Mittwoch, November 10, 2010

Rabbi Israel Lipkin von Salant und der Schuhmacher

B"H

Es war schon spät am Abend als der litauische Rabbi Israel Lipkin von Salant, (1810 - 1883), das Haus eines Schuhmachers betrat. Der Schuhmacher sass bei flackerndem Kerzenlicht bei der Arbeit und reparierte Schuhe. Die Kerze neben ihm drohte bald zu erlöschen und Rabbi Israel sagte:
"Warum arbeitest Du noch so spät ? Ist es nicht Zeit zum Feierabend und nebenbei bemerkt, Deine brennende Kerze geht eh gleich aus".
"Das ist kein Problem, antwortete der Schuhmacher. Solange die Kerze noch brennt, ist es immer noch möglich zu arbeiten und zu reparieren".

Rabbi Israel zeigte sich von den Worten des Schuhmachers tief beeindruckt. Wenn ein Mensch seinen Lebensunterhalt bestreitet, solange eine Kerze noch brennt, wie sehr muss er dann erst daran arbeiten, sein spirituelles Leben zu verbessern, solange die Seele - "G - ttes Kerze" - noch in ihm ist ?

Selbst viele Tage später hörte man Rabbi Israel in seinem Zimmer aufgeregt auf und ab gehen, wobei er immer wieder den Satz des Schuhmachers wiederholte: "Solange die Kerze noch brennt, ist es möglich zu arbeiten und zu reparieren".

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