass er im Endeffekt dahin war.

Derlei Fanatiker sind mit die Schlimmsten.

Der Jerusalemer Rabbiner Mordechai Machlis berichtete uns einmal, dass nicht wenige säkulere amerikanische Juden ihn anrufen und genervt wissen wollen, was da in Jerusalem mit ihren Sprößlingen geschehen ist. Das Kind sei auf ein 1 - Jahresprogramm entsandt worden und nun kommt es als relig. Golem heim. Will allen nur noch vorschreiben, was zu tun und was zu lassen sei. Das gehe der Reformumgebung auf die Nerven. Da verlange das Kind doch tatsächlich von der Mutter eine koschere Küche. Vor einigen Monaten las ich das Buch "Freaking Out", in welchem die neuen relig. Juden (Baalei Teschuva) vorgestellt wurden. Leider bezog sich der Buchinhalt nur auf die USA und enthielt, jedenfalls für meinen Geschmack, zuviele trockene Statistiken.

Rabbi Machlis gab uns ein Fallbeispiel:
Einmal kam ein junger Baal Teschuva heim zu seiner Familie in die Staaten und berichtete begeistert davon, was ihm in Israel an Religiösem wiederfahren war. Sobald er daheim angekommen war, begann er seinen Eltern alles Halachische vorzuschreiben und machte auch vor dem Rabbi nicht Halt. Als der Rabbiner den jungen Mann darauf aufmerksam machte, dass sich die Gemeinde nicht nach dem Schulchan Aruch (Code of Jewish Law), sondern nach dem Aruch HaSchulchan richte, wusste der frischgebackene Baal Teschuva nicht mehr weiter. Von dem Aruch HaSchulchan hatte er noch nie gehört und hiermit komme ich zu einem weiteren Punkt: Baalei Teschuva sowie Konvertiten zum Judentum meinen vielerseits, dass ein Jahr oder auch zwei oder drei ausreichen, um nun Vorträge geben zu können. Wer das will, der sollte schon einige Lernzeit auf dem Buckel haben, um sich an gewisse Themen überhaupt erst heranzuwagen. Jahrelang dauern die Studien; nicht einmal pro Woche, sondern täglich mindestens 5 - 6 Stunden.

Es gibt viele Themen im Judentum, an die ich mich nicht heranwage (Beispiel: der halachische Standpunkt der Sterbehilfe, Medizinisches und vieles mehr) und wieder andere Themen, an die ich mich herantaste, nachdem ich wer weiß wieviel Infos dazu gesammelt habe. Nehmen wir den Rambam: Im Jerusalemer Israel Center gibt es eine Rambam - Lerngruppe, die schon zwanzig Jahre dort sitzt. Allein neunzehn Jahre studierten sie den "Führer der Unschlüssigen - Moreh Nevuchim", denn wer den Rambam begreifen will, der sollte, u.a., Aristoteles gewiss nicht auslassen.

Im Laufe der Zeit traf ich auf unzählige eifrige Yeshivaleute (reli. Schule), die nach wenigen Wochen anderen Juden versuchten vorzuschreiben, was halachisch Sache ist. Jeder hat irgendwo einmal angefangen und ich kann die enthusiastische Aufregung darüber verstehen. Man lernt etwas Neues und verspürt den Drang, es auch anderen mitzuteilen. Hierbei kommt es jedoch stets auf das WIE an. Lasse ich den Allwissenden heraushängen bzw. gehe anderen mit meinen Vorschriften / meinem Verhalten auf die Nerven ?

Ein Baal Teschuva sollte auf seinem Weg von einem erfahrenen Rabbiner begleitet werden. Gute Ratschläge einer erfahrenen Person sind unerläss, wenn man nicht unbedingt anderen und der Umwelt nervlich zur Last fallen will.

Mittwoch, Juni 17, 2009

Juden im Iran



B"H

Derzeit leben noch 25,000 Juden im Iran. Die Mehrheit von ihnen will, trotz Achmadinejad, nicht ausreisen, geschweige denn Aliyah nach Israel machen.

Iranische Juden haben sich mit dem Leben in der Islamischen Republik arrangiert. Sie fallen nicht auf und gehen ihren eigenen Geschäften, wie dem Handel, nach. Im Iran sind sie trotz ihrer Religion erfolgreich und wissen, dass sobald sie Aliyah machen täten, sie auf die israelische Sozialhilfe angewiesen wären.
Einige Juden, die zuerst nach Israel ausgewandert waren, sind sogar wieder in den Iran zurückgezogen, denn sie sind dem Land heimatlich mehr verbunden als dem für sie "fremden" Israel.

Dienstag, Juni 16, 2009

Koogle

B"H

Das orthodoxe Judentum richtete sein eigenes KOSCHERES Google unter dem Namen Koogle ein.

http://www.koogle.co.il/English/

Koogle ist ein Wortspiel bezogen auf die Schabbatpastete Kugel (Jiddisch: Kigel).

Koogle verspricht seinen Usern, ausschließlich koschere und keine schmutzigen Sites zu präsentieren. Absolut stubenrein also !

Der Vilna Gaon über die Zeit des Meschiach

B"H

Einige Meinungen des Vilna Gaon über die Ankunft des Meschiach. Die Inhalte entnahm ich dem 10. Kapitel des Buches "Even Sheleimah" - The classic collection of the Gaon of Vilna's wisdom (Feldheim Verlag).

Es werden vier Arten der Ge'ulah (Ankunft des Meschiach) stattfinden. Bedeutet, die Ge'ulah erfolgt in vier Etappen. Jede dieser Etappen erfolgt in einer der vier jährlichen Zeitperioden, in denen die Welt gerichtet wird. Laut der Mischna im Talmud Rosh HaShana wird die Welt jährlich viermal von G - tt gerichtet. An Pessach werden die Juden von ihrem Leiden befreit. An Rosh HaShana (dem jüdischen Neujahrsfest) wird das endgültige G - ttesurteil bezüglich der Feinde Israels (der Juden) weitergereicht. An Schavuot (dem Wochenfest) kommen die in der ganzen Welt zerstreuten Juden nach Israel. Dies soll anhand von Moshe stattfinden.


Hierzu muss ich anmerken, dass in jüdisch - relig. Literatur beschrieben wird, dass der Meschiach die Seele (Neschama) von Moshe besitzt. Damit ist nicht gemeint, dass Moshe wiederaufersteht, um als Meschiach in Erscheinung zu treten. Wie ich in einem vorherigen Artikel berichtete, legt der Rambam (Maimonides, 1135 - 1214) fest, dass sobald ein Mensch stirbt, er als Meschiach ausscheidet, denn wer tot ist, kommt automatisch nicht mehr als Meschiach in Frage. In jüdischer Literatur geht man vielmehr davon aus, dass der Meschiach einen Teil der Seele (Nitzotz) von Moshe besitzen wird.

Die vierte und letzte Etappe wird der Bau des "Beit HaMikdasch" - in diesem Falle der DRITTE TEMPEL sein. Sukkot (das Laubhüttenfest) wird vom Vilna Gaon als Zeitpunkt angegeben.

Die zehn verlorenen israelitischen Stämme werden zuerst nach Israel zurückkehren.
Wir erinnern uns: Zur Zeit des König Chizkiyahu erfolgte eine Besetzung des Nordreiches durch die Assyrer unter deren König Sancheiriv. Zu der Zeit verschleppten die Assyrer die zehn im Nordreich ansässigen Stämme gen Osten (Irak, Iran, etc.). Die Angehörigen diese Stämme sollen also als erstes wieder nach Israel zurückfinden. Wie genau dieses allerdings von Statten gehen wird, vermag niemand zu sagen.
Nach diesen zehn Stämmen wird der Stamm Yehudah an der Reihe sein und danach wird die Generation des Exodus wiederauferstehen.
Zur Wiederauferstehung gibt es jedoch noch ganz andere Meinungen. Darunter auch, dass nicht alle Toten wiederauferstehen werden, sondern nur ein gewisser Teil; jene, die im vorherigen Leben absolut gerecht (Zaddikim) waren.

Die Ge'ulah erfolgt aufgrund von Thorastudien. Besonders wichtig ist hierbei das Studium der Kabbalah.
Die richtige und ernsthafte Kabbalah im Judentum bedeutet "die verborgene Bedeutung der Thora" und keinen Hokuspokus oder Esotherik - Blabla wie dies heutzutage irgendwelche Scharlatane, incl. dem Kabbalah Center, vermitteln wollen, um Geld zu verdienen.

Die Ge'ulah (Zeitalter des Meschiach) wird "Morgen" und "Geburt" genannt. Genau zur dunkelsten Zeit bzw. dann, wenn bei einer schwangeren Frau die Wehen einsetzen, wird die Ge'ulah erfolgen. Bedeutet, dann wenn es den Juden am Schlechtesten geht und sie es gar nicht erwarten.

Im Talmud Chagigah sowie in der Kabbalah wird uns die "Erev Rav" näher umschrieben. Kurz gesagt handelt es sich bei dieser Gruppe von Menschen um diverse Seelen,(Neschamot), welche unterschiedliche Reinkarnationsphasen durchlaufen müssen. Insgesamt stellt dies ein breites Spektrum / Konzept dar und ich gehe an dieser Stelle nur kurz darauf ein.

Unter anderem wurden die Seelen der Erev Rav in jenen Leuten reinkarniert, welche zusammen mit den Israeliten beim Exodus Ägypten verliessen. Dabei handelte es sich um ägyptische Konvertiten zum Judentum, die allerdings aus keinerlei ernsthaften Beweggründen zum Judentum kamen; vielmehr waren sie Sklaven der Ägypter, die sich durch den Exodus den Schritt in die Freiheit versprachen. Deswegen hatten sie sich den Juden angeschlossen. Später jedoch (und das bis zum Eintreffen des Meschiach) erwies sich die Mitnahme dieser Leute als Fehler, denn immer wenn es beim Marsch in der Wüste zu einer Rebellion gegen G - tt kam, war es die Erev Rav, die dafür verantwortlich waren. Auch beim Bau des Goldenen Kalbes waren sie eifrig am Mitwirken.

In der Wüste und in der Zeit darauf, konnte man noch bestimmen, wer zu den Erev Rav gehörte. Irgendwann aber ging diese Kenntnis verloren und die Erev Rav heirateten Juden. Somit vermischte sich alles und man sagt, dass die Letzten, welche die Seelen der Erev Rav bestimmen konnten, der Arizal (Rabbi Yitzchak Luria, 1534 - 1572) sowie der Ramchal (Rabbi Moshe Chaim Luzzatto) und der Baal Shem Tov waren. Heutzutage jedenfalls seien wir dazu nicht mehr in der Lage und erst der Meschiach wird es wieder festlegen.

Der Vilna Gaon (sowie auch das kabbalistische Buch ZOHAR) legte seinerzeit fünf unterschiedliche Erev Rav - Gruppen fest, welche zur Zeit vor dem Kommen des Meschiach existieren werden: 1. Jene Juden, die ständig Streit suchen. 2. Juden, die gemäß ihrer Gelüste handeln. 3. Juden, die vorgeben so furchtbar gerecht und toll zu sein, es in Wahrheit aber nicht sind. 4. Juden, die ewig nach dem Respekt anderer gieren und sich wichtig machen, ohne das etwas dahintersteht. 5. Juden, die dem Geld hinterherlaufen.

Wer unter der Leserschaft nun meint, loslaufen zu müssen und jeden aufgrund dieser Liste in Frage kommenden Juden als Erev Rav zu beschimpfen, der missversteht das Konzept ! Weiterhin ist es nicht eines jeden Aufgabe loszurennen und irgendetwas zu behaupten.

In JEDER Generation besteht ein Datum für Meschiach und in JEDER Generation gibt es einen Meschiach. Nur wissen weder der Kandidat noch wir, wer dies sein wird. Es wird erst dann zum eigentlichen Eintreffen des Meschiach kommen, wenn G - tt es für richtig hält.
Hierzu gehen die Ansichten etwas auseinander; besonders im Talmud Traktat Sanhedrin. Zahlreiche Kommentare besagen, dass G - tt je nach unserem Verhalten bzw. nach unserem Missverhalten entscheidet, den Meschiach zu bringen oder auch nicht. Einige Gelehrte meinen, der Meschiach kommt, wenn wir Juden uns alle hundertprozentig verhalten; andere wiederum sagen, dass Meschiach dann kommt, wenn die Juden keine oder kaum noch Halachot einhalten. Dritte meinen, dass wir Juden G - tt in bestimmten Fällen G - tt sogar zwingen können, uns den Meschiach zu senden.

Ich persönlich bin garantiert kein Meschiach - Experte, hoffe aber genau wie alle anderen, dass er sich irgendwann einmal zeigt. Unsere Halacha schreibt uns vor, dass wir auf das Eintreffen des Meschiach sehnlichst warten und ihn jeden Augenblick erwarten sollen. Bedeutet, wir sollen stets vorbereitet sein, denn niemand kann mit Gewissheit sagen, wann der Zeitpunkt gekommen sein wird.

Montag, Juni 15, 2009

Golda Holterman

B"H

In Israel tut sich schon seit Jahren eine neue Art der Kunst auf. Als ich vor wenigen Wochen davon hörte, dachte ich noch, es handele sich um ein absolut neues Kunstphänomen. Weit gefehlt, denn spätestens seit dem letzten Freitag ist mir klar, dass es sich eher um einen neuen Kult zu handeln scheint.

Nicht wenige Kunststudenten der israelischen "Bezalel Akademie" suchen sich ausgerechnet lokale Prostituierte als Kunstobjekt aus. Darunter auch die Photographin Golda Holterman, die noch vor wenigen Jahren in einem Seminar für junge Frauen im ultra - orthodoxen Mea Shearim lernte. Sie stellte jedoch fest, dass die Religion nicht besonders für sie war und meldete sich bei Bezalel an.

Irgendwann begann sie Tel Aviver Prostituierte zu photographieren. Aus "Anstandsgründen" stelle ich keines dieser Bilder in den Blog, aber als Golda Holterman am vergangenen Freitag in einem Zeitungsinterview angab, sie habe auch haredische Männer photographiert, wurde ich hellhörig und wurde ganz einfach neugierig, ob das wahr sein kann.
Heute fand ich diverse Bilder im Internet und eines davon stelle ich in den Blog, um Eure Meinung dazu zu erfragen:


Golda Holterman hat derweil einige lokale sowie internationale Ausstellungen laufen !

J. war ein MENSCHLICHES Wesen

B"H

An alle erzgläubige sowie weniger gläubige Christen dieses Blogs !

Neue Untersuchungen ergaben, dass der christliche Meschiach J. (eigentlich ein Jude !) nichts weiter als ein ganz normales sterbliches menschliches Wesen war, denn er selber behauptete niemals von sich, G - tt zu sein.

http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/131857

All die ganzen Kirchendogmen mit Blut und Sünde kamen erst viel später auf. Vorwiegend erschaffen vom Apostel Paulus, der das Judentum verachtete und lieber seine eigene Religion erschuf.

Professor James Tabor sagt Juden nichts Neues, denn seine Erkenntnisse sind uns schon längst bekannt. Im Judentum war die Person J. existent, doch wie gesagt, ein normaler Sterblicher mit weltlichen Eltern, der da versuchte, den JUDEN (und nicht den Nichtjuden !) seine eigenen Interpretationen zu lehren. Nicht besonders erfolgreich wie wir bis heute sehen.
Er starb und das war das Ende von allem !

Der Rambam (Maimonides, 1135 - 1214) legte seinerzeit fest, dass sobald ein Mensch stirbt, er sich als Meschiach disqualifiziert. Eine Rückkehr ist absolut ausgeschlossen !

Zum Beispiel ist die chassidische Gruppe Chabad (Lubawitsch) ein glühender Verehrer des Rambam und man kann ihm somit kaum widersprechen. Unter anderem erfanden die Meschichisten innerhalb von Chabad das Konzept, dass der letzte und siebte Rebbe Menachem Mendel niemals starb, sondern am 3. Tammuz 1994 lediglich unsichtbar wurde. Solange unsichtbar, bis er sich wieder sichtbar macht und als Meschiach zeigt.

Würden die Meschichisten sagen, der Rebbe sei tot, komme aber wieder, wäre dies ein krasser Gegensatz zu der Meinung des Rambam.

Sonntag, Juni 14, 2009

"Kerut Schafcha"

B"H

Als ich auf meinem englischen Blog ein bestimmtes Photos eines chassidischen Rebben veröffentlichte, ahnte ich nicht, was mich erwartet. Nicht, dass die Kommentare sich allein um besagte Rebben drehten; vielmehr ging es nebenher um den einstigen Leiter der Neturei Karta in Mea Shearim, Rabbi Amram Blau (Bloi), der im Jahre 1974 verstarb.



Rabbi Amram Blau (Bloi), 1894 - 1974, Oberhaupt der Neturei Karta in Mea Shearim.

Rabbi Blau wurde durch seine wilden Demonstrationen gegen verschiedene Erlasse des für ihn "zionistischen Staates Israel" bekannt, aber in der haredischen (ultra - orthodox.) Gesellschaft fiel er dadurch auf, dass er nach dem Tode seiner ersten Frau die französische Konvertitin Ruth heiratete. Verwandte des Rabbis regten sich so auf, dass sie vor ein Beit Din (rabbinisches Gericht) zogen und der Rabbi samt neuer Frau für ein Jahr in die Stadt Bnei Brak (nahe Tel Aviv) verbannt worden waren. Ruth andererseits hatte eine gewisse History hinter sich, über die ich noch in alles Ausführlichkeit berichten werden.

Wieso aber sollte ausgerechnet Rabbi Amram Blau die Konvertitin Ruth heiraten ? Wer macht solch einen Schidduch (Heiratsmatch), denn wissen wir nicht zu genau, dass die haredische Gesellschaft nicht unbedingt Neuzugänge heiratet. Baalei Teshuva (später im Leben relig. gewordene Juden) oder Konvertiten zum Judentum werden in der Regel mit Gleichgesinnten verheiratet.

Warum also heiratete Rabbi Blau die Ruth ?

Ein Leser machte mich auf eine Halacha aufmerksam, die ich bis dahin noch nicht kannte. Im Fachjargon wird sie "Kerut Schafcha" genannt und ursprünglich stammt das Gesetz aus der Thora (Sefer Devarim - Deuteronomy 23:2). Bei "Kerut Shafcha" handelt es sich um einen Juden, dessen Genital verletzt wurde und er aufgrunddessen unfähig ist, Kinder zu zeugen. Sobald solch ein Mann eine Ehepartnerin sucht, ist es ihm nur erlaubt, eine Konvertitin zum Judentum zu heiraten. Die Thora verbietet diesem Mann eine Ehe mit einer geborenen Jüdin einzugehen.

Die genauen Details zu dieser Halacha finden wir im "Schulchan Aruch - Code of Jewish Law", der "Mischna Thora - Hilchot Biah 16:1" des Rambam (Maimonides, 1135 - 1214) sowie im Talmud Traktat Yevamot 76a.

Dies war also der Grund, warum Rabbi Blau die Ruth heiratete, denn er war an seinem Genital verletzt worden und konnte ab einem gewissen Zeitpunkt keine Kinder mehr zeugen. Also kam für ihn als zweite Frau nur eine Konvertitin in Frage.
Warum gerade eine Konvertitin ? Klingt das nicht irgendwie abwertend ?
In der Thora heißt es, dass "derjenige nicht in die Gemeinde G - ttes einheiraten darf". Sprich keine geborene Jüdin heiraten darf.

Hierzu kommentiert Rasch, dass obwohl Konvertiten halachisch einwandfrei zum Judentum konvertierte, sie dennoch nicht zur "Gemeinde G - ttes" zählt. Im Talmud Traktat Kidduschin 72b - 73a gibt es einen Disput zwischen Rabbi Jose und Rabbi Yehudah. Letzterer vertritt die Ansicht, dass eine Konvertitin zum Judentum sehr wohl zur "Gemeinde G - ttes" zählt; Rabbi Jose hingegen sagt NEIN und die hier angesprochene Mischna in Talmud Yevamot 76a folgt der Meinung des Rabbi Jose.

Ein kurzer Ausflug in den Talmud Kidduschin 72b - 73a:
Hier legt Rabbi Jose fest, dass ein Konvertit zum Judentum (egal, ob männlich oder weiblich) einen Mamzer / eine Mamzeress heiraten darf. Ein Mamzer (im Deutschen vielleicht mit "Bastard" zu übersetzen) ist ein Kind hervorgegangen aus einer in der Thora verbotenen Beziehung. Zum Beispiel ging die Frau während der Ehe fremd.
Den Begriff des Mamzer aber nicht verwechseln mit dem "Chalal" - dem Kind eines Cohen (Tempelpriesters) und einer ihm verbotenen Frau (siehe Leviticus 21:7).

Auch an der Stelle des Mamzer führt Rabbi Jose an, dass ein Konvertit nicht zur "Gemeinde G - ttes" gehört. Den Begriff "Gemeinde G - ttes" finden wir 5x in der Thora; immer dort, wo bestimmt wird, er nicht in die "Gemeinde G - ttes" einheiraten darf. Unter anderem finden wir hier die Mamzerim, die Ammoniter und die Moabiter, Ägypter und Edomiter.

Andererseits ist es einem männlichen Konvertiten zum Judentum erlaubt, die Tochter eines Cohen zu ehelichen, wohingegen ein Cohen selber keine Konvertitin heiraten darf.

Aber zurück zum Talmud Yevamot 76a:
Was, wenn ein im Genitalbereich verletzter Jude ein Cohen ist ? Darf er dann trotzdem eine Konvertitin heiraten ?

Die Meinungen sind gespalten, allerdings gilt die Regel, dass in dem Falle der Cohen von seinem besonderen Amt entbunden ist und eine Konvertitin heiraten darf (siehe unter anderem Rabbeinu Tam und den Ramban - Nachmanides, the Rambam - Maimonides sowie den Schulchan Aruch).

Ehrlich gesagt verstehe ich immer noch nicht, warum Konvertiten zum Judentum nicht zur "Gemeinde G - ttes" gehören. Allein, weil die Liste mit den verbotenen Mamzerim, etc. irgendwie auch auf Konvertiten ableiten lässt ?

Halachot von Lesern

B"H

Man lernt nie aus und gerade viele Blogleser tragen mit halachischen Begründungen zu einigen Postings bei. Gerade bin ich dabei, auf zwei derlei angesprochene Halachot besonders einzugehen.

a) Warum darf ein Jude, der keine Kinder zeugen kann, nur eine Konvertitin heiraten und keine geborene Jüdin ?

b) Warum verweigern soviele geborene Haredim (Ultra - Orthodox.) die Ehe mit einem Baal Teshuva ?

Baal Teshuva =
Ein geborener Jude, der erst im späteren Verlauf des Lebens religiös geworden ist.


Zu Punkt a) suche ich gerade Material aus dem Talmud sowie aus der Mischna Thora des Rambam (Maimonides) zusammen.

Zu Punkt b) habe ich, unter anderem, vor mehr als einem halben Jahr schon einmal berichtet, wobei der dort angesprochene Grund garantiert nicht der einzige ist.

Bild des Tages

An der Klagemauer (Kotel)


Samstag, Juni 13, 2009

Das "Puah Institut" für kinderlose israelische Paare

B"H

Kinderlose israelische Paare können sich an das Jerusalemer "Machon Puah - Puah Institut" wenden, um sich bezüglich künstlicher Befruchtungen etc. zu informieren. Alles in halachischem Sinne wohlgemerkt.

PUAH INSTITUT

Die nationalrelig. Zeitung "BeSheva" berichtete nach dem Tode des erst kürzlich verstorbenen Rabbiners der Jerusalemer Edah HaCharedit (antizionistische Dachorganisation verschiedener Gruppierungen in Mea Shearim), Rabbi Me'ir Brandsdorfer, dass auch er mit dem Institut in halachischen Fragen zusammenarbeitete.

Freitag, Juni 12, 2009

Schabbat Schalom

B"H

Eigentlich wollte ich in Tel Aviv bleiben und den Schabbat hier verbringen, doch zwei Events machten mir einen Strich durch die Rechnung. Zum einen die idiotische Gay Parade in der Stadt, denn ich will mir nicht antun, derlei Leute auch noch zu unterstützen. Das zweite Ereignis sind die wilden haredischen Demos in Jerusalem, über die ich näher berichten will und dies auf meinem chassidischen Blog auch schon tue.

Außerdem lud mich eine Arbeitskollegin ein und das heutige Schabbatessen nehme ich in einem Hinterhof von Mea Shearim ein. Ich bin mir sicher, dass ich zu all den Ereignissen in der kommenden Woche recht viel zu berichten habe.

Schabbat Schalom an alle Leser !!!

Das Kind einer Leihmutter ist ohne Giur kein Jude

B"H

Die halachische litvisch - haredische Persönlichkeit Rabbi Yosef Shalom Eliyashiv legte eine neue Halacha fest:


Babies einer Leihmutter sind, wenn die Leihmutter keine halachische Jüdin ist, NICHT jüdisch und müssen einen Giur (Konversion zum Judentum) durchlaufen.

Giur in dem Falle bedeutet "Giur Be'Chumra" - z.B. wird bei der Brit Milah (Beschneidung des Sohnes am achten Tag nach der Geburt) eine spezielle Konversionszeremonie abgehalten. Rein formell, doch immerhin eine halachische Zeremonie. Genauso wird etwas Formelles für eine Tochter abgehalten.

Diese Kinder gelten als Gerim (Konvertiten) und die weiblichen Wesen unter ihnen dürfen später keinen Cohen (Tempelpriester) heiraten. Wie wir aus dem Talmud / der Halacha wissen, ist es Cohanim untersagt, gewisse Frauen (darunter auch Geschiedene) zur Gattin zu nehmen.

Rabbi Eliyashiv reagierte mit der halachischen Entscheidung auf das Bedürfnis vieler kinderlosen israelischer Ehepaare, eine Leihmutter zu suchen. Nicht wenige Paare fahren nach Indien und suchen dort.

Donnerstag, Juni 11, 2009

Parashat Shlach - פרשת שלך לך

Die "Ma'arat HaMachpelah - Grab der Vorväter" in Hebron

B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

Anmerkung: Seit Schavuot verschieben die die jeweiligen Thoralesungen. In israel sind wir noch bis Anfang Juli eine Woche voraus. Dies hat zur Folge, dass in Israel an diesem Schabbat die Parashat SHLACH in den Synagogen gelesen wird; das Ausland hingegen befindet sich bei der Parasha BEHA'ALOTCHA !

Die Parasha der vergangenen Woche (Beha'alotcha) endete damit, dass Miriam aussätzig und sie aufgrunddessen aus dem Lager entfernt worden war. Nach ihrer Heilung kam sie wieder zurück.
Miriam hatte den Aussatz als eine Strafe G - ttes erhalten, da sie gegenüber ihrem Bruder Aharon Moshe kritisierte. Dieses Ereignis soll die Menschen lehren, ihre Zunge im Zaum zu halten und keine Laschon HaRah (üble Nachrede) zu sprechen.
Aber sprach Miriam tatsächlich Laschon HaRah über ihren Bruder ? Nein, sie tat es nicht, doch wäre der optimale Adressat ihrer Kritik nicht Aharon, sondern Moshe selbst gewesen. Zu ihm hätte sie gehen und mit ihm sprechen sollen, und keine Dritten (in dem Falle Aharon) einschalten sollen.

Parashat Shlach beginnt damit, dass Moshe Spione in das Land Canaan sendet. Der Kommentator Raschi stellt die berechtigte Frage, warum gerade die Erzählung von den Spionen auf die Story der Miriam folgt. Seine Antwort lautet, dass die vorherige Parasha mit Laschon HaRah (übler Nachrede) endete und die Israeliten anscheinend nichts aus der Strafe Miriams gelernt haben, denn die Laschon HaRa wurde fortgesetzt.

Die Parasha beginnt mit den Worten G - ttes, der zu Moshe sagt, dass er Spione in das Land Canaan schicken soll. Allerdings müssen wir an dieser Stelle genau auf die hebräische Wortwahl achten. G - tt sagt: "Shlach Lecha - שלך לך - Sende Dir". Hierzu kommentiert Raschi, dass G - tt Moshe nicht aufgetragen hat, die Spione zu senden, sondern dass Moshe die freie Wahl hatte es zu tun oder zu lassen. Ursprünglich hatte Moshe G - tt darum gebeten, denn die Israeliten hatten sich bei Moshe wieder einmal beschwert. Sie wollten selbst herausfinden, in welches Land sie da jetzt eigentlich gehen. Und so fragte Moshe G - tt um Rat, was er machen solle. G - tt hingegen zeigte sich nicht besonders begeistert von der Idee, wußte Er doch um die Folgen. Außerdem sah Er einen weiteren Vertrauensbruch. Hatte Er nicht den Israeliten oft genug gesagt, dass es sich um ein Land handelt, wo Milch und Honig fließt. Stattdessen aber haderten sie ständig mit sich selbst und mit Ihm. Nach all den Wundern, die Er für sie vollbracht hatte, glaubten sie immer noch nichts und nörgelten.

Moshe entschloß sich, 12 Spione nach Israel zu senden. Ein Oberhaupt von jedem Stamm. 40 Tage lang waren die Spione in Canaan unterwegs. Besonders auffallen taten sie nicht, handelte es sich doch für sie um eine Art Geheimmission. Die einheimische Bevölkerung sollte keinen Verdacht schöpfen. Calev war der einzige, der nach Hebron ging (siehe ebenso Talmud Sotah 34b), um am Grab der Vorväter zu beten. Auch dies ergibt sich aus dem hebräischen Originaltext, wo es heißt, dass sie in die Gegend Hebron hinaufstiegen, doch nur einer nach Hebron selbst ging. Im Text ersehen wir dieses aus den zwei Verben, wovon eines im Plural und eines im Singular steht. Im Buch "Likutei Torah" sieht der große Kabbalist, Rabbi Yitzchak Luria - der ARIZAL, Calev als Reinkarnarion des ehemaligen Diener Avrahams. Des Eliezer.

Das Ergebnis kennen wir. Die Spione kamen zurück und redeten nur schlecht über das zukünftige Gelobte Land. Gleich darauf wurden die Israeliten von G - tt bestraft und viele andere Israeliten starben in einer Plage. Zugleich erließ G - tt, dass sie nicht sofort in das Gelobte Land ziehen, sondern 40 Jahre in der Wüste umherwandern müssen, damit die Generation der Rebellen sterbe. Erst die nachfolgende Generation wurde in das Gelobte Land geführt.

Die Gemara im Talmud Traktat Sotah 34b lehrt, dass schon allein der Wunsch nach Spionen aus bösen Absichten heraus ausgesprochen wurde. Laut dem Maharal sowie dem Chidushei HaRim hatten die Israeliten Angst vor einer ungewissen Zukunft. Statt auf G - tt zu vertrauen, sahen sie sich allein und verlassen. In der Wüste hatten sie alles, was sie zum Leben brauchten: Kleidung und das Manna. G - ttes Plan war es, sie sofort nach Israel zu führen, doch die Israeliten wären gerne in der Wüste geblieben. Wer will schon gerne einschneidende Veränderungen in seinem Leben, wenn es einem gutgeht ? Sie waren nicht bereit, ihr bequemes Wüstenleben gegen ein anderes einzutauschen. Sobald sie in Israel ankämen, wären sie auf sich gestellt und müssten allein für ihren Lebensunterhalt aufkommen.

Die Gemara in den Talmud Traktaten Sotah 35a und Taanit 29a lehrt uns, dass die Spione am Abend des 8. des judischen Monats Av (Juli - August) zurückkehrten. Sofort gab es eine Versammlung und die Spione erzählten von ihren Eindrücken. Das Land Canaan sei eine einzige Katastrophe. Es gebe zwar genügend Nahrung und es sei ein sehr fruchtbares gutes Land, aber die Bevölkerung dort sei militärisch zu überlegen. Auch gebe es die drei Riesen bei Hebron und gegenüber denen hätten sie sich wie Grashüpfer gefühlt. Im Grunde genommen beantworteten die Spione nur die Fragen Moshes, doch ihr Vergehen war, dass sie eigenständig Kommentare abgaben. Alles wurde übertrieben dargestellt und somit machten sie den Zuhörern Angst (u.a. Rabbi Samson Raphael Hirsch). Das Resultat war, dass die Israeliten keine Lust mehr hatten, dass Land für sich einzunehmen und sie begannen zu jammern. Da halfen auch die Einwände Yehoshuas und Calevs nichts mehr. Die Menschen weinten die ganze Nacht bis hin zum kommenden Tag, dem 9. Av (Gemara in Sotah 35a).

Wiederum gab es das Vergehen der Laschon HaRah (üble Nachrede). Die Spione hatten nicht nur eine G - tteslästerung begangen, indem sie Seine Entscheidungen in Frage stellten, sondern sie sprachen Laschon Hara über das Gelobte Land und über die Israeliten selbst. "In den Augen der Riesen waren wir wie Grashüpfer." Nicht, dass die Riesen sie gesehen und so gedacht hätten. Nein, eher haben sich die Spione (außer Yehoshua und Calev) selbst so gefühlt. Auf G - ttes Hilfe wollten sie nicht vertrauen.

Die Thora und die Halacha (jüd. Gesetz) verbieten uns, Laschon HaRah zu sprechen. Nicht alles fällt unter diese Regel, denn es gibt Dinge im Leben, die ausgesprochen werden müssen. Allerdings gibt es nicht nur Laschon HaRah über andere, sondern es ist uns ebenso verboten, Laschon HaRah über uns selbst zu reden. Sobald wir dieses tun, ziehen wir uns in ein spirituelles Loch, in dem wir allen Mut verlieren und aufgeben. Genauso sahen sich die Spione als sie sich als Grashüpfer bezeichneten. Egal, wie unmöglich oder gefährlich die Dinge erscheinen, wir sollten uns nicht kleiner machen als wir sind und vor allem nicht aufgeben. Der Talmud verpflichtet uns sogar, dass selbst wenn wir das Messer schon am Halse spüren, wir immer noch Hoffnung schöpfen sollen.

G - tt war so "ärgerlich" über den Vorfall mit den Spionen und dem Weinen der Israeliten, dass er diesen versprach, dass Er ihnen in Zukunft einen richtigen Grund geben werde, am 9. Av (Tisha Be'Av) zu weinen. Wie sich historisch herausstellte, hielt G - tt Sein Versprechen, denn der 9. Av stellte sich für das jüdische Volk als Katastrophe heraus:

- An jenem Datum wurden beide Tempel zerstört (Talmud Taanit 26b).

- Am 9. Av, 52 Jahre nach der Zerstörung des Zweiten Tempels, ermordeten die Römer die Einwohner der Stadt Beitar (siehe Talmud Gittin 57a).

- Im Jahre 1914 begann der Erste Weltkrieg am 9. Av und stellte sich später als Katastrophe heraus, verursachte doch der Erste Weltkrieg das Aufkommen des Nationalsozialismus.

Nichtsdestotrotz aber heißt es aber auch, dass, sobald der Meschiach eintrifft, der 9. Av sich in einen Freudentag verwandeln wird.

Was lernen wir aus dem Verhalten der Spione ?
Vor allem, dass wir G - ttes Entscheidungen nicht in Frage stellen dürfen. Andererseits gibt es dennoch Fälle, in denen ein "In - Frage- stellen" akzeptierbar wird (siehe hierzu den Propheten Chavakuk - Habakuk). Jeder einzelne Mensch unterliegt einer "Haschgacha Pratit", G - ttes persönlicher Überwachung. G - tt hat für jeden einen bestimmten Lebensplan und unsere Aufgabe besteht darin, unser Leben und Seine Entscheidungen zu akzeptieren. Im Judentum heißt es, dass alles, sollte es auch noch so furchtbar erscheinen, sich zum Guten wenden wird.

Jüdische Kommentatoren, Rabbiner, Kabbalisten, Historiker und sogar Philosophen beschäftigen sich ausgiebig mit der eigentlichen Bedeutung der Thora. Aber, wie wir wissen, hat die Thora 70 Gesichter und unterliegt damit vielfältigen Interpretationen. Dies bedeutet auf gar keinen Fall, dass nun jeder alles nach seinem eigenen Belieben auslegen darf. Gewisse Richtlinien, wie die von Raschi, zum Beispiel, sollten schon eingehalten werden. Dennoch kann jeder die Thora in gewissen Sinne auch individuell auslegen.
Vor einiger Zeit hatte ich eine Idee einer Auslegung, die vielen beim ersten Anhören vielleicht apikorsisch (ketzerisch) erscheinen mag. Irgendwie kam ich zu der Theorie, was denn wäre, wenn die gesamte Thora "nun" eine einzige Metapher sei und uns in Wahrheit etwas ganz andere lehren will. Wer will, der kann sich diesbezüglich mit dem Kommentar des Philo an der Midrasch beschäftigen. Aber Philo bitte nicht nach christlichen Maßstäben auslegen, wie dies immer gern getan wird.

Aber nicht nur Philo ließ sich darüber aus, sondern auch andere Denker wie der Rambam (Maimonides) in seinem "
Moreh Nevuchim – Führer der Unschlüssigen". Kann es demzufolge sein, dass die Personen und Handlungen in der Thora nur Metaphern sind. Avraham könnte demnach für die ultimative Güte stehen.

In der Chassidut kommen nicht unbedingt diese Gedanken auf, aber dennoch ist auch in ihren Auslegungen alles mit Metaphern gespickt. So vergleicht einer der Rebben der Chassidut Ruzhin in seinem Buch "Ner Israel" die Entsendung der Spione mit dem Streben nach Gut oder Böse. Selbst ein Zaddik (Gerechter) kann auf Irrwege geraten und daher seiner Yetzer (schlechten Seite in sich selbst) folgen. Andere, wie Calev und Yehoshua, hören nicht auf ihre Yetzer, sondern setzen unbeirrt ihren gerechten Weg fort. Der Sefat Emet der Chassidut Gur nennt eine weitere Metapher:
Er nämlich vergleicht die Entsendung der Spione mit der Seele bzw. einem Menschen, welcher von G – tt in diese Welt gesandt wird. Auch seine Aufgabe besteht darin, gewissen, von G – tt gegebenen Regelungen zu folgen. Moshe trug den Spionen genau auf, worauf sie zu achten hatten und was er wissen wollte. Später berichteten sie es ihm, fügten jedoch ihre eigene Meinung hinzu. Genauso mit uns in der hiesigen Welt. Wir sollen G – ttes Auftrag erfüllen, ohne unsere eigenen Ausreden, Schwächen und Bequemlichkeiten mit einzubringen. Schön, wenn alles so perfekt wäre wie es klingt.:-)

In diesem Sinne

Schabbat Schalom

Landkarte des heutigen Hebron: Seitdem Benjamin Netanyahu im Jahre 1996 Hebron größtenteils an die Palästinenser abgab, bewohnen Juden nur noch einen kleinen Teil der Stadt, wie wir an der grünmarkierten Fläche sehen. Alles Gelbe ist Palästinensergebiet !

Link zur MA'ARAT HAMACHPELAH:

http://www.machpela.com/english/content.asp?pageid=56


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Nicht nur die Vorväter sowie Vormütter sind in der Machpelah begraben. Auch das Grab von Adam und Eva (Chava) ist dort zu finden !


Mittwoch, Juni 10, 2009

Der Aron HaKodesch (Thoraschrein) von Ponibezh

B"H

Die Bnei Braker Yeshiva (relig. Schule) PONIBEZH ist in der haredischen (ultra - orthodoxen) Welt berühmt als eine Art Eliteschule. Trotz aller internen Querelen um rabbinische Führungspositionen gilt Ponibezh als eine der begehrtesten Schulen litvischer Haredim.

Auf dem Photo: Litvische (litauische) Haredim auch Litvaks genannt. Sie sind nicht chassidisch und waren vor dem Holocaust vielerort in Litauen angesiedelt. Einige ihrer einstigen Yeshivot waren Ponebezh (heute in Bnei Brak bei Tel Aviv), Slobodka, Mir (heute in Jerusalem) oder Brisk (in Jerusalem und den USA).

Hier der berühmte Aron HaKodesch (Thoraschrein) der Ponibezh Yeshiva in Bnei Brak (nahe Tel Aviv).


Link:

Ponibezh Yeshiva in Bnei Brak (nur in hebräischer Sprache)

Nebenbei bemerkt: Ponibezh gibt sich konservativ und die Studenten gehen nicht in Kinos oder fallen durch sonstige Modernitäten auf!


Der koschere / treife AROMA Kaffee

B"H

"Cafe Aroma" ist eine der größten und beliebtesten israelischen Kaffeehausketten, doch seit seiner Gründung in den 90iger Jahren bestehen bei Aroma Probleme mit dem koscheren Essen. Noch vor einigen Jahren beantragte das Aroma - Management beim israelischen Oberrabbinat (in Jerusalem sowohl als auch in Tel Aviv) die Ausstellung eines Hechscher (Koscherzertifikates). Das Rabbanut hingegen lehnte ab, denn nur wenige der Aroma - Filialen seien tatsächlich koscher. Wobei anzumerken ist, dass Aroma selbstverständlich nur für die koscheren Filialen ein Hechscher ausgestellt wollte.


Die Ablehnung seitens des Rabbanut erfolgte mit der Begründung, dass entweder alle Filialen koscher sein müssen oder Aroma gar kein Hechscher bekommt.
Das Kaschrutproblem bei Aroma begann mit der Jerusalemer Filiale in der Hillel Street, wo milchig und fleischig zusammen serviert wird. Koschere Cafes oder Restaurants jedoch bieten entweder nur eine milchige oder nur eine fleischige Speisekarte an.
Weiterhin gibt es bei anderen Aroma - Filialen eine milchige Speisekarte, doch man hat am Schabbat geöffnet. Also eben wieder nicht koscher !
Nur wenige Filialen sind am Schabbat geschlossen und bieten ein milchiges Menu an. In Jerusalem gibt es einige davon, in Tel Aviv dagegen ist mir nur die Filiale in der Shenkin Street als koscher bekannt. In der Ibn Gvirol serviert Aroma allerdings Schafskäse mit Hähnchenbrust und weitere milchige Filialen sind am Schabbat offen.

Halbe Sachen wolle das Rabbanut nicht mitmachen, dennoch wurde in der Zwischenzeit die Meinung geändert. Die koscheren Filialen bekamen ein Hechscher ausgestellt und der Rest halt nicht.

Vor ca. einer Woche warnte eine haredische Forensite erneut vor Aroma - Besuchen, dort war das meines Erachtens nach etwas überflüssig, denn das Problem ist ja allgemein bekannt. Besonders viele Haredim besuchen die Aroma - Filialen eh nicht und jene, die dies tun, gehen in Filialen mit Hechscher.

Aroma macht nicht wenige Besucher richtig süchtig nach ihrem Kaffee. So auch mich, doch halte ich mich an die koscheren Filialen.

Dienstag, Juni 09, 2009

Messianische "Juden" verursachen einen neuen Holocaust

B"H

Müll, Seelenzerstörer, Verräter, so bezeichne ich messianische "Juden".

Zur Stunde sind sie in der Tel Aviver Ben Yehudah Street unterwegs und verteilen (und verstossen damit gegen das Gesetz) Broschüren bezüglich ihres Götzendienstes.
Wie man sie identifiziert ?
Ganz einfach, denn sie tragen rote und graue T - Shirts mit der Aufschrift "Juden für J.".

In Jerusalem täten sie sich das niemals erlauben und da gehen sie lieber kriecherischer vor. Mit versteckten Pamphleten im Täschchen, welche sie heimlich hervorziehen und verteilen.

Wenn ich solche widerwärtigen Leute sehe, dann kommt es mir nur noch hoch. Vom jüdischen Glauben haben sie keine Ahnung und wurden so leicht Freiwild für Missionare. Okay, jeder kann glauben, wozu er Lust hat, doch sind Glauben und Missionieren zwei verschiedene Paar Schuhe.
Kaum etwas ist G - tt mehr verhasst als der Götzendienst und ganz besonders dann, wenn ein Jude sich darauf einlässt. Wenn dieser dann auch noch mit dem Missionieren beginnt, zerstört er nicht nur sich, sondern auch andere jüdische Seelen. Hitler zerstörte "nur" Körper, doch messianische "Juden" zerstören darüber hinaus die Seele gleich mit.

Eine an der Gruppe interessierte NICHTJÜDISCHE Frau sagte mir, dass die messianische Gruppe halt nett sei. Nette Leute, jeder sei willkommen und man müsse nicht intelligent sein, um relig. Fragen zu diskutieren.
Als ich diesen Ausspruch hörte, wurde ich stutzig:

Ist es das, was säkulere Juden (die Nichtjüdin an dieser Stelle einmal ausgelassen) stört ? Betrachten sie uns als irgendwelche Fachidioten, die ausschließlich die Religion auf akademischer Basis diskutieren ? Haben sie angst, nicht mithalten zu können ?

Wer so denkt, der liegt falsch. Das Judentum bietet für jeden Juden etwas und man sollte sich zumindest die Zeit nehmen, es auszukundschaften. Wer dies ausgiebig tut, der wird sehr schnell seine Nische finden, denn die gibt es für alle und jeden. Ein Jude interessiert sich mehr für Halacha, der andere für Spirituelles, und und und. Wenn einer etwas nicht weiß oder versteht, dann braucht er sich nicht zu schämen, sondern kann nachfragen.
Ich verstehe diesbezüglich das Problem nicht.

Das Positive ist, dass besagte in der Ben Yehudah herumwandernde Messianics von einem Haredi begleitet werden, der da aufpasst, dass Passanten vor den Messianics gewarnt werden.
Herzlichen Dank an diesen Haredi !

Montag, Juni 08, 2009

Das "Stamm" - Business

B"H

Wenn ich schon einmal zu einem der regelmässigen Sonntagsschiurim (Vorträgen) von Rabbi Mordechai Machlis gehe, dann sitzt dort meist ein Zuhörer, der von sich sagt, er habe mehrere Bücher zum Thema "Israels verlorene Stämme" geschrieben. Dies entspricht durchaus der Richtigkeit; allerdings sah ich einmal eines der Bücher und mir fiel auf, dass er keinerlei Referenzen hatte. Wer historische Bücher oder insbesondere Bücher zum Judentum verfasst, der sendet vor der Veröffentlichung sein Manuskript an eine diverse Persönlichkeit. Einen Rabbiner oder einen anerkannten Historiker.


Nun behaupte ich keineswegs, dass all diese Persönlichkeiten den ganzen Tag dasitzen und die ihnen eingesandten Manuskripte ausgiebig studieren. Immerhin kann man sich, mehr oder weniger, auf die Literatur verlassen, wenn Referenzen mit abgedruckt sind.
Bei dem besagten Autor ist das nicht der Fall. Er betrieb auf eigene Faust Research, ohne sich mit jemandem abzusprechen. Einmal an der Uni vorbeischauen und fragen, wo es denn Experten auf dem Gebiet gebe, mit denen man sich einmal austauschen kann.
Ich habe nichts gegen Autodidakten und wir alle sind dies auf vielen Gebieten, doch sollte zumindest ab und an ein Expertenrat mit einbezogen werden.
Der Autor liess sein Buch selber drucken. Auf eigene Kosten und bei einer Druckerei, wo man sein Manuskript hinbringt und gedruckt wiederbekommt. Niemand fragt nach dem Inahlt, nur nach dem Preis.

Soviel ich beim Durchschauen eines der Bücher feststellte, beruhen die Behauptungen im Buch auf der Thora bzw. den Aussagen in den Propheten. Wann die zehn der zwölf israelitischen Stämme abhanden kamen und wie. Nämlich zur Zeit des König Chizkiyahu und als die Assyrer den Norden Israel eroberten und die dort ansässigen Juden ins Exil schickten. In den Osten - in den Irak, Iran, etc.
Weltliche historische Fakten nahm der Autor nicht unbedingt zur Kenntnis, sondern stellt munter seine Behauptungen auf. Er selbst glaubt alles zu wissen und fühlt sich als (Hobby)Experte.

Es gibt nicht wenige Themen im Judentum, mit denen man sich ein ganzes Leben lang beschäftigen kann und wenn einige israelitische Stämme entdeckt worden wären, dann hätten wir Schlagzeilen. Fakt ist aber, dass wir heutzutage gar nicht mehr in der Lage sind zu bestimmen, wer von welchem Stamm kommt. Noch dazu, wo heute viele Nichtjuden meine, sie müssen behaupten, von einem der verlorenen zehn Stämme zu kommen. Was bringt einem das ? Fühlt man sich anerkannter oder steht derjenige in dem Moment über seinem Gewissen ? Belügen kann sich jeder.

Mir persönlich wird in unserer Zeit viel zuviel Schindluder mit all diesen angeblichen Erkenntnissen getrieben. Viele Inder meinen, sie seien der Stamm des Menasche und Peruaner oder Afrikaner sagen wieder etwas ganz anderes. Dann gibt es fundamentalistische Christen, die sich einreden, vom Stamm des Ephraim zu kommen. Jeder legt sich seine Story so zurecht, wie es ihm gerade passt. Bin ich kein halachischer Jude, stamme ich dennoch vom Stamm Yehudah. Vielleicht bin ich sogar der Messias !
Einige israelische Nationalreligiöse glauben an derlei Theorien, Haredim (Ultra - Orthodoxe) hingegen NICHT ! Es heißt, dass allein der Meschiach bestimmen wird, welcher Jude welchem Stamm angehört. Und solange der Meschiach noch nicht eingetroffen ist, besitzen wir kein Recht, an uns selber herumzudoktern.


Leider wird diese Aussage wenig zur Kenntnis genommen und die Leute fahren lieber voll auf diverse, meist an den Haaren herbeigezogene, Literatur ab. Ein Autor verdient sein Geld und die Leser sind happy. So ist ein jeder zufrieden, nur die historischen Fakten, die bleiben halt auf der Strecke.

Sonntag, Juni 07, 2009

Bus nach Teheran

B"H

Nicht nur viele haredische Männer rufen nach "Anstandsbussen" (Egged - Busse, in denen Männer und Frauen getrennt sitzen); nun haben auch einige Frauen das Wort ergriffen und meinen, dass sie genauso dafür seien. Von wegen "nur von den Männern unterdrückt und so". Frau fühle sich wohler, nicht den Blicken der Männer ausgesetzt zu sein und von Frauenseite verlautet es, dass man als Weiblichkeit die "Tochter des Königs (G - tt) sei und deswegen auf Anstand achten muss. Als Tochter des Königs kommt man nicht so dahergelaufen, sondern zeigt Würde.

Ob diese Frauen, die von der EGGED - Busgesellschaft koschere Busse verlangen, zu den Extremen in Mea Shearim gehören, zweifele ich stark an. Die ganz Extremen nämlich benutzen überhaupt keine EGGED - Busse, sondern private Busse oder extra Sammeltaxen, denn Egged gehört dem zionistischen Staat Israel.

Ich habe nichts gegen koschere Busse, sobald diese in haredischen Gebieten genutzt werden. Alle Bewohner Jerusalems aber irgendwo hineinzuzwingen, halte ich für falsch. Frauen, die koschere Busse fordern, sind mir persönlich nicht unbekannt und ich kenne so einige davon, die sich ohne starrende Männer durchaus wohler fühlen.

Ein Kommentarschreiber einer israel. Nachrichtensite meinte lakonisch, dass man da ja gleich ein getrenntes Land einführen könne, wenn das so weitergehe. Ich gebe ihm nicht ganz Unrecht und hoffe, dass nicht alles Sittenhafte demnächst Standard wird.

Samstag, Juni 06, 2009

Die wöchentliche Thora Parasha betreffend

B"H

In der letzten Parasha, der Thoralesung "Beha'alotcha" vergass ich zu erwähnen, dass diese Parasha außerhalb Israels erst an diesem kommenden Schabbat (13. Juni) in den Synagogen gelesen wird !

Bis Anfang Juli, zur Parashat "Korach" hängt die Diaspora eine Woche hinter der israelischen Lesung hinterher. Normalerweise wird in der gesamten jüdischen Welt fast immer die gleiche Thoralesung verlesen, doch kann es manchmal zu Differenzen kommen, wie das seit Schavuot (dem Wochenfest) geschieht.

"Beha'alotcha" wird also in der Diaspora erst diese Woche gelesen, wobei wir in Israel am kommenden Schabbat wieder einen Schritt voraus sind und "Schlach" lesen.

Wie gesagt, ab Anfang Juli werden Israel und Diaspora wieder auf dem gleichen Stand sein, wenn die Diaspora zwei Parashot auf einmal verliest.

Freitag, Juni 05, 2009

Schabbat Schalom

B"H

Wie auf einigen weiteren Blogs bereits angekündigt, konnte ich einen Karliner Chassid dazu bewegen, auch etwas zum Blog beizutragen. Anscheinend wird auch noch ein weiterer Chassid ein paar Artikel verfassen, was die ganze Angelegenheit hoffentlich etwas bunter machen wird. Beide sind übrigens in ihre Gruppen hineingeborene Chassidim, falls das für jemanden von Bedeutung sein sollte.

Der Karliner berichtete mir, dass er einen Deutschen kenne (wir redeten nicht darüber, ob dieser zum Judentum konvertiert war oder nicht), der sich einer chassidischen Gruppen in Mea Shearim angeschlossen hat. Falls also jemand Interesse zeigen sollte, die beiden Chassidim können fachgerecht über die Pros und Cons eines Neueinsteigers in eine chassidische Gruppe Auskunft geben.

Obwohl ich noch in Tel Aviv bin, werde ich am Nachmittag wieder zurück nach Jerusalem fahren und den Schabbat dort verbringen. Auch, um ein paar Freunde zu treffen, die man unter der Woche nicht sieht.

Ich wünsche allen einen tollen friedvollen Schabbat und auf das die israelische Hitzewelle aus den vergangenen Tagen etwas absinke. Heute sollen es "nur" 26 Grad werden !

Schabbat Schalom

Donnerstag, Juni 04, 2009

Warum zählen Frauen nicht zu einer Minyan ?

B"H

Jemand aus der Leserschaft fragte mich, warum in jüdisch - orthodoxen Kreisen Frauen nicht zu einer MINYAN gezählt werden, sondern ausschließlich nur Männer. Ich fand dazu eine interessante Antwort und ein Karlin - Stoliner Chassid empfahl mir diesbezügliche Literatur. Allerdings bin ich bisher noch nicht sämtliche halachischen Kommentare zum "Schulchan Aruch - Code of Jewish Law" durchgegangen und beschränke mich vorerst auf zwei interessante Perspektiven.

Um bestimmte Gebete beten zu können, benötigen wir im Judentum eine MINYAN. Die Minyan besteht aus ZEHN MÄNNERN, wobei die Reformbewegung hierbei auch Frauen anerkennt. Die jüdische Orthodoxie tut dies NICHT und es werden, wie halachisch vorgeschrieben, nur Männer mit einbezogen. Sind keine zehn Männer vorhanden, wird zwar genauso gebetet, doch einiges vom Ritus fällt dann weg.

Warum werden in der Orthodoxie keine Frauen zur Minyan zugelassen, wenn sie doch theoretisch die fehlende Männeranzahl wettmachen könnten ?

Aus dem Halacha - Buch "Or HaMizrach" erfahren wir, dass eine Minyan aus gleichwertigen Personen bestehen muss. Demzufolge sind Männer gleich und Frauen gleich, aber beides darf nicht vermischt werden, denn dann geht die Gleichheit verloren.
Die Gleichheit bezieht sich darauf, dass Frauen und Männer unterschiedliche Arten der Mitzwoteinhaltung unterliegen. Zum Beispiel sind Frauen von gewissen Thoramitzwot befreit, denn sie müssen sich um die Familie kümmern und sind in ihrer Zeit eingeschränkt. Diese Art der Mitzwot nennt man üblicherweise "Mitzwot she HaZman Grama - Zeitbegrenzte Mitzwot" - von denen Frauen befreit sind.
Männer hingegen sind zu all den erforderlichen Mitzwot verpflichtet und hierin liegt der Unterschied zur Frau. Der eine ist verpflichtet, der (die) andere nicht und demnach ist keine "Gleichheit" gegeben.

Der Jerusalemer Chabad - Rabbiner Adin Steinsaltz kommentiert zu dem Thema in seinem Buch "A Guide for Jewish Prayer":

Das Gebet einer Frau besteht nur aus einem Aspekt: G - tt mit ganzem Herzen zu dienen. Der Mann hingegen betet nicht nur aus einer privaten direkten Verbindung zu G - tt heraus, sondern ebenso für die Gemeinde. Schon allein aus dem Grund heraus, weil die Frau eben nicht Teil der Minyan ist. Seit der Zeit der Niederschrift der Mischna (Teil des Talmuds und zugleich die mündliche Gesetzesüberlieferung G - ttes an Moshe auf dem Berg Sinai) beten Frauen in Synagogen. Dies betrifft so ungefähr die Zeit von 70 - 200 Jahre nach Beginn der Zeitrechnung. Verpflichtet zum Synagogenbesuch waren sie jedoch nicht. Noch heute gibt es einige orthodoxe Synagogen (meist bei den sephardischen Juden), in denen es gar keine Frauenempore gibt und nur Männer zu den G - ttesdiensten gehen. Mir ist eine solche Synagoge im Jerusalemer Stadtteil Nachlaot bekannt.

Nicht, dass jetzt alle denken, die Frauen tun nichts und sind irgendwo zum spirituellen Trübsal verdammt. Im Gegenteil, denn wie schon an anderer Stelle berichtet, sind Frauen wesentlich spiritueller veranlangt als Männer und in der heute teilweise existierenden "Modern - Orthodox" - Gesellschaft gibt es Frauengruppen, die sich zum Gebet zusammentun. Oftmals verlacht als irgendwelche spirituellen Hippies und Anhänger des Hippie - Rabbis Shlomo Carlebach, doch nicht immer ist dies der Fall. Frauen beten anders als Männer. Privater und emotionaler. Und es ist keine Seltenheit, wenn es heutzutage spezielle Gebete nur für Frauen gibt. Nicht, dass die im Sidur (Gebetbuch) verankerten festen Gebete ausgelassen werden; zusätzlich gibt es aber noch spezielle Frauengebete und sogar ein Frauensidur ist auf dem Markt.

All das nur einmal nebenbei erwähnt und es stellt sicherlich ein breiteres Spektrum des Grundes dar, warum Frauen nicht den Männern gleichzusetzen sind. Ich selbst bin kein konservatives Hausmütterchen, jedoch auch keine übertriebene Emanze. Wir alle sollten eines nicht aus den Augen lassen: Jeder wurde mit einer ganz bestimmten Aufgabe erschaffen und deswegen sollten wir in der Lage sein zu akzeptieren, dass es Dinge gibt, die der eine macht, der andere jedoch nicht. Damit meine ich alle Lebenslagen und nicht nur den Unterschied zwischen Mann und Frau.

Parashat Beha'alotcha

Der jüdische Historiker Josephus Flavius berichtete, dass die Tempelmenorah (siebenarmiger Leuchter) nach der Zerstörung des Zweiten Tempels von den Römern gestohlen und nach Rom befördert worden ist. Dieses Bild von dem Diebstahl erscheint bis heute auf dem Titusbogen in Rom. Es wird allgemein vermutet, dass die Menorah in den Katakomben des Vatikan versteckt ist.

B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

Nachdem die Israeliten in Parashat Ki Tisa das Goldene Kalb (Egel HaZahav) bauten, trug ihnen G - tt auf, das Tabernakel (Mischkan) zu bauen. Vor allem in der Kabbalah wird das Mischkan als ein Tikun (Seelenreparatur) betrachtet. Nach der Beschreibung des Mischkans bekamen die Israeliten die Mitzwot (Gebote) für den Tempeldienst.

Hätte es nicht den Bau des Goldenen Kalbs und somit einen Rückfall in den Götzendienst gegeben, die Welt täte heute anders ausschauen. G - ttes ursprünglicher Plan war es nämlich, die Israeliten direkt in das "Gelobte Land" zu führen, in dem sie die gesamte Thora sofort hätten einhalten können. Die Juden hätten sich auf dem höchsten spirituellen Level befunden und wären ab sofort eine Vorbild fuer alle anderen Nationen gewesen (Rabbi Samson Raphael Hirsch). Aber leider kam alles anders und bis heute sind wir mit verschiedenen Tikunim beschäftigt, um den Meschiach zu bringen.

In dieser Thoraparasha finden wir schon allein optisch etwas ganz Außergewöhnliches. Die Sätze in 10:35 sowie 11:1 sind in recht seltsamen Klammer gefaßt, welche aussehen wie der Buchstabe NUN ( נ ) im Hebräischen. Der Inhalt der zwei Verse sind Moshes Aussprüche sobald sich die Israeliten samt Bundeslade in Bewegung setzten oder sobald sie ein neues Lager aufschlugen. Unzählige Thorakommentatoren lassen uns ihre Auslegungen über die Bedeutung der beiden Klammern wissen. Laut Raschi, dem Chizkuni sowie Rabbeinu Bachya zeigen uns die Klammern an, dass die Sätze Moshes eigentlich falsch plaziert sind. Rabbeinu Bachya sagt, dass der Klammerinhalt ursprünglich in BaMidbar (Numbers) 2:17 hätte stehen müssen. Auch Raschi und der Chizkuni sehen die Sätze innerhalb der Klammern besser in BaMidbar plaziert, wo beschrieben wird, wie die Stämme durch verschiedene Flaggen repräsentiert waren.

Alle Kommentatoren sind sich einige darüber, dass diese Verse ein separates Buch in der Thora darstellen. Diese Meinung basiert auf einer Gemara im Talmud Traktat Shabbat 116a. Dort heißt es, dass sämtliche Kapitel vor den Klammern eigene Bücher darstellen genauso wie die der Thorainhalt nach dem Text in den Klammern. Demnach gibt es nicht nur die fünf Buecher Moshes, sondern sieben Bücher in der Thora.

Darüber hinaus geben das kabbalistische Buch Zohar und die Chassidut in Baer Moshe's exzellenten Erklärungen bezüglich des Textes in den zwei Klammern. Laut Zohar stehen die Klammern für die Schechinah (Anwesenheits G - ttes), welche immer mit Israel verbunden ist. Und der Baer Moshe schreibt, dass eine besondere Einheit gebildet wird. Juden und G - tt wenden sich immer gegenseitig zu, genau wie die Klammern.


Der Text zwischen den Klammern:

ויהי בנסע הארן ויאמר משה קומה י - ה - ו - ה ויפצו איביך וינסו משנאיך מפניף: ובנחה יאמר שובה י - ה - ו - ה רבבות אלפי ישראל:

Die Buchstaben, welche den Namen G - ttes ergeben, habe ich verändert !!! Die Klammern konnte ich leider aus technischen Gründen nicht mit einfügen !

Nach all den Wundern, die G - tt für die Israeliten seit dem Auszug aus Ägypten vollbracht hatte, begannen erneut die Beschwerden. Das Manna (Man) sei keine ausreichende Nahrung und man wolle Fleisch essen.

Zuerst einmal, wer genau beschwerte sich wirklich ? Wie ich schon in einigen Parashot zuvor erklärte, zogen nicht nur die Juden aus Ägypten aus, sondern mit ihnen eine Bevölkerungsgruppe, die Erev Rav (Mixed Multitude) genannt wird. Die Erev Rav waren ägyptische Konvertiten zum Judentum, die nur aus Eigennutz den jüdischen Glauben annahmen. Viele von ihnen waren einfach nur Sklaven und da sie gehört hatten, dass G - tt die Juden einmal aus Ägypten herausführen wird, schlossen sie sich dem jüdischen Volk an. Religiöse Motive gab es keine.
Diese Erev Rav hatten in der Wüste nicht den gleichen Status wie die Israeliten und begannen jederzeit neu das Volk aufzuwiegeln. Erst mit dem Bau des Goldenen Kalbes und nun wurde sich über das Essen beschwert.

G - tt gab den Israeliten das Manna als eine Art spirituelles Essen für die Seele (Neschama), welches sie auf einen höheren Level bringen sollte (Rabbi Yitzchak Luria in "Likutei Torah"). Das Manna repräsentiert die spirituelle Nahrung in "Olam Habah, der Kommenden Welt" (Shaarei LeShem) .

Im Judentum haben wir das Konzept der Olam Habah nach dem Tod, aber auch nach der Ankunft des Meschiach. Nach dem Tod steigt eine jede Seele auf zu G - tt, wird gerichtet und bekommt ihren Platz in der Seelenwelt. Die einen näher bei G - tt und andere wiederum sind weiter entfernt. Das Judentum schließt niemanden aus der Olam Habah aus, wie andere Religionen, wo es heißt, dass nur der, der glaubt, einen Platz bei G - tt findet.

Laut Talmud Traktat Sanhedrin kann jeder Mensch seinen Platz in Olam Habah erreichen und wir lernen dies von Bilam, wo die Gemara fragt, warum er keinen Platz bekommt. Heißt, wenn die Frage überhaupt erst aufkommt, dann gibt es auch für Nichtjuden eine Olam Habah (Kommende Welt).

In unserer heutigen Zeit ist Olam Habah eine reine Seelenwelt und nach der Ankunft des Meschiach wird diese auch hier in unserer Welt stattfinden, wenn sich die Menschen auf einem perfekten spirituellen Level befinden. Vor allem der Ramban sowie der Rambam streiten sich um die Bedeutung der Olam Habah. Sind wird nur noch rein spirituell oder eher materiell ? Der Rambam sagt, dass wir genauso essen und trinken wie immer, der Ramban sagt das Gegenteil. In der Gemara im Talmud Traktat Berachot lehrt Rav, dass in Olam Habah weder gegessen noch getrunken wird. Es gibt keine Eifersucht, keinen Hass oder Rivalitäten, sondern alle wenden sich nur noch der Anwesenheit G - ttes (der Schechinah) zu.

Das Manna selbst war ein weißer Koriander - Flaum, der den jeweiligen Geschmack annahm, welchen der Verzehrende sich gerade erträumte. Allmorgentlich lag das Manna auf dem Tau und die Leute mußten es nur einsammeln (außer am Shabbat). Für die Gerechten fiel das Manna genau vor ihrem Zelt, für die regulären Leute fiel es außerhalb des Lagers und die Schlechten mußten weit hinausgehen, um ihr Manna aufzulesen (Gemara im Talmud Traktat Yoma 75a). Nur, wie weiß wer, welches sein Manna ist ? Warum gehen die Schlechten nicht einfach zu den Zelten der Gerechten und lesen das Manna auf ? Es heißt, dass nur derjenige das Stück Manna aufsammeln konnte, für den es bestimmt war. Ergriff jemand das falsche Manna, blieb es am Boden kleben. Das Manna war ein reines Wunder, denn es wurde vollkommen vom Körper absorbiert und es gab keine auszuscheidenden Überreste (Gemara im Talmud Yoma 75b).

Für Halacha - Interessierte: Der Segen über das Manna hieß nicht "HaMozi Lechem Min Ha'Aretz, sondern HaMozi Lechem Min HaShamaim".

Warum schlossen sich die Israeliten der Erev Rav an und beschwerten sich ständig ? Warum weinten sie zu G - tt ?

Nachdem sie gerade die Thora bekommen hatten, begannen sie einige Dinge im Leben zu vermissen, die laut Thora von nun an verboten waren. Zum Beispiel war es zuvor üblich gewesen, dass jeder jeden in der Familie heiraten konnte und plötzlich war das verboten. Die Israeliten jedoch hatten sich an gewissen Perversitäten der ägyptischen Kultur gewöhnt und sahen nicht unbedingt ein, warum sie jetzt auf alle Freuden im Leben verzichten sollten. Sie begannen zu trauern und sahen sich als eine Art lebender Toter, die von nun an auf alles verzichten müssen. Kein unkoscheres Essen mehr, keine Perversitäten und viele andere halachische Regeln. Plötzlich sahen sie ihr Leben als vertan und beschuldigten G - tt sie darum beraubt zu haben.

Bis heute kommen immer wieder die gleichen Missinterpretationen auf. Wenn jemand religiös wird und sich entschließt, nach der Thora zu leben, dann betrachten ihn seine Mitmenschen als ob er alle Lebensfreuden verliert und von nun an nur noch ein einseitiges langweiliges Leben führt. Aus irgendeinem Grund denken viele Leute, dass Religiöse auf ein tolles Leben verzichten und die Religion sie einzwänge.
Jeder, der religiös lebt, weiss, dass dem nicht so ist. Sobald ein Jude nach der Thora lebt und deren Sinn zu verstehen lernt, sieht er sein Leben als bedeutungsvoller an als jemals zuvor und versteht nicht mehr, wie er einmal ohne die Thora leben konnte. Wer sich heutzutage entschließt religiös zu werden, der sollte das nicht von heute auf morgen tun. Es handelt sich hier um einen langwierigen Prozeß, der Jahre dauern kann. Wer zu schnell auf die Mitzwot zurennt, der wird bald vor ihnen flüchten.


Da uns die Parashat Beha'alotcha uns zu Beginn von der Menorah, dem siebenarmigen Leuchter berichtet, hier noch eine Feststellung des Rambam (Maimonides, 1135 - 1204). Normalerweise wird angenommen, dass die Tempelmenorah so ausschaute, wie im Jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt ausgestellt:




Der Rambam hingegen gibt an, dass die Menorah in Wahrheit so ausgesehen habe:


Photo: Chabad

Demnach gab es keine Rundungen an an jeweiligen Leuchterarmen, sondern das Design zeigte spitze Winkel an.



Schabbat Schalom

Mittwoch, Juni 03, 2009

Messianischer Rapper zieht von dannen

B"H

Der zu den Messianischen "Juden?" übergelaufene Rapper Aviad Cohen verlässt Israel und zieht zurück in die Vereinigten Staaten. "Jewish Israel" und "Yad Le'Achim" hatten das israelische Innenministerium über Cohens wahre Aktivitäten in Israel (die Judenmission) aufgeklärt.

Den vollständigen Bericht gibt es hier zu lesen:

http://www.jewishisrael.com/profiles/blogs/messianic-rapper-aviad-cohen

OBAMA in den THORA CODES

B"H

Barak Hussein Obama in den Thora Codes: Ein interessanter Artikel in englischer Sprache !


Wer des Englischen vielleicht nicht allzu mächtig ist, kann trotzdem einige Grundprinzipien erfahren.

http://tsafedkabbalah.blogspot.com/2009/06/obama-in-den-thora-codes.html

Bild des Tages


Wolke ohne Namen


Photo: Daily Mail

Dienstag, Juni 02, 2009

Artikel zu "Gebete im Judentum"

B"H

Eine Leserin fragte mich, ob ich nicht mehr Beiträge zum Thema "Gebete im Judentum" verfassen könne. Ich will dem Wunsch gerne nachkommen doch weise ich gleichzeitig auf einige bereits veröffentlichte Beiträge hin:

1. Zum
ALEINU - Gebet

Gebetet wird nicht nur in der Synagoge, sondern an jedem Platz, an welchem man sich gerade befindet. Der "Schulchan Aruch - Code of Jewish Law" (Orach Chaim) sowie der Talmud (Traktat Berachot) verbieten jedoch das Beten an verschmutzten Orten sowie in der Toilette !
Ansonsten kann jeder seine Gedanken an G - tt richten. Selbst im Bus.

2. Synagogen & Drumherum

3. Kol Nidrei - Das mißverstandene Gebet zum Yom Kippur

4. Die Maske G - ttes

5. Birkat HaMazon - Segen nach dem Brotessen

6. Das "Bed Time Schema"

7. Engel & Gebete

8. Die Geschichte des Sidur (Gebetbuch)

9. Das Tor der Tränen

Eine Puppe namens "Rebecca Rubin"


Photo: Jewlicious


B"H

Jüdische Mädchen in den USA bekommen ein neues Spielzeug:
"Rebecca Rubin", die jüdische Puppe.

Die American Girl company, Ein Ableger des Spielzeugherstellers Mattel, produzierte diese historische Puppe, welche eine russische Einwanderin aus dem Jahre 1914 darstellen soll. Weiterhin bietet American Girl company sechs Kinderbücher, die anhand der Rebecca Rubin die Probleme jüdischer Neueinwanderer in die Vereinigten Staaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts beleuchten.


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ARUTZ 7

Thora Codes

B"H

Juden und Christen haben jeweils ihre eigenen Theorien über und zu den "Thora Codes".

Hier ein jüdisches Konzept:

Torah Code.NET

Gewährleistungen dafür, dass diese Konzepte der Richtigkeit entsprechen, gibt es KEINE !!!

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Bei Thora Codes handelt es sich um die mathematische Zusammenfügung gewisser Buchstaben eines Thoratextes. Zum Beispiel kann jeder 15. Buchstabe genommen werden und zusammengesetzt ein neues Wort / einen neuen Satz ergeben. Unter anderem soll die Thoraparasha, in der es um die Vernichtung von Sodom & Gomorrha geht, das Wort AIDS enthalten. Andere erkennen die Ermordung von Yitzchak Rabin, etc.
Nicht nur, dass die Thora einen Bezug in die Vergangenheit hat - genauso betrifft sie unsere Gegenwart und Zukunft.

Ob jedoch diverse Events der Vergangenheit vorausgesagt werden können, ist bisher fraglich geblieben.

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Montag, Juni 01, 2009

Warum tragen Frauen keine Tefillin ?

Tefillin werden beim Morgengebet Schacharit auf dem Kopf und an der Hand / Arm getragen.

B"H

"Warum legen nur Männer Tefillin (Gebetsriemen) an und keine Frauen ?"

So lautete eine Frage an mich. Wobei hier zu beachten sei, dass im orthodoxen Judentum Frauen im allgemeinen keine Gebetsriemen anlegen. Nicht, dass dies ausdrücklich verboten ist, sondern ganz einfach weil es nicht unbedingt Brauch ist.

Neben den regulären Antworten wie, "die Frau sei befreit von diversen Mitzwot, denn sie habe ja Familie und Kinder" ist zwar richtig, doch bildet nicht für jeden Charakter eine befriedigende Antwort.

Ich möchte der Standardantwort eine spirituelle Antwort hinzufügen, die ich einmal irgendwo bei einem Schiur (relig. Vortrag) hörte. Wer ganz besonderes Interesse daran zeigt, für denjenigen kann ich die rabbinische Quelle herausfinden.

Tefillin sind ein Zeichen genauso wie der Schabbat ein jüdisches Zeichen ist. Zwei Zeichen zusammen funktioniert nicht und das ist der Grund, warum Männer am Schabbat keine Tefillin anlegen.
In kabbalistischer Literatur heißt es nicht selten, dass Frauen mehr Spiritualität besitzen. Sie haben es leichter, sich G - tt zu nähern und ihre Seele (Neschama) an den Ursprung anzuknüpfen. Männer hingegen besitzen diesen Zusatz an Spiritualität nicht und bedürfen eines Zusatzes: den Tefillin. Die Frau dagegen ist in der Lage, auch ohne die Tefillin diese "Keduscha - Heiligkeit" zu erreichen, welcher der Mann der Gebetsriemen bedarf. Somit ist das Tragen der Tefillin für die Frau überflüssig.

Übrigens ist es Frauen verboten, dass wenn sie schon Tefillin anlegen wollen, dies tun, um ein Statement der Emanzipation abzugeben. Die Mitzwah der Tefillin ist in der Thora aufgeführt und die Thora sollte nicht zur eigenen Geltungsbefriedigung dienen. Weiterhin sollte jede Mitzwah mit "Kavanah - Konzentration" ausgeführt werden und nicht nur, weil jemand einmal etwas beweisen will.

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Ein Vishnitzer Chassid in Bnei Brak (nahe Tel Aviv)