Sonntag, Oktober 10, 2010

Die "Edah HaCharedit" gegen diverse "Rabbanut - Konversionen"


B"H

Der Name eines Rabbiners wird auf einem aktuellen Pashkevili (Mitteilungsposter) der antizionistischen "Edah HaCharedit" (aus dem ultra - orthodoxen Mea Shearim / Jerusalem) sorgsam verzichtet, doch ist so manchem Betrachter klar, dass es sich hierbei um den sephardischen Oberrabbiner Shlomo Amar handelt.

Zumindest Teile des Jerusalemer Oberrabbinates (Rabbanut) ernennen immer mehr Konvertiten zu Juden, bei denen die halachische Form der Konversion zum Judentum in Frage gestellt wird. Zu Recht, denn einen nichtjüdischer Soldat in der israelischen Armee im Ruckzuck - Verfahren zu konvertieren, ist absolutes Chaos und der Soldat, solange dieser niemals die kleinste Intention zeigte, die Thoramitzwot erfüllen, kein Jude.

Eine Konversion zum Judentum muss orthodox erfolgen oder sie ist ungültig. Aber selbst die Orthodoxie kennt ihre halachischen Grenzen. Auch dies zu recht, denn immer mehr falsche Konvertiten versuchen im Judentum ihr Glück. Meist geht es hierbei um die Erlangung der israelischen Staatsbürgerschaft. Dies haben auch radikale Christen erkannt.


Die Halacha im Talmud Traktat Gerim besagt, dass nur der halachischer Jude ist, welcher im Moment der Mikweh (Ritualbad) die Absicht hatte, die Thoramitzwot einzuhalten. Der RAMBAM (Maimonides, 1135 - 1204) geht sogar noch einen deftigen Schritt weiter: Nur derjenige Konvertit ist wirklich Jude, welcher mindestens ein Jahr lang die Thoramitzwot einhielt.

Am vergangenen Schabbat brachte jemand das Thema auf und nannte ein Beispiel aus den USA. Dort war eine Frau mit dem konservativen Movement konvertiert. Eine Konversion, die, genau wie eine Reformkonversion, von der Orthodoxie nicht anerkannt wird. Die Frau jedoch nahm ihr Ritualbad nach der Konversion in einer orthodoxen Mikweh. Der orthodoxe Rabbiner des kleinen Ortes hatte dem zugestimmt.

Nach einiger Zeit zog die Frau nach Los Angeles um und wollte dort nochmals richtig orthodox konvertieren. Der orthodoxe Rabbiner fragte nach der Mikweh und nach den Fragen / Sätzen, welche der konservative Rabbiner nach der Mikweh sagte. Unglaublicherweise lief bei ihrer konservativen Konversion alles sorgsam halachisch ab. Auch die Sätze des Rabbis nach dem Ritualbad waren einwandfrei und die Frau musste für das orthodoxe Movement nicht noch einmal konvertieren. Im Endeffekt tat sie es dennoch, denn der konservative Rabbiner hatte ihr keinen jüdischen Namen a la "Sarah bat Avraham" oder "Esther bat Avraham" oder was auch immer gegeben.

All der Wirrwarr um die Konversionen in Israel jedoch führen seit einiger Zeit noch zu viel grösseren Verwirrungen. Insbesondere weil das Rabbanut viel zu lax mit den Kandidaten umgeht. Am Ende sind die Kandidaten keine halachischen Juden, aber mit einem Juden verheiratet. Dies wiederum kann Auswirkungen auf die Kinder haben und so kommt es noch zu viel mehr Chaos. Eine verbesserung beim Rabbanut ist noch nicht in Sicht. Andere Einrichtungen, wie die "Edah HaCharedit" hingegen sorgen viel eindringlicher vor.

6 Kommentare:

  1. Ich glaube, die Motive, warum die Herrschaften der Edah Hacharedit über manche Rabbiner, die den paar Gerim eher freundlich gegenüberstehen, dermassen abhetzen und diese bis auf's Messer bekämpfen, sind rein politischer Natur und haben nichts aber auch gar nichts mit der Halacha zu tun. Diese Leute nehmen aus dem reichhaltigen Fundus der talmudischen Literatur genau die Quellen, die ihnen in den Kram passen bzw. ihren persönlichen Bedürfnissen nützen und übersehen alle anderen Quellen, die dem widersprechen.

    Dass Du Massechet Gerim zusammen mit Rambam anführst, hat für meine Begriffe etwas demagogisches. Für Rambam waren die kleinen Traktate von minderwertigen Status die Halacha betreffend und bestenfalls als Worte der Geonim zu werten. Das entspricht auch der Forschung. Der Traktat Gerim entstand im 6.-8. Jhdt. Aber bitte korrigiere mich, wenn ich mich irre. Zu Deiner von Rambam geäusserten Meinung hätte ich gerne eine Quellenangabe. Dass er das so geschrieben hat, ist mir nämlich neu.

    Ich könnte noch eine Menge mehr schreiben, aber geschenkt. Gegen Hass lässt sich leider nur schwer argumentieren.

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  2. B"H

    Die Halacha gibt genau vor, wer Jude ist und wie eine Konversion zum Judentum auszusehen hat. Deine Argumente gegen die Talmud, egal, welchen Traktat, zeugen von Respekt und Unwissen der juedischen Religion gegenueber. Und wenn es nach dem Rambam ginge, dann wuerden die Konversionen wesentlich strenger durchgefuehrt werden. Vor allem in der heutigen Zeit, wo jeder Hinz und Kunz meint, er muesse zum Judentum konvertieren, ohne sich im Mindesten an die Halacha / Mitzwot zu halten.

    Der Edah HaCharedit geht es nicht um Politik, sondern um den Erhalt des Judentums. Anderen orthodoxen Rabbinern uebrigens auch. Wer nicht halachisch konvertiert und dann einen halachischen Juden heiratet, der stellt die weiteren juedischen Generationen in Frage. Zumindest dann, wenn es sich bei dem Pseudo - Konvertiten um eine Frau handelt.

    Mit Wissenschaften bginne ich nicht, sondern mit purer Halacha.

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  3. Bitte entschuldige, dass ich mich "Unwissender" noch einmal melde. Die im Traktat Gerim geäusserte Meinung (und es gibt noch ein zweites ähnliches Zitat in der Baraita Talmud Bawli Traktat Yewamot, habe ich recherchiert) ist eben nicht die gültige Halacha, sondern Wunschdenken dieser Herrschaften, um ihre egoistischen Bedürfnisse zu stärken. Ich bleibe dabei, diese Leute suchen sich das passende heraus. Sie sollten z.B. im Talmud Yeruschalmi lesen: Massechet Kidduschin 4:65b.

    Meiner Meinung nach sind es genau diese Herrschaften, die das Judentum in Frage stellen und aus dem Judentum ein Glücksspiel machen.

    Aber was erzähle ich hier? Dicke Bretter bohren ist einfacher.

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  4. B"H

    Seit wann gehoeren Gerim und Yevamot nicht zur Halacha ? Das waere uns allen neu ? Welcher Rabbiner hat Dir das denn gesagt ?

    Die allgemeine Halacha ist, dass wir uns in diesen Zeiten nach dem Babylonischen Talmud richten und nicht nach dem Yerushalmi. Somit eruebrigen sich Deine, zugegeben, abstrusen Behauptungen.

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  5. B"H

    Israels fuehrende Rabbiner gegen Konversionen in der israelischen Armee


    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3968304,00.html

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  6. B"H

    Wenn sich Nichtjuden wie Michael in Bezug auf die jued. Halacha aeussern, dann bitte mit Respekt und keinen herbeigezogenen Vorurteilen !

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