B"H
Es dürfte kaum einen Juden auf dieser Welt geben, der nicht wenigstens einmal im Leben mit der chassidischen Gruppe CHABAD (Lubawitsch) konfrontiert worden ist. In Deutschland sind die Lubawitscher zum großen Konkurrenten der regulären orthodoxen Gemeinden geworden und das ist gut so. Konkurrenz ist gut fürs Geschäft und gerade die Chabadnikim wissen, wie man Leute anzieht.
Ein jeder kann zu Chabad stehen wie er will und ich verzichte an dieser Stelle auf sämtliche Kontroversen wie das Thema "Meschichisten" oder den "Antizionismus der Gruppe". Trotz allem Hin und Her, Chabad ist erfolgreich im Outreach und jeder Jude auf Reisen findet sogar auf dem "Mond" sein koscheres Schabbatessen.:-)
Vor einigen Wochen berichtete mir ein Chabad - Rabbiner, dass da ein neuer Schaliach (Chabad Abgesandter) in den Jerusalemer Stadtteil Rehavia zieht. Ich fand die Sache sehr interessant und kontaktierte den zu der Zeit noch in New York weilenden neuen Schaliach. Ich wolle in meinen Blogs über die Einrichtung eines neuen Chabad Centers berichten. Wie wird das ganze gehandhabt, wer ist verantworlich und wie genau wird ein Umfeld, sprich, eine Gemeinde, aufgebaut ?
Eines ist sicher: Chabad ist flexibel und schnell bei der Sache. Es wird weder aufgeschoben noch sich erst einmal zur Ruhe gesetzt und dann "Schaun mer mal". Im Gegenteil, bei Chabad geht es ans Eingemachte und es wird losgelegt !
Heute traf ich mich mit dem mittlerweile eingetrudelten neuen Schaliach. Rabbi Yisroel Goldberg, Vater von fünf Kindern und Ehemann einer Israelin, erklärte sich bereit, Fragen zu beantworten und er sah mir von Beginn an nicht so aus als scheue er Fragen welcher Art auch immer. Energisch kommt er daher und legt los.
Noch ist er auf der Suche nach einer passenden Lokalität des neuen Chabad Hauses, doch das wird schon. Zuversichtlich und vor Energie nur so sprudelnd, hat Rabbi Goldberg schon weitere Pläne für die Zukunft. An Sukkot (dem Laubhüttenfest Ende September) wird eine Einweihungsfeier in einem Jerusalemer Park stattfinden. Shiurim (relig. Vorträge) sowie einen Suschi - Kochkurs soll es geben. Im Januar startet ein Baal Shem Tov - Kurs und und und. Der Rabbi sieht seine wichtigste Herausforderung im zwischenmenschlichen Bereich. Ein Ansprechpartner will er sein und wer auf Synagogensuche ist, der kann sich bei ihm gerne umschauen.
Anmerkung:
Bei Chabad herrscht die Politik, dass nur Juden eingelassen werden !
Ferner erklärte mir der Rabbi das Schaliachverfahren von Chabad:
Jeder einzelne der mehreren Hundert weltweit eingesetzten Schlichim sucht sich selbst seinen Platz aus. Wo fühlt er sich wohl, wie sieht es mit den jeweiligen Landessprachen aus oder kommt seine Familie mit dem neuen Wohnort zurecht ? All das sei zu bedenken, denn ein Chabad Schaliach bleibt an einem Ort auf Lebenszeit und wechselt nicht.
Legt sich der neue Schaliach auf einen bestimmten Ort fest, kontaktiert er den obersten Schaliach des jeweiligen Landes und dann fällt die Entscheidung. Als der siebte und letzte Rebbe Menachem Mendel Schneerson (verstarb im Juni 1994) noch am Leben war, bekam jeder neue Schaliach einen Segen vom Rebben. Hatte ein Schaliach mehrere Orte zur Auswahl und konnte sich nicht entscheiden, ging er zum Rebben und dieser half ihm bei der Entscheidung. Heutzutage gehen viele neue Schlichim zum Grab des Rebben in New York und hoffen irgendwie einen Segen zu bekommen. Allein durch den Besuch am Grab.
Jeder Chabad Schaliach ist für jegliche Finanzen seiner Centers selbst verantwortlich und bekommt keinerlei Hilfe vom Hauptquartier von Chabad in Crown Heights (New York). Man ist auf Spenden angewiesen und als ich einwarf, dass der Spendenerhalt aufgrund der Vielzahl der Schlichim schwer sein müsse, erzählte Rabbi Goldberg mir vom "Blick für einen potentiellen Spender".
Der Rabbi und ich bleiben in Kontakt und wir werden sehen, wie es weitergeht. Mit seiner Energie wird er Erfolg haben und ich selbst werde bei den Schiurim vorbeischauen. Warum nicht ? Ich bin nicht Chabad und mir bewusst, dass die chassidische Gruppe fast nur sich selbst, die Kabbalah des ZOHAR und des Rabbi Yitzchak Luria, sowie den Baal Shem Tov oder den Mezritcher Maggid lehrt. Dennoch ist es bis heute leider so, dass Chabad mit der Chassidut Breslov die einzige chassidische Gruppe ist, bei welcher jeder Jude den Chassidismus lernen kann.
Wer Fragen hat oder auf die Mailing List des Rabbis will:
rabbiyisroelgoldberg@yahoo.com
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