B"H
Seit einigen Wochen geht im Jerusalemer ultra - orthodoxem Stadtteil Ge 'ulah Entsetzen und Ratlosigkeit um. Eine bisher nie aufgefallene extreme ultra - orthodoxe Gruppe verbreitet Angst und Schrecken unter den Ladenbesitzern und Einwohnern.
Ge'ulah ist ein Stadtteil gleich neben Mea Shearim gelegen. Sozusagen die Einkaufsstrasse der Ultra - Orthodoxen in Jerusalem. Kikar Shabbat (Shabbat Platz) und die Malchei Israel Street.
Es befinden sich dort Restaurants und unzaehlige Bekleidungsgeschaefte der orthodoxen Kundschaft angepasst. Frauen und Maenner sitzen nach Geschlechtern getrennt und auch in den Bekleidungsgeschaeften herrscht der Anstand.
Vor einigen Wochen begann die in Mea Shearim ansaessige extreme Gruppe Laeden zu zerstoeren. Immer nachts und immer brannten die Bekleidungsgeschaefte voellig aus. Die Ladenbesitzer hatten zuvor schriftl. Warnungen erhalten und waren ratlos.
Es ist unueblich in diesen Stadtteilen die Polizei einzuschalten und so beschwerten sich die Besitzer bei der lokalen Edah HaCharedit, der lokalen orthodoxen Verwaltung / Rabbinern.
Doch nichts half. Die Laeden wurden offiziell abgebrannt, weil sie unanstaendige Werbung in den Schaufenstern hatten, was aber nicht den Tatsachen entsprach.
Ploetzlich begannen die selben Unbekannten Domestos auf weibliche Passanten zu werfen. Bisher wurde niemand gefasst.
Die Polizei wurde dann nach langem Zoegern doch noch eingeschaltet. Und man hoere und staune: Von Meshi Zahav hoechstpersoenlich. Meshi Zahav ist bekannt fuer seine extrem ablehnende Haltung gegenueber dem Staat Israel und war in der Vergangenheit beruehmt fuer seine Zusammenarbeit mit Rav Blau (dem ehemaligen Oberhaupt der Neturei Karta in Jerusalem). Und wenn Meshi Zahav zur "zionistischen" Polizei geht, dann ist es ernst.
Die Neturei Karta sowie die Edah HaCharedit bestreiten jede moegliche Beteiligung an den Vorfaellen. Soetwas waere nicht im Sinne der Thora. Nein, es handele sich vielmehr um eine neue Gruppe, die ploetzlich aufgetaucht sei.
Geruechten zufolge haben die Vorkommnisse aber einen ganz anderen Hintergrund: Es geht um zwei kleine Verlage, welche Handzettel und Plakate fuer die Stadtteile drucken. Die beiden Konkurrenten gehen intern aufeinander los und seien verantwortlich fuer die Aktionen.
Ich selbst hatte am vergangenen Shabbat das "Vergnuegen"einen zerstoerten Laden mit eigenen Augen zu sehen. Von einem Rabbiner kommend war ich mit Freunden in Ge'ulah unterwegs. Am Kikar Shabbat (Shabbat Platz) sahen wir ein zerstoertes Blumengeschaeft. Nicht abgebrannt, doch die Schaufensterscheibe eingeschmissen und Ware befand sich auf der Strasse.
Unternommen wurde erst etwas nach Ausgang des Shabbats, da die Shabbatruhe eingehalten wurde. Offensichtlich nicht von allen.
Doch wir sahen geschockte Anwohner, die schnell am Tatort vorbei gingen.
Dies alles findet statt gleichzeitig mit den Demonstrationen gegen die fuer kommenden Freitag geplante Parade (siehe Beitrag: Die unerwuenschte Parade). Momentan ist es nicht leicht in Ge'ulah zu leben.
Freitag, November 03, 2006
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