Sonntag, April 29, 2012

"Cirminal Minds" und das Judentum

B"H

Persönlich bin ich ein großer Fan der TV Serie CRIMINAL MINDS, die ich meist auf Youtube ansehe. Nicht alle Themen der Serie interessieren mich, doch gibt es einige ganz interessante Aspekte. Nebenher frage ich mich oft, warum es derlei Serienmörder (nicht die aus “Criminal Minds”, sondern reale Kriminelle) sich überwiegend in den USA tummeln und weniger in Europa oder Israel. Ein Amerikaner sagte mir einmal, dass Amerika ein freies Land sei und deswegen nicht jeder Nachbar gleich Verdacht schöpft, wenn sich sein Gegenüber etwas seltsam verhält.

Ich erinnere mich nicht an das exakte Kapitel, doch der mittelalterliche Kabbalist ARIZAL (Rabbi Yitzchak Luria, 1534 - 1572) spricht dieses Thema in den Büchern KITVE'I HaARI (Eine Buchserie mit den Lehren des Yitzchak Luria. Er selbst verfasste nur sehr wenig und alles andere wurde von seinen Anhängern zu Papier gebracht.) an. Im Buch "Sha'ar Ruach HaKodesh" heisst es wörtlich, dass "es in dieser Welt geisteskranke Menschen gibt und deren Aufgabe darin besteht, professionelle Hilfe zu suchen". Der Betroffene muss gegen seinen Verhaltensdefekt angehen und psychologische / psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen.

Eigentlich eine interessante Idee zu fragen, warum G – tt derlei kriminelles abartiges Verhalten erschuf oder ob diese Menschen nicht auch ein Resultat unserer Gesellschaft darstellen. In einer karrierebewussten schnelllebigen Gesellschaft, in der viele auf der Strecke bleiben und ein Prozentanteil davon die Ignoranz der Umwelt nicht zu verarbeiten in der Lage ist.

Donnerstag, April 26, 2012

Die Breslover Na Nachs in Downtown Tel Aviv

B"H

Jedes Jahr am Abend des israelischen Unabhängigkeitstages rauschen die Breslover Na Nachman Chassidim an und tanzen in Downtown Tel Aviv. Wohlgemerkt nicht die originalen Breslover Chassidim aus dem ultra – orthodoxen Mea Shearim, sondern jene Neureligiösen, von einem ihrer neuen Movements. Die Na Nach Nachman Neureligiösen gelten meist als Hippies und durchgeknallt. Ihr Anführer Daniel Ambash sitzt seit fast einem Jahr im Knast. 

Mehr zum Ambash – Skandal hier:


Die originalen Breslover Chassidim (und kein Neureligiösen Movement wie Rabbi Arush, Rabbi Berland oder die Na Nachs) sind dagegen absolut antizionistisch eingestellt und feiern den Unabhängigkeitstag gewiss nicht !!!




 Einer der Na Nachs schwenkte eine israelische Flagge und blies in ein Schofar (Widderhorn).











Photos: Miriam Woelke

Mittwoch, April 25, 2012

Feierlichkeiten zur israelischen Unabhängigkeit in der Hurva - Synagoge

B"H

Morgen abend (Mittwoch) beginnt der 64. israelische Unabhängigkeitstag !  



 Die HURVA - Synagoge von aussen.



Photos: Miriam Woelke

Das nachfolgende Video zeigt einen kleinen Ausschnitt der Feierlichkeiten zum israelischen Unabhängigkeitstag von vor zwei Jahren. Nationalreligiöse feiern in der berühmten und wiederaufgebauten HURVA – Synagoge des jüdischen Viertels der Jerusalemer Altstadt. Vor wenigen Jahren erst wurde die Synagoge neu aufgebaut, nachdem sie im Jahre 1948 von den Jordaniern völlig zerstört worden war.

Montag, April 23, 2012

Zur Zukunft


Ramat Gan zwischen Bnei Brak und Tel Aviv gelegen.

Photo: Miriam Woelke
B”H 

Zwar kündigte ich vor ein paar Wochen an, wieder zurück nach Jerusalem zu ziehen, doch habe ich meine Entscheidung mittlerweile wieder geändert. Aus vielerlei Gründen und einer davon lautet, dass ich mit der kleinbürgerlichen Jerusalemer Mentalität nicht mehr viel anzufangen weiss. Inzwischen habe ich mir in Tel Aviv ebenso einen Bekanntenkreis aufgebaut und liebe einfach das Leben hier und in der Umgebung. Obwohl es nun nicht unbedingt an finanziellen Mitteln fehlt, will ich mein Geld nicht nur für die teure Tel Aviver Miete zum Fenster hinauswerfen. Geiz ist ja bekanntlich IN !!! 

Von daher schaue ich mir die Umgebung an, wo es teilweise billiger ist zu leben. Meine Entscheidung fiel auf Ramat Gan, gleich neben Tel Aviv gelegen. Früher lebte ich schon einmal dort und hasste es; trotzdem will ich es nochmals probieren. Es muss ja nicht dieselbe Straße sein.:-) 

Ramat Gan hat jedoch den Vorteil, dass die Mieten teilweise unter denen von Tel Aviv liegen und das sich in der Ayalon Shopping Mall der billigste Supermarkt des Landes befindet: Rami Levi. 


Im ultra - orthodoxen Teil von Bnei Brak

Photo: Miriam Woelke

Ferner will ich mir meine neue Bleibe nahe der Stadtgrenze nach Bnei Brak suchen, um am Schabbat in chassidische Synagogen zu gehen und wieder an den chassidischen Tischen am Schabbat teilzunehmen. 

All das wird voraussichtlich in den nächsten Wochen über mich hereinbrechen.

Rosh Chodesh Iyar - ראש חודש אייר


Der Grand Canyon im Mondschein

Photo: NASA
B"H

Gestern und heute feiern wir Rosh Chodesh Iyar (אייר), den Monatsbeginn des jüdischen Monat Iyar. Offiziell stammt das Wort Iyar aus dem Babylonischen, doch das chassidische Buch "Bnei Yissachar" sieht die Buchstaben des Wortes als eine kabbalistische Abkürzung für die Anfangsbuchstaben von Avraham, Yitzchak, Yaakov und Rachel. 

Wir sollen aus den Taten unserer Vorväter lernen und daher ist es dieser Tage Brauch, den Talmud Traktat Avot zu lernen. Im Monat Iyar hat ein jeder automatisch die Möglichkeit, täglich eine Mitzwah (eine gute Tat) zu begehen, denn wir befinden uns mitten in der Zählung des OMER (Sefirat HaOmer). 

Jeder neue Monat steht gleichzeitig für einen Neubeginn in unserem Leben. Auch sollen wir G - tt danken, dass wir einen weiteren Monat überlebt haben. 

Der Monat Iyar steht für Licht und ist lt. kabbalistischer (Book of Creation – Sefer Yetzira) und chassidischer (Bnei Yissachar) Literatur der Monat des Heilens. Der Frühling hat begonnen und auch wir erhalten neue Energien. 

Laut Kabbalah (Sefer Yetzirah) hat jeder Monat einen eigenen Buchstaben, israelitischen Stamm, etc. Der Buchstabe des Monats Iyar ist das VAV ו, der Stamm ist Yissachar, der menschliche Sinn ist das Denken, das Sternzeichen ist der Stier und das Organ ist die rechte Niere. Im Talmud Traktat Berachot 61b heißt es, dass die Nieren uns Rat geben und das Herz entscheidet, welcher Rat angenommen wird. Die Zunge artikuliert und der Mund beendet den Prozeß. 

Am 14 Iyar (in diesem Jahr am 6. Mai (Sonntag) feiern wir das sogenannte "Pessach Scheni", das zweite Pessach. Jeder sollte mindestens eine Mazza aufheben und an Pessach Scheni essen. Pessach Scheni gab denjenigen Juden, die an Pessach selbst unrein waren, eine verspätete Chance, auch noch vom Pessachopfer zu essen. 

Auch fällt das Fest Lag Be'Omer in den Iyar. Lag Be'Omer beginnt dieses Jahr an einem Mittwoch abend und wird einschliesslich des darauffolgenden donnerstags gefeiert (9. + 10. Mai 2012).

Eine bekannte Yahrzeit (Sterbegedenktag) gibt es auch zu verkünden:
Der chassidische Rabbi Menachem Mendel von Vitebsk, 1730 - 1788, verstarb am Rosh Chodesh Iyar. 

Chodesh Tov – חודש טוב - Allen einen tollen Monat Iyar.

Musikunterricht während der OMER – Periode, Teil 3

B"H

Hier ist nun der dritte Teil der kleinen Serie zur OMER – Zählung, in der wir uns momentan befinden:

Online las ich irgendwo die Frage, ob es erlaubt sei, während der Omer – Periode Musikunterricht zu nehmen. 

Vor ca. zwei Wochen an Pessach begannen wir mit der Omer – Zählung, welche noch bis Schavuot (26. Mai) anhält. Bis mindestens zum 33. Tag im Omer (10. Mai) ist das Musikhören sowie Heiraten aus Trauergründen verboten. Wir erinnern uns an den Trauergrund: 24,000 Anhänger des talmudischen Rabbi Akivah starben an einer Seuche. Mehr dazu HIER

Keine Musik also, aber was ist, wenn jemand regelmässigen Musikunterricht nimmt ? Klavierunterricht oder anderes ? Die Antworten dazu fallen in zweierlei Richtungen aus: 

1. Rabbi Moshe Feinstein legte seinerzeit fest, dass Musikunterricht nur für denjenigen erlaubt ist, der sich damit ernährt und sein Einkommen verdient. 

2. Rabbi Eliyashiv und weitere Rabbiner sind verhältnismässig entgegenkommender und sagen, dass Musikunterricht dann erlaubt sei, wenn die Gefahr besteht, der Schüler verpasse zuviel Unterrichtsstoff. Trotzdem sollte es weitgehend vermieden werden, ganze Musikstücke zu spielen, sondern eher kleine Musikeinheiten zum Üben.

Samstag, April 21, 2012

Der Jasper Stein und der Schlaf

B"H

Im Judentum ist der Schlaf eines Menschen sehr wichtig. Nicht nur in Bezug auf das körperliche Wohlbefinden, sondern ebenfalls in Bezug auf das "Aufwecken" einer anderen Person. Weiss jemand, dass eine andere Person schläft, so gilt es, die Person nicht absichtlich aus irgendwelchen unwichtigen Beweggründen heraus aufzuwecken. Nicht einfach aus Jux an eine Tür zu hammer oder den Schlafenden absichtlich zu stören.

Im Talmud Yerushalmi (Jerusalemer Talmud, Peah 1:1) lehrt uns ein Nichtjude den eigenen Vater zu achten. Die Story findet ebenso im Babylonischen Talmud, Traktat Kiddushin 31a, Erwähnung. Darüber hinaus wird uns hier ebenso gelehrt, wie wichtig Schlaf sein kann.

Nur nebenbei erwähnt: Die jüdische Literatur sieht ausgerechnet im bösen Esav einen Menschen, der seinen Vater (Yaakov) am meisten achtete. Von Esav können wir eines lernen: Nämlich die Achtung des eigenen Vaters.

Aber zurück zum Talmud und folgender Story:

Zur Zeit des Ersten Jerusalemer Tempels lebte ein Mann namens DAMA BEN NETINA in Ashkelon. Dama war kein Jude. Seine Familien hatte es zu zwei Unternehmen gebracht: 1. Den Verkauf von Diamanten und 2. die Züchtung von Rinder – und Schafsherden. In jenen Tagen des Ersten Tempels trug der Hohepriester (Cohen HaGadol) immer noch das Urim ve’Turim, welches mit der Tempelzerstörung durch die Babylonier verloren ging. In einem anderweitigen Artikel werde ich ausführlich auf das Urim ve’Turim (Brustplatte des Cohen HaGadol) eingehen. Hier nur soviel: Der Hohepriester konnte seine Brustplatte zu Rate ziehen, um bestimmte g – ttliche Antworten zu erhalten. 


Die Brustplatte bestand aus zwölf wertvollen Steinen, von denen jeder einzelne eine der zwölf israelitischen Stämme repräsentierte. Der Jerusalemer Talmud beschreibt uns hier, das seines Tages einer der Steine verloren ging. Und zwar der Jasper Stein, der den Stamm Benjamin repräsentiert. 

Ein neuer Jasper Stein musste her und es wurde viel Geld geboten, doch niemand schien einen solchen Stein zu besitzen. Nach längerer Suche stellte sich heraus, dass der Nichtjude Dama Ben Netina, der in Ashkelon lebte, einen Jasper Stein besass. Man machte sich in die Hafenstadt Ashkelon auf und traf Dama Ben Netina in seinem Haus. Der empfing die jüdische Abordnung aus Jerusalem, machte aber sofort darauf aufmerksam, leise zu sein, da sein Vater schlafe. Die Juden aus Jerusalem berichteten Dama, was geschehen war und der war bereit den Jasper Stein zu verkaufen. Allerdings befand sich der Stein in einem Safe und der Schlüssel dazu lag unter dem Kopfkissen, auf dem sein Vater schlief. Beharrlich weigerte sich Dama, seinen Vater zu wecken. 

Man bot ihm mehr und mehr Geld für den Stein, doch Dama Ben Netina weigerte sich. Nichts half und die Juden kehrten unverrichteter Dinge nach Jerusalem zurück. Dennoch ziemlich beeindruckt von der Achtung des Dama vor dem Schlaf seines Vaters. Kurze Zeit später wurde ein anderer Besitzer eines Jasper Steins ausfindig gemacht und käuflich erstanden. 

Ein oder zwei Jahre später benötigten die Juden eine neue Rote Kuh, die da verbrannt werden sollte, weil deren Asche eine spirituelle Reinheit hervorbrachte. Wir erinnern uns an das Gebot der Roten Kuh, nachdem die Juden in der Wüste das Goldene Kalb gebaut hatten. Eine solche Kuh musste nur rote Haare besitzen und kein einziges Haar einer anderen Farbe durfte an ihr gefunden werden. Wurde solch eine reine Kuh gefunden, so fand die Verbrennung auf dem Ölberg statt. Anhand einer vorgeschriebene Prozedur, die sogar einen eigenen Talmud Traktat (Parah) ausmacht. 

Es war noch schwieriger, solche eine Kuh aufzutreiben als zuvor den Jasper Stein. Und wie es halt so kommt: Dem Dama Ben Netina wurde solch eine perfekte Rote Kuh geboren. Nochmals kam die Jerusalemer Delegation zum Kauf und diesmal war der Vater wach und der Deal kam zustande. Allerdings verlangte Dama Ben Netina einen fairen Preis. Nämlich die Summe, welche er Jahre zuvor für den Jasper Stein geboten bekam. 

Was uns die Story aus dem Talmud noch lehrt ? Manchmal scheinen wir im Leben etwas zu verpassen. Aus gutem Grund und weil uns eine Angelegenheit momentan nicht passend erscheint. Lehnen wir etwas aus positiven Beweggründen heraus ab und machen dadurch einen Verlust, so kann es passieren, dass wir alles später einmal doppelt zurückbekommen.

Donnerstag, April 19, 2012

Parashat Tazria Metzorah - פרשת תזריע מצורע


Die Andromeda - Galaxy

B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

Die erste der beiden Parashot, Parashat Tazria, beginnt mit der Beschreibung der Unreinheit einer Frau, nachdem sie ein Kind gebar. Klingt irgendwie seltsam: Eine Frau bekommt ein Kind und nach der Geburt ist sie für eine bestimmte Zeit unrein. Der Ehemann darf sie noch nicht einmal anfassen. Scheint das nicht unfair nach all den Wehen und Anstrengungen ?

Rabbi Jonathan Eibeschütz (geboren im Jahre 1690 in Krakau, verstorben im Jahre 1764 in Hamburg - Altona) führt in seinem Thorakommentar einen kabbalistischen Grund, basierend auf dem ZOHAR, auf. Alles gehe zurück auf Adam und Chava (Eva) aus dem Paradies, die da nicht gerade G - ttesergiebig vorgingen. Chava habe nicht nur mit der Schlange gesprochen, sondern auch noch Sex mit ihr gehabt und auf diese Weise sei Kain entstanden. 

Was genau diese weit verbreiteten Ausführungen mit der Schlange, dem Sex und dem Dasein im Paradies (Gan Eden) wirklich bedeuten, weiss niemand ! Die Thora dürfen wir diesbezüglich mehr symbolisch als wörtlich sehen und gerade das Konzept des Paradieses weiss niemand zu deuten. Handelt es sich hierbei um einen real existierenden Ort oder lediglich um einen höheren Bewusstseinslevel ? Nicht, dass Chava mit einer Schlange dalag und Sex hatte, sondern vielmehr ist das Konzept eine Anspielung auf ihr in dem Moment aufkommendes negatives Gedankengut. Durch das Verhalten von Adam und Chava wurde eine Geburt mit Tumah (Unreinheit) behaftet. 

Rabbi Samson Raphael Hirsch kommentiert, dass wir Juden gemäss der Thora gewissen Verhaltensregeln unterworfen sind. Sobald wir, zum Beispiel, unkoscheres Essen verzehren oder mit bestimmten unreinen Dingen (u.a. diverse Tiere wie einer Eidechse oder mit Leichen von Menschen, Periode der Frau, etc.) in Verbindung kommen, wir uns entweder einem vorgeschriebenen Reinigungsprozess (u.a. die Mikweh - das Ritualbad oder einer Opferung im Tempel) unterwerfen oder wir einfach weitermachen und auf diese Weise unsere Seele schädigen und nicht nur in eine körperliche, aber gleichfalls auch spirituelle, Unreinheit (Tumah) verfallen. 

Es wird zwischen mehreren Arten der Unreinheit unterschieden. Zum Beispiel der Niddah (eine menstruierende Frau), dem Ba'al Keri (ein Mann der während er schlief, einen unbeabsichtigen Samenerguss hatte oder eine gebärende Frau. Die hier in der Thora genannten Gesetze bezüglich der Tumah sowie dem Reinigungsprozess beziehen sich nur auf Juden ! 

Wieder einmal sollen uns die Gesetze der beiden Parashot "Moral" lehren. Eine Moral, welche uns die Thora vorgibt und uns vom Tier unterscheidet. Als G - ttes "Auserwähltes Volk" haben Juden die Aufgabe den anderen Nationen als vorbildliches moralisches Beispiel voranzugehen. (Nicht, dass uns das immer gelingt !). 

Der Sefat Emet, Rabbi Yehudah Aryeh Leib Alter, ehemals Rebbe der Chassidut Gur (Ger), 1847 - 1905 in Polen, lehrt, dass sämtliche Erschaffungen einem Tikun (einer Seelenreparatur) unterliegen. Durch die Menschheit vereinen sich Erschaffung und das Kommen des Meschiach. Aufgrunddessen wurde der Mensch zuletzt erschaffen, damit er direkt in den Schabbat wechseln konnte. So wie es ursprünglich für Adam und Chava (Eva) im Paradies (Gan Eden) vorgesehen war. Zumindest vor ihrem Vergehen am Baum des Wissens (Etz HaDa'at). Der Schabbat und das "Kommen des Meschiach" gehören zusammen. 

Die Welt und alles Notwendige der menschlichen Existenz wurde vorher erschaffen und erst dann trat der Mensch in Erscheinung. Somit ist alles Erschaffene ebenso zu einem kleinen Teil in uns enthalten, denn wir brauchen das Erschaffene, um zu existieren. Unsere erschaffene Umwelt ist der Körper und die Menschen stellen die Seele dar. 

Die biblische Art des Lepra (Aussatzes) ist nicht zu vergleichen, mit dem was wir heute als Krankheit kennen. Die biblische Art fand zwar körperlich statt, doch beruhte sie stets auf einer spirituellen Unreinheit der Seele. Mit Vergehen beflecken wir die eigene Seele und unsere Aufgabe ist es, dem vorzubeugen und uns erst gar nicht in diverse Gefahren zu begeben.

"Schabbat Schalom"

Wie ultra - orthodoxe Juden den Holocaust sehen

B"H

Vor einiger Zeit verfasste ich einen längeren Artikel zum Thema und möchte dem Inhalt einige kurze Aspekte hinzufügen. 

Viele chassidische Gruppen reden bis heute nicht offen über den Holocaust, welcher so vielen Chassidim das Leben kostete. Ich kenne einen Belzer Chassid, der seinen Kindern nichts zum Thema "Holocaust" lehrt. Einmal davon abgesehen, dass der Holocaust des Dritten Reiches eine Katastophe für das jüdische Volk war; nichtsdestotrotz eine Katastrophe unter vielen innerhalb der Geschichte des Volkes. Allzu oft vergessen wir leider allein schon die Zeit der Inquisition und wieviele Juden von der Kirche des Mittelalters gefoltert und schlimmstenfalls hingerichtet worden sind. Der Holocaust des Dritten Reiches unterscheidet sich vielleicht durch seine durchorganisierte Ausführung, insgesamt jedoch steht er für eine Katastrophe unter vielen. 

Die Haredim (Ultra - Orthodoxen) gedenken der Holocaustopfer am Halbfastentag 10. Tevet (fällt normalerweise fast immer in den Januar). Ein Trauertag mit Tradition und, u.a., wird an dem Tag jener toten Juden gedacht, deren Ort der Beerdigung / Ort des Grabes unbekannt ist. 

Die chassidische Gesellschaft, einschliesslich Chabad, ignoriert die Schoah keineswegs, aber was sie tut ist, grossen Wert auf religiöse Aspekte zu legen. Es werden keine Holocaust - Gedenkreden geschwungen, sondern es wird sich hingesetzt und Thora gelernt. Dies schon allein aus dem Grund, die Seelen der Toten zu erhöhen, wie die jüdische Tradition besagt. Religiöse Juden gedanken anders und nicht nur an einem einzigen Tag. 

Hunderttausende Mitglieder verloren die Chassidim im Holocaust. Danach herrschte allgemeines Entsetzen. Warum liess G - tt soetwas zu ? Hatten die Juden etwas falschgemacht ? Wozu diente der Holocaust und was sollen die Juden daraus lernen ?
Sehr intensive und eindringliche Fragen innerhalb des Kreises der relig. Juden.
War es die Assimilation ? Der aufkommende Zionismus ? Das Reformjudentum ? Was ? Warum mussten die Juden in der organisierten Todesfabrik Trelinka umkommen ? 

Bis heute wird die Tradition des Thoralernens aufrecht erhalten. Man konzentriert sich auf relig. Aspekte. Zu leugnen sei trotz allem nicht, dass besonders die haredische Gesellschaft nach dem Holocaust die verlorenen Generationen wettmachen wollte, indem man mehr Kinder gebar. 

Ein furchtbares Thema für chassidische Gruppen und bis heute gilt Deutschland teilweise als Abbild des Judenhassers "Amalek". Daran wird sich wenig ändern, denn vor 2000 Jahren sprach schon der Talmud davon (siehe Megillah 6b sowie Yoma 10).

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Weitere Links zum Thema:


- Rabbi Kalonymus Kalman Shapira

Dienstag, April 17, 2012

Der KUZARI und die griechische Philosophie


Buch KUZARI - Sefer HA'KUZARI von Rabbi Yehudah HaLevi

Photo: Miriam Woelke
B"H

Der bis heute berühmte jüdische Poet und Philosoph, Rabbi Yehudah HaLevi, lebte einst im Spanien der intellektuellen Blütezeit. Zu einer Zeit als das Land von den Moslems beherrscht wurde, die zur damaligen Zeit des frühen Mittelalters intellektuelle Studien förderten. Im Gegensatz zu den christlichen Kirchenfürsten im nördlichen Teil Europas, wo Wissen unterdrückt wurde und das Landvolk ungebildet bleiben sollte.

Es war Rabbi Yehudah HaLevi, welcher im 12. Jahrhundert das bekannte Buch DER KUZARI verfasste. Grundsätzlich geht es in dem Werk um den König der Khazaren (ein real existierendes Volk), der sich für eine Religion für sein Volk entscheiden will und so einen Christen, einen Moslem, einen Juden und ein einem Philosophen vorlud, um zu erforschen, wer von den Vieren die besseren Argumente vorbringt. Am Ende gewann der Jude und die Khazaren konvertierten zum Judentum. Historiker betrachten den Vorfall größtenteils als Legende, welche Rabbi Yehudah in seinem Buch zu neuen Dimensionen verhalf. Fest steht jedoch, dass die Khazaren tatsächlich zum Judentum konvertierten; allerdings aus etwas anderen Beweggründen. 

Rabbi Yehudah HaLevi sah sein Werk als dringend erforderlich an, denn zu der Zeit kursierten die Werke der einstigen griechischen Philosophen Plato, Sokrates und Aristoteles durch die akademische Welt Spaniens. Des Rabbis Absicht bestand darin, den Juden Spaniens jüdische Glaubensgrundsätze klarzumachen, damit sie nicht auf die griechischen Philosophielehren hereinfielen. 

Die griechische Philosophie unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten vom Judentum. Unter anderem in der Welterschaffung, denn die Griechen sahen das Universum als vorher schon existent an. Laut dem Judentum jedoch erschuf G – tt ALLES aus dem Nichts heraus. Ferner stand für die Griechen der Intellekt im Vordergrund und nur mit ihm war es möglich, eine Verbindung zum Schöpfer aufzubauen. Eine Ideologie, die der Rambam (Maimonides) kurze Zeit später in seinem "Führer der Unschlüssigen – Moreh Nevuchim" diskutierte. Wie Rabbi Yehudah HaLevi, so besteht auch der "Moreh Nevuchim" des Rambam größtenteils aus philosophischen Diskussionen. Ganz besonders im Hinblick auf die Philosophie des Aristoteles. 

DER KUZARI ist die jüdische Antwort auf die griechischen Philosophielehren sowie auf die Ideen der Karaiten (jene, welche nur an die geschriebene Thora glauben und nicht an die mündlichen Lehren). Die Karaiten waren besonders im frühen Mittelalter sehr weit verbreitet. Zum Beispiel glaubten sie, dass, wenn am Schabbat kein Feuer / Licht gezündet werden darf, man halt im Dunkeln sitzt. Kein Licht zünden aber bedeutet, dass man dies vor dem Schabbat tun kann und es bis Schabbatende durchbrennen läßt. Ferner haben die Karaiten Probleme mit verschiedenen jüdischen Glaubensgrundsätzen wie der Kommenden Welt des Meschiach oder dem Leben nach dem Tod. Die Karaiten folgten einer falschen Lehre, doch fand ihre Ideologie im frühen Mittelalter sehr viel Zulauf. Später kamen die griechischen Philosophielehren der intellektuellen Welt hinzu und die Rabbiner sahen Handlungsbedürfnis. 

DER KUZARI ist ein einzigartiges Werk und wer sich etwas in der griechischen Philosophie auskennt, weiss die Kritik des Judentums zu schätzen. Dass es eben nicht ausreicht, nur intellektuell dazusitzen, sondern im Judentum ist gleichzeitig vom Tun die Rede. Ein Jude muss Thoramitzwot erfüllen um eine Verbindung zu G – tt aufzubauen. 

Man liest den KUZARI eben nicht mal so, sondern lernt das Buch von vorn bis hinten. Manchmal jahrelang. Ich tue das, wenn ich Zeit habe, was leider oft viel zu selten vorkommt. Wer den KUZARI verstehen will, der kommt allerdings nicht um die griechische Philosophie drumherum.

Gebetsrichtungen

B"H

Im Judentum wenden sich die Betenden immer in Richtung Jerusalem. Dies sehen wir, z.B., an der Platzierung des "Aron HaKodesh – des Thoraschreins" in den Synagogen. Immer steht dieser in der Richtung nach Jerusalem. 


Der Tempelberg mit der Klagemauer (Kotel). Im Vordergrund sehen wir eine Zelteinrichtung von Archäologen, welche Überreste aus der Zeit der Byzantiner (Christen in Jerusalem, 325 - 634 nach Beginn der Zeitrechnung) ausgraben.

Photo: Miriam Woelke

Der Talmud Traktat Berachot 30a lehrt uns, dass ein sich in der Diaspora befindender Jude immer in Richtung Israel beten sollte. Ein Jude in Israel sollte sich stets in Richtung Jerusalem wenden. Ein sich in Jerusalem befindender Jude wendet sich Richtung Tempelberg und ein betender Jude an der Klagemauer (Kotel) wendet sich bei seinem Gebet Richtung "Kodesch HaKedoschim – dem Allerheiligsten des einstigen Tempels, wo die Bundeslade aufbewahrt worden ist". 

Was aber sagt die Halacha zu einem Blinden, der nicht weiss, welche Richtung wohin weist ? Hat der Blinde gerade niemanden zum Fragen, so sollte er seine Gedanken an G – tt richten !

Vergessen, das OMER zu zählen ?

B"H 

Was, wenn ich am Vorabend vergessen habe, das OMER zu zählen ? Kann ich dies am nachfolgenden Tag noch nachholen ? 

Die Zählung kann nachgeholt werden, doch der entsprechende Segen wird ausgelassen. Nur die alleinige Zählung des Tages und der Wochen erfolgt. 

Was, wenn ich nur die Tage des OMER zähle, aber die Wochen auslasse ? In dem Fall darf der vorhergehende Segen trotzdem gesagt werden (Mischna Berurah 489:7).

Widersprüchliches zur OMER – Zählung, Teil 2

B"H

Vor wenigen Tagen schrieb ich einiges zur kabbalistischen Seite der OMER – Zählung und heute geht die kleine OMER - Serie mit dem Blickwinkel aus einer anderen Perspektive weiter.

Zur Erinnerung: Seit dem Zweiten Pessach – Tag befinden wir uns inmitten der OMER – Periode und bis Schavuot (der Vergabe der Thora durch G – tt an die Juden) zählen wir allabendlich das OMER gemäss eines bestimmten Ritus bzw. Segen. Chabad (Lubawitsch) stellte hierzu einen sehr übersichtlichen Zählkalender online, welcher ebenso die kabbalistischen Sefirot jedes einzelnen Tages im OMER auflistet. 

Es war an Pessach als die Juden Ägypten verliessen und genau 50 Tage später erhielten sie am Berg Sinai von G – tt die Thora. Das OMER – Zählen bis zu diesem 50. Tag stellt eine Art Reinigungsprozess der jüdischen Seele dar. Als die Juden Ägypten verliessen, waren sie nach all den Jahren der Sklaverei viel zu sehr von den Ägyptern beeinflusst. Viele der Juden hatten längst die typische Sklavenmentalität angenommen. Bedeutet, sie waren nicht mehr in der Lage, ihren Tag individuell zu gestalten, denn stets waren sie zur Arbeit getrieben worden. Alleinige Entscheidungen konnten sie daher gar nicht mehr fällen. Demnach mussten sie bei ihrer Wüstenwanderung erst einmal eben diese Mentalität der Unterwürfigkeit und Abhängigkeit ablegen. 

Wieder andere hatten sich in Ägypten zu sehr assimilieren wollen und sogar diverse ägyptische Götzendienstpraktiken angenommen. All das musste erst einmal hinter sich gelassen werden, bevor die Juden bereit waren, die Thora zu empfangen. In der kabbalistischen Literatur verlautet es sogar, dass die Juden in Ägypten spirituell bis hinunter zum 49. kabbalistischen Tor gesunken waren. Bedeutet hier, dass es bei den Juden spirituell um ihr Judentum nicht mehr besonders bestellt waren und sie kurz vor der totalen Assimilierung standen. Daher war es also an der Zeit, die Juden aus Ägypten herauszuholen. 

Wie genau das Leben der Juden im fremden götzendienerischen Ägypten verlief, kann sich heute kein Mensch mehr vorstellen. Die Mentalität und das Leben im antiken Ägypten war sicher eine Wohltat für die Upper Class, doch sicher nicht für normale Arbeiter geschweige denn für Sklaven. 

Das OMER jedoch stellt nicht nur die Zählung bis zum Erhalt der Thora dar, sondern ist gleichzeitig eine Trauerperiode für die umgekommenen Schüler des talmudischen Rabbi Akivah. Demnach verzichten relig. Juden während der OMER – Zeit auf Musik, geheiratet wird bis Schavuot auch nicht und Haare bzw. Bärte werden als Zeichen der Trauer ebenso wenig geschnitten. 

Nun aber kommt der heutige Staat Israel und setzt seinen Unabhängigkeitstag genau in diese OMER – Periode. Überschwengliche Feiern gegen die Trauer des OMER, also. Schon allein aus diesem Grund verweigern nicht wenige Haredim (ultra – orthodoxe Juden) die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag. Nationalreligiöse Juden hingegen sehen im Unabhängigkeitstag ein freudiges Event, welches immerhin das Kommen des Meschiach einleitet. Zwar mag der heutige Staat Israel noch kein relig. Staat mit Meschiach und einem davidischen König sein, doch wenigstens ist die jetzige Staatsform ein Vorläufer auf das, was einmal kommen wird. Mit Meschiach und dem Dritten Tempel. Allein deswegen sei es erlaubt, den Unabhängigkeitstag selbst im OMER gebührend zu feiern. Manche Juden stimmen dem zu, andere nicht. Von mir aus darf jeder seine Meinung haben und ausleben. In der nächsten Woche, am diesjährigen Unabhängigkeitstag muss ich eh arbeiten und deswegen sind mir sämtliche Anerkennungen eh egal.

Leserfrage: "Wo sind die israelitischen Stämme heute ?"

B"H 

Leserfrage an mich: 

Ich habe da mal eine Frage zu den Stämmen Israels, es sollen ja eigentlich 12 Stämme sein, andere Lektüren sagen es sind wesentlich mehr. Was mich interessiert ist, wo sind die Stämme den hin ausgewandert? Sollen nicht noch welche fehlen? Ich meine irgendwo gelesen zu haben, das Israel weltweit nach den "verlorenen Stämmen" sucht. Ich meine die können ja nicht einfach "weg" sein, irgendwo muß sich doch noch etwas finden lassen, vielleicht erkennbar an rituellen Handlungen die auf jüdisches Gut schließen lassen, oder so etwas in der Art. Kann man heute noch feststellen wer zu welchem Stamm gehört oder gehörte, oder ist das mittlerweile so nicht mehr festzustellen? 

Wo sind die einstigen israelitischen Stämme hin ? Genau weiss dies heute niemand mehr zu bestimmen und die offizielle Version lautet, dass wenn der Meschiach kommt, er feststellen wird, wer zu welchem Stamm gehört. Und zwar durch den Geruchssinn, denn dieser Sinn war der einzige, welcher von Adam und Eva im Paradies nicht negativ benutzt worden ist. Immerhin haben sie den Apfel nicht gerochen, sondern gleich in den Mund gestopft.:-) Wobei ich hier anmerken will, dass der Apfel gar kein Apfel war, sondern vermutlich etwas ganz anderes, wie uns der Talmud aufklärt ! 

Die Assyrer verbannten die ersten Zehn der Zwölf Stämme als sie im nördlichen Teil Israels einfielen. Der Talmud Traktat Sanhedrin 110b beschäftigt sich mit den verlorenen Stämmen und diverse rabbinische Kommentare diskutieren, ob diese Zehn Stämme jemals wieder auftauchen werden oder nicht. Einige Rabbiner meinen JA, andere wiederum NEIN. Bedeutet, die Zehn Stämme wären für immer verloren. Es gibt viele obskure Websites, deren Autoren behaupten, sie kennen das Schicksal der israelitischen Stämme. Glauben tue ich keinem einzigen davon und viele sind einfach nur Scharlatane oder fundamentalistische Christen, die lediglich einen Weg hinein in das Judentum interpretieren wollen. Unter anderem gibt es auch einen englischsprechenden Juden, dessen Site viele Christen anzieht und er Dinge behauptet, die weder stimmen noch belegbar sind. Die Absicht des Typen ist es, Bücher zu verkaufen, mehr nicht.  

Die von den Assyrern verbannten Stämme wurden nach Osten gedrängt und verschwanden vermutlich irgendwo im Irak, China oder Indien. Allein in Indien entwickelte sich innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte eine Bewegung genannt "Bnei Menasche – Die Söhne des Menasche". Tausende Inder behaupten, Juden zu sein und vom "Stamm des Menasche" zu kommen. Israel hingegen betrachtet sie nicht selten als Wirtschaftsflüchtlinge, die sich hierzulande niederlassen und Geld kassieren wollen. Alles unter dem Deckmantel des Menasche. 

Obwohl sich einige zweifelhafte Rabbiner wie Shlomo Riskin für die Bnei Menashe einsetzen, werden viele von ihnen immer noch durch Konversionskurse gezogen. Zweifelhaft ist das Unternehmen nach wie vor und die Inder selbst ziehen sich lieber in ihre eigenen Communities zurück. Einige von ihnen forderten sogar Land von der Regierung, um eine indische Wirtschaft aufzubauen. Persönlich glaube ich nicht an die Bnei Menashe und lehne sie entschieden ab. In Tel Aviv oder Jerusalem trifft man sie eher selten. Eher dagegen in kleineren Siedlungen wie Kiryat Arba oder Kfar Tapuach. 

Neben den Inder existiert ebenso eine Bewegung in Peru, wo behauptet wird, jüdischer Abstammung zu sein. Auch diese Leute werden in Israel durch Konversionskurse geschleift und verschwinden irgendwo in Siedlungen. Israelis sind Rassisten und ein Inder wird automatisch mit einem philippinischen Gastarbeiter gleichgesetzt sowie ein Peruaner auf der Straße auf sein Visum kontrolliert wird. Richtig integriert werden die Leute nicht und die Frage ist, ob sie das überhaupt wollen, da sie immer zusammen cliquen. 

Ehrlich gesagt wünschte ich, mehr Zeit zu haben, um auf die Stämme einzugehen. In diesen Wochen aber ist das leider unmöglich, da ich derzeit in meinem Job festsitze. Das Thema überbewerten würde ich allerdings auch nicht, denn ich denke, dass Meschiach festlegen wird, wer von wo abstammt und alle Spekulationen bis dahin unnötig sind.

Montag, April 16, 2012

Weisheit aus dem ZOHAR

B"H 

"Das Leben in dieser Welt ist wie das Tageslicht, dass in dem Moment erscheint, wenn die Sonne untergeht".
Aus dem kabbalistischen Buch ZOHAR


Blühender Baum in Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke

Sonntag, April 15, 2012

MIMUNA Snack


Auf der Arbeit erhielten wir heute einen kleinen MIMUNA Snack. Viel zu süss und somit typisch marokkanisch.:-)))

Photo: Miriam Woelke

Samstag, April 14, 2012

G - tt und die TITANIC

B"H

Heute nacht ist es genau 100 Jahre her, dass die TITANIC sank. Trotz all der vergangenen Jahre sind viele Menschen bis heute vom Untergang der TITANIC fasziniert. Filme wurde gedreht, unendlich viele Zeitungsartikel und Bücher geschrieben, dazu wurde der Ort des Untergangs analysiert und zahlreiche Gegenstände der TITANIC gehoben und ausgestellt. Vom Porzellan bis hin zu Möbelstücken. Dinge, die uns vielleicht ein wenig in die Zeit zurückversetzen. In den April des Jahres 1912 und die wenigen Tage, welche die TITANIC unterwegs war bis es zur Katastrophe kam. 

In dieser Woche überschlugen sich die Fernsehsender aller Welt mit Berichten zum Untergang in der Nacht des 14. zum 15. April 1912. Einige der Dokumentarfilme habe ich mir angesehen. Wissenschaftler stellten die Fragen, ob und wann die Schiffscrew versagte. Ob der Ausguck vielleicht einer sogenannten MIRAGE unterlag und den Eisberg gar nicht eher wahrnehmen konnte ?

Trotzdem bleibt die Frage: Wo war G – tt in dem Geschehen ? Das Erste, was mir dabei in den Sinn kommt, ist der Vergleich zum TURM VON BAVEL (BABYLON). Kann es sein, dass die Erbauer der TITANIC nicht demselben Fehler wie Nimrod und dessen Generation unterlagen ? Zu denken, dass das Schiff ein Wunder der Technologie und somit unsinkbar sei. Egal, was passiert, die TITANIC war mächtiger und perfekter als alles bisher Dagewesene. Nimrod war der Meinung, sein TURM wäre dermassen gigantisch und perfekt, dass er (Nimrod) zu G – tt hinaufsteigt und diesen tötet.

Niemals sollte sich die Menschheit auf die Technologie verlassen ! Maschinen, Ingenieure, Computer oder Wissenschaftler sind nicht alles, denn wir alle sind Menschen und können irren bzw. Fehler machen. Letztendlich lehrt uns die Natur oftmals eines Besseren und immer wird jemand über uns stehen: G – tt.

MIMUNA der marokkanischen Juden

B"H

Pessach ist zuende gegangen und allen Juden marokkanischer Abstammung wünsche ich hiermit HAPPY MIMUNA !!! 

 Jedes Jahr wieder gibt es in Israel ein riesen Aufsehen um das marokkanische MIMUNA. Mimuna beginnt in diesen Minuten des Schabbatausklang (Mozzaei Schabbat).


Marokkanisches Essen

Hunderttausende Juden marokkanischer Abstammung leben heute in Israel. Ich hörte, dass die marokkanische Mimunatradition eigentlich von dem Wort "Maimonides (Rambam, 1135 - 1214) stammt. Marokkanische Juden weiten Pessach noch aus; dies jedoch mit Chametz, denn Getreide ist ja zu dem Zeitpunkt wieder erlaubt.

Die Mehrheit der marokkanischen Juden machte in den 50iger sowie 60iger Jahren Aliyah. Ganze Städte wie Beit Shean wurden fast ausschliesslich marokkanisch. Von den aschkenazischen Juden widerwillig beäugt, setzten sich immer mehr sephardische Juden gesellschaftlich durch. Mimuna, aber, die alte Tradition, wird aufrechterhalten. Mit marokkanischer Musik (heute wahrscheinlich mehr mit den hauseigenen Popstars Sarit Hadad und Kobi Peretz), gutem Essen und viel marokkanischem Tanz. Mittlerweile entwickelte sich der Feiertag des Marokkaner ebenso zum Tag der Politiker, denn sogar aschkenazische Politiker wie Schimon Peres oder Benjamin Netanyahu gehen auf die Mimuna - Parties. Der Public Relation wegen. 


Als die Nazitruppen Nordafrika besetzten, fanden auch in Marokko Judenpogrome statt. Synagogen wurden niedergebrannt und es fanden Gewaltakte gegen Juden statt. 

Eine aktuelle Umfrage ergab, dass 51 % der eingewanderten marokkanischen Juden nach wie vor an den jüdischen Traditionen festhält und, u.a., die Kaschrut oder ein Schabbat einhält. Hier hat das Reformjudentum noch nicht um sich gegriffen und Traditionen für Null und Nichtig erklärt. 

Dennoch sehen sich heute viele Marokkaner immer noch diskriminiert, denn nicht wenige Israelis sind der Ansicht, dass gerade diese Neueinwanderschaft ihrerzeit die Mafia nach Israel brachten. Man schaue nur auf die marrokanischen Familiengangs Alperon oder Abergel, die sich auf offener Straße gegen seitig abknallen.
 

Nichtsdestotrotz, HAPPY MIMUNA !



Mimuna - Barbecue in den Parks


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Donnerstag, April 12, 2012

Die israelitischen Stämme durchqueren das Rote Meer



Quelle: Chabad

B"H

Der berühmte mittelalterliche Kabbalist ARIZAL, Rabbi Yitzchak Luria (1534 – 1572), erwähnte es, doch hörte ich einst von einem Rabbiner, dass besagter Kommentar bereits in einer früheren Midrasch Erwähnung fand:

Morgen abend (Donnerstag) beginnt der 7. Tag des jüdischen Pessach – Feiertages. Freitag ist Feiertag und am Abend geht Pessach zuende. Gleich darauf aber beginnen wir den Schabbat.

Warum ist gerade der 7. Tag von Pessach so bedeutend ? Weil es an dem Tag war als die Juden das Rote Meer durchquerten. Das Meer spaltete sich, die Juden wanderten hindurch und die nachfolgenden Ägypter ertranken.

Zu Beginn erwähnte ich den Kabbalisten Yitzchak Luria sowie die Midrasch. Beide kommentieren, dass die Juden in Gruppen das Rote Meer passierten, doch nicht alle zusammen auf einmal. Vielmehr ging jeder zusammen mit seinem israelitischen Stamm. Die Stämme gingen separate, doch sahen sie sich gegenseitig.

Was will uns diese Aussage lehren ?

Jeder israelitische Stamm besass seinen eigenen Charakter. Dasselbe gilt für jeden einzelnen Juden. Zevulon ist nicht Yissachar und Yehudah ist nicht wie Ascher. Stattdessen verfügt jeder über einen individuellen Charakter.

Warum erschuf G – tt nicht ganz einfach eine einzige jüdische Nation ? Warum sind nicht alle Juden gleich und einfach das "jüdische Volk" ? Warum wurden sie stattdessen in Stämme unterteilt ?

Um uns zu zeigen, dass jeder Jude seine eigene individuelle Aufgabe besitzt. All unsere Aufgaben bestehen in unterschiedlicher Weise. Wir sind ein Volk, doch darüber hinaus sind wir alle verschieden. Der eine ist Geschäftsmann, der andere Wissenschaftler und wieder ein anderer ist Rabbiner. Wir sehen uns genau wie die Juden, welche das Rote Meer durchquerten, dennoch besitzen wir unsere eigenen Charaktäre.

"Okay, das klingt logisch, aber die Frage ist, ob wir in der Lage sind, uns gegenseitig zu akzeptieren".

Mittwoch, April 11, 2012

Neue Ausgrabungen nahe der "Stadt des König David"

B"H

Dieser Tage werde ich sämtliche Photos in den Blog stellen, welche ich von der "Stadt des König David - Ir David" gestern in Jerusalem aufnahm. Tolle Landschaftsaufnahmen, welche ebenso das benachbarte arabische Dorf SILWAN zeigen. SILWAN, den nahegelegenen Tempelberg sowie den gegenüberliegenden Ölberg. Zu meiner Überraschung stellte ich gestern fest, dass gegenüber der "Stadt des König David" neue Ausgrabungen betrieben werden. Schilder gab es keine und die Site gleicht eher einer Baustelle. Aus diesem Grund kann ich nicht sagen, was genau aufgegraben wird. Vielleicht weitere Häuser aus der Zeit König Davids. 

Das Dorf Silwan, wo sich die "Stadt Davids" befindet, entstand erst vor ca. 50 Jahren, obwohl die Palästinenser heutzutage etwas anderes behaupten. Vor etwas mehr als 100 Jahren lebten an der Stelle, wo sich heute Silwan befindet, eingewanderte jemenitische Juden in den Höhlen unterhalb des Ölbergs. Die damaligen Juden Jerusalems wollten die Jemeniten nicht unbedingt haben und so machten sich christliche Missionare auf, die jemenitischen Juden zu bekehren. Ohne Erfolg. Irgendwann zogen die Jemeniten fort und liessen sich innerhalb von Jerusalem nieder. Wer heute die Höhlen, bzw. die ältesten Häuser Silwans anschaut, der wird immer noch Spuren der Mezuzas (Mezuzot) an den Türpfosten finden.


Der Tempelberg zur Rechten, im Hintergrund der Ölberg (Har HaZe'itim) und rechts das Dung Gate.



Das Dung Gate von der anderen Seite.



Außerhalb des Dung Gate befindet sich Silwan.




Die Ausgrabungen in Silwan, gleich gegenüber der "Stadt des König David". Nur einen Katzensprung vom Dung Gate und dem Tempelberg entfernt.











Copyright / Photos: Miriam Woelke

Montag, April 09, 2012

Im jüdischen Altstadtviertel an Pessach 2012




Ausgrabungen aus der byzantinischen Zeit am Kotel Plaza (Klagemauer)



Pessachtrubel





Die wiedererbaute HURVAH Synagoge. Einst von den Jordanier zerstört.





Merkmal der Altstadt: Enge Gassen



Blick auf die Al Aksa Moschee auf dem Tempelberg. Im Hintergrund rechts der Ölberg mit seinem riesigen jüdischen Friedhof.

Copyright / Photos: Miriam Woelke