B"H
Die folgende Geschichte ueber den Baal Shem Tov hoerte ich von Henny Machlis, der Frau von Rabbi Mordechai Machlis.
Einer juedischen Kleinstadt in der Ukraine wurde schweres Leid zuteil. Die Regierung hatte beschlossen, die gesamte Kleinstadt dem Erdboden gleichzumachen.
Entsetzt suchten die Bewohner den Baal Shem Tov in einer Nachbarstadt auf und fragten ihn, wie der Erlass rueckgaengig gemacht werden koenne.
Der Baal Shem Tov gab ihnen den eindringlichen Rat in eine bestimmte Stadt zu gehen und dort einen Mann namens Muschke aufzusuchen. Dieser Muschke solle ihnen einen Segen geben und der Regierungserlass wuerde damit rueckgaengig gemacht werden.
Den Bewohnern kam dieser Rat recht seltsam vor, doch gingen sie in die genannte Stadt und suchten einen Rabbi Muschke. Der war den dortigen Bewohnern jedoch unbekannt. Schliesslich wurde ein Muschke ausfindig gemacht, bei dem es sich aber um einen beruechtigten Trinker handelte.
Die Abordnung vom Baal Shemt Tov bat Muschke um einen Segen und der verstand gar nichts. Die Abgesandten aber liessen nicht locker und endlich gab Muschke ihnen den Segen, um seine Ruhe zu haben und weitertrinken zu koennen.
Als die Bewohner zurueck in ihre Heimatstadt kamen, war der Erlass der Regierung rueckgaengig gemacht worden.
Neugierig gingen die Bewohner zurueck zum Baal Shem Tov und fragten ihn, was das ganze mit Muschke zu tun gehabt haette. Der erzaehlte ihnen folgende Geschichte:
In seiner Jugend sei Muschke kein Trinker gewesen, sondern ein einfacher Arbeiter mit einem Lebenstraum. Jahrelang fuehrte er ein spartanisches Leben und sparte jede Kopeke zusammen, um sich seinen Traum erfuellen zu koennen. Sein Traum war, ein langer Urlaub in einer bestimmten Stadt. In einem tollen Hotel leben und fuer einige Zeit das Leben geniessen.
Nach Jahren des Sparens hatte Muschke das Geld zusammen und machte sich auf den Weg in die Stadt. Kurz vor der Stadt kam er an einem Gefaengnis vorbei, aus dem er Schreie hoerte. Er fragte die Polizisten, was denn los sei und diese erzaehlten ihm, dass irgendeine juedische Familie aufgrund von Regierungsschulden samt Kinder verhaftet worden sei. Sie wuerden der Regierung 1000 Rubel schulden.
1000 Rubel war genau die Summe, die Muschke zusammengespart hatte. Vom Mitleid so tief geruehrt, bezahlte er die Schulden der Familie und verzichtete auf seinen Lebenstraum.
G-tt und die Engel waren so geruehrt von dieser Tat, dass sie beschlossen, jeden Segen, den Muschke jemandem erteilte, zu vollfuellen. Nur durfte Muschke niemals merken, welche Kraft in seinen Segen lag, und so wurde er zum Trinker auf G-ttes Geheiss.
Der Baal Shem Tov wusste um Muschke und hatte daher die Bewohner zu ihm geschickt.
Was will uns diese chassidische Geschichte sagen ?
Auch wir sind manchmal wie Muschke und sehen unsere eigenen Kraefte nicht vor uns. Wir sind wie betrunken und meinen, wir koennen nichts oder kaum etwas erreichen, weil es nicht in unserer Macht liegt. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Rabbi Mordechai Machlis fuegte hinzu, dass ihn diese Erzaehlung an eine Story mit dem ehemaligen Satmarer Rebben Joel Teitelbaum erinnere:
Eines Tages kamen zwei Muetter zum Satmarer Rebben Joel Teitelbaum und baten ihn um einen Segen fuer ihre Toechter. Diese naemlich waren noch unverheiratet und sollten endlich einen passenden Ehemann finden.
Der Satmarer Rebbe erwiderte, dass sie nicht ihn um einen Segen fragen sollen, sondern stattdessen andere anwesende Gaeste. "Dort drueber sitzen Holocaust - Ueberlebende, sagte er den Frauen, bittet die um einen Segen fuer eure Toechter. In den Segen der Holocaust - Ueberlebende liegt eine immense Kraft, dass sie in Erfuellung gehen."
Und so gingen die zwei Frauen hinueber und baten eine Shoah - Ueberlebende um den gewuenschten Segen. Das Ende der Geschichte ist, dass beide Toechter kurz darauf heirateten.
Montag, März 12, 2007
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