Freitag, Februar 09, 2007

Von Sepharadim, Ashkenazim und Kindern aus juedisch - arabischen Familien

B"H

Die Ueberschrift klingt vielleicht etwas seltsam und lang, doch eines haben alle drei Gruppen gemeinsam: Sie werden diskriminiert. Egal wer man ist, Diskriminierung gibt es immer. Nobody is perfect. Auch ihr oder ich werden diskriminiert.

Die haredischen ashkenazischen Schulen nehmen keine sephardischen Juden auf, worauf die Sepharden ihre eigenen Schulen gruendeten. Fuer ashkenazische haredische Kinder laege es unter ihrer Wuerde mit sephardische Haredim in eine Schule zu gehen. Was sich auch spaeter auf die Suche nach einem Shidduch (Ehepartner) auswirken wuerde.

Die Sepharadim dagegen geben beleidigt oeffentlich im Rundfunk bekannt, dass sie ihre Kinder lieber auf die Uni schicken, anstatt sie mit Ashkenazim in ein Klassenzimmer zu setzen.

Nun gehen die haredische Ashkenazim auch noch untereinander aufeinander los. Ein Kind, dessen Eltern kein koscheres haredisches Handy haben, oder dessen Vater ein blaues anstatt ein weisses Hemd traegt oder die Mutter mit zu kurzen Aermeln herumlaeuft, wird es schwer haben, in haredische Schulen wie Talmud Thora oder Beit Yaakov aufgenommen zu werden. Seit kurzem wurden die Aufnahmebedingungen erschwert.


Um auf die nichtrelig. Bevoelkerung zu sprechen zu kommen: Ausser Russen und Aethiopiern haben es vor allem die Kinder aus den sogenannten Mischehen am schwersten. Jedes Jahr heiraten einige Hundert israelischen Juedinnen Palaestinenser. Vor allem in der Stadt Nazareth liegt der Anteil recht hoch.
Ich will jetzt nicht auf saemtlich entstehende Familienkonfikte eingehen, nur soviel: Die Kinder haben es am schwersten. Keine richtige Dazugehoerigkeit in irgendeiner Gesellschaft. Fuer die einen sind sie Juden, fuer die anderen Araber.

Ich kenne einige Beispiele dafuer. Ein 18 - Jaehriger aus solch einer Ehe arbeitet in einem Jerusalemer Shop in der Jaffa - Strasse. Er hat einen arabischen Vornamen, doch hasst er Araber und wohnt mit seiner Mutter in einem juedischen Stadtteil in West - Jerusalem. Auf der Strasse aber halten ihn Armee und Polizei fuer einen Araber und er hat staendig Probleme seine Herkunft zu erklaeren.

Deutschland steht nicht allein mit seinen Bevoelkerungsproblemen.

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