Donnerstag, Januar 05, 2012

Der SEFAT EMET zur Thoralesung VAYECHI

B"H


One of the greatest religious problems is that people fear having a relationship with God and consequently distance themselves from Him. Just as angels serve God without fear despite their lower status in comparison to God, so too human beings should take their model (walk amongst them) and not be afraid of developing a relationship with God and serving Him. This represents a wholeness that we as human beings are capable of only if we think of ourselves as walking amongst angels. (Sfas Emes, Parshat Beha'alotecha 5636)

Bei dieser Aussage des Sefat Emet kommt mir stets meine eigene Realität in den Sinn, denn auch ich ziehe mich bei gewissen Annäherungen an G – tt immer wieder gern zurück. Schon allein aus der Angst heraus, dass mir gerade DASS wieder passiert. Und aus diesem Grund lebe ich in Tel Aviv und nicht mehr in Jerusalem.
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Photo: Miriam Woelke

Einer meiner chassidischen Lieblingskommentatoren zur Thora ist der Sefat Emet, Rabbi Yehudah Aryeh Leib Alter, 1847 - 1905. Zur dieswöchigen Parashat Vayechi gibt er hervorragende Insights: 

"Yaakov lebte in Ägypten" (Gen. 47:28). 

Mit der Charaktereigenschaft der "Emet - Wahrheit" war Yaakov imstande, sogar in Ägypten zu leben. "Wahrheit" im chassidischen Sinne bedeutet eine emotionale und ernsthafte Hingabe zur Thora und zu G - tt. Ohne jegliche Hintergedanken, nach Erfolg oder Anerkennung zu streben. 

Mit der Charaktereigenschaft der Wahrheit (Emet) war Yaakov wirklich am Leben, bedeutet, dass es ihn zur Wurzel und somit zu dem zog, was uns alle am Leben erhält. Nichts auf dieser Welt, noch nicht einmal das Leiden, sollte uns davon abhalten, uns G - tt versuchen zu nähern. Egal, wo wir uns befinden. 

Obwohl er in Ägypten lebte, war sich Yaakov darüber im klaren, dass das gesamte Land nur eine einzige verborgene "Schale" innerhalb der g - ttlichen Lebenskraft war. Darum sagen uns Weisen, dass die Bösen schon zu Lebzeiten "tot" sind. Eben weil sie von dieser Lebenskraft abgetrennt sind. 

Raschi kommentierte Yaakov in der Parasha dabei war, uns das Ende zu prophezeihen; nämlich den Zeitpunkt, wann der Meschiach eintreffen wird. Yaakov war auf der Höhe des Prophezeihungslevels als er zu kurz vor seinem Tod zu seinen Söhnen sprach. Letztendlich aber wurde die Fähigkeit der Prophezeihung von ihm genommen, denn anscheinend wollte G - tt nicht, dass die Menschen alles im voraus erfahren. 

Yaakov wollte klarstellen, dass die Diaspora (Galut) nur auf verborgener Basis stattfindet und das die Kraft, die dahintersteht, von G - tt kommt. Wäre dies jedoch publik geworden, dann hätte es wahrscheinlich keine Diaspora gegeben und somit bekamen wir von Yaakov mehr oder weniger versteckte Hinweise. 

Der kabbalistische Zohar lehrt uns, dass Yaakov prophezeihte, was er wollte, nur fand dies auf einer verborgenen Art und Weise statt. Anhand von Metaphern sowie Andeutungen.
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Quelle:

"The Language of Truth"
The Torah Commentary of the Sefat Emet
Übersetzt und interpretiert von Arthur Green


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