Mittwoch, August 22, 2012

Buchempfehlung: "Von Meerjungfrauen, Drachen und der Erschaffung des Universums"

B"H

In der englischsprachigen Welt ist der in Israel lebende gebürtige Brite und orthodoxe Jude, Natan Slifkin, sehr bekannt. Vor Jahren fing der im orthodoxen Ramat Beit Shemesh lebende Slifkin damit an, Bücher über die Tierwelt der Thora zu verfassen. Hinzu kam, dass ebenso die Erschaffung der Welt erörtert wurde. Damit jedoch verärgerte Natan Slifkin diverse orthodoxe Richtungen als er verkündete, die Welt sei zwar in sechs Tagen erschaffen worden, doch stehe jeder dieser Tag für Millionen, wenn nicht sogar für Milliarden von Jahren. Eine These, die ich sowie viele andere orthodoxe Ausrichtungen mit ihm teilen. Was wir heute als 24 – Stunden – Tag kennen, gab es zur Zeit der Erschaffung noch gar nicht. Weder ist G – tt an irgendwelche Zeiteinheiten gebunden, noch war der Tag in 24 Stunden unterteilt. 

Wie ich bereits mehrere Male hervorhob, gehen Judentum und Wissenschaft Hand in Hand und widersprechen sich keineswegs. Im Gegenteil, denn zu früheren Zeiten waren berühmte Rabbiner gleichzeitig Physiker, Ärzte, Mathematiker oder Astronomen (Beispiel: der Vilna Gaon, der Rambam oder der Ramban und viele andere). Von daher sind die sechs Tage der Welterschaffung keineswegs ein Märchen, sondern eine Tatsache. Da das Universum zu dem Zeitpunkt keinem Zeitsystem unterlag, ist es durchaus denkbar, dass EIN TAG MIllionen von Jahren beinhaltete und nicht nur 24 Stunden. Wie dem auch sei, Natan Slifkin fing sich mit der These harsche Kritik einiger Teile der orthodoxen Szene ein. Man verbannte seine Bücher, doch gleichzeitig standen ihm bekannte Rabbiner aus Israel und den USA zur Seite. Ob der Bann immer noch gilt, entzieht sich meiner Kenntnis, doch wer Interesse an der Kontroverse hat, kann darüber Details auf Slifkins Website ZOOTORAH nachlesen.  

An dieser Stelle möchte ich zwei Bücher des Natan Slifkin empfehlen. Auszeichnen tun sie sich damit, dass massenhaft Quellenabgaben stattfinden und der Autor unverkennbar seine Hausaufgaben gemacht hat. Vom Rambam (Maimonides) bis hin zum Maharal von Prag, dem Talmud, der Halacha oder Joseph B. Soloveitchik ist alles vorhanden. 

Von besonderem Interesse dürfte das Buch SACRED MONSTERS sein, wo Natan Slifkin ausführlich auf Fabelwesen aus Talmud und Midrasch eingeht wie Einhorn, Meerjungfrau, Drachen, Werwölfe oder Seeungeheuer. Gab es das wirklich oder sind derlei Talmuderzählungen lediglich metaphorische Legenden mit tieferem Hintergrund ? 

Nicht jeder wird sich diese Bücher anschaffen, doch werde ich einiges daraus auf diesem Blog berichten. Natürlich mit den entsprechenden Quellenangaben !





Photos: Miriam Woelke

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