Sonntag, Oktober 24, 2010

Die israelische Presse auf dem Kriegspfad gegen die Haredim (Ultra - Orthodoxe)



B"H

Und wieder einmal stehen die Haredim (ultra - orthodoxe Juden) bei der säkuleren israelischen Presse auf der Abschussliste. Das ist gewiss nicht neu, wird jedoch innerhalb der letzten Wochen immer regelmässiger praktiziert. Heute gehen die zwei größten säkuleren Tageszeitungen "Yediot Acharonot" sowie die "Maariv" gleichzeitig auf die Haredim los und es werden die stereotypen Aussagen wie "Haredim gehen nicht zur Armee, sind faul und arbeiten nichts" hervorgehoben.

Israelische haredische Websites sehen in dem erneuten anti - haredischen Propagandaversuch einen weiteren Ausbruch, um zusätzlichen Hass zu schüren. Warum immer die Haredim ? Weil ihre Reaktionen weniger wild ausfallen als die der Palästinenser oder die der momentan protestieren israelischen Behinderten ?

Im Grunde genommen ist es mehr als degradierend wie unsere säkulere Presse arbeitet. Da werden ausländische Gastarbeiter favorisiert. Sie und ihre Kinder seien besser als die Haredim. Zwar sind sie keine Juden, doch gehen die Kinder der Philippinas später einmal in die Armee. Die Haredim tun das nicht.

Bei derlei Hass kommt mir jedesmal die Galle hoch und ich frage mich warum derlei Journalisten nicht einfach ins nichtjüdische Ausland ziehen, leben so wie alle anderen und sich mit Schweinefleisch vollstopfen ? Fast dasselbe Schema im Konflikt mit den Palästinensern. Wenn ich sie so sehr liebe, warum gehe ich nicht nach Gaza, wo die Hamas "begierig" auf die israelischen Journalisten wartet. Wer wird da wohl wo zuerst aufgehängt ?

Unsere Regierung sowie Jerusalems Bürgermeister unternehmen momentan alles Erdenkliche, Israel in einen modernen assimilierten Staat umzufunktionieren. Einen Staat und ein Jerusalem ohne nennenswerten jüdischen Charakter, doch Hauptsache der Tourismusrubel rollt. Und all das Judentum, welches da wagt, zu stören oder insbesondere die Haredim, sollen schleunigst verschwinden.

Meiner Meinung nach müssten mehr Haredim zur Armee gehen und, ja, die haredische Gesellschaft hat nicht das allerbeste Schulsystem und es ist verbesserungsbedürftig. Und, ja, mehr Haredim sollten arbeiten gehen und sich nicht nur auf den Staat bzw. haredische Spenden aus den USA oder Canada verlassen. (Viele chassidische Gruppen verweigern die finanziellen Mittel vom Staat und nehmen grundsätzlich nur Spenden von reichen, meist amerikanischen, relig. Juden an.
Nicht jeder Haredi will unbedingt auf der Yeshiva lernen, doch die Gesellschaft verlangt teilweise, dass er dies tut, denn ansonsten bekommt eben jener Haredi so seine internen Schwierigkeiten. In den vergangenen Monaten jedoch wurde ein Anstieg der eingeschriebenen Haredim bei akademischen Studien (auf haredischen Instituten) verzeichnet.

Mittlerweile erreicht das säkulere Hassgetue gegen die haredische Welt fast schon einen "Stürmer" Level. Hetze und Karikaturen pur. Ausschliesslich Negatives wird präsentiert und die gesellschaftliche Realität verschwiegen. Säkulere Studenten werden jauchzend in den Himmel gehoben und haredische Studenten niedergemacht. Verschwiegen wird ebenso der hohe Anteil von Drogenmissbrauch und Gewalt an säkuleren israelischen Schulen. Gruppenvergewaltigungen israelischer Jugendlicher von Klassenkameradinnen sowie die Gewaltbereitschaft.

Warum werden wir seit Wochen mit Hetze gegen die Haredim zugeknallt ? Warum erfahren wir nicht mehr zur Infiltrierung von inzwischen 10,000 illegalen Schwarzafrikaner nach Israel. Neulich verschwand eine gesamte Reisegruppe aus Nigeria. Und warum erfahren wir nicht mehr über die steigende Armut, die Arbeitslosigkeit, die miesen Arbeitsgesetzen und wovon der Mittelstand noch die monatlichen Wohnungsmieten zahlen soll, wenn die Immobilienpreise ewig steigen. Mit Wohnungskauf ist kaum noch etwas.

Es scheint gerade als werde alles gesellschaftliche verschwiegen, damit niemandem das Scheitern Netanyahus auf dem sozialen Sektor bewusst wird. Oder fast noch schlimmer: Wer weiss, ob Netanyahu nicht in aller stillen Heimlichkeit geheime Landabgaben mit Obama abschliesst, während sich das Volk mit den Ultra - Orthodoxen beschäftigt.

Bleibt die Frage, was würde die Armee mit zusätzlichen Tausenden Soldaten tun, falls die Haredim in die Armee drängen, wo jetzt schon kaum mehr Platz ist und viele Soldaten nur herumsitzen und nichts tun. Und was bewegt sich auf dem Arbeitsmarkt ? Wo all die Leute unterbringen, wenn es eh kaum Jobs gibt ?

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