Dienstag, Januar 11, 2011

Giur Fakes & Tattoos

B”H

Ich werde wieder viel mehr auf die Halacha, Thora, etc. sowie auf jüdische News eingehen, doch will ich kurz zwei Leseranfragen erwähnen, die ich  auf meine e – mail bekam. 

Bei der ersten Anfrage, eingegangen am gestrigen Abend, handelt es sich allem Anschein nach, um einen Deutschen, der zum Judentum konvertieren will. Seine Frage, die nicht ganz durchschaubar war, lautet:

Was denn ein Beit Din (Rabbinisches Gericht) beim Test zur Konversion so frage ? Ob man denn Kaddisch oder so aufsagen muss ?

Es gibt Grenzen in meiner Berichterstattung und ich werde weder derlei Fragen noch jene die gestellt werden, wenn ein Jude sich auf einer Yeshiva oder dergleichen bewirbt, publik machen. Dies teilte ich dem Betreffenden mit sowie die Aussage, dass das ein jeder mit sich selber und G – tt ausmachen müsse. 

Tausende Leute sind zum Judentum konvertiert. Darunter viele ehrliche Konvertiten, doch beim Großteil handelt es sich um falsche Konvertiten, die nicht vorhaben, die Halachot, sprich die Thora, zu halten. Letzteren Eindruck vermittelte mir die Art der Fragestellung des Betreffenden. Er ist nicht an einem ehrlichen Giur (Übertritt) interessiert und ferner bestätigt die dumme Frage nach dem Kaddisch meinen Standpunkt. 

Ich erhielt eine rüde Antwort und fragte mich, ob er den Rabbinern des Beit Din dasselbe wünsche. Mit ist schleierhaft, was da für Leute konvertieren wollen. Kein Wunder, dass die Gesetze immer strenger werden. 

Hoffentlich bleibt die entsprechende Person in Deutschland wohnen und nervt uns nicht säkuler in Israel !

Eine weitere Anfrage erhielt ich vor ca. einer Woche. Keine Frage zur Konversion, doch zur hebräischen Sprache. Man wolle sich ein Tattoo mit hebräischen Schriftzeichen einritzen lassen und ich solle etwas übersetzen. Tat ich nicht und schlug stattdessen vor, andere Schriftzeichen zu benutzen. Auch hierzu kam eine schnippische Antwort a la “Man werde halt jemanden anderes finden, der übersetzt !”

Hat nicht jemand endlich einmal eine intelligente Frage aus ehrlichem
Interesse heraus ?

3 Kommentare:

  1. Wieso, die Fragen nach dem Giur kann man doch sachlich und zweckdienlich beantworten:

    Der Kandidat muss sich Zeit nehmen, die jüdischen Gesetze kennen zu lernen und sich zu überlegen, ob er danach leben will.

    Er muss auch ausprobieren, ob er dazu in der Lage ist.

    Das beit Din muss sich davon überzeugen, ob er ehrlich Torah und Mitzwoth auf sich nehmen will und kann.

    Jedes Beit Din stellt andere Fragen, es gibt da keinen vorgefertigten Katalog. Man muss von jemandem begleitet werden, der bezeugen kann, dass man jüdische Gesetze einhält, soweit man darf.

    Hebräisch-Kenntnisse sind wahrscheinlich erforderlich, um Gebete und Brachot zu sagen.
    Das Kaddisch ist dabei nicht das vordringlichste Gebet. Danach wird eher selten gefragt. Es wird eher gefragt, welcher Wochenabschnitt gerade dran ist, um zu überprüfen, ob man das verfolgt. Vielleicht wird einem auch ein Glas Wasser und etwas Obst angeboten und geprüft, ob man die entsprechende Brachot sagen kann...

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  2. B"H

    Vielleicht haette er ja seine Frage an Dich richten sollen.:-))))

    Ich habe von Leuten schon ganz andere Beit Din Fragen erfahren. Kein einziger Wochenabschnitt war darunter, sondern eher Philosopie. Man wolte sich ein Gesamtbild von dem Kandidaten machen. Zahlreiche Fangfragen waren ebenso dabei.

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  3. Ja, das habe ich doch gesagt: jedes Beith Din fragt genau das, was es fragen will. Es gibt keinen vorgefertigten Fragenkatalog.

    Aber falls die Frage des Lesers war: "Muss ich für den Giur das Kaddisch auswendig lernen", so kann man ihm, glaube ich, getrost antworten "Nein, das ist nicht notwendig. ABer die gängigen Brachot solltest du schon können".

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