Ein Chabadnik gab heute im Chabad - Hostel "Ascent" in Zfat einen Schiur (relig. Vortrag) zum Thema "Wie ein religiöser Jude seinen Schidduch (zukünftigen Ehepartner) findet".
In jüdisch - relig. Kreisen sucht man seinen Ehepartner nicht auf der Strasse oder in der Disco, sondern geht normalerweise zu einem Heiratsvermittler. Der Vermittler sucht dem Suchenden einen Kandidaten und, in der Regel, ruft der Mann die Frau an (fast niemals umgekehrt) und es wird ein Treffen an einem öffentlichen Ort wie Cafe oder Hotellobby vereinbart. Hierbei geht es nicht darum, die grosse Liebe und Romantik zu finden, sondern bei verschiedenen Treffen wird über die jeweiligen Ansichten zur Familienplanung bzw. Lebensziele geredet. Tacheles und passen die Ansichten nicht zusammen, werden neue Kandidaten aufgefahren.
In ganz strengen chassidischen Kreisen geht es noch eingeengter zu, doch die Beschreibung dazu lasse ich momentan etwas beiseite.
Ich persönlich war noch niemals ein Schidduchtyp; jemand der da auszieht und sich mit irgendwelchen Kandidaten trifft und auf "freundlich" macht. Ausserdem glaube ich kaum, dass ein Heiratswilliger anhand weniger Treffen mit einem Kandidaten die wahre Persönlichkeit des Partners ausmachen kann. Was, zum Beispiel, wenn jemand dreckige Unterwäsche hat und das Wort "duschen" ein Fremdwort ist ?
An all diejenigen "Frummies" die da dennoch Interesse haben an dem, was Rabbi Amram Moyal zum Thema sagte, hier eine kleine Zusammenfassung:
1. Jeder sollte den Schidduch - Kandidaten zuerst sehen und erst danach mit ihm telefonieren !
Diese Argumentation kenne ich live von Freunden:
Wochenlang und manchmal sogar monatelang unterhielten sich zwei Kandidaten amTelefon und dann endlich vereinbarten sie ein Treffen. Sobald sie sich live sahen, kam die grosse Enttäuschung, denn am Telefon hatte man sich anderes vorgestellt.
2. Niemals die Entscheidung, einen Kandidaten zu heiraten, zu schnell fällen !
Der Heiratswillige sollte sich Zeit nehmen und falls beide Parteien zu schnell agieren, darf der Schadchan (Heiratsvermittler) mit kleinen Tricks einschreiten und so tun als ob eine Partei die andere nicht so ganz will bzw. dass bei einer der Parteien nach wie vor Zweifel bestehen. Dies erweckt normalerweise die Neugier des Gegenpart und er beginnt um die Eheentscheidung zu kämpfen.
3. Schau in die Seele des Gegenübers und nicht nur auf die äusserliche Erscheinung !
4. Man achte darauf, dass eine gewisse Einigkeit bezüglich der privaten Interessen besteht bzw. dass die Frau die Rabbiner des Mannes akzeptiert.
5. Sei niemals der Meinung, schlechte Angewohnheiten des Kandidaten nach der Hochzeit ändern zu können!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen