B"H
Fast den gesamten Yom Kippur (letzten Schabbat) verbrachte ich im Jüdischen Viertel der Altstadt. Das kostenlose haredische (ultra - orthodoxe) Hostel Heritage House veranstaltete traditionell den Synagogenservice, welcher diesmal im neu eingeweihten und total luxuriösen Gebäude von Aish HaTorah (Yeshiva gegenüber der Klagemauer) stattfand. Nicht, dass der G - ttesdienst unterbrochen wurde, doch wer wollte, der konnte zwischendurch an einigen Schiurim (relig. Vortrag) teilnehmen, denn ebenso traditonell sprach wie so oft Rabbi Yaakov Marcus vom haredischen Frauenseminar "Neve Yerushalaim". Rabbi Marcus stammt ursprünglich aus Toronto und eines seiner Leiblingsthemen ist die "Intermarriage - Wenn Juden Nichtjuden heiraten". Diesbezüglich reist er mehrere Male im Jahr zu kanadischen sowie US - Schulen, um junge Juden vor einer Intermarriage mit einem Nichtjuden zu warnen bzw. sie aufzuklären.
Die Anzahl der sogenannten "Mischehen - Intermarriage" weist in den USA weit mehr als 50% auf. Jude ist, wer eine halachisch jüdische Mutter hat oder orthodox zum Judentum konvertiert ist !
Hier ist die orthodoxe Version gegen eine Ehe mit einem Nichtjuden. Vorab jedoch sollte klargestellt werden, dass die Darstellung aus der Thora stammt und nichts mit Rassismus gemein hat. Vielmehr erschuf G - tt Juden sowie Nichtjuden, damit diese unterschiedliche Aufgaben auf dieser Welt ausführen. Oder anders ausgedrückt: Juden und Nichtjuden haben unterschiedliche Aufgaben in dieser Welt.
Als Rabbi Marcus sprach, lauschten ca. 40 Leute und ich konnte sehen, dass die "Intermarriage" bei jungen amerikanischen Juden ein weites Interessensspektrum einnimmt. Weltweit vielleicht ebenso, denn Chelsea Clinton heiratete einen Juden, wobei diese Ehe im eigentlichen jüdischen Sinne keinen Bestand hat. Halachisch kann ein Jude keinen Nichtjuden ehelichen, sondern nur mit ihm zusammenleben. Bei einer Trennung bedarf es keiner Scheidung, denn man ist nicht verheiratet, selbst wenn das Paar auf dem Standesamt heiratete. Halachisch nimmt der Jude seine Koffer und geht, da die Ehe niemals bestand. Konvertiert der nichtjüdische Part ernsthaft und orthodox zum Judentum, dann sieht die Sache wesentlich anders aus.
Rabbi Marcus erklärte:
Ein Jude kann mit einem Nichtjuden auf einem "Nefesh" Level liiert sein. Bedeutet, er gibt sich seinem körperlichen Verlangen hin. Weiterhin kann ein Jude mit einem Nichtjuden auf einem "Ruach" Level liiert sein, was bedeutet, "er verliebt sich". Was eine Beziehung zu einem Nichtjuden jedoch niemals erfüllt, ist der "Neshama" Level.Wobei sich "Nefesh", "Ruach" und Neshama auf die unterschiedlichen Seelenlevel in einem Menschen beziehen. Ich kann mich dem niedrigsten Instinkt (Nefesh), wie meinen Gelüsten, hingeben oder mich nach meinen Emotionen (Ruach) richten. Der höchste Level des Lebens aber ist der "Neshama" Level, bedeutet: Intelligenz und wie ich mich gleichzeitig G - tt nähere bzw. mit Ihm eine Verbindung aufbaue. Ein nichtjüdischer Partner bringt einen Juden G - tt nicht näher und ist ihm in keinster Weise behilflich, eine Beziehung (zu G - tt) aufzubauen. Wobei wiederum den Nichtjuden keine Schuld an einer solchen Beziehung trifft, sondern dies einzig und allein dem Juden zugeschrieben wird, denn dieser sollte sich im Klaren sein, auf was er sich einlässt.
Juden und Nichtjuden wurden mit unterschiedlichen Seelen ausgestattet und damit ein Jude seine Aufgabe auf dieser Welt erfüllen kann, muss sein Partner jüdisch sein. Eine Intermarriage kann durchaus erfolgreich sein, doch eine Seelenverbindung dieser so unterschiedlichen Seelen kann es niemals geben.
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