B"H
Eine meiner jüdischen Lieblingsschriften ist das kabbalistische Werk des marokkanischen Rabbiners Avraham Azulai "Chesed le’Avraham". Bezogen auf die erste Diaspora in Babylonien (nach der Zerstörung des Ersten Jerusalemer Tempels) schreibt Rabbi Azulai:
Der Grund der Erschaffung des Menschen liegt darin, G – tt zu dienen. Dazu soll der Mensch seinen Verstand nutzen. Bedeutet, erkennen, dass es einen G – tt gibt und gleichzeitig erkennen, keinen Götzendienst zu betreiben. Allein einem einzigen G – tt dienen und diesen nicht aufspalten in Vater, Sohn oder sonstige Verwandte !
Ebenso heißt es, dass ein Jude in der Diaspora wesentlich anderen Einflüssen ausgesetzt ist und es dadurch schwerer wird, sich zum Judentum zu bekennen bzw. die Halachot einzuhalten. Es besteht die Gefahr der Assimilation und es gehört schon eine große Portion Verstand und Willen dazu, sein Judentum in der Diaspora beizuhalten.
Ein Leben in der Diaspora kommt für mich schon lange nicht mehr in Frage, obwohl ich zugeben muss, dass ein Jude in Israel vieles als selbstverständlich ansieht. Koscheres Essen, sich seiner Religion wegen nicht rechtfertigen zu müssen und und und. Dennoch besteht auch in Israel die Gefahr, den Verstand weniger zu gebrauchen und G – tt daher etwas zu vergessen.
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