Freitag, April 30, 2010

Schabbat Schalom

B"H

Morgens um 7.30 Uhr begann es in Jerusalem zu regnen. Ein kleines Wunder, denn Regen Ende April ist eher etwas Ungewöhnliches.
Leider habe ich nun doch nicht mehr nach Meron zum Lag Ba'Omer geschafft und gebe mich mit den Feierlichkeiten in Jerusalem zufrieden. Heute abend werde ich im ultra - orthodoxen Mea Shearim zum chassidischen Tisch des Toldot Avraham Yitzchak Rebben, Rabbi Shmuel Kahn, gehen. Einige Monate war ich nicht mehr dort, sondern traf mich nur mit einigen seiner Chassidim, um über die Chesed - Organisation der Gruppe (Suppenküche sowie anderweitige Hilfe für arme Familien zu berichten). Seitdem habe ich ein ganz besonderes Verhältnis zu den Toldot Avraham Yitzchak, die sich vor fast 14 Jahren von den Toldot Aharon trennten.


Chassidische Teachings zum Schabbat:


"Es ist nicht notwendig, dass wir uns vor G - tt mit unserem ganzen Körper verneigen. Vielmehr sollten wir unser Herz vor Ihm verneigen, doch unseren Kopf aufgerichtet halten".


Der Koretzer Rebbe sagte einmal:
"Manchmal lebt ein Mensch auf Erden, nur aus dem einen Grund, um eine einzige bestimmte Mitzwah zu vollbringen"

Bedeutet, dass es passieren kann, dass ein Mensch lebt, um einem bestimmten anderen Menschen einen Gefallen zu tun oder einer alten Dame über die Straße zu helfen. Dieses nur als kleines Beispiel zur Aussage des Rebben.

"Schabbat Schalom - Gut Schabbes" an alle !

Lag Ba'Omer

Und wo sind die Frauen ?
Schon anwesend, doch getrennt stehend von den Männern !

Donnerstag, April 29, 2010

Parashat Emor - פרשת אמור




B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

Zu Beginn der dieswöchigen Thoralesung EMOR trägt G - tt den Cohanim (Tempelpriester und Nachkommen Aharons) auf, sich REIN (Tahor) zu halten. Wen sie heiraten dürfen und dass sie nicht mit Leichen in Berührung kommen sollen, welche sie unrein (Tameh) machen. Hierzu kommentiert der Rebbe der Chassidut Toldot Avraham Yitzchak, Shmuel Yaakov Kahn, dass eine solche Unreinheit immer mehr nach sich zieht als vorher angenommen. Mit der Unreinheit kommen ebenso die unreinen Aktivitäten und die Yetzer HaRah (negative Seite in uns) will uns vom rechten Wege abbringen.

Der Thorakommentator Shem MiShmuel, Rabbi Shmuel Borenstein (oder Bernstein), 1856 - 1926, fragt, warum sich ausgerechnet die Cohanim von Toten fernhalten sollen, um sich selber keine Unreinheit zu verursachen. Seine Antwort darauf lautet, dass beim allerersten Vergehen der Menschheitsgeschichte (nämlich im Paradies) jene Tatsache eine Rolle spielte, insofern Adam und Eva (Chava) imperfekt waren.

Was bedeutet "perfekt" ?

Wenn ich mein Augenmerk nicht auf die Zukunft ausrichte, sondern auf die Gegenwart, dem Jetzt, wo ich G - ttes Willen, erfülle.
Die beiden ersten Menschen waren nicht imstande, den Willen G - ttes in aller Perfektheit auszuführen, denn sie liessen sich beeinflussen.

Aus diesem Grund erhielten den Juden die Thoramitzwot und die Cohanim weitere Gesetze, welche nur auf sie zutreffen. Bis heute übrigens !

Zuerst macht G - tt mit der Gabe der Thora an das jüdische Volk klar, dass Er zwischen Juden und Nichtjuden unterscheidet. Beide haben bestimmte Aufgaben im Leben und die der Juden ist es, nach der Thora zu leben. Rabbi Samson Raphael Hirsch kommentiert, dass wer ein "heiliges" Leben führt und sich nach der Thora richtet, somit seine gesamte Existenz positiv beeinflusst.

In Parashat Emor jedoch macht G - tt einen weiteren Unterschied. Nämlich den zwischen den regulären Juden und dem der Cohanim (Tempelpriester) und Nachkommen Aharons. Diese unterscheiden sich von den regulären Juden insofern als das sie zusätzliche Gesetze bekommen. Sowohl für den Tempeldienst als auch für das Privatleben. Cohanim sollen ein Vorbild für andere Juden sein und G - tt sieht sie für sich selbst als heilig (kadosch) an. Die Nachfahren Aharons, die Cohanim, sind heilig für G - tt. Dies bedeutet nicht, dass wir, die nicht dazugehören nun alle neidisch sein müssen. Jeder einzelne von uns hat seine bestimmte Aufabe im Leben und die Cohanim haben die ihre.
G - tt sah durch die speziellen Gesetze für die Cohanim vor, dass seine Gedanken stets bei G - tt haben soll und er sich deswegen von jeglicher Unreit fern halten soll. Das höchste Lebensideal sozusagen (Rabbi Samson Raphael Hirsch). G - tt proklamierte Seinen Willen im Zentrum des Judentums. Zum ersten Male geschah dies am Berg Sinai, an der Er uns die Thora gab, welche wiedrum Seinen Willen ausdrückt.

Was mich immer am Inhalt dieser Parasha störte war die Mitzwah (Gebot), dass Cohanim mit bestimmten körperlichen Defekten keine Opferungen bringen dürfen. Ich betrachtete das immer als etwas rassistisch, suchte aber nie richtig nach dem Sinn dieses Gebotes und vergaß die Angelegenheit jedesmal wieder. Bis zu einem Schabbatessen bei Rabbi Mordechai Machlis, bei dem jener plötzlich auf das Thema zu sprechen kam und genau meine Gedanken vortrug.
Er, der Rabbi, selbst hätte genauso Probleme den Sinn darin zu verstehen. Er erzählte, dass er diesbezüglich einen Freund befragte, der ihm folgende Antwort gab:

Vielleicht ist das Gelände um das Allerheiligste (Kodesh HaKedoshim) und der sich davor befindenden Opferplatz Teil einer höheren Welt, in der die vollkommene Perfektion herrscht und nichts Imperfektes erlaubt ist. So eine Art Schabbat, an welchem wir ebenso in die oberen spirituellen Welten eindringen können, in denen kein Platz für weltliche Belange wie Arbeit besteht.

Aber nicht nur die Cohanim bekamen neue Mitzwot, sondern auch wir. Die Einhaltung des Schabbats wird erneut erwähnt. Außerdem die Zählung des Omer (Sefirat HaOmer), in der wird uns gerade befinden. Danach folgen Rosh HaShana (jüd. Neujahrsfest), Yom Kippur, Sukkot (das Laubhüttenfest) und Shemini Atzeret, bei denen es sich um meine bevorzugten Feiertage handelt.

Fast am Schluss der Parasha wird uns kurz von einem seltsamen Ereignis berichtet. Der Sohn einer israelitischen Mutter und eines ägyptischen Vaters kommt in das israelitische Lager in der Wüste. Nachdem der Sohn, dessen Namen nie genannt wird, G - tt verfluchte, brachten ihn die Israeliten zu Moshe, damit dieser über ihn richte.
Zu dem Zeitpunkt nennt die Thora plötzlich den Namen der Mutter, welcher "Schlomit Bat Dibri" lautet.
G - tt befiehlt Moshe den Sohn zu steinigen und gleichzeitig soll jeder, der in der Zukunft G - tt verflucht, gesteinigt werden.

Im vorherigen Paragraph war noch vom Schabbat die Rede und aus heiterem Himmel wird das Thema gewechselt. Wie wir aber wissen, steht nichts Überflüssiges oder Bedeutungsloses in der Thora und alles Erwähnte will uns etwas sagen bzw. lehren. Der Rokeach und der Arizal (Rabbi Yitzchak Luria) sehen zwischen dem zuvor erwähnten Schabbat und den darauffolgenden Flüchen des Sohnes den Zusammenhang, dass sich das Ereignis am Schabbat selbst zutrug.

Doch woher kam dieser Sohn genau ?
Erinnern wir uns zurück an die Parashat Shemot (Exodus), in der Moshe einen Ägypter tötete. Die Mehrheit der Thorakommentatoren (u.a. Rabbi Yitzchak Luria in "Shaar HaPesukim") sind sich einig, dass dieser Ägypter der Vater des Sohnes war und damals ein Verhältnis mit Schlomit Bat Dibri führte.
Diese betrug ihren israelitischen Ehemann, der sie nach der Entdeckung des Verhältnisses verließ. Doch Schlomit war schwanger vom Ägypter und bekam einen Sohn, welcher der Halacha (jüd. Gesetz) nach Jude war, da er eine jüdische Mutter hatte. Gleichzeitig aber betrachten die Midrasch Rabbah, Yalkut Reuveni und der Ramban ihn jedoch als "Mamzer". Mamzer deshalb, weil seine israelitische Mutter ein außereheliches Verhältnis eingegangen war. Die Mischna (mündliche Überlieferung von G – tt an Moshe am Berg Sinai) im Talmud Traktat Yevamot 49a legt fest, was ein Mamzer ist. Jemand der aus einem in der Thora verbotenen Verhältnis abstammt.

Ramban und Rabbeinu Bachya kommentieren, dass der Sohn überraschend im Lager der Israeliten auftauchte. Raschi fährt fort, dass er sein Zelt im Lager des Stammes Dan aufschlug und die Mitglieder des Stammes Dan ihm sagten, dass er nicht zu ihnen gehöre.
Die Mitgliedschaft eines Stammes richtet sich nach dem Stamm des Vaters und somit hatte der Sohn Schlomits keine Mitgliedschaft in irgendeinem der Stämme, was er wußte. Dennoch meinte er, sein Zelt bei Dan aufschlagen zu können, da seine Mutter vom Stamm Dan kam. Als das alles fehlschlug, begann er G - tt zu verfluchen.

Des weiteren mißt Raschi dem Namen der Schlomit wichtige Bedeutung bei. Bat Dibri heißt, dass sie gerne viel redete. Sie achtete nicht unbedingt auf Anstand, sondern redete die Männer gleich obszön an.
Rabbi Moshe Alshich sieht den Vorfall mit dem Sohn als den einzigen Fall überhaupt, indem eine israelitische Frau ein Verhältnis mit einem ägyptischen Mann eingegangen war, da in der hebräischen Grammatik in der Einzahl gesprochen wird (in der Thora). Ansonsten hätte sich niemand mit dem Feind eingelassen.

Schabbat Schalom & Happy Lag Ba'Omer (Beginn am Schabbatausklang + Sonntag) ! 

Rabbi Mordechai Machlis (Jerusalem) zum Lag Ba'Omer

Christliche Missionare und ihre Lügen

B"H

Sie kommen, lügen einem Juden in Israel vor, dass sie an einem Konversionskurs zum Judentum teilnehmen und beginnen dann ganz langsam und in Bruchstücken mit der Judenmission. So belieben sich christliche Missionare in Israel einzuschleichen und auf Juden zu stürzen, die ihre eigene Religion nicht kennen und so ggf. anfällig für die Mission sind.
Selbstverständlich ist die Teilnahme am angeblichen Konversionskurs eine Lüge, um sich glaubhaft als künftiger Jude zu verkaufen. Oder es wird sich gleich ganz als Jude ausgegeben.

Christliche Missionare lieben ebenso die zweite Version, wobei die Männer dann eine Kipa sowie Zizit (Schaufäden) tragen. Ihr christliches Verhalten / Aussehen legen sie jedoch nicht ab und man erkennt die Fakes schon von weitem. Wie u.a. in der Agrippas Street 111; einem Hochhaus in Jerusalem, in dem sich eine christliche Familie eingenistet hat und abends Unterricht erteilt. Bisher sind die Besucher ausschliesslich Christen; darunter eine russische Nonne inkognito, die da mit dem Neuen Testament unter dem Arm vor der Haustür auftauchen, doch warte ich mit der israelischen Anti - Missionsorganisation "Yad Le'Achim" nur darauf, dass das ganze Unternehmen in die Judenmission umschlägt.

"Ich bin "Jude" und glaube an J. und deswegen kannst Du das auch".
So lautet die Anmache der Missionare gegenüber Juden. Dabei benutzen sie auf Teufel komm heraus jüdische Wörter wie "Baruch Hashem" oder ähnliches. Danach warten sie mit falschen Bibelzitaten auf, die vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen worden sind. Und wie wir bereits wissen, werden Thora sowie die Propheten von den Kirchen absichtlich falsch übersetzt, damit die Person des J. hineinpasst. Wahrscheinlich die größte Fälschung und Lüge der Menschheitsgeschichte !

An religiöse Juden trauen sich die Missionare in der Regel kaum heran, denn dann kommen sie mit ihren dummen Argumenten ins Schleudern. Ferner sind sie ausgesprochen antisemitisch und hassen alles, was ihnen religiös erscheint. Womit sich ihr Hass besonders auf die Haredim (Ultra - Orthodoxen) konzentriert.

Gestern war ich in einem Jerusalemer Waschsalon, in den ich regelmässig gehe. Die Besitzerin ist Haredit und sie berichtete mir, dass christliche Missionare unter ihrer Kundschaft zu finden seien. Einer Brasilianerin musste sie schon Hausverbot erteilen. Auch sie war angeblich in einem Konversionskurs, doch stellte sich ziemlich schnell heraus, woher der wahre Wind wehte.

Warum feiern wir die Yahrzeit des Rabbi Schimon

B"H

Auf einem haredischen (ultra - orthodoxen) Radiosender hörte ich einen sephardischen Rabbiner, wie dieser die Antwort auf die Frage "Warum wir die Yahrzeit (Todesgedenktag) des talmudischen Rabbi Schimon bar Yochai so ausgiebig feiern" definiert. Warum tanzen Juden aufgrund der Yahrzeit des Rabbis am Lag Ba'Omer (33. Tag im Omer) ? Warum fahren Abertausende an sein Grab nach Meron ? Sollten wir nicht eher an dem Tag besinnlich Thora lernen und ein spezielles Mahl einnehmen, damit die Seele des Rabbis erhöht wird ?"

Der sephardische Rabbiner gab die Antwort:
Alles mit Rabbi Schimon bar Yochai hat mit g - ttlichen Wundern zu tun. Von den Römern verfolgt, flüchtete er mit seinem Sohn Elazar nach Nordisrael. Dort versteckten sich bei in einer abgelegenen Höhle, wie uns der Talmud Traktat Schabbat 33 lehrt. Um sich besser zu verbergen, gruben sie sich bis zum Kopf in Sand ein und lehrten sich tagsüber gegenseitig Thora. G - tt erschuf eine Wasserquelle sowie einen Carob Tree (Baum) in der Höhle, damit beide Rabbis Nahrung bekamen. Normalerweise benötigt ein Carob Tree viele Jahre um zu wachsen, doch durch das Wunder G - ttes war der neu erschaffene Baum in voller Ernte.

Nach zwölf Jahren verliessen Rabbi Schimon und Rabbi Elazar die Höhle, denn der römische Prokurator in Palästina starb. Dies bedeutete die Freiheit der beiden verfolgten Rabbiner, da die Politik hatte gewechselt und sie wurden nicht mehr länger verfolgt.
Als sie aus der Höhle kamen, sahen sie etwas weiter entfernt Bauern auf dem Feld arbeiten und Rabbi Schimon wunderte sich, wie es sein kann, dass sich die Juden mit Arbeit abgeben, wo doch solch ein grandioses spirituelles Thoraleben auf sie wartet, wenn sie sich dem voll und ganz hingeben täten. Die Spiritualität allein erhalte einen am Leben.
Daraufhin bestrafte G - tt die beiden Rabbiner, da sie Seine Erschaffung zerstörten. Er nämlich hatte jeden Menschen individuell erschaffen und nicht alle gleich. Zur Strafe mussten die Beiden auf ein weiteres Jahr zurück in die Höhle, damit sie wieder lernten, die Welt mit realistischen Augen und nicht von ihrem hohen sprituellen Level aus zu betrachten.

G - tt also liess mehrere Wunder auf einmal walten, und somit feiern wir ebenso, dass Rabbi Schimon niemals von den Römern gefangen und hingerichtete wurde, sondern vielmehr eines natürlichen Todes starb.
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Da Rabbi Schimon bar Yochai im Judentum ein breites Themenspektrum einnimmt, richtete ich einen extra Label (siehe bei den Labeln rechts) ein.

Mittwoch, April 28, 2010

Antisemitische Übergriffe auf Juden im Jemen


Jemenitische Juden


B"H

Einst blühte die jüdische Gemeinde im Jemen, doch heutzutage verlassen immer mehr Mitglieder das Land aus angst vor Repressalien seitens der moslemischen Bevölkerung. Wenn die jemenitischen Juden das Land verlassen, dann meist Richtung USA und falls nach Israel, dann nur über ein Drittland. Direkte Flugverbindungen zwischen dem Jemen und Israel bestehen nicht.

Jetzt wurde der 22 - jährige Aharon ben Shalom auf einer Strasse in Saana (Jemen) von vier Sicherheitsleuten attackiert. Ben Shalom trug Peyes (Seitenlocken) und den Sicherheitsleuten passte das jüdische Aussehen nicht. Mit aller Gewalt fingen sie an, an seinen Seitenlocken zu ziehen und zum Glück halfen Passanten am attackierten Juden.

Die Polizei in Saana zeigte sich bestürzt und liess einen ihrer Sicherheitsleute verhaften.

Bild des Tages


Die Sonne über Portsmouth / United Kingdom

Dienstag, April 27, 2010

Pessach Scheni - Das zweite Pessach

B"H


Es gibt ja so Feiertage, bei denen weiss man gar nicht, dass sie existieren. Erstens sind sie nicht offiziell und zweitens eher unwichtig und nicht unbedingt im Kalender verzeichnet. Zur Zeit des Zweiten Tempels gab es eine ganze Reihe von Feiertagen, welche nach dessen Zerstörung im Jahre 70 nach Beginn der Zeitrechnung vollkommen in Vergessenheit gerieten. Der Talmud Traktat Schabbat 13b nennt diesbezüglich eine Schrift mit dem Namen "Megillath Ta'anit" eben zu jener Tempelzeit, welche nicht weniger als 35 weitere kleinere Feiertage auflistete.


Am morgigen Mittwoch (28. April) begehen wir "Pessach Scheni - Das zweite Pessach). Ursprünglich war dieser Tag dazu gedacht, Juden, die an Pessach selbst unrein waren und deswegen nicht das "Korban Pessach - Pessachopfer" opfern konnten, eine erneute Möglichkeit zu gestatten, dies nachzuholen. Wer an Pessach unrein war und am Pessach Scheni das Versäumte nicht nachholt, der begeht ein Vergehen mit Absicht und nicht unschuldig, so Rebbe Menachem Mendel Schneersohn, 1789 - 1866, der dritte Lubawitscher Rebbe) im Buch "Sha'arei HaMoadim"). Weiter schrieb der Rebbe, dass Pessach Scheni von jenen Konvertiten zum Judentum genutzt werden kann, welche am ersten Pessach noch keine halachischen Juden waren und erst kurz danach konvertiert sind. Solch ein Konvertiert ist zur Einhaltung des Pessach Scheni verpflichtet. Heutzutage jedoch begehen wir diesen Tag vorrangig damit, mindestens noch eine Mazzah (vom vergangenen Pessach) zu essen.


Der Rambam (Maimonides, 1135 - 1214) erklärte Pessach Scheni sogar für einen Tag, unabhängig vom ersten Pessach vor ca. vier Wochen.


Was wir daraus ersehen ?

Zum Beispiel, dass jeder im Leben eine zweite Chance erhält. Klappt etwas beim ersten Mal aus welchen Gründen auch immer nicht und man selbst ist daran unschuldig, erhalten wir von G - tt einen zweiten Versuch. Genau wie jene Juden, die aufgrund der Reinheitsgesetze zu Tempelzeiten kein Pessachopfer opfern konnten, sondern dies erste vier Wochen später taten.


Rebbe Menachem Mendel Schneersohn (der dritte Lubawitscher Rebbe) beschreibt weiter, dass Pessach Scheni eigentlich nur für diejenigen Juden Bestand hat, die am ersten Pessach kein Opfer erbrachten. Auf uns bezogen heisst dies, dass wer am ersten Pessach an keiner Seder teilnahm bzw. keine Mazza aß, jetzt abermals seine Chance erhält. Eine spezielle Seder ist nicht erforderlich und das Haus muss auch nicht nochmals "kascher le'Pessach" geputzt werden.


Das Chabad - Buch "Sha'arei HaMoadim" betrachtet das Pessach Scheni als Tag der Bereitschaft zur Teschuva (Umkehr zu G - tt). An Schavuot, in ca. drei Wochen, erhalten wir die Thora und vorher sollten wir uns auf den Grund und die Ursache unserer Existenz besinnen. Was tun wir an Pessach Scheni, um eine Tschuva hervorzurufen ? Wir lernen Thora !


Das erste Pessach findet im jüdischen Monat NISSAN und das zweite Pessach im Monat IYAR statt. Im Nissan (das erste Pessach) findet die Verbindung der oberen spirituellen Welten mit der unseren materiallen von oben nach unten statt. Beim Pessach Scheni hingegen sind wir es, die unsere Welt mit den oberen verbinden. Somit bildet das zweite Pessach eine Vervollkommnung des ersten Pessach. Zusammen bilden sie ein Ganzes.


Das Pessach - Opfer gehört allein den Juden, denn die anderen Völker waren keine Sklaven des ägyptischen Pharaos. Das Pessach - Opfer ist somit eine reine jüdische Angelegenheit (siehe Sha'arei HaMoadim zu Pessach Scheni).

Meron is going Business


Chassidut Satmar (Rebbe Zalman Leib) bei ihrem Lag Ba'Omer Feuer vor ihrer Beit Midrash in Yoel Street / Jerusalem.



B"H


Wann genau ist dieses Jahr Lag Ba'Omer (der 33. Tag der Omer - Zählung) ?
Eine sehr gute Frage, denn das Jerusalemer Oberrabbinat sowie anderweitige Rabbiner planen, den Beginn der Lag Ba'Omer Feierlichkeiten eventuell ganz auf Sonntag zu verschieben, da der Verdacht bestehe, dass so mancher Jude vor lauter Lag Ba'Omer Begeisterung sein traditionelles Feuer zu früh zündet und somit den Schabbat bricht.

Nichtsdestotrotz werden auch in diesem Jahre wieder mehrere 100,000 meist relig. Juden in Meron, im Norden Israel am Grabe des Rabbi Schimon bar Yochai erwartet. Rabbi Schimon bar Yochai wird als Autor des kabbalistischen Buch ZOHAR betrachtet und war ein Tanna zu talmudischen Zeiten. Er und sein Sohn Elazar sind unzählige Male im Talmud genannt. Rabbi Schimon starb am Lag Ba'Omer und aus diesem Grund versammelt sich alles um sein Grab in Nordisrael (bei Safed).



Am Grab von Rabbi Schimon bar Yochai in Meron. Männer und Frauen haben getrennte Eingänge !


Mit dem 33. Tag im Omer (der 50 Tage zwischen Pessach und Schavuot) geht ebenso die Trauerperiode um die 24,000 Schüler des Rabbi Akiva zuende. Dann darf sich wieder rasiert, die Haare geschnitten sowie geheiratet werden. All das war in den 32 Tagen zuvor aus Trauergründen nicht erlaubt gewesen.



Am Grabe Rabbi Schimons


Schon in dieser Woche wird das kleine Meron dicht besiedelt sein und ganze Families sowie chassidische Gruppen samt ihrem Rebben reisen an und campen um das Grab herum. Meron macht Business, denn fuer ein Bett in einem Lagerraum werden ganze 700 Dollar verlangt.
Da nehme man sich lieber ein Zelt und campiere im Freien. Falls noch Platz vorhanden sein sollte.:-)

 

In Meron an Lag Ba'Omer

Lag Ba'Omer Pshkevilim (Mitteilungsposter)



Kommt nach Meron am Lag Ba'Omer, aber passt auf, den Schabbat nicht zu brechen ! Die Busse nach Meron verlassen haredische (ultra - orthodoxe) Stadtteile (Jerusalems) erst nach Schabbatausgang gegen 21.15 Uhr !

Montag, April 26, 2010

Quellen und Perfektionistentum

B"H

Rabbinische Quellen im Judentum sind mir wichtig ! Nicht, dass ich mich von allem und jedem einwickeln lasse, doch Quellen aus dem Talmud, der Halacha, der Thora oder Kommentare sind absolut notwendig. Nebenbei habe ich meine eigene Meinung und tue diese genauso kund, doch nur herumschweben und mir etwas Ausmalen bzw. so zurechtschieben, was nicht ist, ist mir zuwider. 

Und wie das so ist, Quellen sind mit Arbeit verbunden, denn sie sind ja erst einmal zu recherchieren. Neulich bat mich eine Leserin meines englischen Blogs zum Thema "Meschiach und was chassidische Rebben dazu meinen" zu verfassen. Ein riesen Thema mit wahnsinnig vielen Quellen. Das Resultat ist, dass einige Artikel erst nach einer gewissen Zeitspanne fertiggestellt sind. Zu perfektionieren darf man auch wieder nicht, denn sonst bewegt sich nicht viel und ein Ende ist nicht abzusehen. 

Alles in allem aber bin ich kein Mensch, der sich frei etwas zurechtschustert und Texte aufs Geratewohl oder emotional auslegt, sondern jemand, der erst einmal durch Texte sucht, um dann eine verwertbare Mitte zu finden.

Orthodox JA, aber wieviel ?

B"H

Wie weit soll man sich der jüdischen Orthodoxie hingeben ? 
Darüber macht sich seit geraumer Zeit der New Yorker Blogger von "Rebbe Stories" so seine Gedanken. Sein Blog begann mit den Stories chassidischer Rebben und mittlerweile berichtet Y. von seinen persönlichen Erfahrungen als ein Baal Teshuva (später im Leben relig. geworden) in der litvisch haredischen Welt New Yorks und Umgebung. Die Yeshiva, die er oft erwähnt ist "Lakewood" bei New Jersey. Neben MIR oder Brisk eine Hochburg litvischer männlicher Ultra - Orthodoxer.

Y. zeigt sich aufgrund von Korruptionsskandalen in der Orthodoxie verbittert. Insbesondere der Skandal des Rebben der Chassidut Spinka (in den USA) erschütterte vor mehr als einem Jahr die chassidische Welt in den USA. Der Rebbe wurde wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung verhaftet. Manche sehen in ihm dem Unschuldigen, andere einen Kriminellen.

Wer sich zum relig. Leben innerhalb des haredischen (ultra - orthodoxen) Judentums entschliesst, der muss förmlich mit privaten bzw. emotionalen Rückschlägen rechnen. Nicht alles ist so rosarot wie man es gerne hätte und nicht immer funktioniert der Übergang nahtlos.
Und was noch hinzu kommt: Nicht jeder Rabbiner ist so toll, wie der Anfänger vielleicht annimmt. Auch bei mir läuft nicht alles nahtlos und manchmal steckt man geradezu in einem Wust von Hin und Her.

Zwei unterschiedliche Sichtweisen in englischer Sprache, die manchem Leser vielleicht einen klitzekleinen Einblick in die Gefühlswallungen geben.


Sonntag, April 25, 2010

"Nationalreligiös : Haredi" - Ein Wechselbad der Gefühle


Haredim 

Photo: Israelity

B"H

Am Erev Shabbat (Freitag abend) war ich in Mea Shearim (einer der ultra - orthodoxen Stadtteile Jerusalems) eingeladen. Eines von so mehreren Ehepaaren, die ich dort kenne, lädt am Schabbat gleich mehrere Gäste ein. Fast alle aus der haredischen (ultra - orthodoxen) Welt. Yeshivastudenten, Seminargirls oder es schauen Nachbarn oder Bekannte vorbei.

Wie bei sovielen Familien in dem Stadtteil ist es üblich, dass sobald Gäste im Haus sind, Männlein und Weiblein in zwei getrennten Räumen sitzen. Wenn der Familienvater Kiddusch (Segen über den Wein) macht, dann hören die Frauen gewöhnlich nur den Segen, sehen ihn aber nicht.

Im Hause des Rebben der Chassidut Toldot Aharon wird das, meines Wissens nach, am strengsten gehandhabt, denn dort sind beide Räume nur durch ein kleines Fenster in der Wand miteinander verbunden.

Da vorgestern fast dreissig männliche Besucher (meist aus Yeshivot in der Nachbarschaft wie Brisk) eintrudelten und die Weiblichkeit in der Minderzahl war, wechselten wir Räume, denn bis zu dem Zeitpunkt vereinnahmten die Frauen den größeren Raum. Wir mussten alle in die Küche, damit die Männer in unseren Raum wechseln und wir danach in den ihren.

Auf weiblicher Seite waren wir vier Israelis, eine Amerikanerin, die Gastgeberin, ihre Tochter und ein paar der Enkelkinder. Mittendrin strömten sieben nationalrelig. Mädchen aus einer nationalrelig. Schule herein. Alle von ihnen im Alter von ca. 17 - 18 Jahren, doch noch nicht im Scherut Leumit (Zivildienst für nationalrelig. Frauen, die nicht zur Armee gehen). Wir waren am Essen als die Diskussion so richtig begann. Die Nationalrelig, sind bekannt für ihre Antipathie, wenn es um die haredische Gesellschaft geht. Sobald sie auf einen Haredi treffen, beginnt die Endlosdiskussion und die Dati'im Leumim wollen den Haredi von ihrer Sichtweise überzeugen. Und so auch am Freitag abend.

Bei Haredim sei alles immer so komisch, begannen die Mädels. 
Unsere Gastgeberin weiss um die Mentalität der Nationalrelig. und fragte zurück: 
"Wieso denn das ? Was ist denn hier komisch ?"
"Na, bei Euch sitzen alle immer getrennt. Das ist doch doof".
"Das ist halt so die Sitte unserer Familie. Bei uns hängt Männlein und Weiblein nicht einfach so zusammen, wenn wir Gäste haben.
Alle immer zusammen und so. Wir sind ja keine Tiere".



Nationalreligiöse 

Photo: Life


Nun muss man die (einmalige) Mentalität unserer Gastgeberin kennen und es fällt mir ausgesprochen schwer, diese zu beschreiben. Manchmal etwas flappsig, doch immer auf den Punkt, denn sie hat es mit der Tradition.

Die Aussage jedenfalls brachte die Nationalrelig. in Rage. Sie seien auch keine Tiere und in ihrer Gesellschaft gehe es auch gesittet zu. Nur eben nicht so.

"Findest Du Dein Leben gut ?" fragten sie die Gastgeberin.
"Was hat das jetzt mit meinem Leben zu tun ? Ich bin zufrieden und meine Kinder sind es auch !"
"Glaubst Du nicht, dass Du Deinen Kindern niemals die Chance gegeben hast, ihr eigenes Leben zu bestimmen ? Vielleicht wollen die ja gar nicht so sein wie Du, sondern offener ?" legten die Nationalrelig. los.
"Meine Kinder sind aber zufrieden und wollen gar nichts anderes. Im Gegenteil sie erlegten sich noch mehr eigene Gesetze (Chumrot) auf als ich mir".

Dann ging die Diskutiererei mit einer der anwesenden haredischen Frauen los: 
"Es muss ja wohl jeder seinen Weg selber finden, so die Nationalrelig. Und bei Euch ist ja die Suche noch nicht einmal erlaubt".
"Tz, tz, ich habe meinen Weg gesucht und gefunden".
"Du vielleicht, andere nicht".

Es gab Momente, bei denen ich dachte, dass die Nationalrelig. das Handtuch schmeissen und gehen. Taten sie aber nicht, denn die Gastgeberin ging auf sie ein. Plötzlich gaben nämlich zwei der nationalrelig. Israelinnen zu, selber chassidische Verwandte bei Gur und Sadigura zu haben. Am Ende war die Gastgeberin mit diesen zwei Mädels gut Freund, mit dem Rest weniger. 
Wie schnell sich aber die Atmosphäre ändern kann ist unglaublich.

Auf alle Fälle war es kein langweiliger abend !

Freitag, April 23, 2010

Schabbat Schalom

B"H

Ausruhen steht an erster Stelle an diesem Schabbat. Relaxen + relig. Aktivitäten, denn ohne die geht es auch nicht.

Hier zwei Videos der israelischen Chazanut. Unter anderem mit Chazan Chaim Adler. Das obere Video zeigt einen Abendg - ttesdienst (Maariv) und ich glaube, es wurde in der Tel Aviver Hauptsynagoge aufgenommen.

Das untere Video zeigt sechs Chazanim, die "Adon Olam - Herrscher der Welt" singen. "Adon Olam" kennt viele unterschiedliche Melodien und die in dem Video ist bekannt, doch nicht die bekannteste.

Ich liebe Adon Olam, welches schon im Morgengebet (Schacharit) erscheint.


"Schabbat Schalom" an alle Leser !






Donnerstag, April 22, 2010

Parashat Acharei Mot - Kedoschim - פרשת אחרי מות - קדושים



B"H

Die Thoralesung für diesen Schabbat

An diesem Schabbat lesen wir wieder einmal zwei Thoraparashot auf einmal: 
Acharei Mot und Kedoschim.

In all den vorherigen Parashot wie Vayikra, Zav, Schmini, Tazria, Metzorah und Acharei Mot gab uns G - tt Unmengen von Gesetzen (Mitzwot) wie wir uns REIN (Tahor) zu halten haben. Jetzt in Kedoschim sagt G - tt den Juden, dass sie heilig sein sollen, weil Er heilig ist.

Rabbi Samson Raphael Hirsch kommentiert, dass die Juden die Regeln erhalten mussten, um sich danach zu richten und somit ihr moralische Ziel in dieser Welt zu erreichen. Das Fundament des jüdischen Lebens an sich.

Die Parashat Kedoschim bereitet uns eine Fülle von Gesetzen; insbesondere des sozialen Spektrums wie das Verhalten zu den Mitmenschen und nicht nur zu G - tt.
Worauf ich jedoch ganz besonders eingehen will, ist das Thema "ORLAH", welches in Vayikra (Leviticus), Parashat Kedoschim 19:23 - 25 angeschnitten wird. "Orlah" hat neben dem Thorakonzept eine zweite Bedeutung: Die Vorhaut eines Mannes.
Hier in der Thoraparasha aber handelt es sich um die Obstbaumernte und die Ausführungen dazu werden uns auf eine kleine Reise führen.

Und Du sollst in das Land kommen und jeden möglichen Baum, welcher der Ernährung dient, pflanzen. Während der ersten drei Jahren nach der Baumpflanzung ist es verboten, dessen Früchte zu verzehren.

Hierbei sei anzumerken, dass das Verbot der Orlah nur für Obstbäume gilt und nicht etwas für Bäume, die als Hecken oder ähnliches dienen.

Im vierten Jahr nach der Baumpflanzung wurde die Obsternte nach Jerusalem in den Tempel gebracht und dort, in Anwesenheit G - ttes, gegessen. Dies geschah mit festlichen Aktivitäten und die Leute freuten sich über ihre Ernte. Es wurde G - tt gedankt, denn Er war es, welcher die Ernte und die Bäume erst hervorbrachte. Die Ernte rief den Juden ins Bewusstsein, wie sehr die Welt von G - tt abhängig ist.

Im fünften Jahr darf jeder unbegrenzt die Früchte eines Baumes verzehren. Aus der Thora lernen wir, dass diese Mitzwah nur für Israel gilt.

Warum aber das Gesetz der Orlah und dem Nichtessen des Obstes in den ersten drei Jahren nach der Pflanzung eines Baumes ? Was ist der Grund hierfür ? G - tt zu danken, dass er uns eine reiche Obsternte zukommen liess ? Danken wir Ihm nicht schon in dem Segen, welchen wir vor und nach dem Essen des Obstes sagen ?

Eine Idee auf die Frage des WARUMS fand ich bei Rabbi Moshe Sofer oder auch Chatam Sofer, 1762 - 1839, genannt.

Die Orlah finden wir schon in Zeiten von Adam HaRishon und Chava (Eva) im Paradies (Gan Eden). Wie wir alle bereits wissen, scheiterte Adam daran, am Baum des Wissens (Etz HaDa'at) einen Tikun (Seelenkorrektur) zu begehen. G - tt hatte ihm aufgetragen, nicht von dem Baume zu essen, doch von ALLEN anderen Bäumen im Paradies. Und was macht Adam ? Er konnte sich nicht beherrschen und aß. Somit verpasste es das erste Ehepaar in der Menschheitsgeschichte in die Unendlichkeit einzugehen und wurde sterblich. Ihre extrem hohen Seelenlevel wurden ihnen genommen und nichts mehr war es mit der Unsterblichkeit. Zusätzlich flogen sie auch noch aus dem Paradies.

Der Chatam Sofer zitiert an dieser Stelle einen bedeutenden und wichtigen Raschi - Kommentar zu Genesis (Bereschit) 1:11 - 12. Dort nämlich trägt G - tt der Erde (dem Boden, Land, wie man es auch nennen will) auf, Bäume wachsen zu lassen. ETZ PRI - so verlangt G - tt es von der Erde - sollen wachsen. Raschi sieht in ETZ PRI einen Obstbaum, dessen Stamm, Zweige und Blätter genauso schmecken wie seine Früchte.

Man stelle sich einen Kirschbaum vor, bei dem man in den Stamm beisst und dieser schmeckt, wie die Kirschen selbst !

Genauso hatte es sich G - tt ursprünglich gedacht, doch die Erde hielt sich nicht an G - ttes Wunsch. Im nächsten Satz dann lautet es:
VATOZE HAARETZ = Und die Erde brachte hervor …
ETZ OSSEH PRI = Bäume, die Früchte tragen …
VE LO HAETZ PRI = Aber der Baum an sich war keine Frucht …
  


Deswegen wurde bei der Bestrafung Adams auch die Erde mit einbezogen (siehe Bereschit 3:20). Auch die Erde hatte einstmals gesündigt als sie sich nicht an den Willen G - ttes hielt und absichtlich die falschen Bäume hervorbrachte.

Die Erde also sündigte zuerst und von ihre wurde der erste Mensch (Adam HaRishon) geformt. Unwillkürlich ging somit das Fehlverhalten bzw. die Neigung dazu von der Erde in den Menschen über.
Adam hätte widerstehen können, tat es aber nicht.

Der Chatam Sofer zitiert den kabbalistischen ZOHAR (veröffentlicht im Jahre 1290 in Spanien): Erst drei Jahre nach einer Obstbaumpflanzung bringt die Erde "Keduscha - Heiligkeit" hervor. Zuvor befindet sich in ihr noch zuviel "Koach HaChizoni" - äußere und eventuell negative Einflüsse, die durch das Essen der Frucht auf den Menschen übertragen werden können. Aus diesem Grunde heraus essen wir in den ersten drei Lebensjahren eine Obstbaumes dessen Früchte nicht.

Eine brilliante Schlussfolgerung des Chatam Sofer, wie ich finde.

"Schabbat Schalom"

Mittwoch, April 21, 2010

"Nefesh HaChaim" von Rabbi Chaim von Volozhin

B"H

Man möge es glauben oder nicht, angefangen habe ich einmal bei Chabad (Lubawitsch) sowie den litvischen Haredim (Ultra - Orthodoxe). Beides zusammen, obwohl dies schier unglaublich klingt. Auf einem litvischen Girl's Seminar lernte ich und abends ging ich zu Chabad zwecks chassidischer Studien. Nichts Ungewöhnliches und ich kenne bis heute viele Leute, die das betreiben. Mit oder ohne Wissen ihrer  Rabbiner, denn die Litvischen sind nicht gerade von Chabad begeistert. 

Und bis heute habe ich gute Kontakte zu litvisch + Chabad. Warum auch nicht ?
Litvisches Judentum bedeutet haredi (ultra - orthodox), doch halachagebunden und weniger schwebend (wie manche sagen, obwohl das nicht immer so stimmt). Dass alle Chassidim ausschliesslich auf Kabbalah und Mystik aus sind und durch die Spähren schweben, ist ein allzu häufiges litvisches Vorurteil. Liegt wohl an der Geschichte und ihrem Begründer, dem großen litvischen Rabbi, dem Gaon aus Vilna.

"Litvisch" bedeutet "(aus) Litauen". Vor dem Holocaust war Litauen voll mit Yeshivot. Litvisch (a la Vilna Gaon) sowie chassidisch (man schaue auf Chabad oder die chassidische Gruppe Karlin - Stolin). Einst waren sich beide Gruppierungen spinnefeind; bis in die 70iger, 80iger Jahre hinein, wenn man den Streit zwischen dem letzten Lubawitscher Rebben Menachem Mendel Schneerson sowie dem litvischen Rabbi Schach denkt.
Heute erlebe ich die Auseinandersetzungen weniger schlimm, was nicht heißt, dass es sie nicht gibt. Litvaks, die Litvischen, haben eine andere Mentalität. Manchmal sogar einen eigenen Klang der Sprache. Schwarzer Hut, weisses Hemd und kurzes Jackett, so erkennt man sie von weitem. Wer an ihren Shiurim (relig. Vorträgen) teilnimmt, der muss umdenken. Von chassidisch auf litvisch; eine kleine Ideologieänderung.

Wer als Jude plant, in die haredische Gesellschaft einzusteigen, der sollte meiner Meinung nach "litvisch" beginnen. Die Litvaks haben ein hervorragendes Yeshiva / Seminarsystem, an dem ich selbst einmal eineinhalb Jahre teilnahm. Bereut habe ich es gewiss nicht und bis heute gehe ich ab und zu in eine litvische Synagoge. Halachot und Gemara (talmudisch - rabbinische Diskussionen) lernte ich bei den Litvaks. Eine gute relig. Basis bieten die Litvischen auf alle Fälle, obwohl nicht alles Halacha ist und ein Jude genauso spiritueller Nahrung bedarf wie des Chassidismus.

Wenn wir in die Geschichte schauen, dann stellen wir fest, dass viele einstige große chassidische Rabbiner einst bei den Litvaks lernten und später zum Chassidismus kamen. Heute finden wir als große Führer / Rabbinerpersönlichkeiten Rabbi Eliyashiv, Rabbi Wosner, Rabbi Steinmann oder den Schwiegersohn von Rabbi Eliyashiv - Rabbi Kanievsky; früher auch Rabbi Moshe Feinstein. Ebenso litvisch sind die Soloveichiks, große Teile der antizionistischen Edah HaCharedit oder sogar der Neturei Karta. Rabbi Kotler von der berühmten "Lakewood Yeshiva" in New Jersey / USA oder die Jerusalemer MIR Yeshiva.



Die berühmte Volozhin Yeshiva in Litauen. Gegründet im Jahre 1803 von Rabbi Chaim von Volozhin.


Obwohl es die Litvischen, wenn auch nicht in der heutigen Form schon vor dem Vilna Gaon (1720 - 1797) gab, so breiteten sich gerade die Ideologien sowohl als auch die Strukturen erst mit dem bekannten Schüler des Rabbi Eliyahu von Vilna, mit Rabbi Chaim von Volozhin (21. Januar 1749 - 14. Juni 1821) und seiner Volozhin (in Litauen) Yeshiva aus. Der eigentliche Nachname des Rabbi Chaim war Ickovitz. Er war der Großvater des ersten großen Rabbis des Soloveichik Clans.

Rabbi Chaim berühmtestes Buch dürfte "Nefesh HaChaim - Seele des Lebens" sein. Bis heute studiert und Bestandteil meiner favorisierten Lektüre. Einstmals hörte ich, dass Rabbi Chaim von Volozhin dieses Buch als eine Art litvische Antwort auf chassidische Kabbalahauslegungen gedacht ist.

Gleich zu Beginn erklärt Rabbi Chaim in "Nefesh HaChaim" was es bedeutet, wenn G - tt sagt, er habe den Menschen in Seinem Ebenbild erschaffen.

Hierauf gab schon der Rambam (Maimonides, 1135 - 1204) die Antwort in seinem Buch "Moreh Nevuchim - Der Führer der Unschlüssigen). Auch fasste der Rambam die 13 Glaubensgrundsätze des Judentum zusammen und einer davon lautet, dass G - tt weder Körper noch Form besitzt. Was G - tt vielmehr aussagen wollte war, dass der Mensch mit einem Intellekt / Verstand ausgestattet ist und eben das gilt als Ebenbild G - ttes.

Auch Rabbi Chaim von Volozhin spielt hierzu auf den menschlichen Intellekt an. Ferner besitze der Mensch eine höhere Art der Seele; von G - tt in den höheren spirituellen Welten erschaffen. Das einzige, wodurch sich G - tt uns bemerkbar macht bzw. zeigt, sind Seine Taten auf Erden.


Links:


Ponibez zeigt (Israel)flagge



Alljährlich immer wieder neu heiss diskutiert: Wird die litvische Yeshivat Ponibez in Bnei Brak am Unabhängigkeitstag Flagge zeigen oder nicht ?

Ja, sie tat es !

Rabbinerpersoenlichkeiten zum israelischen Unabhaengigkeitstag

B"H

The words of our sages:



Rabbi Avigdor Miller
"The State of Israel solves nothing. All 'problems' remain the same, and new ones are created: 1) The Arabian lands have been rendered uninhabitable for Jews; 2) constant wars with neighbors must be waged, incurring huge military expenditures and loss of many lives, in addition to constant peril; 3) it has exacerbated Jew-hatred in the nations, due to Arab influence and also to embroilment with the foreign policy of the nations; 4) and the proponents of the State of Israel attempt to kindle a fire under the Jews in all lands in order to make their position untenable so that they emigrate to augment the population of the new State." (Sing You Righteous, p. 25)


Rabbi Yosef Yitzchok Schneersohn of Lubavitch
"I am against the proposed Jewish state. It would be a calamity for the Jews, and in a short time they will realize what a calamity it is."


Rabbi Yitzchok Zev Soloveitchik
"The Rambam says that Meshiach will bring the Jewish people out from under the rule of the nations. Whoever believes there can be a redemption from the rule of the nations without Meshiach, is lacking complete emunah in Meshiach." (Yalkut Divrei Torah)


"Reb Meir Soloveitchik related that the Brisker Rav once asked: Why is the wording of the last oath different from the first two? In the first two (Shir Hashirim 2:7 and 3:5) it says "If you arouse and if you awaken," and in the last one (8:4) it says "Why do you arouse and why do you awaken?" The answer is, he said, that the first two oaths are said to the Jewish people before they make any attempt to throw off the yoke of exile. "Do not do it..." for if you do it will be bitter. But Shlomo Hamelech foresaw in his ruach hakodesh that there would come a time when the Jews would indeed try to force the end. After they have already tried, and seen the bitter consequences ("I will permit your flesh") Hashem calls to them: Why do you continue in your folly of fighting with the nations? Don't you see what the results are? Why are you asking for more?" (Uvdos Vehanhagos Leveis Brisk, v. 4 p. 187)


Rabbi Chaim Soloveitchik
"The Jewish people have suffered many plagues - the Sadducees, Karaites, Hellenisers, Shabbesai Zvi, Haskalah, Reform and many others. But the strongest of them all is Zionism." (Mishkenos Haro'im p. 269)


Rabbi Aharon Kotler
"Rabbi Wasserman, Rabbi Kotler, Rabbi Rottenberg from Antwerp, and the rabbis from Czechoslovakia and Hungary were unanimous in rejecting any proposal for a Jewish state on either side of the Jordan River, even if it were established as a religious state, because such a regime would be a form of heresy in our faith in the coming of Moshiach." (Hapardes, August 1937)


The Chazon Ish
On the fifth of Iyar in the last year of the Chazon Ish's life, he was honored to be sandek at three different brisin. Still, he requested that Tachanun be said, lest someone come later on and testify, "The Chazon Ish did not say Tachanun on the fifth of Iyar," without revealing the circumstances. He once said, "It would have been proper to declare the fifth of Iyar a public fast day." (Mishkenos Haro'im, p. 1196)


The Satmar Rebbe, Rav Yoel Teitelbaum
"If we were to put all the sins of this generation and all the transgressions committed in the entire world on one side of a scale, and the Zionist state on the other side, it would outweigh everything, for it is the poisonous source of the worst defilement, the worst cause of damage in the entire world, and they are ones who defiIe the entire world." (Vayoel Moshe, Introduction, p. 11)


The Chazon Ish
"Why do we mention the miracles of the Exodus from Egypt every day, but not the miracle of Purim? It was a very great miracle, in which the entire Jewish people was saved from death! The answer is that regarding the future redemption, Scripture states, "I have adjured you not to arouse or awaken the love before it is desired" (Shir Hashirim 2:7). We are forbidden under oath to force the hour, to make any effort toward the redemption and the coming of mashiach. This is why our Sages say that mashiach will come only when we take our minds off him (Sanhedrin 97a). This is the meaning of the verse, "I will show wonders like in the days when you went out of Egypt" (Michah 7:15): the future redemption will be similar to the Exodus, which happened when we took our minds off it· Israel did not force the hour, nor did they make any efforts toward the Exodus. They continued their labor and affliction until G-d sent Moshe, His chosen, to take them out. This is why we remember the Exodus every day, to teach that the future redemption
will be similar to the Exodus. Israel will not force the hour or take any physical action toward the redemption, but rather everything will be done on its own, an act of Heaven. In the miracle of Purim, on the other hand, Mordechai forced the hour by sending Esther to the king in violation of the law, thus endangering her life, although there were still many months left before the fulfillment of Haman's decree. Perhaps Jews would learn from this story that now as well, we must force the hour and take action to bring mashiach by force. Therefore, we do not mention the miracle of Purim daily."


Rav Chaim Elazar of Munkacz
"After the sin of the spies, Moshe told the Jewish people, 'Do not go up and do not fight.' But they went up anyhow, 'and the ark of the bris of Hashem and Moshe did not move from the camp.' This is a prophecy about our time: the Zionists go up to Eretz Yisroel with a strong hand to found colonies and fight with the gentiles. This is against the command of Hashem Yisborach, who warned against this way, and said it would be bitter in the end. But the ark and Moshe - the Torah, the Torah leaders, and the loyal Jews - did not move from the camp to join the Zionists. 'And they beat them and destroyed them until Chormah' - refers to the destruction and the killings we have seen in Jerusalem near the Kosel Hamaaravi (in 1929)." (Chaim Veshalom)

Dienstag, April 20, 2010

"Inside Time" - Schabbat, eine neue Zeitdimension

B"H

Inside Time
Basierend auf den Lehren des Lubawitscher Rebben Menachem Mendel Schneerson, Ausgeführt von Yanki Tauber

Der Schabbat stellt den Schlüssel in eine neue Zeitdimension - eine Dimension, welche außerhalb unseres Wochenalltags liegt. Nach jedem Schabbat kehren wir wieder in unsere zeitgebundene sowie zeitbeherrschende Existenz zurück. Zeit im Sinne von Bewegung und Fluß beginnt erneut. Innerhalb der Woche werden wir von allem Negativen herausgefordert und beeinflusst. Der Schabbat hingegen symbolisiert das messianische Zeitalter. Eine vollkommmene Ruhe und ein "in sich selbst Gehen", welches einer "inneren Reise" gleichkommt.

G - tt erschuf den Menschen nach Seinem Ebenbild - das Gute und Perfekte reflektierend. Die Werktage symbolisieren eine Seite unserer Existenz; nämlich die, von äußeren Dingen beeinflusst zu werden. Ein Existenzkampf, der unsere Seele beeinflusst, anders zu leben als unsere wahre Identität. In Wahrheit jedoch ist diese "Realität des Alltages" eine Verzerrung unserer Persönlichkeit.

Jeder Schabbat bildet einen Vorgeschmack auf die Zukunft und bietet uns Kraft, den Alltag zu meistern. Selbst dann, wenn wir nach wie vor imperfekt sind, am Schabbat bekommen wir immerhin einen kleinen Einblick in jene Spähre, in welcher alles einmal perfekt sein wird. Für einen winzigen Augenblick spüren wir es bereits.

Montag, April 19, 2010

Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook

B"H

Wer kennt ihn nicht in jüdischen Kreisen ? Ob Anhänger oder Gegner, Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook war und ist berühmt. Allein seine Schriften werden bis heute studiert und diskutiert. Seine Essays lesen sich wie Prophezeihungen, welche auf die Geburt des Staates Israel hinweisen (siehe Klappentext zum Buch "War and Peace").

Geboren wurde er im Jahre 1865 in Greive, nahe Dvinsk in Lettland. Seine Eltern waren Rabbi Shlomo Zalman und Perel Zelata - die Tochter von Rabbi Rephael - seinerzeit einer der ersten Chassidim des Lubawitscher Rebben Menachem Mendel (dem "Zemach Zedek").
Unter anderem lernte Rabbi Avraham Yitzchak in zahlreichen Yeshivot; davon eineinhalb Jahre in der berühmten "Volozhin Yeshiva", die einst vom Anhänger des Vilna Gaon, Rabbi Chaim von Volozhin, gegründet worden war. In Volozhin lernte er ganze achtzehn Stunden am Tag. Der damalige Leiter der Volozhin Yeshiva, Rabbi Naftali Zvi Yehudah Berlin (bekannt unter dem Namen "Der NETZIV") hatte einen immensen Einfluss auf Rabbi Avraham Yitzchak Kook.

Im Frühjahr des Jahres 1886 heiratete er im Alter von 20 Jahren.

Bald wurden seine Schriften vielfach publiziert. Er bekam eine Stelle als Gemeinderabbiner in Zoimel / Litauen, wo er sieben Jahre lang tätig war. Im Jahre 1902 verstarb Rabbi Naftali Hertz HaLevi, der Rabbiner von Yaffo. Rabbi Kook übernahm die Rabbinerposition im Jahre 1904.
Gleich nach seinem Eintreffen machte er sich daran, die Barrieren zwischen den Religiösen sowie den Säkuleren Lagern aus dem Wege zu schaffen. Während andere Rabbiner die säkuleren Juden ignorierten, machte es sich Rabbi Kook zur Aufgabe, jenen die Thora näherzubringen. Das Land musste bebaut werden und der Rabbi ermutigte die Juden dies in die Tat umzusetzen. Außerdem unterhielt er sich mit jedem Juden und stattete vielen, egal, ob religiös oder nicht, private Besuche ab.

Im Jahre 1916 wurde er Rabbiner bei der "Machzikei HaDa'at" Gemeinde in London. Im Jahre 1919 machte er sich auf, um Rabbiner in Jerusalem zu werden. Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook wurde der erste offizielle Oberrabbiner Palästinas (von 1921 - 1935). Die Antizionisten Mea Shearims ernannten aus Protest einen der ihren Rabbiner zu ihrem Oberrabbiner; nämlich Rabbi Yosef Chaim Sonnenfeld.

Im Jahre 1935 erkrankte er an Krebs und noch im selben Jahr darauf verstarb er.

Einige seiner Lehren:

So wie der Baal Shem Tov sagt, dass eine Person G - tt auf allen möglichen Wegen dienen muss, so muss ein jeder die Zeit des Meschiach erwarten.
(Igrot 1, Seite 142)

Rabbi Kook sah in der Wiederbesiedlung Israels den ersten Schritt auf dem Wege zur Ankunft des Meschiach.

Einmal kam eine Gruppe deutscher Immigranten zum Rabbi. Die Immigranten vermissten ihre deutsche Heimat und sie litten furchtbar unter Heimweh. Rabbi Kook antwortete ihnen: Was unterscheidet den Flug einer Wolke von dem einer Taube ? Die Wolken bewegen sich, ohne das sie es wollen; sie werden ganz einfach vom Wind angetrieben. Eine Taube dagegen fliegt, wann immer sie Lust hat und wohin sie will. Wenn sie ihr Nest vermissen, fliegen sie nach Hause.
So prophezeihte Jesaja (Yeshayahu): Dass Zion (die Juden) eines Tages wieder in ihr Land zurückkehren würden. Einige von ihnen täten dies aus der Sehnsucht nach der Heimat, sprich "dem Nest" wie bei der Taube. Andere wiederum verlieren ihre Heimat und werden auf diese Weise nach Israel "getrieben" wie die Wolken vom Wind. Die Rückkehr jener mit dem Winde hat schon begonnen und möge G - tt Euch helfen, Eurer Dasein hier bald den Tauben gleichzumachen, die sich nach ihrem Nest sehnen.
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Quelle:

"Celebration of the Soul" - Thought of
Rabbi Avraham Yizchak Kook - von
Rabbi Moshe Zvi Neriyah


Link:

Rav Kook.Net