Montag, Januar 01, 2007

Orthodoxe Juden und ihre Buecher

B"H

Nicht, das orthodoxe Juden keine weltlichen Buecher lesen, doch werden natuerlich meistens religioese Buecher bevorzugt. Schon allein des Lernens wegen.

Wie also liest ein orthodoxer Jude sein religioeses Buch ?
Zuerst einmal wird auf der ersten Seite geprueft, ob es sich auch wirklich um ein religioeses Buch handelt. Wer ist der Autor und wer sind die Kommentatoren ? Sind sie religioese oder nichtreligioese Juden ? Oder sind sie ueberhaupt Juden ?

Die Mehrheit der orthodoxen Juden, so auch ich, liest prinzipiell keine Buecher ueber das Judentum, welche von Nichtjuden verfasst wurden.
Buecher mit religioesen Themen von juedischen nichtreligioesen Autoren sind oft ein Fragezeichen. Viele solcher Buecher sind gut, aber manchmal wurden nicht genuegend Quellen beruecksichtigt. Es werden Themen angesprochen und nur eine Gemara genannt, obwohl in anderen Talmud Traktaten noch andere Meinungen vorherrschen.
Religioese Autoren sind glaubhaft, denn schliesslich leben sie das, was sie schreiben.

Haredim sowie Nationalreligioese pruefen alles bevor sie es lesen. Und seien dies nur CDs, die auf der Strasse kostenlos verteilt werden. Von wem sind die und welche Organisation steht dahinter ?

Vor wenigen Wochen bekam ich in der Agrippas - Strasse von ein paar relig. Teenagern eine CD in die Hand gedrueckt. Ein Rabbi sollte auf der CD zu hoeren sein. Der in dem Falle sephardische Rabbi war mir gaenzlich unbekannt, aber es war eine Website angegeben. Die Website gab nicht viel Infos her und so suchte ich auf Google. Es stellte sich heraus, dass besagter Rabbi keinen guten Ruf geniesst und erst kuerzlich wegen Kokainbesitzes verhaftet worden war. Die CD schmiss ich erstmal in den Muell.

Bei vielen Publikationen (wenn nicht gerade von beruehmten Rabbis bzw. Kommentatoren) ist also Vorsicht geboten. Nicht ueberall wo Judentum draufsteht, ist auch Judentum drin.

Eines aber moechte ich noch hinzufuegen:
Die Buecher des Autors Georg Fohrer lese ich allerdings. Georg Fohrer konvertierte im spaeteren Verlauf seines Lebens zusammen mit seiner Familie zum Judentum und loeste damit Bestuerzung in der evangl. Kirche aus.
Einige Jahre vor seinem Tod war ich einmal bei den Fohrers in Jerusalem eingeladen. Er war leider damals schon sehr krank, doch sprach ich sehr ausfuehrlich mit seiner Frau.

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