Mittwoch, Januar 14, 2009
Der RAMBAM und der Intellekt
"Moreh Nevuchim - Führer der Unschlüssigen"
B"H
Der Rambam (Rabbi Moshe ben Maimon, Maimonides) wurde im Jahre 1135 in Cordoba / Spanien geboren. Es handelte sich bei ihm um einen der bekanntesten Thorakommentatoren; ebenso war er Philosoph, Physiker sowie Mediziner.
Rabbi Moshe ben Maimon (1135 - 1204)
In seinem "Führer der Unschlüssigen – Moreh Nevuchim" zeigt er sich von seiner philosophischen Seite. Einerseits dient "Moreh Nevuchim" all jenen, die mehr Details über das Judentum lernen wollen.
"Was sagt mir die Symbolik der Thora ?"
Andererseits schrieb der Rambam den "Führer der Unschlüssigen" zusätzlich für hochgradig intellektuelle relig. Gelehrte, denn das Buch gibt auch eine verborgene Botschaft wieder.
Nach einem erfüllten Leben verstarb der Rambam im Jahre 1204 und liegt in der nordisraelischen Stadt Tiberias (am See Genezareth) begraben. Vielerseits verlautet es, der Rambam sei nach dem Einmarsch der radikalen Islamisten "Almohad" in Spanien, zum Islam konvertiert. Diese Behauptung konnte nie bestätigt werden; eher im Gegenteil, denn in einigen seiner Schriften betitelt er den "Propheten Mohammad" als Verrückten.
Das Grab des Rambam in Tiberias
Der "Führer der Unschlüssigen" war ursprünglich in arabischer Sprache verfasst worden und rief innerhalb des damaligen Judentums Bestürzung hervor. Es kam sogar zu Buchverbrennungen. Einer der Gründe hierfür waren die ständigen Zitate von Aristoteles. Ein griech. Philosoph konnte nicht in ein jüdisches Buch einfliessen. Dabei benutzt der Rambam zwar die Thesen des Aristoteles, welche teilweise mit dem Judentum übereinstimmen (z.B. der Erschaffung der Welt), andererseits jedoch beschreibt der Rambam genauso jene Thesen Aristoteles, in denen der Grieche sich der Meinung des Judentums nach irrt.
Immer wieder ergreift der Rambam sein Lieblingsthema:
den INTELLEKT.
G – tt gab uns den Intellekt, damit wir diesen so ausgiebig wie nur möglich nutzen. Gerade der Intellekt unterscheidet uns vom Tier, denn wir besitzen die Fähigkeit, Gut und Böse auseinanderzuhalten. Ein Mensch könne sich anhand seines Intellekts perfektionieren und dementsprechend in der Lage sein, Prophezeihungen zu empfangen. Aussagen, welchen der ebenso spanische und spätere Philosoph aus dem 14. Jahrhundert, Chasdai Crescas, vehement widersprach. Nichts hänge allein nur vom Intellekt des Individuums ab, sondern G – tt erschuf einen jeden von uns mit Liebe. Außerdem sei ja wohl das ganze Gerede um den Intellekt nur eine Ausrede, die Thoragesetze (Mitzwot) nicht ernst genug zu nehmen. "Habe ich erst einmal einen gewissen Level and Intellekt erreicht, dann nähere ich mich automatisch G – tt".
Trotz allen anfänglichen Verbannungen gehört der "Moreh Nevuchim" heute zu einem der meistgelerntesten philosophischen Literatur im Judentum. Und der Sachen mit dem Intellekt werde ich in weiteren Beiträgen etwas näher auf den Grund gehen.
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