Freitag, Oktober 10, 2008

Die nächsten Feste


B"H

Am Rosh HaShana stopft man sich gewöhnlich voll Essen und ist froh, am darauffolgenden Tag einen Fastentag (Zom Gedaliah) zu haben. Einige Tage später folgt der Fastentag Yom Kippur und nach ihm stopft man sich genauso voll. Trotz wahnsinniger Kopfschmerzen am gestrigen Nachmittag überlebte ich das Fasten recht gut und schnell. Gleich danach hatten wir einen riesigen "Break Fast" mit Bageln, Cream Cheese, gelbem Hartkäse, Bananen, Äpfeln und vielen vielen Getränken verbunden mit dem Gefühl, es wieder einmal geschafft zu haben.

Hunderte Leute machten sich auf in die Jerusalemer Innenstadt, wo eine wilde Bongo Hippie Band in der Fußgängerzone Ben Yehudah herumdröhnte. Die Restaurants und Cafes waren kurz nach Fastenende rappelvoll und ich ging zu Freunden auf einen Kaffee. Am Montag abend steht das Laubhüttenfest Sukkot an, was ich anscheinend vollständig im haredischen Bnei Brak (nahe Tel Aviv) verbringen werde. Vermissen täte ich das Geschehen in Mea Shearim schon, doch ist es nicht schlecht, an den Feiertagen auch einmal bei anderen chassidischen Gruppen wie Bohush, Vishnitz, Sadigura, Biale, Nadvorna, Aschlag, Lelov und anderen vorbeizuschauen.

An diesem Schabbat aber bin ich noch in Jerusalem, wobei ich noch nicht weiß, wo ich heute abend enden werde. Bei einem chassidischen Tisch oder nicht. Mal schauen …

Die Jerusalemer selbst beschweren sich, dass derzeit vor und an den Sukkotfeiertagen zuviele radikale Christen durch die Stadt laufen. Mit Plakaten wie "J. liebt Euch alle" und so. Besonders in der Altstadt. Nicht, dass Sukkot nur ein jüdisches Fest ist, denn zu Tempelzeiten kamen von überall her Nichtjuden auf Besuch, um im Tempel ein Opfer darzubringen. Heutzutage jedoch hat sich der Feiertag zu einem christlichen Missionarstreffen entwickelt und wie Bewohner sind kräftig genervt und froh, wenn all diese Touristen wieder abreisen.

Ein kleines Live - Beispiel zwischendurch: Vor mir im Cafe sitzt ein Touristenaar, welches aufgeregt das Neue Testament studiert.

Ich schere mich weniger um solche Fundis und kümmere mich um andere Themen und Leute. Und in wenigen Stunden steht der Schabbat an und was schert mich da die Mission ? Es scheint die Sonne und wir werden garantiert einen angenehmen Schabbat verbringen; mit viel Essen und hoffentliche ohne großes Aufsehen bzw. negative Ereignisse. Allerdings rate ich jenen christlichen Besuchern, Mea Shearim sowie andere haredische Gebiete zu meiden, denn dort kann es beosnders an diesen für uns Bewohner nervigen Mssionstagen zu unliebsamen Vorfällen kommen.

Schabbat Schalom aus dem niemals langweiligen Jerusalem !


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen