B"H
Am Montag abend, dem 9. August 2010 feiern wir den Beginn des jüdischen Monat ELUL. Am 10. sowie einschliesslich 11. August ist Rosh Chodesh ELUL. Damit beginnt die erste Phase, die Teschuva (Umkehr zu G - tt) Phase, vor den anstehenden hohen Feiertagen.
Mit Beginn des Elul sollen wir uns auf unsere Vergehen in diesem Jahr 5770 besinnen, denn am Rosh HaShana (Beginn am Mittwoch abend, dem 8. September + einschliesslich 9. + 10. September) wird G - tt die Welt und auch uns richten. Sein Urteil hat Einfluss auf uns, die gesamte Menschheit sowie den ganzen Erdball. G - tt schaut auf uns und richtet seine Erschaffung für das neue Jahr 5771. Wie wird das Jahr aussehen ? Wer wird leben, wer sterben, wer krank, wer reich, wer findet einen Job, wer wird schwanger, wer heiratet, wer baut ein Haus, herrschen Krieg, Frieden oder Unwetter … einfach alles wird an Rosh HaShana entschieden. Wer hätte das geglaubt: Das jüdische Neujahrsfest Rosh HaShana ist ein Feiertag für das gesamte Universum und nicht nur für Juden ! Alles und jeder wird gerichtet.
Wenige Tage nach Rosh HaShana folgt der höchste jüdische Feiertag YOM KIPPUR. Während am Rosh HaShana der ganze Planet gerichtet wird, so werden am Yom Kippur die Juden auf ein weiteres Jahr gerichtet. Dies ist einer der Unterschiede zwischen den beiden Feiertagen. Der Yom Kippur ist ein ausschliesslich jüdischer Feiertag, wohingegen die ganze Welt, selbst die nichtjüdische Welt, das Rosh HaShana begehen sollte. G - tt schaut auf uns herab und sieht die Taten jedes einzelnen. Wollen wir da nicht einen guten Eindruck schinden, damit G - tt in unserem positiven Sinne entscheidet ?
Der kommende Monat ELUL bietet dazu Gelegenheit, denn dann ist G - tt bis zum folgenden Monat TISHREI (ausgesprochen TISCHREJ) besonders zugänglich. Mit dem Monat Tishrei beginnen sephardische Juden ihre Selichot - Gebete (Bekenntnisgebete). Aschkenazische Juden beginnen damit erst am Schabbatausklang (Mozzaei Schabbat) vor dem eigentlichen Rosh HaShana.
Der Monat ELUL ist die Zeit der Einsicht und Umkehr. Ein jeder sehnt sich nach einem gütigen G - ttesurteil, doch macht der Elul auch nachdenklich. Wie war unser Jahr ? Haben wir etwas erreicht ? Sind wir mit dem zufrieden, was wir haben ? Was hätten wir bessermachen können und wie kann ich das in Zukunft tun ?
G - tt sucht die Einsicht des Menschen. Man hat etwas falsch gemacht, sollte sich dafür bei seinen betreffenden Mitmenschen entschuldigen und versuchen, es in Zukunft besser zu machen. Zumindest sollte die Intension dazu vorhanden sein, denn es reicht nicht, wenn ich mich heute entschuldige und nach den Feiertagen munter mit meinen Fehlverhalten fortfahre.
Im chassidischen Buch "Sefer Bnei Yissachar" lesen wir, dass wir mit dem Monat ELUL nachdenken sollten, was wir sagen. Nicht nur im Elul, sondern überhaupt, doch im Elul sollte die Zeit der Umkehr in die Gedanken mit einfliessen. Die Teschuva (Umkehr zu G - tt) erfolgt anhand unseres Bewusstsein, dass es da viel mehr gibt als alltäglich vor sich hinleben. Moshe stieg nach dem Desaster mit den zerbrochenen Gesetzestafeln erneut hinauf auf den Berg Sinai und bat G - tt um Vergebung für das Goldene Kalb.
Unsere Aufgabe im Elul ist, sich auf das Gute in uns zu besinnen und versuchen, Fehler in Zukunft zu korrigieren.
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Bis nach Sukkot (Laubhüttenfest) Ende September werde ich in ausführlicher Weise fast täglich über die hohen Feiertage berichten.
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