Montag, März 19, 2012

Nichtjuden bei der Pessach - Seder ?

B"H

Jedes Jahr kommt kurz vor Pessach diese Frage immer wieder neu auf: 

"Können Nichtjuden an einer Pessach – Seder teilnehmen ?"


Bei Reformjuden scheint es nichts Außergewöhnliches sein, wenn sie zu ihrer Seder auch Nichtjuden einladen; orthodoxe Juden (mich eingeschlossen) fühlen sich mehr als unwohl dabei. Mir sind in meinem Bekanntenkreis keine orthodoxen Juden bekannt, die Nichtjuden zu ihrer Seder einladen und außer Rabbi Mordechai Machlis lädt auch niemand von ihnen nichtjüdische Gäste zum Schabbat ein. Übrigens fällt Rabbi Machlis an Pessach flach, da er jedes Jahr mit seiner Familie zum Fest verreist und die Pessachfeiertage privat verbringt.


Was aber ist gerade an Pessach so problematisch, Nichtjuden einzuladen ? 


Zuerst einmal finde ich es höchst seltsam, wenn diverse Kirchengemeinden auf die Idee kommen, ihren Mitgliedern eine Pessach – Seder anzubieten. Ich brauche nicht lange nachdenken, um festzustellen, dass Pessach ein einzig und allein jüdisches Fest ist. In der Thora wurden die Juden beauftragt, diesen Feiertag einzuhalten und keine ungesäuerten Brote zu essen bzw. während dieser Zeit kein Chametz (Getreideprodukte wie Nudeln, Bier, Brot, etc.) im Haus zu haben. Wer als Nichtjude eine eigenständige Seder feiert, der kopiert etwas, was ihm nicht gehört. 


Ich habe diesbezüglich versucht, etwas in der Halacha (jüdische Gesetzgebung) zu finden und bin auf Unterschiedliches gestossen. Wobei es gerade aufgrund der Halacha in orthodoxen Kreisen absolut unüblich ist, Nichtjuden zur Seder einzuladen. Die Halacha besagt, dass ein Jude an einem Feiertag von einer bestehenden Flamme kochen darf. Dies aber nur für einen Juden und NICHT für einen Nichtjuden. Das Hauptargument gegen Nichtjuden bei der Pessach – Seder besteht also in der Gefahr, dass Juden für einen Nichtjuden kochen. Am Schabbat hingegen bestehe diese Gefahr nicht, denn am Schabbat wird ja grundsätzlich nicht gekocht. 


Das Afikoman, jene zerbrochene Mazzah, welche am Sederabend erst versteckt und später gegessen wird, repräsentiert das einstmalige Pessach – Opfer im Tempel. Jedes Jahr zu Pessach kamen sämtliche Juden zum Jerusalemer Tempel, um dort ihr Pessach – Lamm zu opfern und es bei der Seder zu verspeisen. Ein biblisches Gebot (Exodus 12:43) besagt, dass ein Nichtjude NICHT von diesem Pessach – Opfer essen darf. Es ist ihm absolut verboten !!!! 


Da wir derzeit keine Pessach – Lämmer opfern können, weil wir keinen Tempel besitzen, verkörpert ein gesondertes Stück Mazzah, welches AFIKOMAN genannt wird, dass eigentliche Lamm. Somit darf ein eventuell eingeladener Nichtjude von dem Afikoman nicht essen. 


Auch gibt es Restriktionen beim Anfassen einer geöffneten Weinflasche. Wie wir alle wissen, werden bei der Seder von jedem einzelnen vier Gläser Wein bzw. Traubensaft getrunken. Sollte der Wein nicht gekocht sein und der Nichtjude faßt eine geöffnete Weinflasche an, hat der Gastgeber ein riesiges Kaschrutproblem und der Wein darf nicht mehr verwendet werden. 


Der Talmud Traktat Pesachim 3b erzählt von einem schwerwiegenden Verstoß gegen das biblische Gesetz, nachdem ein Nichtjude nicht vom Pessach – Opfer essen darf: 


Ein Aramäer ging nach Jerusalem, um dort vom Pessach – Opfer zu essen. Einmal sagte er vor seiner Abreise (nach Jerusalem) zu Rabbi Yehudah ben Bateirah: "Es steht geschrieben, dass kein Fremder vom Pessach – Opfer essen darf; - und es steht ebenso geschrieben, dass kein unbeschnittener Mann davon essen darf. Warum also esse ich die besten Stückchen des Pessach – Opfers ?
Rabbi Yehudah ben Bateirah sagte: "Geben sie Dir das Fett vom Schwanz zu essen ?" – "Nein, antwortete der Aramäer.
Rabbi Yehudah ben Bateirah sagte zu ihm: "Wenn Du wieder nach Jerusalem gehst, dass sage ihnen dort, "Gebt mir vom Fett des Schwanzes zu essen."
Und so geschah es; der Aramär verlangte tatsächlich das Fett des Schwanzes. Dort sagten ihm jedoch die Rabbiner, dass das Fett des Schwanzes ausschließlich auf dem Altar geopfert wird und somit nur G – tt allein es bekommt (siehe Leviticus 3:9). Die Rabbiner fragten den Aramäer, wer ihm denn gesagt hätte, er dürfe von diesem besonderen Fett essen. "Rabbi Yehudah ben Bateirah", erwiederte der Aramäer. Die Rabbiner waren fassungslos, forschten eingehend nach und fanden heraus, dass der Aramäer gar kein Jude war. Daraufhin exekutierten sie ihn und sandten die folgende Nachricht zu Rabbi Yehudah ben Bateirah: "Friede sei mit Dir, Rabbi Yehudah ben Bateirah – Du befindest Dich zwar in Netzivin, aber Dein Wort reicht bis nach Jerusalem." 


Diese Gemara (rabbinische Diskussion) ruft uns nun keineswegs dazu auf, alle Nichtjuden, welche vom Afikoman bzw. dem Pessach – Opfer essen, umzubringen. Vielmehr verdeutlicht sie, wie extrem wichtig dieses Gesetz ist und wie strikt es zu Tempelzeiten eingehalten wurde und auch heute eingehalten werden soll, da die Thora in alle Ewigkeit Geltung besitzt. Im Talmud wird oft darauf hingewiesen, dass die Menschen nur für sich in Anspruch nehmen sollen, was ihnen auch zusteht. Zum Beispiel schielte König David's Sohn Avschalom auf den Thron, obwohl dieser von G -tt für Salomon (Shlomo) auserwählt war. Korach rebellierte gegen Moshe, weil er die Herrschaft für sich allein haben wollte. Beide, Avschalom sowie Korach verloren. Mit dem Pessach – Lamm verhält es sich genauso. Es ist für jene bestimmt, denen es zusteht – sprich den "Juden". Die Geschichte des Auszuges aus Ägypten, welche an Pessach aus der Haggadah vorgelesen wird, ist eine reine jüdische Angelegenheit. Insgesamt kann ich mir keine gravierenderen Punkte vorstellen, wo hier Nichtjuden mit einbezogen werden. Genau wie am Yom Kippur (Versöhnungstag) handelt es sich bei Pessach um ein rein jüdisches Fest. 


Eine weitere Frage stellt sich, ob Konversionskandidaten zum Judentum eingeladen werden dürfen. In orthodoxen Kreisen wird dies so gehandhabt, dass nur jene potentiellen Konvertiten eine Einladung erhalten, welche sich in ernsthaften orthod. Konversionskursen befinden. Demnach bestehe auch nicht unbedingt der Verdacht, für einen Nichtjuden zu kochen. Aber zu dem Punkt gibt es viele Ansichten und mir sind selbst Leute bekannt, die Konvertiten erst nach ihrem vollständigen Giur zu einer Seder einladen. Vom Afikoman allerdings darf der Konversionskandidat erst NACH seinem abgeschlossenen Giur essen.


Wer in Jerusalem als Nichtjude eine Pessach – Seder sucht, der wird auf die allergrößten Schwierigkeiten stoßen. Jedenfalls im orthodoxen Bereich, vom haredischen erst gar nicht zu reden.

8 Kommentare:

  1. Anonym7:51 PM

    http://www.hagalil.com/judentum/feiertage/pessach/pesach/goyim.htm

    Der Bericht bei Hagalil klingt etwas offener.

    Ist Sukkot nicht auch ein jüdisches Fest? Was haben Nichtjuden damit zu tun, dass die Kinder Israels in Hütten wohnten, als sie durch die Wüste wanderten?
    Wie soll Secharja 14,16 verstanden werden?
    Natürlich ist es keine Mizwe für Nichtjuden und ein wirkliches "Übernehmen" von ausschließlichen Geboten für Juden ist falsch und u.U. strafbar, aber sonst?
    Der dir bekannte Rabbi Machlis erfüllt sicher besser den uninversalen Auftrag Israels, wenn er auch Nichtjuden einlädt. Und abgesehen von zurecht kritisierten Christen, die dem Gastgeber gegenüber Ansprüche erheben wollen, ist das doch weitaus mehr wert, als wenn man einfach sagt: das sind alles unsere Feste, damit haben Nichtjuden nichts zu tun und wir wollen auch lieber ohne sie in Ruhe sein.

    Das dürfte der falsche Ansatzpunkt sein.
    Israel als Vorbild für die Völker besteht eben nicht (nur?) darin, dass man irgendwo bärtige Männer in schwarzem Anzug und auffälligem Hut herumlaufen sieht.

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  2. B"H

    Es geht nicht um "Wer ist offener oder nicht", sondern es geht um die Grundprinzipien des Judentum. Tatsache ist, dass G - tt Juden und Nichtjuden erschuf und jede der beiden Gruppen hat ihre individuelle Aufgabe auf dieser Welt. Jeder sollte deswegen seine Aufgabe verfolgen und sich nicht da platzieren, wo er gar nicht hingehoert.

    Sukkot ist das einzige jued. Fest, an welchem die Voelker nach Jerusalem kamen und Opfer im Tempel darbrachten. Nicht eigenstaendig, sondern es war ihnen erlaubt, bis zu einer bestimmten Stelle im Tempel zu treten und den Rest erledigten die Tempelpriester.

    Was haben Nichtjuden mit dem jued. Sukkot zu tun ? Es gibt eine Gemara (rabbinische Diskussion) im Talmud Traktat Sukkah 55b, welcher die an Sukkot die 70 geopferten Bullen der 70 Nationen der Erde diskutiert. Anhand dieser Opfer bereuen die Nationen ihre Suenden.

    Zu Rabbi Machlis: Bis heute verliert er viele andere jued. Gaeste, eben weil er Nichtjuden einlaedt. Nicht, weil er sie einlaedt, sondern weil sie seit laengerer Zeit in Scharen erscheinen und Travel Guides die Adresse der Machlises an ihre Gruppen ausgeben. "Da wuerde es ein kostenloses Schabbatessen geben". So in dem Sinne. Seither leiden die Machlises extrem daran, dass jued. Geldspenden ausbleiben und zeitweise rutscht die Familie dermassen in die Miesen, dass keiner mehr weiss, ob in der naechsten Woche noch ein Essen finanzieren zu koennen. Um es einmal gelinde auszudruecken.

    Es geht nicht darum, andere auszuschliessen, sondern es gibt Momente, an denen man unter sich sein will und keinen nebendran braucht, der einen anstarrt wie einen Museumsgegenstand.

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  3. Anonym8:55 PM

    Ich stimme deiner ersten Aussage nur begrenzt zu:
    Juden und Nichtjuden haben dieselbe Aufgabe auf unterschiedlichen Wegen zu verfolgen, wobei Juden quasi die "Vorreiterstellung" zugeräumt wurde. Das Ziel der Menschheit war immer ein einziges. Dass Juden explizitere Aussprüche erteilt worden sind, tut dem keinen Abbruch. Awraham ist nicht nur ein Vorbild für Israel, als dessen Abkömmling, oder? Zwar ist den wenigsten die Mila überliefert, aber was ändert das daran schon? Er selbst war ja bemüht, alle Menschen über den Einen zu unterrichten. Das sollte die Aufgabe jedes Menschen jedem gegenüber sein, insbesondere aber auch hier wieder des Juden Pflicht. Bei konstantem Rückzug in die eigenen Grenzen, die möglichst gegenüber Besuchern dicht gemacht werden, ist das unmöglich.

    Pessach hat, wie im zitierten Artikel beschrieben, tatsächlich Bedeutung für alle Menschen, selbst wenn sie nicht die primären Adressaten sind. Weil Israel eine Bedeutung für die ganze Welt hat. Oder soll ich lieber sagen: weil die Torah eine Bedeutung für die ganze Welt hat? Und diese hängt eben mit Pessach aufs Engste zusammen. Schlussendlich wurden am Har Chorew auch die sieben Noachidischen Gebote gegeben. Es wurden zwei Torot gegeben: eine für Israel, eine für die Menschheit insgesamt. Mosche ist nicht nur der Lehrer Israels, Mosche ist der Lehrer aller Menschen.

    Ich kenne das "Beobachten" von Synagogenbesuchern mit teilweise fragwürdiger Motivation. Aber es gibt tatsächlich einige, die vollkommen lautere Absichten verfolgen und kein "Jew-Watching" betreiben.
    Es gibt diese Argumentationen selbst unter den Unterstützern des Konzeptes der "Einheitsgemeinde". Fragwürdig bleibt dabei oft, weshalb sie sich lieber von "chassidischen Noachiden" abgrenzen und unter sich bleiben wollen, während das "unter sich" jeden areligiösen Juden mit einschließt, der auch lauthals mit seinen Kollegen alles Heilige durch entsprechendes Benehmen zu entweihen bereit ist (plastisch: ein Nichtjude folgt im Gebetsbuch und im Chumasch dem Ablauf und betet für sich; ganze Gruppen von Juden unterhalten sich über privaten Kleinmist, über Politik und stören damit andere in ihrer Kawanah. Es ist mir erst letztens passiert, dass ich NICHTS von der Torah-Vorlesung verstehen konnte, obwohl ich recht nahe bei der Bima saß - warum? weil die 150 tratschenden Krachmacher einfach geduldet werden)
    Das Problem hast du in Israel vielleicht nicht... aber es wird hierbei oft paradox! Zumindest, wenn in solchen Gemeinden Besucher als potenzielle Störenfriede eher nicht gern oder nur stark begrenzt "geduldet" werden.

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  4. B"H

    Pessach ist und bleibt ein juedisches Fest, denn es war das juedische Volk, welches damals aus Aegypten gefuehrt worden ist. Andere Voelker haben die Aufgabe, den EINEN G - tt zu akzeptieren, doch sind sie weder an die fuer Juden bestehenden Pessach - Gesetze, noch an den Schabbat oder die Koschergesetze gebunden.

    Wie schon Tausendmal zuvor erwaehnt, gelten fuer Nichtjuden die "Sieben Noachidischen Gesetze", welche schon von Adam und Eva teilweise ausgefuehrt worden. Gegeben aber wurden sie nicht am Berg Sinai, sondern den Nachkommen Noachs nach der Flut.

    Die Aufgabe des Moses war es, den Israeliten ein Fuehrer zu sein und nicht den Voelkern. Mit den Juden allein hatte er eh schon genug zu tun und auf andere Nationen reichte seine Aufgabe nicht.

    In Israel wird in den Synagogen auch geredet und getratscht.:-))) Wenn es zu laut wird, werden die Leute zur Ruhe aufgerufen, was aber nie lange anhaelt.

    Wenn Du Dich darueber aufregst, ist das dein Problem, denn obwohl die Juden in der Synagoge quatschen, so sind und bleiben sie Juden.

    Im Talmud Avodah Zarah gibt es eine Diskussion, in welcher diverse Voelker vor G - tt treten und sich rechtfertigen. Sie haetten den Juden nie etwas getan und werden anhand von Beispielen stets des Gegenteils belehrt.

    Ferner gibt es eine Diskussion, in welcher die Voelker vor G - tt treten und diesen anklagen, dass sie auch haetten Juden sein koennen und warum nur die Juden die Mitzwot und jued. Feiertage erhielten. Daraufhin laesst G - tt die Voelker Sukkot feiern und eine Woche in der Sukkah (Laubhuette) leben. Es beginnt zu regnen und schon nach kurzer Zeit sind die Voelker sauer, weil sie in der Laubhuette hausen muessen. Bei dem Sauwetter, wo es doch im Haus viel bequemer und warm ist. Sie stuermen aus der Sukkah, treten sie und rennen ins Haus. Die Juden hingegen bleiben in ihrer Sukkah und wissen sich auch bei schlechtem Wetter zu helfen.

    Darin besteht der grosse Unterschied zwischen den Voelkern und den Juden. Vielleicht quatscht man in der Synagoge zuviel, aber trotz allem bestehen zwischen den Juden und ihrer Religion viel tiefere Verbindungen als dass dies ein Aussenstehender jemals zu begreifen in der Lage ist.

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  5. Anonym1:46 PM

    Ich habe nicht behauptet, dass Nichtjuden irgendeine Pflicht zu Pessach, Shabbat, Kaschrut und Weiterem haben. Darum geht es hierbei auch gar nicht.
    Es stand die Frage im Raum, ob Nichtjuden am Seder teilnehmen dürfen. Das dürfen sie, auch wenn sie nicht voll "partizipieren". Genauso wie sie am Shabbat teilnehmen dürfen, auch wenn sie nicht voll "partizipieren". Sie dürfen selbst Kaschrut halten, wenn sie Spaß dran haben und es nicht aus einer falschen Motivation heraus ausgeübt wird. Beweggrund und Absicht spielen eine Rolle und bestimmte Elemente dürfen nicht ausgeübt werden. Ansonsten darf man eben auch Nichtjuden einladen.

    Haben Nichtjuden eine eigene mündliche Überlieferung? Oder haben sie ihre eigene Schrift? Wohl kaum. Alles Wissen über den noachidischen Bund wird maßgeblich der mündlichen Torah entnommen. Die schriftliche Torah ist für Nichtjuden in Teilen auch von ebenso großer Bedeutung wie für Juden und darüber hinaus enthält sie für alle Belehrung.
    Die Gebote Noachs wurden am Sinai der Überlieferung übergeben; andernfalls gäbe es heute diesen Teil der Offenbarung nicht und es existierte auch keine Antwort darauf, was Israel den Völkern lehren soll.

    Wo wir wieder beim Punkt sind: durch totale Separation kommt man mit Nichtjuden eben auch nicht ins Gespräch und hat ihnen nichts zu sagen. (Und ich bin nicht für innigste Freundschaften oder andere Gefahren, die zu Ehen mit Nichtjuden führen können)

    Es geht gerade auch nicht darum, dass sich irgendein Nichtjude rechtfertigen sollte oder das Israel so super toll ist.
    Dir sollten selbst genügend Leute einfallen, die Probleme in einer Sukka haben, in die es reinregnet und die sich eben nicht einfach so mit allen Umständen arrangieren, sondern den Weg des geringsten Widerstandes und den Weg der Bequemlichkeit wählen. Möglicherweise ist Israel zahlenmäßig darin besser als andere Völker... Ob DER große Unterschied heute tatsächlich darin besteht, weiß ich nicht. Es war schon mal besser.

    Respektloses Geschwätz und freche Lärmerei kann man natürlich auch ins Extreme verharmlosen...

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  6. B"H

    An Deinem Kommentar sehe ich, dass Du nichts begriffen hast und auch nicht willst, denn Du drehst ja alles ins Christentum. Ich verweise nochmals darauf, dass Juden und Nichtjuden unterschiedliche Aufgaben in dieser Welt haben und die Aufgabe eines Nichtjuden ist es nicht, Pessach zu feiern. Ebenso wirst Du in den meisten orthodoxen Zirkeln kaum Leute finden, die Nichtjuden zur Pessach -
    Seder einladen. Direkt verboten ist es nicht, doch wenn, duerfen Nichtjuden nicht vom Afikoman essen. Es gibt Grenzen, die Nichtjuden nun einmal akzeptieren muessen. Ich gehe auch nicht nach China oder Afrika und behaupte, einer der Einheimischen zu sein.

    Es gibt nichts Schlimmeres als penetrante Christen, die sich immer wieder neu in jued. Belange einschleimen und mitmischen wollen, wo sie eigentlich nichts verloren haben. G - tt sei Dank ist die Mehrheit der deutschen Christen nicht so, aber Uneinsichtige gibt es halt immer wieder.

    Jeder kann Kaschrut etc. halten, doch Juden vollfuehren anhand der Thoramitzwot diverse Seelenreparaturen. Nichtjuden hingegen nicht und deren Einhaltung der Kaschrut etc. hat somit keinen tieferen Effekt.

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  7. Anonym11:31 AM

    Wie oben bereits unterstrichen, habe ich nicht behauptet, dass Nichtjuden irgendeine Verpflichtung zu den Israel betreffenden Geboten haben. Ich habe auch keine Empfehlung ausgesprochen, dass sich jemand als "Einheimischer" unter Juden ausgibt.

    Es geht hier doch gerade nur darum, Grenzen und ihre Ausweitung zu besprechen (aber du scheinst oben ja mitteilen zu wollen, dass es für dich darum nicht gehen kann, weil Nichtjuden und Juden jeder in strikter Trennung seinen eigenen Weg gehen soll). Du scheinst für eine rigorose Abgrenzung zu sein, die Nichtjuden am Besten von allem fernhält, was jüdisches Leben betrifft - ich finde es in Ordnung, wenn sie (mit gebotenen Grenzen) Gast sind und finde es, sofern sie fromm oder mindestens anständig sind, auch nicht als störende Belästigung. Es ist auch durchaus in Ordnung und wünschenswert, wenn sich Rabbiner um die geistigen Bedürfnisse frommer Nichtjuden kümmern. Klar haben auch die genug mit den Juden zu tun, dennoch gibt es einige, die bereit sind, mit Nichtjuden über die Anweisungen für alle Menschen zu lernen. Und warum auch nicht? Das gehört zum Auftrag Israels. Man lernt nichts vom jüdischen Volk, wenn es mit anderen nicht spricht und sich verbarrikadiert. Das hat mit Christentum doch nichts zu tun; wie du darauf kommst, ist mir schleierhaft. Deine Aussage ist ziemlich kränkend: es gibt durchaus Schlimmeres als mich und penetrant bin ich ebenso wenig wie Christ...

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  8. B"H

    Ich denke, dass Rabbiner genug mit ihrer eigenen Gemeinde zu tun haben als sich um Leute von ausserhalb zu kuemmern. Dies betrifft in erster Linie besonders die Diaspora.

    Mit strikter Trennung hat dies all nichts zu tun, sondern eher damit, dass es relig. Belange gibt, deren Ausfuehrung nur fuer Juden gedacht ist. In erster Linie ist es an Pessach die Aufgabe jedes Juden, die Haggadah zu hoeren, Mazza zu essen und dem Auszug aus Aegypten zu gedenken. Vielerseits werden oeffentliche Seder abgehalten und dort wird darauf geachtet, dass Juden eingelassen werden, deren Mitzwah dies ist. Es regt manchmal auf zu sehen, dass Nichtjuden kommen, eingelassen werden wollen und so die Plaetze wegnehmen.

    Es kann jeder machen, was er will und einladen, wen er will. Trotzdem wirst Du kaum eine relig. Juden sehen, der an Pessach Nichtjuden einlaedt. Es gibt Situationen, da bleibt man gern unter sich.

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