Montag, Dezember 26, 2011

ISRAEL: Die Rolle der Geschlechtertrennung

B”H 

Die Nachrichten überschlagen sich und Israels Presse berichtet mehr von Bussen und Anstandsschildern als zur politischen Lage der Nation. Nichts spielt mehr eine Rolle, denn man befindet sich im Krieg gegen das ultra – orthodoxe Judentum. Dabei stellte ein haredischer (ultra – orthodoxer) Forenkommentar fest, dass die Presse anscheinend übersieht, dass selbst die nationalreligiöse Na’ama Margolis auf eine Mädchenschule geht und Jungen sind dort aus Anstandsgründen ebenso wenig erlaubt. Anstatt Chanukkah richtig zu feiern, agieren Presse und zahlreiche andere Gruppierungen wie die Axt im Wald dagegen. Alles konzentriert sich auf Negativschlagzeilen, denn das bringt Umsatz. Und Profite sind dringend notwendig, denn das kostenlose Massenblatt “Israel Hayom” stiehlt der einst alles überragenden “Yediot Acharonot” die Kundschaft. 

Die Rolle der Frau scheint in Gefahr, denn im orthodoxen Judentum herrschen strikte Geschlechtertrennungen. Von der Synagoge angefangen bis hin bei relig. Schulen. Warum pocht die ultra – orthodoxe Männerwelt so sehr auf die Trennung von Männlein und Weiblein ? Der Grund scheint banal, ist es aber nicht. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich ihm manchmal ein gewisses Quentchen an Absurdität beifüge. “Männer sind von Natur aus in der Lage, sich weniger zu beherrschen al seine Frau. Angefangen bei sexuellen Dingen bis hin zur Bewältigung aller möglichen Triebe. Und aus diesem Grund muss die Frau den Mann vor dem Aufkommen negative Triebe bewahren. Wie ? Indem sie getrennt vom Mann sitzt. 

Beispiel SYNAGOGE: 
Auch hier wird getrennt gesessen, denn man soll sich auf das Gebet konzentrieren und nicht fremde Geschlechter anstarren. In der Synagoge kann ich das verstehen und habe keinerlei Probleme damit, von der Männerwelt getrennt zu sitzen. Im Bus wäre mir eine komplette Trennung zu extrem und meiner Meinung nach reicht es völlig aus, wenn zwei Männer oder zwei Frauen nebeneinandersitzen, doch nicht gleich der gesamte Bus in Frauen – und Männerriege getrennt wird. 

Was das Chaos in Beit Shemesh angeht: Vor ein paar Jahren war ich bei chassidischen Freunden zum Schabbat eingeladen und merkte, wie angespannt die Situation zwischen den Nationalreligiösen und den Haredim jenseits der Brücke ist. Beit Shemesh ist nicht gerade zu vergleichen mit Jerusalem oder Bnei Brak. Das Problem ist mitten in der haredischen Gesellschaft zu suchen, wo sich einige wenige Extremisten profilieren und ihre Machtposition ausbauen bzw. stärken wollen. Sie, die Sikarikim, versetzen andere Haredim in Angst und Schrecken, wenn sie diese bedrohen oder ihre Geschäfte abfackeln. Siehe, u.a., den Fall der Buchhandlung “Or HaChaim” in Mea Shearim.

Nur nebenbei gesagt, die “Süddeutsche Zeitung” brachte vor wenigen Tagen einen Artikel, in dem der Autor den gesamten Konflikt um die “Or HaChaim” Buchhandlung absolut missverstand und falsch darstellte !!! Es waren die Sikarikim, nicht die Haredim, welche die Buchhandlung bedrohten und der Fall an sich ist mehr als kompliziert. Übrigens gehört die Buchhandlungen selbst den Haredim. Chassidim aus der Chassidut GUR, um genau zu sein. Derlei Müll und falsche Informationen kommen heraus, wenn ein Journalist ohne Ahnung vom Fach, einen Artikel schreibt. Da sträuben sich einem nur noch die Haare. 

Die haredische Gesellschaft ist gespalten und es ist kaum möglich sie DIE haredische Gesellschaft zu nennen. Was sind Haredim, wer gehört dazu und für welche Ideologie stehen die mehr als 100 internen Richtungen ? 

Solange mein Leben nicht durch irgendeine Trennung eingeschränkt wird, ist es mir egal, was diverse extremistische Haredim in Beit Shemesh treiben. Nur tut mir die Mehrheit der Haredim leid, denn sie selber wird von eben jenen Extremisten drangsaliert. Nach all dem Hickhack um Frauen, Männer und Trennungen, wie sieht es eigentlich innerhalb der säkuleren Welt Israels aus ? Apropos, auch die Nationalreligiösen trennen Männlein und Weiblein sehr wohl. 

Insgesamt sind Frauen in Israel benachteiligt. Im Job, bei den Karrierechancen sowie beim Gehalt. Ein Mann verdient mehr und wird bevorzugt eingestellt. Wer als Frau eine Firma leitet, der darf sich nicht selten die Frage gefallen lassen, wo denn der Gatte sei. Denn Mister Gatte ist ja offenbar der wahre Boss des Unternehmens. 

Ein weiterer Gedanke: Wer fragt eigentlich die haredischen Frauen was sie denken ? Fühlen sie sich wirklich so benachteiligt oder ist es lediglich der weltliche Liberalismus, der sie als Opfer abstempelt ?

2 Kommentare:

  1. Die jüdischen Männer scheinen sehr schwach zu sein, wenn Sie nicht in der Lage sind gemeinsam mit dem weiblichen zu sein, ohne in Ihre ausufernden Fantasien zu verfallen. Der "Schutz" durch Trennung und Verbot ist ein eindeutige Manifestation dieser Schwäche.

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  2. B"H

    Ich glaube nicht, dass sie schwaecher sind als andere Maenner.:-))))) Jeder Mann scheint do so seine Phantasien zu haben. :-)))

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