Donnerstag, Januar 12, 2012

Rabbi Nathan Lopes Cardozo: "Ich nehme meine Kippah ab !"

B"H

Der in Jerusalem recht bekannte englischsprachige Referent Rabbi Natan Lopes Cardozo zu seiner Entscheidung, die Kippah vom Kopf zu nehmen:



Ich kenne Rabbi Cardozo viele Jahre. Nicht persönlich, sondern von seinen Vorträgen her. Es ranken sich immer wieder unterschiedliche Interpretationen bezüglich seiner Herkunft. Die einen sagen, er sei gebürtiger Jude und andere behaupten, er sei irgendwann zum Judentum konvertiert und in seinem früheren Leben ein Priester im Vatikan gewesen. Tatsache ist, dass Rabbi Lopes Cardozo in regelmässigen Abständen bei der Jerusalemer “Orthodox Union” Vorträge zum Thema “Warum der christliche J. nicht der Meschiach ist” hält. 

Ich muss zugeben, dass ich seine aktuelle Aussage nicht ganz verstehe. Meint er es tatsächlich ernst oder will er mit dem Essay lediglich zum Nachdenken anregen ? 

Natürlich bindet die Kippah einen jüdischen Mann an die Mitzwot (Thoragesetze) und in dem Moment, in dem sie getragen wird, wird derjenige schon an seine Herkunft erinnert. Leider ist es oft so, dass religiöse Juden immer beflissen auf die Einhaltung der Halachot schauen und weniger auf G – tt selber. Das geht mir genau so und in vielen Situationen, in denen ich nicht immer super religiös bin, sehe ich schon insgeheim die Strafe auf mich zukommen. Genau so sollte es nicht sein und jeder von uns ist in erster Linie dazu aufgerufen, G – tt zu lieben. Die Halachot sind der Leitfaden G – ttes an die Juden, heisst, wie sie leben sollen und was Er von ihnen verlangt. 

Die rabbinische Literatur unterscheidet bei der Mitzwoteinhaltung zwischen unterschiedlichen Leveln. Der höchste Level ist, wenn ein Jude die Thoragesetze aus Liebe zu G – tt erfüllt und nicht, weil es eben mal so irgendwo geschrieben steht. Der Talmud lehrt, dass die Ehrfurcht vor G – tt sowie die Liebe zu Ihm immer miteinander verbunden werden und in Einklang gehen müssen. Real betrachtet ist dieses Verhalten allerdings extrem schwer zu verwirklichen.

1 Kommentar:

  1. Glückwunsch. Informativer Artikel.
    Habe mich wirklich sehr gefreut ihn zu lesen.

    Auch:
    http://www.hakirah.org/Vol%204%20Rabinowitz.pdf

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