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Gegenüber dem Christentum falten Juden ihre Hände nicht beim Gebet. Genau gesagt, weder beim Gebet noch bei anderen Gelegenheiten sollten die Finger ineinandergeschoben werden wie bei einem christlichen Gebet.
Den Grund dafür lernte ich schon vor Jahren aus den Schriften des Kabbalisten, Rabbi Yitzchak Luria (1534 – 1572), der da argumentierte, dass die Finger unserer zwei Hände für die “Zehn Sefirot” aus der jüdischen Kabbalah stehen. Jeder Finger repräsentiert sozusagen eine Sefirah. Faltet jemand seine Hände bzw. steckt die Finger ineinander, so bringt er demnach die Reihenfolge der Sefirot durcheinander.
Es ist anzunehmen, dass Rabbi Luria die Idee dem kabbalistischen Buch ZOHAR (erschienen in Spanien im Jahre 1290) entnahm. Im ZOHAR heißt es nämlich, dass es nicht gut sei, die Finger der zwei Händen ineinander zustecken, denn dies bringe Unglück und könne ebenso G – tt dazu veranlassen, denjenigen strenger zu richten.
Beim Gebet darf ein Jude die Hände aufeinanderlegen und die Hände dürfen sich berühren, jedoch sollten die Finger auf keinen Fall ineinandergefaltet werden.
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