Dienstag, April 17, 2007

Gedanken zur Zaehlung des Omer (Sefirat HaOmer)

B"H

Derzeit haben sich die israelische Presse sowie religioese englischsprachige Blogs ganz auf das Thema Vishnitz eingeschossen. Ueberall wird diskutiert, vor allem in den Blogs.

Heute wurde berichtet, dass Unbekannte vor Pessach in die Vishnitzer Beit Midrash (relig. Bibliothek, Lehrhaus) eindrangen und dort die Originalschriften des derzeitigen Vishnitzer Rebben Moshe Yehoshua Hager stahlen.
Beide Soehne des 92 - jaehrigen und an Alzheimer erkrankten Rebben beschuldigen sich nun gegenseitig der Tat. Gestern erliess ein Beit Din (rabbinisches Gericht) in Bnei Brak, dass der Dieb eine Woche Zeit hat, die Schriften zurueckzugeben. Falls nicht, wuerde der bisher Unbekannte aus der Gemeinde verbannt werden.

Vor allem zur Zeit der Zaehlung des Omer (Sefirat HaOmer) sollte man auch bei Vishnitz Einsicht zeigen. Sie geben nicht unbedingt das beste Beispiel fuer Chassidim.
Hier ein kurzes Teaching von Rabbi Mordechai Machlis vom letzten Shabbat, welches ich allgemein schreibe und nicht unbedingt auf den Fall Vishnitz bezogen.

In der Zeit von Pessach bis Shavuot starben 24.000 Schueler des Rabbi Akiva (siehe Talmud Yevamot 62b). Die Schueler starben, weil sie sich gegenseitig nicht achteten. Aber warum starben gerade die Schueler des Rabbi Akiva und nicht andere auch ?
Rabbi Akiva lehrte vor allem, dass jeder seinen Naechsten wie sich selbst lieben solle, und gerade seine Schueler haetten dies einhalten muessen.

Auch heute stehen wir vielfach vor der Realitaet, dass relig. Gruppen, seien es nun gewisse Haredim oder unsere Gemeinden, ja, sogar wir selbst, Aussenseiter nicht anerkennen. Der traegt keinen schwarzen Anzug, Kaftan oder Streimel. Ich bin Haredi und du nur nationalreligioes usw.
Wer so handelt, der hat vielleicht die Botschaft des Sefirat HaOmer noch nicht verstanden, denn eigentlich sollten wir in dieser Trauerperiode vom Schicksal der Schueler lernen.

2 Kommentare:

  1. Anonym10:26 PM

    Wie wahr !

    Aber eines scheint mir seltsam: wie wollen sie einen Dieb verbannen, wenn er sich nicht stellt?

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  2. B"H

    Gute Frage.:-) Inoffiziell heisst es, man kenne den Dieb, schweigt aber.
    Entweder der Dieb wird bekannt oder er kann sich insgeheim als verbannt betrachten.

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