Mittwoch, Dezember 09, 2009

Denunzierung von Yeshiva Studenten



Photo: Ynet


B"H

Viele Jahre lang bin ich, G - tt sei Dank, nicht mehr im Besitz eines TV - Gerätes. Der Laptop bzw. das Internet ist schlimm genug und zu oft eine reine Zeitverschwendung. Vor allem dann, wenn ich auf Youtube surfe.

Die haredische (ultra - orthodoxe) Gesellschaft steht, seitdem das Internet / TV existiert, einem riesigen Problem gegenüber, denn besonders junge Haredim surfen in Internetcafes. Angefangen bei TV - Programmen wie Filme und Sport bis hin zur Pornographie.
Litvische Haredim weniger, doch viele chassidische Gruppen legen Wert auf die Internetkontrolle. Sprich Gruppen wie Gur (jiddisch: Ger) verlangen den Report eines Computers im Heim eines Gruppenmitgliedes. Wer Internet will, der braucht eine Erlaubnis vom Rebben. Meist wird diese im Endeffekt nur dann erteilt, sobald der Chassid das Internet aus beruflichen Gründen benötigt. Wie, z.B., Chassidim, die als Broker oder Anwälte arbeiten.

Das Jerusalemer Internetcafe in der Jaffa Road kann ein Lied von der Kontrolle der haredischen Anstandspolizei singen. Circa alle zwei Wochen trudeln die Anstandswächter ein und wenn sie denn kommen, ist das Klo plötzlich mit flüchtenden Sündern vollgepackt.

Außer den News oder National Geographic schaue ich kein TV. Und Beides auch nur bei Gelegenheit, wenn irgendwo ein Gerät in der Nähe sein sollte. Alles andere ist Müll und Zeitverschwendung. Soll ich mir etwa Israels beliebtesten Schmalz "Big Brother" reinziehen ?
Da verzichte ich gerne !

Das ultra - orthodoxe Mea Shearim ist wieder einmal in "Aufruhr" oder besser gesagt das ansässige Anstandskommittee. Nachbarn sollen jene Bewohner denunzieren, die da einen Internetanschluss im Hause haben. Insbesondere Yeshivastudenten. Wobei ich annehme, dass die Mehrheit der Yeshivastudenten im Stadtteil Amerikaner sind, die an der benachbarten MIR Yeshiva lernen. Schwarze Kipa auf dem Kopf, aber besoffen aus dem Fenster gröhlen. So jedenfalls erlebte ich die jungen Amerikaner unzählige Male. Vor allem an Purim.
Da sie wohlhabende Eltern haben und eine ausreichende Kreditkarte zücken, bekommen sie jene Wohnungen zugesprochen, welche sich normale Haredim (ohne viel Einkommen) nicht leisten können. Die Eltern der Kids wissen hauptsächlich nicht, was ihre Früchtchen in Israel so treiben, die Nachbarschaft hingegen schon. Nein, den besten Ruf haben die Yeshiva - Anglo - Kids in Jerusalem nicht weg. Auch nicht bei der Polizei. Heutzutage verfügt jede Yeshiva (auch israelische) über hausinterne Drogenberater und an Problemen fehlt es nie.

Jetzt also geht die Anstandspolizei im Namen der Nachbarschaft auf Anstandsfang und ich bin mir sicher, dass es viel zu entdecken gibt.
Einen Rat an die betreffenden Kids: "Zieht einige Meter weiter nach Maalot Dafna, Ramat Eshkol oder auf den French Hill !"

2 Kommentare:

  1. Anonym4:10 PM

    Soll es nicht normal sein, an Purim zu saufen?

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  2. B"H

    Stimmt, aber nicht ueberall rumgroehlen "I am an American !"

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