Sonntag, Juli 04, 2010

Der Erste Tempel und die Bundeslade

B"H

Nachdem wir mit dem Halbfastentag 17. Tammuz (in der vergangenen Woche) in die dreiwöchige Trauerperiode um die beiden Jerusalemer Tempel eingetreten sind, hier ein paar Fakten zum Ersten Tempel. Wie bekannt wurden am Tisha be' Av (9. des jüdischen Monat Av) der Erste sowie, Jahre später, der Zweite jüdische Tempel zerstört. Was wir heute tun ist auf den Meschiach zu warten, der nach seiner Ankunft einen Dritten Tempel bauen wird. Damit kehren die Cohanim (Tempelpriester) sowie die Levi'im (Leviten) wieder in ihren alten Dienst nach der Thora zurück.

Das babylonische Königreich wurde im jüdischen Jahr 3319 (oder weltlich: 441 vor Beginn der Zeitrechnung) gegründet. Nebuchadnezzar bestieg den Thorn, nachdem er die Assyrer ausgeschaltet hatte. Ein Jahr später erreichte Nebuchadnezzars Armeen Judäa und nahmen König Yehoyakim gefangen. Sieben Jahre danach (3327 oder weltlich: 433 vor Beginn der Zeitrechnung) begann das Exil der größten jüdischen Gelehrten. Elf Jahre später, im Jahre 3338 oder weltlich: 422 vor Beginn der Zeitrechnung) zerstörten die Babylonier den Ersten Jerusalemer Tempel und verschleppten Tausende Juden sowie König Zidkiyahu ins babylonische Exil.

52 Jahre lang lag Israel verlassen da. Jeremiahs (Yirmeyahus) Prophezeihung: 
"Und G - tt sagte: Nach siebzig Jahren in Babylon werde ich Mich an Euch erinnern und Euch zu diesem Platz zurückbringen". 

Und dies geschah mit dem Propheten Ezra: Der persische König Darius (ein Sohn der jüdischen Königin Esther) erlaubte den Juden die Rückkehr nach Israel, nachdem das babylonische Reich zusammengebrochen und von den Persern übernommen worden war.

Talmud Yoma 54 diskutiert die unterschiedlichen Möglichkeiten, wohin der Aron HaKodesh (die Bundeslade) verschwunden sein könnte. Viele Forscher, Historiker sowie Abenteurer (u.a. Indiana Jones :-)) machten sich seither auf die Suche nach der Bundeslade, doch gefunden hat sie niemand. Unter anderem wird im Talmud vermutet, die Bundeslade befinde sich nach wie vor unterhalb des Tempelberges in einem Versteck. Andere meinen, die Babylonier haben alles nach Babylon geschafft und seit Jahren blüht die Behauptung einiger Äthiopier, die Lade befinde sich in ihren Händen. Ich selber halte es für äußerst wahrscheinlich, dass die Bundeslade Jerusalem niemals verliess, und wie im Talmud angedeutet, vor der Erstürmung der Babylonier in geheimen unterirdischen Gängen versteckt worden war. Völlig abwegig ist das keineswegs, denn bis heute ist die Jerusalemer Altstadt voll unterirdischer Gänge aus den Tempelperioden.
Die Gemara (rabbinische Diskussionen) in Yoma nennt uns sogar den genauen Ort innerhalb des Tempels, wo die Juden die Bundeslade versteckten. Hierzu nennt uns der Talmud ebenso eine Begebenheit aus der Vergangenheit, nach welcher ein bestimmter Cohen (Tempelpriester) eine Unebenheit des Fussbodens in der Holzkammer des Tempels entdeckte. Bevor er jedoch einen Kollegen genauestens informieren konnte, brach der Cohen tot zusammen. Damit nahm er das Geheimnis des genauen Ortes mit ins Grab. Der Talmud Traktat (diesmal der Jerusalemer Talmud und nicht der Babylonische, aus dem ich stets zitiere) Schekalim 6:1 - 2 berichtet von diesem Vorfall. Der Tiferet Yisrael schreibt dazu in seinem Kommentar, dass G - tt zu dem Zeitpunkt nicht wollte, dass die Bundeslade entdeckt wird. Deswegen musste der Cohen sterben.

Um die Bundeslade ranken sich unzählige Legenden, doch mit dem Eintreffen des Meschiach wird er wieder entdeckt werden. Die Lade zusammen mit den Zehn Geboten, der Asche der Roten Kuh, dem Stabe Aharons usw. Stellt sich nur die Frage, warum, z.B., die Palästinenser die Bundeslade bei ihren fortwährenden Grabearbeiten am Tempelberg noch nicht gefunden haben. Antwort: Manchmal steht jemand dierekt vor einem Objekt, doch wenn G - tt es nicht will, dann sieht er es auch mit den besten Augen nicht.

In der Gemara in Yoma 54b sagt Reish Lakish:
"Als die Nichtjuden in das Allerheiligste traten (während der Ersten Tempelzerstörung), sahen sie die Cheruvim sich einander umarmend".

Der Talmud Traktat Bava Batra 99a lehrt, dass sich die Cheruvim nur dann anschauten, wenn die Juden den Willen G - ttes ausführten; heisst: die Thora einhielten.
Sobald sie dies nicht taten, wendeten sich die Gesichter der Cheruvim in entgegengesetzte Richtungen. 

Warum aber sollten sich die Cheruvim ausgerechnet bei der Tempelzerstörung ansehen ?
Ein Kommentar hierzu lautet, dass G - tt den Völkern einen kleinen Einblick darin geben wollte, wie sehr Er das Volk Israel (die Juden) liebt.



Ein Model der Bundeslade

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen