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Darf ein Jude nichtjüdische Freunde haben ?
In der Diaspora klingt diese Frage wahrscheinlich mehr als skurril und allzu Liberale kommen jetzt sicherlich wieder mit der “Rassismus – Keule” daher:
“Was, wie, Juden sind etwas Besonderes und über allen anderen erhaben ?”
Bei jüdisch - religiösen Familien in Israel kommt diese Frage weniger auf, denn normalerweise haben eben jene Kinder keine nichtjüdischen Freunde und sehnen sich auch nicht danach. Im Alltag stossen sie kaum auf Nichtjuden und wenn, dann nicht im näheren direkten Umkreis. Man ist in der jüdischen Welt, sprich Kindergarten, Familie oder Schule, eingebunden und dort befinden sich keine Nichtjuden.
Die Thora selbst lehrt, dass ein Jude sich nicht zu sehr an Nichtjuden hängen soll. Wer mit Nichtjuden zusammensitzt, der ißt oder trinkt nicht selten und das wiederum kann zu unkoscheren Speisen führen. Beispiel: Ein Jude ißt daheim bei seinen nichtjüdischen Freunden.
Koscheres Essen beinhaltet nicht nur koschere Zutaten, sondern in der Regel sollte ein Jude ebenso den Herd zur Einleitung Kochprozess anstellen. Falls er das nicht tut, so muss ein Jude zumindest einmal das kochende Essen umrühren.
Hinzu kommt, dass das Geschirr koscher sein muss und dies ist im Hause eines Nichtjuden ebenso wenig gegeben.
Ferner lehrt die Thora, dass Juden G – ttes Volk sind und nicht zu freundlich mit anderen Völkern werden sollen. Dies wieder in Bezug auf die von Juden einzuhaltenden Halachot und Aufgaben im Leben. Ja, Juden sind verpflichtet, andere Völker zu achten, fair mit ihnen umzugehen und sich an Vereinbarungen halten, doch zu eng sollte der Kontakt nicht werden.
Ich kann zu dem Thema einiges aus dem Nähkästchen meines Privatlebens plaudern: Zu meiner Zeit in Deutschland erlebte ich es immer wieder, dass selbst enge nichtjüdische Freunde super Freunde waren. Sie achteten auf meine Religion und es gab selten dumme Sprüche. Weder von Freunden noch so richtig von Arbeitskollegen. Alles ging gut, aber immer wieder kommt ein ganz bestimmter Punkt im Leben, wo sie anhand ihrer Bemerkungen nicht mehr meine Freunde sind oder sein können. Klar, sind wir nach wie vor befreundet, doch weiss ich, woran ich bin und damit ist die Freundschaft weniger intensiv.
Der Punkt, von dem ich sprach, kann zu unterschiedlichen Zeiten und Gesprächsthemen auftauchen. Öfters erlebte ich es, dass nichtjüdische Freunde protestierten, wenn es darum ging, dass Juden keine Nichtjuden heiraten dürfen (laut der Thora). Mag sein, dass sich meine Freunde in dem Moment zurückgesetzt fühlten. Als Rechtfertigung kann ich hierzu sagen, dass G – tt für Juden sowie Nichtjuden unterschiedliche Aufgaben im Leben vorsah. Wäre Er der Meinung gewesen, alle seien gleich, dann hätte Er ergo keine Juden und Nichtjuden erschaffen, sondern nur eine einzige Art von Mensch.
Ein weiterer Streitpunkt mag der Holocaust sein und dass ja nicht alle Deutschen schuld waren. Aber ich will mich hier nicht unbedingt festlegen, denn jeder Jude dürfte sich schon einmal in solch einer Situation wiedergefunden haben. Wenn er plötzlich merkt, wo er eigentlich hingehört und das die nichtjüdischen Freunde ihm keine jüdischen ersetzen. Die Kabbalah erklärt dies mit den gemeinsamen Verbindungen der jüdischen Seele.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich habe nichtjüdische Freunde, aber eine so intensive Beziehung wie mit jüdischen Freunden besteht nicht. Auch, weil die Gemeinsamkeiten nicht vorhanden sind. Sprich: Schabbaterlebnisse, etc.
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