Sonntag, September 09, 2012

Rosh Hashana wird teuer

B"H

Am Abend des 16. September 2012 beginnt diesmal das jüdische Neujahrsfest Rosh Hashana. Insbesondere hier in Jerusalem spürt ein jeder Bewohner den Hauch der immer näher kommenden Feiertage Rosh Hashana, Yom Kippur sowie Sukkot (das Laubhüttenfest).

Neben der Arbeit befinde auch ich mich dieser Tag bereits im Feiertagsstress. Die Wohnung auf Hochglanz bringen, mindestens zweimal groß im Supermarkt einkaufen, abends an die Klagemauer (Kotel) gehen und die derzeitig allnächtlichen traditionellen Selichot – Gebete sagen und und und. Rosh Hashana wird, wie gesagt, von Sonntag abend bis Dienstag abend (18. September) gefeiert. Am ersten Feiertag bin ich eingeladen, doch am zweiten Feiertag habe ich ein paar Leute zu mir eingeladen und deswegen steht das Kochen an. Das Fest selbst geht massig ins Geld. Vor allem dann, wenn man selber eine Mahlzeit ausrichtet und sich nicht nur irgendwo anders kostenlos durchfrisst.:-)

Die landesweiten Preissteigerungen bekam ich am letzten Freitag auf dem Machane Yehudah Markt tüchtig zu spüren. Für ein paar Karotten, Kiwi und Äpfel und Zucchini zahlte ich glatt 30 Schekel (ca. 6 Euro). Vor ein paar Jahren hätte ich dafür noch die Hälfte des Geldes hingelegt. Als der Standverkäufer mir den Preis sagte, fiel ich dann auch fast in Ohnmacht. Ein Kilo Tomaten kostet derweil zwischen 6 – 12 Schekel (ca. 1,5 – 2,5 Euro). Für Israelis ist das sauteuer und das Ergebnis ist, dass man von Stand zu Stand rennt und erst einmal die Preise samt Ware überprüft.




Einkaufen in Israel: Zum 1. September dieses Jahres stieg die Mehrhwertsteuer von 16 auf 17% an.


Allein die zwei Tage des Rosh Hashana werden mich einige Hundert Schekel kosten. Davon mal abgesehen, dass die Preise gerade wegen dem Fest massiv anziehen. Wer sich jetzt schon eindecken will, der sollte das schnell tun, denn zum Freitag hin steigen die Preise erst recht ins Unermessliche.








Auf dem Machane Yehudah Markt / Jerusalem

Copyright / Photos: Miriam Woelke


Tausende Israelis können sich erst gar kein Festessen geschweige den traditionellen Wein und Honig leisten. Zahlreiche, meist jüdisch – relig. Einrichtungen, verteilen dieser Tage Tausende von Essenspaketen an bedürftige Familien. Jedes Jahr nimmt deren Anzahl zu und vielerorts sah ich lange Schlangen vor den Ausgabestellen stehen. Ein fester Job ist heutzutage längst keine Garantie mehr, sich auch ein Festessen leisten zu können. Schon gar nicht bei den immer weiter steigenden Preisen.

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