Dienstag, Dezember 01, 2009

Modeh Ani

B"H

In dem Moment, in dem ein Jude morgens seine Augen aufschlägt, sollte er unverzüglich G - tt danken, dass dieser ihn erwachen liess. Darüber hinaus, dass es G - tt war, der die jeweilige Person erst erschuf.
In der Chassidut (u.a. beim Chabad (Lubawitsch) Gründer Rabbi Schneur Zalman von Liadi) wird sehr viel Wert auf ein sofortiges frühzeitiges Aufstehen gelegt, denn wer nach dem Aufwachen noch länger im Bett verweilt, folgt oftmals seiner Yetzer HaRah (der negativen Seite in uns Menschen). Oder in anderen Worten, man könnte sich nochmal rumdrehen und so sein Morgengebet verpassen.

Mit dem ersten Öffnen der Augen sollten wir schon daran denken, G - tt zu dienen. Dem eigentlichen Grund unserer Erschaffung. Noch im Bett liegend, ohne sogar, wie sonst üblich, vorher die Hände zu waschen, sagen wir das "Modeh Ani - Gebet":
Modeh ani lefanecha, Melech Chai veKayam, she hechesarta bi Neschmati be'Chemlah - Rabbah Emunatecha.


Ich danke Dir, Oh lebender und ewiger G - tt, dass Du gnädigerweise meine Seele zurückgeführt hast. - Groß ist Deine Treue.
Auf Deutsch hört sich das Gebet für mich etwas seltsam an, aber naja.


Warum wir G - tt für die Rückführung der Seele in unseren Körper danken, geht, u.a., aus dem kabbalistischen Zohar hervor. Dort nämlich wird gelehrt, dass, wenn wir schlafen, die Seele unseren Körper verlässt und zu G - tt aufsteigt. Nicht immer kommt sie auch so weit oben an, denn unterwegs muss die Seele ebenso unreine spirituelle Spähren durchqueren und es kann sein, dass sie dort hängen bleibt und gar nicht weiter aufsteigt.

Wenn die Seele unseren Körper während des Schlafes verlässt, befindet sich der Körper in einer Art Todeszustand. Zwar schlägt das Herz, doch ohne Seele ist der Mensch lebensunfähig und tot. Dies ist der Grund, warum wir uns nach dem Aufwachen in einer Art unreinem Zustand befinden und wir uns die Hände waschen müssen. Das Modeh Ani - Gebet jedoch sagen wir als Erstes nach dem Aufwachen und stehen erst dann auf.

Anmerkungen:

1. Ein weibliches Wesen sagt grammatikalisch richtig MODAH und nicht Modeh ! Nichtsdestotrotz kenne ich Frauen, die dennoch das männliche Modeh aus Gewohnheit heraus benutzen.


2. Viele Chassidim haben das Wasser, mit welchem sie sich morgens nach dem Aufwachen die Hände waschen, in einer Schüssel gleich neben dem Bett stehen. Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, ob diese, wie alle anderen, dass Modeh Ani - Gebet zuerst sagen und sich dann die Hände waschen oder sich schnell waschen und das Gebet erst dann sagen.
Grund genug, mich einmal wieder kundig zu machen.

1 Kommentar:

  1. B"H

    Chassidim handhaben das morgentliche Haendewaschen nach dem Aufwachen teils teils. Die Einen sagen MODEH und waschen sich dann die Haende, andere wiederum waschen sich zuerst die Haende und sagen danach MODEH.

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