B"H
Am Samstag abend, gleich nachdem der Schabbat endet, beginnt der jüdische Feiertag SCHAVUOT (das Wochenfest). SCHAVUOT bedeutet übersetzt WOCHEN. Warum Wochen ?
Mit dem Pessachfest vor fast sieben Wochen begann die Phase der OMER – Zählung, welche an Schavuot ihr Ende erreicht. Am Feiertag sind die sieben Wochen der Zählung komplett.
Nur nebenbei erwähnt: Im Judentum hat fast alles eine Bedeutung und so auch die Zahl 7. Diese nämlich steht immer für etwas Ganzes, etwas Komplettes. Etwas ist fertig. Voll und ganz erschaffen, wie wir an den Tagen der Welterschaffung sehen und als G – tt am siebten Tage ruhte. Er hatte Sein Werk vollbracht und die Erschaffung war komplett.
Ebenso steht an Schavuot die sieben (die sieben Wochen zwischen Pessach und Schavuot) für die Vollkommenheit einer Sache.
Weiterhin bedeutet SCHAVUOT übersetzt auch EIDE (SCHWÜRE). Die Juden schworen den Eid, ein Leben nach der Thora zu führen. Wer sich mit dem Talmud etwas auskennt, der weiss, dass es einen Traktat gibt, der SCHAVUOT heisst. Dieser handelt nicht vom Feiertag, sondern von unterschiedlichen Eiden im Namen G – ttes.
Vor mehr als 3300 Jahren erhielten die Juden am Berg Sinai von G – tt die Thora. Dies wird an Schavuot gefeiert, aber der Feiertag ist kein Jahrestag dieses Events. Vielmehr sollten Juden an jedem Schavuot die Thora wieder neu empfangen. Berg Sinai war kein einmaliges Event, sondern ein jeder von uns muss die Thora immer wieder neu für sich akzeptieren.
Die Thora sowie der Talmud Traktat Sotah 9 ff. lehren, wie sich die Juden in der Wüste auf die Vergabe der Thora vorbereiteten. Nicht nur körperlich mir besonderer Reinheit, sondern genau so spirituell.
Die Frage ist: Wie bereiten wir uns in dieser Woche auf das anstehende Schavuot vor ? Ich bin ein paar Tage ins einst kabbalistische Zfat in Nordisrael gefahren. Nicht wegen Schavuot, sondern weil ich gerade Zeit habe, bevor ich wieder mit anderen Dingen ausgebucht bin. Bedeutet die Fahrt nach Zfat und meine Unterkunft in einem relig. Hostel eine perfekte Vorbereitung auf Schavuot ? Nein, denn bisher habe ich noch gar nichts getan in puncto Schavuot. Ab morgen soll alles besser werden ! Jaja, ab morgen. Als ob wir das immer so einhalten. :-)
Andererseits, wie soll denn eine perfekte Vorbereitung aussehen ? Das muss jeder für sich entscheiden. Für mich sind die einmalige Landschaft Galiläas und ein Friedhofsbesuch am Grab des Kabbalisten Yitzchak Luria (1534 - 1572) äußerst positiv. Dazu vielleicht ein paar relig. Vorträge und das Wiedersehen mit Freunden in Zfat.
Nur nicht zuviel vornehmen, denn Perfektion gibt es nicht. Wichtig ist, dass sich jeder einmal hinsetzt und sich ein paar Gedanken macht, was die Thora bzw. G – tt für ihn bedeutet. Juden sowie Nichtjuden, wobei Nichtjuden die "Sieben Noachidischen Gesetze" im Auge haben sollten.
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